Das mörderische Krimidinner von REB ================================================================================ Kapitel 6: Recherche -------------------- Kapitel 6. Recherche Helena: Nachdenklich betrachtete ich das Bild. Ohne es wirklich zu sehen. In meinen Gedanken befand ich mich ganz woanders. Eine Frage ging mir nicht aus dem Kopf. Wie…wie konnte das nur passieren? Jemand konnte unbemerkt einen Mord begehen. Nur wieso Cindy? Was hatte sie zum Opfer gemacht? Konnte sie als Kind etwas gesehen haben was ihr nun den Tod brachte? Hatte der Mörder sie für den Detektiv gehalten oder gab es einen ganz anderen Grund? Vor allem, was sollte ich tun? In der Theorie müsste ich ermitteln, doch wie sollte das gehen? So ganz ohne Informationen oder auch nur den Hauch einer Spur. Vielleicht war ich auch nur die schlechteste Detektivin der Welt. Mit meiner absoluten Inkompetenz, welche das Lösen des Falles verhinderte. Im Moment erschien es mir absolut unmöglich irgendwie zu ermitteln. Ich war an einem Punkt angekommen an dem es nicht weiter ging. Es war nicht im Bereich meiner Fähigkeiten diesen Mord aufzuklären. Nicht einmal einen neuen Mord verhindern war in meiner Macht gewesen. Das alles war so zum Verzweifeln. Langsam zog ich meine Beine an und starrte das Landschaftsgemälde weiter an. „Wir müssen etwas unternehmen“, flüsterte Maria mit einer trotzigen Stimme. Das brachte Rafael dazu aufzublicken. Dazu verzog er sein Gesicht zu einer mies gelaunten Grimasse. Nach kurzen zögern, seufzte er laut und wandte sich an die Sprecherin. „Der Meinung bin ich auch. Es gibt nur das Problem. Ohne Hinweise sind wir vollkommen machtlos. Im Prinzip können wir nur dafür beten neue Tipps von diesem verfluchten Entführer zu erhalten“, knurrte der ältere Mann. Anschließend nickte die Frau. Ihre Miene ließ sich dabei nicht ganz deuten. Wütend traf es wohl am ehesten und doch auch nicht ganz. Anschließend wandte sie sich direkt an mich. So als wäre ihr aufgefallen, dass ich sie richtiggehend anstarrte. Höflichkeit war halt nicht gerade meine Stärke wie mir noch mehr bewusstwurde. Sie stand auf und ging zu einer Kommode. Dort holte sie etwas heraus. Mit diesem Gegenstand begab sie sich wieder zu mir und reichte ihn mir. Es stellte sie als Märchenbuch heraus. Verwundert sah ich es an und anschließend wieder zu ihr. Welchen Sinn sollte dieser Wälzer haben? „Tut mir leid, dass ich im Moment nichts anderes für dich habe. So lange wir nichts tun können kannst du ja etwas lesen“, bot sie mir an. Als Antwort erhielt sie lediglich ein leichtes Nicken meinerseits. Anschließend setzte ich mich etwas anders hin und schlug das Buch auf. Scheinbar hatte sie sich den Schmöker nicht näher angesehen. Ansonsten wäre ihr der Umschlag darin aufgefallen. Überrascht öffnete ich diesen und betrachteten den Inhalt. Es schien eine Karte zu sein. Nein, das war ganz sicher eine. Wahrscheinlich handelte es sich um einen der Räume in diesem Gefängnis. Nur welcher Raum könnte es sein. Viele Regale, nüchtern betrachtet gab es eigentlich nur einem Raum, welcher wirklich in Frage kam. Das Archiv, dass musste es einfach sein. Entschlossen die Theorie zu überprüfen, machte ich mich auf den Weg in den angrenzenden Raum um heraus zu finden ob etwas daran sein könnte. Plötzlich riss mich ein lautes Krachen aus meinen Überlegungen. Ein hektischer Blick zurück machte mir deutlich was genau passierte. Die Tür zum Esszimmer war direkt hinter mir ins Schloss gefallen. Verflucht, diese Karte hatte mich so sehr von dem offensichtlichen abgelenkt. Eine mysteriöse Person aus dem Hintergrund besaß die Fähigkeit uns von einander zu