Stadt der Finsternis - Sidestory von Dereks_Hexchen (Die Stimme des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 1: Wir kaufen nichts! ----------------------------- Ohne genau zu wissen ob sie wirklich richtig war, wagte die Schwarzhaarige, mit gemischten Gefühlen, den Schritt die Veranda hoch zur Tür. //Ob sie mich noch erkennt?//, fragte sie sich innerlich und drücke zaghaft auf die Klingel. Im Haus konnte man eine rege Diskussion hören und keine wirkliche Reaktion auf die Tür. Hatte es überhaupt geklingelt? Die Schwarzhaarige war sich nicht wirklich sicher ob sie es selbst gehört hatte. Vielleicht geht die Klingel auch nicht. Die Schwarzhaarige holte tief Luft, um noch mal ihren ganzen Mut zusammen zu nehmen und griff nach dem Türklopfer. Bevor sie jedoch dazu kam den Klopfer zu benutzen ging die Tür auf und sie wurde mit der Tür ins Haus gezogen. „Wou, das nenne ich mal wortwörtlich mit der Tür ins Haus fallen.“, gab der junge Mann von sich, der die Schwarzhaarige abfing bevor sie richtig hinfallen konnte. Sie entfernte sich wieder von ihm und zog ihre Kleidung zurecht, „Verzeihung, ich hatte nicht gehört das Jemand an der Tür ist, ich wollte nur Klopfen.“ „Es fällt mir selten ein so hübsches Mädchen aus heiterem Himmel in die Arme.“ Er grinste breit und lehnte an den Türrahmen. „Oh, ähm Dankeschön. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber bin ich hier richtig bei Kate Daniels?“, fragte die Schwarzhaarige freundlich lächelnd nach. „Kate, seit wann bekommst du so hübschen Besuch?“, rief er ins Haus hinein. Die Stimmen im Hintergrund verstummten und eine Frau kam vor zur Tür. „Derek, musst du jedem die Tür auf machen?“, meinte sie etwas genervt zu dem jungen Mann und wand sich dann an die Schwarzhaarige, „Wie kann ich helfen?“ „Verzeihen Sie die Störung. Sind Sie Kate Daniels?“, fragte die Schwarzhaarige leicht nervös nach. „Tut mir Leid, wir kaufen nichts, versuch es beim Nachbarn oder so.“, ohne sich weiter anzuhören was das Mädchen vor der Tür möchte machte Kate die Tür wieder zu. Derek sah Kate etwas irritiert an. „Du weißt doch gar nicht was sie wollte, war das wirklich nötig?“ „Derek, ich hab gerade andere Probleme, als irgendwelche Mädchen vor meiner Tür, die höchstwahrscheinlich nur irgendwelche Kekse verkaufen möchte.“ Derek schüttelte nur den Kopf und sah Kate nach, die wieder zu der dritten Person ging. „Jim, ich sag es noch einmal, es geht nicht. Sag Curran er soll sich entspannen, der Auftrag ist längst nicht so gefährlich wie er wieder tut. Die können sich keine zwei Söldner leisten.“ „Ich brauch keine Bezahlung, solange Curran der Auffassung ist, dass du das nicht alleine machen solltest.“ „Sie werden dich aber bezahlen, wenn sie dich sehen.“ „Ja dann sehen sie mich halt nicht.“ „Das ist doch nicht dein ernst…“ Die Diskussion ging seit Stunden schon um dasselbe Thema. Nachdem die Tür vor der Nase der Schwarzhaarigen wieder ins Schloss fiel, seufzte sie etwas. //Es war wohl kein guter Zeitpunkt…//, dachte sie sich und kramte in ihrer Tasche nach etwas. Heraus kamen ein altes Foto und ein Stift. Da sie mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet hatte, hatte sich die Schwarzhaarige schon einmal ein Zimmer in einer Pension besorgt. Mit dem Stift schrieb sie eine kurze Nachricht auf das Bild und warf es in den Briefschlitz. Sie nahm ihre Handtasche und den Koffer, den sie neben der Verandatreppe stehen lassen hatte und machte sich auf den Weg zur Pension. Derek war in die Küche gegangen um sich ein Sandwich zu machen, als er etwas auf dem Boden vor der Tür entdeckte. Kurz nachdem er es aufhob, den Text las und das Bild sah, schluckte er den Bissen runter und riss die Haustür auf. Doch die Schwarzhaarige war schon weg. „Kate… du bist echt eine Heldin.“, gab er etwas abwertend von sich. Die Diskussion unterbrach, „Wieso?“ Derek hielt ihr das Bild unter die Nase: „Nicht nur, dass du uns nie erzählt hast das du eine Schwester hast, du hast ihr soeben die Tür vor der Nase zugeschlagen.“ Kate betrachtete das Bild und glaubte nicht was sie da sah. Das war ein ziemlich altes Familienfoto, wo erstens noch ihre Mutter am Leben und vor allem ihre kleine Halbschwester mit ihrem Vater noch nicht weg war. War das Mädchen vor der Tür wirklich ihre kleine Schwester gewesen? „Das… war Verena?“, fragte sie ungläubig und drehte das Bild um. Dem Text nach wusste sie immerhin, wohin sie gegangen war. Da ihre Telefonnummer ebenfalls auf dem Bild stand, entschloss Kate sich dazu sie anzurufen. „Wieso hat sie ihre eigene Schwester nicht erkannt?“, fragte Derek und sah Jim an. „Ich befürchte, dass die beiden sich das letzte Mal im Alter auf diesem Bild gesehen haben.“, meinte Jim und verschränkte die Arm vor dem Brustkorb. „Hm… wenn man sie aber so vergleicht, bin ich fasziniert wie hübsch ihre Schwester ist, als hätten sie unterschiedliche Gene. Sie ist nur ein wenig steif.“, meinte Derek grinsend. „Sie ist nicht steif, sie ist eben eine Hexe und bei einem Magier aufgewachsen, du solltest wissen das Magier nichts von Gefühlen halten, obwohl ihr Vater es niemals darauf angelegt hätte, dass sie keine besitzen dürfte. Er war aber auch nicht der Gefühlvollste, wie soll sie da mehr Gefühle entwickeln als er zustande bringt.“ „Ihr seid also Halbschwestern?“, fragte Jim nach und Kate nickte bestätigend. „Und was hast du nun gemacht?“ Kate sah Derek an: „Na was glaubst du? Ich hab sie angerufen und sie gebeten morgen noch mal herzukommen.“ „Ich hoffe du hast dich auch entschuldigt.“ Kate sah Derek mit einem strafenden Blick an: „Ich gehe nun arbeiten und das OHNE dich Jim. Und DU verschwindest auch.“ Derek und Jim sahen Kate hinterher und schüttelten nur den Kopf. „Sie ist so stur wie Curran.“, murmelte Derek und machte sich mit Jim auf den Weg zurück zur Festung. Kapitel 2: Wiedersehen der Geschwister -------------------------------------- Kate kam ziemlich spät erst wieder nach Hause, aber sie hatte mitgedacht und Verena erst auf nachmittags eingeladen. Dass sich auch noch mehr Gäste einladen würden, damit hatte Kate nicht gerechnet. Nach nur knapp vier Stunden Schlaf standen nicht nur Derek und Jim auf der Matte sondern auch Curran. „Wer zum Teufel hat euch eigentlich eingeladen?“, fragte Kate leicht genervt. „Wenn du mich mitgenommen hättest wäre es nicht so spät geworden.“, erwiderte Jim etwas schadenfroh. „Ach halt die Klappe. Was wollt ihr hier?“ Kate nahm sich einen Kaffee und hielt den dreien ebenfalls die Kanne hin. Jim nahm sich auch eine Tasse, die andren beiden lehnten ab. „Ich bin hier weil ich es nicht ok finde, dass du es abgelehnt hast Jim mitzunehmen. Musst du dich immer so gegen Hilfe wehren? Es war nur gut gemeint.“, meinte Curran und verschränkt die Arme vor dem Brustkorb. „Ich bin doch kein kleines Kind Curran, aber wenn es soooo wichtig ist, nehm‘ ich Jim das nächste Mal wieder mit.“, gab sie resignierend von sich und trank ihren Kaffee. „Gut, dann hat sich mein Besuch hiermit erledigt.“ Derek sah Curran irritiert an: „Willst du ihre Halbschwester nicht kennen lernen?“ „Meinst du nicht es reicht, wenn ihr zwei schon ungebeten hier seid?“ Kate seufzte etwas und sah Curran an: „Ich befürchte es wäre besser, wenn du hierbleibst, dann kannst du sie im Notfall in ihre Schranken weisen.“ Jim sah Kate an, als fühlte er sich verarscht: „Was habe ich denn nun so Schlimmes gemacht das man mich in die Schranken weisen müsste?“, er zeigte auf Derek, „Der hat seine Hormone nicht im Griff.“ „Okay, okay, es wäre vielleicht gut wenn du hier bleiben würdest um Derek unter Kontrolle zu halten.“ Kate sah zu Jim, „Nun besser?“ Eigentlich war es ihr ganz recht, dass sie da waren, so konnte ein vielleicht auftretendes peinliches Schweigen vermieden werden. „Als wäre ich jetzt so schlimm.“, meinte Derek etwas beleidig. „Ich erinner‘ dich ja nicht gerne an unsere erste Begegnung Löckchen!“, gab Kate zur Antwort und betonte das letzte Wort besonders deutlich. Und schon wieder grub sie die Geschichte aus, warum hatte er das auch nur gemacht. „Ja, ja, ist ja gut, ich sag ja schon nichts mehr.“ Curran schüttelte nur den Kopf und irgendwie tat ihm Kates Schwester jetzt schon Leid, auf gleich drei neue Gesichter zu treffen ohne Vorwarnung. Punkt drei Uhr klingelt es und Derek blieb brav sitzen und lies Kate die Tür öffnen. „Hey, schön dass du gekommen bist.“, meinte Kate und lies Verena rein. „Wegen Gestern, dass tut mir leid… das war ziemlich unhöflich.“ Verena schüttelte leicht den Kopf: „Alles in Ordnung, ich bin ja ohne jede Vorwarnung aufgetaucht und es war einfach ein schlechter Zeitpunkt.“ Kate lächelte leicht und ging voraus in die Küche an den Esstisch, wo die anderen saßen und kleine Häppchen aßen. „Zum Vervollständigen der gestrigen Vorkommnisse, das ist Derek der dich hoffentlich nicht allzu sehr überfordert hat, das dort ist Jim, mit dem ich gestern diskutiert habe und dies hier, ist Curran.“ Bevor Kate weiter sprechen konnte ergriff Verena das Wort. „Der Herr der Bestien, nicht wahr?“, fragte Verena nach und Kate nickte etwas verdutzt: „Ja richtig…“ „Naja, wenn man sich etwas über Gestaltwandler informiert, dann stößt man unwiderruflich auf den Namen.“ „Sieh einer an, doch eine kleine Berühmtheit.“, meinte Kate etwas grinsend. Curran sah erst Kate und dann Verena an: „Ich habe nicht darum gebeten, aber ich habe immerhin Manieren und stelle nicht nur eine Hälfte vor.“ Kate bemerkte den Wink mit dem Zaunpfahl nicht, daher reagierte Verena einfach mal. „Ich bin Verena Duncan, Kates Halbschwester.“ „Gibt es das auch in kurz?“, fragte Derek grinsend. Verena sah ihn etwas verwirrt an: „In kurz?“ „Sag bloß du hast keinen Spitznamen? Nennen dich alle deine Freunde Verena?“ Derek konnte es gar nicht glauben, das wäre ziemlich distanziert. Verena sah nun etwas nachdenklich aus. „Also… um es genau zu nehmen… habe ich eigentlich nicht wirklich Freunde, daher ist Verena wirklich das engste wie man mich nennt.“ Derek blieb der Mund offen und die Sprache verschollen. „Rena, das wäre kürzer und wenn es dich nicht stört, könnten wir dich so nennen. Wir haben zumindest nichts dagegen deine Freunde zu werden.“, meinte Jim lächelnd und Kate nickte zustimmen, „Rena klingt doch gut.“ Verena sah von Jim zu Kate und dann leicht überfordert in die Runde. „Ähm, ja okay, warum nicht.“ Curran lächelte leicht und stand dann auf: „Ich finde wir sollten die Damen alleine lassen.“ Jim tat es ihm gleich und auch Derek stand widerwillig mit auf. „Ihr hättet zwar ruhig bleiben können, aber wenn ihr gehen wollt.“, meinte Kate und wurde etwas nervös. Derek sah zu Curran: „Dann bleibe ich hier.“ „Ich wollte also niemanden von euch verscheuchen.