Red Sun Pirates von Endeavor ([Remake]) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Sonne brannte heiß auf das Meer herunter. Nicht so heiß, dass man es nicht mehr aushalten würde, aber dennoch heiß genug um zu zeigen, dass es Sommer war. Während das Gewässer seicht vor sich hin plätscherte und sich von der Wärme nichts annahm, genau so wenig wie die Fische die sich unter der Oberfläche tummelten und dem nachgingen, was Fische nun einmal so taten, schipperte eine kleine Nuss-Schale auf eben genau diesem Gewässer vor sich her und in eben dieser, eine junge Frau die vor wenigen Minuten das Abenteuer ihres Lebens begonnen hatte. Ihr Blick wanderte kurz hoch zur Sonne und trotz, dass ihr jetzt schon wirklich warm war, lächelte sie auf, während sie ihren eigenen Gedanken verträumt nachhing. Hier war sie nun. Endlich war sie heute Nacht siebzehn Jahre alt geworden und konnte sich auf den Weg machen ein Pirat zu werden, ohne das Versprechen, dass sie ihrem Bruder gegeben hatte, zu brechen. Die junge Dame strich sich durch ihr rabenschwarzes kurzes Haar und das knallrote Stirnband, dass unter ihrem kurzen Pony hervor lugte. Ihre Augen strahlten in einem außergewöhnlichen goldenen Ton, der durch das Licht der Sonne nun so verstärkt wurde, als wären eben diese wirklich aus purem Gold. Zu einer einfachen, drei-viertel langen Jeans, trug sie braune Stiefel die den Rest ihrer Beine bis dahin verdeckten und ein pinkes, ärmelloses Shirt, welches von Kreisen und Punkten geziert war. Sonst hatte sie absolut nichts in Ihrem kleinen Boot, bis auf ein paar Vorräte und ein weißes Schwert, welches ihr ganzer stolz war. Vor langer Zeit, war es ein Geschenk ihres Bruders gewesen, bevor er gegangen war. Leider war es das letzte mal, dass sie ihn seit dem gesehen hatte, aber sie hatte sich geschworen, ihn sobald wie möglich wieder zu treffen. Das Schwert war jedoch genauso wie das Stirnband, seit jeher ihr ganzer Stolz gewesen und sie hatte immer darauf aufgepasst. Eine Klinge so weiß wie Schnee, auch wenn es durch und durch aus Metall war. Der Knauf und die Ansätze vor der Klinge waren fein gearbeitet und verschnörkelt, während ihr Anblick ebenso wie ihre Augen zuvor golden schimmerte. Der Griff selbst war abwechselnd mit weißem und hellbraunem Leder verziert und rundeten das ganze nahezu ab. Es hatte nicht eine Macke, was aber in erster Linie daran lag, dass Ray es kaum bis heute benutzt hatte. Sie wollte es unbedingt in möglichst perfekten Zustand mit auf die Reise nehmen und das ging nur, wenn es natürlich nicht abgenutzt war. Außerdem, wer würde schon mit einem so schönen Stück das kämpfen üben wollen? Dafür war es nun einmal wirklich zu Schade. Während sie ihren Gedanken nachhing, wanderte ihr Blick zu der Insel von der sie los gereist war und die im Horizont nur noch als winziger Punkt zu erkennen war. Zugegeben, wenn sie so darüber nachdachte, war es wahrlich etwas gemein einfach ohne ein Wort zu verschwinden, nachdem die Sonne aufgegangen war, aber wahrscheinlich würde man es ihr Verzeihen. Wobei.. Wahrscheinlich war untertrieben. Wenn sie ehrlich zu sich Selbst war, war sie eigentlich davon überzeugt, dass die Dorfbewohner nichts Anderes von ihr erwartet hatten. Nachdem ihre Eltern verstorben waren und ihr Bruder sich wieder auf den Weg zurück auf die Grand Line gemacht hatte, war sie von den Dorfbewohnern aufgezogen worden und obwohl vorrangig ein älteres Pärchen ein Auge auf sie hatte, war es doch das ganze Dorf, das ein wenig darauf achtete, dass sie keinen Blödsinn machte, denn das war etwas, dass sie wirklich beherrschte. Nur zu gut erinnerte sich Ray daran, wie sie aus Versehen heraus ein Haus angezündet hatte. Nicht, dass sie nicht schnell genug waren, dass Gebäude direkt wieder zu löschen. Der Verkäufer, sie hatte es ausgerechnet geschafft den einzigen Laden der Stadt beinahe in Flammen aufgehen zu lassen, fand es natürlich ganz und gar nicht lustig. Ohnehin hatte sie immerhin auch die Auflagen nicht in der Nähe der Stadt mit ihrem Schwert zu üben. Das vor Zorn rote Gesicht des Verkäufers, der sonst so lieb zu ihr war, hatte ihr ein unglaublich schlechtes Gewissen verursacht und obwohl er es ihr natürlich später vergeben hatte, war das doch eine Geschichte gewesen, die ihr im Kopf geblieben war. Alles in allem verursachte sie dennoch ungewollt gerne Ärger und genau aus dem Grund passte lieber jeder ein wenig auf sie auf. Dadurch wusste aber auch jeder, wie verzweifelt sie darauf wartete, endlich Siebzehn zu werden und sich auf den Weg zu machen ein großer Pirat zu werden. Aber es gab noch einen ganz anderen Grund wieso sie unbedingt so schnell wie möglich von dort weg wollte. Ray war sich fast schon sicher, dass sie diesen Leuten bei einer Verabschiedung nicht hätte in die Augen sehen können. Sie waren alle so furchtbar herzlich und voller Liebe gewesen und ihnen in die Augen zu sehen und zu sagen, dass sie nun weg gehen würde, womöglich für immer, tat ihr schon beim bloßen Gedanken weh. Schnell wischte sich Ray ein wenig über die Augen. „Wir sehen uns wieder. Das Verspreche ich euch und dann hab ich viele Geschichten die ich euch erzählen kann. Wartet's nur ab. Sobald ich erst König der Piraten geworden bin, komme ich zurück..“ sprach sie mit sanfter Stimme zu niemand bestimmten und wendete ihren Blick wieder nach vorne, ehe sie sich doch kurz über die Augen wischen musste. Vielleicht hatte sie jetzt doch ein wenig zu viel darüber nachgedacht. Eine gefühlte Ewigkeit verging und endlich kam eine andere Insel in Sicht. Rays Herz schlug schneller den je. Sie war noch nie auf einer Anderen Insel gewesen, geschweige denn hatte sie viel Anderes als das Dorf gesehen. Natürlich hatte sie jede menge Geschichten gehört, denn schon alleine die die ihr ihre „Adoptiveltern“, wenn man das Pärchen so bezeichnen konnten, waren äußerst faszinierend. Aber mit eigenen Augen hatte sie die Welt außerhalb noch nie gesehen. Als ihr Schiff langsam den Strand erreicht hatte, herrschte jedoch eine unangenehme Stille. Nicht einmal der Wind schien sich zu regen. Äußerst fragend blickte sie umher, doch niemand war zu sehen. Vorsichtig Band sie das kleine Boot an einem Stein fest, ehe sie näher auf die Insel trat. Noch immer konnte sie keine Menschenseele entdecken und das obwohl sie ein paar vereinzelte Häuser sehen konnte. Dieser Ort war wirklich seltsam. Ob die Leute sich vor irgendetwas versteckten? Nur ein einsamer Hund füllte die leere Straße und Ray hockte sich zu diesem, als er etwas näher gekommen war. Er war zwar nicht winzig, aber auch nicht grade groß und streckte seine schwarze Nase neugierig nach oben, nachdem sie näher gekommen war. „Na wer bist du denn?“ hakte sie überrascht nach. „Bist du alleine auf dieser Insel? Die Häuser gehören doch wohl nicht alle dir..“ bemerkte sie mit einem lächeln, ehe der Kleine einmal bellte, sich dann umdrehte und los eilte. Ohje, hatte sie ihn verschreckt? „Wo willst du denn hin?“ sprach sie irritiert zu sich Selbst und hatte sich wieder grade hingestellt um dem Hund zu folgen, ehe sie kurz darauf wieder in die Hocke gehen musste und sich sogar etwas bei einem Busch versteckte. Ein Marineschiff war ihr ins Auge gesprungen, aber der junge Soldat der davor schmiere stand, hatte sie wohl nicht bemerkt. Alles in allem schien der junge Mann sowieso nicht viel zu tun, außer tatsächlich im stehen zu schlafen. Etwas fragend zog sie eine Augenbraue hoch und schüttelte dann den Kopf darüber. „Da soll nochmal jemand sagen, die Marine ist diszipliniert..“. Der kleine Hund war nun wieder zurück gekehrt und schnupperte aufgeregt an ihr, so dass sie ihn doch leicht anlächeln musste. „Hab ich nicht recht? Die Marine ist voller Schnarchnasen..“ kicherte sie leise und obwohl der Hund erneut bellte, gab es keine Regung des Soldaten. Da schlief wirklich jemand tief und fest. „Na lassen wir ihn schlafen.. Gibt es noch mehr auf dieser Insel zu sehen?“ fragte sie, nicht in Erwartung einer Antwort und schlich dennoch lieber gehockt durch das Gebüsch, bis sie an dem Soldaten soweit vorbei war. Sicher war sicher, auch wenn sie nicht ernsthaft daran glaubte, dass er wach werden würde. Ihr Weg führte sie zu weiteren Häusern und dann, in der Ferne, waren leise Geräusche zu vernehmen. Stimmen.. Laut und schimpfend und obwohl sie die Stille und das entfernte Meeresrauschen nur leicht durchschnitten, waren sie dennoch deutlich genug um sie als nicht Freundlich einzustufen. Was da wohl los war? Ihr Blick glitt nochmal zu dem Hund, der selbst sogar kurz die Ohren etwas anlegte und den Schwanz etwas hängen ließ, ehe sie sich langsam in Richtung der Geräusche auf machte. Schon nach kurzer Zeit war eine große Menschenmenge zu erkennen und als sie näher kam, konnte sie auch den Grund dafür sehen. Die Menschen standen um ein Schafott herum und auf diesem, ein junger Mann der nicht älter sein konnte als sie Selbst. Sein Haar war Hellblau und wurde von einer Art Fliegerbrille etwas in Zaum gehalten. Sein seicht Orangenes Hemd und die rote kurze Hose standen dabei in krassem Kontrast zu dem Blau seiner Haare. Jedoch war er nicht alleine. Während er Selbst auf den Knien hockte, stand neben ihm ein Marine Offizier, mit einem Schwert in der Hand. Um sie herum waren jedoch auch vereinzelte Soldaten zu erkennen, natürlich unten am Scharfott. Sollte das eine Hinrichtung werden? Dabei sah der Junge aus, als könnte er kein Wässerchen trüben. Interessiert was hier vor sich ging, kam sie näher und lauschte den Worten des Offiziers, der wohl etwas vor zu lesen schien. „Dem hier anwesenden Azurlan wird Diebstahl, Mord und Piraterie zu Last gelegt. Aufgrund dieser Vorwürfe ist er zum Tode verurteilt worden und dieses Urteil wird am heutigen Tage hier durch die Hand der Marine vollstreckt..“ sprach der Offizier laut aus, während der Junge ein verzweifeltes Geräusch von sich gab. „Ich bin kein Pirat, das wisst ihr! Und ich habe auch niemanden umgebracht! Was soll das denn..? Wir sind doch Freunde..!“ gab der junge Verzweifelt von sich und ein raunen ging durch die Menge, ehe sie doch wieder los schimpfte, dass er ein Pirat und vor Allem ein Lügner sei. „Ich bin kein Lügner... Wieso tut ihr mir das an!? Bitte... Ich will doch noch nicht sterben..“ die letzten Worte waren nur noch nahezu erstickt zu vernehmen, während dem Blauhaarigen nun die Tränen über das Gesicht liefen. Die Verzweiflung und Angst verzehrten die Luft um sie herum und doch schien sich niemand dafür zu interessieren. Außer Ray. Die Zeit schien für sie still zu stehen und alles um sie herum war ausgeblendet. Es schien für ein paar Sekunden nur das Schafott mit dem jungen Mann darauf, der verzweifelt um sein Leben flehte und sie Selbst zu geben. Nichts Anderes mehr und ein Impuls in ihr, überzeugte sie von einer einzigen Sache. Dieser Mann log nicht. Was auch immer das Problem der Dorfbewohner war, oder warum sie es nicht sehen wollten, das wusste sie nicht. Sie wusste nur, dass diese Verzweiflung nicht gespielt und seine Worte so wahr waren wie die Sonne die über ihnen brannte. Dass sie irgendetwas tun musste, war für sie mehr als klar, doch was? Ihre Augen nahmen mehr als deutlich wahr, wie der Marine Offizier sein Schwert hob um das Leben des Anderen zu beenden und ohne wirklich darüber nach zu denken was sie tat, schnellte sie nach vorne und durchschnitt das Holz des Podestes der einen Seite, so dass es zur Seite kippte. Irritiert über die plötzliche Änderung der Situation und vor Allem den Sturz des Offiziers, herrschte für einige Sekunden ein pures Chaos. Etwas, dass sie ausnutzen konnte und würde. Es waren nur ein paar Schritte, bis sie bei dem Blauhaarigen war, der Selbst furchtbar irritiert wirkte und die Hände noch immer vor der Brust zusammen gebunden hatte. „Wenn du Leben willst, dann komm mit mir..!“ sprach sie schnell und hatte ihm die Hand hin gehalten. Ohne nachzudenken, ließ er sich aufhelfen und rannte mir ihr los. Wohin, das wusste sie Selbst nicht. Doch es war ihre einzige Chance. Wenn nicht jetzt, wann dann? Schnell eilten sie durch die engen Gänge zwischen den Häusern hin durch, grob in die Richtung orientiert wo sie ihr Schiff gelassen hatte, doch es wirklich wieder zu finden war eine andere Geschichte. Nachdem sie jedoch beide das Gefühl hatten, dass ihnen niemand mehr folgen konnte, brach der Junge zitternd etwas zusammen und landete auf seinen Knien, während er überfordert zu ihr hoch starrte. Er war ihr mehr als Dankbar, doch zugleich Verstand er nicht warum. Ihr Gesicht kannte er nicht. Wieso hatte diese fremde Frau ihm geholfen..? „Ich.. Hab nichts getan.. Wirklich nicht..“ gab er vorsichtig und noch immer voller Verzweiflung von sich, unsicher wieso sie ihn nun anblickte und was sie von ihm erwartete. Langsam hockte sie sich vor ihn und lächelte dabei aufrichtig. „Ich weiß.. Niemand kann so eine Verzweiflung spielen.. Dein Name ist Azurlan richtig? Mein Name ist Ray. Hör zu Azurlan. Ich mache dir jetzt die Fesseln ab, okay? Beweg dich nicht. Ich hab leider nur mein Schwert und möchte dich nicht verletzen..“. So jung sie auch noch war, ihre Stimme klang fest und beruhigend und obwohl Azurlan am ganzen Leib zitterte, beruhigte es ihn dennoch weit genug um ihr die Hände hin zu halten und ihr die Chance zu geben, die Fesseln mit dem Schwert zu durchtrennen. Vorsichtig griff er sich an die Handgelenke und strich sich darüber, ehe er wieder zu ihr blickte. „Wieso.. Hast du mir geholfen?“ fragte er nun doch und seine Stimme bebte nicht mehr ganz so schlimm wie zuvor. Eine Frage über die Ray tatsächlich kurz nach zu denken musste. „Ich weiß nicht genau, wenn ich ehrlich bin. Es war einfach... Deine Verzweiflung. Ich wusste, dass du die Wahrheit sagst und ich kann nicht zulassen, dass die Marine einen unschuldigen umbringt..“ erklärte sie nachdenklich und wieder liefen Azurlan leichte Tränen über das Gesicht. Erschrocken starrte sie ihn an. „Hab ich was falsches gesagt? Oh nein, tut mir leid..! Ich wollte nicht-..!“ begann sie überfordert und Azurlan schüttelte sofort den Kopf. „Nein, es ist nur.. Dass die Einzige Person die mir geholfen hat eine Fremde war. Weder meine Freunde noch sonst jemand..“ schniefte er leise auf und wischte sich über das Gesicht. „Ich meine, was.. was soll ich denn jetzt machen? Wo soll ich denn hingehen...?“ Wieder begann er stärker zu zittern und Ray hob den Zeigefinger, als wollte sie ihn belehren. „Wo du hingehen sollst? Na hör mal, ich weiß wohin. Du wirst einfach ein Mitglied in meiner Piratencrew, was hälst du davon? Wir sind zwar nun erst zu Zweit, aber eine Crew sind wir dann trotzdem schon irgendwie, oder nicht?“ sagte sie fröhlich und Azurlan schien völlig aus dem Konzept. Jedoch reichte es auch ihn dazu zu bringen nicht mehr zu zittern und sogar um ihn zum Aufstehen zu bewegen. „Warte.. Du-.. Du willst dass ich in deine Crew komme? Aber du weißt doch gar nichts über mich. Weder was ich kann, noch sonst irgendetwas.. Ich bin doch nur ein Typ den du grade vor dem Tod gerettet hast und dessen Name du nicht einmal kennst..!“ Nicht, dass er absolut abgeneigt war, wo er nirgendwo mehr hingehen konnte, wie es schien. Aber es ergab keinen Sinn für ihn. Wieso sollte jemand Fremdes ihn denn einfach dabei haben wollen? „Tja, ist doch ganz einfach. Niemand auf der Welt kann gar nichts. Irgendwas wirst du bestimmt schon können und Selbst wenn nicht..“ Ray hatte sich während sie sprach kurz weg gedreht und drehte sich mit einem lächeln nun wieder halb zu ihm. „Hab ich immer noch lieber ein Schiff voller Nichtskönner mit denen ich befreundet bin, als eines voller fähiger Leute die mir aber gewaltig auf die Nerven gehen..“. Obwohl sie fast schon kindisch kicherte, konnte Azurlan nur blinzeln. Er hatte Piraten immer als skrupellose Mörder und Diebe kennen gelernt und nun stand einer vor ihm, der genau das Gegenteil davon war. Der mit Freunden reisen und Spaß haben wollte und nicht aus Profitgier und Mordlust die sieben Weltmeere unsicher machen wollte. So sehr ihm auch der Gedanke missfiel das wahr zu machen, was man ihm Vorwarf, so sehr sagte sein Herz ihm, dass er ihr folgen sollte und zwar egal wohin diese Frau gehen wollen würde. „Also Azurlan. Wollen wir zusammen auf die Reise gehen?“ durchschnitten ihre Worte seine Gedanken und noch bevor er sonderlich darüber nachgedacht hatte, hörte er auf sein Herz und nickte langsam. „Ich.. ja.. Ich schätze ich bin hier eh nicht mehr sonderlich erwünscht..“ antwortete er in einer traurigen Tonlage und blickte zur Stadt zurück. Ein paar Sekunden verstrichen, ehe er sich abwandte und dann wieder zu Ray sah. „Wir sollten hier verschwinden.. Wenn die Marine oder die Dorfbewohner uns finden, wird es nicht mehr so einfach“ erklärte er seufzend und Ray blickte Selbst kurz in die Richtung. „Eigentlich echt eine Schande. Dabei ist die Insel wirklich schön. Ich hätte mich gerne noch mehr umgesehen. Naja was solls. Willst du denn nichts von hier mitnehmen?“ hakte sie dennoch nach, auch wenn sie sich langsam wieder in Bewegung setzte. Ihre Augen ruhten jedoch etwas auf dem Anderen. „Es wären nur Erinnerungsstücke an diese Insel hier und nach allem... Will ich mich nicht mehr an die Insel erinnern..“ erklärte er ihr seufzend und trottete ihr nahezu hinterher. Zwar hatte Ray überlegt ein Gespräch aufzubauen, jedoch wollte sie ihm dennoch ein wenig Zeit zum nachdenken verschaffen. Eine eiserne Stille brach herein, bis die Beiden ihren Weg zurück zum Boot gefunden hatten, wo Ray den Anderen fix ins Gebüsch zog. Irritiert blickte Azurlan sie an, ehe er den Marine Soldaten erblickte, der Fragend das Boot anstarrte. Es war derjenige der zuvor vor dem anderen Schiff geschlafen hatte. Fragend kratzte er sich am Kopf. „Das war doch vorhin noch nicht da... Na sowas..“ sprach er leise zu sich Selbst und Azurlan zog eine Augenbraue hoch. „Das ist also dein Schiff, ja?“ bemerkte er etwas irritiert über das kleine Boot. „Naja, ich bin ja auch erst heute Morgen losgefahren..“ lächelte sie entschuldigend und blickte wieder zu dem Soldaten, der immer noch da stand als könnte er dieses Rätsel lösen, während er nur das Boot anstarrte. Aber vielleicht konnte sie die offensichtlich mangelnde Intelligenz ein wenig ausnutzen. „Ah, verzeihen Sie, Sir. Ich bin auf der durchreise und war mir nicht sicher ob es einen richtigen Hafen gibt, weshalb ich einfach hier draußen angelegt habe. Bitte verzeihen Sie vielmals die Verwirrung.“ erklärte sie höflich und verbeugte sich sogar kurz. Der irritierte Soldat starrte sie nicht weniger verwirrt an, schien das aber tatsächlich so hin zu nehmen. „Oh.. Ja.. Das erklärt einiges. Ich dachte sie wollten sich vielleicht anschleichen. Heute soll hier nämlich eine Hinrichtung statt finden. Sie sollten vorsichtiger sein, Lady. Davon könnte man auf falsche Gedanken kommen“ belehrte er sie sogar leicht und nun musste sie doch etwas kichern. Es war zu faszinierend, wie er jedes ihrer Worte zu glauben schien. „Ja, ich versuche beim nächsten mal dran zu denken. Verzeihen Sie nochmals die Verwirrung..“ erklärte sie höflich und der Soldat winkte leicht ab. „Ist ja nichts passiert.. Na dann will ich mal wieder an die Arbeit gehen..“. Fast schon wie in Zeitlupe drehte er sich herum und dackelte zurück in die Richtung in der das Marineschiff lag. Amüsiert stemmte sie beide Arme in die Hüften. Manches mal fragte sie sich wirklich wie der ein oder andere seinen Weg zur Marine fand. Ihr Blick wanderte zu Azurlan, der nun zu ihr herüber kam und dem Typen ebenfalls nachstarrte, jedoch kein Wort dazu erwähnte. „Na komm. Verschwinden wir hier, ehe er vielleicht doch merkt, dass hier etwas faul ist..“ gab sie dafür von sich und wendete sich dem Boot zu, ehe sie es vom Stein löste und auch schon zurück ins Wasser schieben wollte. Ein kurzes Bellen ließ sie jedoch inne halten und sie drehte sich herum. Schwanzwedelnd stand der kleine Hund nun am Strand und blickte zu ihnen. „Gehört er zu dir?“ fragte Azurlan sie verwundert. Leicht schüttelte sie den Kopf und trat auf den Kleinen zu. „Nein, aber er hat mich bis zum Scharfott und zu dir geführt.. Er ist ein guter kleiner Kerl.. Ich denke er wusste einfach, dass da jemand Hilfe brauchen würde, nicht wahr?“ sprach sie lächelnd zu Azurlan und streichelte dem kleinen Hund über den Kopf. „Tut mir leid. Ich kann dich nicht mitnehmen. Nicht dahin wo wir hingehen. Dafür ist es viel zu gefährlich..“ Leicht, als könnte der Kleine sie verstehen, ließ er die Ohren nun etwas hängen. „Aber es gibt hier sowieso eine andere wichtige Aufgabe für dich. Wenn wieder jemand in Gefahr ist wegen diesen Spinnern, musst du erneut helfen eine Person dahin zu bringen, die etwas unternehmen kann. Versprichst du mir das?“. Sofort bellte der Hund wieder und sprang sogar aufgeregt einmal auf, bevor er sich im Kreis drehte und sie erneut Schwanzwedelnd anblickte. „Na das nehme ich als Ja! Alles klar, Kleiner. Dann hast du ja hier eine Aufgabe zu erledigen..! Na komm und wir auch. Jetzt aber wirklich ab dafür!“ meinte Ray und wendete sich dem Schiff wieder zu, dass sie tiefer ins Wasser drückte, ehe sie auch schon hinein kletterte und dem Anderen die Hand hin hielt obwohl er ihr einfach so hätte folgen können. Dennoch konnte er es nicht verhindern ihr lächeln nochmal an zu sehen und für ein paar Sekunden Selbst zu lächeln, obwohl die Situation aus der er kam immer noch so furchtbar gewesen war. Irgendetwas hatte dieses Mädchen jedoch an sich und das von Grade zeigte ihm nur noch mehr, dass es wohl nicht die falsche Entscheidung war mit dieser Fremden nun in das Boot zu steigen und zu verschwinden. Vorsichtig nahm er ihre Hand an und kletterte Selbst in das Boot, ehe sich beide setzten. Freundlich winkte sie dem Hund noch einmal zu, ehe sie sich daran machte, von dort zu verschwinden und ihren nächsten Kurs zu finden. Wieder trat etwas stille ein, jedoch dieses mal nicht so lange wie zuvor. „Sag mal.. Wieso will man dich denn für Piraterie verurteilen, wenn du gar kein Pirat bist, oder warst?“ hakte Ray nun doch neugierig nach und Azurlan verzog leicht das Gesicht darüber. „Also, wenn du nicht darüber reden willst, ist das natürlich auch absolut in Ordnung!“ hing sie deshalb sofort hinten dran und Azurlan seufzte nur tief auf. „Das.. Ist wirklich kompliziert.. Meine Eltern waren Piraten, weißt du? Vor vielen Jahren habe sie das Dorf überfallen und mich hier zurück gelassen. Ich hab nie verstanden warum sie das getan haben. Und obwohl die Dorfbewohner mich dafür irgendwo verantwortlich machten, sie sagten es nie aber ich hab es immer irgendwo gespürt, zogen sie mich auf.. Aber vor ein paar Tagen kamen andere Piraten zu uns. Wieder griffen sie das Dorf an und töteten sogar einige Bewohner, aber glücklicherweise oder unglücklicherweise, wie mans nimmt, verschonten sie mich. Für die Dorfbewohner war das jedoch ein klares Zeichen, dass ich zu ihnen gehörte... Sie waren überzeugt davon, dass ich die ganzen Jahre das Dorf nur für die Piraten ausspioniert hatte. Etwas anderes wollten sie nicht hören und natürlich riefen sie die Marine zu Hilfe, für die die Sache klar war...