isolieren. War es um mir zu helfen oder für den Mörder? Ein erneuter Blick auf die Karte machte deutlich, dass meine Idee nicht so falsch war. Das war der auf der Karte abgebildete Ort. Nach einer schnellen Suche fand ich eine Akte. Hektisch öffnete ich diese und riss überrascht die Augen auf. Mir fehlte die nötige Expertise um absolute Sicherheit zu erlangen. Es schien ein vorläufiger Tatortbericht zu sein. Er sagte nicht besonders viel aus. Jedoch machte er eines deutlich. Es könnte sich nicht nur um einen Täter handeln. Sondern um zwei. Es wurde unbekannte männliche und weibliche DNA gefunden. Besorgt biss ich mir auf die Lippen und versuchte diese Information zu verarbeiten. Hier gab es nicht eine Person, welche es auf mein Leben abgesehen haben würde. Im schlimmsten Fall befanden sich zwei Mörder. Gleichzeitig kam in meinem Kopf eine andere Frage auf. Woher zur Hölle hatte der Entführer diesen Bericht? Er musste ja irgendwie an diesen herangekommen sein. Durch einen geschickten Diebstahl oder befand sich der Täter direkt bei der Polizei? „Scheiße“, flüsterte ich. Mehr brachte ich in diesen Moment nicht heraus, denn ein neuer Gedanke kam in mir hoch und sorgte für absolute Übelkeit. Ängstlich hielt ich mir eine Hand vor dem Mund. Rafael war bei der Polizei. Er könnte eben jene Person sein, welche die Akten versteckte. Gleichzeitig gab es da eine Kleinigkeit, welche mich daran zweifeln ließ. Auf Andreas könnte es genauso zutreffen oder auf ganz viele Ermittler. Ratlos beschloss ich diese Akte einfach einmal mitzunehmen. Vielleicht entdeckte ich noch mehr. Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben setzte ich meine Suche fort. Plötzlich wurde mir etwas bewusst. Ein Aktenschrank stand etwas weiter hervor. So als wäre diese nicht richtig zu gemacht worden. So hatten wir sie nicht zurückgelassen. Das hieß jemand anderes musste es getan haben. Tatsächlich gab es eine Akte, welche nicht ordentlich zurückgesteckt wurde. Fast, als hätte der Leser sie einfach in großer Eile zurückgesteckt. Ohne groß darauf zu achten, dass sie wirklich wieder richtig drinnen befand. Das schrie geradezu danach von mir geöffnet zu werden. Ganz gleich was sich darin befunden hatte. Diese Information war fort. „Jorina Stein“ stand in Druckbuchstaben auf der Akte geschrieben. Ob es sich dabei um ihren Mädchennamen handeln könnte? Das würde erklären weshalb in ihrer anderen Akte die Informationen erst ab ihrer Ehe begannen. Gleichzeitig kam dann auch eine andere Frage auf. Weshalb wurde der Inhalt entfernt? Befand sich dort etwas drinnen was sie als Täter entlarvte? Könnte sein oder Cindy hatte den Inhalt vernichtet. So wie sie schon meine zerstörte? Was für eine schwierige Situation. Noch immer blieb die Tür geschlossen. War das ein Zeichen für mich noch mehr zu finden? Gedankenversunken machte ich einen Schritt nach hinten und verschränkte die Arme vor der Brust. Nachdenklich holte ich tief Luft. Was konnte es nur bedeuten? Langsam setzte ich mich an ein Regal und starrte an die Decke. Leichter Schwindel hatte von mir Besitz ergriffen. Mehrmals tief durchatmen und die Augen schließen. Mehrere Sekunden verharrte ich in dieser Position. Gleichzeitig versuchte ich darüber nachzudenken. Es gab zwei Täter. Es fehlten Informationen über einen Teilnehmer. Gleichzeitig wurde nun eines deutlich. Es handelte sich um einen Mann und eine Frau. Nach wie vor gab es für mich kein Entkommen aus diesem Raum. Eventuell sollte ich noch einmal die Karte zu Rate ziehen. Mit etwas Glück gab es noch etwas. Das nicht auf dem ersten Blick offensichtlich war. Unter dem Regal? Eine etwas ausführlichere