“, meinte Verena etwas überfordert, da sie nun nicht wusste ob sie etwas falsch gemacht hatte. „Nein, wir wollten nur etwas klären und dann haben uns die Häppchen aufgehalten.“, meinte Curran und wand sich danach an Derek, „Benimm dich.“ Mehr Worte brauchte es nicht. Curran und Jim macht sich also auf den Weg zurück in die Festung. „Also… wie hast du mich gefunden?“, fragte Kate nach und schenkte allen Tee ein. „Mit dem Bild. Also genau genommen mit einem Ortungszauber.“ „So etwas geht mit einem bloßen Bild? Und du findest jede Person?“, die Faszination stand Derek förmlich ins Gesicht geschrieben. Verena lächelte etwas verdutzt: „Ja, so in etwa. Also je Persönlicher eine Sache ist, desto eher kann man jemanden finden. Wenn ich jetzt ein Bild von irgendwem nur hätte, könnte ich es vielleicht auf einen Kontinent beschränken, aber mehr auch nicht.“ „Was bringt dich zu mir?“ „Vielleicht wollte sie ihre Schwester nach so vielen Jahren wiedersehen?“, mischte Derek sich ein. Er konnte die Frage nicht wirklich verstehen, eigentlich war es doch egal, Hauptsache sie hatten sich wieder. „Du…bist alles was ich an Familie noch habe. Ich wollte wenigsten einmal sehen wie es dir geht und mir einen Ort suchen, der vielleicht in deiner Nähe ist, sollte es dich nicht stören, wo ich leben könnte.“ Derek sah von Verena zu Kate und hoffte das Kate nun so klug war einfach zu sagen das sie hier einziehen könnten. „Was… ist mit deinem Vater?“ Schweigen breitete sich aus. Derek sah von einer zur andren und seufzte etwas. „Kate wohnt hier alleine, das ist ein viel zu großes Haus für eine Person alleine, auch wenn wir andauernd auf der Matte stehen. Und wenn ihr alles seid, was ihr noch habt, finde ich solltet ihr einfach zusammen wohnen.“ Kate sah zu Derek und dann Verena an: „Ja, ähm du kannst gerne hier wohnen.“ „Also ich möchte aber nicht zur Last fallen. Ich nehme es an, wenn es wirklich ok ist.“ „Klar ist das ok, Kate braucht unbedingt Gesellschaft, dann ist sie vielleicht nicht immer so übellaunig.“ „Wann bin ich bitte übellaunig?“ „Stimmt, das gestern war ihre gute Laune.“ „Das ist unfair, das…“, Kate seufzte etwas und sah zu Verena, „Nein es wäre echt schön wenn du hier einziehen würdest, dann hab ich mal nicht nur Tiere um mich herum.“ „In Ordnung, ich werde später meine Sachen holen, soll ich dann gleich noch etwas einkaufen?“ „Wir könnten mit dem Auto fahren und wir kaufen gemeinsam ein.“ Derek lehnte sich grinsend zurück: „Ist ne gute Idee.“ „Du bist so ein dreister Sack, weißt du das?“, meinte Kate und schüttelte leicht den Kopf. „Naja wenn wir es genau nehmen hast du wir gesagt und das schließt ihn im Moment mit ein, wenn du nur uns beide mit gemeint hättest, dann hättest du das wohl deutlich machen müssen.“ Kate sah zu Verena: „Warte mal, stellst du dich gerade auf die Seite von dem Playboy? Sei vorsichtig, wenn der sich nen Narren an dir frisst, dann wirst du den nie wieder los.“ „Was soll das denn heißen, als wäre ich ein streunender Hund!“ „Naja ein Wolf ist doch nahe dran oder?“ Die kleinen Kabbeleien zwischen Derek und Kate brachten Verena zum Schmunzeln. Dies war eindeutig der Moment an dem sie wusste, dass es jetzt nur noch wieder besser werden konnte. Kapitel 3: Faszination Gestaltwandler ------------------------------------- Die Zeit, die die Schwestern nun zusammen verbrachten, ließen sie zu einer richtigen Familie werden. Auch lernte Verena noch zwei weitere Mitglieder der Clique kennen, Raphael und Shikura. Am meisten fühlte sie sich bei Jim wohl, da er auf ihre distanzierte Art einging und trotzdem sich selbst treu blieb. Raphael war ihr manchmal zu sehr darauf bedacht sie zum Lachen zu bringen, was ihr gelegentlich etwas Angst machte. Curran war eher ein seltener Gesprächspartner da er viel zu tun hatte, jedoch wenn es dazu kam, war er eindeutig noch vor Jim. Shikura war schwierig, irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie ein Problem mit ihr hatte. Derek wiederum war ein Fall für sich. Irgendetwas war unheimlich faszinierend für sie, aber andererseits war er ihr etwas zu aufdringlich. Kate hatte mal wieder mit einem Auftrag zu tun und Jim durfte sie sogar begleiten. Derek wiederum spielte Betreuer, da Kate nicht wollte, dass Verena alleine war. Es lag nicht daran, dass sie ihr nicht vertraute, sie wollte nicht, dass sie einsam war, denn irgendwas verriet ihr, dass ihre kleine Schwester damit ein Problem hatte. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Derek und sah zu Verena. Die angesprochene notierte sich etwas auf einem Zettel und reagierte erst nicht. „Rena?“, er tippte sie dabei leicht an. Dass sie nun zusammenzucken und vollkommen erschrak, wollte er sicher nicht. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“ „Nein, nein alles ok, ich war nur so in Gedanken, da habe ich dich gar nicht wahrgenommen.“ „Outch.“, gab er gespielt gekränkt zurück. Er konnte an ihrem Gesicht ablesen, dass sie diese Art von Humor nicht kannte. „Nein, nicht – nicht wahrgenommen – eher nicht wirklich zugehört… also als wenn deine Worte an mir vorbei geflogen wären…“, sie seufzte etwas, „Tut mir leid, egal was ich jetzt noch sage es wird nur schlimmer.“ Derek fing lauthals an zu lachen und Verena verstand die Welt nicht mehr. „Alles ok Kleines, das war gespielt. Schon mal was von Sarkasmus und Ironie gehört?“, fragte er grinsend. „Naja, gehört sicherlich, jedoch kennen eher nicht.“ „Oh Mann, wie lebt ihr Magier nur so steif? Ist das nicht furchtbar anstrengend?“ Verena sah nachdenklich aus: „Was meinst du mit steif?“ „Naja ich hätte noch eine andere Beschreibung, aber ich befürchte du nimmst das dann für zu ernst, wenn ich sie sage.“ Derek dachte nach, wie konnte er ihr nun einfach erklären was er meinte. „Was wäre diese andere Beschreibung?“, harkte sie nach und unterbrach sein denken. Er sah sie an und musste grinsen: „Bist du sicher, dass du es hören willst?“ Sie nickte bestätigend und er fuhr fort: „Wie könnt ihr nur mit diesen Stöcken im Arsch leben?“ Verena nahm die Worte auf und dachte nach. Derek gab ihr eine Weile: „Und? Verstehst du was ich meine?“ „Hm? Also wenn ich es bildlich nehmen würde, muss ich zugeben ist die Überlegung ziemlich schmerzhaft, jedoch wenn man einen Stock in seinem Hintern hätte, würde man ziemlich komisch gehen… ich würde sagen, dass ist das was du mit dem Steif meinst.“ „Sehr gut, interessante Vorgehensweise aber gut.“ „Jetzt mal eine Anregung für dich, wie könnt ihr Gestaltwandler nur leben, wenn ihr nichts ernst nehmt in eurem Leben?“ Derek sah sie an und dachte nach. „Also wie können schon ernst sein, wenn du unseren Arzt Doolittle kennen lernst, weißt du was ernst ist, jedoch glaube ich verstehe ich was du meinst. Das, was für uns Zuneigung und Zusammenhalt ist, ist für euch die höfliche Distanz und euer Wissen.“ Verena sah ihn an und seine Worte lösten auch in ihr Verständnis aus. „Kann ich dich um einen Gefallen bitten?“, fragte sie nach kurzem schweigen nach. „Wir sind doch Freunde, klar kannst du das!“, meinte er lächelnd, „Was kann ich denn für dich tun?“ Verena zögerte etwas ehe sie mit der Sprache heraus rückte: „Würdest du mir beibringen wie das geht?“ Mit dieser Frage konnte er kaum etwas anfangen. „Was genau soll ich dir beibringen?“ Verena suchte nach den richtigen Worten, während Derek einfach mal abwartete. „Da habe ich studiert und bin nicht all zu dumm, aber finde nicht mal die richtigen Worte…“, murmelte sie entgeistert von sich selbst. „Na das…“, meinte sie dann und zeigte auf ihn. Derek schaute sie an und auf ihren Finger, er vermutet mal was sie meinte, wollte aber sehen wie sie nun reagierte wenn er es etwas anders verstand. „Das?“, fragte er und grinste etwas, „Das ist ein männlicher Körper, soll ich nun die Klamotten los werden, damit du mehr lernen kannst, oder reichen Beschreibungen?“ Verena sah ihn ungläubig an und wurde leicht rot im Gesicht. „N-N-Nein…ich… ich meinte mit Gefühlen umzugehen.“, noch während sie das sagte und bemerkte wie warm ihr Gesicht wurde, drehte sie sich weg und lief Richtung Küche. „Anatomie ist mir jetzt nicht fremd.“, schob sie noch hinterher. „Ach so, mit Körpern kennst du dich aus ja?“ Was sollte das nur, verstand er es absichtlich falsch? Wie konnte man nur so schamlos sein? Was sollte das denn werden? Als die letzte Frage in ihren Sinn kam, hielt sie in Gedanken inne. „Du…nimmst mich hoch oder? Ist das, eines dieser beiden Sachen? Sarkasmus oder Ironie?“ Derek grinste und lehnte an den Türrahmen: „Ich habe mir schon gedacht um was es geht, du solltest es aber aussprechen, es ist keine Schande Gefühle zu besitzen, ich verwette auch meinen Arsch darauf, dass du egal wie stark du jetzt als Hexe bist, um Längen stärker wärst, wenn du Gefühle zulässt. Und ja das letzte war Sarkasmus.“ Verena merkte das ihr Gesicht nicht mehr so heiß war und sah ihn wieder an: „Glaubst du wirklich? Ich habe eher die Befürchtung, dass ich Schaden anrichte wenn ich Gefühle so zulasse, dass sie meine Macht kontrollieren.“ „Bringt man das euch bei? Sind wir deshalb ein Tabuthema?“ Sie dachte nach, es stimmte schon, nie wurden sie über Gestaltwandler aufgeklärt, es hieß immer nur, dass sie unkontrollierte Bestien waren. Verena glaubte das ganze nie so wirklich, jedoch glaubte sie wirklich daran, dass Gefühle die Macht kontrollierten, nur mächtigen Schaden anrichten würden. „In der Ausbildung eines Magiers läuft nicht alles richtig ab, zumindest in Hinsicht auf andere Kulturen, aber ja das bringt man uns bei.“ „Warum willst du dann lernen wie man fühlt?“ „Weil wir alle Lebewesen auf dieser Erde sind, nichts ist gefühllos. Ich war noch nie die klassische Hexe die, wie die anderen war. Auch wenn Magier keine Gefühle zulassen, so ist ihre herablassende Art und ihr überhebliches Handeln nie meine Welt gewesen. Ich würde deine Aussage gerne herausfinden.“ Derek hörte ihr zu und in ihm kam der Drang auf, sie umarmen zu wollen. Denn Schmerz lag in ihren Worten als sie von der Art der Magier sprach, als hätte sie Dinge erlebt die sie verdrängt hatte. „Okay, ich bring es dir bei. Erste Lektion, auch wenn du es nicht wirklich vorhattest, lag Schmerz in deiner Stimme. Wenn jemand schmerz empfindet, in diesem Fall seelischen, gibt es etwas was wir tun, um Mitleid zu zeigen. Wir gehen natürlich immer von Freunden aus.“ Verena sah ihn an und dachte nach, konnte sie diesen Schmerz zuordnen? Da sie das Gefühl und das Wort nicht so wirklich zusammen bringen konnte sah sie ihn an: „Was macht ihr?“ „Soll ich es dir sagen oder zeigen?