Stadt der Finsternis - Sidestory von Dereks_Hexchen (Die Stimme des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 1: Wir kaufen nichts! ----------------------------- Ohne genau zu wissen ob sie wirklich richtig war, wagte die Schwarzhaarige, mit gemischten Gefühlen, den Schritt die Veranda hoch zur Tür. //Ob sie mich noch erkennt?//, fragte sie sich innerlich und drücke zaghaft auf die Klingel. Im Haus konnte man eine rege Diskussion hören und keine wirkliche Reaktion auf die Tür. Hatte es überhaupt geklingelt? Die Schwarzhaarige war sich nicht wirklich sicher ob sie es selbst gehört hatte. Vielleicht geht die Klingel auch nicht. Die Schwarzhaarige holte tief Luft, um noch mal ihren ganzen Mut zusammen zu nehmen und griff nach dem Türklopfer. Bevor sie jedoch dazu kam den Klopfer zu benutzen ging die Tür auf und sie wurde mit der Tür ins Haus gezogen. „Wou, das nenne ich mal wortwörtlich mit der Tür ins Haus fallen.“, gab der junge Mann von sich, der die Schwarzhaarige abfing bevor sie richtig hinfallen konnte. Sie entfernte sich wieder von ihm und zog ihre Kleidung zurecht, „Verzeihung, ich hatte nicht gehört das Jemand an der Tür ist, ich wollte nur Klopfen.“ „Es fällt mir selten ein so hübsches Mädchen aus heiterem Himmel in die Arme.“ Er grinste breit und lehnte an den Türrahmen. „Oh, ähm Dankeschön. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber bin ich hier richtig bei Kate Daniels?“, fragte die Schwarzhaarige freundlich lächelnd nach. „Kate, seit wann bekommst du so hübschen Besuch?“, rief er ins Haus hinein. Die Stimmen im Hintergrund verstummten und eine Frau kam vor zur Tür. „Derek, musst du jedem die Tür auf machen?“, meinte sie etwas genervt zu dem jungen Mann und wand sich dann an die Schwarzhaarige, „Wie kann ich helfen?“ „Verzeihen Sie die Störung. Sind Sie Kate Daniels?“, fragte die Schwarzhaarige leicht nervös nach. „Tut mir Leid, wir kaufen nichts, versuch es beim Nachbarn oder so.“, ohne sich weiter anzuhören was das Mädchen vor der Tür möchte machte Kate die Tür wieder zu. Derek sah Kate etwas irritiert an. „Du weißt doch gar nicht was sie wollte, war das wirklich nötig?“ „Derek, ich hab gerade andere Probleme, als irgendwelche Mädchen vor meiner Tür, die höchstwahrscheinlich nur irgendwelche Kekse verkaufen möchte.“ Derek schüttelte nur den Kopf und sah Kate nach, die wieder zu der dritten Person ging. „Jim, ich sag es noch einmal, es geht nicht. Sag Curran er soll sich entspannen, der Auftrag ist längst nicht so gefährlich wie er wieder tut. Die können sich keine zwei Söldner leisten.“ „Ich brauch keine Bezahlung, solange Curran der Auffassung ist, dass du das nicht alleine machen solltest.“ „Sie werden dich aber bezahlen, wenn sie dich sehen.“ „Ja dann sehen sie mich halt nicht.“ „Das ist doch nicht dein ernst…“ Die Diskussion ging seit Stunden schon um dasselbe Thema. Nachdem die Tür vor der Nase der Schwarzhaarigen wieder ins Schloss fiel, seufzte sie etwas. //Es war wohl kein guter Zeitpunkt…//, dachte sie sich und kramte in ihrer Tasche nach etwas. Heraus kamen ein altes Foto und ein Stift. Da sie mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet hatte, hatte sich die Schwarzhaarige schon einmal ein Zimmer in einer Pension besorgt. Mit dem Stift schrieb sie eine kurze Nachricht auf das Bild und warf es in den Briefschlitz. Sie nahm ihre Handtasche und den Koffer, den sie neben der Verandatreppe stehen lassen hatte und machte sich auf den Weg zur Pension. Derek war in die Küche gegangen um sich ein Sandwich zu machen, als er etwas auf dem Boden vor der Tür entdeckte. Kurz nachdem er es aufhob, den Text las und das Bild sah, schluckte er den Bissen runter und riss die Haustür auf. Doch die Schwarzhaarige war schon weg. „Kate… du bist echt eine Heldin.“, gab er etwas abwertend von sich. Die Diskussion unterbrach, „Wieso?“ Derek hielt ihr das Bild unter die Nase: „Nicht nur, dass du uns nie erzählt hast das du eine Schwester hast, du hast ihr soeben die Tür vor der Nase zugeschlagen.“ Kate betrachtete das Bild und glaubte nicht was sie da sah. Das war ein ziemlich altes Familienfoto, wo erstens noch ihre Mutter am Leben und vor allem ihre kleine Halbschwester mit ihrem Vater noch nicht weg war. War das Mädchen vor der Tür wirklich ihre kleine Schwester gewesen? „Das… war Verena?“, fragte sie ungläubig und drehte das Bild um. Dem Text nach wusste sie immerhin, wohin sie gegangen war. Da ihre Telefonnummer ebenfalls auf dem Bild stand, entschloss Kate sich dazu sie anzurufen. „Wieso hat sie ihre eigene Schwester nicht erkannt?“, fragte Derek und sah Jim an. „Ich befürchte, dass die beiden sich das letzte Mal im Alter auf diesem Bild gesehen haben.“, meinte Jim und verschränkte die Arm vor dem Brustkorb. „Hm… wenn man sie aber so vergleicht, bin ich fasziniert wie hübsch ihre Schwester ist, als hätten sie unterschiedliche Gene. Sie ist nur ein wenig steif.“, meinte Derek grinsend. „Sie ist nicht steif, sie ist eben eine Hexe und bei einem Magier aufgewachsen, du solltest wissen das Magier nichts von Gefühlen halten, obwohl ihr Vater es niemals darauf angelegt hätte, dass sie keine besitzen dürfte. Er war aber auch nicht der Gefühlvollste, wie soll sie da mehr Gefühle entwickeln als er zustande bringt.“ „Ihr seid also Halbschwestern?“, fragte Jim nach und Kate nickte bestätigend. „Und was hast du nun gemacht?“ Kate sah Derek an: „Na was glaubst du? Ich hab sie angerufen und sie gebeten morgen noch mal herzukommen.“ „Ich hoffe du hast dich auch entschuldigt.“ Kate sah Derek mit einem strafenden Blick an: „Ich gehe nun arbeiten und das OHNE dich Jim. Und DU verschwindest auch.“ Derek und Jim sahen Kate hinterher und schüttelten nur den Kopf. „Sie ist so stur wie Curran.“, murmelte Derek und machte sich mit Jim auf den Weg zurück zur Festung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)