Untersuchung bestätigte diese Vermutung. Denn diese längere Untersuchung brachte einen Schlüssel hervor. Klein und modern. Es war einer der Schlüssel, welche für ein besonders sicheres Schloss verwendet wurden. In der Vergangenheit sah ich so einen im Besitz meines Vaters. Er hatte so einen besessen. Hergestellt für ein Schloss, welches gemacht wurde um nicht zu leicht geknackt zu werden. Bei Einbrechern vermutlich gar keine so schlechte Idee. Nur wo befand sich das dazugehörige Schloss. Es musste versteckt sein, so wie der Schlüssel selbst. Das sollte also mein nächstes Ziel sein. Herauszufinden wozu dieser Schlüssel gehörte. Dabei gut darauf achten, dass mein Verhalten nicht zu auffällig wurde. Bei zwei Feinden war es noch wichtiger auf der Hut zu sein. Zur gleichen Zeit kam mir ein zweiter Gedanke. Es war niemand geringeres als Maria, welche mir über Umwege diese Karte gegeben hat. War das Absicht oder ein Versehen? Wenn ersteres zutraf, müsste sie um meine Rolle wissen. Vielleicht würde ich in der Lage sein diesen Fall zu lösen und vor allem den Mord an Cindy aufzuklären. Plötzlich wurde mir etwas bewusst. Es passte nicht hierher und doch war es da. Der ganze Stress und die unbestimmte Zeit, welche bereits vergangen war forderten ihren Tribut. Mein gesamter Körper lechzte nach Wasser. Die Kopfschmerzen, welche vorher erfolgreich von mir verdrängt wurden meldeten sich stärker zurück. Instinktiv tastete ich meine Tasche ab. Nur um zu bemerken, dass es nicht meine Alltagskleidung war. Kein Traubenzucker, nichts zum Trinken. So lehnte ich mich gegen die Wand und schloss die Augen. Dabei legte ich eine Hand auf meine Stirn. In Augenblicken wie diesen war ich dankbar dafür kalte Hände zu haben. Sie waren eine wahre Wohltat für meinen pochenden Schädel. Plötzlich hörte ich Schritte. Schnell, mir blieb keine Zeit mich umzudrehen. Plötzlich legte jemand seine Hände auf meine Schultern. „Helena, alles in Ordnung mit dir?“, fragte Rafael mit aufrichtiger Sorge. Was mir ein leichtes Lächeln entlockte. „Mir geht es gut. Bin nur etwas erschöpft. Ich habe etwas gefunden“, entgegnete ich mit einem leichten Grinsen. Anschließend reichte ich ihm die gefundenen Akten. Überrascht schüttelte er den Kopf. „Bist du deshalb hierhergekommen?“, erkundigte er sich bei mir. Anschließend verstärkte er seinen Druck auf meine Schultern. Nur um sie ihn kurz darauf wieder zu lockern. „Dieser Ort ist gefährlich. Bitte pass in Zukunft besser auf dich auf. Gerade für eine junge Dame wie dich“, fügte er in einem versöhnlichen Tonfall hinzu. „Gibt es etwas zum Trinken? Ich habe Durst“, wechselte ich das Thema. Das brachte den älteren Mann dazu hektisch zu nicken. „Sicher, komm wir gehen zurück“, entgegnete er und sah zum Eingang. Das tat ich ebenfalls und bemerkte Maria. In ihrer Hand hielt sie eine Flasche Wasser. Plötzlich wurde die Tür wieder zugeschlagen. Was mich dazu brachte leicht zu grinsen. „Vielleicht gibt es ja wieder etwas zu Essen“, nuschelte ich und starrte zu dem verschlossenen Eingang. Womit ich mich schlecht fühlte. Cindy war tot und in meinem Kopf war nur Platz für die nächste Mahlzeit? Wieso waren meine Prioritäten nur so asozial? „Geht es dir gut, Helena?“, fragte Maria besorgt und reichte mir eine Flasche. Mit einem leichten Lächeln nahm ich diese entgegen. „Du solltest etwas Trinken. Vielleicht geht es dir danach besser“, wies sie mich ruhig an. Zur gleichen Zeit las sich Rafael die gefundenen Akten durch. Sein Gesicht wurde immer ernster. Er wirkte angespannt und schien nicht fassen zu können was er da las. Ohne ihn aus den Augen zu lassen trank ich einen Schluck Wasser. Dieses fühlte sich wie eine wahre wohltat an. Während sich der Körper meines angeblichen Großvaters sich noch mehr versteifte. „Dieses Arschloch“, fluchte er schließlich. „Was bedeutet dieses Schriftstück?