“ Sie vermutete, dass es um körperliche Nähe ging, weswegen er zuerst nachfragte. Nach kurzer Bedenkzeit hatte sie einen Entschluss gefasst: „Du kannst es zeigen, ich habe ein Vermutung das es eine Umarmung ist und so etwas tut man doch auch wenn man jemanden gern hat. Vielleicht lerne ich so wie sich das anfühlen sollte, und kann dann auch Kate mal in den Arm nehmen.“ Derek musste lächeln. Es war mutig so weite Schritte zu gehen, aber er bemerkte wie wichtig es ihr war, was Kate betraf. Kate war anders als sie, nun mal eher wie ein Mensch als ein Magier erzogen und Verena spürte wie sie diese körperliche Zuwendung manchmal unterdrückte. „Gut, wenn es zu viel wird, einfach weg drücken okay?“ Verena nickte und holte tief Luft. Er zog sie leicht zu sich und nahm sie in den Arm. „Tut mir leid, dass sie so gemein zu dir waren.“, sagte er leiser und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Verena war wegen dem Herziehen etwas überrascht gewesen und nun merkte sie wie jede Menge eindrückte auf sie einprasselten. Es fühlte sich gut an und auch seine Worte spendete eine Art Trost, jedoch merkte sie wie ihre Augen nass wurden und wie sich etwas in ihr verkrampfte. Als diese Gefühle aufkamen begann sie ihn von sich weg zu drücken und er ließ auch sofort los. Ihr liefen die Tränen herunter und sie wusste nicht einmal warum sie weinte. „Was…was ist passiert?“, sie sah ihn verwirrt und ziemlich überfordert an. „Weist du, heftige Gefühle entstehen, wenn man alles in sich verschließt und Dinge nicht ausspricht.“, er nahm ein Taschentuch und gab es ihr, „Ich weiß nicht was sie dir angetan haben oder was mit deinem Vater passiert ist, aber das was Tränen hervorruft ist Trauer und wenn man innerlich verletzt ist.“ Es war grausam sie so zu sehen, doch wusste er genau, dass sie eine weitere Umarmung nur verkraftet wenn sie von ihr selbst kam. „Wie hört das wieder auf?“, fragte sie schon fast etwas verzweifelt. „Man muss los lassen…von dem Schmerz der einen plagt…“ In dem Moment ging die Tür auf und Kate kam mit Jim vom Auftrag zurück. „Was hast du getan?“, fragte sie Derek entsetzt als sie Verena weinend und zusammengekauert vor ihm sah. Sie ließ nicht einmal zu, dass er es ihr erklären konnte sondern setzte sich neben ihre kleine Schwester und legte ihr eine Hand auf den Rücken, „Was ist los? Was ist passiert?“ Was dann geschah konnte Kate nicht glauben. Ihre kleine Schwester wand sich einfach zu ihr und nahm sie in den Arm. Sie holte sich den Trost den sie nun irgendwie brauchte von ganz alleine. Derek stand neben Jim und lächelte zufrieden: „Lektion eins, Anfangsstufe bestanden.“ „Lektion eins? Wirst du zum Lehrer?“ „Stell dir vor, sie möchte gerne mehr über Gefühle erfahren, also geb ich mal mein Bestes.“ „Und dann musstest du sie gleich zu Beginn zum Weinen bringen?“ „Sie hatte so viel Schmerz in ihrer Stimme als sie von der Erziehung der Magier sprach, dass ich nicht anders als mit Mitleid anfangen konnte.“ „Meinst du, das ist der Grund warum sie keine Freunde hatte? Auch wenn Magier nicht genau wissen was Freunde sind, Verbündete kennen sie und irgendwas sagt mir, das sie ziemlich viel alleine war.“ „Würde vielleicht erklären warum Kate so darauf besteht das sie hier nicht alleine ist.“ „Ja vor allem wenn sie Rena dir anvertraut.“ Derek sah Jim beleidigt an: „Was soll das denn schon wieder heißen?“ Jim jedoch lachte einfach nur und gab Kate Bescheid, dass sie nun wieder nach Hause gehen würden. Denn hier, waren sie nur das fünfte Rad am Wagen. Kapitel 4: Freundschaften schließen ----------------------------------- Kate wusste nicht so recht was sie von diesen Lektionen halten sollte und ob es wirklich so gut war, eine Hexe fühlen zu lassen. Verena jedoch war ziemlich ehrgeizig was diese Sache betraf und wollte unbedingt einen Schritt weiter gehen. „Du meintest euer Arzt wäre eine ziemlich ernste Persönlichkeit. Bring mir bei wie man Freundschaften schließt.“ Derek sah sie leicht irritiert an: „Warum dann gerade Doolittle?“ Sie senkte den Blick etwas: „Naja, er kennt mich noch nicht und wenn nur von Erzählungen, und wenn er ernst ist, ist es für mich vielleicht einfacher Freundschaft mit ihm zu schließen.“ „Hast du denn ein Thema über das ihr reden könnt? Denn sonst wird Doolittle schwer.“ „Ich denke schon.“ Kate sah von Derek zu Verena. „Warum versuchst du nicht lieber Shikura oder Raphael?“ „Naja… Raphael glaube ich ist einfach, er versucht mich doch immer zum Lachen zu bringen, wenn ich lache ist sein Ziel erreicht.“ „Hm, da könnte was dran sein, und Shikura?“ „Sie… scheint mich nicht zu mögen, da versuche ich es doch lieber erst bei jemandem, wo ich noch gar nicht kenne als gleich mit der schweren variante anzufangen, von nicht mögen auf mögen.“ Derek nickte zustimmend: „Von diesen Tatsachen ausgehend hat sie recht.“ „Oh Mann, na dann viel Spaß mit Doolittle.“, meinte Kate und lächelte aufmunternd, „Bring sie bis zum Abendessen wieder heim ja?“ Derek nickte und machte sich mit Verena auf den weg. „Über was willst du denn mit ihm reden?“, fragte er nach. „Naja, ich habe viel im Gebiet der Heilung geforscht, ich habe auch ein paar Salben in meiner Tasche, er soll sie sich mal anschauen und urteilen was er meint.“ Derek nickte und lächelte dabei: „Kluges Mädchen, ich glaube das wird ein gutes Gespräch.“ „Derek?“ „Ja?“ „Lässt du mich mit ihm alleine?“ „Sicher?“ Sie nickte bestätigend: „Ja ich möchte das alleine schaffen, wie sieht das denn aus, wenn ich Shikura überzeugen möchte, dass ich keine schlechte Persönlichkeit bin, wenn ihr alle immer drum herum hockt.“ Er verstand ihren Standpunkt, wollte sie aber nicht alleine mit Doolittle lassen. „Kompromiss, ich bin vor der Tür, falls etwas schiefgeht, ich komme aber auch wirklich nur im Notfall rein.“ Sie lächelte und nickte etwas: „Ja das ist ein Kompromiss, danke.“ Das Lächeln hatte endlich was Ehrliches und er musste sich eingestehen, dass ihm das so viel besser gefiel als das versuchte vorher. Nach den Spaziergang durch den Wald kamen sie auch nach etwas an der Festung an. Derek brachte Verena zum Krankenzimmer: „Doolittle müsste hier drin sein, wenn was ist, ich bin hier.“ Verena nickte bestätigend und klopfte an die Tür. „Herein?“, tönte es aus dem Raum. Verena trat ein und schloss hinter sich die Tür. Doolittle sah sie an und musterte sie etwas: „Schönen guten Tag, wie kann ich helfen?“ „Guten Tag, mein Name ist Verena Duncan, ich bin die Halbschwester von Kate.“ „Ja, dein Name wurde schon mal erwähnt, was führt dich zu mir?“ „Derek hat erzählt Sie wären der Arzt und ich habe in meinem Magiestudium viel mit Heilmitteln zu tun gehabt.“, Verena unterbrach ihr Reden und holte das was sie mitgebracht hatte aus ihrer Tasche, „Hier, ich habe etwas mitgebracht und wollte fragen was Sie davon halten.“ Derek konnte vor der Tür alles verfolgen und schüttelte leicht grinsend den Kopf. //Sie… kleines steifes Ding…//, dachte er sich. Doolittle hingegen war sichtlich beeindruckt, so viel Höflichkeit und Respekt kam ihm nicht allzu oft unter. „Hm…“, gab er von sich als er ihre Salben begutachtete. Sie hatte auch auf jeder einzelnen Salbendose notiert, was sie alles verwendet hatte. „Das sieht wirklich gut aus, auf manche Kombinationen wäre ich nie gekommen.“, er sah sie an, „Würdest du sie mir überlasen um zu testen wie gut sie wirken? Und du brauchst mich nicht zu Siezen, auch wenn ich sehr beeindruckt bin so höflich behandelt zu werden.“ Verena lächelte und nickte erfreut, dass er die Salben für so gut hielt, dass er sie selber ausprobieren wollte: „Gerne, darum wollte ich sie ja auch herbringen.“ Doolittle bemerkte die ehrliche Freude und war fasziniert wie offen sie dieses Gefühl zeigen konnte: „Wenn du möchtest, dann kannst du gerne ab und an mit mir hier etwas an Heilungsmittel forschen.“ „Sehr gerne, das würde mich freuen.“ Doolittle zeigte ihr ein paar Sachen an denen er forschte. Nach einer Weile klopfte es an der Tür und Derek schaute rein: „Hey, Kate sagte ich soll dich bis zum Abendessen wieder heim bringen, da sollten wir so langsam gehen.“ Verena sah ihn überrascht an, ihr war nicht aufgefallen wie viel Zeit schon vergangen war. „Oh, ja natürlich. Vielen Dank für den netten Nachmittag.“ Doolittle nickte und lächelte leicht: „Gerne und wie schon erwähnt, du bist hier herzlich Willkommen.“ Verena und Derek machte sich nach kurzem verabschieden auf den Weg zurück zu Kate. „Das hast du echt gut gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell lernst. Also auf die Sache mit den Gefühlen bezogen.“ „Findest du?“ Sie sah ihn fragend an. Er nickte bestätigend und lächelte. Sie war froh, dass er es so sah und sie sich nicht irgendetwas einbildete. Je mehr sie über Gefühle lernte, desto mehr verstand sie seine Frage. Egal welchen Zauber, sie konnte ihn trotzdem noch, auch wenn sie nun mehr Gefühle zuließ. Wieso also waren Magier so versessen darauf gefühllos zu sein? Der Heimweg verlief ziemlich still. In ihrem Kopf ging vieles herum, Derek bemerkte dies und ließ sie einfach in ihrem Kopf. Kapitel 5: Was habe ich dir getan? ---------------------------------- Die Zeit verging und Kate hätte sich gar nicht mehr vorstellen können alleine zu wohnen. Wenn sie Aufträge hatte und sagen konnte wann sie Zuhause ist, hatte Verena schon essen gemacht. Wie schnell man sich doch an so angenehme Dinge gewöhnen kann. Da das Wetter zu dieser Jahreszeit perfekt war für Grillpartys, sollte heute genauso eine Party bei Kate und Verena veranstaltet werden. Sie waren schon früh aufgestanden um alles einzukaufen und vorzubereiten. Sie hatten Unmengen an Fleisch gekauft, aber da die ganze Truppe kam um mit zu feiern musste so viel vorhanden sein, damit niemand hungrig heimging. Sie hatten sogar drei Grills aufgebaut, zwei waren für Fleisch und Würstchen gedacht, während der kleinste für Gemüse und vegetarische Produkte gedacht war. Kate stand in der Küchentür und war ein wenig irritiert, das Schüsseln und Zutaten durch ihre Küche Flogen, daran musste sie sich noch gewöhnen: „Kann…ich dir helfen?“ „Die drei Salate auf dem Tisch können raus auf den Tisch. Das Fleisch ist fertig, ich mach hier nur noch das vegetarische und einen vierten Salat.“ Kate nahm die Salate und lies Verena werkeln. Pünktlich als alles fertig wurde, kamen auch schon die anderen. Kate kümmerte sich um die Getränke, Jim und Raphael kümmerten sich um die Grills mit dem Fleisch. Shikura saß mit Curran am Tisch und unterhielt sich mit Kate. „Willst du nicht auch was grillen?“, fragte Derek und nickte auf das Gemüse neben Verena. „Hm?“, sie sah ihn verwirrt an und dann zu dem Gemüse. „Ja klar…“ Da dieser Grill ein Elektrogrill war, musste sie kein Feuer machen und heiß war er auch schon. Sie legte das Gemüse und ein paar Grillkäse auf den Grill. „Was ist los?“, fragte Derek etwas besorgt. Er merkte, dass sie etwas bedrückte. Sie sah ihn an, schüttelte leicht den Kopf und lächelte leicht: „Nein, alles okay.