Auf der Jagd nach dem PLOT von Charly89 (Monday Muse goes Krime) ================================================================================ Kapitel 14: Tag 4 - Monster und Retter -------------------------------------- Im Spital Ino seufzt schwer, als sie die Tür ihres Spinds zudrückt. Die Spätschicht ist immer die schlimmste. Erfahrungsgemäß geht der große Ansturm hier immer gegen 19 Uhr los und hält bis Mitternacht an; danach kehrt meistens etwas Ruhe ein. Ihre blauen Augen schweifen zum Nachbarschrank. Sakura Haruno steht auf dem Schild. Ihr Herz krampft kurz. Sie hatte ja nicht viel auf die Polizei gesetzt, die sie wie eine Irre behandelt hatte. Eine erwachsene Frau, bla bla, kann tun was sie möchte, bla bla, keine Anzeichen eines Verbrechens, bla. Allerdings hatte sie angefangen zu hoffen, als die beiden Männer aufgetaucht sind. Sie haben ihr zugehört, wirklich zugehört. Erneut seufzt die Blondine und wendet sich ab. Es hilft nichts, irgendwie muss es ja weitergehen. Sie verlässt das Spital, verabschiedet sich mit einem schlichten Kopfnicken bei der Security und tritt nach draußen. Obwohl es nicht ausgesprochen kalt ist, zieht sie die Jacke enger. Die meisten der Leute die hier herumlungern kennen sie und würden ihr unter normalen Umständen nichts tun. Aber hier und da sind ein paar neue Gesichter – da muss man immer etwas Vorsicht walten lassen. Sie geht zielstrebig zwischen dem Elend und der Hoffnungslosigkeit hindurch Richtung Bahnhof.   Ein unbekannter Ort „… hey …“ Schmerzen zucken durch ihre Nervenbahnen. Wie heiße Nadeln stechen sie in ihr Gehirn. „Komm schon …“ Ein dumpfes Stöhnen löst sich aus ihrer Kehle. Ihr Brustkorb fühlt sich viel zu eng an und jeder Atemzug kommt einem Kraftakt gleich. „Wach auf … echt jetzt.“ Flatternd öffnen sich ihre Lider. Unscharf erkennt sie einen jungen Mann. „Wo … wa …“ Ihr Kopf hämmert wie ein Presslufthammer, die Rippen auf der rechten Seiten pochen und pulsieren unangenehm. Was ist nur passiert?! „Keine Ahnung“, seufzt der Unbekannte. Sakura versucht sich hochzustemmen, um sich zumindest in eine sitzende Position zu bringen. Vorsichtig hilft ihr der junge Mann und stellt sich vor, „Ich bin übrigens Naruto.“ Erschöpft lehnt sie sich an die Wand. Das bisschen Bewegung war anstrengender wie gedacht; ihr Körper ist mehr als nur am Ende seiner Kräfte. Wann hat sie das letzte Mal gegessen? Oder richtig getrunken? Sie erinnert sich nicht mehr … Ihr Blick fällt auf den Unbekannten. Sie runzelt die Stirn und betrachtet ihn. „Ich habe dich schon mal gesehen.“ Naruto blinzelt verwirrt und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Ich erinnere mich nicht.“ „Du …“ Sakura überlegt angestrengt. „Im Spital. Die Schusswunde.“ Plötzlich bricht sie in Tränen aus und schlägt den jungen Mann schwach gegen die Brust. „Es ist deine Schuld“, schluchzt sie. Sie weiß das es eigentlich nicht so ist, aber ihre Verzweiflung übermannt sie. Sie kann einfach nicht mehr! Sie will auch nicht mehr! Mehr und mehr Tränen laufen ihre Wangen hinab. „Es tut mir leid“, flüstert der Blonde leise und nimmt sie in den Arm.   