Sein Blick traf mich wie eine Kugel von -MyNameisKid- ================================================================================ Kapitel 36: No.37 ----------------- Kid starrte den Mann in der Dunkelheit an. Er konnte sein Gesicht nicht erkennen, dafür war er zu weit weg. Er war zwar allein, und sie zu zweit, aber irgendetwas sagte ihm, das er das nicht mehr lange sein würde. „Gibt es noch einen anderen Weg zurück zum Haus?“ fragte Kid flüsternd. Law neben ihm schüttelte den Kopf. „Nein... nur den einen. Denkst du, der... will zu uns?“ Kid nickte. „Da bin ich mir ganz sicher. Lass uns ins Dorf zurück!“ Dort würden sie sicher ein Versteck finden, doch als Kid sich umdrehte, kamen von dort fünf Männer, allesamt vermummt und bewaffnet, auf sie zu. Kid sah ein Schwertaufblitzen, ein anderer hatte eine Brechstange, wieder ein anderer eine Handfeuerwaffe. „Scheiße!“ fluchte Kid. „Kid... da...!“ Law zog an seinem Ärmel, sodass Kid sich umdrehte und plötzlich war der Mann von eben nicht nur näher, sondern auch wie erwartetet nicht mehr allein. Sie waren umzingelt. Kid zählte zwölf Mann insgesamt. Zwölf gegen zwei. Sie saßen in der Falle. Rechts von ihnen war ein Abhang, links eine Felswand, sie konnte nirgendwohin fliehen. „Da haben wir ja den berühmt berüchtigten Kid und seinen Lover... Hätte gar nicht gedacht, dass du ne Schwuchtel bist... und schon gar nicht, dass man dich so leicht beschatten kann. Du bist offenbar ganz schön verweichlicht!“ sagte eine kalte Stimme und ein Mann trat aus dem Schatten hervor. Er war vermummt, so wie die anderen auch, doch Kid glaubte die Stimme schon mal gehört zu haben. Seine Hand lag schon an seiner Waffe, in seinem Obi, um sie im Notfall ziehen zu können, doch vielleicht kamen sie mit reden raus. „Ihr solltet uns lieber ganz schnell durchlassen, wenn euch euer Leben lieb ist!“ knurrte Kid und baute sich auf. Er war ganz eindeutig der Größte hier, doch ob das ausreichte, die Männer einzuschüchtern? Seine Worte jedenfalls brachten den Unbekannten nur zum Lachen. „Denkst du, du bist in der Lage uns zu drohen? Ich würde sagen, es sieht eher schlecht für dich und deinen Liebsten aus... Denkst du wirklich, du kannst ihn schützen? Blackbeard bezahlt ein hübsches Sümmchen, für euch beide. Tot, versteht sich!“ Law hatte es geahnt. Wie hatten sie so leichtsinnig sein können, zu glauben man wüsste nicht, wo sie waren? Dennoch blieb auch er standhaft, zeigte keine Angst. „Es sieht schlecht für euch aus, wenn ihr glaubt, ich bräuchte Kids Schutz! Lasst uns durch, oder ihr werdet es bereuen!“ sagte Law, in einem eiskalten Tonfall, den Kid nicht von ihm kannte. „Ihr könnt Drohungen ausspucken, so viel ihr wollt, ihr kommt hier nicht lebend raus! Jungs... schnappt sie euch!“ In dem Moment gingen die Männer auf Kid und Law los. Der erste Schuss fiel und auch Kid zog seine Waffe. Ihm war klar, dass Law keine hatte, doch er wusste, auch wenn er seinen Freund noch nie hatte kämpfen sehen, dass er stark war. Also konzentrierte sich Kid auf die, die ihn angriffen, schoss und traf einen der Männer direkt in den Kopf. Kid wich einem Schlag aus, schoss erneut. Auch dieser Schuss traf, doch er war langsam. Langsamer als sonst... und schwächer. Sie kamen ihm zu nah, Kid schlug zu, brach eine Nase, doch plötzlich hatte er das Gefühl, alle 12 gingen auf einmal auf ihn los. Er spürte die Kraftlosigkeit, schoss dennoch erneut, traf ein Knie. Allerdings sah er das Schwert nicht kommen, dass ihn an der Schusshand erwischte. Die Klinge schnitt in Kids Fleisch, er schrie auf und verlor seine Waffe. Law kämpfte seinen eigenen Kampf. Er war schnell, verdammt schnell. Die vier Männer, die auf ihn losgingen, waren überhaupt kein Problem. Den ersten entledigte er seiner Waffe, einem Schwert, mit dem Law unschlagbar war, und mit einem gezielten Hieb ging der Mann zu Boden. Sein Kollege folgte kurz darauf, doch im selben Moment vernahm er Kids Schrei. Law wirbelte herum, sah das Blut an der Hand seines Freundes und wie ein anderer ihm von hinten brutal in die Kniekehlen trat. Kid sackte zusammen, im selben Moment packten zwei weitere Männer ihn brutal an den Armen drehten sie ihm auf den Rücken. Der Mann, der vorhin gesprochen hatte, holte mit der Faust aus und schlug Kid mit voller Wucht ins Gesicht. „KID!