“ „Na Lügen gehört eigentlich nicht zum Training.“ Er steckte die Hände in die Hosentaschen und sah sie skeptisch an. Sie drückte ihm die Grillzange in die Hand: „Würdest du hier weiter machen? Ich muss kurz was machen.“ „Ähm… ja klar…“, die Antwort bekam Verena schon gar nicht mehr mit, so schnell war sie im Haus verschwunden. Das Shikura eben rein ist, das hatte Derek nicht bemerkt. Sie suchte nach der Gestaltwandlerin und fand sie in der Küche. „Hey… kann ich dich etwas fragen?“ Shikura drehte sich nicht einmal um und nahm die Soße die noch fehlte in die Hand: „Wenn‘s schnell geht.“ „Warum schnell?“, fragte Verena verwirrt. Shikura drehte sich um und sah sie etwas genervt an: „Weil ich keine Lust habe meine Zeit mit dir hier zu verbringen.“ Sie ging an der Hexe durch und wollte wieder raus. „Was habe ich dir getan?“ Shikura blieb stehen, antwortete aber nicht. „Ich bin gewiss nicht so anmaßend dich zu zwingen mich zu mögen oder deine kostbare Zeit mit mir zu verschwenden. Du könntest jedoch aber fair sein und mir wenigsten sagen was ich dir getan habe.“ Shikura seufzte etwas und drehte sich um: „Um ehrlich zu sein, nichts… ich mag keine Magier…und ich will nicht das du einem der Jungs was tust!“ Verena war irritiert: „Was tun? Was sollte ich ihnen denn antun?“ „Was weiß ich denn? Experimente oder sonst was.“ Die Schwarzhaarige glaubte nicht was die Blonde vor ihr gerade andeutete. „Ich experimentiere doch nicht an lebenden Persönlichkeiten. Ich konnte nicht mal einen Frosch sezieren. Wenn ich etwas brauche an Tierprodukten für Tränke oder so dann kaufe ich die fertig, ich töte deswegen doch keine Lebewesen. Und auch wenn ich sie kaufe, ich habe einen Händler meines Vertrauens, der die Tiere wenn er sie schon tötet auch ganz verwertet.“ „Und was ist, wenn da ein Gestaltwandler bei war?“ „Er züchtet sie selber und da wäre ihm bestimmt ein Gestaltwandler aufgefallen oder?“ Shikura schwieg und sah die Schwarzhaarige einfach nur an. „Wenn du mich wegen meiner Art nicht magst, okay, daran kann ich nichts ändern.“ Die Gestaltwandlerin seufzte etwas und schüttelte den Kopf: „Vielleicht war ich etwas vorschnell, aber ihr Magier macht auch keine positiven Schlagzeilen.“ Verena nickte bestätigend: „Ich weiß, meinst du mir gefällt das? Aber ich kann doch nichts dafür als was ich geboren wurde. Und ich bin wirklich nicht so wie die anderen.“ „Du hast ja Recht. Vielleicht… fangen wir noch mal von vorne an?“, fragte Shikura nach. Die Schwarzhaarige lächelte und streckte ihr eine Hand entgegen: „Hi, ich bin Verena. Man hat mir den Spitznamen Rena gegeben, wenn du möchtest darfst du mich auch so nennen.“ Shikura musste schmunzeln und nahm den Handschlag an: „Hey, ich bin Shikura, aber alle nennen mich Shiku.“ „Darf ich fragen was dein Tier ist?“ „Du bist ziemlich interessiert an Gestaltwandler für eine Hexe, ich gehöre zu Jims Clan, also ein Jaguar.“ „Warum nicht, ihr seid eine Faszinierend Rasse.“ Nachdem sie dieses Gespräch geführt hatten, war die Atmosphäre bei weitem ausgeglichener als zuvor. Diese Freundschaft könnte eine ganz besondere werden. Kapitel 6: Familiengeschichten ------------------------------ Beim Frühstück saßen sich die beiden Schwestern gegenüber und Kate rührte in ihrem Kaffee herum. „Ist alles ok?“ „Rena, ich weiß das du dieses Thema am Anfang umgangen bist, aber du hast kein Wort darüber verloren, warum ich nur noch alles an Familie bin was du noch hast.“, Kate sah sie an, „Was ist mit deinem Vater passiert?“ Sie hatte Recht, die Schwarzhaarige hatte ganz bestimmt keine Lust darüber zu reden. Ohne zu antworten, trank Verena ihren Kakao aus, stand auf und verließ die Küche. Kate saß nun da wie bestellt und nicht abgeholt: „Hey, lass mich doch hier nicht einfach so sitzen!“ Zur Antwort bekam Kate nur das knallen einer Tür zu hören. „Super…“, gab sie leicht seufzend von sich. Was war nur passiert? Verena kam den ganzen Tag nicht aus ihrem Zimmer und hatte es sogar versiegelt, denn einen Schlüssel hatte Kate noch nicht gefunden. „Verena, mach doch bitte die Tür auf. Es tut mir leid, ich hätte nicht fragen sollen.“ Kate bekam jedoch keine Antwort. In der Hoffnung, dass sie sich schon wieder beruhigen würde, lies Kate sie erst einmal in Ruhe. Als Verena aber nach drei Tagen immer noch nicht aus ihrem Zimmer kam, machte sie sich ziemliche Sorgen. Kate hoffte, dass sie wenigstens nachts raus kam, wenn sie schlief. In ihrer Verzweiflung hatte sie Derek hergebeten, da er einen anderen Draht zu ihr hatte. „Was ist passiert?“ „Ach, ich hab sie vor drei Tagen nach ihrem Vater gefragt, weil ich gerne wissen möchte was passiert ist. Aber dann hat sie ihren Kakao ausgetrunken, ist aufgestanden und seit her nicht mehr aus ihrem Zimmer gekommen.“ Derek sah Kate verdutzt an: „Drei Tage! Und du fragst erst jetzt nach Hilfe?“ „Mach einfach was Klugscheißer!“, dass sie nun sichtlich gestresst war, hörte Derek nicht nur an ihrem Ton, es war sogar fühlbar für ihn. Er ging nach oben und klopfte an Verenas Tür: „Hey Rena alles ok? Magst du nicht vielleicht aus dem Zimmer kommen?“ Doch auch er bekam keine Antwort. Er hörte sie sich nicht einmal bewegen. Nachdem er fast 10 Minuten ohne Antwort auf die Tür eingeredet hatte, ging er wieder runter. „Sorry Kate, aber das sitzt wohl tiefer. Ich bekomme auch keine Reaktion.“ „Super… und was nun? Ich hab keine Ahnung wann sie das letzte Mal was zu essen hatte.“ Derek dachte nach, bis ihm eine Idee kam. „Lass uns ein paar Häppchen machen.“ Kate hatte keine Ahnung was er nun ausbrütete, jedoch machte sie einfach mal mit. Sie hatten die Häppchen fast fertig, als Shikura durch die Hintertür rein kam: „So wo drückt denn der Schuh?“ Derek hielt ihr die Häppchen und was zu Trinken in einem Korb entgegen: „Schnapp dir den Korb Rotkäppchen und bring der Grummeltante da oben, am besten durch das Fenster, etwas zu essen.“ Shikura zog eine Augenbraue nach oben: „Rotkäppchen…durch das Fenster…und ich soll auf den großen bösen Wolf hören… ihr habt sie doch nimmer alle.“ Trotz dieser Worte schnappte sich Shikura den Korb und kletterte durch das offene Fenster von Verenas Zimmer. „Großmutter Grummeltante, der große, böse Wolf schickt mich mit Essen und Trinken. Also mal davon abgesehen das ich nicht einmal etwas Rotes anhabe, aber der Wolf der das Rotkäppchen mit Essen losschickt? Abstrakt…“ Verena sah Shikura verwirrt an. „Was ist los? Wenn du keinen Besuch willst, solltest du das Fernster zu machen.“, meinte die Blonde, stand auf und schloss das Fenster. Verena saß immer noch sprachlos auf dem Bett. Shikura packte den Korb aus: „Nicht mal eine Decke also wirklich. Willst du lieber mit Wurst oder Käse?“ Dieser fragende Blick holte Verena aus ihrem Starrsinn. Sie ging an die Truhe am Ende ihres Bettes und holte eine Decke heraus. Sie machten es sich auf der Decke gemütlich. „Halbe, halbe?“, fragte Verena dann und Shikura grinste etwas. Die Häppchen wurden verteilt und ohne über das unangenehme Thema zu reden, genossen die Mädchen einfach die Zeit. Sie quatschten über dies und das und lachten sogar. Als alles leer war, hatten sie sich auf das Bett bequemt. „Magst du mir sagen warum du dich hier einschließt?“ „Kate war zu neugierig.“ „So, so, zu neugierig…“ Schweigen machte sich breit. Nach kurzem sah Shikura sie an. „Du weißt, ich bin eine Gestaltwandlerin…von Natur aus neugierig…du weißt worauf ich hinaus will, oder?“ Verena schwieg weiterhin und Shikura setzte sich auf. „Jetzt komm schon. Weißt du, Dinge werden nicht besser wenn man sie in sich hinein frisst. Sowas hat Derek bestimmt auch schon mal erwähnt. Wir sind doch für dich da, keiner von uns will dir was Böses. Du solltest wirklich darüber reden.“ „Ist es nicht offensichtlich?“, fragte die Schwarzhaarige nach. Shikura war nun etwas überrumpelt und wusste nicht wirklich was sie für eine Antwort erwartete. „Also…ich würde mal sagen nein. Ich weiß doch nicht einmal was Kate für eine falsche Frage gestellt hat.“ „Warum sie nur noch alles von meiner Familie sei, was ich noch habe.“ „Ach so…“ Erneutes Schweigen machte sich breit, solange bis Shikura seufzte. „Also da du so reagiert hast gehe ich davon aus, das er nicht mehr hier ist und das tut mir wirklich leid, aber manchmal… naja tuen Personen Dinge die einen so stören, dass man sie nie wieder sehen will. Man sagt dann, dass die Person für einen gestorben wäre, was sie aber nicht wirklich ist.“ Verena dachte offensichtlich nach. „So schlimm könnte eine Person sein, dass man behauptet sie sei tot dabei lebt sie noch?“ „Ja manchmal passiert etwas so schreckliches. Nimm mich, ich bin in der Festung aufgewachsen und habe keine Erinnerung an meine Eltern. Entweder ist etwas passiert was so schrecklich war, dass ich mich daran nicht mehr erinnern kann oder aber sie haben mich einfach allein gelassen.“ Die Hexe war sichtlich entsetzt, wie konnten Eltern denn nur so etwas tun? Shikura hingegen lächelte leicht: „Alles ok, irgendwann finde ich heraus was passiert ist, aber ich wäre schon längst daran zu Grunde gegangen, wenn ich alle Fragen und Sorgen in mich hinein gefressen hätte.“ Verena verstand langsam worauf Shikura hinaus wollte. „Er… ist tot…und mein Zuhause besteht nur noch aus Asche.“ „Hast du es gesehen?“ „Nein… sonst wäre ich wahrscheinlich auch nicht mehr.“ „Das ist schrecklich…aber du hast ja noch Kate und jetzt auch noch uns alle, also so schwer der Verlust ist, ein bisschen können wir das doch ausgleichen oder?“ Shikura nahm die Schwarzhaarige in den Arm und kuschelte sich an sie ran. Verena war dieses Mal nicht zum Weinen zu mute, sie musste lächeln, weil dieses Gefühl der Umarmung mehr Geborgenheit hatte als Mitgefühl. „Ja, diese Tatsache lässt es wirklich ausgeglichener wirken.“ Die Mädels blieben noch eine Weile so zusammen auf das Bett gekuschelt, bevor Shikura die Schwarzhaarige überreden konnte wieder aus dem Zimmer zu gehen. Kate war so froh, dass Verena endlich wieder aus dem Zimmer kam, dass sie gar nicht mehr wissen wollte was wirklich passiert war. Hauptsache sie nahm es ihr nicht länger übel, denn irgendwann wenn sie so weit war, würde sie es bestimmt erzählen. Kapitel 7: Heilkunde und anderer Unterricht ------------------------------------------- Je länger Verena bei Kate lebte und Kontakt zu den Gestaltwandlern hat, umso besser wurde sie im Umgang mit Gefühlen und anderen Verhaltensarten. Man konnte mittlerweile nicht einmal mehr sagen das sie je anders war als so. Shikura wurde zu ihrer besten Freundin und kaum ein Blatt passte zwischen die beiden. Kate hatte nun auch keine so großen Probleme mehr, Aufträge anzunehmen die über einen längeren Zeitraum gingen. Da Jim bei diesen immer mit sollte, um Curran seinen Seelenfrieden zu geben, hatte er mit Kate die Abmachung getroffen, dass in dieser Zeit Verena bei ihnen in der Festung bleiben darf. Doolittle kam diese Zeiten immer gut gelegen, denn er verbrachte immer gerne Zeit mit ihr. Wieder einmal war Kate auf einem Auftrag und Verena in der Festung. Den Gestaltwandlern wäre nie aufgefallen, dass Verena keine von ihnen ist, nur ist sie etwas zurückhaltender als es eine Gestaltwandlerin wäre. Des Weiteren gehen die meisten sowieso davon aus, dass sie die Freundin von Derek sei, was er jetzt erst wieder bewusst war nahm. „Sag mal Derek, ist das nun deine Freundin oder Doolittles?