“ Erneut begann Azurlan leicht zu zittern und schüttelte leicht den Kopf, in Unverständnis wieso es so gekommen war. „Ich.. weiß es nicht. Menschen sind manchmal wirklich seltsam.. Aber sieh es doch mal so. Du sagst, du hast immer ein komisches Gefühl gehabt bei den Leuten hier. Dadurch hast du nun einen Grund weg zu gehen und die große weite Welt kennen zu lernen und zwar mit richtigen Freunden..!“ versuchte Ray ihn aufzumuntern. Nur leicht beruhigte er sich wieder und wurde Selbst etwas Neugierig. „Und wieso bist du Weg? Wieso willst du die Welt kennen lernen und Pirat werden?“ hakte er nun nach, ebenso um sich auf Andere Gedanken zu bringen. „Es war immer mein Traum und als meine Eltern gestorben waren, wurde er nur noch stärker.. Aber ich habe meinem Bruder versprochen, dass ich mich erst auf den Weg machen werde, wenn ich Siebzehn Jahre alt geworden bin und das bin ich nun..!“ erklärte sie dem Anderen stolz. „Deswegen kann ich nun endlich los, meinen Bruder auf dem Meer wieder sehen und danach das One Piece finden!“. Verdattert blickte er die schwarzhaarige nun an. Das One Piece? Das wonach die ganze Welt suchte? „Und wenn es jemand vor dir findet?“ hakte er überrascht nach und beobachtete sie ein wenig. „Dann ist das so. Dann werde ich eben nur der Zweitbeste. Aber solange der erste Platz in diesem Wettstreit noch frei ist, lasse ich mich nicht davon abhalten ihn mir zu krallen und König der Piraten zu werden!“ verkündete sie stolz. Zwar lachte Azurlan etwas auf, aber wieder kamen ihm leicht die Tränen und Ray schaute ihn mehr als erschrocken an. „Oh nein! Hab ich schon wieder was falsches gesagt?!“. Erneut lachte er etwas auf und wischte sich dabei nun leicht über die Augen. „Nein, nein es ist nur.. Du wirkst so Frei und das ist unglaublich ansteckend, weißt du? Da Oben auf dem Schafott.. Ich dachte das wäre es gewesen. Ich dachte ich würde niemals mehr die Sonne aufgehen sehen oder überhaupt noch irgendetwas anderes sehen und jetzt bin ich hier draußen und irgendwie.. Ist es als wenn ein neues Leben anfängt, verstehst du? Ich bin einfach nur Glücklich, denke ich..“ antwortete er ihr mit einem lächeln und wischte sich dabei erneut etwas über die Augen. Nun lächelte auch Ray ihm wieder zu. „Ist es doch auch! Zusammen finden wir das One Piece und werden die Beste Piratencrew die die Welt jemals gesehen hat!“. Stolz hielt sie ihm die Hand hin, ehe der andere direkt einschlug und mit einem stolzen „Aye, Käpten“ antwortete. Ihre Reise hatte also begonnen und obwohl sie die erste Insel grade mal Ansatzweise betrachten konnte, hatte sie schon ihr erstes Mitglied und anscheinend ebenso einen Freund gefunden. Jedoch würden auf dem Meer noch weitaus mehr Gefahren lauern, als nur einfache Marine Soldaten und ein wütender Menschenauflauf. Jedoch sollten Ray und Azurlan in nicht all zu ferner Zukunft auch die raue Seite des Piratenlebens kennen lernen. Kapitel 2: ----------- Sanft schwappten die Wellen gegen das Holz des kleinen Bootes und in diesem Boot, saßen zwei junge Herrschaften oder eher lagen halb aneinander gelehnt. „Wer hätte erwartet, dass es so langweilig sein kann, unterwegs zu sein?“ nörgelte Ray leicht und starrte nach Oben. Sie waren nun seit zwei Tagen unterwegs und hatten seit sie von der Insel aufgebrochen waren, auf der man Azurlan hatte hinrichten wollen, nichts Anderes als den Himmel und das Meer gesehen. „Bist du sicher, dass du den richtigen Kurs hast?“ brummelte der Blauhaarige leicht und starrte derweil auf das Wasser. Etwas, dass er schon die ganze Zeit getan hatte. Natürlich hatten sie auch viel geredet, aber egal wie viel man miteinander sprach. Nach zwei Tagen ging einem der beste Gesprächsstoff aus. „Natürlich hab ich den richtigen Kurs.. Ich bin doch kein Anfänger!“ gab Ray ein wenig pampig von sich und plusterte die Wangen leicht auf, ehe Azurlan nun leicht blinzelte. „Naja..“ setzte er vorsichtig an und obwohl ihrer beider Laune ob der aufkommenden Langeweile nicht die Beste war, mussten sie beide grinsen. Rein taktisch, war sie es ja doch. Seufzend blickte er wieder zurück auf das Wasser. Wenigstens hatte sie jedoch genug zu Essen dabei. Auch wenn es nicht mehr lange halten würde, wenn sie nicht langsam auf einer Insel ankommen würden. Ein paar Sekunden später wurde er jedoch unangenehm aus den Gedanken gerissen, als das Boot plötzlich heftig schaukelte, da Ray einfach aufgesprungen war. „Was? Was ist denn...?!“ hakte er völlig verdattert nach und versuchte sich so hin zu setzen, dass es nicht einfach umkippte. „Da! Da in der Ferne ist was! Ich glaube wir sind fast bei der nächsten Insel!“ rief sie Begeistert aus und wäre sogar kurz vor Freude gesprungen, wenn sie nicht Selbst realisiert hätte, dass es vielleicht nicht die Beste Idee war, wenn sie nicht schwimmen wollten. Neugierig blickte Azurlan an ihr vorbei in besagte Richtung und Tatsächlich. Am Horizont bildete sich etwas ab, das verdächtig nach einer Insel aussah. Hah. Es war wirklich der richtige Kurs. Dabei hatte es sich angefühlt, als wären sie einfach nur auf gut Glück unterwegs gewesen und Ray tat nur, als könnte sie mit dem Kompass umgehen. Was er nicht wusste, dass es tatsächlich bedingt wahr war. Tatsächlich konnte sie nicht perfekt damit umgehen und musste sich deshalb oftmals zusätzlich ein wenig auf ihr Glück verlassen, dass es auch wirklich die richtige Richtung war und sie nicht doch dran vorbei fuhren. Alles in allem war das jedoch aktuell egal. Sie waren angekommen und nur das allein zählte, bzw. würden bald wo ankommen. Aufgeregt starrte Ray heraus und schon beim näher kommen, kristallisierte sich ein ganz Anderes Bild heraus als zu der Insel auf der sie zuletzt gewesen waren. Sie war groß, belebt und voller Menschen. Zumindest das, was man vom Wasser aus sehen konnte und das waren grade mal Wege die am Wasser Entlang führten und auf dem Leute spazieren gingen oder ihren täglichen Aufgaben nachgingen. Spaziergänger und Pärchen, so wie arbeitende Leute die Kisten schleppten. Nur durch Zufall entdeckten sie etwas seitlich den Hafen und hielten darauf zu. Auch hier war es alles andere als Ruhig. Auch wenn der Hafen vielleicht nicht riesig war, aber er war groß genug, dass etliche Leute auch dort arbeiteten. Vor Anker lagen mehrere Schiffe. Prunkvolle, eines das überwiegend aus Metall bestand und eines das aussah, als würde es nicht mehr lange halten. Nachdem sie von Bord des Bootes gegangen waren, drehte sich Ray einmal und streckte leicht die Arme aus. „Ist das nicht der absolute Wahnsinn? So viele Menschen einfach..! Und guck mal wie schön hier alles ausgearbeitet ist! Sogar das Geländer hier ist ganz besonders Gestaltet!“ rief sie begeistert aus und zeigte auf dieses und tatsächlich. Der obere Teil war ganz Fein gearbeitet und wies eine leichte Verzierung auf. Jemand musste es mit sehr viel Liebe gestaltet haben und genau das strahlte diese Stadt auch aus. Sie wirkte groß und unübersichtlich, aber auch zugleich voller Liebe. Als waren die Leute hier unglaublich stolz auf das was sie hatten und machten sich die Mühe diesen Stolz auch zu präsentieren. Selbst die Laternen des Hafens die ihn in der Nacht mit Licht versorgen sollten, waren nicht einfach nur blanke Metall-Lampen sondern nun, wo Tagsüber kein Licht gebraucht wurde, wurde ein kleiner gebastelter Vogel durch den Wind daran vorbei geschoben und drehte sich um das Glas zur Belustigung der Kinder und zur Verschönerung der Insel. Direkt vor dem Hafen gab es einen wunderschönen Platz mit einem Brunnen in der Mitte, um den sich außen ein Metallener Seekönig schlängelte, der danach durch die Wand des Brunnen nach innen verschwand, so wurde es jedenfalls gestaltet, nur um in der Mitte des Brunnens nach oben zu stehen und das Wasser auszuspucken. Kleine Fontänen schossen um ihn herum aus dem Wasser und sorgten dafür, dass bei dieser Wärme Kinder darin herumsprangen und damit spielten. Sogar ein Pärchen saß am Rand und spielte leicht mit einer der Fontänen, während sie die Füße ins Wasser hängen ließen. Eines konnte Ray mit Sicherheit sagen. Wenn sie nicht Pirat geworden wäre und ihr Ziel nicht das One Piece gewesen wäre, dann würde sie nie wieder von dieser Insel verschwinden. So viel stand fest. „Ist ja der Wahnsinn...“ staunte Azurlan selbst darüber. Wie konnte diese Insel so riesig sein und doch passten die Leute so gut darauf auf? Seine Insel war zwar auch nicht winzig gewesen, aber die Menschen waren so unglaublich zerstörerisch teilweise gewesen. Es war oft egal gewesen wie etwas aussah. Nur dass es funktionierte zählte wirklich. Auch ein Miteinander gab es nur wirklich dann, wenn es einen Vorteil davon geben würde und hier, wirkte alles so ungemein Anders. Es war, als wären die Leute hier wie eine nahezu große Familie, oder zumindest die Leute die er sehen konnte, wirkten so. Einige der Kinder spritzten aus Versehen heraus immer mal Leute nass, jedoch waren sie höflich genug erzogen sich sofort dafür zu entschuldigen und das obwohl die Leute ihnen nicht einmal Böse waren. Wenn er darüber nachdachte, was er Selbst oftmals an Ärger erhalten hatte, weil er einfach nur spielte und damit jemanden getroffen hatte. Bei dem Gedanken blutete ihm tatsächlich ein wenig das Herz und er atmete tief durch. Hätten seine Eltern ihn nicht lieber hier zurück lassen können? „Komm! Wir sehen uns die Stadt noch näher an, ja?“ sprach Ray laut aus, als hätte sie seine Gedanken lesen können und zog ihn einfach an der Hand mit. Verdutzt, da er so sehr in eben diese vertieft war, stolperte er ihr hinterher. Schnell nahmen die Beiden die Stadt etwas mehr aufs Korn und schauten sich dort äußerst aufmerksam um. Es schien als Gäbe es einfach alles in dieser Stadt. Essen, Kleidung, Spielzeug und jeder Laden war Besonders auf seine eigene Art und Weise. Während zum Beispiel eine der Eisdielen ein Prunkvolles Schild hatte, welches mit Gold verziert auf weißem Grund war und aussah als könnte sich höchstens ein König dort ein Eis leisten, war der nächste an dem sie vorbei kommen nahezu kindisch und verspielt. Bunte Ballons zierten den Rand des Schildes und auf den Fenstern waren kleine Tiere am unteren Rand eingraviert. Es schien als wenn es in dieser Stadt für jeden Geschmack etwas geben würde und wenn es das nicht gab, würde man einfach einen eigenen Laden dafür eröffnen können. Auch die Kleiderläden sahen nicht viel Anders aus, auch wenn ihm ins Auge stach, dass es kaum etwas dunkles hier gab. Angekommen auf einem Marktplatz, wurden sie jedoch doch noch einmal überrascht. Natürlich war ihnen inzwischen bewusst geworden, dass es hier einfach irgendwie alles zu geben schien, aber die Auslagen an frischem Obst und Gemüse, die sie noch nie im Leben gesehen hatten und die mit „Frisch von der Grand Line“ gekennzeichnet waren, ebenso wie die Blumen die nicht anders ausgezeichnet waren, zeigte ihnen jedoch eines ganz klar. Hier gab es so viel zu sehen und doch war die Welt so riesig und es gab so unglaublich viele Dinge, dass sie selbst jetzt nicht einmal die Oberfläche angekratzt hatten. „Mhmh.. Riecht das gut...!“ sagte Ray leise, während sie noch am Blumenstand stand und die Augen leicht geschlossen hatte. Es roch wirklich nach purer Freiheit und unsagbar gut. Gerne hätte sie von allem etwas mitgenommen, aber leider hatte sie nun einmal nur ihr Boot und was sollte sie da schon groß mitnehmen können. Selbst mit ihnen Beiden und ihren Vorräten war das Boot schon viel zu voll. Grade setzte Azurlan an etwas zu sagen, da war aus einer Bar die neben dem Stand zu sein schien, eine dunkle, scheppernde Stimme zu vernehmen. „Was soll das heißen, es ist nichts mehr da..? Was für ein Saftladen!“ donnerte die Stimme laut genug, ehe wieder Stille herrschte und die Leute wohl wesentlich leiser sprachen. Als dann kurz ein ziemlicher Knall zu hören war, blickten Ray und Azurlan sich an und waren davon überzeugt, dass sie dem Geräusch nun doch folgen wollten. Es wirkte so unglaublich unpassend zu der Friedlichkeit die sie hier eigentlich bisher kennen gelernt hatten. Erstaunlicherweise waren die Leute zuvor stehen geblieben, gingen aber nun fix wieder ihren Dingen nach und niemand schien sich mehr damit auseinander setzen zu wollen. Grade wollte Ray weiter auf den Laden zutreten, da trat ein junger Mann heraus. Haare rot wie Feuer, eine Art Fliegerbrille auf der Stirn und einen dicken Mantel aus Fell um die Schultern. Mit ihm ein Mann mit einer blau, weißen Maske und blondem Haar das darunter hervor hing. Ohne näher darauf zu Achten, stieß der Rothaarige ihn einfach zur Seite und zwar hart genug, dass Ray auf dem Hintern landete und ging einfach weiter, als wäre nichts gewesen. Vermutlich wäre er auch einfach weiter gegangen, wäre Ray nicht aufstanden. „Kannst du nicht aufpassen wo du hin läufst..!?“ gab sie doch recht sauer von sich, immerhin hatte sie sich bei dem Sturz doch ganz schön weh getan. Das sorgte jedoch nun dafür, dass der rothaarige stehen blieb. Innerlich verfluchte Azurlan Ray dafür, dass sie so eine große Klappe haben musste, denn hier war sie definitiv grade nicht angebracht gewesen. Die kalten Augen des Roten richteten sich sofort auf Ray. „Wie war das grade...?“ knurrte er dunkel und obwohl er aussah als könnte er mit seinem puren Blick töten, wich Ray nicht zurück. Sie zuckte nicht einmal mit den Augen. „Ich hab gefragt ob du nicht Aufpassen kannst, wo du hinläufst...?! Man schubst niemanden einfach aus dem Weg! Hat man dir so was nicht beigebracht?“ murrte Ray ein wenig und klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Der Rothaarige blickte zu dem jungen Mann mit der Maske, zumindest war Ray davon überzeugt dass es ein Mann war, denn sein Hemd war weit genug offen um zu zeigen, dass er wohl keine Brüste hatte, ehe er äußerst amüsiert wieder zu Ray sah. Seine Mimik offenbarte nun deutlich, dass er Ray nicht ernst nahm und zu gleich auch, dass er ziemlich darüber angefressen zu sein schien, darauf angesprochen worden zu sein. „Ganz schön große Klappe für so ein halbes Hemd. Der Zirkus ist auf der anderen Seite der Stadt du Witzfigur..!“ gab der Rothaarige mit einem auflachen von sich und Ray verzog das Gesicht über seine Aussage. „Achso? Du scheinst dich ja da bewerben zu wollen, wenn du dich so gut auskennst...!“ antwortete sie nur Frech und das grinsen verschwand aus dem Gesicht des Rothaarigen. Man konnte sehen wie die Wut sofort gewaltig in ihm anstieg. Die Leute um sie herum waren inzwischen nun doch wieder stehen geblieben und beobachteten die Beiden. Noch bevor überhaupt irgendwer etwas tun konnte, hat sich ein Schwert von einem der Stände gelöst und schwebte nun genau vor Rays Gesicht und das obwohl der Rothaarige nur die Hand bewegt hatte. Während Ray selbst davor nicht zuckte und auch nicht zurück wich, riss Azurlan die Augen auf. Oh nein. Der Kerl musste Teufelskräfte haben. Was hatte sie sich da nur eingebrockt? Was sollte er nur tun? Wenn er eingreifen würde, was wenn er den Rothaarigen dazu bewegen würde anzugreifen? Aber er konnte doch auch nicht nur daneben stehen und nichts tun..? Wütend über sich Selbst, dass er sich nicht überwinden konnte einzugreifen, begann er am ganzen Körper zu zittern und so sehr sein Verstand auch helfen wollte, sein Körper bewegte sich keinen Zentimeter. Der Rothaarige schien jedoch äußerst fasziniert davon zu sein, dass das Mädchen keinen Schritt zurück wich und ging einen Schritt weiter, in dem er das Schwert leicht näher fliegen ließ und leicht gegen ihre Brust drückte. „Ziemlich dünnes Eis, Kleine.. Dabei könnte ich dich nun einfach vor allen umlegen..“ sprach er dunkel aus und begann nun wieder zu grinsen, während Ray murrte. „Wenn du mich hättest töten wollen, hättest du es sicher längst getan. Und was wäre ich für ein Pirat, wenn ich im Angesicht des Todes vor Angst zittern würde..“. Antwortete sie nur lässig, obwohl ihr innerlich alles andere als nach Ruhe war. Natürlich hatte sie irgendwo etwas Angst, aber sie war sogar zu stolz es sich Selbst einzugestehen. Die Worte der jungen Frau ließen den Anderen jedoch die nicht vorhandenen Augenbrauen hochziehen, jedenfalls sah es nicht danach aus als hätte er welche. Man konnte sehen wie er darüber nach zu denken schien, ehe Ray von Hinten gepackt und etwas zurück gezogen wurde. Verdutzt sah sie Selbst in die Richtung. Ein Mann mittleren Alters, mit langem Orangenen Haar, welches er zusammen Gebunden hatte, stand hinter ihr und hatte die Hand noch immer auf ihrer Schulter ruhen. Er trug ein schneeweißes Hemd, dass an seinem Hals etwas offen geknöpft war. Seine Handgelenke waren von seltsamen Schienen umgeben, als könnte man dort etwas anbringen und sein Gesicht wurde von einem ebenso Orangenen Kinnbart abgerundet. Noch während er sie zurück gezogen hatte, blies er den Rauch einer Zigarette aus die er zwischen den Zähnen hielt und blickte Selbst zu dem Rothaarigen herüber. „Ich will mich für meine Cousine entschuldigen. Sie ist Hitzköpfig und denkt oftmals nicht nach bevor sie spricht. Sie wird sicher keinen Ärger mehr machen. Sicher hat sie sich nur erschreckt als sie gestürzt war..“ sprach der Mann ruhig aus. Seine Stimme wirkte dunkel, aber hatte einen äußerst beruhigenden Ton. Inzwischen hatte er sie losgelassen, stand nun aber Selbst etwas zwischen dem Schwert und Ray. Der Rothaarige schien hin und her zu überlegen was er tun sollte, als der Mann mit der Maske seine Schulter berührte und in die andere Richtung nickte um ihm wohl zu bedeuten, dass sie verschwinden sollten. Noch einmal blickte der Raufbold zu Ray, ließ die Hand dann jedoch sinken und das Schwert damit fallen. „Dann bring ihr bei, die Klappe zu halten, bevor sie keine mehr hat!“ donnerte der Rothaarige nur frech, wendete sich dann aber tatsächlich ab und ging mit dem anderen Mann weiter, der nochmal zu ihnen sah, sich dann aber Selbst auf den Weg machte. Als Azurlan jedoch sehen konnte, dass Ray tatsächlich dazu ansetzte wieder etwas zu sagen, war er schnell bei ihr und hielt ihr den Mund zu. Das war grade knapp genug, da musste es nicht noch schlimmer werden. Erst nach ein paar Sekunden ließ er sie wieder los, während sie in seine Hand meckerte und ihn böse Anblickte als er sie los ließ. „Ich hätte ihm schon Manieren beigebracht!“ sagte sie selbst noch immer etwas geladen, während der Oranghaarige seine Zigarette zu Boden warf und austrat. „Hättest du nicht.. Weißt du überhaupt wer das war?“ fragte er ruhig nach und erntete fragende Blicke, durch die er nur noch mehr seufzte. „Der Name dieses Mannes ist Eustass Kid. Er ist noch nicht lange Unterwegs und dennoch hat er bereits ein Kopfgeld von 30 Millionen Berry, was vermutlich an seinen Teufelskräften liegt. So oder so hätte er jedenfalls mit dir den Boden gewischt..“ erklärte er zu Ende und wendete sich dann Selbst ab, ehe er zurück in die Bar ging. Verdutzt blickte Ray ihn an. „Uhm.. Dann.. Danke, schätze ich..?“ gab sie überrascht von sich und schaute ihm hinterher, ehe sie zu Azurlan sah und ihm dann hinterher ging. Der Blauhaarige blickte noch einmal zu dem Schwert am Boden und sah sich dann um. Die Menschen in der Umgebung kümmerten sich nun wieder um ihre Sachen und es wirkte nun wieder so, als wäre nichts geschehen. Er Selbst blickte jedoch auf seine Hand, ehe er diese zu einer Faust ballte und die Augen schloss. Verdammt.. Wieso war er nur so ein Angsthase? Dieser Kerl hätte Ray etwas antun können und alles was er Selbst getan hätte wäre da zu stehen und nichts zu tun! Einfach weil er sich vor Angst nicht hatte Bewegen können. Nur langsam folgte er den Beiden in die Bar hinein und konnte am Tresen etwas erkennen, dass ihm das Blut etwas gefrieren ließ. Ein paar Möbel waren zerlegt worden und zwischen ihnen lag die Leiche eines jungen Mannes. Als der Oranghaarige zu sprechen begann, wurde ihm klar, dass Ray ihn darauf angesprochen haben musste. „Das war Kid. Es hat ihm wohl nicht gepasst, dass Joe ein paar dumme Sprüche gerissen hat.. Jetzt siehst du wieso ich eingegriffen habe. Ein Toter reicht für einen Tag alle male..“ erklärte er und hatte sich in einer Ecke der Bar hingesetzt. Neugierig war Ray ihm an den Tisch gefolgt und auch Azurlan folgte ihm, während er nun doch auch den Rest der Bar betrachtete. Sie war ebenso wunderschön wie der Rest der Stadt. An der Decke fuhr eine kleine Lokomotive entlang und machte Geräusche, während sich am Tresen selbst ein kleines Rollband befand, dass vermutlich Getränke zumindest an der Bar selbst verteilen konnte. Auch die Lampen am Tresen waren Kunstvoll angebracht und wurden nun leider von dem Anblick der Leiche, etwas zerstört. Jedoch schienen sich schon Leute darum zu kümmern und die Leiche hier weg zu bringen. Fast wie routiniert. „Passiert so etwas hier öfters..?“ hakte Azurlan nach, während er sich nun Selbst an den Tisch zu ihnen setzte. „Das ist die Schattenseite dieser Stadt.. Sie ist groß und zieht deshalb jede Menge Piraten und Diebe an. So freundlich die Leute hier auch sind, so gefährlich und bösartig sind viele der Leute die sie Besuchen. Das hier ist fast schon an der Tagesordnung. Die meisten hier haben gelernt, wie sie mit den Leuten umzugehen haben, aber es gibt leider immer wieder Leute die etwas aus dem Rahmen fallen und ihre Klappe einmal zu viel auf reißen und dafür mit ihrem Leben bezahlen.. Und die Marine ist sowieso ein nutzloser Haufen. Die Stadt regelt das hier lieber auf ihre eigene Weise“ erzählte der Oranghaarige ruhig. Ray, hatte inzwischen ihr Gesicht auf beide Hände aufgestützt und blickte ihn neugierig an. Irgendetwas war an seiner Stimme, dass sie ihm hätte ewig beim Sprechen zuhören können. „Aber das ist doch gut oder nicht? Ich meine... Die Menschen sind dennoch so glücklich hier und lieben diese Stadt so sehr, dass sie nicht aus Angst weg gehen und das obwohl hier so viele gefährliche Leute her kommen. Das ist wirklich Bemerkenswert..“ sagte sie verträumt und der Oranghaarige blickte sie blinzelnd an, ehe er schmunzelte und den Kopf schüttelte. „So kann man es auch sehen, schätze ich..“ antwortete er nur und zündete sich dabei eine neue Zigarette an. „Wie heißt du eigentlich? Ich bin Ray und dass ist Azurlan.. Diese Bar ist wirklich cool. Wer hat das alles gebaut?“ fragte sie nun neugierig nach und der Oranghaarige musterte sie ein wenig, bis er ihr Antwortete. „Mein Name ist Sky.. Und ich hab das gebaut. Ist wohl mein größtes Talent. Schätze ich..“ erklärte er ihr und Ray bekam nun richtig leuchtende Augen. „Du hast das gebaut? Das ist Wahnsinn! Du musst unbedingt Mitglied in meiner Piratenbande werden! Das da draußen war irgendwo echt cool und du kannst so tolle Sachen bauen!