Es ist (nicht) nur ein Spiel!? von Feuchen ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Ein wenig überrascht sah Shouyou zu Kenma, der sich neben ihm umsah und den Markt, über den sie liefen, begutachtete. „Du wirkst glücklich, Kenma“, flüsterte er und sah ihn an, achtete dabei darauf, dass Yaku es nicht mitbekam. Aber so, wie Kenma aussah, konnte er fast so etwas wie ein Strahlen in den katzenhaften Augen erkennen. „Was? Wieso sollte ich?“, sagte Kenma und schüttelte den Kopf, wanderte weiter neben ihm her. „Ich bin nur gespannt, was diese Welt zu bieten hat.“ Er drehte etwas seinen Kopf zur Seite von Shouyou weg. „Findest du das blöd, dass ich es hier genieße?“ Shouyou schmunzelte, schüttelte nur den Kopf. „Nein“, sagte er leise genug zurück. Ganz im Gegenteil. Das war eine Seite, die er sonst eher nicht an Kenma sah und es war absolut niedlich. „Was trödelst du da, Hinata?“ Kurz zuckte Shouyou zusammen, bemerkte, wie Yaku stehengeblieben war und nun zu ihm sah. „... was ist das eigentlich für ein Spirit bei dir?“ „Entschuldige, Yaku-san“, sagte Shouyou, verbeugte sich knapp und schloss zu dem anderen auf, legte den Kopf zur Seite. Spirit? Wovon redete Yaku da? Oder meinte er Kenma? „Uh, was?“ „Na das Geisterwesen, was dir folgt“, sagte Yaku und richtete seine Augen neben ihn, sah vermutlich zu Kenma, „irgendwas ist merkwürdig an dir. Du besitzt eindeutig Magie, sonst würde dir nicht so etwas folgen, aber du weißt nicht, was es ist.“ Nachdenklich schob Yaku seinen Hut zurück und drehte sich dann ab. „Liegt vermutlich daran, dass du aus einer anderen Welt kommst.“ „Entschuldige, ich weiß wirklich nicht–“, fing Shouyou an, bemerkte aber, wie Yaku abwinkte. „Lass es. Wir werden mit den Einführungskursen anfangen, damit du überhaupt über die Grundlagen Bescheid weißt“, sagte er ruhig daraufhin, „oh man, Lev wird eifersüchtig sein, dass jemand wie du einen Spirit hat.“ Shouyou sah einfach nur verwirrt den anderen an, bevor er ihm schweigend folgte. Er wusste gerade sowieso nicht, was er darauf erwidern sollte. Wo war er nur gelandet und was genau sollte er schaffen, um zurückzukommen? „Wir werden bestimmt erfahren, was das alles bedeutet, wenn wir bei Yaku sind“, sagte Kenma ruhig. Es war eigentlich nur das, was Shouyou hoffte, als sie bei einem größeren Gebäude stoppten, zu dem Yaku die Tür aufschob. „Fass bitte nichts an, ja? Die meisten Sachen hier haben etwas mit Magie zu tun und ich will nicht nachher irgendeine Katastrophe wieder beseitigen müssen.“ Shouyou nickte heftig hinter ihm, auch, wenn Yaku es wohl nicht sehen konnte. „Klar, Yaku-san!“, erwiderte er noch schnell. „Was ist das hier?“, fragte er dann allerdings dennoch auch neugierig, als er sich in dem Raum umsah, in dem jede Menge Regale mit irgendwelchen Flaschen, Säckchen oder Gläser standen. In einem anderen Regal waren kurze und lange Stäbe in verschiedenen Farben und Materialien, so weit es Shouyou erkennen konnte. „Ich betreibe nebenbei einen Laden für magische Zutaten und alles, was man braucht, wenn man Magie lernen will“, erwiderte Yaku daraufhin, trat durch den Raum und hängte seinen Umhang an der Seite an die Garderobe, legte seinen Hut in dem nächsten Raum auf einer Kommode ab. „Komm.