“, fragte einer etwas spöttisch. Derek sah ihn ernst an: „Sie ist eine Freundin. Und lernt von Doolittle. Der ist schließlich viel zu alt für sie.“ „Naja du weißt ja, wo die Liebe hinfällt. Aber wenn sie nur eine Freundin ist, dann könnte ich sie ja fragen ob sie mit mir ausgeht.“ Dereks Blick sagte dem Anderen schon alles, weswegen dieser auch besser die Flucht ergriff. Über die Worte musste Derek nun aber doch nachdenken. Was auch immer zwischen Doolittle und Verena war, er konnte es nicht wirklich zuordnen. So zufrieden und ausgeglichen sah man Doolittle nicht oft. Während er so darüber nachdachte bemerkte er nicht wie Shikura sich neben ihn stellte und dort hin sah wo er hinschaute. „Also ich bezweifle das Doolittle Verena was tun würde, aber gut das du aufpasst.“, meinte sie grinsend. „Hm?... Was?“ Sie hatte ihn vollkommen aus der Bahn geworfen als sie anfing mit ihm zu sprechen. „Jetzt mach mal ein anderes Gesicht, man könnte meinen du willst Doolittle fressen.“ „Ich schau doch gar nicht so.“ „Na, wenn ich nen Spiegel hätte, würde ich dir mal dein Gesicht zeigen. Warum schaust du so böse?“ „Ich habe nachgedacht, vielleicht schau ich so, wenn ich nachdenke. Was wolltest du denn?“ „Eigentlich war ich auf dem Weg etwas zu essen, aber du standst hier so verloren mit einem ziemlich fiesen Blick. Willst du mit essen gehen?“ Er überlegte kurz und dachte sich das Verena auch noch nichts gegessen hatte. „Ja lass mal was machen, die beiden haben auch noch nichts intus, dann machen wir gleich was für sie mit.“ Shikura grinste und ging schon mal Richtung Küche: „Reden wir wirklich von beiden oder macht dir nur eine der beiden Personen sorgen?“ Derek schubste Shikura etwas nach vorne, die davon nur noch mehr grinste. Nachdem sie etwas zu essen zubereitet hatten, trennten sich ihre Wege dann doch. Derek nahm das ganze Essen mit und begab sich zu Doolittle und Verena, während Shikura Raphael holen ging, damit die Runde etwas lustiger wurde. „Hey, ihr solltet mal was essen.“ Doolittle sah auf die Uhr: „Oh, wie die Zeit vergeht. Danke, dass du an uns denkst.“ „Also ich weiß ja, dass ihr viel esst, aber so viel?“ „Shiku und Rapha kommen noch.“ „Ah dann passt es.“, meinte Verena lächelnd. Sie half Derek alles auszupacken und verteilte schon einmal das Trinken in den Gläsern, als dann auch die beiden Fehlenden eintrafen. Zusammen begannen sie dann mit dem Essen. „Das ist echt gut.“, meinte Verena und trank einen Schluck Wasser. „Hab mir auch Mühe gegeben und Derek ist keine so schlechte Küchenhilfe.“, antwortet Shikura grinsend. „Was bitte heißt hier keine so schlechte Küchenhilfe…“ Nun mussten die Mädchen etwas lachen. „Nein, ich mag dein Essen, das ist wirklich gut.“, munterte Verena ihn auf und lächelte vergnügt. „So klingt es doch gleich viel besser.“, gab Derek aufgemuntert von sich. „Im Gegensatz zu mir seid ihr alle Meisterköche.“, mischte sich Raphael ein. „Das ist wohl wahr, Raphael dein Essen ist wirklich nicht das Beste.“, stimmte Doolittle zu. „Naja, ungefähr so wie Kates.“, gab Derek grinsend von sich. „Echt? Findet ihr Kates so schlecht?“ Raphael sah Verena gespielt entsetzt an: „Hey, keiner sagte mein Essen sei schlecht.“ Verena sah ihn erschrocken an und hob dabei die Hände vor den Mund. „Oh Gott, tut mir leid, so meinte ich das nicht, dass sollte ganz anders...“ Sie brach ab, da sie keine Worte dafür fand es besser zu umschrieben ohne es schlimmer zu machen. Raphael lächelte beschämt und legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter: „Alles ok, ich hab nur Spaß gemacht, ich weiß wie du das meinst.“ „Also das mit dem ‚im Spaß etwas meinen‘ müssen wir noch mal üben.“, stellte Derek fest. „Oh weh, ich glaube auch…“, stimmte Verena beschämt zu. „Und jetzt mal ehrlich, Kate ist jetzt keine Meisterköchin.“, meinte Derek dann. „Naja, aber sie musste ja auch hauptsächlich für sich selbst kochen und ich finde es fehlt eigentlich nur an Kleinigkeiten.“ „Findest du wirklich?“ „Weißt du was? Wir testen es einfach, wenn sie das nächste Mal weg muss, frag ich sie ob sie was zu essen macht und ich wette das wenn ich dir ein paar Gewürze dazu mach schmeckt das wirklich gut, sie ist halt ein einfacher Mensch.“ Shikura sah Verena an und wartete auf eine Reaktion weil sie alle ansahen. „Es war der einfache Mensch oder? Das klang gemeiner als es sein sollte.“ Die Runde nickte bestätigend, jedoch hatten es alle richtig verstanden. „Ich finde du machst das wirklich gut, es gibt andere die lernen weit aus langsamer als du.“ Verena lächelte Doolittle an: „Danke, das ermutigt mich.“ Shikura stand dann auf und sah zu Verena: „Hilfst du mir das abwaschen?“ „Ja natürlich.“, sie stand auf und sah zu Derek, „Müssen wir dann schon los? Mit mir hat Kate nicht gesprochen. Ich weiß nur dass sie heute wieder kommt.“ Derek sah sie ein wenig verdutzt an: „Wieso hat sie dir das nicht gesagt?“ „Ich hab nicht gefragt.“ „Ja dann wird sie sich melden, denn mir hat sie auch nichts gesagt.“ Shikura grinste etwas: „Na wenn man sich einmal auf dich verlässt Derek…“ Sie schüttelte leicht den Kopf um diesem Sarkasmus mehr ausdruckt zu verleihen. „Ja…ja… geht lieber Geschirr machen.“ Das hatte nun sogar Verena verstanden, die versuchte sich das Kichern zu verkneifen. Die Mädels wurden von Raphael begleitet der noch nach einem Nachtisch suchen wollte. Während Derek die Decke wieder zusammen legte und Doolittle etwas in seinen Notizen nachsah, bemerkte Derek den Blick von dem Gestaltwandler der vorhin schon einmal blöde Bemerkungen machte. Derek entwich ein leises Knurren was den anderen sofort dazu brachte sich doch lieber wieder rein zu begeben. Wenn er es jetzt auch noch wagte den Mädels nach zu gehen dann könnte er aber echt was erleben. „Alles ok?“, fragte Doolittle etwas verwundert. „Was? Ach, alles gut, nur kleine Meinungsverschiedenheiten.“ Doolittle klopfte leicht mit einer Hand auf Dereks Schulter: „Nimm es ihnen nicht übel, sie ist nun mal weitaus interessanter als die restlichen Damen hier, da sie so anders ist.“ „Was meinst du?“ „Na sie geht anders, sie ist viel zu höflich, als dass sie einem der anderen sagen würde, dass sie sich unwohl fühlt. Sie riecht auch anders und hat nun mal andere Fähigkeiten. Das schürt ihre Neugierde.“ Derek schüttelte den Kopf: „Das ist es doch gar nicht was mich….“, er hielt mitten in seinem Satz inne und sah Doolittle fixierender an, „Das klingt ziemlich positiv und fasziniert.“ Auf den Lippen des Arztes konnte man einen Hauch von einem Lächeln erkennen: „Vor mir brauchst du keine Angst haben. Ja sie ist faszinierend und lernt unheimlich schnell, was mich ziemlich beeindruckt. Aber um dich zu beruhigen, das Verhältnis wäre eher wie eine Vater-Tochter-Beziehung zu sehen. Aber um dem ganzen auf den Punkt zu kommen, weiß sie denn schon von ihrem Glück?“ Der verwirrte Ausdruck in Dereks Gesicht gab schon Antwort genug. „Deinem Gesicht nach zu urteilen eher nicht, denn ich halte dich nicht für so unterentwickelt, dass dir an meiner Erklärung etwas zu schaffen macht.“ Sobald diese Worte Ausgesprochen waren, nahm Doolittle Derek die Decke ab, um sie mit rein zu nehmen, auf dem Weg zurück zum Krankenzimmer. Wie bestellt und nicht abgeholt stand Derek immer noch dort draußen und sah in die Richtung in die Doolittle gegangen war. Er dachte über die gesprochenen Worte nach und fragte sich ob er wirklich damit Recht hatte. War es nicht einmal ihm selbst aufgefallen? War es vor allem so offensichtlich? Je mehr er darüber nachdachte, desto unsicherer wurde er. Da er so in seine Gedanken versunken war, bemerkte er nicht wie Verena zu ihm kam. Erst als er ihre Hand an seinem Arm merkte, zuckte er etwas zusammen, „Wou…“ Da sie nicht damit rechnete, dass man einen Gestaltwandler überraschen konnte erschrak auch sie ziemlich; „Das…tut mir leid…“ „Nein, alles ok, ich war in Gedanken, da hab ich dich gar nicht bemerkt, das ist nicht deine Schuld.“, sagte er beruhigend und lächelte etwas. Sie hielt sich die Hand recht mittig auf die Brust und musste erst mal tief Luft holen: „Mein Gott hast du mich damit nun erschreckt, ich hätte nicht gedacht das man sich von vorne an einen Gestaltwandler anschleichen kann.“ Jedoch lächelte sie auch und nach kurzer Zeit beruhigte sich auch ihr Puls wieder. „Seid ihr schon fertig?“ Verena nickte: „Ja und ich bin Curran begegnet hier her und hab ihm gesagt das wir mal schauen ob Kate und Jim schon zurück sind, da sie uns nichts mitgeteilt hat.“ „Gut, dann gehen wir mal schauen.“ Während sie den Weg zu Kate gingen bekam Derek keinen klaren Gedanken zustande und auch sonst war dieses Mal kein großes Gespräch zwischen ihnen, bis Verena sich zu Wort meldete. „Bei was hab ich dich denn vorhin gestört?“ „Ach nichts wichtiges, ich hab über was nachgedacht was Doolittle meinte.“ „Oh das kenn ich, manchmal ist das wirklich hohe Wortkunst was er da von sich gibt, aber das finde ich gut, da kommt man nicht so aus der Übung.“, meinte sie lächelnd. „Ja ein Mann von schwierigen Worten ist unser Doc ganz gerne mal.“, nach einer kurzen Pause bemerkte er, dass sie etwas beschäftigte, „Alles ok?“ „Ja, alles gut. Ich frage mich nur ob alle Gestaltwandler so nett sind.“ „Kannst du das genauer eingrenzen?“ „Naja Doolittle ist so nett und beschäftigt sich mit mir und der Heilkunde und auch sonst mit eher so wissenschaftlichen Dingen. Ich meine er ist doch eigentlich ziemlich beschäftigt und trotzdem nimmt er sich Zeit. Oder eben kamen zwei in die Küche als Shiku und ich abgewaschen haben und haben dann einfach geholfen das Geschirr abzutrocknen. Sie haben sogar angeboten wenn du mal nicht kannst mich nach Hause zu bringen. Ich bin noch keinem begegnet der auch nur ansatzweise böse war. Das meinte ich.“ Sie lächelte etwas und Derek konnte sich genau ausmalen wer da in der Küche war. „Also, bei uns wirst du mit aller Wahrscheinlichkeit keinen finden der dir wirklich was Böses will. Aber natürlich gibt es auch unter uns schwarze Schafe, wie überall auch. Und sollte ein Gestaltwandler zu einem Loop werden, hast du ganz sicher noch nichts Fieseres gesehen.