“ rief sie nahezu aus und hatte sich sogar auf die Beine geschoben. Azurlan blinzelte sie nun nur verdattert an. „Fragst du jeden den du kennen lernst und gut leiden kannst sofort?“ hakte er doch mal nach und Ray blinzelte ihn leicht an. „Was denn? Der Typ ist voll Cool! Und du hast dich doch bei dir beschwert, dass ich gar keine Ahnung habe was du überhaupt kannst. Aber das wissen wir jetzt sogar bei ihm! Das ist doch was, oder? Außerdem kann er uns vielleicht auch helfen, irgendwo ein Schiff zu kaufen.“ sagte sie immer noch so begeistert und Azurlan zog die Augenbrauen zusammen. Tatsächlich hatte er nicht wirklich ein Argument dagegen und zugegebenermaßen hatte sie ja Recht. Dieses mal hatte sie ja sogar im Endeffekt gewartet bis sie wusste, was die Person konnte. „Nein.“ Skys Antwort durchschnitt den Raum. Sofort blickte Ray verdattert zu dem Anderen herüber. „Was? Nein?“ sie blickte den Anderen wirklich enttäuscht an. „Aber wieso nein?“. Seufzend bließ Sky den Rauch der Zigarette aus und zeigte schlicht auf die Überreste von Holz und Blut in der zuvor noch die Leiche gelegen hatte. „Und das ist nur eine der vielen Gründe, wieso ich niemals Pirat werde.. Piraten haben ihren eigenen Kodex dem sie folgen und jeder von ihnen verdirbt irgendwann.. Eines Tages sind sie nur noch Monster die nicht einmal vor einem Kind halt machen..“. Erklärte er und schien in Gedanken zu versinken. „Das stimmt nicht...! Nicht alle Piraten sind so und ich werde niemals so werden..!“ rief Ray sofort laut. „Viele sind Monster, das stimmt, aber es gibt auch welche die sind echt nett und helfen den Leuten! Und genau das werde ich auch tun, bis ich das One Piece gefunden habe!“. Sky schaute sie einfach nur weiter an und schüttelte dann mit dem Kopf, ehe er nach seinem Bierkrug griff, ebenso Hölzern und schick verziert wie die Bar Selbst und den Inhalt etwas herunter kippte. „Das hat mein Sohn auch mal gedacht.. Du klingst wie er.“ antwortete er danach und Ray war es nun die blinzelte und sich vorsichtig wieder hinsetzte. „Auch mal..? Tut er es jetzt nicht mehr?“ fragte sie nun nach und spürte plötzlich wie die Luft wesentlich schwerer wurde. „In unserem Dorf gab es einen jungen Mann, der zu allen Freundlich und Fröhlich war. Er wollte Pirat werden und erklärte, dass er nie so werden würde wie die Leute die hier ankamen. Zuerst war er nur hier unterwegs und tatsächlich tat er nichts Anderes als den Leuten von Insel zu Insel zu helfen. Für meinen Sohn war er ein Held und er eiferte ihm nach. Sobald er am Hafen ankam, lief er dorthin und lauschte seinen Geschichten. Wenn er groß wurde, dann wollte er genauso ein Pirat werden wie er. Auch er wollte den Leuten überall helfen wenn er nur konnte. Dann machte dieser Mann sich aber auf den Weg zur Grand Line. Erst Jahre später kam er zurück und obwohl er nun selbst ein junger Mann geworden war, eilte mein Sohn zum Hafen und wollte sein großes Vorbild Willkommen heißen. Doch die Grand Line hatte ihn verändert. Sehr verändert.. Er war nun nicht mehr der strahlende Held, sondern ein gebrochenes Monster. Er schubste ein paar Leute am Hafen herum, die seiner Meinung nach nicht schnell genug dafür sorgten, dass sein Schiff gesichert war. Entsetzt darüber wie sein großes Vorbild handelte, wollte er dazwischen gehen. Genau das wurde zu seinem Verhängnis, denn er griff ihn einfach an und tötete ihn. Dummerweise war meine Frau zu dieser Zeit auch am Hafen und als sie versuchen wollte ihm zu helfen, erlag sie ebenso diesem Schicksal.. Ich erfuhr leider zu spät davon was dort vor sich ging und als ich dort ankam, konnte ich das Schiff nur noch verschwinden sehen und die Leichen meiner Familie vorfinden. An diesem Tag hab ich alles verloren und deswegen bin ich überzeugt davon, dass alle Piraten irgendwann so sein werden, Ray. Die Grand Line macht etwas mit den Leuten..“ erklärte er zu Ende und stand dann auch schon auf, nachdem er das Bier ausgetrunken hatte. „Nehmt es mir nicht übel, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es da draußen Anders sein soll“. Mit diesen Worten hatte er etwas Geld auf den Tisch geworfen und hatte sich daran gemacht das Lokal zu verlassen. Ray schaute ihm etwas nach und war nun schwer in Gedanken versunken. Sie konnte es sich gar nicht vorstellen, oder wollte es vielleicht auch gar nicht, wie schlimm das für Sky gewesen sein musste und doch würde sie so gern den Anderen vom Gegenteil überzeugen. Sie war sich absolut sicher, dass es da draußen auch nette Piraten geben musste. Nicht jeder würde so Enden, oder doch? Nein, ihr würde das nicht passieren und wenn sie dann eben die einzigen netten Piraten auf der ganzen weiten Welt sein würden..! Eher ziemlich Ereignislos verging der Rest des Tages und obwohl sie sich noch weiter auf der Insel umsahen und sogar ihren Weg zum Zirkus fanden, den sie sich Neugierig ansahen hatten sowohl Azurlan als auch Ray mit ihren eigenen Gedanken zu kämpfen. Während sich Azurlan fragte, wie er es schaffen würde hilfreicher zu werden und nicht nur wie ein Klotz am Bein in manchen Situationen daneben zu stehen, fragte sich Ray, wie sie Sky vom Gegenteil überzeugen konnte. Es war nichts, dass sie Beweisen konnte und doch wollte sie ihm so gerne zeigen, dass es auch nette Piraten da draußen gab. Am Abend, die Beiden hatten keine große Lust mehr in der Nacht mit ihrem Boot weiter zu schwimmen, zudem die Insel ohnehin viel zu Interessant war um einfach weiter zu Reisen, hatte die Beiden in einem kleinen Hotel ein Zimmer gemietet. Und obwohl es Ray absolut nichts ausmachte, für sie Beide zu bezahlen, fühlte sich Azurlan nur noch schlechter, weil er kein Geld dabei hatte und es ihr somit überlassen musste. Das Zimmer war nicht sonderlich teuer eingerichtet, aber komplett aus Holz und wirkte eher wie das Zimmer eines kleinen alten Bauernhauses. Und obwohl es recht Alt wirkte, versetzte der Geruch der im Zimmer verteilten Blumen, gemischt mit dem des Holzes dem ganzen einen äußerst angenehme Atmosphäre. Müde von den Ereignissen des Tages und den Eindrücken legten sich Beide recht früh hin und obwohl sie eigentlich schlafen wollten, waren auch jetzt noch Beide sehr in ihre Gedanken vertieft. Ray schien damit aber wohl noch beschäftigter als Azurlan zu sein, denn er konnte hören wie sie sich in ihrem Bett immer wieder hin und her drehte. Seufzend blickte er zu ihr herüber und konnte ihre Silhouette nur grade so aus machen. „Es beschäftigt dich immer noch, wie du ihn davon überzeugen kannst, dass nicht alle Piraten so sind, oder?“ seufzte er leicht auf und konnte nicht Anders als sie einfach darauf an zu sprechen. Sofort setzte sie sich auf. „Und wie.. Ich will ihm einfach Beweisen, dass nicht alle so sind.. Ich meine.. Es gibt so viele Piraten, da können doch nicht alle Bösartig sein, oder?“ fragte sie eher rhetorisch, immerhin war sie davon überzeugt, dass es nicht so war und schob sich dann auf die Beine. „Weißt du was? Ich brauche einfach noch ein wenig Bewegung. Kommst du mit? Ich will zum Wasser runter.. Den Schlüssel haben wir ja und können jederzeit hierher zurück kehren..!“ sagte sie dann einfach und machte sich auch schon daran ihre Schuhe wieder anzuziehen. Blinzelnd blickte er zu ihr herüber und sah zu dem Bett, ehe er wieder zu ihr sah. Wenn er ehrlich war, dann konnte er eh nicht schlafen. Ein Nachtspaziergang konnte wirklich nicht schaden. „Ja, warte. Ich komme mit dir“ antwortete er ruhig, kletterte Selbst aus dem Bett, ehe er sich Selbst wieder richtig anzog und sich mit der Schwarzhaarigen dann auf den Weg machte. Jetzt im dunkeln wirkte die Stadt noch viel schöner. Der Himmel war Wolkenfrei und der Mond schien hell auf die Stadt herunter, während die Lichter die an den Häusern angebracht waren nahezu malerisch wirkten. Das sanfte Geräusch der Wellen, dass sie vernehmen konnten als sie zwischen den Häusern hindurch zum Rand der Insel gegangen waren, unterstrich das ganze nur. Noch immer war es zwar warm, aber eine angenehm kühle Temperatur sorgte für die perfekte Brise. Leicht stand Ray nun an das Geländer gelehnt und starrte runter in das Wasser. Sie waren ein paar Minuten vom Hafen entfernt, wodurch es hier nun wesentlich leerer war. Es war kaum noch jemand auf den Straßen. Nur vereinzelt waren hier und da Leute zu sehen. Das Leben war wohl in erster Linie Tagsüber in der Stadt. Auch wenn Restaurants und Bars natürlich noch geöffnet hatten. „Oder glaubst du auch, dass alle Piraten Böse sind?“ fragte sie nach einer Weile und Azurlan blickte zu ihr herüber. Er dachte einen Moment über seine Worte nach, ehe er ihr Antwortete. „Wenn du mich das vor ein paar Tagen gefragt hättest, dann hätte die Antwort ganz Anders ausgesehen.. Aber ich denke.. Hmh.. Nein, sagen wir eher ich kann mir nicht vorstellen, dass es nur böse Piraten gibt. Oder noch mehr, ich will es mir nicht vorstellen. Du wirkst nicht wie jemand, der jemals so werden würde und ich will mir auch nicht vorstellen, was dich so verändern könnte“ antwortete er ihr ehrlich und Ray blinzelte ihn ein wenig an, ehe sie ihn nun einfach umarmte. „Awh..! Das hast du schön gesagt! Und da sagst du mir auf der anderen Insel, dass du gar nichts gut kannst..! Guck mal! Du bist zum Beispiel echt gut darin die richtigen Worte zu finden und meine Laune wieder zu heben! Das ist doch was!“ lächelte sie Breit und drückte den Anderen etwas an sich. Irritiert starrte Azurlan zu ihr, überfordert damit, dass er einfach so umarmt wurde. „Ich-.. Uwh.. Aber ich hab doch nur gesagt was ich halt denke..!“ blinzelte er irritiert und verstand den Zusammenhang nicht ganz. „Ist doch egal. Aber damit warst du schon sehr hilfreich. Sonst würde ich vermutlich immer noch hier stehen und deprimiert das Wasser anstarren.. Und jetzt hör auf Trübsal zu blasen, ja? Und ja ich hab das gemerkt, dass du so komisch bist, seit wir auf diesen Kid Typen getroffen sind. Deswegen bist du doch so komisch drauf, oder?“ fragte sie und ließ ihn nun langsam los. Überrascht blickte Azurlan sie an. „Das ist nicht so einfach.. Ich... Du hast dich mit diesem Kerl angelegt und bist nicht einen Schritt zurück gewichen und alles was ich tun konnte war zitternd da zu stehen und ich wäre am liebsten Weg gelaufen.. Man muss doch für seine Freunde da sein oder? Das heißt ich hätte dir helfen müssen, aber stattdessen hab ich nur da gestanden und konnte gar nichts tun.. Ich will dir kein Klotz am Bein sein bei deinen Träumen, verstehst du..?“ erklärte er sich vorsichtig und ließ die Arme nun etwas hängen, während er auf den Boden starrte und sich auf die Unterlippe Biss. „Dummkopf.“ antwortete Ray nur und irritiert über diese Antwort, starrte Azurlan sie an. „Was?“. „Du bist ein Dummkopf. Ich will dich doch nicht dabei haben, damit du dich wie ein Schild vor mich wirfst.. Ich bin halt Impulsiv und denke manchmal nicht so schnell nach, wie ich es vielleicht tun sollte“ erklärte sie und verschränkte dabei die Hände etwas hinter dem Kopf, während sie leicht lächelte. „Ich würde auch gar nicht wollen, dass du dich dazwischen stellst. Wenn du etwas abkriegen würdest, weil ich meinen Mund nicht halten kann, würde ich mir das nie verzeihen. Hast du schon vergessen, was ich gesagt habe? Es ist mir wirklich egal, was du kannst oder nicht kannst, Azurlan. Wir sind Freunde und nur deswegen will ich dich dabei haben. Hörst du? Weil ich mit dir Spaß haben möchte und die Welt kennen lernen möchte und nicht, weil ich irgendeinen Vorteil davon haben will. Genau das gleiche wäre es mit diesem Sky. Ich meine es ist super cool dass er das alles kann und es würde echt einiges leichter machen. Aber ich hätte ihn genauso gefragt, wenn er auch gar nichts könnte. Einfach weil er super nett ist! Und siehst du? Schon alleine deswegen können wir eigentlich nie wie diese Typen werden. Weil ich nur Nette Leute mitnehmen werde!“ stolz verschränkte sie die Arme nun vor der Brust. Ob ihrer Ansprache hatte Azurlan nun jedoch erneut mit den Tränen zu kämpfen, was sie leider nur zu gut sehen konnte. „Oh nein, nicht schon wieder! Es tut mir leid! Ich will dich nicht immer zum Weinen bringen!“ gab sie sofort verzweifelt von sich und Azurlan schüttelte den Kopf und lächelte, während er sich etwas über die Augen wischte. „Nein, schon okay, wirklich.. Ich.. Glaube das war genau das was ich hören musste..“ lachte er leise, auch wenn seine Augen immer noch etwas feucht waren. Hinter ihnen in einer Gasse löste sich nun jedoch ein Schatten und bewegte sich weiter, nachdem er gelauscht hatte. Sky hatte die Beiden nur durch Zufall entdeckt und auch wenn er eigentlich niemanden belauschen wollte, hatte er inne halten und zuhören müssen, als Ray den Anderen gefragt hatte, ob er alle Piraten für Böse hielt. Die Beiden waren schon ein seltsames Team.. Pirat sagte sie vorhin, als Kid sie angegriffen hatte und anscheinend wollte sie wirklich genau das werden. Ob sie, so wie sie sich benahm da draußen lange überleben würde? Vielleicht gab es ja deswegen keine netten Piraten. Weil alle die Nett waren schnell starben? Wer wusste das schon. Nur langsam ging er die Straße weiter entlang und folgte seinem Weg durch die Dunkelheit. Nichtsahnend dass er sich grade ungemein in Gefahr begab. Kapitel 3: ----------- Die Zeit zog am Wasser Ereignislos vorbei und Ray so wie Azurlan blödelten ein wenig herum, in erster Linie um ihre eigene Laune wieder zu heben, ehe ein lauter Knall vom Hafen her, ihre Kindereien unterbrach, sich zum Beispiel gegenseitig an den Wangen zu ziehen, oder anderen Blödsinn zu treiben. Sofort blickten sie Fragend in die Richtung. Irgendwie klang das alles Andere als gut. Kurz wechselten sie die Blicke um sich Selbst eine Antwort zu verschaffen, ob sie sich nun dahin auf den Weg machen würden oder nicht, obwohl die Antwort eigentlich klar war. Sie würden gehen und zwar sofort. Denn nur so würden sie schließlich herausfinden was dort vor sich ging. Vorsichtig machten sie sich auch schon auf den Weg und konnten beim näher kommen richtige Kampfgeräusche vernehmen. Irgendein Kampf musste dort vor sich gehen und das klang nicht grade nach einem netten Übungskampf zwischen Freunden. Sie rannten so schnell sie ihre Beine trugen über das Kopfsteinpflaster mit dem der Großteil der Insel bedeckt war, ehe sie bei ihrer Ankunft abbremsten. Was in drei Teufelsnamen ging denn hier vor sich? Etliche Leute lagen am Boden, schwer verletzt und vielleicht sogar schlimmeres. Ein Mann stand in der Mitte. Hinter ihm ein paar vereinzelte Leute und ihm gegenüber niemand anderes als Sky, der ziemlich angeschlagen war und kaum noch grade stehen konnte. An den Halterungen an seinen Handgelenken waren nun klingen Angebracht die nun wie Katzenkrallen von seinen Knöcheln aus ab standen und er war in Kampfposition. Seine eigene Haltung und Atmung zeigte jedoch deutlich, dass er langsam nicht mehr konnte. „Sieh dich nur an.. Meine Leute spielen ein bisschen mit dir und schon kannst du nicht mehr grade stehen..“ spottete der Mann der direkt vor Sky stand. Sein kurzes Schwarzes Haar wirkte verfilzt und auch sein Auftreten an sich wirkte als hätte er lange keine Dusche mehr gesehen. Sein schwarzer Mantel war an einigen Stellen zerrissen und das einst weiße Hemd, dass er darunter trug hatte sicher auch schon bessere Tage gesehen. Der Fremde ging ein wenig um Sky herum und hielt dabei locker ein Säbel in der Hand. Eine Waffe die auch schon aussah als wäre sie lange nicht gepflegt worden. „Dass ihr Leute wirklich nie wisst. Wann ihr das Maul zu halten habt. Wenn ich jemanden umlegen will, dann tu ich das, ist das klar..?“ fragte er kalt und blickte auf Sky herunter, der versuchte sich wieder richtig zu fangen, doch er war nicht einmal mehr in der Lage einen Tritt dieses Typen auszuweichen. Dieser beförderte ihn nach hinten auf den Rücken und ehe er sich versah, war der Typ direkt über ihm, während er das Säbel auf ihn gerichtet hatte. Jetzt langte es Ray. Bevor irgendjemand reagieren konnte, war sie nach vorne gesprungen und hatte ihr eigenes Schwert dazwischen gedrückt, so dass sie das Säbel des Anderen ausbremsen würde, sollte er auf die Idee kommen es nach vorne schnellen zu lassen. Irritiert blickte der fremde Kerl zu ihr herüber und grinste zu seinen Männern herüber. „Sieh einer an.. Noch mehr die drauf gehen wollen. Diese Insel ist doch voller Idioten..“ lachte er auf und Ray starrte ihn nur Böse an. „Verschwindet von hier.. Lauft weg, so schnell ihr nur könnt, wenn euch euer Leben lieb ist..“ sprach sie Ruhig aber mit einer Stimme die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie wirkte so Anders als Azurlan sie jemals bisher gesehen hatte. Ihre freche und flapsige Art war einer gefährlichen Ernsthaftigkeit gewichen, mit der nicht zu Spaßen war. Ganz offensichtlich konnte sie auch ganz Anders. Der Typ schien sie jedoch nicht ernst nehmen zu wollen. „Ist das nicht niedlich.. Los Jungs. Holt sie euch...!“ befahl er seinen Männern und schlug ihr eigenes Schwert mit dem Säbel zur Seite. Seine Männer ließen sich das sicher nicht zweimal sagen und stürzten wie ein Haufen von Affen, zumindest wirkten sie so koordiniert auf sie zu. Dummerweise hatte Ray dadurch Schwierigkeiten mit ihrer Art und Weise zurecht zu kommen und musste sich weit zurück drängen lassen und in Verteidigung gehen. Sie versuchte ein Muster zu erkennen, aber das war nicht so einfach bei diesem seltsamen Haufen. Die linke Hand schien nicht zu wissen was die rechte Tat und die rechte nicht was die Linke. Der eine Trat, der andere schlug und der dritte versuchte sein Schwert zu benutzen. Was in aller Welt waren das für Kerle? Kein wunder, dass sie hier so ein Chaos verursachen konnten, wenn sich niemand ein Bild machen konnte, wie er sich verteidigen sollte und leider machte es hier die Masse. Ray konnte nur von Glück reden, dass sie so Klein und Flink war, dass sie ihren Angriffen weiter ausweichen konnte, während sie verzweifelt nach einer Lösung suchte, was sie tun konnte. Der Anführer wendete sich jedoch wieder Sky zu, der sich auf die Beine bewegt hatte und wollte ihm hinterrücks, bevor er sich wehren konnte, das Säbel im Hals versenken. Doch nun war es Azurlan der eher handelte als dass er wusste was er tat. Mit einem Satz, hatte er den Kerl angesprungen und dadurch mit sich zu Boden gerissen. „Los, du musst Ray helfen! Sie schafft das nicht alleine!“ rief er in purer Verzweiflung, sich bewusst in was für einer Gefahr er sich grade befand. Unsicher was er tun sollte, handelte Sky jedoch und eilte tatsächlich zu Ray herüber um ihr zu helfen, während er nahezu betete, dass der Kleine für einen Moment alleine klar kommen konnte. Es gefiel ihm nicht, sich ab zu wenden, aber Ray hatte eindeutig eher ein Problem grade mit der Überzahl. Azurlan sah, wie Sky zu Ray rüber stürzte um ihr zu helfen und als der Kerl unter ihm sich mit ihm drehte und seine Handgelenke an den Boden pinnte, wurde ihm leider nur zu sehr bewusst in was für einer Gefahr er sich da eigentlich grade befand. Amüsiert blickte der Fremde auf ihn hinunter und grinste dunkel auf. „Sieh an, sieh an.. Noch so ein gerne Groß..“ gab er nur von sich und ungewollt fing Azurlan an zu zittern. Die Angst baute sich immer weiter in ihm auf und sie wurde dem Anderen leider nur zu deutlich, denn das zittern das seinen ganzen Körper durchzog war leider nur zu deutlich. „Oder auch nicht, wie mir scheint.. Hah. Dich einfach ohne nach zu denken hier rein zu stürzen. Du bist wirklich ein Holzkopf..“ lachte er böse auf. „Aber weißt du was? Dich werde ich nicht töten.. Du siehst noch zu gebrauchen aus. Mal sehen ob wir auf dem Markt nicht ein hübsches Sümmchen bekommen, wenn wir dich verkaufen. Ich denke, ich kenne die richtigen Leute die ein gutes Sümmchen für einen Sklaven mit blauem Haar rausrücken würden..“ Arzulans Stimme hatte ein wenig versagt und verzweifelt versuchte er sie wieder zu finden. „D-Du kannst mich Kreuzweise! Ich hab keine Angst vor dir!“ rief Azurlan nun aus und der Typ lachte erneut etwas auf. „Solltest du Aber..“ antwortete er nur und hatte sich etwas vorgebeugt und dem Anderen über die Wange geleckt. Ekel und Wut, dass er nichts tun kann, mischte sich mit der Angst die er hatte und feste kniff er die Augen zu. „Meine Freunde werden mir helfen! Warte es nur ab!“ schrie er schon bald, aber das zittern in seiner Stimme machte deutlich, dass es eher eine verzweifelte Hoffnung war, als pure Überzeugung. „So.. Deine Freunde also..?“ lachte der Fremde laut auf. „Welche Freunde sollen dir jetzt noch helfen, huh?“ hakte er nach und plötzlich musste er inne halten. Rechts und Links an seinem Hals, konnte er kaltes Metall spüren und seine Aufmerksamkeit war plötzlich von dem Jungen verschwunden. Überrascht blickte er leicht nach Hinten und konnte Ray sehen, die ihr Schwert gegen seinen Hals drückte, so wie Sky, der seine Krallen gegen die andere Seite hielt. Im Hintergrund erblickte er einen Haufen, der einst seine Männer gewesen sein mussten. „W-was...?“ fragte er irritiert nach und hatte den Fokus so sehr auf dem Jungen gehabt, dass er gar nicht gehört hatte, dass seine Leute besiegt worden waren. Sonst hätte er längst die Beine in die Hand genommen. „Diese Freunde hier.. Piraten wie ihr seit der absolute Abschaum..!“ schimpfte Ray und stieß ihn mit dem Fuß von Azurlan herunter, ehe sie ihn auf den Boden pinnte und das Schwert an seinen eigenen Hals drückte. „Wegen euch, haben Piraten so einen schlechten Ruf, dabei gibt es bestimmt super Nette da draußen. Aber ihr versaut das alles, weil nur die Leute die Ärger machen wirklich auffallen und nicht die, die gutes tun. Ich würde mir wünschen, dass du und deine Bande da draußen auf See einfach elendig verrecken..!“ knurrte sie geladen und der Kerl hatte beide Hände gehoben um zu zeigen, dass er immer noch unbewaffnet war, da er durch die Überraschung nicht schnell genug sein Säbel ziehen konnte. „Was hast du nun vor. Willst du mich umbringen?“ hakte der Fremde erschrocken nach. Wütend schnaubte Ray auf und drückte das Schwert fester gegen seinen Hals. „Mit Freuden. Aber weißt du was? So will ich nicht sein.. Verschwinde hier. Aber solltest du mir jemals wieder in die Quere kommen, dann wirst du dir wünschen, dass ich dich heute getötet hätte, hast du das verstanden..?“ knurrte sie und zog langsam ihr Schwert zurück, ehe sie es zurück in die Halterung verfrachtete die es an ihrer Hüfte befestigte. „Sicher, sicher...“ sprach der Fremde laut. „Bin schon weg!“ und richtete sich auch schon auf, ehe Ray sich Abwendete und daran machte, Azurlan wieder auf die Beine zu helfen. So schnell wollte der Fremde jedoch nicht aufgeben. Nachdem sie sich umgedreht hatte, griff er sofort nach seinem Säbel und wollte sie doch tatsächlich von Hinten attackieren, doch Sky war schneller, auch wenn er angeschlagen war. Noch bevor der Fremde tatsächlich zu einem Angriff ansetzen konnte, hatte er ihn mit den Krallen erwischt und diese tief in seinem Kopf versenkt. In der Bewegung erstarrt, blickte er mit großen Augen zu Ray herüber, die herum gewirbelt war. Ehe sich langsam die Lichter bei ihm ausknipsten. Brummig zog Sky die Hand zurück und damit die Krallen aus ihm heraus, ehe der Typ zu Boden sackte und zusammen brach. Ihr Blick war noch immer überrascht, als sie zu Sky blickte und blinzelte. Das war wirklich knapp gewesen. „Danke.. Du hast mich schon wieder gerettet..