Bowling von Jonouchi (Küssen? Nein danke!) ================================================================================ Kapitel 1: Bowling ------------------ Hier bin ich nun... In einer Bowling Halle mit Shigaraki Tomura. Wer auch immer FanFictions erfunden hat, dem wünsche ich aktuell nicht die nettesten Dinge. Schaut ihn euch doch an. Wie er da sitzt, all die Hände an sich dran. Eine davon mitten vor dem Gesicht. Wie will man so bitte bowlen? Wer denkt sich so einen Plot aus? Ach ja. Die Schriftstellerin. „Willst du das nicht mal abnehmen?“ frage ich vorsichtig. Ein Knurren kommt zurück. Soll wohl „NEIN!“ heißen. Dann eben nicht. Das kann ich sicher zu meinem Vorteil nutzen und entkomme so vielleicht eher diesem Albtraum. Hauptsache es geht später nicht auch noch um Se... Grusel. „Willst du da noch länger rumstehen und vor dich her brabbeln, als hättest du irgendwelche Zuhörer?“ spricht Shigaraki mich in dem Moment an und bindet seine Bowlingschuhe fertig zu. „Ich habe nur darauf gewartet, dass du fertig wirst. Man sollte meinen, mit all den Händen würdest du nicht eine halbe Ewigkeit brauchen. Andererseits siehst du ja nichts, durch die Flosse vor deinem Gesicht...“ Shigaraki macht zwei große Schritte, steht plötzlich vor mir, packt mich am Kragen und zieht mich gefährlich nah an sich ran. »Bitte, bitte kein küssen! Hilfe! Meep!« schießt es mir durch den Kopf und tatsächlich scheint die Schreiberin gnädig zu sein. „Wenn du die blöden Sprüche nicht sein lässt, mach ich aus dir schneller Staub, als es der Autorin lieb sein dürfte“, schnarrt Shigaraki, lässt mich wieder los (zum Glück ohne seinen Speichel auf mir zu hinterlassen) und geht zu Bahn 13 – denn natürlich muss es die Bahn sein, die die Nummer der Anzahl seiner Hände hat, die er an seinem Körper herum schleppt. Sehr einfallsreich. Er wirft einen Blick auf den Bildschirm und schaut dann vernichtend zu der Tresenkraft. Eine junge Frau. Kurzes, braun-pinkes Haar, etwas pummelig, weiße Bluse, schwarze Hose, schwarzes Jackett. Ah. Die Autorin dieser Geschichte. Dann kann ich direkt Tacheles mit ihr reden. Die Frau bemerkt Shigarakis Blick und scheint sich hinter dem Tresen zu verstecken, so langsam wie sie Richtung Boden verschwindet. »Gut« denke ich mir; »dann reden wir eben später.« „Wenn Blicke töten könnten, wäre die Dame jetzt umgefallen“, merke ich laut in seine Richtung an und schaue auf den Bildschirm. Verstehe. Für den Plot hat sie gegen Shigarakis Anweisung verstoßen, als Erster dran zu sein. Stattdessen stehe ich oben. Um das alles abzukürzen und einen grausamen Mord an einer unschuldigen Frau zu vermeiden, fange ich einfach an, ohne weitere Diskussionen zuzulassen. Ich sehe mich kurz suchend um, erinnere mich daran, dass es verboten ist, seine Quirks einzusetzen und entscheide mich für eine 16er. Grün mit einem Hauch Schwarz ist sie. Wie meine Haare. Ich mag die Farbe, auch wenn klar ist, dass die da nur für den Plot plötzlich direkt vor mir liegt und nicht etwa eine quietsch-pinke Kugel. Ich gehe in Position, ziele, nehme Anlauf und Schwung und lasse die Kugel über den Boden der Bahn rollen. Nachdem ein Pin dramatisch lange wackelte, fällt dieser auch um und ich eröffne das Spiel mit einem Strike. So gehört sich das auch für einen Held! Shigaraki schnarrt beleidigt und geht zur Bahn. Er hat sich seine Kugel auch schon ausgesucht – natürlich eine 19er in Eisblau, alles andere wäre Plotuntauglich – und scheint einen Moment zu überlegen. Sollte er etwa endlich einsehen, dass gerade die Hand vor seinem Gesicht absolut hinderlich fürs bowlen ist? Tatsächlich nimmt er eine Hand unter seinem Arm und eine von seinem Bein ab und beinahe rechne ich damit, dass er auch die restlichen, schrecklichen Teile einfach abnimmt und mal so etwas wie Verstand zeigt, statt Kleinkindtrotz. Aber statt sie beiseite zu legen, legt er die abgenommenen Hände an die Kugel und will so einen Wurf machen. „Ey!“, greife ich ein und gehe zwei Schritte auf ihn zu: „Kein Schummeln!“, fordere ich, auch wenn ich mir nicht ganz in Klaren darüber bin, warum ich das tu. Das alles hätte immerhin nur Nachteile für ihn. Als ob er so gut treffen würde. Noch während mir der Gedanke durch den Kopf geht, schmeißt er plötzlich die Kugel – samt Hände – nach mir. Ich kann mich gerade so noch ducken und schaue dann zu dem Loch in der Holzbar. „Den Schaden bezahlst du aber..“, murmle ich. „Unterstell mir nicht zu schummeln“, faucht er mich an und stampft auf mich zu. „Du bist ein Bösewicht.. Ihr schummelt immer. Siehe die Entführung von Kacchan. Und das eben war klar Schummeln! Nutz gefälligst deine eigenen Hände!“ Trotz der Hand vor seinem Gesicht, sehe ich, wie er breit grinst, während er spricht: „Was meinst du wem die Hände gehören? Das sind meine! Sie wurden nicht grundlos meiner Familie abgeschnitten!“ Mir dreht sich der Magen bei der Vorstellung um und ich schüttle den Kopf: „Du weißt ganz genau, dass das so nicht gemeint war! Nimm gefälligst deine eigenen beiden Hände! Die, die mit deinen Armen verbunden sind und nicht anderen Menschen gehört haben!“ „Bist du dir sicher?“, hakt er nach. „Natürlich bin ich mir sicher“, entgegne ich und lasse mich genervt auf der Bank nieder, wo ich mir einmal mit beiden Händen übers Gesicht fahre. „Ok“, sagt er Schulter zuckend, geht zur Kugel, beugt sich runter und streckt die Arme aus. Just in dem Moment wird mir klar, was als nächstes kommt. Ich springe noch auf und rufe laut; „Nein“, doch da hat er schon ein hämisches Grinsen im Gesicht, packt die Kugel an, aktiviert sein Quirk und lässt die Kugel in Staub aufgehen, bevor er nach dem Boden und Tresen greift und alles in Staub verwandelt. „You lose.“   Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)