Es ist (nicht) nur ein Spiel!? von Feuchen ================================================================================ Kapitel 34: ------------ Ein wenig mulmig fühlte er sich schon, während er mit den anderen durch einen der Gänge des Schlosses ging. Immerhin konnten sie immer noch nicht wissen, was sie überhaupt erwarten würde. „Wo genau ... müssen wir hier eigentlich hin?“, fragte Shouyou leise nach. „Ehrlich gesagt, ich versuche einfach nur irgendetwas zu finden, was uns weiterhilft“, entgegnete Atsumu, grinste ihn etwas von der Seite her an, „hast du einen Plan, Lev?“ „Hm? Nein“, schüttelte Lev mit dem Kopf, „ich war gar nicht so oft hier.“ „Was meinst du, wieso das so war, Lev?“, drang eine Stimme an ihre Ohren, kurz bevor etwas, was wie ein Pfeil aussah, geradewegs an Shouyou vorbeiflog. Erschrocken sorgte er für einen Zauber in die Richtung, aus der dieser Pfeil gekommen war, verengte seine Augen. „Wer bist du?!“ „Du bist stärker als damals“, kam kurz darauf eine eindeutig weibliche Stimme an seine Ohren, während jemand mit kurzen, blonden Haaren in ihr Sichtfeld trat, „du hast Yaku-san verraten?“ „Ich habe niemanden verraten“, entgegnete Lev mit einem Funkeln, „Yaku-san hat mich zurückgelassen. Ich tue nur, was ich jetzt für richtig halte.“ Shouyou blinzelte zu ihr. Er erinnerte sich daran, dass er Yachi damals bereits getroffen hatte. „Du hast damals ... Kenma fast getötet“, fing er ein wenig mit geweiteten Augen an, umklammerte seinen Stab und schoss einen Feuerzauber in ihre Richtung. „Shouyou“, hörte er ein wenig die Stimme seines Freundes in seinem Kopf, allerdings hatte er seine Aufmerksamkeit gerade zu sehr auf Yachi gerichtet. „Oh, was?“, sagte Atsumu etwas fragender, verwandelte sich kurz darauf in seine Fuchsgestalt, knurrte schließlich etwas mehr. „Oh, das“, fing Yachi an, grinste ein wenig, „das war das erste Mal, dass ich einen Spirit treffen konnte! Kiyoko-sama war so stolz auf mich, weißt du?“ Sie schmunzelte ein wenig mehr, während sie seinen Zaubern auswich. „Eigentlich sollte ich dir dankbar sein, Held der Sonne.“ „Dankbar?“, brummte Shouyou, verdrehte leicht die Augen, „du hättest Kenma fast getötet.“ „Leider nur fast~ dein Spirit lebt schließlich noch“, erwiderte Yachi und seufzte ein wenig, spannte ihren Bogen erneut mit einem Pfeil daran, „wollen wir das nochmal probieren?“ „Du–“, fing Shouyou an, sorgte für einige Blitze, die aus seinem Stab und in Yachis Richtung schossen. „Shouyou, warte!“, drang Kenmas Stimme etwas lauter in seinem Kopf wider, so dass er stoppte, als er bemerkte, wie ein Blitz vor Yachi auf dem Boden einschlug. „Was!“, zischte Shouyou nun in seine Richtung, blinzelte allerdings, als er bemerkte, dass er es eher zu Kenma gesagt hatte, „... uh ...“ „Ich glaube, du darfst niemanden töten“, sagte Kenma ruhig weiter, auch wenn mit einer Ernsthaftigkeit, dass Shouyou sich etwas beruhigte. Er darf niemanden töten? Moment ... was, wenn hier etwas passierte und es seine Welt mit beeinflusste? Das laute Bellen von Atsumu sorgte dafür, dass er wieder aufblickte und bemerkte, wie der Fuchs Yachi zu Boden drückte, ein lautes Knurren von sich gab. „Auu ... dummer Fuchs“, brummte Yachi, hielt ihren Bogen fest. „Atsumu, du darfst nicht töten!“, rief Shouyou ihm zu, als er bemerkte, wie Atsumu sich zurückverwandelte und Yachi auf den Boden drückte, etwas verwirrt zu ihm zurücksah. „Was? Wieso? Sie wollte dich töten, Shouyou!“, entgegnete er leicht knurrend, drehte sich wieder zu ihr um, hielt sie weiterhin am Boden. „Ich habe einfach das Gefühl, dass es besser ist, wenn–“, murmelte Shouyou, schluckte ein wenig. „Du willst also niemanden töten, Held der Sonne?“, hörten sie eine weitere, schmunzelnde Stimme, „willst du mir nicht beweisen, was du kannst, Lev?“ „Was– Yaku-san?“, fing Lev an, starrte ein wenig zu geschockt vor sich, „wie–“, „Ich könnte dir eine weitere Chance geben, wenn du mir zeigst, dass du Shouyou besiegen kannst“, sagte Yaku ruhig schmunzelnd, blickte mit funkelndem Blick zu ihnen, „es liegt bei dir, Lev. Wenn du dich dagegen entscheidest, werde ich dich ebenfalls töten müssen.“ „Lev! Du weißt, dass wir gemeinsam gewinnen wollten, oder!?“, sagte Shouyou ein wenig lauter, „du hast selbst gesagt, dass du ...“ „Shouyou. Glaubst du immer noch lieber Kenma als mir?