“ antwortete sie vorsichtig, ehe sie sich nun wirklich daran machte Azurlan auf die Beine zu helfen, der äußerst verschreckt wirkte. „Bist du in Ordnung? Das war echt Mutig von dir..“ lächelte sie doch leicht. Dass Azurlan einfach rein gestürzt war um seine Freunde zu beschützen, obwohl er nicht kämpfen konnte und eigentlich eine furchtbare Angst hatte, war genau das, was ihr viel mehr Wert war als jede andere Fähigkeit. Nämlich, dass sie sich auf ihn verlassen konnte. „Ich bin nur.. Ja ich.. Muss mich nur etwas beruhigen. Das war ziemlich unheimlich verstehst du..?“ antwortete er und griff sich leicht an die Brust. „Danke.. glaub ich..?“. „Glaubst du..? Na hör mal! Da mach ich dir schon ein Kompliment und dann kommt nur, glaubst du?“ fragte sie und zog eine Schnute, ehe sie die Wangen des Anderen ergriff und feste daran zog. „Auaa!“ jammerte Azurlan auf und Ray kicherte leicht. Sie war von einem Moment auf den Anderen so Anders. Grade war sie noch so ernst gewesen und nun konnte sie wieder herum blödeln und das obwohl sie Selbst eigentlich grade erst dem Tod entkommen waren. Sky beobachtete die Beiden ein wenig und legte den Kopf schief. Er hatte sich dabei an ein paar Kisten abgestützt um nicht umzufallen. Ray erinnerte ihn so sehr an seinen Sohn, es war unheimlich und dennoch sorgte es für ein warmes Gefühl, dass er schon so lange nicht mehr hatte spüren können und dennoch holte ihn der Gedanke ein, dass sie grade wirklich hätten sterben können. „Hey.. Steht dein Angebot noch?“ setzte er von jetzt auf gleich an und Ray, die Azurlan losgelassen hatte, blickte fragend zu ihm herüber. „Mein Angebot?“ fragte sie irritiert und verstand nicht ganz worauf er hinaus wollte. „Du bist ein Dickschädel und ich bin nicht ganz sicher, ob du dich auf dem Meer nicht vielleicht eher Selbst umbringst.. Du wirkst jedenfalls ziemlich, als wäre es nicht verkehrt mit dir zu kommen und ein Auge auf dich zu haben. Außerdem.. Bin ich nun so lange hier.. Ich glaube hier gibt es inzwischen nichts mehr, was ich tun kann. Ich habe genug Leuten meine Handwerkskunst beigebracht, als dass sie Alleine zurecht kommen würden..“ Dass sie ihn so ungemein an seinen Sohn erinnerte und ihm genau das, das Gefühl vermittelte, dass er mit ihr gehen und auf sie aufpassen wollte, behielt er dabei für sich. Ray machte wirklich große Augen. „Du meinst das ernst? Ja doch, ja! Ich will dich wirklich gerne dabei haben! Außerdem waren wir doch grade echt ein gutes Team oder nicht?“ lächelte sie nun wieder begeistert und blickte noch einmal zu den Typen am Hafen, ehe ihr Lächeln wieder verschwand und sie aufseufzte. „Ich wünschte nur wir wären ein wenig eher da gewesen..“. Leicht schüttelte Sky mit dem Kopf. „Besser spät als nie. Die hätten sicher noch mehr Ärger gemacht und noch mehr Leute getötet, wenn ihr nicht aufgetaucht wärt.. Ich gebe in der Stadt Bescheid, was los ist und sorge dafür, dass sich jemand darum kümmert. Geht jetzt ins Hotel, oder wo auch immer ihr übernachtet. Das hier ist nicht mehr eure Aufgabe.. Wir treffen uns Morgen früh an der alten Werft, verstanden? Das ist das Gebäude ganz da Hinten mit der großen braunen Tür.“ erklärte er zu Ende und setzte sich langsam in Bewegung. Dass er Selbst mehr als angeschlagen war, war deutlich, aber Ray wollte sich nicht unbedingt aufdrängen. Wenn er Hilfe brauchen würde, würde er es sicher sagen. Aber den Hafen einfach den Anderen Leuten zu überlassen, gefiel ihr gar nicht. Diesmal war es jedoch Azurlan der sie leicht am Arm weg zog. „Komm, gehen wir. Du hast Sky doch gehört.. Außerdem hast du Selbst etwas abbekommen. Du hast ein paar Schnitte und Wunden abbekommen. Hier stehen wir jetzt bestimmt nur im Weg herum..“ sagte er leise zu ihr und zog sie etwas weiter. Missmutig blickte sie zum Platz zurück, der immer noch furchtbar chaotisch aussah und seufzte leise auf. „Kein wunder, dass er so einen schlechten Eindruck von Piraten hat. Solche Leute sind echt das Letzte.. Die armen Dorfbewohner. Dabei sind hier doch alle so super nett..!“ antwortete Ray leise, ließ sich aber von Azurlan mitziehen. Im Endeffekt wusste sie ja, dass er recht hatte. Sky hatte immerhin ja gesagt gehabt, dass so etwas hier ab und an vor kam und das hieß, dass die Leute hier schon wissen würden was zu tun war, auch wenn sie gerne noch etwas mehr geholfen hätte. Im Hotel angekommen, brach das Theater jedoch doch noch ein wenig los. Die Besitzerin war noch wach und Azurlan konnte sie fragen, ob sie ein paar Dinge hatte, mit der er Rays Wunden versorgen konnte. Nachdem er erzählt hatte, was los war, war sie natürlich sofort bereit zu helfen und versorgte sie mit allem was nötig war. Leider stellte sich heraus, dass Ray außerhalb des Kämpfens nicht sonderlich gut mit schmerzen umgehen konnte, weshalb das Gejammer ziemlich groß war, als er die Wunden mit dem Jod säuberte und versorgte. Seufzend blickte er zu ihr und schüttelte den Kopf, während er die Wunden weiter versorgte. Wie konnte sie nur so ein Jammerlappen sein, wo sie draußen noch so mutig war und um ihr und das Leben anderer gekämpft hatte und dabei ja so einiges eingesteckt hatte. Nachdem er fertig damit war, hatte sich Ray jammernd auf die Seite von ihm weg gedreht und wirkte nun wie ein pampiger Hund, der angefressen war, weil er Blödsinn gemacht hatte und dafür Ärger bekam. „Du bist ein Metzger, weißt du das?“ sprach sie leise und zog eine Schnute. „Ein Metzger? Ich muss deine Wunden doch irgendwie versorgen. Willst du, dass sie sich entzünden? Das passiert schnell. Dafür reicht schon etwas Dreck in der Wunde aus und du hast doch gesehen wie diese Typen ausgesehen haben. Sei froh, dass wir die Wunde nicht nähen mussten..!“ seufzte Azurlan auf und setzte sich auf sein eigenes Bett, während er zu ihr herüber blickte. Nun wurde Ray aufmerksam und sah ihn überrascht an. „Hättest du so etwas denn gekonnt?“ hakte sie perplex nach und hatte sich nun doch wieder zu ihm gedreht. Azurlan zuckte leicht mit den Schultern. „Ja schon.. Ich hab viel gelesen und gelernt, weißt du..? Also Zuhause.. Ich hab nicht viele Freunde gehabt. Zwar auch keine Feinde, aber wirklich Spielen wollte früher nie jemand mit mir. Sie habe mich eigentlich die meiste Zeit einfach ignoriert.. Deswegen hab ich mir viele Bücher geschnappt und gelernt was darin steht. Außerdem hat mich so etwas schon immer interessiert. Heilpflanzen und wie man Wunden versorgt und all solche Dinge..“ lächelte er leicht und Ray zeigte mit dem Zeigefinger auf den Anderen. „Aha!“. Ihr Ausruf brachte ihn dazu, sie nur fragend anzublinzeln. „Aha?“ wiederholte er irritiert und legte den Kopf leicht schief. „Ja, aha..! Siehst du. Da haben wir was, dass du gut kannst..“ belehrte sie ihn nun lächelnd und ließ den Arm wieder sinken. „Du hast gesagt du kannst nichts und bist mir eventuell ein Klotz am Bein. Dabei hast du Ahnung von Wunden und Pflanzen und kannst anscheinend sogar etwas schwierigere Wunden versorgen..! Und ich wette darin kannst du noch viel besser werden als du jetzt schon bist! Also, auch wenn ich dich auch dabei haben wollte, wenn du gar nichts könntest, hast du jetzt zumindest einen Grund bei dem du sagen kannst, dass du deswegen dabei bist. Du kannst so etwas wie unser Schiffsarzt werden und wir werden auf dem Meer einfach nach und nach besser in dem wir halt dazu lernen. Das ist doch was..“ erklärte sie stolz und zog die Decke etwas mehr über sich. Die Schmerzen waren nun schon wieder vergessen. Noch immer blinzelte Azurlan. Sie hatte recht.. Damit kannte er sich wohl wirklich besser aus als mit allem Anderen. Darüber hatte er nie wirklich nachgedacht, sondern es einfach als Hobby hingenommen. „Hast du nicht eben noch gesagt ich wäre ein Metzger?“ konnte er sich nun doch nicht verkneifen und lachte leise auf, ehe ihn ein Kissen am Kopf traf und er sich lachend Rückwärts fallen ließ. Das Gefühl, dass er tatsächlich wohl wirklich Hilfreich sein konnte für Ray, tat ihm unglaublich gut. „Du bist ein Blödmann..!“ schimpfte sie, aber lachte zugleich und seufzte dann wohlig auf. „Meinst du, Sky kennt jemanden, der sein Schiff verkaufen möchte? Würde doch Sinn machen, mit der Werft, oder nicht?“. Azurlan blickte erneut zu ihr herüber und dachte über ihre Worte nach. „Mhm.. Würde jedenfalls Sinn machen, oder nicht? Warten wir erst einmal ab. Die Antwort kriegen wir Morgen schon..“ antwortete er ruhig und blickte zu ihr herüber, während er sehen konnte, dass sie während er gesprochen hatte, eiskalt eingeschlafen sein musste. Erneut blinzelte er auf und legte den Kopf schief. Na die ruhe hätte re auch gerne weg. Sie war aufgedreht und von jetzt auf gleich knackte sie einfach ein. Leicht schüttelte er den Kopf und machte das Licht aus, ehe er doch leicht zu lächeln begann. Seine Gedanken wanderten wieder dahin zurück, dass er tatsächlich Nützlich war und beruhigten ihn weit genug, um ihn kurz darauf Selbst sanft in den Schlaf zu wiegen. Der nächste Morgen kam schneller als Erwartet. Nur langsam wurde Azurlan davon wach, als er ein paar Geräusche im Zimmer vernehmen konnte. Ray musste schon wach sein. „Mhm.. Wie spät ist es..?“ fragte er leise nach und gähnte etwas auf, während er sich aufsetzte und über die Augen wischte. Er fühlte sich, als hätte er die ganze Nacht getrunken. Nicht, dass er jemals wirklich Alkohol getrunken hatte, aber zumindest passte es gut zu den Erklärungen darüber. „Uhm.. Müsste gegen Acht sein, oder so?“ antwortete Ray und hatte sich zu ihm herum gedreht, während Azurlan zu ihr blickte. Leider nur verdammt unglücklich, denn sie blieb mit dem Handtuch am Tisch hängen. Offensichtlich war sie vorher Duschen gewesen, denn nun war sie nur noch in dieses Gehüllt. Das Festhängen sorgte jedoch dafür, dass es sich löste und herunter rutschte und Ray dadurch nun Splitternackt vor dem Anderen stand. Er lief nicht weniger Rot als Sie selbst an, die fix das Handtuch geangelt hatte und Wortlos damit ins Bad zurück rannte, ehe sie die Tür hinter sich zu schlug. Jetzt war er wenigstens hellwach. Was war das denn..? Peinlich berührt, schälte er sich aus dem Bett heraus und machte sich daran, sich wieder richtig anzuziehen, während Ray aus dem Badezimmer zurück kam und nun wieder vollkommen angekleidet war. Sie räusperte sich und versuchte zu überspielen, was grade geschehen war. „Na jetzt wo wir einmal wach sind, können wir uns ja direkt auf den Weg zum Hafen machen, nicht wahr? Hier passiert ja nichts spannendes also gehen wir lieber!“ meinte sie eilig und ging auch schon zur Tür herüber um ihn nicht anzusehen. Azurlan blickte ebenso zur Seite und räusperte sich genauso. „Ja, stimmt. Außerdem wartet Sky vielleicht schon auf uns. Auch wenn er ja keine genaue Uhrzeit gesagt hatte..“ fügte der Blauhaarige noch hinzu und zog schnell seine Schuhe an um ihr zu Folgen. Auf dem Weg herunter brachten sie der alten Dame die Dinge wieder, die sie sich gestern geliehen hatten und bedankten sich vielmals für ihre Hilfe. Danach ging es weiter zum Hafen und auf dem Weg dahin schwiegen Beide noch immer etwas peinlich berührt durch eben. Dort angekommen war der Gedanke daran jedoch sofort verschwunden und sie blickten sich Überrascht um. Von dem Chaos das gestern hier gewesen war, war nichts mehr zu sehen. Kein Einziger Blutfleck war mehr am Boden zu erkennen. Die Leichen verschwunden und nicht einmal ein Kratzer war noch übrig geblieben. „Wahnsinn.. Die Leute hier haben das echt gut unter Kontrolle... Dabei ist es doch erst ein paar Stunden her..“ sagte Ray leise und überrascht. Zwar waren nun weniger Arbeiter als gestern noch am Hafen, aber noch genug um hier für Ordnung zu Sorgen. Der Rest der Stadt, also um den Brunnen herum und die Wege die sie von dort aus sehen konnte, wirkten wieder ganz Normal. Als wäre gestern nur ein schlechter Traum gewesen. Schon automatisch blickte sie zu Azurlan, der sie nicht weniger überrascht ansah. Alles was an gestern erinnerte waren ein paar Blumen, die sie nun beim näher hinsehen erblickten, welche vor dem Brunnen gemeinsam mit ein paar Kerzen lagen. Jedoch konnte auch nur jener, der von gestern wusste, wissen wofür sie wohl dort lagen. Nachdenklich blickte Ray darauf, ehe sie sich mit Azurlan weiter auf den Weg zur Werft machte. Davor konnte sie Sky erblicken, der ein paar Werkzeuge in einem Eimer säuberte. „Sky! Huhu!“ rief sie begeistert und man merkte deutlich, dass sie mehr als Aufgeregt war, was er ihnen zeigen wollte. Sofort blickte er auf und legte den Kopf überrascht schief. „Ihr seit früh dran. Ich hätte erwartet, ihr würdet noch etwas länger schlafen..“ erklärte er ehrlich und Ray winkte leicht ab. „Ach, ich bin viel zu Neugierig hier rauf. Kennst du jemanden der sein Schiff verkauft oder so? Ich meine es ist eine Werft und so und naja... Und das ganze wird jetzt bestimmt super peinlich wenn es gar nichts damit zu tun hat, also bitte sag mir, dass es so ist, ja?“ bettelte sie beinahe und Sky blinzelte, bevor er schmunzeln musste. „Es hat damit zu tun, keine Sorge.. Kommt erstmal mit..“. Als er zu Ende gesprochen hatte, wendete er sich von seinem tun ab und trat auf eine Tür zu, die ins innere der Werft führte. Begeistert blickten sich Ray und Azurlan an und folgten ihm schnell hinein. Drinnen war ein wunderschönes Schiff zu sehen. Hellbraun und mit goldenen Verzierungen wie sie in der Stadt zu finden waren. Die ganze Reling entlang war voller schöner Symbole und Zeichen und es steckte Liebe in jedem einzelnen Detail. Als Sky sie auf das Schiff führte, konnte man spüren dass jemand sich wirklich Mühe gegeben hatte. Das Schiff war zwar groß, aber nicht so groß, dass man sich verlaufen würde. Unter Deck gab es eine große Küche, die überraschend Modern aussah und durch deren Scheiben Mann hinaus sehen konnte. Zwar war es natürlich auch eine gute Angriffsfläche auf See, aber das wäre jedes Schiff bei einer Schlacht auf See. Ob nun Kanonenkugeln das Holz oder das Glas zerbersten Würden, war letzten Endes egal, erklärte zumindest Sky. Die Küche grenzte gleichermaßen an einem großen Essraum in dem es viel Platz gab um dort einfach rumzuhängen. Es gab zwei Seiten von Zimmern. Eines für die Frauen und das Andere für die Männer, oder je nachdem wie man es sich aufteilen wollte. Und natürlich gab es ein großes Zimmer ganz alleine für den Kapitän des Schiffes, mit einem großen Schreibtisch für die Karten, einem Schrank und noch vielen anderen Annehmlichkeiten. Es gab auch ein großes Badezimmer und einen extra Raum mit einer Dusche, während Beides hellblau gefliest war, während es auch jede Menge Lagerplatz gab. Mit seinen Kanonen war das Schiff ebenso gut Gerüstet um zu kämpfen, sollte es dazu kommen. Wieder an Deck drehte sich Ray fasziniert etwas. „Das ist so unglaublich einfach.. Wer will denn so ein schönes Schiff abgeben..?“ fragte sie Neugierig und blickte wieder zu Sky herüber, der leicht den Rauch seiner Zigarette ausblies. „Ich will es abgeben“. Mehr als überrascht darüber, dass es das Schiff des Anderen war, starrte sie diesen nun an. „Es ist deines?“ fragte sie Unnötigerweise nach, obwohl ihr Blick schon eigentlich genug darüber verriet, wie überrascht sie darüber war. „Ich hab es damals für meinen Sohn angefangen. Er wollte immerhin Pirat werden und dann wollte ich hiermit dafür Sorgen, dass zumindest auf dem Meer sicher ist und nicht untergehen würde. Außerdem wollte ich, dass mein Sohn stolz auf sein Schiff und seine Einzigartigkeit sein kann.. Dann passierte sein „Unfall“, aber ich hörte nicht auf hier ran weiter zu bauen. Es verschaffte mir irgendwie eine komische Form von Trost und es beruhigte mich etwas zu tun zu haben. Ob das Schiff jemals dieser Werft verlassen würde, wusste ich nie, aber ich wusste, dass ich es nicht einfach verkommen lassen konnte und habe immer etwas gefunden, dass ich bauen konnte..“. Etwas dass sich auf dem Schiff nur zu deutlich machte, bei all der feinen Handarbeit die man darauf sehen konnte. Selbst die Stühle der Küche waren graviert und verziert gewesen. „Nun und anscheinend war es ja eine gute Idee das zu tun.. Wir brauchen ein Schiff und hier haben wir ein Schiff.. Zu Dritt lässt es sich ohne Probleme lenken und Platz haben wir hier erst einmal genug.. Vorausgesetzt ihr möchtet euch nicht noch nach einem Anderen Schiff umsehen..“ fügte er noch schnell hinzu und Ray machte große Augen. „Bist du denn wahnsinnig? Es ist wunderschön! Mit keinem Schiff der Welt würde ich lieber in See stechen.. Außerdem.. Es ist voller Liebe und mit all deiner Hingabe gebaut worden.. Das heißt dieses Schiff hat eine Seele und das macht es unglaublich Besonders..!“ erklärte sie begeistert. „Hmh.. Hat die „Golden Hope“ doch letzten Endes ihren Sinn.“ lächelte Sky und schaute zu ihr herüber. Noch immer fasziniert blickte sie sich auf dem Schiff um. „Es fehlt nur noch eine Galionsfigur und eine Flagge. Und vielleicht unser Zeichen auf den Segeln. Das wäre doch was...“ überlegte sie nun laut, ehe Azurlan den Kopf schief legte. „Stimmt. Das hab ich nie überlegt. Wie sieht unser Zeichen überhaupt aus?“ hakte er doch mal nach und Ray sah sofort zu Sky herüber. „Hast du zufällig was zum Schreiben dabei?“. Noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, hatte er ein kleines Notizbuch und einen Stift gezückt. Vorsichtig legte Ray das Buch auf der Reling ab und fing an los zu Kritzeln. „Eigentlich ist es ganz einfach. Es ist so eine kleine Eclipse hier in der Mitte, dann eine Art Kreis darum, der Oben und Unten offen ist und sie so gesehen einsperren und ein weitere Eclipse darunter...!“ erklärte sie, während sie es aufmalte. „Und wofür genau soll das stehen? Haben Piraten nicht immer Totenköpfe?“ hakte Azurlan überrascht nach und schaute ihr über die Schulter. „Ist mir doch egal was die Anderen haben. Ich will das da.. Außerdem sieht es wie jemand aus, der die Arme ausbreitet oder so um etwas neuem entgegen zu gehen. Und das machen wir doch auch! Immerhin suchen wir das One Piece!“ grinste sie zu Beiden herüber. Kopfschüttelnd hob Sky die Hand und wuschelte Ray leicht durch das schwarze Haar. „Ich kann das auch zu unserer Galionsfigur zusätzlich machen. Aber das wird ein paar Tage dauern. Wenn ihr mir helft, das Zeichen auf die Flagge und die Segel zu bekommen, dürfte es aber Machbar sein..!“. Natürlich ließ Ray sich das nicht entgehen! Wenn sie schon die Chance hatte ihr Schiff zu Gestalten, dann wollte sie es auch tun. Die nächsten Tage zogen recht Ereignislos ins Land, denn das kleine Grüppchen hatte viel zu tun. Während Sky an der Figur für ihren Bug arbeitete, sorgte Ray dafür, dass ihr Zeichen auf den Segeln und der Flagge war und Azurlan schaffte alles heran, was sie für ihre weite Reise brauchen würden. Nahrung, Trinken, auch ein paar einfache Kartenspiele oder andere Dinge um sich ein wenig die Zeit auf dem Meer zu vertreiben. Und natürlich auch ein paar Bücher. Es gefiel ihm noch immer nicht, dass Ray für ihn bezahlen musste, doch er hatte sich fest vorgenommen ihr all das Geld, dass er sich leihen musste wieder zurück zu zahlen, weshalb er sich alles fein säuberlich aufgeschrieben hatte, damit er ihr ja jeden Cent zurück geben konnte. Am dritten Tag waren sie so weit. Die Figur war angebracht und zierte das Schiff nun am Bug. Vorräte und all die anderen Dinge waren unter Deck verstaut und ihre Reise konnte endlich los gehen. Natürlich war die Verabschiedung von der Insel hier lange nicht so kalt, wie sie es bei Azurlan gewesen war oder so schnell wie bei Ray, nachdem sie einfach verschwunden war. Die Leute auf der Insel kannten natürlich die Geschichte von Sky und hatten Wind davon bekommen, dass er von hier weg gehen würde. Ein Held war er für die Insel zwar nicht, aber er hatte hier sehr vielen Leuten geholfen. Mit seinen grade mal 42 Jahren, hatte er sehr viel auf dieser Insel gebaut. Er hatte vielen Menschen das Handwerk überhaupt erst beigebracht und hatte die Insel von einer kleinen Stadt erst so groß gemacht mit seinen Taten. Zwar hatte er nicht geglaubt, dass die Leute sich groß dafür Interessieren würden, dass er ging, aber da täuschte er sich gewaltig. Um die Werft zu verlassen, musste er am Hafen vorbei fahren und dort zeigte sich ein wirklich unglaublicher Anblick. Etliche Leute waren zum Hafen gekommen um zu sehen wie die „Golden Hope“ ihre Jungfernfahrt machte und um Sky zu verabschieden. Sie winkten ihm fröhlich zu und verabschiedeten ihn begeistert. Ein Anblick der sogar Sky dazu bringen musste etwas zu Schlucken, kam es doch so unerwartet. Natürlich hatte er viel getan und er wusste auch, dass die Leute ihm unsagbar dankbar für alles waren, aber für ihn war es einfach normal geworden. Nie hätte er geglaubt, dass er den Menschen so viel bedeutete, dass so viele hierher kommen würden, nur um ihn zu verabschieden. Nicht weniger Begeistert blickte Ray zu der Menge, während Azurlan einfach überrascht darüber war. Am Anfang hatte er gedacht, dass die Art der Menschen in dieser Stadt einfach nur gespielt war. Dass man vorgab, man wäre so herzlich und doch zeigte sich nur noch mehr, dass er sich geirrt hatte. Dass es durchaus andere Menschen da draußen gab und er war wirklich dankbar dafür, zu sehen, dass nicht alle Menschen so wie auf seiner Heimatinsel waren. Langsam wurde der Hafen immer Kleiner und Ray drehte sich vom Anblick weg, während sie zu Sky sah, der das Schiff steuerte. „Hah.. Was sagt man dazu.. Das kam unerwartet. Das ist eine wirklich schöne Stadt..“ lächelte sie fröhlich zu ihm herüber und Sky nickte langsam. „Ja, das.. Ist sie wirklich. Ich glaube, ich werde diesen Ort wohl doch mehr vermissen, als ich je gedacht habe..“ antwortete er mit einem leichten Schmunzeln und atmete tief durch, ehe sein Blick sich auf das Wasser richtete. Neben dem Steuer war ein Kompass angebracht, der Ihnen die Richtung wies, ohne dass er ständig in seiner Tasche kramen müsste. „Wohin, Kapitän?“ rief er Ray zu, die sofort die Karte hervor kramte und nachdachte. „Hmh.. Immer gegen Westen! Da wird die nächste Insel auf uns Warten!