Im ‚Unke-Viertel' Das Industriegebiet wirkt leer, obwohl in einigen Hallen Licht brennt und noch gearbeitet wird. Ino bleibt stehen. Die Atmosphäre wirkt bedrohlich und angespannt, obwohl alles wie immer ist … oder? Sie fühlt sich wirklich unwohl heute, als würde zwischen dem hässlichen Neonlicht und der Dunkelheit etwas lauern. Aufmerksam beobachtet sie die Straße vor sich – nichts. Sie dreht sich um - ebenfalls nichts, nicht mal eine Ratte. Die junge Krankenschwester schüttelt den Kopf. Vielleicht hängt ihr der Tag doch mehr in den Knochen wie sonst. Nach 7 Schichten kann man schon mal etwas schwammig im Kopf werden. Sie setzt ihren Weg fort. Ihr Nacken beginnt plötzlich zu kribbeln und ihr Puls beschleunigt sich. Oh Gott, irgendetwas ist doch da! Angst kriecht in ihr hoch und ihre Schritte werden immer schneller bis sie schließlich joggt. Sie biegt um die Ecke …   Ein unbekannter Ort Der Raum ist klein, vielleicht drei mal drei Meter. Er enthält nichts, außer einer Lampe und den beiden Insassen. Die Wände sind grau, der Boden ebenso. Sakura und Naruto sitzen aneinander gelehnt da - nur sie beide und eine surrende Neonröhre. Der junge Mann hat seinen Arm schützend und wärmend um die Frau gelegt. Er kennt sie zwar nicht, aber ihre Worte haben ihn getroffen. Ist er wirklich schuld, an ihrer Verfassung und, dass sie da mit hineingezogen wurde? Falls ja, wird er sich das nie verzeihen. Endlich hat sie sich beruhigt. „Tut mir leid“, stottert sie heiser. „Es ist eigentlich nicht deine Schuld.“ Naruto reibt ihr über den linken Arm. „Doch, irgendwie ist es meine Schuld. Wäre ich nicht aufgetaucht …“ „Quatsch“, unterbricht sie ihn. „Ich hätte den blöden Stick nicht nehmen sollen.“ Müde lächeln sich die beiden an und spenden sich etwas mentale Wärme. „Ich bin übrigens Sakura“, krächzt sie. Es macht ihn verrückt, dass er eine völlig Unbeteiligte mit in diese Sache hineingezogen hat. Wie konnte er nur so versagen? Nein, er muss jetzt stark sein; für sie beide! Naruto streckt ihr die Hand entgegen. „Freut mich.“ Die junge Krankenschwester lacht leicht und schüttelt die gereichte Hand. „Freut mich auch.“ Sie lehnen sich wieder aneinander. „Wir werden sterben, oder?“ Der Gedanke lässt Sakura schaudern. „Quatsch. Sie hätten uns schon aus dem Weg geräumt, wenn sie uns nur loswerden wollten.“ Irgendwie kommt ihm der Gedanke, dass er das vielleicht hätte „netter“ formulieren sollen; wie immer zu spät. Die junge Frau hebt den Kopf und sieht Naruto an. „Was könnten die von uns wollen?“   Im ‚Unke-Viertel' … und bleibt abrupt stehen. Zwischen ihr und dem rettenden Bahnhof steht jemand. Auch, wenn es durch das Gegenlicht nur ein Schatten ist, erkennt sie ziemlich genau, was da steht. Eine Fähigkeit, die hier im Vierteil gerne mal über Leben und Tod entscheidet. Man muss binnen Sekunden einschätzen können, ob man einen leichten oder schweren Gegner vor sich hat. Da steht ein Mann. Jung. Gesund. Kräftig. Ihr auf jeden Fall überlegen. Dass er ihr bekannt vorkommt, macht es nicht besser. Er geht einen Schritt auf sie zu. Ino weicht instinktiv einen zurück. „Was willst du?“, fragt sie schroff, um ihre Angst zu überspielen. Der Fremde macht noch einen Schritt. Scheiße! Er lässt sich offenbar nicht täuschen. Die junge Frau weicht weiter zurück. Der Mann greift in seine Jackentasche. Ino weicht noch mehr zurück. Sie hat diese Situation nicht zum ersten Mal. Eine Waffe kommt im Neonlicht der Straße zum Vorschein. Die junge Frau dreht sich um und rennt los. „Warte!“, ruft es hinter ihr. Ino spurtet die Straße zurück. Der spinnt wohl! Als würde sie hier stehen bleiben um sich erschießen zu lassen! Sie muss zum Spital, oder zumindest in die Nähe. Die Junkies werden ihr eventuell helfen. Sie sind wie eine Familie untereinander und die Mitarbeiter im Spital zählen sie dazu. So oft wie Ino denen teilweise schon das Leben gerettet hat, werden die sich hoffentlich revanchieren. „Jetzt warte doch!