Kind der Sterne von _Aziez_ (Midnight Breed Saga - Alternativ) ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ ________________________ฅ/ᐠ. ̫ .ᐟฅKapitel I________________________ Im Hörsaal war toten Stille, als der Dozent unten an der Tafel über den plötzlichen Kindstod unterrichtete. Nachdem er etwas auf das Whiteboard projiziert hatte, drehte er sich wieder zu der Menge um. „Wir können nicht jedes Leben retten. Seid euch dessen bewusst. Der plötzliche Kindstod tritt am häufigsten im ersten Lebensjahr auf; 2 bis 6% der Todesfälle ereignen sich allerdings noch im zweiten Lebensjahr.“ mit diesen Worten drehte sich der Dozent wieder zur Tafel. Eine junge Erwachsene mit rotem Haar und blasser Haut notierte sich alles, was für sie wichtig erschien. Bei genau diesen Themen überlegte Emylia, ob Kinderheilkunde wirklich das Richtige war. Aber egal welche Fachrichtung man einschlug, überall starben Menschen. Es erschütterte sie trotzdem, das schon die ganz kleinen sterben mussten. Sie hatten noch gar nicht wirklich gelebt. Die Zeit in den Vorlesungen verging immer wie im Flug, so waren auch diese Fünfundvierzig Minuten kaum ein Wimpernschlag. Der Dozent wandte sich nun an die Klasse. „Euer zweites Semester ist nun fast vorbei. Bitte erarbeitet Gründe, die SIDS begünstigen und die es vorbeugen können. Nach diesem Thema widmen wir uns auch wieder Krankheiten bei Kindern, wo wir wirklich etwas machen können. Ich entlasse euch nun ins Wochenende.“ Auch Emylia nahm ihre Sachen und schulterte ihre Tasche, nahm ihren Ordner in die Hand und sah noch eine kleine Weile zum Whiteboard. Es war nicht wirklich ihrs, sich mit den anderen durch den Gang zu quetschen, um nach draußen in die 'Freiheit' zu gelangen. In ihrer Tasche vibrierte Emylias Smartphone, sie holte es heraus und warf ein Blick drauf. Es war ihr Freund. Dawson. Er hatte wohl schon Essen bestellt und fragte sie, wann sie heimkommen würde. Irgendwann würde er noch fett werden, wenn er ständig diesen Fastfood in sich hinein schaufelt. Obwohl sie für ihr Leben gern kochte und backte, blieb dafür wenig Zeit, dank ihres Studiums. Wenn sie Ärztin wird, würde sie dafür wieder Zeit finden. Bis dahin konnte sie nur die Semesterferien nutzen um ihrem Hobby nachzukommen. Immer noch etwas aufgewühlt wegen dem Thema, welches sie gerade hatten, machte Emylia sich auf zu ihrem Wagen, ging um ihn herum, um auf der Fahrerseite einzusteigen. Es war ein alter Wagen, überall hatte er schon Rostflecken, aber er brachte sie treu von A nach B, ohne den Geist aufzugeben. Noch einmal atmete sie durch und startete dann den Wagen. Bei sich angekommen, begegnete sie zeitgleich dem Lieferanten, der ihr vier Pizzakartons in die Hand drückte, sowie eine Flasche Wein und Bier. Zu ihrer Überraschung auch einen Orangensaft. Dankend trat die junge Rothaarige an die Tür und schloss auf. Innen hörte sie erst einmal nichts, dann aber Geschrei. Eine Stimme, die sie noch nicht erkannte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das ihr Wut und ein wenig Vorwurf entgegen geschleudert wurde. Aber noch sah sie niemanden. Auch das Geschrei war eher auf einer anderen Sprache. Polnisch, ihr Freund war bis er sechs war in Polen aufgewachsen und immer, wenn er in Rage war, sprach er polnisch. Unsicher ob sie etwas sagen sollte, das sie da war oder dergleichen, hing sie ihren Schlüssel an das Schlüsselbrett. Zog ihre Schuhe aus und ging in die Küche, rechts von ihr. Der Flur und das Wohnzimmer hatten beide einen Zugang zu ihr. Dort stellte sie die Pizzen ab und hörte Dawson aggressiv Worte lallen. er war also betrunken, wie so oft in letzter Zeit. Manchmal fragte sie sich, warum sie noch bei ihm blieb. Ein Blick auf ihre rechte Hand verriet es ihr dann. Sie waren nun seit zwei Monaten verlobt, auch wenn ihre beste Freundin ihr davon abgeraten hatte. Auf einer Art konnte Emylia verstehen, warum andere das dachten, Rational konnte sie es verstehen und auch genau so erfassen. Aber emotional? Nicht wirklich. „Mowilem ci, ze nie mam pieniedzy na te gowniane narkotyki“ Oh er schien wirklich sauer. Bevor sie in die Höhle des Löwen ging, trank sie noch einen Schluck Wasser. Stellte das Glas ab, um dann langsam ins Wohnzimmer zu gehen. „Hey, Schatz. Und hallo Diem.