“. Stolz segelte die nun kleine Crew mit ihrem neuen Schiff in Richtung Morgen und machte sich auf den Weg zu neuen Abenteuern. Was sie wohl da draußen Erwarten würde? Sie sollten es in nicht all zu ferner Zukunft heraus finden. Kapitel 4: ----------- Die Golden Hope trieb sanft auf den Wellen vor sich her und folgte ihrem Kurs in Richtung der nächsten Insel. Auf ihr, drei relativ frisch gebackene Piraten, die sich ihre Zeit hier im Gegensatz zum Boot wesentlich besser vertreiben konnten. Sei es mit Kartenspielen, oder einfach nur Reden. Aber auch mit ein wenig Kochen. Es stellte sich heraus, dass Sky gar nicht mal so schlecht kochen konnte. Wiederrum stellte sich aber auch heraus, dass Ray es schaffen konnte mit dem Versuch es zu tun, in kürzester Zeit die Küche beinahe in Brand stecken konnte. Was natürlich bei so einem Holzschiff echt super war. Azurlan konnte es zwar ein wenig, aber überließ es doch lieber Sky, aus Sorge, dass er das Schiff vielleicht auch noch in Brand setzen würde. Was jetzt noch fehlte war schlicht Musik. Etwas, dass aber wirklich keiner von ihnen probierte, denn da hatten alle Drei das Gefühl, dass sich vermutlich eher alle von Bord stürzen würden, wenn auch nur einer von ihnen damit anfangen würde. Grade waren sie auf dem Meer unterwegs und genossen die endlich etwas kühlere Luft, da stieß etwas von außen gegen das Schiff. Überrascht trat Ray zur Reling und blickte darüber. Erst jetzt sah sie, dass das Meer hier von Holzteilen und ein paar schwimmenden Kisten gesäumt war. „Nanu.. Hey, schaut mal! Ich glaube, es hat hier einen Kampf auf dem Meer gegeben!“ rief sie laut und deutete auf die Kisten. Recht schnell waren Azurlan und Sky bei ihr. „Tatsächlich.. Scheint als hätte eines der Schiffe zumindest verdammt viel eingesteckt.. Ob sie gegen die Marine gekämpft haben?“ fragte Sky sich eher Selber und musterte das umher schwimmende Zeug. „Meint ihr, das kann man noch gebrauchen? Ich meine, da schwimmt echt viel Obst umher!“ schlug Ray vor und Sky kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Na wir können ja versuchen ein paar davon hoch zu holen..“. Gesagt. Getan. Das dreier Team machte sich auch schon daran die Sachen hoch zu holen. Tatsächlich fischten sie sogar drei volle Kisten heraus. An Deck machte jedoch Azurlan auf etwas aufmerksam. „Hey, schaut mal.. Auf diesen Kisten ist das Zeichen der Marine.. Das hier müssen die Reste eines Marineschiffes sein..“. Nachdenklich blickte Ray auf die Kiste und dann wieder auf das Meer. Ob wohl ein paar Piraten hier ein Marineschiff versenkt hatten? Sie konnte es ihnen an sich nicht verübeln. Die Marine waren nun mal die Feinde der Piraten und es gab einige echt üble Typen bei ihnen. Andererseits machten die meisten Soldaten auch nur ihren Job. Während sie so darauf starrte, konnte sie etwas zwischen den Trümmerteilen erkennen. Vorsichtig trat sie näher heran um sich zu bestätigen, was sie glaubte zu sehen und Tatsache. „Da schwimmt jemand auf dem Wasser! Vielleicht lebt er noch!“ rief sie eilig ihren Freunden zu und es dauerte nicht lange, bis sie den jungen Mann tatsächlich an Bord geholt hatten. Azurlan überprüfte seinen Puls und Anderes und stellte dadurch recht schnell fest, dass er am Leben und nur bewusstlos war. „Vermutlich ist es bei dem Angriff passiert. Ein Wunder, dass er überhaupt noch am Leben ist. Ich denke, wenn er sich etwas ausruhen kann, ist er schnell wieder auf den Beinen.. Nur.. Naja...“ setzte Azurlan vorsichtig an und blickte zu seiner Kleidung. Diese wies ihn mehr als deutlich als Marine Soldat aus. Ein Marine Soldat an Bord eines Piratenschiffes? Ob das Gut ging? „Na was sollen wir denn machen? Wir können ihn doch nicht einfach wieder ins Wasser werfen! Und vielleicht ist er ja nett und will danach mit uns kommen?“ antwortete Ray fröhlich und Azurlan patschte sich ein wenig ins Gesicht. „Er gehört zur Marine! Du kannst du nicht einfach jeden Mitnehmen!“ seufzte er ein wenig auf und blickte wieder zu dem Mann. „Aber du hast Recht. Ins Wasser werfen können wir ihn tatsächlich nicht einfach... Bringen wir ihn erst einmal unter Deck. Ihn hier an Deck liegen zu lassen ist auch keine gute Idee..“. Mit Skys Hilfe und ein bisschen Muskelkraft, hatten sie es geschafft ihn unter Deck auf eines der Betten zu bringen. Dass jemand auf ihn aufpassen musste war klar, weshalb Ray sich dazu entschloss fürs erste bei ihm zu bleiben. Fragend musterte sie den schlafenden ein wenig. Schneeweißes kurzes Haar, das durch das langsame trocknen Abstand. Eine Narbe über der Lippe und an seinem Hals ein Anhänger der wie ein durchgestrichenes Kreuz ausschaute. Vorsichtig setzte sie an, danach zu greifen und es sich näher an zu sehen. Da schnellte eine Hand nach oben und packte ihr Handgelenk. Überrascht darüber blickte sie zu dem vermeintlich schlafenden, der sie mit leicht zusammen gekniffenen Augen ansah. „Nicht... Anfassen...“ brachte er nur hervor, ehe er wieder zurück in die Bewusstlosigkeit sank. Was das wohl zu bedeuten hatte? Ihr Handgelenk hatte er dabei jedenfalls losgelassen und seine Hand war auf das Bett zurück gesackt. „Hier geht aktuell wirklich einiges seltsames vor sich..“ sprach sie leise zu sich Selbst und beobachtete den Fremden ein wenig, während sie ein paar mal Selbst etwas weg döste. Irgendwann wurde es ihr jedoch zu viel und sie kam wieder nach Oben. Grade Rechtzeitig um zu sehen, dass sie schon ganz nah an der nächsten Insel waren und bald anlegen würden. „Was machen wir jetzt? Irgendwer muss auf dem Schiff bleiben und auf den Kerl aufpassen..“ seufzte Ray leicht und verschränkte die Arme. „Kein Problem. Ihr könnt euch ruhig die Insel ansehen. Ich hab kein Problem damit auf unseren Gast ein Auge zu haben.“ antwortete Azurlan ihr sofort und Ray blinzelte ihn überrascht an. Hatte sie doch erwartet, dass der Andere sich die Insel auch ansehen wollte. „Ist das wirklich okay für dich?“ fragte sie doch mal nach und wollte ihm das natürlich nicht aufzwingen. Leicht winkte Azurlan ab. „Versteh mich nicht falsch. Ich würde mich schon gerne umsehen, aber mir gefällt der Gedanke nicht, dass er vielleicht Hilfe braucht, wenn er zu sich kommt und ganz alleine ist. Vielleicht hat er Verletzungen die ich bisher nicht gesehen habe, oder so.. Außerdem ist das nur Fair Sky gegenüber. Ich konnte mir ja immerhin schon eine neue Insel ansehen durch seine Heimat. Und der Kapitän kann ja schlecht auf dem Schiff bleiben. Ehrlich. Es macht mir nichts aus..“ lächelte der Blauhaarige ehrlich und Ray lächelte nun Selbst. „Na gut. Aber irgendwann wechseln wir uns nachher ab. Dann kannst du dich auch etwas umsehen, ja?“ während sie sprach, knuffte sie dem Anderen nun gegen die Schulter und lief dann wieder zur Reling herüber. Die Insel zu der sie kamen, war nicht zwingend kleiner als die Insel von der sie gekommen waren, aber sie war weit weniger bebaut und wesentlich altmodischer. Am Hafen konnte sie schon alte Bauernhäuser erkennen und von den Häuser wegführend, nach Rechts, gab es jede Menge Weiden und Wiesen, die bedingt durch Hügel und anderes unterteilt zu sein schienen. Alles in Allem war es hier wesentlich ländlicher. Auch der Hafen sah nach gutem alten Altbau aus. Nicht so, dass er auseinander fiel, aber so, dass er vielleicht ein bisschen Verstärkung hätte brauchen können. Dennoch waren auch hier einige Leute unterwegs. Auf die anderen Schiffe die am Hafen vor Anker lagen, achtete Ray gar nicht sondern wartete Sehnsüchtig darauf, von Bord gehen zu können. Als sie angelegt hatten, blickte Sky noch einmal zu Azurlan und überzeugte sich, dass es für ihn wirklich in Ordnung war, wenn sie ihn hier zurück lassen würden, ehe er eine Rampe zum Steg runter ließ durch die er und Ray nun ungehindert das Schiff verlassen konnten ohne Klettern zu müssen. „Ist das Cool! Wie deine Stadt irgendwie, nur viel viel Älter.. Wie bei einer Zeitreise..!“ staunte Ray und eilte den Steg entlang. Sky lief ihr gemütlich hinterher und schüttelte leicht den Kopf. Man konnte kaum glauben, dass diese junge Frau der Kapitän einer Piratenbande war. So wie sie umher eilte und versuchte sich möglichst alles Gleichzeitig anzusehen. Ihr Weg führte sie die Treppen vom Hafen bis zu einer Straße hoch, auf deren andere Seite ein Holzschild zu sehen war, welches in verschiedene Richtungen zeigte. Es zeigte eine Farm an, einen See, einen Wanderweg, den Weg zu einem Bauernhof und zum Marktplatz. „Oh, Marktplatz klingt gut. Da gehen wir als Erstes hin, ja? Komm schon!“ rief Ray begeistert aus und rannte auch schon wieder los, direkt in eine Seitengasse hinein in der der Weg zum Markt noch einmal ausgeschildert war. Der Weg zum Marktplatz führte durch eine enge Seitengasse deren Boden wohl auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Das Pflaster war an manchen Stellen uneben, aber es erfüllte wohl noch seinen Zweck. Als sie nach einer weile beim Marktplatz ankamen, wurde hier aber deutlich, dass an diesem Ort doch etwas mehr geachtet wurde. Der Boden war hier relativ grade und ordentlich, auch wenn der Marktplatz hier zum Anblick des Restes der Insel passte. Auch er war äußerst Altbacken. Überall standen alte Holzstände herum an denen die Leute allerlei Dinge anboten. Überwiegend Selbst geerntete Waren, oder Selbst gebaute Waren. Was ihr jedoch besonders auffiel war, dass die Dinge hier lange nicht so schön und sauber gearbeitet waren, wie auf der Insel von der Sky kam. Nicht, dass sie jemandem das vorwerfen wollte, aber es stach ihr dennoch ungemein ins Auge. Neugierig hatte sie die Hände hinter dem Rücken verschränkt und betrachtete die Auslagen, ehe sie eine Stimme vernahm, die sie vor nicht all zu langer Zeit schon einmal gehört hatte. Überrascht riss sie die Augen auf und blickte in die Richtung. Das konnte nicht wahr sein. „Was tut der Spinner denn hier...!?“ rief Ray lauter aus als geplant und zeigte in Richtung eines Rotschopfes, der ihr nur all zu Bekannt war. Leider war es jedoch laut genug um Kidd dazu zu bringen seine Augen auf sie zu richten. Natürlich hatte er die Kleine noch nicht ganz vergessen. Gleichermaßen überrascht wie verärgert, starrte er sie an. „Du hast ja immer noch so eine große Klappe. Hat dir das letzte mal nicht gereicht? Ich dachte dein toller Cousin würde dir beibringen, nicht so bescheuert zu sein..“ knurrte Kidd etwas und Ray blinzelte, ehe sie auf Sky zeigte. „Der? Ach der hat nur Gelogen. Der ist gar nicht mein Cousin. Eigentlich wollte er mir nur den Arsch retten.“ erklärte sie einfach trocken und Sky fiel beinahe die Kinnlade herunter. „Bist du völlig Meschugge..!?“ fauchte er zur Abwechslung doch mal Fassungslos. Auch Kids Begleitung, der Mann mit der Maske war wieder da und schien sichtlich irritiert über die Ehrlichkeit der jungen Frau zu sein. „Ich weiß nicht ob du Mutig oder Bescheuert bist, Kleine..“ antwortete Kidd nur amüsiert und Ray streckte ihm nun sogar die Zunge raus. „Hey. Ich bin nicht derjenige von uns Beiden, der so blöd war ihm das einfach abzukaufen..“. Sie hatte wirklich ein Talent dafür einen Nerv bei Kidd zu treffen. „Blöd, ja?“ knurrte er auf und zog das Metall aus der Umgebung zu sich. Sofort hatte sich ein großer Kreis gebildet und die Leute waren auf Abstand gegangen. Einige hatten Mitleid mit Ray, dass sich so jemand wie Kidd mit ihr anlegte, andere hielten sie für absolut dämlich und wieder Andere überlegten ob es eine schlaue Idee war sich einfach im Zweifelsfall auf Kidds Seite zu schlagen und ihn anzufeuern um nicht Selbst etwas abzubekommen. Aus dem Augenwinkel konnte Ray sehen, wie Sky dazu ansetzte einzugreifen, doch sie hob ihren Arm um ihn davon abzuhalten. „Nein. Das ist mein Kampf.“ sagte sie nur stur und merkte ja Selbst was sie angerichtet hatte. Sie konnte ihre Klappe nicht halten, also hatte das auch niemand außer ihr auszubaden. Und das obwohl sie schon Schwierigkeiten hatte ihr Schwert überhaupt fest zu halten. Als Kidd sich daran machte sie anzugreifen, schaffte sie es den Angriff mit dem Schwert abzublocken. Spürte aber, dass Kidd wohl nicht mit voller Kraft kämpfte. Vielleicht kam es ihr nur so vor, aber er wirkte als bremste er sich Selbst etwas. Dieser Angriff schien eher Neugierde zu sein um zu sehen was sie tat. Es war schon schwer genug das Schwert überhaupt wieder ab zu bekommen und auf dem Boden zu landen, doch es sollte nicht leichter werden. Wieder und wieder Griff er sie an, spielte mit ihr und konnte sie mit Leichtigkeit immer wieder treffen. Etwas, das nur zu deutlich machte, dass er, würde er mit voller Power kämpfen, sie mit einem Schlag auseinander nehmen konnte, wo sie kaum in der Lage war das Schwert ob der magnetischen Power das Anderen zu führen. Immer und immer wieder landete sie auf dem Boden und obwohl sie schon außer Puste war und das Schwert nur noch grade so halten konnte, dass es nicht weg flog, kämpfte sie sich wieder hoch. „Was will jemand wie du auf der Grand Line. Ich kämpfe nicht mal mit voller Kraft und kann dich wie ein Blatt Papier umwerfen. Auf der Grand Line wartet noch weit schlimmeres als Ich..!“ lachte Kidd sie etwas aus und blickte amüsiert zu ihr. „Ich muss meinen Träumen folgen und das kann ich nur, wenn ich mich dort hin auf den Weg mache. Ja, vielleicht gibt es da noch schlimmeres, aber dagegen werde ich ankommen. Ich muss nur Besser werden und das kann ich nicht, wenn ich mir hier draußen den Arsch platt sitze. Dafür brauche ich stärkere Gegner und irgendwann kann ich dann sogar das One Piece finden und dich besiegen, Kidd!“ rief Ray aus und zitterte ein wenig wegen der Kraft die immer noch an ihrem Schwert zog. Dann jedoch spürte sie, wie das ziehen nach ließ und hörte wie das Metall, dass Kidd angezogen hatte zu Boden schepperte. „Das One Piece, so so.. Dafür musst du tatsächlich an mir vorbei, denn wenn wird es mir gehören..“ grinste Kidd nun wieder breit auf. „Aber Fein.. Jetzt hast du mich wirklich neugierig gemacht. Ich habe einen Vorschlag für dich. Wir treffen uns auf der letzten Insel vor der neuen Welt wieder und kämpfen dort erneut gegeneinander. Und wehe du enttäuscht mich und wirst nicht stärker bis dahin, oder lässt dich sogar umbringen. Das nehme ich dann persönlich.“ sprach Kidd aus und verzog das Gesicht leicht. Wenn, dann wollte er derjenige sein, der diesem kleinen Großkotz die Kerze ausblies. Ray dachte darüber nach und grinste dann doch Selbst wieder auf, ehe sie ihm den Daumen hoch zeigte. „Alles klar, Großer. Aber du musst auch Stärker werden, ja? Sonst wird das echt langweilig..!“. Noch einmal blinzelte Kidd sie an und war sich nicht sicher, ob er diese Aussage anerkennend annehmen sollte, dass sie es sich also nicht leicht machen wollte, oder als Größenwahnsinnig. „Mach dir mal keine falschen Hoffnungen, Kleine“ antwortete er nur, aber doch etwas amüsiert, ehe er sich umwand und Killer bedeutete, dass sie sich wieder auf den Weg machen würden. Ray blickte ihm ein wenig nach, ehe sie zu Sky blickte der ein wenig vorwurfsvoll schaute. „Was? Was denn?“ fragte sie irritiert nach und Sky brummte, ehe er ihr eine leichte Kopfnuss mit der Faust verpasste. „Erst denken, dann Handeln..!“ seufzte er auf. Wieso war sie nur manchmal so dermaßen beschränkt. Grade wollte er noch etwas hinzufügen, da konnte er Azurlan sehen, der überraschenderweise genau auf sie zu rannte, wo er doch eigentlich auf das Schiff aufpassen sollte. „Leute! Hilfe! Der Typ den wir gerettet haben, versucht unser Schiff zu klauen!“ rief er verzweifelt aus. „Er hat mich Angegriffen und danach von Bord geschmissen. Zwar hat er sich dafür entschuldigt, aber ich kann nicht sonderlich gut Kämpfen und.. Da ich keine Ahnung hatte was ich tun sollte, bin ich hierher gerannt und.. ja...“ verzweifelt und außer Puste war er vor ihnen stehen geblieben. Was wollte der Fremde mit dem Schiff, dass er es versuchte zu kapern und alleine abzulegen und vor Allem. Wieso entschuldigte er sich, als er Azurlan von Bord schmiss und versuchte, von dort zu verschwinden? Eine Antwort die wohl noch etwas auf sich warten lassen würde. Kapitel 5: ----------- „Oh nein! Er wird unser Schiff klauen! Was sollen wir nur tun!“ rief Ray verzweifelt Und riss die Arme etwas hoch. Grade hatten sie erst ein Schiff bekommen und dann versuchte es jemand zu klauen. Und zu allem Übel war es noch jemand von der Marine, auch wenn es irgendwie ungemein Absurd war, wenn sie so darüber nachdachte. Jemand von der Marine klaute das Schiff eines Piraten. Es war wie in einer verkehrten Welt.. „Beruhig dich..“ brummte Sky nur und blies etwas Rauch aus. „Das Schiff kann man gar nicht alleine Ablegen lassen. Er kann es also gar nicht stehlen..“. Überrascht richteten sich Rays Augen auf Sky, aber er hatte Recht. Wenn sie so darüber nachdachte, hatten sie mindestens zu Zweit das Schiff klar machen müssen um es vom Hafen weg zu bewegen. „Aber wer weiß.. Nicht, dass er am Ende doch noch einen Weg findet, wie er das Schiff zumindest vom Hafen weg bewegen kann. Außerdem will ich gerne wissen, wieso er so eilig von hier weg will..“ erklärte Ray nun etwas nachdenklicher. Jemand der so reagierte, dass er sich sogar entschuldigte, musste doch einen guten Grund dafür haben, oder nicht? In Gedanken verloren starrte Ray vor sich hin, da setzte sich aber auch schon Sky in Bewegung. Wie, als hätte sie einen kurzen Anstoß gebraucht, setzte auch sie sich in Bewegung, während Azurlan noch einmal durchatmete, war er noch immer ein wenig außer Puste und sich daran setzte ihnen zu folgen. „Was machen wir mit ihm? Ich meine, er ist immerhin von der Marine.. Was wenn er Verstärkung gerufen hat?“ fragte der Blauhaarige mit äußerst besorgter Miene und lief den Beiden langsam hinterher. Der Gedanke, dass bald so einige Schiffe hier aufschlagen konnten, gefiel ihm überhaupt nicht. „Wir fragen ihn erst einmal, wieso er überhaupt unser Schiff klauen will. Ich meine, du sagtest, dass er sich entschuldigt hat, richtig? Klingt als wäre er ziemlich in Eile..“ antwortete Ray nur schlicht und Schritt dabei weiter in Richtung Hafen und damit zu ihrem Schiff. Auch wenn die Stadt wesentlich kleiner als die war, von der sie herkamen so war sie doch immer noch groß genug, so dass sie ein wenig brauchten bis sie wieder am Hafen angekommen waren. Dort angekommen konnten sie schon aus der Ferne sehen wie der Weißhaarige verzweifelt versuchte, das Schiff zum Laufen zu bringen, was so natürlich nicht funktionierte. Eine Interessante Form einer Sperre, dass man einfach so ihr Schiff stehlen konnte. Natürlich würde es mit mehreren Personen funktionieren, aber zumindest jemand der Allein war, konnte damit nicht einfach so durchbrennen. Rays Mimik änderte sich ins Ernste. Jetzt hieß es herauszufinden, was der Fremde hier wollte und wieso er auf die Idee kam, dass es schlau sei, ein Piratenschiff zu stehlen. Fix war sie an Bord geklettert und hatte ihr Schwert gezogen. Nichts an ihrer Pose wirkte noch so freundlich wie zuvor oder deutete darauf hin, dass sie eigentlich nur Neugierig war und gar nicht geplant hatte, den armen Soldaten zu attackieren. Dieser Wiederum schlug grade wütend gegen das Steuer, begreifend, dass er es wohl auf gar keinen Fall alleine starten konnte, ehe er Ray zu bemerken schien und einen Schritt zurück machte. Auch Sky war dem Kapitän nun gefolgt und hatte die Waffen gezogen. Er hatte sich entschlossen nun einfach mit zu spielen. Ray würde schon wissen was sie tat, was auch immer sie genau vor hatte. „Es bringt Unglück ein fremdes Schiff zu stehlen, weißt du? Besonders das eines Piraten.. Und erst recht, wenn man als Marinesoldat alleine Unterwegs ist... Keine besonders kluge Entscheidung..“ sprach Ray leise und trat ein paar Schritte auf den Anderen zu, der immer weiter vor ihr zurück wich. Sich grade wohl bewusst geworden, dass er wirklich in der Klemme steckte. Sein Körper zitterte zwar nicht wirklich, aber man konnte es an seinem Blick sehen. Ray musterte den Anderen aufmerksam, ehe sie tief durchatmete. „Warum willst du mein Schiff stehlen? Wenn mir die Antwort gefällt, lass ich dich vielleicht gehen..“. Ihr ernster Ton ließ Azurlan für einen Moment daran zweifeln, ob sie es wirklich so locker nahm wie sie grade noch zuvor gewirkt hatte und er schauderte ein bisschen. Er war ihnen inzwischen nach Oben auf das Schiff gefolgt und blickte besorgt zu dem Marinesoldaten herüber. „Ihr würdet das nicht verstehen..! Bitte, ich brauche dringend ein Schiff! Ich muss ein paar Piraten verfolgen..!“ gab der Fremde plötzlich von sich und Ray musterte ihn äußerst aufmerksam. „Und das Erste was dir einfällt, ist sie mit einem anderen Piratenschiff zu verfolgen? Noch dazu derjenigen die dich aus dem Wasser gerettet haben? Nicht grade die höfliche Art..“ antwortete die Schwarzhaarige nur und hielt das Schwert noch immer in den Händen, während der Fremde nun die Hände zu Fäusten ballte. „Ich hab keine Zeit zu diskutieren! Sie haben meine Freunde und wenn ich sie nicht schnell genug retten kann, dann war es das für sie!“ die Stimme des Weißhaarigen zitterte nun und wirkte unheimlich gestresst ob der Gefahr vor ihm. Die Antwort war jedoch eine mit der Ray nun doch äußerst zufrieden war und sie lächelte sehr zur Verwirrung des Fremden. „Wieso sagst du das nicht gleich? Also, wo sind deine Freunde?“ fragte sie freundlich nach, während sie ihr Schwert weg steckte. Auch Sky machte die Krallen von dem Riemen ab und musterte den Anderen ein wenig. Irritiert schaute der Weißhaarige zu ihnen, ehe er in eine Richtung zeigte. „Ein.. Stück weit weg von hier, ist eine Art Marine Fort auf einer kleinen Insel. Ein paar Piraten haben das Schiff zerstört, dass uns mit dieser Insel hier verbindet. Und sich dann zum Fort begeben, wo sie meine Freunde gefangen halten..“ begann er vorsichtig zu erklären, sich unsicher ob die Anderen ihm überhaupt helfen würden, aber eine andere Wahl als es zu hoffen hatte er nicht. Nachdenklich blickte Ray ihn an, ehe sie nickte. „Eigentlich sind Piraten und die Marine zwar Feinde, aber deine Freunde müssen dir wirklich wichtig sein. Also helfen wir dir. Ich kann niemanden einfach sitzen lassen, der mich um Hilfe bittet..“ lächelte sie sanft. „Sky, Azurlan, macht das Schiff klar. Wir machen uns auf den Weg zum Marinefort und helfen ihnen!“. Kaum hatte sie ausgesprochen, da setzten die Beiden sich auch schon in Bewegung, auch wenn Azurlan noch einmal besorgt zu ihnen herüber sah, bevor er unter Deck verschwand. Irritiert sah der Fremde jedoch zu Ray herüber. „Ihr... helft mir also wirklich?“ hakte er überrascht nach und musste das ganze erst einmal verarbeiten, hatte er doch erwartet, dass sie eine Gegenleistung haben wollen würden oder er sie richtig anbetteln würde müssen. Ray drehte den Kopf zu dem Anderen herüber und blinzelte, ehe sie leicht den Zeigefinger hob. „Glaub ja nicht, dass ich schon vergessen habe, dass du mein Schiff klauen wolltest. Das nehme ich immer noch ungemein persönlich. Aber wie ich vorhin schon gesagt habe. Ich kann niemanden sitzen lassen, der um Hilfe bittet. Wehe jedoch, du und deine Freunde, ihr versucht danach uns fest zu nehmen..“ antwortete sie ihm und zog dabei eine richtige Schnute. DAS würde sie dann wirklich persönlich nehmen. Angegriffen zu werden dafür, dass sie half, war auch wirklich nichts auf das sie scharf war. Der Fremde brauchte einen Moment um das zu verarbeiten, ehe er sofort den Kopf schüttelte. „Nein! Nein, natürlich nicht!“ antwortete er laut. „Ihr habt mein Ehrenwort!