“, fragte Yaku nun an ihn gerichtet nach, „willst du geradewegs in seine Falle laufen?“ „Wa– ich ... ich will doch nur zurück ...“, murmelte Shouyou etwas verwirrter, „der Kristall. Ich dachte, wenn ich–“, Yaku seufzte, kurz bevor er seinen Stab bewegte und Shouyou das Gefühl hatte, als wenn er von etwas umschlossen wurde. Einen Moment blinzelte er verwirrt, bevor er sich in einer Art Kellerraum wiederfand, in dem an den Seiten Bücherregale standen. Das einzige, was Shouyou noch erkennen konnte, war die schwarze Katze, die er damals bereits bei Yaku gesehen hatte. Sein Spirit, wenn er sich richtig erinnerte. „Was– wo sind wir, Yaku?“ „Ich kann nicht zulassen, dass Kenma dich weiter fehlleitet“, entgegnete Yaku, trat auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen. Shouyou schluckte, als er spürte, dass er sich nicht wirklich bewegen konnte. Hatte Yaku ihn mit seiner Magie bewegungsunfähig gemacht? „Ich ... aber Kenma ist nur–“, er stoppte, blinzelte, als er bemerkte, dass er seinen Freund schon wieder nicht mehr bei sich spürte. Hatte Yaku sie schon wieder getrennt? „– wo ist er?“ „Kenma ist nicht dein Spirit, wie sehr willst du das noch glauben?“, entgegnete Yaku und verdrehte die Augen, „du bist viel zu unerfahren, um einen eigenen Spirit zu besitzen, Shouyou.“ „Darum geht es mir nicht!“, zischte Shouyou, umklammerte seinen Stab etwas mehr. Selbst, wenn er sich nicht wirklich von der Stelle bewegen konnte, so merkte er, dass er seine Arme und somit den Magiestab bewegen konnte. „Ich will wissen, wo Kenma ist! Nicht der Magier, sondern mein Freund! Du weißt doch, dass er mich begleitet hat!“ „Langsam nervt das“, seufzte Yaku, schüttelte den Kopf, trat noch einen Schritt auf ihn zu und drückte ihn kurz darauf mit einem Zauber nach hinten gegen die Wand, ohne ihn zu berühren, „dein Freund ist nicht hier. Das ist der Geist von dem Kenma, den wir getötet haben. Er will dich nur in Sicherheit halten, um zuzuschlagen, wenn du den Kristall berührst.“ Erschrocken zog Shouyou die Luft ein, weitete seine Augen. Das sollte die ganze Zeit nicht sein Freund gewesen sein, sondern dieser Magier? Aber wieso hatte er dann so ein anderes Gefühl gehabt? Wieso hatte er die meiste Zeit das Gefühl gehabt, dass es nicht so war? „Du ... du lügst.“ „Warum glaubst du mir nicht? Weil Kenma es dir sagt? Weil du das Gefühl hast, dass ihr zusammen hier gelandet seid?“, fragte Yaku ernster nach. „Ich ... ich ... ich will einfach nur nach Hause“, flüsterte Shouyou ein wenig mehr, „ohne, dass jemand sterben muss. Was passiert, wenn jemand stirbt? Was passiert in meiner Welt?“ Yaku seufzte, lächelte schließlich allerdings ein wenig. „Du willst verhindern, dass jemand stirbt, weil du denkst, es passiert etwas bei dir?“ „Ich– Kenma meinte, wir können das nicht wissen. Was, wenn– ich will es einfach nur verhindern“, flüsterte Shouyou etwas mehr, „was ... was genau soll ich denn machen, um seinen Plan zu verhindern?“ „Ich könnte Kenmas Geist von dir lösen, um ihn endgültig zu besiegen“, sagte Yaku ruhiger daraufhin, „... nein, der Kenma aus deiner Welt stirbt dadurch nicht. Ich habe inzwischen eine Lösung, wie ich nur ihn töten kann. Aber dazu müsstest du mir vertrauen.“ Shouyou blinzelte ein wenig mehr zu ihm, senkte seinen Blick etwas. „Dir vertrauen? Nach allem, was du getan hast?“ Yaku nickte, ließ ein Reagenzglas in einer Hand erscheinen, was eine violette Flüssigkeit enthielt. „Es liegt an dir. Du musst das hier trinken, den Rest werde ich übernehmen. Wenn du danach wieder zu dir kommst, ist deine letzte Aufgabe, Oikawa zu besiegen.“ „Ich– ich kann danach wirklich zurück? Und ... es kann nichts schiefgehen?“, fragte Shouyou verwunderter nach, „und du meinst das wirklich ernst?“ „Ganz ernst“, nickte Yaku ihm ruhig zu. Shouyou schluckte, nickte ein wenig unsicher, bevor er das Glas an sich nahm und die Flüssigkeit seine Kehle herunter spülte. Für einen Moment hatte er das Gefühl, als wenn eine drückende Hitze in seinem Körper war, kurz bevor er einfach das Bewusstsein verlor und einfach nur hoffte, dass er demnächst diesen Kampf beenden und zurück in seine Welt konnte. So langsam vermisste er seine Freunde so, wie er sie kannte. Und so langsam vermisste er es, einfach Volleyball zu spielen und nicht die ganze Zeit kämpfen zu müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)