“ Shouyou folgte ihm etwas schneller, auch, wenn er aufpasste, dass er wirklich nichts berührte. Ein wenig Respekt hatte er durchaus vor dem ganzen, magischen Zeug, was es hier gab und er wollte unter keinen Umständen Ärger mit Yaku haben. „Yaku-san!!!“ Shouyou blinzelte erschrocken, als er in den nächsten Raum getreten war und die ein wenig panische Stimme hörte. Yaku stemmte nur die Hände in die Hüften, als Shouyou die andere Person vor dem Hexer stoppen sah. Er sah aus, wie Lev, nur in ein beiges Gewand gekleidet, während seine Ohren ziemlich spitz in die Luft standen. Unter der Kordel, die er um den Bauch gebunden hatte, schwenkte ein langer Schweif umher. „Was hast du gemacht, Lev?“ „Uh ... einen kleinen Zauber getestet?“, murmelte Lev kleinlaut und kratzte sich am Hinterkopf, während er zu dem Hexer runter sah, „das war wirklich nichts Großes. Es war nur ... so ... äh ...“ Yaku seufzte laut, schüttelte den Kopf und griff nach seinem Stab. „Wie oft habe ich dir gesagt, dass du nichts anfassen sollst und keine neuen Zauber austesten sollst, wenn ich nicht da bin?“ „Manche Dinge ändern sich wohl in keiner Welt ...“, murmelte Kenma, wobei Shouyou bemerkte, wie Kenma ziemlich genervt die Augen verdrehte. Shouyou sah nur, wie Levs Schweif und diese Ohren wieder normal wurden, als er überrascht bemerkte, wie der andere zu ihm sprang und ihn mit großen Augen ansah. „Wer bist du? Bist du ein neuer Schüler von Yaku-san?! Was ist das da? Warum hast du ein Spirit?“ Shouyou konnte nicht anders, als fürs Erste nur zu blinzeln, ohne das er überhaupt zu einer Antwort ansetzen konnte. „Eh ...“ „Das ist Hinata Shouyou“, sagte Yaku dann und seufzte, drehte sich zu ihm um, „er ist so etwas ähnliches, wie mein Schüler.“ „Shouyou-kun?“, fragte Lev mit strahlenden Augen nach, „warum bist du Yaku-sans Schüler? Du hast doch schon einen Spirit, also warum? Ich schaffe es einfach nicht, einen Spirit zu beschwören!! Kannst du mir nicht sagen, wie du es geschafft hast?“ „Ich–“, fing Shouyou etwas zu perplex an. „Hinata weiß weniger von Magie als du, Lev“, sagte Yaku und verdrehte die Augen, „warum er bereits einen Spirit hat, kann ich dir nicht sagen. Und bevor du jetzt weiter fragst, will ich, dass du Iwaizumi und Kageyama suchst.“ „Aber–“, fing Lev an, seufzte dann aber und nickte heftig, „okay Yaku-san!“ Nachdem Shouyou nur noch sah, wie Lev aus dem Laden nach draußen rannte, sah er langsam wieder zu Yaku rüber. „Ich denke, wir müssen bei den einfachsten Grundlagen anfangen“, seufzte Yaku und ging ein wenig durch das Zimmer hinter dem Laden, öffnete die Schublade einer Kommode, die auf der anderen Seite stand und holte schließlich einen hellbraunen Stab heraus. Nachdem er kurz nickte und die Schublade wieder zuschob, hielt er Shouyou den Stab entgegen. „Hier.“ Verwundert ging Shouyou zu ihm, umfasste den Stab und nahm ihn schließlich ganz in die Hand, sah etwas verwirrt darauf. „Was?“ „Es ist ein Magiestab für Anfänger, mit dem du deine Kräfte nach außen bringen kannst“, sagte Yaku, ging dann auf eine weitere Tür zu, „und er verhindert, dass du deine Magie einsetzt, ohne das du es selbst willst.