“. „Wohin genau?“ rief Sky nun aufmerksam, da das Schiff sich langsam in Bewegung setzte und der Fremde nannte ihm sofort die Koordinaten für die richtige Richtung, ehe sie sich auch schon in diese begaben. Es war Sky ein leichtes das große Schiff zu lenken, weshalb Ray auch ihm lieber das ganze überließ. Natürlich hätte sie es sicher auch hinbekommen, aber es wirkte einfach als wenn Sky dafür gemacht war, dieses Schiff zu steuern. Ein Wunder war es jedoch nicht, wo er es ja überhaupt erst gebaut hatte. Wer könnte es da besser lenken als derjenige, der es Entworfen hatte? „So.. Und wie ist der Name desjenigen, dessen Ehrenwort ich habe?“ fragte Ray nun nach und riss den Anderen sichtlich aus seinen Gedanken, so dass er sie wieder etwas anblinzelte, ehe er sogar beinahe aus Reflex heraus, salutieren wollte. „Mein Name ist Chormy. Marine Soldat und zuständig für die Sicherheit um und in Flow-Town“ erklärte er dennoch ein wenig wie einstudiert. Wie oft er sich wohl schon hatte vorstellen müssen, dass es so eingeprägt war? „Chormy also..“ lächelte Ray nun wieder etwas. „Dann willkommen an Bord der Golden Hope, Chormy. Ich bin Ray, derjenige der das Schiff steuert ist Sky und derjenige den du vom Schiff geschmissen hast und der grade auf uns zu kommt, das ist Azurlan..“ stellte sie sich Selbst und die Anderen vor, während Azurlan grade wirklich vorsichtig auf sie zu kam und deswegen leicht zusammen fuhr. Sein Blick traf den von Chormy und er zog den Kopf ein wenig ein, erinnerte er sich doch noch zu gut an die Situation grade, die zumindest auf seiner Seite wirklich peinlich gewesen war. Er hatte zu nahe am Rand gestanden und deswegen hatte der Andere ihn ganz einfach mit einem Stoß vom Schiff befördern können. Eigentlich hätte er wirklich einfach alleine zurück klettern können und versuchen können, ihn davon abzuhalten das Schiff zu stehlen, aber der Schreck und die Überforderung hatten ihm so sehr in den Knochen gesteckt, dass er lieber los geeilt war und versucht hatte Hilfe zu holen, in dem er zu seinen Freunden gelaufen war. Mutig war jedoch was Anderes. Der Marine Soldat musterte ihn nun aufmerksam deswegen, während er sich wohl Selbst zu gut daran erinnerte, mit was für einer Leichtigkeit er den Blauhaarigen einfach losgeworden war. Eine etwas längere, unangenehme Stille breitete sich aus und Chormy schien zu überlegen was er sagen sollte, ehe er sich endlich dazu durchrang eben diese zu durchbrechen. „Du solltest nicht so nahe am Rand stehen, wenn du nicht sicher bist, wer Hinter dir ist..“ sprach der Weißhaarige dann doch aus und sorgte dafür, dass der angehende Schiffsarzt kurz zuckte. Er hatte was das peinliche anging, voll ins schwarze getroffen. Verdammt war ihm das unangenehm und er kratzte sich deswegen verlegen am Hinterkopf. „Ich wollte nur kurz frische Luft schnappen und war sicher, dass du noch schlafen würdest. Ich geh doch nicht davon aus, dass du auf einmal wach wirst..“ sprach er verlegen aus und räusperte sich ein wenig. Chormy schien zu überlegen ob er etwas dazu sagen sollte, wurde jedoch von Ray unterbrochen. „Haben euch die Piraten einfach so angegriffen auf dem Meer oder was ist passiert?“ fragte sie nun neugierig nach. Sie würden noch ein bisschen brauchen um zu der kleinen Insel zu kommen, wieso also nicht ein bisschen mehr in der Zwischenzeit darüber herausfinden, was hier eigentlich vor sich ging? „Ja und Nein..“ antwortete Chormy ihr nun und trat dabei näher an die Reling heran. „Die Piraten umkreisen schon seit ein paar Tagen diese Insel und belästigen etwas die Dorfbewohner. Wir wollten sie angreifen und von hier verjagen, aber leider waren sie ein wenig schneller als wir. Sie kamen an Bord unsere Schiffes, entführten meine Kameraden und durch das Ruckeln, landete eine der Kisten genau auf mir und sperrte mich ein. In dem Chaos, hat es nur niemand bemerkt und ich war noch an Bord, als sie anfingen es zu versenken.. Wie durch ein Wunder hab ich wohl überlebt, sonst würde ich ja nicht hier stehen, aber meinen Kameraden war ich dennoch keine große Hilfe. So viel zum Thema, große Marine Karriere. Und stattdessen stehe ich jetzt hier, brauche die Hilfe von Piraten und erzähle ihnen Dinge, die sie eigentlich gar nichts angehen..!“ brummte er leise und seufzte dann auf. Ray legte den Kopf ein wenig schief deswegen und schüttelte diesen dann. „Jeder hat doch seine Träume und wenn man zur Marine geht, hat man auch seine Gründe. Außerdem versuchst du jetzt doch deine Kameraden zu retten, oder nicht? Und nimmst es auf dich in große Schwierigkeiten zu kommen, weil dir ein paar dahergelaufene Piraten helfen. Du hättest genau so gut davon laufen können, aber das tust du nicht.. Also wenn das keine guten Voraussetzungen sind irgendwann mal ein großer Held bei der Marine zu werden, dann weiß ich auch nicht..“ versuchte Ray ihn leicht aufzumuntern und Chormy starrte sie einen Augenblick an, ehe er wieder ins Wasser starrte. „Ich muss.. Ich schulde es jemandem, dass ich einer der Besten werde. Alleine schon um die Person wieder zu sehen...“. Zwar antwortete der Weißhaarige leiser, aber Rays Worte schienen ihn zumindest ein klein wenig beruhigt zu haben. Vom Steuer aus blickte Sky zu den Beiden und hatte schweigend zugehört. Er war ohnehin nie ein großer Redner und was sollte er dazu auch schon großes sagen? Dennoch fand er eines ungemein Interessant. Ray hatte so eine ganz Gewisse Art Leute wieder aufzumuntern und das war wirklich ein ganz besonderes Talent. Die richtigen Worte zu finden war nie einfach und doch, fand sie sich was das anging zumindest soweit zurecht, dass sie die Stimmung zumindest auf ein normales Maß wieder heben konnte. Der Rest der kurzen Reise war eher ruhig und Sky lauschte dem Wellengang ein wenig. Natürlich hätten sie ihn noch ausfragen können, wie die Piraten denn überhaupt aussehen würden, wie viele es waren, ob es noch andere Probleme geben würde, aber Chormy schien ohnehin zu fertig dafür. Selbst von hier aus konnte er sehen, wie Müde eben dieser eigentlich war und das war kein Wunder. Er war vorher fast ertrunken, war mehrere Stunden bewusstlos, war sicher ein paar mal danach verzweifelt durch das Schiff gerannt und hatte versucht einen Weg zu finden, wie er das Schiff zum laufen bringen konnte und sicher hatte er vor allem auch einen Kampf mit den Piraten gehabt. Die richtige Verfassung zu kämpfen war das jedenfalls nicht und dennoch war er stur genug auf eigene Faust zum Fort zu rennen und vermutlich zu sterben, denn Sky bezweifelte doch recht stark, dass Chormy sonderlich weit gekommen wäre, alleine. Die Minuten verflogen und in der Ferne wurde langsam die kleine Insel mit dem großen Marinefort sichtbar. Als sie jedoch langsam näher kamen, zeigte sich schon kein guter Anblick. Abgesehen von dem relativ großen Piratenschiff an der einen Seite des Forts, konnte man schon beim näher kommen sehen, dass jemand mit einer gewissen Art der Kleidung vorne aufgespießt worden war und ein paar vereinzelte Leute mit ihm, auch wenn das Fort relativ leer wirkte. „Oh nein.. Kapitän Prisma..!“ rief Chormy aus und schlug sich die Hand vor den Mund. Nun, es schien jedenfalls wirklich der Anführer der kleinen Marinebasis zu sein. Zumindest so wie es grade von Chormy klang. Zwar hätten sie sich die Mühe machen können auf der anderen Seite das Schiff parken zu können, damit sie nicht so auffielen aber Sky war sich recht sicher, dass Ray sogar auffallen wollte, also machte er sich gar nicht erst die Mühe. Dass das Marinefort jedoch so leer draußen war, überraschte sie alle ein wenig. Gut, die Basis war nicht grade Klein, aber waren sie alle etwa da drin? Denn auch das Piratenschiff der fremden Bande schien auf Entfernung eher leer zu sein. „Seltsam.. Was ist hier nur los?“ fragte Ray neugierig und wäre als erstes von Bord geklettert, wenn Chormy sich nicht davor gedrängt hätte um zu den Leichen herüber zu laufen. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen folgte sie ihm dorthin. „Was haben sie nur getan..? Das werden diese Schweine mir büßen..!“ gab Chormy wutentbrannt von sich und blickte zur Basis, ehe er schon drauf los stürmen wollte, doch Ray hielt ihn fest. „Bist du von allen guten Geistern verlassen? Dein Zustand ist nicht der Beste und wenn sie wirklich alle in der Basis sind, kommst du dagegen nicht an. Es waren Mehrere, die euer Schiff überfallen haben, oder? Wir schleichen uns hinein und stellen ihren Kapitän. Wenn es so viele sind und wir uns an den Anderen austoben und Müde machen, kommen wir auch nicht weit. Ich weiß, dafür hätten wir das Schiff anders parken sollen, aber hier draußen ist Niemand, was heißt, dass es funktionieren könnte. Wenn nicht, dann können wir uns immer noch durchschlagen, okay?“ wies Ray ihn zurecht und Chormy schubste sich etwas von ihr los, knurrte auf und blickte dann zur Seite. So gerne er dagegen reden würde, aber sie hatte leider recht. Sie mussten an den Kapitän heran kommen und wenn sie vorher starben, dann war niemandem damit geholfen. Dummerweise kam das Schicksal ihnen jedoch zuvor. Aus der Basis kam ein junger Mann heraus. Hoch wie Breit und sein langer Bart schien den Großteil seines Gesichtes zu bedecken. Seine Augen wurden groß als er das fremde Schiff sah und noch bevor noch irgendjemand etwas tun konnte, hatte er sich zurück zur Basis gedreht und mit einem „Alarm! Wir werden vielleicht Angegriffen!“ Gehör verschafft. Binnen Sekunden waren etliche Piraten heraus geströmt und ein zweiter Dicker war dem Anderen gefolgt. Er sah nicht viel Anders aus als er Selbst. Nur hatte er im Gegensatz zu dem Anderen blondes Haar. Ihrer beider Kleidung wirkte jedoch eher einem Wikinger Stil als dem von Piraten. Dass Ray, Sky der das Schiff inzwischen Angebunden hatte, Azurlan und Chormy nicht lange unentdeckt blieben war bei ihrer offenen Position kein Wunder. „Hey! Einer von den Typen is' entkommen!“ sprach der Blonde und zeigte auf Chormy. „Wie isn' das passiert? Hey.. Habt ihr ihn her gebracht oder warum seit ihr hier?“ fragte er nun an Ray gewandt, blieb aber noch immer auf Abstand. Die Stimmung war mehr als nur ein bisschen angespannt für den Augenblick und Rays Herz raste, während sie versuchte eine Lösung zu finden, wie sie aus diesem Schlamassel wieder raus finden könnten. In der Hoffnung, dass es so funktionierte wie sie es sich vorstellte, stellte sie sich grade hin und hatte ihr Schwert etwas gezogen, ehe sie es auf den Rücken von Chormy richtete, der irritiert zu ihr nach Hinten blickte. „Ist das denn so überraschend..? Der Kleine hier ist abgehauen und hat verzweifelt nach Hilfe gesucht. Wir haben gehört, dass ihr wohl das Marinefort angegriffen habt und wollten uns das ganze mal ansehen. Und ein Gastgeschenk ist doch immer gerne gesehen, oder nicht?“ sprach Ray und erntete einen mehr als Hasserfüllten Blick von Chormy. Ihre Seele brannte und es tat ihr unglaublich leid, doch leider wusste sie nicht wie sie ihm verständlich machen sollte, dass es nur ein Trick sein würde und sie ihm helfen würden, sobald sie könnten. Für den Augenblick musste sie also mit dem Hass des Anderen leben, denn hier draußen waren sie viel zu offen. Vielleicht waren sie nicht schwach, aber gegen die Übermacht die sie hier draußen umringt hatte, würden sie nicht ankommen. „Ihr elenden Verräter! Ich hätte wissen müssen, dass man Piraten nicht vertrauen kann!“ schrie Chormy nun hasserfüllt und hatte sich zu Ray und ihren Freunden umgedreht, welche schwer schlucken musste um nicht einfach alles raus zu hauen und zu sagen, dass es ihr leid tat. „Hast du wirklich geglaubt, wir würden dir helfen? Wenn wir schon die Chance haben uns mit so einer starken Bande vielleicht zu verbünden und dafür ein Gastgeschenk mitbringen können? Sei doch kein Narr..“ antwortete Ray zwar kalt, doch nach wie vor sah es in ihr Anders aus. Azurlan starrte jedoch zwischen Ray und Chormy hin und her und wollte tatsächlich eingreifen, doch es war Sky, der ihn mit einer Handbewegung davon abhielt, als er einen Schritt auf sie zumachen wollte. Irritiert sah Azurlan zu ihm hoch, begriff aber, dass er es lassen sollte. Was hatte Ray denn nur vor? Chormy, der ansetzen wollte, Ray einfach anzugreifen wurde von Hinten von dem Dicken mit dem Orangenen Haar gepackt und zurück gerissen, so dass er sogar auf dem Boden landete. Als Chormy sich danach versuchte auf die Beine zu kämpfen und ihn anzugreifen, traf ihn ein einziger Schlag gegen den Kopf und pustete die Lichter bei ihm aus. Obwohl sie sich um ihre Fassung bemühte, konnte Ray nicht Anders als kurz zusammen zu zucken und der Griff um ihr Schwert zitterte leicht, während sie es wegsteckte. „Hm, 'is 'n nettes Gastgeschenk. Da freut sich der Kapitän bestimmt. Ihr sagt ihr sucht 'ne andere Crew mit der ihr euch verbünden könnt? Klar, wieso nicht. Aber da müsst ihr mit dem Kapitän sprechen.. Ich bring euch zu ihm, kommt mit. Hah, jetzt haben wir die Versager wieder alle zusammen. Dann können sie ja gemeinsam im Keller verrotten!“ lachte der Blonde und wendete sich nun ab, ehe er ihnen zuwinkte, dass sie ihm folgen sollten. Der Blick der schwarzhaarigen ruhte auf Chormy. Hoffentlich taten sie ihm nicht mehr an als das.. Ihre Augen wanderten jedoch wieder nach vorne und sie folgte dem Blonden auch schon. „Ja, nicht? Wäre eine Schande gewesen, wenn er vielleicht wirklich hätte Hilfe holen können...“ gab sie mit ernster Stimme von sich und folgte dem Blonden genauso wie Sky und Azurlan. Während Sky noch immer eisern schwieg und sich nur darin bestätigt fühlte, dass alle oder eher sehr viele Piraten einfach nur Monster waren, konnte Azurlan seine Gefühle nicht so einfach Unterdrücken. Mitleidig sah er zu, wie sie Chormy von dort weg brachten. „Ist der Kleine Neu bei euch? Hat wohl so etwas noch nicht erlebt, was?“ fragte der Oranghaarige der ihnen gefolgt war und zeigte auf Azurlan. Nun war es jedoch Sky, der das Wort ergriff. „Ja, er wird sich schon noch daran gewöhnen..“ antwortete er nur fluchs und blickte Selbst zu Azurlan, der nun auf den Boden sah. „Haha, ja, aufm Meer geht’s halt überall was rauer zu. Aber da gewöhnt man sich echt dran..“ sprach der Blonde nun und führte sie weiter durch das Marinefort. Ein paar Blutflecken hier und da wiesen jedoch gut darauf hin, dass die Soldaten ihre Basis nicht einfach so aufgegeben hatten. „Was ist eigentlich am Eingang passiert? Das ist doch der Kapitän der Basis gewesen, oder? Wieso habt ihr ihn aufgespießt?“ fragte Ray nun eilig um ihre eigenen Emotionen unter Kontrolle zu halten und schluckte gleichzeitig etwas schwerer. „Ach er hat ein furchtbares Theater veranstaltet..“ antwortete nun der Hintere der Beiden wieder. „Der Kapitän hatte irgendwann die Schnauze voll gehabt. Er hat von einer Teufelsfrucht gegessen, wisst ihr? Der Speer-frucht. Er kann überall Metallspeere erschaffen, wenn er sie braucht und als der Idiot den Schnabel nicht zu halten wusste, hat er halt das Zeitliche gesegnet. War weniger nervig und irgendwann hätten wir ihn ja sowieso umgelegt. Ist es nicht so, Bru?“ lachte er nun auf, während der Blonde nun Selbst etwas lachte. „Stimmt, Lou. Stimmt. Diese Marinespinner wissen halt nicht wann es Klüger 'is die Schnauze zu halten. Hah. Wie der Kleine grade. Hat auch erst gar nicht begriffen, dass er von der Kleinen hier über den Tisch gezogen wurde. War echt lustig anzusehen!“. Die Worte des Anderen schnürten ihr nur weiter die Kehle zu. „Da wären wir...“ meinte er jedoch nach einer Weile, als sie vor dem Büro des ehemaligen Kapitän Prisma der Marine stehen geblieben waren. Sein Name war noch an der Seite zu lesen, aber aus der Tür Selbst hatte es jemand mit einem spitzen Gegenstand heraus gekratzt. Langsam klopfte der Blonde an und eine dröhnende Stimme gab ein lautes „Ja?“ von sich. „Kapitän, hier sind n paar Piraten die sie sprechen wollen. Die wollen sich uns wohl anschließen. Haben auch so n Ausreißer von den Marine Typen wieder hierher gebracht..!“. Einen kurzen Augenblick herrschte Stille. „Lass sie rein!“. Der blonde öffnete ihnen die Tür und ließ sie hinein treten. Der Blick wurde frei auf einen nicht weniger stabilen großen Mann. Sein Haar wirkte Rechts und Links wie angeklebt und stand ein bisschen ab. Seine schwarze Hose wirkte als wenn sie grade so über seine Wampe gepasst hatte. Über diese und den Rand seiner Hose trug er ein Tuch, als wolle er damit verhindern, dass der Knopf absprang und seine ebenso schwarzen Sandalen wirkten als wenn sie grade so an seine Füße passten. Obenrum trug er ein halb offenes gelbliches Hemd und darüber einen gelben Mantel, der ihm über die Schultern hing und durch dessen Ärmel er die Arme nicht gesteckt hatte. In der Hand hielt er eine Zigarre, die er sich offensichtlich aus dem Vorrat des früheren Marinekapitäns gegönnt hatte und hatte die Beine dabei auf dessen Schreibtisch gelegt, während er gemütlich auf einem Stuhl saß der danach aussah als wenn er wirklich mit aller Kraft darum kämpfte nicht einfach durch zu brechen. „So... Ihr wollt euch uns also anschließen, ja?“ fragte er mit seiner dröhnenden Stimme und blickte sie äußerst amüsiert an. Azurlan versuchte Selbstbewusster zu sein, als er war, blieb dabei jedoch dennoch hinter ihnen, während Ray und Sky direkt vor ihm standen. „Ja, ich denke Allianzen sind immer ganz nett und es kann ja nicht Schaden sich nicht Gegenseitig in die Quere zu kommen, nicht wahr? Wenn eine Partei ärger macht, dann kann man sie ja noch immer ausschalten...“ erklärte Ray vorsichtig und beobachtete den Anderen etwas um ihn ein wenig mehr Einschätzen zu können. Dunkel lachte der Große nun auf und sah zu den Bru und Lou die nun bei der Tür stehen geblieben waren. Verdammt. Wären sie alleine, dann hätten sie ihn vielleicht angreifen konnten, aber wenn er wirklich Teufelskräfte hatte, waren sie im Zweifelsfall mit den beiden Großen hier geliefert. „Tja.. Kommt ganz auf die Große der Gruppe an schätze ich..“ lachte er nun amüsiert und spielte deutlich damit darauf an, dass sie die Drei sicher überrennen konnten, aber umgekehrt nicht. „Aber ich will mal nicht so sein, wenn ihr schon einen von den Idioten wieder mit zurück bringt, bevor er Hilfe holen kann.. Wenn ihr mir auf die Nerven geht, kann ich euch immer noch Ausschalten.. Fürs Erste könnt ihr hier bleiben. Ich lass mir das alles noch etwas durch den Kopf gehen..“ bemerkte er und blies den Rauch ein wenig aus, nachdem er sich die Zigarre angezündet hatte. „Außerdem, zu der Gesellschaft einer schönen Frau sag ich nicht nein!“. Ray schauderte es schon bei dem bloßen Gedanken daran, dass dieser Widerling ihr zu nahe kommen könnte, doch sie blieb Standhaft. Tatsächlich, obwohl sie nichts lieber wollte als diesem Arschloch einfach ins Gesicht zu schlagen, überspielte sie ihr Verlangen danach. „Das freut mich zu hören. Und wie du schon Selbst gesagt hast. Es kommt auf die Größe der Gruppe eh letzten Endes an. Es ist ja nicht so als könnten wir groß Ärger machen, ohne dass es wem auffallen würde, nicht wahr?“ bemerkte Ray nur in starkem Ton. „Ihr habt euch hier so Häuslich eingerichtet. Das heißt, ihr wollt hier bleiben? Mein Name ist im übrigens Ray. Wir sind die Red Sun Piraten..“. Amüsiert gluckste der Mistkerl auf. „Red Sun.. Klingt ja niedlich. Ich bin Togatta ,von den Mandoreru Piraten..“ grinste er nur blöde. „Und um auf deine Frage zurück zu kommen, ja das beabsichtige ich. Niemand konnte die Marine informieren, das heißt, bis sie hier irgendwann mal auftauchen und bemerken, dass irgendetwas nicht stimmt, haben wir den Laden genug auseinander genommen und sind weiter gezogen. Aber fürs Erste bleiben wir hier.“. Neugierig zog Ray die Augenbrauen erneut zusammen. „Hmh.. Dann machts dir sicher nichts aus, wenn wir uns etwas umsehen, oder? Das heißt, wir werden dann ja auch etwas länger hier sein und da wäre es schon nicht verkehrt, seine Umgebung zu kennen..“. Lächelte sie zwar, doch ihre Frage schien Togatta nicht ganz zu gefallen. Sein Blick verengte sich ein wenig. „Wollt wohl was rumschnüffeln, wie?“ hakte er nach und Ray konnte grade noch so verhindern zusammen zu zucken. „Wie mein Kapitän schon sagt. Wir wollen uns nur etwas umsehen. Falls doch irgendwer der Marine Bescheid gegeben hat und wir angegriffen werden sollten, ist denke ich niemand sonderlich scharf, keine Ahnung zu haben wo er überhaupt hin kann und da die Marine diese Basis verdammt gut kännte, wäre es ziemlich dumm sich nicht mit der Umgebung vertraut zu machen..“ erklärte Sky nun ruhig und Togatta sah zu ihm, ehe er wieder schmunzelte. „Kluge Antwort. Stimmt, sich auszukennen kann echt nicht schaden. Na dann seht euch mal was um. Ich bleibe hier und genieße die Zigarren von diesem Vollidioten..“ lachte er nur böse. Als Ray, Sky und Azurlan das Büro verlassen hatten und die Tür sich hinter ihnen schloss, atmete Ray tief durch. Das konnte noch was werden... „Soll ich euch n bisschen rum führen? Wir sind eigentlich n ganz netter Haufen, wenn man zu uns gehört. Klar musste hier und da was aufpassen, aber im großen und Ganzen sind eigentlich alle soweit okay..!“ sprach Bru nun und hatte ja mit ihnen das Büro verlassen. Sofort hob Ray beide Arme ein bisschen. „Nein, nein. Ist schon okay. Ich will mich lieber alleine etwas umsehen. Dann präge ich mir besser ein wo irgendwas ist, als wenn mir jemand etwas zeigt, weißt du?“ antwortete sie sofort, in der Hoffnung, dass der Andere sie in Ruhe lassen würde und sie hatte Glück. Tatsächlich schien er ihr das Abzukaufen. „Na komm, Lou! Gehen wir einen trinken, ja? Ich hab Durst!“ sprach der Blonde nun und stampfte los. Obwohl sie nun alleine auf dem Gang waren, wagte es Ray nicht ihre Tarnung fallen zu lassen. Stattdessen trat sie schnellen Schrittes voran. „Kommt, wir sehen uns jetzt wirklich etwas um“. Der Plan war jedenfalls zumindest nicht gespielt gewesen, wenn auch aus anderen Gründen. In diesem Fall wollte sie jedoch nicht sehen wer sich hier so befand um sich gegen die Marine zu schützen, sondern um einzuschätzen wie viele Leute hier waren. Mit wie vielen sie es aufnehmen mussten, wenn sie die Soldaten befreien wollten. Die Antwort die sie darauf erhielt, war jedoch nicht grade zufriedenstellend. Als sie so durch die Gänge liefen und sich die Menge der Leute ansahen, wurde schnell klar, dass sie Alleine nicht dagegen ankommen würden und ob die Marine Leute in der Lage dazu sein würden, war eine andere Frage. Im Endeffekt war es jedoch nicht so, als wenn sie eine große Wahl gehabt hätten. Im Endeffekt gab es nur zwei Wege. Weg gehen und sie ihrem Schicksal überlassen oder sie hier raus zu holen und gemeinsam mit Ihnen versuchen ihren Weg hier raus zu finden. Nur wie sollten sie das anstellen? In der Kantine, in vereinzelten Büros, überall waren Piraten die ein heilloses durcheinander verursacht hatten und angreifen würden, wenn sie nun einfach blind loslegen würden. Als sie in einem Raum landeten, der Tatsächlich leer schien, es war inzwischen schon tiefe Nacht geworden, wendete sich Ray endlich zu den anderen Beiden um. „Die Schlüssel sind oben bei diesem Widerling. Wir machen es folgendermaßen.. Ich versuche an die Schlüssel dran zu kommen. Dann versuche ich sie dir zu geben Azurlan und du befreist die Marine Soldaten und du Sky, lenkst die zwei Großen ab, alles klar? Verdutzt starrte Azurlan sie an. „W-was? Ich?