“ Sie begrüßte den Typen, den sie hier nie mehr sehen wollte und wegen dem die zwei immer wieder Stress miteinander hatten. Emylia war dann schon oft zu Kathrina ausgewichen. Im Moment beschlich sie aber das Gefühl, das es nicht gut enden würde heute. Als Dawson seine Freundin sah, machte er eine Bewegung, welche man nicht deuten konnte um sich dann wieder Diem zuzuwenden, der ihn ansprach. „Ich sagte dir, das du endlich zahlen sollst! Verfickte Scheiße, sonst war's das mit all dem hier! Bekomm' mal dein zerschossenes Hirn frei. Also wo sind die 12.000 Dollar, die es mittlerweile sind?“ hatte sie richtig gehört? Zwölftausend? “Kurwa. Pieprzye ciebie i twoja grozbe.“ Plötzlich zog Diem eine Waffe. Er war riesig. Gut zwei Meter groß. Hatte Oberarme wie der Oberkörper von Emylia. Unter seinen Ärmeln konnte sie Tattoos erkennen, wenn man übersah, das das Halblangarmshirt sehr spannte, an Armen und Brust. Aber... Verdunkelten sich diese Tattoos etwa gerade? „Mach dich uns nicht zum Feind, Dawson.“ Drohte dieser, Emylia könnte schwören, das sich sein Gesicht härtete. Schüttelte dann aber den Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden. Vorsichtig berührte sie Diem am Arm, auch wenn sie ihn hasste. Eine Schießerei, hier in ihrer Wohnung, konnte und wollte sie nicht dulden. Unter ihren Fingerspitzen konnte so etwas wie Wut wahrnehmen. Ähnlich wie das Gefühl, als sie die Wohnung betrat. Wenn so etwas passierte, war sie leicht verwirrt. Nur war dieses Gefühl reiner. Internsiver und klarer. Fluchend steckte er seine Waffe weg, entwich der Berührung von Emylia und drehte sich weiter fluchend um, um zu gehen. Laut knallend fiel die Tür ins Schloss. „Zwölftausend.“ Erinnerte sie sich laut an die Summe, was wohl Dawson ein wenig mehr aggressiv machte. Er drehte sich nun zu ihr. Die Pupillen stark geweitet. Der Atem schneller, als sei er gerannt. Sein Blick fixierte sie, wie ein Reh, welches gleich von dem Wolf angegriffen wurde. Dann holte er aus, erwischte Emylia mit dem Handrücken am Kinn, was sie keuchen lies. Er war nie Handgreiflich geworden. Bis jetzt. Bis jetzt war es auch immer der Grund, warum sie nie gegangen war. Egal was Kathrina sagte. Geschockt sah sie nun zu ihrem Verlobten auf. Immer noch wurde sie wütend angestarrt. „Fick dich und deine zwölftausend Dollar.“ Bellte er sie an, was sie ein wenig zurück weichen lies. Mit dieser Situation konnte sie nicht umgehen. Schon eine Weile hatte sie im Gefühl, dass sein Drogenkonsum ihre Beziehung zerstören würde, aber sie hatte den Tag nicht so schnell kommen sehen. Er schuldete Diem eine menge Geld, nie kam es zur Sprache. Immer sagte er, wenn sie fragte, dass er das regelt, sie sich keine Sorgen machen muss. Das er alles im Griff hatte. Wie oft lag sie neben ihm, nachts, schlief nicht, sondern kontrollierte seinen Atem, damit er nachts nicht erstickte. Egal ob an Atemaussetzer oder Erbrochenen. Es war ein Kampf für Emylia. Studium, einen kleinen Kellnerjob um die Miete zu zahlen und ihren Freund unter einem Hut zu bringen. Und nun kam er um die ecke mit solch dollen Schulden. Die war den Jungs von Diem dankbar, dass sie keine jagt auf Emylia machten, wegen der Schulden, sondern nur Dawson bequatschten. Immer noch geschockt sah sie ihn an. Langsam realisierte sie was passierte. In ihren Augen sammelten sich Tränen. Aus Verzweiflung diesen Kampf wohl verloren zu haben. Gerade wollte sie einfach von ihrem Verlobten in den Arm genommen werden. Doch das einzige was dem einfiel, war es sich auf die Couch zu setzen und die Spritze zur Hand zu nehmen. Wie festgefroren stand sie da und musste zusehen, wie Dawson sein Oberarm mit dem Gürtel abband, weil sie, wie so oft, den Venenstauer vor ihm versteckte. Und dann, sie konnte nicht einmal Blinzeln, obwohl ihre Augen förmlich schwammen, setzte er sich die Spritze. Erst jetzt kam Emylia wieder zu sich. Wischte sich die Tränen von der Wange und wischte sich über die Augen. Aus Entblößung, Angst, Trauer und Hilflosigkeit, wurde bei ihr langsam die Wut lauter. „Ich tu alles für dich, Dawson. Und du? Du machst so viele Schulden??? Was machst du mit dem Geld, welches ich dir überweise für die Scheiß Miete?