“ Shouyou nickte und folge ihm dann weiter durch einen Flur und eine Treppe nach unten entlang, worauf sie am Ende eines Ganges in einem größeren Keller landeten. An den Seiten standen erneut jede Menge Regale. Außerdem konnte man an einer Seite noch einen Kessel sehen. Auf dem Kessel hockte eine schwarz-weiße Eule, die zu schlafen schien. „Erst einmal, deine magische Kraft wird durch Energien, die in deinem Körper fließen, freigesetzt. Wenn du sie allerdings in dir hältst, können sie auch genauso gut absterben. Was übrigens nicht heißt, dass du stirbst“, sagte Yaku mit einem kurzen, skeptischen Blick, während Shouyou nicht einmal gemerkt hatte, dass er ihn für einen Moment geschockter angesehen hatte, „es bedeutet eher, dass deine Kräfte mit der Zeit nachlassen und irgendwann ganz verschwinden, wenn du sie nicht einsetzt. Wobei ich denke, dass es bei dir auch anders sein kann.“ Yaku legte etwas den Kopf zur Seite. „Du hast etwas von der Vision gesehen, die ich vor einer Weile hatte. Das Dämonenschloss im Nebel. Was heißt, dass du irgendwie meine Erinnerungen sehen konntest, ohne es zu wissen.“ „Was– was meinst du damit, Yaku-san?“, fragte Shouyou nach. Wieso war er nur hier und wieso hatte er so eine Aufgabe, ohne zu wissen, wie er es wirklich bewerkstelligen sollte? Yaku schüttelte nur kurz den Kopf. „Dein Spirit. Normalerweise bekommt jemand, der Magie besitzt, einen Spirit erst, wenn er eine gewisse, magische Kraft hat. Ich habe Jahre gebraucht, um ihn zu finden. Nekomata-sensei hat einen, aber ich weiß nicht einmal, ob sonst jemand aus Nekoma einen hat.“ Er seufzte und lächelte etwas bitter. „Allerdings habe ich die meisten von Nekoma auch ewig nicht gesehen. Kuroo ist ein Dämon und Kenma ist irgendwohin verschwunden, seit der Sache mit ...“, er schluckte und schüttelte den Kopf, „warum erzähle ich dir das eigentlich?“ „Kenma?“, fragte Shouyou dennoch etwas verwirrt nach, drehte seinen Kopf etwas zur Seite. Wieso redete Yaku-san von seinem Freund, wenn dieser doch als Geist neben ihm war? „Was bedeutet das alles, Shouyou?“, fragte Kenma sogleich nach, blinzelte etwas überraschter in Yakus Richtung. „Was?“, fragte Yaku nach. „Du hast von Kenma gesprochen ...“, murmelte Shouyou, allerdings stoppte er, weil er nicht wusste, ob er das mit seinem Freund erzählen sollte. Immerhin galt er in dieser Welt scheinbar als sein Spirit, was auch immer das war. „Habe ich, aber das hat nichts mit dir zu tun“, erwiderte Yaku und schüttelte nur erneut den Kopf, „lass uns lieber mit ein paar einfachen Übungen anfangen.“ Shouyou wollte protestieren, weil es ihn durchaus interessierte, was das alles bedeutete und was mit dem Kenma aus dieser Welt war, aber er ignorierte den Drang und griff stattdessen seinen Stab fester, um das zu tun, was Yaku ihm sagte und vormachte. Dennoch ging ihm nach einer Weile dieser vorherige Gedanke nicht aus dem Kopf. „Yaku-san ... was genau ... ist diese Welt?“ „Du willst mehr von dieser Welt wissen? Aufgrund von ... Kenma oder weswegen?“, fragte Yaku nach, seufzte. „Vielleicht“, murmelte Shouyou ein wenig nachdenklicher. Er wusste auch einfach nicht, ob er Yaku davon erzählen sollte, dass Kenma der Spirit war, der ihn begleitete. Oder wie er das erzählen sollte. Yaku sah ihn einen Moment an, atmete dann allerdings tief durch. „Na schön. Ich erzähle dir die wichtigsten Dinge dieser Welt, bevor wir weitermachen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)