“ hakte er sehr unsicher nach. „Wenn Sky oder ich zu den Zellen gehen, dann werden sie darauf achten. Aber du wirkst nicht so als wenn du sonderlich den Mut hättest da unten Ärger zu machen. Bei dir passen sie vielleicht nicht so sehr auf, wie sie es bei uns tun würden..“ erkärte Ray und Azurlans Herz schlug ihm bis zum Hals. Leider hatte Ray recht. Auf ihn würden sie bestimmt nicht so sehr aufpassen wie auf die Beiden. „Na..gut..“ antwortete er doch recht Kleinlaut. „Und wie willst du sie ihm abluchsen? Das wird nicht so einfach..“ antwortete Sky nun und hatte die Arme vor der Brust verschränkt, während er zu Ray blickte, die tief durchatmete. „Flirten. Wir haben keine andere Wahl. Er scheint sich auf so etwas einzulassen und wenn ich an die Schlüssel komme, werde ich sie euch geben bzw dir Azurlan. Ihr macht dann den Rest..! Die beiden Dicken wollten sich betrinken und sind heute dadurch etwas Geschwächt. Wir müssen heute zuschlagen!“. Der Gedanke dass der Kerl Ray vielleicht etwas zu nah kommen konnte, gefiel Sky nicht, aber leider hatte er grade auch keinen besseren Plan parat. Für einen Augenblick dachte er nach, ehe er nickte. „Einverstanden. Aber Ray.. Sei vorsichtig. Er hat Teufelskräfte. Wenn er bemerkt, was du vorhast, wird es gewaltig nach Hinten losgehen“ mahnte er nun doch ein wenig und Ray nickte leicht. „Ich weiß, ich weiß. Mir ist das sowieso zu wider, aber wir haben keine Wahl. Wir können Chormy und die Anderen hier nicht im Stich lassen..!“ sagte Ray entschlossen und ging auch schon Richtung Tür. „Azurlan und ich gehen nach Oben zurück zum Büro. Du kümmer dich um die Idioten. Und pass auch bloß auf dich auf, ja?“ hakte sie noch einmal nach, ehe sie auch schon mit Azurlan aus dem Raum verschwunden war und sich auf den Weg machte, während der Blauhaarige nervöser denje war. Wie sollten sie das nur anstellen? Was wenn es wirklich nicht funktionieren würde. Sky blickte noch einen Augenblick zur Tür, ehe er sich Selbst auf den Weg machte. Die Beiden hatten was davon gesprochen, dass sie trinken gehen würden und eigentlich war das die Optimale Ausgangslage. Er musste sie dort nur noch ein klein wenig länger beschäftigen. Es dauerte nicht all zu lange sie beim Lager ausfindig zu machen, wo sie sich über die Vorräte hergemacht hatten. Heute war wohl wirklich die beste Chance dafür, denn die Beiden schienen gut angetrunken zu sein und unterhielten sich köstlich über vergangene Missetaten. Oh wie sehr er diese Art von Piraten doch hasste. Es brannte richtig in ihm, als er hörte wie sie darüber sprachen, ein Dorf überfallen zu haben und die Leute dort nur zum Spaß getötet zu haben. Einen nach dem Anderen. Sie schienen sich daran richtig aufzuheitern und obwohl es ihn Selbst unglaublich ankotzte, setzte er sich zu Ihnen und animierte sie dazu weiter zu erzählen und dabei zu trinken. Wenn Ray sich da Oben durchkämpfen konnte, dann konnte er das hier Unten auch, so wütend ihn das Alles auch machte. Inzwischen waren Ray und Azurlan vor der Tür des Büros angekommen und hatten angehalten. „Bist du sicher, dass du das tun willst?“ fragte Azurlan doch lieber noch einmal und Ray nickte sachte. „Ich muss..“ antwortete sie nur und atmete tief durch, ehe sie sich daran machte zu Klopfen. Das brummige „Herein“ abwartend, machte sie sich auch schon danach auf den Weg es zu betreten und die Tür hinter sich zu schließen. Ray setzte ein flirtendes lächeln auf und blickte zu dem Togatta, der sie überrascht ansah. „Na was treibt dieser Kapitän um diese Uhrzeit noch hier? So ganz rein aus Neugierde..“ sprach sie und versuchte flirtend zu klingen, auch wenn sie das Gefühl hatte alles andere als das zu sein, aber irgendwie schien es bei ihm anzukommen. Glücklicherweise, denn er gluckste amüsiert auf und blickte von den Papieren auf, die er grade noch gelesen hatte. „Mir ansehen, was diese Stümper hier so getrieben haben und was für Aufgaben sie so verfolgt haben.. Nicht zu fassen, dass sie ernsthaft einige Piraten los geworden sind und von uns haben sie sich überfallen lassen wie blutige Anfänger..“ lachte er böse auf und sah amüsiert zu ihr herüber. „Wie blutige Anfänger also..? Da werde ich aber neugierig..“ meinte sie nun leise und schnurrte nahezu auf, während sie sich langsam auf den Weg zum Schreibtisch machte und sich mit dem Hintern einfach darauf setzte, während sie sich halb zu ihm gedreht hatte. „Du willst mir doch sicher mehr darüber erzählen oder?“ fragte sie wieder mit dieser flirtenden Stimme, bei der sie das Gefühl hatte eher zu lallen als alles Andere. Kam so etwas echt bei Leuten an? Amüsiert legte Togatta das Papier nun ein wenig ab, dass er bis Eben noch in den Händen gehalten hatte. „Bist du nicht ein wenig Jung um dich so an jemanden heran zu schmeißen?“ hakte er mit einem schmunzeln nach, aber nicht abgeneigt. Er hatte nur deutlich gemerkt, dass sie grade mit Absicht mit ihm flirtete. Verdammt..! So etwas hatte sie aber auch noch nie zuvor getan, wie sollte sie also merken, wann es zu viel war. Oder war das gut so? Musste es den Leuten auffallen? So viele Fragen über Fragen. Stattdessen drehte sie sich nun auf dem Schreibtisch, legte die Hände rechts und Links an der Kante auf seiner Seite ab und ertastete eher durch Zufall die Schlüssel die an der Kante hangen. Wie ein Sechser im Lotto! Dachte sie sich, während ihre Beine nun Rechts und Links von seinem Schoß waren und nur noch ein wenig fehlte, dass sie ganz darauf gesessen hätte. „Heißt es nicht immer, man ist nur so alt wie man sich fühlt..? Gilt das nicht auch so rum..?“ schnurrte sie nahezu und Togatta lachte nun richtig auf. „Ja, stimmt schon.. Wieso eigentlich nicht.. Und wie stellst du dir den Abend weitgehend vor? Ich kann dir sicher zeigen, dass ich noch andere Dinge gut kann als nur in See zu stechen...“ grinste er nun auf und hatte seine schmierigen Pfoten an ihre Seiten gelegt, was ausreichte, dass Ray einen aufkommenden Würgereiz unterdrücken musste. Der Typ war einfach nur abstoßend. „Wie ich mir den Abend vorstelle..? Ganz einfach, aber zu beginn.. Azurlan?“ rief sie zur Tür und hatte sich zurück geschoben und wieder über dem Schreibtisch gedreht, so dass sie sich auf der Anderen Seite wieder herunter schieben konnte und zur Tür schlendern konnte, die sich grade öffnete. Der Blauhaarige kam natürlich sofort herein und Ray legte die Hand kurz an seine Hüften um den Schlüssel, den sie grade heimlich abnehmen konnte in seine Tasche gleiten zu lassen. „Ich bin für heute Abend beschäftigt, ja? Sag Sky bitte Bescheid. Ich melde mich, wenn ich es nicht mehr bin..“ erklärte sie mit einem lächeln und wendete sich ab. Irritiert blickte Azurlan zu ihr, bis er spürte wie etwas in seine Hosentasche glitt. „Alles.. klar, schätze ich! Ich bin dann bei den Anderen!“ antwortete Azurlan sofort und wendete sich dann ab, ehe er das Büro wieder verließ. Ray schloss nun die beiden Türen hinter ihm und wendete sich dann wieder dem Schreibtisch zu. „Wo waren wir stehen geblieben?“ fragte sie wieder in dieser flirtenden Tonlage und wüsste den Punkt gerne, denn soweit gedacht, was sie denn nun tun sollte wo Azurlan den Schlüssel hatte und die anderen befreien würde, hatte sie nicht. Azurlan stürzte derweil so schnell er eben konnte die Gänge entlang um in Richtung Keller zu komme. Dort waren, laut der beiden Typen ja die Marine Soldaten. Vermutlich hatten sie dort eine ziemlich große Zelle und alle dort eingesperrt. Hoffentlich, wenn er ehrlich war, denn dann konnte er sie alle mit einem einzigen Schloss da raus holen. Der Weg dahin war jedoch alles andere als einfach. Überall feierten noch immer Piraten und verwüsteten die Gegend und genauso natürlich vor dem Eingang vom Keller. Würde er einfach hinunter laufen, würde es sicher auffallen. Das hieß er musste den richtigen Moment abpassen, aber wann würde dieser seien? Waren die Typen genug beschäftigt? Würden sie sich all zu bald wieder umdrehen, oder konnte er sie vielleicht beschäftigen? Das Glück war ihm jedoch unwahrscheinlich holt als einer der Typen sich endlich umdrehte und anfing sich mit einem andern zu Streiten. Sie waren abgelenkt genug, so dass Azurlan sich an ihnen vorbei schleichen konnte und in den Keller gelangen konnte. Hier war es nur spärlich beleuchtet, aber Hell genug um die Masse an Soldaten zu zeigen, die hier drin war. Es waren so viele.. Die Piraten hatten wohl wirklich nur das Glück gehabt, dass sie sich grade aufgeteilt hatten, also auf dem Schiff und auf der Basis, so dass sie sie so leicht überwältigen konnten. Wären alle so wie hier da gewesen, hätte es sicher nicht so leicht funktioniert. Aber genau das konnte ihnen jetzt sicher zum Vorteil werden. Die Soldaten hatten ihn natürlich bemerkt und starrten ihn alle etwas an und direkt bei der Tür, Chormy der ihn böse anstarrte. „Was suchst du hier unten..? Willst du dich jetzt auch noch lustig darüber machen, dass ich auf euren billigen Trick reingefallen bin? Das kannst du dir stecken!“ schimpfte er los und Azurlan sah ängstlich zur Tür hoch, ehe er wieder zu ihnen sah und ihm mit einem Handzeichen bedeutete ruhig zu sein. „Ich werde sicher nicht ruhig sein..!“ knurrte Chormy weiter und Azurlan seufzte auf. Er hatte wohl keine Wahl als ihn aufzuklären was hier genau vor sich ging. „Wir haben dich nicht Verraten.. Aber wir waren umzingelt und Ray hat versucht einen Ausweg zu finden, bei dem niemand ums Leben kommen muss von uns.. Sie hat mir die Schlüssel gegeben und versucht ihren Anführer zu beschäftigen, während ich euch hier raus hole damit wir die Basis zurück erobern können.. Aber dafür müsst ihr mir Vertrauen..! Das war wirklich kein Trick.. Es war nur der einzige Weg, wie sie uns nicht angreifen würden.. Ich denke Ray hat Angst um dich und uns bekommen, als sie gesehen hat wie euer Kapitän aufgespießt wurde und wollte uns nur irgendwie beschützen, auf dem einzigen Weg der ihr eingefallen ist..“ sprach Azurlan leise und hatte die Hände an die Gitter gelegt. Chormy starrte ihn perplex an. „Sie hat dir die Schlüssel gegeben, damit du uns hier raus holst?“ fragte er skeptisch nach und überlegte Fieberhaft, ob das vielleicht wieder nur ein Trick war, aber ihm fiel keine plausible Idee ein, wieso sie riskieren sollten, sie alle hier raus zu lassen. Langsam nickte Azurlan und griff in die Tasche, wobei er hoffte, dass es auch wirklich die richtigen Schlüssel waren. „Ich schließe jetzt die Tür auf, okay..? Danach müssen wir die Typen loswerden und vor Allem Ray retten.. Um an die Schlüssel zu kommen, ist ihr nur eingefallen den Kapitän der Piraten anzuflirten und jetzt ist sie ganz alleine mit ihm.. Ich will mir nicht ausmalen, was da vor sich geht, wenn wir nicht rechtzeitig bei ihr sind..“ sprach Azurlan, während er sich daran machte die Tür des Gitters zu Öffnen. „Sie kann gut kämpfen, aber wenn der Typ wirklich Teufelskräfte hat..“. Mit den Worten hatte er es tatsächlich geschafft, die Tür der Zelle zu öffnen und trat einen Schritt davor zurück. Skeptisch blickte Chormy noch einmal zu ihm, ehe er heraus trat und ihn aufmerksam musterte. Die anderen Soldaten wirkten alle etwas überfordert. Kein wunder, so ganz ohne Anführer. „Ihr habt es gehört. Wir haben Hilfe bekommen und wir werden uns revanchieren! Wir stürmen die Basis, holen uns unsere Waffen und revanchieren uns indem wir die Lady da raus holen!“ gab Chormy nun fest zu seinen Kollegen von sich und obwohl er eigentlich keinen höheren Rang hatte als sie, begrüßten sie es dennoch ungemein, dass jemand die Führung übernahm und gaben ein begeistertes. „Aye!“ von sich. Zwar Laut genug um einen der Piraten dazu zu bringen nachzusehen was hier unten für ein Krach war, doch noch bevor er überhaupt richtig registriert hatte, dass die Tür der Zelle offen stand und die Soldaten dementsprechend frei waren, hatte sich die wütende Meute auch schon ihren Weg nach oben gebahnt um sich ihre Waffen zurück zu holen und sich frei zu kämpfen. Ein paar Etagen höher, rückte jemand jetzt jedoch Ray ein wenig zu sehr auf die Pelle. Kaum hatte sie die Tür geschlossen, war der Kerl aufgestanden und näher gekommen und obwohl Ray immer wieder etwas zurück wich, folgte er ihr natürlich. „Wollen wir nicht lieber noch ein wenig Reden? Ich würde liebend gerne ein paar deiner Geschichten hören..!“ sagte sie nervös und versuchte auf Abstand zu bleiben, was natürlich alles Andere als einfach war. „Wir können später noch Reden..“ schnurrte der Typ nahezu und hatte sie letztendlich ein wenig in einer Ecke eingekesselt, so dass sie weder nach Links noch nach Rechts ausweichen konnte. „Ach, wieso denn später..? Da sind wir sicher Müde...!“ antwortete sie fix nervös und merkte ihre Misslage, während sie sich sogar richtig an die Wand drückte, als könnte sie ihm weiter entkommen. „Dann Morgen. Schluss jetzt mit dem Gequatsche..!“ brummte er und wollte nach ihr Greifen, als es in den unteren Etagen schepperte. Was auch immer das gewesen war, es rettete Ray davor überhaupt nochmal angegriffelt zu werden. Überrascht blickte sie Selbst in die Richtung. Waren das die Soldaten? Hatte Azurlan es geschafft? Oder war irgendetwas dazwischen gekommen und es waren einfach nur die Piraten Selbst? Fragend blickte der Typ Richtung Tür, aber als sich nichts tat, brummte er nur und wollte sich wieder Ray zuwenden, doch wieder Knallte es laut und er knurrte wütend auf. „Was ist denn da unten los..?“ knurrte er gefährlich und blickte zur Tür. Grade wollte er sich dahin auf den Weg begeben, da stürzte einer seiner Crewmitglieder außer Puste durch die Tür. „Kapitän...! Die.. Die Marine! Sie konnten sich befreien und versuchen die Basis zurück zu erobern!“ rief er laut auf und Togatta starrte ihn verdutzt an. „Die Marine..? Aber wie..?“ sein Blick fiel auf den Schreibtisch und den fehlenden Schlüssel und es machte Klick in seinem Oberstübchen. Es kam endlich an, dass die ganze Flirterei nur dafür da war, um ihn zu beschäftigen, dass er nicht merkte, dass sie ihm die Schlüssel gestohlen hatte. „Du kleines Biest..!“ knurrte er wütend und wirbelte herum während er nach ihr schlug. Jedoch nicht einfach so. Ein Speer war nun aus einem fremden Material in seiner Hand aufgetaucht und verfehlte Ray nur um Haaresbreite als sie ihm auswich. Was zum..?! Sie wollte zur Linken Seite davon eilen, doch auch hier jagte sich ein Speer nun in die Wand und blockierte ihr den Weg. Amüsiert gluckste Togatta laut auf. „Ich hab von der Speer Frucht gegessen, meine Kleine. Ich kann so viele von den Dingern erschaffen wie ich will.. Nach Rechts und Links kommst du jetzt nicht mehr so einfach und ewig wirst du mir sowieso nicht ausweichen können...“ schmunzelte er bösartig und leider hatte er Recht. Sie Stand noch immer in dieser blöden Situation das Rechts und Links Wände waren und sie in der Ecke saß. Natürlich konnte sie den beiden Speeren ausweichen die nun in den Wänden hingen, aber es würde wertvolle Sekunden kosten, die ausreichen würden, dass er sie treffen konnte, denn wie auch immer er sich in der Größe so schnell bewegte. Er tat es. Fest Biss sie die Zähne zusammen und hatte die Hand auf ihrem Schwert ruhen. Ein Teufelskraftnutzer.. Das konnte lustig werden. Dabei hoffte sie, dass es den Anderen gut ging. Sky hatte es indes wesentlich leichter mit Bou und Lou. Dadurch dass die Beiden so sturzbetrunken waren, war es nicht sonderlich leicht für sie, sich überhaupt zu bewegen. Natürlich bekamen auch sie den Aufruhr mit und wollten aufstehen, doch nicht einmal das Gleichgewicht schien mehr richtig zu funktionieren. Dennoch waren sie vermutlich noch immer ernsthafte Gegner, aber es würde wesentlich leichter werden. Als sie Marine Soldaten an der Tür vorbei stürzen sahen, stand Sky auch schon in aller Seelenruhe auf. „Ich schätze, das ist mein Zeichen..“ gab er nur von sich und schlenderte in Richtung der Tür. Es brauchte ein wenig, bis bei Bou an zu kommen schien, dass das heißen musste, dass er etwas damit zu tun hatte. „Warte... ! Das heißt... Ihr habt die raus gelassen..!“ gab er eher stockend von sich und kämpfte seine massive Statur auf die Beine. „Na warte...!“. Wie eine Kanonenkugel schoss er plötzlich auf ihn zu, so dass Sky nur noch grade so zur Seite ausweichen konnte und die Augen etwas aufriss. Wie konnte er so schnell sein? Sein Gewicht alleine musste ihn schon ausbremsen, doch es schien ihn eher noch schneller zu machen. „So leicht machen wir's dir nich, Freundchen..! Unsere Gastfreundschaft auszunutzen..!“ knurrte Bou und hatte nun eine Keule hervor geholt, die spitze Zacken am Ende hatte. Natürlich.. Bei ihrem sowieso schon seltsamen Auftreten musste die Waffe natürlich eine Keule sein. Lou hingegen hatte zwei Dolche gezogen und sich nun hinter ihn gestellt, so dass Sky sich zwischen den Beiden wieder fand. Natürlich mit etwas Abstand. „Nichts für Ungut, aber mein Kapitän braucht mich...“ begann Sky in aller Ruhe und setzte seine Krallen zurück an die Halterungen. Tatsächlich gaben sie ihm sogar die Zeit dafür. „Wenn ihr mir mich aufhalten wollt, muss ich euch leider aus dem Weg räumen, also entscheidet gut was ihr macht... Im Prinzip will ich euch nicht angreifen, aber wer nicht hören will...“. Sky atmete dabei tief durch, schnappte sich die Zigarette aus seinem Mund und trat sie am Boden aus. Also, wie sieht es aus..? Die Antwort kam prompt, in dem die Beiden großen ihn mit ihren Waffen attackierten und das etwas Zielgenauer als erwartet. Der Alkohol hatte wohl doch nicht so den Effekt auf sie gehabt, wie es geplant war. Während Azurlan noch immer Chormy und den Anderen Soldaten durch das Fort half und sie sich ihren Weg hindurch bahnten, hatte Ray oben noch immer mit dem Kapitän zu kämpfen, der richtig mit ihr zu spielen schien. Er griff sie immer wieder an, aber die Schwarzhaarige merkte, dass er es nicht mit voller Kraft tat. Sein Fokus lag viel mehr darauf, sie immer weiter ein zu kesseln, bis sie gar keine Möglichkeit mehr hatte auszuweichen. Aber was sollte sie tun? Zwar war es nicht seine volle Kraft, aber es war noch immer Stark genug, als dass sie keine andere Option hatte, als die Speere mit dem Schwert immer wieder ab zu lenken und somit in der Wand zu versenken? Ihn direkt angreifen? Aber dann würde er es wieder wie zuvor nutzen und dafür Sorgen, dass sie dadurch schon automatisch einen weiteren Speer ablenkte. Sie musste ihm zuvor kommen, aber wie, wenn er so nah vor ihr war und jeden Angriff so gesehen zuvor sehen konnte. »Nur nicht nervös werden« mahnte sie sich Selbst in Gedanken. Eine Regel die sie von ihrem Bruder hatte. »Wer keinen klaren Kopf im Kampf behalten kann und Nervös wird, hat schon verloren. Der Gewinner bleibt kühl und ruhig und lässt sich seine Zweifel nicht ansehen.« Die Stimme ihres Bruders hallte durch ihren Verstand und für einen Augenblick atmete sie tief durch. Was tat sie hier überhaupt? Sie kämpfte wie ein Kind, dass mit Mühe versuchte sich zu verteidigen und aus einer verzwickten Situation heraus zu kommen, ohne überhaupt ein Ziel zu haben, wie sie es anstellen wollte. Ein Plan, den brauchte sie und wenn sie sich nun die Zeit darüber nahm darüber nachzudenken, dann wusste sie auch wie. Obwohl er zum nächsten Angriff ansetzte, schloss Ray einfach die Augen und atmete erneut tief durch. Togatta hielt jedoch nun inne, blickte sie an und lachte dann dunkel und amüsiert auf. „Gibst du schon auf?“ fragte er neugierig und grinste breit, sich sicher, dass er sie allmählich so weit hatte. Da, da war er der Augenblick! Ohne zu zögern, riss Ray ihr Schwert nach vorne und verpasste ihm einen Schnitt quer über die Brust, während sie an ihm vorbei jagte aus der Ecke hinaus auf das freie Feld des Zimmers. Wobei Frei ein wenig übertrieben war. Es war jedoch weit mehr Platz sich zu wehren, als noch in der Ecke zuvor. „Nein, wo denkst du hin? Ich musste mich nur ein wenig neu Ordnen und langsam wurde es da drüben Eng..!“ antwortete sie ihm nun Selbstbewusst und hatte die Schwertspitze auf ihn gerichtet. Knurrend drehte sich Togatta zu ihr und hatte die Hand dabei auf der eigenen Brust. Die Wut stand ihm mehr als nur ins Gesicht geschnitten. „Mich hat schon lange niemand mehr verletzt.. Das hat weh getan du Miststück!“ fluchte er wütend auf und Griff sie nun an, jedoch anders als Erwartet. Mit einem mal schossen Speere aus dem Boden und zwar genau in einer Reihe auf sie zu. Mehr als erschrocken musste sie feststellen, dass er also wortwörtlich Speere aus dem Nichts erschaffen konnte und nicht nur aus seinem Körper heraus. Wo er wollte, konnte er sie auftauchen lassen. Verdammt..! Wieso hatte sie ihn nur so unterschätzt?! Sie schaffte es grade noch so zur Seite zu springen und dem Schwall an Speeren in eine Richtung auszuweichen. Jetzt brauchte sie dringend eine neue Taktik! Doch noch bevor sie darüber nachdenken konnte, griff er sie auch schon wieder von Vorne an. Wieder blieb ihr Nichts anderes übrig als auszuweichen, denn nun spielte er definitiv nicht mehr. Seine Angriffe waren präzise und tödlich und die Tatsache, dass überall Speere aus dem Boden schossen, wenn sie zu lange an einer Stelle verweilte, machte es nicht einfacher. Fieberhaft überlegte sie hin und her und versuchte sich eine neue Taktik einfallen zu lassen, doch das war alles andere als einfach, während sie immer wieder ausweichen musste. Auf Hilfe warten konnte sie im Zweifelsfall lange und was sollten sie auch schon tun? Wer auch immer kommen konnte, würde wahrscheinlich eher von diesen Fähigkeiten getroffen werden. Das hieß im Übrigen aber auch, dass sie dem ein Ende machen musste, bevor überhaupt jemand die Chance hatte hier aufzuschlagen. »Denk nach Mädchen! Seine Fähigkeiten müssen irgendwo ein Ende haben!« dachte sie verzweifelt, während sie weiter zurück wich. Nur wo war dieses Ende? Ein paar Etagen tiefer, brannte noch immer ein Kampf zwischen Soldaten und Piraten und zwar mehr als erbittert. Die Soldaten hatten es zwar geschafft ihre Waffen zurück zu bekommen, aber das machte es nicht viel leichter sich durch die Menge zu kämpfen. Die Piraten waren noch immer eine riesige Macht und das hieß sie mussten alles da raus holen, was sie konnten. Auch wenn Azurlan kein sonderlich großer Kämpfer war, versuchte er jedoch zu helfen wo er nur konnte. Leute zu warnen oder ihnen Dinge zu zu werfen, auch wenn er lieber im Hintergrund blieb. Er war kein Kämpfer und mit Nahkampfwaffen, konnte er nicht wirklich umgehen. Dummerweise verteilten sich die Soldaten jedoch immer weiter, so dass er nach einer kurzen Weile mit Chormy etwas alleine war. Er hatte ihn grade immer wieder beobachtet. Mit seinen Zwei Messern die der Weißhaarige bei sich trug, konnte er verdammt gut kämpfen, aber gegen mehrere Gegner die nun auf sie zu kamen? Fest Biss sich Azurlan auf die Unterlippe und griff sich einfach einen Holzstab. Es war noch immer besser als gar keine Waffe zu haben und Chormy alleine kämpfen zu lassen. Dieser blickte kurz zu ihm herüber, sah was er vor hatte und brummte nur. „Bleib hinter mir. Du bist mir so nur im Weg, wenn du versuchst zu helfen..