“, er stoppte kurz und überlegte sich wie er das andere verpacken könnte, ohne das er nun ausfällig wurde, „Das mag dir vielleicht nett erscheinen, dass sie dich nach Hause begleiten würden, sollte ich verhindert sein, jedoch halte dich an Shiku, Rapha, Jim, Doolittle oder Curran wenn ich nicht da bin. Du bist ‚frisch Fleisch‘ und Gestaltwandler sind ziemlich körperlich mit ihren Bedürfnissen, da setzt vielleicht auch mal ein Hirn aus.“ Dass Sein Gesagtes nun doch etwas härter rüber kam als er es wollte bemerkte er erst an ihrem Gesichtsausdruck. „Ich…bring einiges durcheinander oder?“, fragte sie dann nach und Derek schüttelte etwas schuldbewusst den Kopf, „Nein, das liegt nicht an dir okay. Sie gewöhnen sich schon daran. Du bist nun mal anders als sie Magier kennen und solche, nennen wir es Phänomene, sehen sie halt selten und so etwas regt nun mal Interesse an und Gestaltwandler sind sehr neugierig. Wenn du jetzt nicht auch noch so hübsch dazu wärst, würde das zum Beispiel das Interesse auf die Beschränken die dann auch auf deinen Typ stehen würden. So bist du dann das Aushängeschild schlecht hin, jeder würde gerne sagen du wärst seine Freundin, damit die anderen erstens Ruhe geben und andererseits doch etwas neidisch sind. Das aber du am Ende die Leidtragende sein könntest, soweit denken sie leider nicht.“ Das sie, als er meinte sie sei hübsch, etwas rot geworden ist, bemerkte er gar nicht. „Ich pass auf, okay?“, gab sie dann von sich und lächelte ihn an. Derek sah sie an und bemerkte auch, dass sie damit versuchte ihn zu beruhigen. Er klang weit aus besorgte als er es bewusst wahrgenommen hatte. Das aber tatsächlich diese beruhigende Lächeln mit dem Schein von Rosa in ihrem Gesicht sogar ihm etwas röte ins Gesicht treiben würde, hätte er nicht erwartet. //Wie kann man nur so niedlich sein//, dachte er sich und sah wieder gerade aus. „Ich will damit nicht sagen, dass du dich jetzt strickt von allen fernhalten sollst, aber gut wenn du aufpasst.“ Als sie am Haus ankamen, war noch keiner da. „Hm, geht dieses Mal aber wirklich lange…glaubst du…“, er leis sie gar nicht erst zu Ende sprechen, „Nein, Jim ist dabei da passiert nichts, vielleicht stecken sie nur auf dem Weg heim fest.“ Verena schien beruhigt zu sein und ging in die Küche. „Was machst du?“ „Nach sehen ob wir nicht vielleicht einkaufen gehen sollten, damit wir was zu essen machen können wenn sie zurück sind. Sie haben sicher Hunger, Jim zumindest ganz bestimmt.“ Während sie sich die Speisekammer ansah, blieb Derek grinsend im Flur stehen. Sie hatte sich wirklich schon gut an die Gewohnheiten der Gestaltwandler angepasst, wenn sie jetzt noch das Denken umsetzen konnte, brauchte er sich sicher keine Sorgen mehr machen, dass was passieren könnte. Nach dem Verena die Kammer überprüft hatte, beschlossen sie einkaufen zu gehen, dass sie, sobald Jim und Kate wieder zurück waren, etwas kochen konnten. Der Einkauf dauerte seine Zeit und kaum als Derek und Verena wieder am Haus waren, fuhr Kate das Auto auf den Hof. So wirklich gut gelaunt sah sie jedoch nicht aus, denn als sie aus dem Auto ausstieg knallte sie extrem die Autotür zu: „So ein scheiß Auftrag hatte ich echt schon lange nicht mehr.“ „Jetzt komm schon, wir hatten schon schlimmere.“ „Ach…“, Kate sagte nicht einmal Hallo. Sie stapfte wütend ins Haus und lies Derek und Verena einfach stehen. „Hey ihr, wart ihr grad einkaufen?“, fragte Jim als er zu ihnen trat. „Ja, ich dachte damit wir was kochen können sobald ihr zurück seid, ich dachte ihr habt sicher Hunger, also du zumindest… ich befürchte Kate nicht wirklich…“ Jim grinste etwas: „Wie lieb, ich werde umsorgt. Ach die fängt sich wieder, spätestens wenn sie dein Essen riecht, bekommt sie Hunger.“ Jim nahm Verena die Taschen ab und trug sie mit Derek rein. Sie folgte den Jungs und schloss die Haustür hinter sich. Immerhin hatte Kate diese offen gelassen und nicht auch noch zu gedonnert. Verena machte sich gleich daran das Essen zu kochen was sie besorgt hatten, damit Jim nicht allzu lange hungern musste. „Ich versuche mich zu beeilen, aber es wird auf jeden Fall eine Stunde gehen, ehe es fertig ist.“ „Alles gut Kleines, ich falle nicht ohnmächtig um, aber kann man dir vielleicht bei irgendwas helfen?“ „Nein, nein. Du hast dir eine Pause verdient, wenn Kate so drauf ist, strengt das mehr an als ein Job.“ Eigentlich sah man ihr gerne zu, wie viel sie doch selber machte obwohl einiges einfach durch die Luft flog und sich selbst schälte oder so. Derek war die Bezeichnung ‚Kleines‘ nicht entgangen und er musterte Jim etwas. „Alles klar Derek?“, fragte Jim nach, denn diese Beobachtung war fast etwas gruselig. „Ja, alles ok, ich denke nur nach.“ „Über das von vorhin?“, mischte sich Verena ein. „Ja und nein. Irgendwie weiß ich das selber nicht so genau, mein Kopf ist heute sein eigener Herr.“ Nun hielt Verena inne, als Derek das sah war er etwas verwundert. Was hatte sie denn? Mit einem Mal ließ sie kurz vom Essen ab und die Zutaten machten das was sie sollten und holte Milch aus dem Kühlschrank, gab Honig hinzu und kochte beides zusammen in einem kleinen Topf auf. Nachdem es aufgekocht hatte goss sie die Milch mit dem Honig in zwei Tassen und stellte Jim seine vor die Nase und drückte Derek die zweite in die Hand, „Ist heiß, also verbrennt euch nicht.“ Jim lächelte und nickte dankend. „Was ist das?“, fragte Derek nach. „Naja Milch mit Honig, aber das wirkt beruhigend und tut der Seele gut.“, gab sie vollkommen überzeug lächelnd von sich. Es roch ziemlich gut obwohl Derek jetzt eigentlich so gar nicht nach Milch war. Kaum hatte er es jedoch probiert dauert es nicht lange bis die Tasse leer war. Jim ließ sich mehr Zeit mit der Tasse, meldete sich dafür zu Wort: „Das ist wirklich lecker und ich finde du hast Recht, es gibt einem eine gewisse innere Ruhe.“ Man sah ihr die Freude an, das Lächeln hätte Polarkappen schmelzen können. „Ja? Super das es bei euch auch so eine Wirkung hat. Mein Vater hat es mir immer gemacht wenn ich nicht schlafen konnte, zwar mit mehr Magieeinsatz jedoch finde ich schmeckt es selber gemacht irgendwie ein Ticken besser.“ Es war selten, dass sie von ihrem Vater sprach, aber wenn sie es tat, bemerkte man, dass dieser wollte dass sie Gefühle zeigte und nicht so verschlossen wurde wie die anderen. Nun fragte sich Derek jedoch ob sie vielleicht sogar eine Art Projekt für ihn war. Und da war es wieder, sein selbstständiges Gehirn. Um nicht wieder in seinen eigenen Gedanken zu versinken entschloss er sich einfach irgendwas zu machen, in diesem Fall fragte er nach ob er was probieren darf und lies sich von ihr alles zum Probieren geben was es schon gab. Es ging auch nicht mehr lang dann war alles fertig, während Jim schon mal aß und Derek sich doch auch dazu setzte weil es so lecker war, versuchte Verena mit einem Teller voll Essen Kate dazu zu bewegen, auch etwas zu essen. „Kate?“ „Was?“ „Ich hab hier was zu essen für dich.“ „Keinen Hunger!“ Sie lag auf ihrem Bett und schien ziemlich kaputt zu sein. „Ich lass es dir trotzdem hier stehen, es hat eine Wärmeglocke drüber. Iss bitte was.“ Ohne auf Antwort zu warten verließ Verena das Zimmer wieder und schloss hinter sich dir Tür. „Und? Ist sie immer noch so Stur?“, fragte Jim als sie wieder bei ihnen am Esstisch saß. „Ja aber ich denke sie wird schon essen, ich hab ihren Magen gehört, sie wird.“ Manchmal hatte sie etwas ziemlich berechnendes. „Ist denn alles ok? Oder gibt’s irgendwo verbesserungsbedarf?“ „Nein, lecker wie immer.“ Zur Antwort bekam Jim nur das zufriedene Lächeln. Nach etwas stand Derek auf und sah zu Jim: „Hey, wenn ich meine Sachen draußen hin leg, bringst du sie mit?“ „Lass sie doch hier für den Notfall…Aber klar wenn du willst nehm‘ ich sie mit.“ Verena schaute etwas verwirrt zwischen beiden hin und her. „Ich werd‘ dann schon mal gehen, Jim ist ja noch da und ich denke Kate wird sicher wieder schneller normal, je weniger Leute hier sind.“, meinte er dann lächelnd zu Verena. Diese nickte immer noch verwundert über die Sache mit den Klamotten: „Okay…“ Mit einem Nicken verabschiedete sich Derek und begab sich nach draußen. Verena sah Jim immer noch verwirrt an: „Wieso seine Sachen? Was macht er denn?“ „Ich denke er braucht mal wieder etwas Auslauf.“ „Und das heißt?“ Jim musste etwas lachen: „Ihr wart also noch nicht bei den Tieren, na dann mach ich das nun. Er wird sich in seinen Wolf verwandeln und etwas durch den Wald streifen, dafür zieht er seine Klamotten aus, denn die würden bei der Verwandlung dann kaputt gehen, nennen wir es so.“ Am Blinzeln und vor allem super verwundertem Gesichtsausdruck derer seiner gegenüber, konnte es nicht mehr lange dauern bis ihr Gehirn das eben gesagte verarbeitet hatte. Dass sie rot wurde verriet, dass nun alles ankam. „Aber… aber… aber…“ Verena bekam keinen vollständigen Satz zusammen und Jim konnte sich das Lachen nicht verkneifen. „Ach Kleines, wir haben da nicht so ein Schamgefühl wie ihr, du kommst nackt zur Welt, also warum sollte das schlecht sein? Besser als andauernd neue Klamotten kaufen oder?“ Und nun ratterte es in ihrem Gehirn, es musste doch eine Lösung geben das sie sich nicht immer entblößen mussten. Kate kam nicht aus ihrem Zimmer heraus. Jim raffte sich jedoch nach dem Essen auf, um auch nach Hause zu gehen. „Kommst du alleine mit ihr klar?“ „Ja klar, aber…sag mal sind das Dereks Lieblingsklamotten oder eher einfach nur welche?“ Jim dachte kurz nach: „Ich weiß nicht mal ob er wirklich irgendwelche Lieblingsklamotten besitzt, aber warum fragst du? Willst sie behalten?“, fragte er grinsend. Irgendwas in Verena verriet ihr doch Tatsächlich wie Jim diese Anspielung meinte und ließ sie wieder leicht rot im Gesicht werden. „Nein, nicht wie du denkst…“ Aber anstatt ihm zu erklären was sie meinte sah sie sich die Zettel an, während sie ihm die Klamotten gab und merkte sich die Größen. „Na dann, bis demnächst Kleines.“, grinsend setzte Jim den Heimweg an. Kapitel 8: Das Tier in dir -------------------------- Kate blieb nun erst mal wieder eine Weile zuhause, da der letzte Auftrag sie unendlich gestresst hatte. Somit blieb auch Verena zuhause, die anderen bekam sie nur zu Gesicht, wenn sie vorbei kamen und nicht einmal dann war sie immer Anwesend. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt die Kleidung so mit Magie zu beeinflussen zu können, dass es egal war, ob sich ein Gestaltwandler verwandeln würde oder nicht. Doch dies hieß jede Menge Recherche und Gehirneinsatz diesen Zauber selber zu konstruieren. Natürlich gab es keinen fertigen den man einfach so anwenden konnte, denn was interessierten schon die Magier die Probleme der Gestaltwandler? „Sag mal Kate, wo ist Rena eigentlich?