“, erkundigte ich mich besorgt. Daraufhin wandte er sich an mich und versuchte mich anzulächeln. Es gelang ihm nicht besonders gut. Die Wut war ihm deutlich anzusehen. „Ich kenne die Person, welche den Bericht erstellt hat. Jedoch habe ich diesen nie erhalten. Gut, es war ein vorläufiger. Dennoch muss ich mir eine Frage stellen. Wieso zur Hölle habe ich diesen nicht erhalten? Wurden meine Ermittlungen damals sabotiert?“, japste er mit weit aufgerissenen Augen. Während in meinen Kopf nur eine Frage herum spukte. Die Ermittlungen von damals wurden sabotiert? Wenn ja, wieso? Jorina: Erst die Entführung und dann dieser Mord. Energisch schüttelte ich meinen Kopf um den Anblick von Cindys toten Körper aus meinen Gedanken zu verscheuchen. Doch dieser kam immer wieder in meinem inneren Auge auf. Herman lief unruhig hin und her. Auch ihm schien die ganze Situation nicht zu gefallen. Andreas war ins Esszimmer entschwunden. Er murmelte nur etwas davon, dass er Ruhe bräuchte. Mir war nicht klar wieso er derart gelassen bleiben konnte. „Was die anderen wohl machen?“, fragte ich mich laut. „Sicher in den Archiven nach Hinweisen suchen“, vermutete Herman und hielt kurz inne ehe er weiterlief. Bei diesem Satz fühlte ich mich untätig. Dabei sollten wir doch alle daran arbeiten hier raus zu gelangen. „Es ist doch Idiotisch“, brauste Thomas auf worauf ich kurz zusammenzuckte. „Was meinst du?“, hakte ich nach und betrachtete ihn neugierig. Er strich sich mit der Hand durch sein Haar und Wut zeigte sich ganz kurz in seinem Gesicht ehe er wieder eine Maske der Ruhe aussandte. „Dieser Andreas führt doch sicher etwas im Schilde“, brachte er kalt raus. „Glaubst du, dass er hinter diesem Mord steckt?“, forschte ich nach und hoffte er würde es bejahen. „Ihm würde ich alles zutrauen. Er ist sicher nicht umsonst bei der Polizei in so eine hohe Position gekommen“, grummelte er und griff in seine Hose doch dann wirkte er gefrustet. Wahrscheinlich wollte er eine Rauchen. „Wie er so auftritt würde ich es ihm auch zutrauen“, sagte Herman kleinlaut und schielte zu dem Nachbarraum. Offenbar in der Angst von einer gewissen Person belauscht zu werden. Meine Augen wanderten zu Thomas und Fragen brannten auf meinen Lippen doch ich traute mich nicht sie zu stellen. So fragte ich Herman ob er im Keller nachsehen könne ob da alles in Ordnung sei. Das tat er. Ich trat zu Thomas und blickte ihn entschlossen an. Dieser musterte mich verwirrt und schien sich zu fragen was ich von ihm wollte. „Sag, hast du den Mord an dieser Cindy begannen“, flüsterte ich zu ihm. Dieser schwieg erstmals. Gerade als ich ihn zu einer Antwort auffordern wollte sagte er: „Natürlich nicht. Ich habe mich gebessert und übe eine gut bezahlte Arbeit aus“, entgegnete er abwehrend und hob entwaffnend seine Hände. Diese Aussage erleichterte mich unheimlich. „Und ich dachte schon...“, flüsterte ich beschämt und senkte den Kopf. Neue Fragen kamen auf. War er verheiratet? Besaß er auch eigene Kinder und wo lebte er eigentlich? Mein Gegenüber deutete auf eine Kamera und ich verstand seinen Wink. Es war einfach der falsche Zeitpunkt für so persönliche Fragen. Eine Gänsehaut kroch an mir hoch als ich daran dachte wer uns da alles belauschte. Der Blick in seine Augen ließ mich erröten und die Gefühle von damals kamen wieder auf doch dann wandte ich mich ab. Ich liebte doch meinem Ehemann sowie meine Kinder und die Vergangenheit gehörte vergraben. Immerhin