“ schrie Law und wollte zu ihm sprinten, doch plötzlich verlor er das Gleichgewicht und ein dumpfer Schmerz breitete sich in seinem Kopf aus. Er fiel, schlug auf und das Schwert glitt aus seiner Hand über den Asphalt. Benommen griff sich Law an den Hinterkopf. Er war feucht... Blut. Der vierte Mann mit der Brechstange musste ihm eins übergezogen haben. „LAW!“ hörte er Kid rufen. Er hob den Kopf, die Männer hielten Kid, dessen Nase blutete, noch immer brutal fest. „Haltet Trafalgar fest... Ich habe gehört, er sieht gerne zu, wenn man seine Liebsten umbringt!“ sagte der Anführer. Woher... wusste er das? Wer war dieser Mann? Law spürte, wie man ihn auf die Knie zwang. Ihm war schlecht und alles war verschwommen, doch Kid erkannte er ganz genau. Und dass er sich wehrte. „LASST DIE FINGER VON IHM!“ schrie Kid und versuchte mit aller Kraft loszukommen. Er konnte nicht mehr sagen, ob er einfach schwach, oder die anderen furchtbar stark waren, aber er kam nicht los. „Na na, du brauchst nicht so zu schreien. Wir lassen ihn schon los, wenn wir mit dir... und dann mit ihm fertig sind! Kid, ganz ehrlich... ich hatte mehr erwartet... oder schwächelst du etwa noch vom Fieber?“ Woher wusste er das? Diese Stimme... Kid kannte sie! Woher? „Das geht dich nen scheiß an! LASST IHN LOS!“ Kids Aggressivität stieg ins unermessliche. Leider kostete sie ihn aber auch enorm viel Kraft. Kraft die er nicht hatte... Der Mann vor ihm streckte die Hand aus, als der Mann, der eben Law niedergeschlagen hatte, ihm die Brechstange brachte. „Ich habe gesagt, erst wenn ich mit dir FERTIG BIN!“ Bei diesen Worten holte der Mann mit der Eisenstange aus und ließ sie mit voller Wucht in Kids Rippen fahren. Als sie aufprallte blieb Kid die Luft weg. Er konnte nicht atmen, nicht schreien... er spürte nur, wie die Knochen unter der Wucht knackten und seine Beine wegsackten. Doch die Männer hielten ihn aufrecht. „KID!“ schrie Law, versuchte loszukommen, doch auch er war durch den Schlag geschwächt, er konnte sich kaum auf den Beinen halten, geschweige denn etwas dagegen tun, als der Mann erneut ausholte und ein zweiter Schlag dieselbe Stelle traf. „NEIN!“ Laws Stimme war verzweifelt. Kid wurde für einen Moment schwarz vor Augen, als der zweite Schlag ihn traf, durch den seine Rippen brachen. Er spürte das Knacken, den metallischen Geschmack von Blut in seinem Mund, und als seine Augen wieder klar wurden sah er, wie sein Feind zu einem dritten Schlag ausholte. Kid wusste: Wenn er ihn genauso hart traf, würde er das nicht überleben. Mit allerletzter Kraft riss er an seinem linken Arm. Der Mann, der ihn festhielt hatte damit wohl nicht gerechnet, Kid kam los, doch die Brechstange traf ihn trotzdem, wenn auch nicht ganz so hart. Der Schlag glitt an seiner Seite ab, die scharfe Kante des Metalls zerriss seinen Kimono und schnitt ihm tief ins Fleisch. Auch der zweite Mann ließ ihn los, schubste ihn nach vorne, sodass er unsanft auf den Asphalt aufschlug. Wieder blieb Kid die Luft weg, er keuchte, japste, versuchte sich wieder aufzurichten. Die Schmerzen in seiner Brust waren kaum erträglich und man ließ ihn den Versuch nicht mal richtig starten. Der Anführer stellte sich mit einem Fuß auf seinen Rücken und tauschte die Brechstange gegen die Waffe, die Kid vorhin verloren hatte. „Wäre es ironisch, wenn ich dich mit deiner eigenen Waffe erschieße?“ fragte er grinsend und sah dann zu Law, zielte bereits auf Kids Kopf. „Verabschiede dich von deinem Geliebten!“ Law konnte nicht glauben, was gerade passierte. Er saß dort, auf Knien, festgehalten von irgendwelchem Abschaum und musste zusehen, wie man den Mann, der ihm inzwischen alles bedeutete, umbrachte. Schon wieder. Für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Kid sah ihn an... streckte die Hand nach ihm aus. Sein Blick sagte mehr als tausend Worte. ‚Es tut mir Leid...‘ ‚Ich wollte dich retten...‘ ‚Gib nicht auf...‘ ‚Ich liebe dich...‘ „Kid, ich...!“ Law flüsterte, Tränen liefen über seine Wange... er liebte ihn! Law liebte Kid... das wurde ihm in diesem Moment endgültig klar. Wieso jetzt? Wieso, kurz bevor er ihn verlor? Er wollte es ihm doch noch sagen. Er wollte mit ihm zusammen leben... doch all das schien vorbei. „KIIIIIIIIIIIIID!“ Laws verzweifelter Schrei durchbrach die Stille der Nacht, und kurz darauf fiel der Schuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)