“ „Frag mich was leichteres, sie meinte irgendwas von ‚muss Methode verbessern‘ und war weg…“ Derek fragte sich, an was sie wohl arbeitete. „Was denn für eine Methode?“, fragte Shikura dann nach und trank einen Schluck von ihrem Tee. „Wenn ich das nur wüsste, wenn sie an so etwas arbeitet ist sie wie in ihrer eigenen Welt, dass sie nicht vergisst zu essen ist wirklich alles.“ „Naja immerhin isst sie.“, hob Raphael hervor. „Na ihr würdet das nicht essen nennen. Mal ist es nur ein Apfel und mal ein Brot, nur ganz selten mehr.“ Derek sah Kate etwas verwirrt an: „Am Tag oder pro Mahlzeit?“ „Am Tag!“, gab Kate leicht seufzend von sich. Das dies selbst für einen Magier zu wenig ist, wussten alle, aber Kate erklärte, dass sie alles versuchte um sie zu mehr zu bewegen, aber sie sagt dann immer sie hätte keine Zeit. „Wo hast du sie zuletzt gesehen?“, fragte Derek, wild entschlossen sie zu suchen und zur Vernunft zu bringen. „Naja ehe sie in den Keller ging, aber als ich vorhin unten war, war niemand da.“ Ohne weiter darauf einzugehen macht sich Derek auf den Weg in den Keller. Ja hier war ihr Geruch aber nur ganz schwach. Wo also war sie nur? Umsehen brachte ihm reichlich wenig denn man konnte den Keller gut überschauen, aber sie musste hier sein, sonst wäre ihr Geruch nicht mehr vorhanden. Als er versuchte heraus zu finden wo genau der Geruch herkommt, stand er irgendwann vor einer Wand. //Sie kann schlecht durch Wände gehen, aber wieso kommt ihr Geruch von hier?//, dachte er so nach und sah sich noch einmal um. Kaum hatte er der Wand den Rücken zugedreht hörte er etwas, was klang als ginge eine Schiebetür auf. Nun war dort, wo eben noch eine Wand war ein Loch wie bei einer Tür und Verena stand darin. „Was zum? Wie hast du das gemacht?“ „Oh Hallo.“, gab sie müde lächelnd von sich, „Das war der Magieraum meines Vaters früher, ich hab mich daran erinnert das er immer in den Keller ging und als ich ihn gefunden habe, hab ich mir gedacht, kann ich mich dort nun breit machen. Und wie ich das gemacht habe? Naja…Magie, es gibt keinen Türgriff.“ Man konnte ihr ansehen, dass es ziemlich viel Mühe gekostet hatte, dass zu vollenden was sie vollenden wollte. „Also eigentlich bin ich ja auf der Suche nach dir gewesen um mal mit dir über dein Essverhalten zu reden.“, ehe Derek aber wirklich schimpfen konnte fiel sie ihm schon ins Wort, „Essen? Mega Idee, so ne richtig fett belegte Pizza wäre genau das richtige.“ Derek schaute nun etwas irritiert und verwundert zu gleich. Hatte sie eben gesagt sie will eine Pizza? Fett belegt? Hatte Kate nicht gemeint sie isst nichts? „Ähm…gut…was denn für eine?“ „Hm, kannst du mir eine bestellen, mit richtig schön dickem Rand am besten mit Käse darin, Thunfisch, Hirtenkäse, Crème Fraîche, Mozzarella und Mais. Das wäre total lieb, ich muss nämlich jetzt erst mal schön warm duschen.“, mit diesen Worten ließ sie ihn einfach stehen und machte sich auf den Weg nach oben. Derek verstand die Welt nicht mehr, was war denn nun kaputt? Als er wieder hoch kam schauten ihn alle nur fragend an. „Und? Hast du sie gefunden?“ „Ja, möchte sonst noch wer Pizza, wenn ich uns schon eine bestell?“ Die Pizza hatte seinen Hunger geweckt und somit hatte er entschlossen, dass er auch eine haben wollte. Die Runde sah ziemlich verwirrt aus. „Fragt mich nicht, sie kam aus ihrem Raum da raus und hatte Hunger…“ „Raum? Welcher Raum?“ „Naja… in der Wand wenn man es so sagen kann.“ „In der Wand?“, Kate glaubte er wolle sie verarschen. „Ja, er geht wohl nur mit Magie auf und deswegen konntest du sie auch nicht finden.“ „Na Klasse ein geheimes Magierlabor in meinem Keller.“ „Besser hier als weiß Gott wo.“ Da musste sie ihm allerdings zustimmen. Nach dem klar war, dass alle eine Pizza haben wollten, rief Derek an und bestellte alle Pizzen die verlangt wurden. Während sie nun zusammen saßen und auf ihr Essen warteten sah Shikura mit einem Mal Derek an: „Ja und wo ist sie nun?“ „Duschen, ich denke aber mal das könnte etwas dauern, da sie ziemlich fertig aussah.“ „Kein Wunder, ich bin mir nicht einmal sicher ob sie wirklich geschlafen hat oder nicht.“ Als Shikura aufstand, weil sie beschlossen hatte nach Verena zu sehen, hörte man wie jemand die Treppen runter kam. Somit bewegte sich Shikura nur bis zur Küche um neuen Tee aufzusetzen. „Du lebst also noch?“, fragte Kate etwas schnippisch. Verena sah sie verwirrt an: „Ja klar, warum nicht?“ „Weiß nicht, weil du dich seit ner Woche nur einmal am Tag wenn es hoch kommt ernährst und stundenlang verschwindest?“ Man konnte ihr Ansehen das es für sie gar nicht so war. „Wirklich? Ich dachte ich habe richtig gegessen?“ „Nein hast du nicht und wann hast du das letzte Mal geschlafen?“ Man merkte es Kates Stimme an, dass sie ein wenig sauer war. Verena konnte aber nicht antworten, sie hatte keine Ahnung wann sie wirklich das letzte Mal geschlafen hatte, da es für sie richtig war, von den Abständen. Raphael wollte nicht das die Situation eskaliert und mischte sich einfach mal ein: „Hey, woran hast du denn so fieberhaft gearbeitet?“ „Oh, ähm… das ist noch geheim, wenn es funktioniert dann erfahrt ihr es.“, meinte sie etwas beschämt lächelnd. „Bis wann ist die Pizza da?“ „Geht noch etwas, du hast mir Hunger gemacht mit der Idee und dann dachte ich frage ich einfach mal den Rest.“ „Oh okay, cool dann essen wir ja gemeinsam, find ich besser als alleine. Hat der Gesagt was er kriegt?“ „Ich hoffe nicht wieder so Wucherpreise wie beim letzten Mal…“ „Ich zahle, ist also egal was es kostet.“, gab Verena lächelnd von sich. Kate sah sie verwirrt an: „Wie jetzt? Du hast Geld?“ „Ja, klar hab ich Geld, also ich mein irgendwie muss ich doch auch meine ganzen Zutaten bezahlen.“ „Ich dachte immer du sammelst das alles. Naja, machen das Hexen nicht so?“, gab Kate trocken von sich. „Na toll, Klischees werden gleich zur Realität was? Nein ich nehm‘ doch keine Kröten auseinander, ist ja widerlich. Außerdem brauche ich nie alle Teile und dafür jedes Mal einen töten bring ich nicht übers Herz. Da wo ich meine Zutaten kaufe, der züchtet alles selber und bekommt alles so verkauft wie es benötigt wird und auch alle Teile von einer Kröte, so als Beispiel.“ Nun wurde Shikura neugierig: „Woher hast du denn das Geld?“ Verena überlegte etwas: „Naja manchmal verkaufe ich das was ich an Heilmittel herstelle, aber vieles ist… naja…“, sie hielt inne, „Familiensache.“ Mehr würde sie hierzu nicht mehr sagen. Sie hasste es über den Tod zu sprechen und anzusprechen, dass sie es geerbt hatte, wäre eine Art über den Tod zu sprechen. „Okay.“, Shikura verstand es schon und beließ es also dabei. „Wie viel Geld hast du denn bitte? Das klingt als wäre das einiges…“, meinte Kate dann und zog eine Augenbraue hoch. Verena wurde minimal verlegen und nun auch etwas pampiger zu ihrer großen Schwester: „Man spricht nicht über Geld. Schluss jetzt sonst zahlst du selber!“ Kate schwieg nun lieber, denn wenn man schon mal jemanden hatte der zahlte. Nachdem das Thema nun durch war, machte sich Verena noch einmal auf in ihr Zimmer um das Geld zu holen, bis ihr einfiel, dass Derek immer noch keinen groben Betrag genannt hatte. Sie versuchte nun also das ganze grob zu überschlagen doch wie viel kostete denn eine Pizza? „Es sind ca. 40€.“ Verena zuckte leicht zusammen und drehte sich zur Tür um. Derek war ihr gefolgt da er gar nicht zu Wort kam vorhin und lehnte nun an den Türrahmen. „Oh okay, ist das mit oder ohne Trinkgeld?“ „Nimm doch einfach 50 mit, dann hast du Spielraum.“ Sie nickte und nahm sich das aus dem Geldbeutel der in einem kleinen Safe lag, der in den Boden eingelassen war. „Das erklärt nun wenigstens warum dieses Podest hier existiert.“, meinte er grinsend. „Ich dachte das ist eine gute Idee, man hat so eine kleine Trennung im Raum und Stauraum.“ „Verrätst du mir, was dich so beschäftigt hat?“, fragte er mal vorsichtig nach. „Du erfährst es eh vor dem Rest, du bist so zu sagen meine Testperson.“, gab sie beschämt lächelnd von sich. Das klang schon etwas komisch, doch hatte sie nur seine Kleidergröße, sonst hätte sie auch Shikura gefragt. „Wow…Testkaninchen und das als Wolf, irgendwas ist schiefgelaufen befürchte ich.“ Er grinste bei diesen Worten um ihr zu zeigen, dass es ihn nicht stört Testperson zu sein. „Und wann muss ich ran?“ „Ich denke die Pizza wird bald da sein, also wäre es jetzt vielleicht doof, außerdem muss ich zugeben bin ich ziemlich Müde und mache sicher nur einen Fehler. Wenn es nicht anmaßend ist, würdest du dir morgen Zeit nehmen?“ Derek musste etwas lachen. ‚Anmaßend‘, sie verbrachte wirklich zu viel Zeit mit Doolittle. „Nein kein Problem, bevor ich nachher zum Frosch werde, warte ich lieber auf morgen.“ Passend zum Ende seines Satzes, klingelte es. „Oh schneller als erwartet.“ Sie gingen gemeinsam runter und Verena bezahlte den Pizzaboten. Nachdem sie das Fahrrad sah, mit dem er tatsächlich hier raus radeln musste gab sie ihm die vollen 50€ und hoffte, dass das Trinkgeld auch wirklich bei ihm ankam. Sie aßen gemeinsam und sie merkte wie es ihr unterschwellig gefehlt hatte sich mit den andren zu unterhalten und zu lachen. Da allen auffiel wie erschöpft sie war, machten sich die Gestaltwandler auch auf den Heimweg, als alles aufgegessen war. Während Verena ins Bett fiel und fast augenblicklich einschlief, kümmerte Kate sich noch ein bisschen um ihren Papierkram und verfluchte ihn den halben Abend lang. Der nächste Tag begann für Verena erst mittags, da sie einiges an Schlaf nachzuholen hatte. Kate hatte extra so lange gewartet bis sich ihre kleine Schwester in der Küche blicken ließ. „Na Dornröschen hast du gut geschlafen?“ „Ja blendend, warum sitzt du hier wie auf heißen Kohlen? Willst du weg?“ „Ja ich muss was mit Jim klären und wahrscheinlich gleich mit Curran auch noch, ich wollte dich aber nicht wecken. Wie schnell kannst du dich richten?“ „Oh du kannst ruhig gehen, ich mach mich fertig und Derek kommt sowieso her, sobald ich Bescheid gebe.“ „So, so, dass dir mal männliche Gesellschaft lieber ist als meine.“ „Was… nein… er muss mir bei dem Helfen was ich die ganze Zeit versucht habe herzustellen.“ „Ja, ja, aber lasst das Haus stehen okay.“, mit diesen Worten verlies Kate grinsend das Haus und lies ihre kleine Schwester mit leicht rotem Gesicht zurück. Was hatten denn alle immer nur, sie waren Freunde, was war da bitte falsch zu verstehen? Als sie mit einer Tasse Tee wieder in ihrem Zimmer war, schrieb sie Derek, dass er kommen könne, da sie nun auch mal wach sei und richtete sich dann. Als sie aus dem Bad kam, stand Derek schon im Flur des oberen Stocks. „Wie…“ „Die Tür war offen, ich dachte ich schau lieber mal nach, aber ist niemand sonst da.