gab es einen Grund, weshalb ich den Kontakt zu ihm abgebrochen hatte. Aber es erleichterte mich schon, dass er diese Cindy nicht das Leben genommen hatte. Man bestellte uns ins Esszimmer. Dort erblickte ich eine alte Akte auf den Tisch. „Wir haben neue Hinweise erhalten“, informiert uns Rafael ernst. Von Neugier getrieben trat ich näher an dich Tisch um Anhand des Titels zu erahnen um was für neue Informationen es sich handeln könnte. Die Spannung war gerade zu greifbar im Raum. Der Gedanke, dass es sich um die Akte von meiner Vergangenheit tauchte auf. So fragte ich: „Um welche Akte handelt es sich genau.“ „Diese Akte beinhaltet Hinweise um den Mord des Ehepaares. Laut DNA Spuren die am Tatort gefunden wurden fand man heraus, dass es sich bei den Mördern um einen Mann sowie um eine Frau handelt“, fasste er zusammen. Diese Nachricht fühlte sich wie eine Schlinge an diese sich immer enger um meinen Hals schnürte. Bald hieß es wohl, lebe wohl du schönes Leben. „Ein Duo, oder?“, merkte Maria bissig an und schaute vielsagend zu Thomas hin und mir. Ich sah sie an und war zu keinem Wort fähig. Ihm schien es ebenso zu ergehen. „Das können wir uns nicht ganz sicher sein. Am besten schauen wir im Archiv nach um weitere Hinweise zu erhalten. Es wird uns nichts bringen wild herum zu spekulieren“, meinte Rafael. Maria schnaubte abfällig. Sie schien ihm nicht ganz zuzustimmen. „Ach ist es das? Da wir gewisse Leute ausschließen können ist es doch recht überschaubar“, kommentierte sie. „Es würde da nur Helena herausfallen, da sie zu diesem Zeitpunkt viel zu jung war um einen Mord zu begehen, meine Liebe. Also lass uns ins Archiv gehen.“ Die anderen folgten seinem Beispiel. Während ich zögerlich zurück blieb schaute ich zu Helena, welche schwach und blass wirkte. Diese begann ebenfalls wie die anderen nach Hinweisen zu suchen. Offensichtlich in der Absicht ihrem Großvater zu unterstützen. Mit zügigen Schritten trat ich auf diese zu und legte sachte meine Hand auf ihre Schulter. „Leg dich am besten hin, während die anderen nach weiteren Hinweisen suchen“, riet ich ihr worauf sie protestierte. „Mir geht es gut. Das ist lediglich eine leichte Form einer Anämie. Nichts was mich umbringt. Außerdem will ich meinem Opa helfen.“ „Aber in diesem Zustand wirst du kaum jemanden helfen können. Ruhe dich etwas aus“, argumentierte ich bestimmt. Ich begleitete sie ins Schlafzimmer des Hauses und musste mich zurück halten sie nicht auch noch zuzudecken. So wie eines meiner Kinder. Als ich Helena so ansah wollte ich ihr einen Hinweis zum alten Fall geben doch in fast jeder Pore meines Körpers spürte ich die Kameras auf mich ruhen. Hier konnte man unmöglich private Gespräche führen ohne dass sie etwas davon Wind bekamen. Nicht einmal in einem Raum wie diesem. Eine Gänsehaut breitete sich auf mir aus. „Mach dir nicht unnötig Sorgen. Es wird sicher alles gut, also ruhe dich etwas aus“, versicherte ich ihr und verließ schweren Herzens das Zimmer und fragte mich ob ich einen Fehler beging. Ich hätte ihr einen Hinweis geben können doch um welchen Preis? Im Nachbarzimmer angekommen schlossen sich die Türen wie von Zauberhand und ich war alleine. Mich störte es nicht sonderlich. Mein Blick richtete sich zum Kamin indem kein Feuer mehr brannte. Wann war es wohl ausgegangen oder hatte der Entführer es ausgeschaltet. Auf einmal bildete ich mir Schritte hinter gehört zu haben. War Helena etwa aufgestanden? Plötzlich nahm ich einen dumpfen Schmerz auf meinem Kopf wahr und alles um mich herum wurde schwarz. Ich fühlte nur noch den Boden auf den ich fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)