“ Er wurde ein wenig ruhiger, wie immer für den Moment. „Drogen.“ Drang es an ihr Ohr, entgeistert sah sie zu ihm. Das war doch nicht sein Ernst? Doch scheinbar sagte er die Wahrheit. „Und Nutten, wenn du mal wieder Nachtschichten hast. Bringst es halt nicht mehr.“ Ihr Kiefer klappte auf. Ein heftiger Stich zog sich durch ihre Brust. Irgendwie vermochte sie nur ein Kopfschütteln hinzubekommen. Für einen Moment wusste sie nicht, ob sie für diesen Rausch aus Alkohol, Crimson, Gras und Kaht dankbar war, oder ihn verfluchte. Ohne ein weiteres Wort ging sie ins Schlafzimmer. Ihre Gefühle waren wie betäubt. Hörte im Wohnzimmer ihren Freund brechen. Wieder sammelten sich Tränen in ihre Augen. Griff dann ihre Tasche und stopfte in diese alles was sie Fand und was ihr gerade wichtig erschien. Fingerte dann einen zweiten Boden in ihrer Schublade hinaus, wo ihre Karte für ihr Notfallkonto war und etwas Bargeld. Diese Fand in ihren Rucksack, sowie ihre Kosmetik und das Zahnputzzeug. Dann ging sie wieder ins Wohnzimmer. „Wenn dich dieser Scheiß nicht tötet, dann wohl deine Dealer. Dies kannst du nicht allein bewältigen, und ich helfe dir nicht mehr.“ „Ach komm...“ Der glatzköpfige Mann stand nun langsam auf und kam auf sie zu. Griff nach ihrem Hosenbund. „Ich Vögel dir das Hirn raus, dann wirst du schon wieder bei Daddy bleiben.“ Doch nun reichte es der Studentin. Sie riss sich los und schnappte so schnell es ging alles. „Vögel doch deine Nutten, es ist aus.“ Mit diesen Worten warf sie noch den Ring in den Flur, Schulterte so schnell es ging ihre Tasche und dann den Rucksack und verließ die Wohnung. Bevor er ihr nachkommen konnte schmiss sie alles ins Auto, neben ihrer Handtasche und fuhr los. Ersteinmal Ziellos. Mit Dawson wohnte sie am Stadtrand von Boston ein bisschen weiter war schon Quincy. Aber ihr Weg führte sie weiter in die Innenstadt. Sie wollte zu Kathrina. Holte auch schon ihr Smartphone heraus und wählte ihre Nummer. Entschied sich dann aber dagegen. Sicher arbeitete sie. Dennoch fuhr Emylia in die Richtung Boston Police Department. Wenn die gut durchkam war sie in fünfzehn Minuten da. Ihr Wagen Parkte bei dem Park in der Nähe. Dawson würde sie als aller erstes wohl bei Kathrina suchen, was noch ein Punkt war, warum sie nicht zum Police Department ging. Sie könnte Anzeige erstatten. Doch irgendwann mal, hatte er in einem Streit erwähnt, wenn Emylia ihn anzeigen würde, würde er sie Häuten. Alles schlechte fiel ihr nun auf. Wurde ihr bewusster. Irgendwie geschafft lies sie sich auf eine der Parkbänke nieder. Langsam sah sie zum Himmel. Ihr Smartphone immer noch in ihrer Hand. Die Sonne ging schon unter. Wow... sie war lange bei den Vorlesungen. Kurz sah sie auf ihr Telefon. Entsperrte es dann um ihrer Freundin zu schreiben. >Hey, was machst?< Tippte sie, schickte es ab und sperrte das kleine Stück Technik wieder. Es war eine Frage die sie oft stellte und wohl keine negative Aufmerksamkeit erregte. Außerdem war es ihr so möglich herauszufinden, wann Kathrina Feierabend hatte. »Hey Schnuckie, Arbeite. Habe vor 30 Minuten angefangen. Nachtschicht« Am Ende befand sich ein sich übergebenes Smiley. Ein wenig heiterte dieses Emylia auf, sie wollte gerade zurück schreiben, als sie ein Schuss, Schreien und dann ein Weinen hörte. Alle ihre Alarmglocken klingelten. Sie sprang auf, griff ihre Handtasche und versuchte ausfindig zu machen, wo dieses weinen Herkam. Ihr Gefühl sagte ihr, dass es irgendwo in der Elmore St. war. Also steckte ihr Handy weg und lief an dem Park vorbei, über die Straße um die Nächste einzubiegen. Die Sonne war schon fast verschwunden, so dass neben ihr die Straßen Laternen sich anschalteten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)