“ „Klasse dann hat Kate sie aufgelassen.“ „Wirklich? Sie achtet doch sonst immer auf alles.“ Nun sah man Verena die Verunsicherung an. „Vielleicht dachte sie auch wirklich sie sei zu und ein kleiner Stein hat ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht.“, versuchte Derek sie gleich wieder zu beruhigen. „Ja… das könnte natürlich sein…“ Bevor sie weiter darüber nachdachte, wollte er das Thema wechseln: „Also das Versuchskaninchen wäre vor Ort, was soll ich also tun?“ „Dich umziehen.“ Nun schaute er sie verwirrt an. „Umziehen? Warum? Und was?“ Sie ging an ihm vorbei und in ihr Zimmer. Als er ihr nachging, kam sie im schon mit einem T-Shirt und eine Hose entgegen. „Es muss dir nicht gefallen, es muss nur passen mehr nicht.“ „Okay…jetzt wäre nur noch eine Frage offen…Soll ich dann nur das an haben oder soll ich socken zum Beispiel anlassen?“ „Nein nur das.“ Nun grinste er etwas und in ihrem Gesicht spiegelte sich leichte Verwunderung wieder. „Naja Jeans ohne Unterwäsche ist nicht unbedingt mein Fall aber wem’s gefällt.“ Ja er musste zugeben, es war seine Absicht sie damit nun aus der Fassung zu bringen. Verena wurde leicht rot im Gesicht, gab aber eine Antwort mit der er nicht einmal gerechnet hatte: „Als würde ich dir deine Unterwäsche kaufen…los umziehen.“ „Oho, jawohl Ma’am!“, kaum hatte er das ausgesprochen fing er an sich sein Shirt auszuziehen, was sie wieder veranlasste sich sofort umzudrehen. „Doch nicht hier… geh doch ins Bad…wieso in Gottes Namen habt ihr kein Schamgefühl?“ Diese Situation machte die röte in ihrem Gesicht nicht gerade zarter. Dass er schon längst fertig war, wusste sie nicht da sie ja schließlich immer noch mit dem Rücken zu ihm stand. Als sie seinen Atem an ihrem Ohr spürte wäre ihr fast das Herz stehen geblieben, „Weil es viel zu sehr Spaß macht andere zu ärgern.“ Dieses Hauchen lies ihren Kopf nur noch wärmer werden, was ihr fast schon den klaren Gedanken raubte. Sie wich etwas von ihm weg und sah ihn an: „Lass das…sonst verwandel ich dich noch wirklich in einen Frosch und das nun vielleicht absichtlich.“ „Nur zu, aber du weißt ja, ich darf dann von deinem Tellerchen essen und in deinem Bettchen schlafen.“ Verena kam sich leicht verarscht vor, jedoch schien Derek seinen puren Spaß daran zu haben. „Nein okay, werden wir wieder ernst. Was ist nun Sache? Warum andere Klamotten?“ Verena holte tief Luft und versuchte sich wieder zu fassen. „Ich…war das letzte Mal etwas geschockt, dass ihr eure Kleider loswerden müsst, wenn ihr euch verwandeln wollt.“ „Ja das hat Jim erzählt, und ja ich dachte die Sache mit dem Tier gehen wir an, wenn es dir leichter fällt, dass Denken eines Gestaltwandlers zu erkennen.“ „Das ist schon ok, aber… würdest du… also… ich weiß nicht mal ob das unhöflich ist…“ „Ich soll mich mit den Klamotten verwandeln, darum hast du dir also die Größe gemerkt und was gekauft, damit ich meine nicht kaputt mach?“ Sie nickte nur noch, die Röte war nun nur noch ein zartes rosa. „Daran hast du also die ganzen Zeit gearbeitet!“ „Ja, es gibt keinen fertigen Zauber und ich wollte es den anderen nur zeigen, wenn es funktioniert. Ich wusste Shikus Kleidergröße nicht und somit konnte ich sie nicht fragen. Daher dachte ich du würdest mir vielleicht auch helfen, euch das ganze etwas zu erleichtern, auch wenn ich langsam das Gefühl habe ihr seid lieber nackt als angezogen.“ „Ach so ganz ohne Einengung ist doch auch schön. Aber ja wenn es mal schnell gehen muss ist es manchmal ziemlich nervig wegen den Kleidern.“ „Also ich werde mich wieder umdrehen und wir bleiben ernst okay…also du müsstest es nur eben zum Tier und wieder zurück machen. Damit wir sehen ob die Kleider es überleben oder nicht.“ Er nickte bestätigend und lies sie machen, er hatte sie schließlich genug geärgert. Verena wartete einfach mal ab, sie hatte keine Ahnung wie lange so etwas ging aber er würde sich sicher zu Wort melden, wenn er so weit wäre. Womit sie nicht gerechnet hatte war, dass er erst mal beim Wolf blieb. Als er seine Fellnase förmlich in ihre Hand schmiegte erschrak sie erst etwas. Doch die Faszination überwiegte ziemlich schnell. Im Gegensatz zu seinen braunen Haaren war sein Fell graumeliert. Da sie um ehrlich zu sein über seine normalen Haare nicht aussagen konnte wie diese sich anfühlten hatte sie nur sein Fell, welches so weich war, dass man am liebsten gar nicht mehr aufhören wollte hindurch zu streichen. Von einem normalen grauen Wolf her, hätte sie sich in die Hocke setzen können um ihn besser zu streicheln, Derek hingegen hatte eine Schulterhöhe die es ihr leichter machte, ihn zu streicheln während sie stand. Erst als er sich setzte, oder besser hinlegte, setzte sie sich zu ihm auf den Boden. Während sie weiterhin voller Faszination durch sein Fell strich, beobachtete er ihre Reaktionen. Man merkte, dass sie so etwas noch nie zuvor erlebt hatte, aber man merkte auch wie sie es mochte. Als sie sich das nächste Mal weiter nach vorne lehnte, um ihn besser streicheln zu können, schubste er sie mit seinem Kopf etwas, so dass sie nach vorne kippte und mitten in seinem Fell landete. //Er riecht nach Meer, hat er das schon immer?//, fragte sie sich in Gedanken und merkte nicht einmal wie sie sich unbewusst hinein kuschelte. Sie hatte die Augen geschlossen und genoss es richtig. „Da könnte ich glatt noch ein wenig schlafen.“, gab sie leise von sich. Seine Reaktion war nur noch, dass er seinen Kopf auf ihren Schoß legte, welcher sich nur zu gut anbot sich drauf zu legen. Sie schlief tatsächlich ein und auch Derek ließ es sich nicht nehmen eine Runde mit zu dösen. Als Kate wieder nach Hause kam und ihr keiner antwortete, machte sie dies etwas stutzig, weswegen sie sich auf die Suche begab. Derek hatte sie gehört, hätte jedoch eh nicht antworten können, geschweige denn wollte er es. Er genoss es da einfach nur zu liegen und irgendwie hatte Verena etwas ziemlich beruhigendes an sich. Als Kate die Klamotten vor der Tür sah, hätte sie besser umdrehen und wieder gehen sollen, aber wie konnte Derek es nur wagen. Sie stürmte somit eher in das Zimmer: „Was zum Teufel geht hier vor…“ Als sie Derek als Wolf und ihre kleine Schwester nun vollkommen erschrocken und aufgeschreckt sah, verflog der ärger so schnell wie er gekommen war. „Ach so…“ „Was ist denn in dich gefahren, musst du mich so erschrecken?“, fragte Verena ganz aufgeregt, da sie das Gefühl hatte ihr Herz springt gleich aus ihrer Brust. Derek wiederum ließ die Rückverwandlung zu und stand nach kurzem wieder menschlich da, und sah Kate mit einer erhobenen Augenbraue an. „Das war nicht dein ernst, mal davon abgesehen, dass es ihre Entscheidung gewesen wäre, traust du mir das allen Ernstes zu?“ „Halt die Klappe Löckchen!“ Als Verena zu Derek sah sprang sie voller Freude auf. „Es hat geklappt! Ich hab es tatsächlich geschafft!“ Derek verstand erst nicht was sie meinte, sah dann aber an sich hinunter, er hatte dieselben Sachen an, wie vor der Verwandlung. „Tatsache, du hast es geschafft.“ Sie freute sich so darüber, dass er gerade eben noch schalten konnte, um sie abzufangen als sie ihn vor Freude ansprang. Kate wiederum verstand gerade die Welt nicht mehr. „Super, dann kannst du nun deine normalen Kleider anziehen und wir machen das nun mit deinen Kleidern auch.“, sie klang richtig munter und voller Tatendran. „Okay.“ Und wieder flog das Shirt und Verena glaubte es nicht, dass er sich schon wieder einfach umzog. Dieses Mal war es aber keine Absicht sondern einfach Gewohnheit und sie musste dieses Mal eher lachen auch wenn sie leicht rot wurde. Als sie bemerkte, dass Kate immer noch keine Ahnung hatte was hier vor sich ging, sie das aber kein Stück interessierte, dass er sich einfach umzog sah Verena sie an: „Sag mal, du bist aber auch schon genauso schamlos wie der Rest was?“ „Nichts was ich nicht schon gesehen hätte.“, kam es trocken als Antwort. „Na ganz toll, das wollte ich nicht wissen.“ „Alles wieder anziehen oder schichtweise?“, fragte Derek der wenigstens seine Shorts wieder anhatte. „Oh Schichtweise ist gar nicht dumm warte.“ Verena ging zum Regal und holte eine Sprühflasche heraus, welche sie ihm hinhielt da sie nicht schauen wollte. Kate nahm es ihr aus der Hand und schüttelte leicht en Kopf: „Also echt, du stellst dich an, kuscheln kannste, aber nun hinschauen klappt nich‘ was? Was muss ich machen?“ Verena ging auf das erste nicht ein, sie fand einfach, dass sich so etwas nicht gehörte: „Du musst Kleidung damit einsprühen, das ist auch schon alles.“ Gesagt getan. Kate sprühte erst Dereks Shorts ein und dann den Rest als er es wieder an hatte. „So Fertig. Und was ist das nun?“ Verena drehte sich wieder um und sah Kate an. „Wenn ich es jetzt in einer größeren Menge herstelle dann kann man das zur Wäsche hinzugeben und wenn sich einer verwandelt bleiben die Klamotten erhalten.“, erklärte sie ganz stolz. „Du weißt, dass du damit wirklich stein reich werden kannst wenn du das verkaufst.“ Verena sah ihre Schwester so entsetzt an, dass diese beschwichtigend die Hände hob. „Ich hab nichts gesagt, du bist einfach viel zu gutmütig.“ „Ich finde du solltest es davon abhängig machen, was Curran dazu sagt, ich würde es auch nicht einfach jedem zur Verfügung stellen.“ Nachdem Derek sich nun auch einmischte war Verena etwas verwirrt. „Aber…ich wollte doch damit helfen…“ „Gut gemacht Löckchen, jetzt hast du aber allen Enthusiasmus aus ihr entfernt.“ „Klappe Kate.“ Derek ging auf Verena zu und legte ihr beide Hände auf die Schultern. „Das tust du doch auch, ich glaube kaum das Curran dafür ist, das innerhalb der Festung etwas verkauft wird, aber erinnerst du dich an das Gespräch mit dem Thema ob alle Gestaltwandel nett sind?“ „Ja, ach so meinst du das…“ Derek nickte aufmunternd und lächelte. „Darum Curran fragen, soll er entscheiden, dann ist es einfacher und wir übergehen ihn nicht.“ Sie nickte zustimmend und lächelte wenigstens auch wieder etwas, nachdem ihr eben so ziemlich der ganze Wind aus den Segeln genommen wurde. „Also, wie kann ich dir bei der Menge helfen?“ „Naja, der Raum ist zu klein für die Menge die ich machen möchte, du könntest mir helfen mit dem Kessel und dem Umrühren.“ „Na dann, legen wir los.“ Mit einem entschlossenen nicken und aufgemuntertem lächeln ging Verena voraus um ihm zu zeigen wo der Kessel ist, den sie meinte. Kate sah den beiden hinterher und seufzte leicht. „Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass es Schicksal war, das er als erster die Tür aufgemacht hat…“, murmelte sie vor sich hin und begab sich ins Wohnzimmer um ein wenig fern zu sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)