“, brüllt es. Die junge Krankenschwester könnte schwören, dass sie noch ein „blöde Kuh“ gehört hat. Sie sprintet ungerührt um die Ecke. Plötzlich schlägt etwas in der Wand neben ihr ein.   Ein unbekannter Ort „Warum hast du den Stick überhaupt genommen?“ Sakura sortiert kurz ihre Gedanken. So viel ist passiert und ihr Kopf fühlt sich an wie eine zähe Gummimasse. „Ich … wollte ihn Tsunade zeigen.“ Narutos Augen weiten sich. „Tsunade? Die Chefin von Konoha Pharmaceutical?“ Die junge Frau nickt. „Ja.“ Irritiert sieht sie auf. „Du kennst sie?“, fragt sie nach. „Sie ist meine Chefin“, erklärt er sichtlich verwirrt. „Du …?“ „Ich arbeite mit ihr. Sie meinte, ich hätte Talent und wollte mich fördern.“ Das klang so großartig damals! Sakura erinnert sich genau, wie sehr sie sich gefreut hatte. So eine riesen Chance für so eine kleine unbedeutende Studentin. Und jetzt? Naruto lacht kurz auf. „So klein ist die Welt.“ „Sie ist winzig“, flüstert die junge Frau traurig. Viel zu winzig; wie sollte man sonst die jüngsten Ereignisse erklären? Kurz herrscht Schweigen, dann erzählt sie weiter. „Die beiden, die dich aus dem Spital geholt haben, haben mich entführt“, erklärt sie. Sie muss dringend ihre Gedanken wieder richtig sortieren, und erzählen hilft ihr im Normalfall dabei. „Waren sie das?“ Der junge Mann deutet auf ihre verletzte Schulter. „Nein …“ Sie stutzt. Durch die Hektik und die Ohnmacht ist sie noch gar nicht dazu gekommen richtig darüber nachzudenken. „Ich war in einem anderen Versteck. Plötzlich ist ein Freund aufgetaucht und hat mich befreit.“ So weit so gut. Was war danach? Angestrengt überlegt sie und erzählt stockend weiter, „Einer von den Uchihas ist aufgetaucht und hat mich weggezogen. Und dann … dann … Oh mein Gott.“ „Was?!“, fragt der Blonde erschrocken. „Der ‚Freund‘ hat auf mich geschossen. Der Uchiha hat mich beschützt und gerettet.“ Nun ist Sakura vollends verwirrt. Was hat das alles nur zu bedeuten? Erst entführt und drangsaliert sie der Kerl, dann rettet er ihr das Leben?! Hier läuft doch etwas gehörig schief – von dem offensichtlichen Mal abgesehen. Dann trifft sie förmlich der Schlag. „Du meine Güte! Ino!“ „Wovon redest du?“ Naruto kann nicht wirklich folgen. „Der ‚Freund‘ … Er ist nicht mein Freund. Er ist der Freund meiner besten Freundin!“, quietscht sie panisch.   Im ‚Unke-Viertel' Ino rennt immer weiter. Ihr Herz rast wie verrückt. Was ist hier nur los?! Plötzlich taucht vor ihr eine bekannte Gestalt auf. Ihre Augen weiten sie. Sie kann ihr Glück kaum fassen! Sie rennt der Person entgegen und … wird zur Seite gezogen. Etwas Heißes streift ihre Schläfe. Fassungslos lässt sie sich in eine Seitengasse ziehen. „Er … Er hat auf mich …“, stottert sie. „Geschossen", beendet der Retter ihren Satz. Ino starrt den Mann an. Es ist derjenige, der sie verfolgt hat. Derjenige, vor dem sie weggelaufen ist. Plötzlich erkennt sie ihn. Der Kerl hat den Blonden aus dem Spital geholt, zusammen mit einem anderen der ihm ähnlich sah. „Wer ist das?“, fragt der Mann ungeduldig. „Ähm“, Ino schießen Tränen in die Augen und sie verstummt. Das kann nicht sein! Das darf nicht sein! „Red‘ schon“, knurrt der Unbekannte. „Das … das ist mein Freund“, schluchzt die Blondine los und vergräbt ihr Gesicht hinter ihren Händen. Über den beiden schlägt ein Projektil in die Wand. „Wir müssen hier weg.“ Ino wird am Arm gepackt und weggezogen. Ihr Gedanken rasen. Der Mann vor dem sie sich gefürchtet hat, hat sie gerettet und der Mann, den sie liebt, versucht sie zu töten. Was in aller Welt passiert hier nur? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)