“ sprach er zwar knurrend, aber nicht bösartig und Azurlan blinzelte ihn an. „Aber...“ setzte er nur an und noch bevor er aussprechen konnte, war Chormy auf die Gegner zu gejagt und sprang nahezu hin und her, während er sie tatsächlich mit seinen Messern erwischte. Zwar trafen ihn zwei Schwerter leicht, doch bevor sie ihn ernsthaft verletzen konnten, waren die drei Piraten erledigt und fielen auch schon zu Boden. Überrascht darüber, dass er es alleine geschafft hatte, blinzelte Azurlan einen Augenblick, während Chormy sich zu ihm herum drehte. „Los. Zum Büro ist es nicht mehr weit!“ rief er dabei und wirbelte wieder herum. Obwohl er sich wieder umgedreht hatte, hatte Azurlan dennoch gesehen, dass er in der Zwischenzeit mehr als nur die paar Kratzer abbekommen hatte. Weit mehr. Wenn das hier vorbei war, würde er dringend versorgt werden müssen. Sky hatte es jedoch inzwischen auch nicht so viel leichter mit seinen beiden Gegnern. Obwohl Lou und Bou recht unkoordiniert handelten, handelten sie schnell und das machte ihre Unfähigkeit beinahe schon wieder wett. Aufmerksam beobachtete er die Beiden und ließ sich immer wieder von ihnen Angreifen um irgendein Muster zu erkennen und auch wenn er eine kleine Weile dafür gebraucht hatte, so entdeckte er eine kleine Struktur darin. Sie Griffen ihn nacheinander an. Wenn er sie also dazu bringen würde, ihn gleichzeitig anzugreifen, konnte er vielleicht dafür Sorgen, dass sie sich Gegenseitig angreifen würden und er sie ausschalten konnte. Dafür jedoch, musste er sie erst einmal so weit provozieren und das war nicht ganz so einfach. Während Lou ihn angriff, attackierte er nun einfach Bou, versuchte gleichzeitig auszuweichen und machte das ganze noch einmal umgekehrt. Die Zeit reichte natürlich nicht aus um sie ernsthaft zu verletzen, aber um sie spüren zu lassen, dass sie angegriffen wurden. Ein paar mal wiederholte er das Spielchen und siehe da. Ihre Angriffe wurden schneller und ungeplanter. Keiner von Beiden wollte mehr Angegriffen werden und sie fingen an nicht mehr wirklich aufzupassen, dass sie den jeweils Anderen dabei nicht trafen. Noch Zwei weitere male wiederholte er seine Taktik, musste einen leichten Schwertstich an der Seite ertragen, ehe sich endlich die Chance ergab auf die er gewartet hatte. Die beiden Großen griffen gleichzeitig an und trafen sich dadurch selbst ein wenig. Irritiert und verdutzt über den Jeweils anderen, starrten sie sich an, doch das reichte für Sky aus um an dem Einen hoch zu springen und in die Richtung des Anderen zu treten. Bous Keule traf hart den Kopf des anderen Großen, zwar nur mit dem Holz Selbst, aber es war stark genug dass dieser das Bewusstsein verlor, während Sky, Bou Selbst mit einem saftigen Tritt auf die Zwölf ins Reich der Träume beförderte. Relativ lässig landete er wieder am Boden und hielt sich die Seite, ehe er brummte. Das hätte sauberer laufen können. Hoffentlich hatten Ray und Azurlan mehr Erfolg gehabt. Mehr Erfolg konnte man bei Ray nicht grade Behaupten. Noch immer versuchte sie eine Möglichkeit zu finden, wie sie ihn aufhalten konnte, bevor er sie erwischte. Dass der Boden an vielen Stellen nun voller Speere war, machte es nicht einfacher. „Was ist? Wirst du langsam Müde, Kleines?“ lachte Togatta böse auf und schien sich wieder richtig zu Amüsieren. „Wo denkst du hin? Ich fang grade erst an!“ knurrte Ray und hatte eigentlich tatsächlich langsam genau dieses Problem. Sie wurde wirklich Müde vom Ausweichen. Dann jedoch schien es ihr wie Schuppen von den Augen zu fallen. Natürlich.. Wieso war sie nicht zuvor auf die Idee gekommen. Die Speere waren alle Etwa auf Hintern Höhe, da er sie nur festsetzen wollte und es genießen wollte sie umzubringen. Der Andere jedoch war viel größer. Bei ihm gingen sie etwa bis zum Oberschenkel. Viele sogar nur bis zum Knie. Wenn sie das ausnutzte, konnte sie hier raus kommen. Leicht verengte sie den Blick und sah den Anderen mit ernster Miene an. „Es wird Zeit, dass wir dem ganzen ein Ende machen...!“ fauchte sie langsam wirklich angeschlagen und jagte wieder auf ihn zu. Doch diesmal lenkte sie den Speer des Anderen nicht ab. Selbst überrascht darüber, spürte Togatta wie sich der Speer durch ihre Schulter bohrte. Doch noch während er Ansetzen wollte zu fragen, was sie sich denn dabei denken würde, packte sie den Anderen und stieß ihn einfach mit Kraft zurück, auch wenn sie zugleich vor Schmerz aufschrie. Sie hatte nur diese eine Chance und die durfte sie nicht versauen. Unfähig das Gleichgewicht zu halten , stolperte Togatta tatsächlich rückwärts und stellte zu spät fest, dass er zuvor etliche Speere aus dem Boden hinter sich gejagt hatte, als Ray dort noch gestanden hatte. Mit einem widerlichen Geräusch landete er in den eigenen Speerspitzen die sich natürlich willkommen durch seinen Körper jagten. Nicht einmal einen Ton brachte er wirklich hervor, während sich schnell eine große Blutlache darunter verteilte. Schmerzverzerrt sackte Ray etwas zu Boden und hielt sich die Schulter in der der Speer noch immer steckte. Endlich hatte dieser Albtraum ein Ende... Sie hatte Kaum Zeit sich auszuruhen, da stieß jemand die Türen auf. »Nicht noch mehr Gegner..« dachte sie nur Müde und konnte durch die Speere die Tür nur grade so erkennen, ehe sie einen blauen und einen weißen Haarschopf dahinter sehen konnte. „Was ist denn hier passiert..?“ fragte Azurlans Stimme laut und Ray atmete erleichtert auf. Ja.. Es waren Azurlan und das andere das musste der Marine Soldat sein. „Hey, Azurlan.. Ja, ich hab den Kerl doch ein wenig unterschätzt...“ erklärte Ray Müde vom Boden aus und Chormy, so wie Azurlan bahnten sich ihren Weg ein wenig zu ihr hindurch. „Ach du Schande!“ antwortete Azurlan, als er den Speer in ihrer Schulter sehen konnte und hockte sich sofort zu ihr. „Hast du ein Tuch für mich, oder sowas?“ fragte er nahezu schon professionell und blickte zu Chormy herüber, der ihn anblinzelte und ihm einfach sein Marine Tuch reichte, während er noch immer verdutzt auf die Leiche des Kapitäns blickte. „Das tut jetzt etwas weh, okay?“ fragte Azurlan leise und zock dann auch schon den Speer heraus, ehe er die Wunde eher Notdürftig versorgte. „Du hast ihn alleine besiegt?“ fragte Chormy nun überrascht nach. Er hatte die Geschichten über diesen Schiffskapitän von den Anderen Soldaten ja gehört und auch warum es ihm so leicht fiel diese Basis hier zu überfallen. Ray blickte zu ihm hoch und nickte dann sachte, während sie nun leicht lächelte. „Ja hab ich. Auch.. Wenn es eine Weile gedauert hat..“ erklärte sie, noch immer lächelnd, ehe ihr Blick wieder ernster wurde. „Chormy, ich.. Es tut mir leid, was ich getan habe, okay..? Ich wusste nicht, wie ich uns Anders aus dieser Situation herausbringen kann. Also hab ich das erste getan, was mir in den Sinn gekommen ist und-...“ eine Handbewegung von Chormy brachte sie dazu zu schweigen und ihn nur anzublinzeln. „Du hast es getan um uns zu retten. Ist okay. Dein Freund hier hat es mir schon erklärt und das hier ist ja auch Erklärung genug.. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich auch keinen anderen Weg, wie wir da Unten herausgekommen wären. Also.. Belassen wir es dabei, okay?“ bemerkte er und lächelte sogar nun Selbst kurz, ehe er sich wieder herum drehte. „Lasst uns bitte nach den Anderen sehen, ja? Sie sind noch immer mit den Piraten beschäftigt gewesen und ich will wissen ob es Allen gut geht..!“. Mit ein wenig Hilfe von Azurlan, kämpfte sich Ray wieder auf die Beine und nickte sachte. „Ja, klingt nach einem Plan. Ich hab die Schnauze auch echt voll von diesem Büro..“ antwortete sie nur und schnappte sich dabei ihr Schwert. Kaum hatten die Drei das Büro verlassen, da kam ihnen auch schon Sky entgegen, der erst überrascht blinzelte und dann nickte. „Scheint, als hätte alles soweit funktioniert. Mehr oder weniger jedenfalls..“ bemerkte er nur ruhig und sah kurz zu der Verletzung an Rays Arm, ehe er wieder zu ihr schaute, doch Ray lächelte nun richtig und zeigte ihm mit dem gesunden Arm den Daumen hoch. „Mehr oder weniger nach Plan. Abgesehen davon, dass das Büro jetzt renoviert werden muss, aber sonst lief alles gut..!“ lachte sie leise und lies sich weiter durch die Gänge helfen. Weiter unten stellten sie jedoch fest, dass sie die Piraten tatsächlich alle irgendwie nun Selbst in den Kerker verfrachtet hatten. Zumindest die die noch am Leben waren. Es hatte einige erbitterte Kämpfe gegeben und somit natürlich auch auf beiden Seiten noch ein paar Verluste. Mit Müh und Not half Sky ihnen dann noch Bou und Lou irgendwie in den Kerker zu verfrachten, was mehr einem Staatsakt glich als allem Anderen, aber es funktionierte und obwohl sie Piraten waren, waren die Soldaten ihnen mehr als Dankbar. Ohne sie, hätten sie im Zweifelsfall so geendet wie ihr Kapitän. In dem ganzen Chaos bemerkten sie nur leider eins erst, als es zu spät war. Während Chormy und einige der anderen Soldaten sie mit nach draußen begleiteten, entdeckten sie das große Marineschiff das nun anlegte. Binnen kürzester Zeit waren einige Soldaten mehr und vor Allem ihr Kapitän, ein Mann mit einem äußerst langen braunen Schnauzbart, an Land gekommen. Weg zu laufen hätte keinen Sinn gemacht. Sie hätten nur zu ihrem Schiff gekonnt und die Marine hätte es sicher einfach abgeschossen, wenn sie versucht hätten abzulegen, also blieben sie angespannt wo sie waren. „Hände hoch! Ihr seit festgenommen, Piratenpack! Für den Überfall auf diese Basis!“ schnauzte der Kapitän schon nahezu und noch bevor sie überhaupt hätten reagieren können, ergriff Chromy das Wort. „Mit Verlaub, Sir. Diese Piraten sind nicht die Angreifer auf diese Basis. Sie haben uns geholfen die Basis wieder einzunehmen und viele Leben der Soldaten hier gerettet!“ erklärte er sofort und erntete einen bösen Blick des Kapitäns, der ihn schlucke ließ. „Ich soll also glauben, dass Drei dahergelaufene Piraten eine ganze Basis befreien konnten was unsere Soldaten offensichtlich nicht schafften?“ fragte er nur Ungläubig. „Und das um besagte Soldaten zu retten? Wie sind sie überhaupt hierher gekommen?“ fragte er nun laut und starrte Chormy weiter an. Dieser blickte verzweifelt zu den Dreien herüber, schien zu überlegen ob er sie Anlügen sollte, während er sich auf die Unterlippe Biss. „Wir haben unseren Weg Selbst hierher gefunden und durch Zufall gesehen was los ist..“ versuchte Ray die Situation zu entschärfen und der Kapitän schnaubte einmal aus. „Ihr erwartet also, dass ich euch Glaube, dass ihr einfach durch Zufall hierher gekommen seit und euch entschieden habt, diese Basis zu befreien indem ihr ein paar andere Piraten einfach vernichtet? In dem Fall muss ich euch erst Recht festnehmen. Solch eine Unberechenbarkeit kann ich nicht Dulden. Dass ihr einfach hier gelandet seit, bedeutet, dass ihr Bewusst dieses Fort angreifen wolltet!“ donnerte seine Stimme los und Chormy kniff die Augen leicht zusammen, während er die Hände zu Fäusten ballte. „Ich hab sie hierher gebracht! Sie haben mich auf dem Meer gefunden und weil ich nicht wusste an wen ich mich sonst wenden sollte, hab ich darum gebeten, dass sie helfen..!“ klärte er nun auf und Ray starrte ihn nun richtig an. Der Weißhaarige brachte sich doch grade in Teufelsküche.. Aber leider fiel ihr auch nichts ein, was sie erzählen konnte, um die Situation hier irgendwie zu entschärfen. „Das ist ein Verstoß gegen eine der obersten Regeln Soldat.. Zusammenarbeit mit Piraten ist in jedem Falle strengstens Untersagt..“ die Stimme des Kapitäns war dabei nun regelrecht eisig und er starrte Chormy dabei weiter an, der nun leicht zitternd auf den Boden starrte. „Aber er hatte doch keine Wahl! Was hätte er denn tun sollen? Seine Freunde waren in Gefahr!“ rief Azurlan nun sogar laut und blickte zu dem Kapitän, während nun sogar ein paar Soldaten die zu der Basis gehörten, etwas hervor kamen. „Er hat Recht, Sir. Ohne ihn wären sicher einige von uns nicht mehr am Leben..!“ bemerkten sie und bestätigten es sich untereinander, während sie wieder zurück zu dem Kapitän blickten. „Er hatte eine Wahl. Jemand von der Insel hat uns informiert, dass irgendetwas in der Basis vor sich gegangen ist und wir haben uns, wie ihr seht auf den Weg gemacht. So Gut deine Absicht auch war, es ändert nichts an der Straftat selbst... Soldat. Sie sind ihres Amtes enthoben und haben kein Recht mehr ein Teil der Marine zu sein. In Anbetracht der Gründe wieso und weshalb, lasse ich Sie gehen, ohne Sie zu verfolgen. Das Gleiche gilt für euch Piraten. Da ihr den Soldaten hier geholfen habt, lasse ich euch gehen, ohne euch zu verfolgen. Seht zu dass ihr verschwindet, das hier ist jetzt Angelegenheit der Marine!“. Man konnte nahezu hören wie Chormys Herz zersprang. Noch auf dem Schiff hatte er Ray davon erzählt, dass er plante irgendwann jemand Großes bei der Marine zu sein und nun waren all seine Träume damit hinüber. Obwohl die Soldaten der Basis natürlich rebellierten und sich gegen den Kapitän aufwiegeln wollten, drehte sich Chormy nur zu ihnen herum und lächelte leicht, obwohl jeder sehen konnte wie sehr sein Herz in Splittern lag. „Es ist okay.. Ich.. hab Kopflos gehandelt und dafür die Rechnung bekommen.. Irgendwann musste es ja so kommen. Macht nur nicht den gleichen Fehler, ja?“. Dass seine Ansprache nicht für die Zukunft galt, war klar. Alles in Allem wollte er sie nur davon abhalten, den Kapitän nun anzugreifen und somit ihre eigenen Träume zu verlieren. „Hey. Bringt ihr mich zumindest drüben an Land zurück...?“ fragte der Weißhaarige recht Emotionslos und blickte zu Ray und ihren Freunden herüber. „Sicher..“ antwortete Sky nur, während Rays Hand am Schwert zitterte. Nur zu gerne wollte sie den Kapitän des Marineschiffes Angreifen, was auch Chormy sehen konnte. „Wie gesagt.. Irgendwann musste es so kommen.. Für heute sind genug gestorben. Er hat leider Recht. Und dafür muss kein Anderer leiden..“ sagte Chormy noch immer so emotionslos und schlenderte dabei auf die Golden Hope zu. Langsam löste sich der Griff um ihr Schwert und Ray schloss kurz die Augen. Kein Anderer musste dafür leiden.. Ja.. Wenn sie den Kapitän nun angreifen würde, dann würden alle in Mitleidenschaft gezogen werden, denn sie würden alle Lügen müssen, dass es Anders gelaufen war und würde das alles rauskommen, dann würden sehr viele Leben dadurch nahezu zerstört werden. Schwer schluckte die Schwarzhaarige und blickte Hilfesuchend zu Sky, der nur nickte und bedeutete, dass sie zum Schiff zurück gehen würden, ehe sie nochmal zu Azurlan sah. Während sich nun Beide in Bewegung setzten, blieb Ray noch einmal stehen und atmete tief durch. „Deswegen konnte ich die Marine nie sonderlich leiden. Regeln sind wichtig, aber Regeln sollten nicht die Leben der Menschen zerstören, die nur Gutes im Sinn haben..!“ knurrte sie leicht, wendete sich dann aber auch schon Selbst ab und folgte den Anderen zum Schiff zurück. Noch einmal blickte sie zu den übrigen Soldaten herüber, die Ihnen mitleidig nachsahen und seufzte auf, ehe sie zu Chormy blickte. Der Weißhaarige stand ganz vorne am Schiff. Während Sky und Azurlan das Schiff fahrfähig machten, ging sie lieber langsam zu ihm herüber. Die Zeit die Wunde an ihrer Schulter zu versorgen, würde sie sich später nehmen. „Was hast du nun vor..?“ fragte sie leise, traute sich aber nicht ganz nah an den Anderen heran, aber Chormy antwortete ihr nicht. Viel mehr schien er ins Meer zu starren und in Gedanken versunken zu sein. Schwer seufzte sie auf und stellte sich direkt neben den Anderen, als das Schiff sich langsam in Bewegung setzte. Sie würde ihm so gerne helfen, doch leider wusste sie dieses mal nicht was sie tun konnte. „Weißt du denn schon, wo du hingehen kannst?“ versuchte sie ihn nun nochmal anzusprechen und endlich schien sich Chormy ein bisschen zu regen. Zumindest kurz. Während der Wind ihm durch die Haare strich, schloss er die Augen und griff etwas fester in die Rehling, an der er stand. „Nein. Woher auch? Ich musste mir nie Gedanken machen.. Meine Träume lagen einzig und allein immer bei der Marine und jetzt... Jetzt hab ich damit vermutlich die einzige Person in meinem Leben enttäuscht, die mir noch etwas bedeutet hat..“ erklärte er leise und seufzte schwer auf. „Ich weiß nicht wer die Person ist.. Aber glaubst du wirklich sie ist enttäuscht davon, dass du das Leben deiner Freunde gerettet hast? Ich meine.. Du hast uns nicht um Hilfe gebeten, weil du grade Lust dazu hattest, sondern weil du Verzweifelt warst..“. Antwortete Ray eher leise und blickte nun Selbst in das Wasser unter ihnen. Chormy schüttelte nur mit dem Kopf, als Antwort. „Wer sagt, dass er es auch so erfahren wird...? Dieser Mann hat mir das Leben gerettet. Er war wie ein Vater für mich und vermutlich wird er glauben, dass ich einfach nur ein Dummkopf war..“ entgegnete Chormy nun leise und seufzte schwer auf. Er hatte sich richtig auf die Reling gelehnt, während er nun in das Wasser blickte. „Das Leben gerettet? Magst du mir davon erzählen?“ fragte die Schwarzhaarige nun vorsichtig und einen Augenblick herrschte Stille, ehe er begann zu erzählen. „Ich war im East Blue unterwegs.. Ein furchtbarer Sturm kam auf. Meine Eltern waren Kaufleute und fuhren viel zwischen den Inseln hin und her. Mit diesem Sturm hatten sie jedoch nicht gerechnet und er erwischte unser Schiff hart.. Während es zerbarst, wurde ich an Land gespült. An den Hafen einer etwas größeren Stadt.. Ich war verzweifelt, verängstigt.. Und wusste nicht was ich tun sollte. Meine Eltern waren fort und ich ganz alleine. Allerdings.. Wollte ich es als Kind nicht glauben. Welcher 12 jährige hört schon gerne, dass seine Eltern tot waren? Die Bewohner der Stadt kümmerten sich halbwegs um mich. Gaben mir Kleidung und Essen, aber ich ging nie vom Hafen weg, weil ich überzeugt war, dass meine Eltern irgendwann zurück kommen würden. Allerdings wurde ich auch von einigen Kindern geärgert, eben weil ich es nicht glauben wollte. Bis ein Mann auftauchte. Groß und in weißer und blauer Kleidung. Er roch stark nach den Zigarren die er rauchte und er machte mir eine heiden Angst. Doch obwohl ich mich vor ihm fürchtete, wich ich nicht zurück und sagte ihm stur, dass ich auf meine Eltern warten würde und nicht weg gehen könnte, nachdem er mich darauf angesprochen hatte, was ich hier draußen tat. Er erklärte mir, dass ich, wenn ich so überzeugt davon wäre, dass meine Eltern noch am Leben waren, nicht dort sitzen bleiben und sterben konnte. Dass ich sie wenn selbst suchen müsse, immerhin hatte ich lang genug am Hafen gesessen und einfach gewartet. Der Mann schlug mir vor zur Marine zu kommen und obwohl ich nicht wusste, ob das der richtige Weg war, entschied ich mich dafür und tat es.. Das Training war mehr als hart, doch obwohl er nur der Anführer der Soldaten dort war, hatte ich immer das Gefühl einer gewissen Verbundenheit. Schon alleine weil ich damals erfuhrt, dass, nachdem ich vom Hafen weg gegangen war, ein paar Piraten dort aufgeschlagen waren, die mich sicher getötet hätten. Er hat mir also nicht nur ein neues Leben gegeben sondern es irgendwie auch noch gerettet. Nach einer Weile wollte ich jedoch weiter aufsteigen und wurde deshalb auch versetzt. Ich hab versprochen, dass ich, sobald ich stärker war, zurück kommen würde und ihm helfen würde, Lougetown zu beschützen.. Und jetzt... Ist das alles Wertlos. Ich kann mein Versprechen ihm gegenüber nicht einhalten und hab all meine Träume verloren..“ erklärte Chormy zu Ende und starrte wieder auf das Meer hinaus. „Also willst du wieder ein Kind werden, das am Hafen sitzt und auf sein Schicksal wartet?“ fragte Ray ruhig und irritiert blickte Chormy sie an. Er verstand nicht ganz worauf sie hinaus wollte. „Na du sagst du weißt nicht wo du hin sollst.. Damals wusstest du es doch auch nicht, oder? Du willst diesem Mann gerne erklären was geschehen ist und, dass du ihn nicht enttäuschst weil du es gerne so möchtest.. Aber dafür musst du ihn finden, so wie du damals deine Eltern finden wolltest. Wenn du möchtest, kannst du uns gerne Begleiten, Chormy. Wir helfen dir, den Mann wieder zu finden und bestimmt finden wir Gemeinsam auch noch einen neuen Traum für dich..! Auf der Welt gibt es so vieles wovon es sich zu träumen lohnt. Wichtig ist nur, dass man nicht damit alleine ist. Egal von wo der Wind auch weht..“ antwortete Ray ihm amüsiert und noch immer starrte Chormy sie ein wenig an, ehe er wieder ins Wasser blickte. Was sollte er nur tun..? Aber hatte er eine Wahl? Sein einziges Ziel war es, besagten Mann wieder zu sehen und ihm zu erklären was geschehen war. Wieso und Weshalb. Zur Marine konnte er nicht zurück kehren und alleine würde er den Weg von hier sicher nicht zurück in den East Blue finden. Womöglich war es seine einzige Chance sie zu Begleiten. Nur langsam nickte er und atmete tief durch. „In Ordnung.. Auch wenn es mir wirklich zuwider ist Pirat zu werden.. Ihr seit meine einzige Chance darauf mir diesen Traum erfüllen zu können.. Und bisher wirkt ihr nicht wie blutrünstiger Piraten. Ich schätze ich kann mit eurer Art leben..“ erklärte er mit einem lächeln, auch wenn ihm die Geschehnisse noch immer sehr in der Brust brannten. „Das freut mich! Ich... ich setz mich kurz ja...?“ gab Ray nun doch zitternd von sich. Der Blutverlust warf sie nun langsam doch aus der Bahn und sie brach allmählich zusammen, denn sie hatten die Wunde an ihrem Arm noch immer nicht versorgt gehabt. Sofort eilte auch Azurlan auf die Beiden zu, nachdem er sie einfach in Ruhe hatte reden lassen. „Hilf mir sie ins Krankenzimmer zu bringen!“ gab er erstaunlich bestimmt von sich und Chormy blinzelte zwar, half ihm aber sofort dabei. „Ich bin okay.. Ehrlich.. Gebt mir nur einen Moment, ja?“ antwortete Ray nur angeschlagen und Azurlan seufzte schwer auf und schüttelte den Kopf. „Du bist so ein furchtbarer Dickschädel...“. Die kleine Crew hatte nun also ein weiteres Mitglied und Chormy dafür einen Weg den er einschlagen konnte, ohne irgendwo gestrandet zu sein. Die jüngsten Ereignisse steckte der Crew noch immer in den Knochen und obwohl sie gewonnen hatten, mehr oder weniger jedenfalls, war es nicht so ausgegangen wie sie es sich erhofft hatten. Doch was für Abenteuer würden noch auf sie warten, wo sie es ja bisher nicht einmal auf die Grand Line geschafft hatten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)