Wie zähme ich einen Saiyajin von Rikarin ================================================================================ Kapitel 28: T -1 Monat ---------------------- Nur noch einen Monat bis zum Angriff der Cyborgs… Nervös stand Yamchu vor der Eingangstür des großen Briefs- Anwesens und zögerte, auf die Klingel zu drücken. Seit seinem Kampf gegen Vegeta vor einigen Monaten hatte er keinen Kontakt mehr mit Bulma gehabt. Er hatte es nicht gewagt, sich bei ihr zu entschuldigen oder ihr unter die Augen zu treten und sie hatte sich auch nicht bei ihm gemeldet. Aber sein Training war beendet und er wollte die letzten Wochen in der Nähe verbringen und etwas entspannen, bevor er erneut in einen Kampf zum Schutz der Menschheit zog und sein Leben riskierte. Zu seinem Vorteil spürte er auch nicht die starke Aura von Vegeta. Wo auch immer der Saiyajin war, er war weit fort. Die Gelegenheit war günstig, sich mit seiner alten Freundin in Ruhe auszusprechen und sich zu versöhnen, damit er ruhigen Gewissens in den Kampf ziehen konnte. „Klingelst du auch mal irgendwann?“ fragte Pool, sein bester Freund, ungeduldig. Yamchu zuckte zusammen und drückte schließlich auf die Klingel. Zu seiner Überraschung wurde die Haustür von einem zierlichen Roboter in Dienstmädchen-Kleidung geöffnet, deren Gesicht eine starre Maske mit leuchtend blauen Augen war. „Äh, mein Name ist Yamchu und ich würde gerne mit Bulma sprechen“ fragte der Mann vorsichtig an. Die blauen Augen scannten ihn und Pool ein und blitzen dann kurz auf. „Gesicht und Stimme erkannt und akzeptiert. Freunde von Bulma Briefs. Bitte folgen Sie mir“ sprach der Roboter abgehackt und drehte sich um. Yamchu und Pool folgten ihr. „Die Dame befindet sich im Garten. Darf ich Ihnen ein Getränk anbieten oder eine Speise?“ fragte der Roboter höflich. „Äh, einen Kaffee, danke. Den Weg zum Garten finde ich auch alleine“ bot Yamchu an, der Bulmas Aura erahnen konnte. Der Roboter nickte leicht und bog dann in Richtung Küche ab. Pool staunte mit offenem Mund hinterher und auch Yamchu war von der lebensechten Nachahmung beeindruckt. „Das muss Bulmas neuester Haushalts-Roboter sein“ staunte Yamchu schmunzelnd, aber dann wurde er wieder ernst. „Pool, ich werde besser erst mal alleine mit Bulma sprechen. Vielleicht ist sie immer noch sauer auf mich. Du kennst sie ja. Sie vergisst nicht so leicht und ich habe mich wegen den Kampf in ihrem Garten nie richtig bei ihr entschuldigt.“ Pool nickte verständnisvoll. „Ja, ich erinnere mich noch gut an eure letzten Streitereien. Da will ich wirklich nicht in eurer Nähe sein. Ich mache einen Spaziergang durch den andere Teil des Gartens“ erklärte sie und flog los. Sie war lang Zeit Gast in diesem Haus gewesen und wusste, wo sie hin fliegen konnte. Yamchu atmete tief ein und aus und sprach sich selber Mut zu. Er wollte nicht kneifen. Mit festen Schritt und entschlossenen Blick ging er in Richtung Garten und folgte Bulmas Aura. Er fand sie auf der Terrasse, unter dem blühenden Rosenbogen, den ihre Mutter so hegte und pflegte. Sie saß mit dem Rücken zu ihm und hatte ihn bislang nicht bemerkt. Ihr Kopf war leicht gebeugt und schien etwas zu betrachten. Er trat leise näher und bewunderte ihre zierliche Gestalt in einem hellen Kleid und ihre langen, zu einem Zopf gebundenen Haaren. Zusammen mit den Blumen im Hintergrund wirkte sie wie eine elegante, feine Dame. Wahrscheinlich las sie gerade und war dabei hochkonzentriert. Er erinnerte sich, dass nichts sie in solchen Momenten stören konnte. Nostalgische Erinnerungen an gemeinsam verbrachter Zeit durchfluteten ihn und verringerten seine Nervosität. Er entspannte sich und räusperte sich laut, um sich bemerkbar zu machen. Bulma drehte überrascht den Kopf und sah ihn. Ihre blauen Augen weiteten sich und langsam bildete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht. „Hallo, Yamchu. Auch mal wieder in der Gegend?“ begrüßte sie ihn fröhlich. Erleichtert über ihre Reaktion, trat Yamchu lächelnd näher. „Ja, es ist ja nicht mehr viel Zeit und zuvor wollte ich mal bei dir vorbei sehen, um mich….“ Yamchu stutzte. Während er näherkam, erkannte er, dass Bulma kein Buch in ihren Händen hielt. Nein, stattdessen sah er ein kleines Baby mit rosiger Haut und lila Haaren darin liegen, dessen Mund sich von Bulmas Brust wohl gerade gelöst hatte und nun leise schmatzte. Bulma zog schnell ihr Kleid hoch und drückte den Säugling sanft an sich. Leicht klopfte sie auf seinem Rücken, bis er ein leises Bäucherchen machte. Auf ihrem Gesicht lag ein friedliches Lächeln und wie sie das Baby betrachtete…es ließ keine Fehlschlüsse zu. Sie war kein Babysitter. Nein, dieses Baby war Bulmas Kind! Mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mund, wie vom Blitz getroffen, starrte Yamchu auf dieses Bild vor sich und wusste nicht, was er sagen sollte. „Yamchu? Alles in Ordnung?“ Bulma winkte vor seinen Augen, damit ihr Ex-Freund sich mal endlich aus dieser Starre löste. Sie behielt eine unschuldige Maske auf, während sie verzweifelt versuchte, nicht bei seiner blöden Miene lauthals zu lachen. „Du…du hast ein Kind?“ stammelte er langsam und mit einem Gesicht, als hätte er noch nie ein Baby gesehen. Also wirklich, nach all den Dingen, die er schon erlebt hatte, wie magischer Drache oder Gott persönlich, brachte ihm der Anblick eines Babys aus dem Gleichgewicht? Was für ein Gesicht würde er wohl machen, wenn er erfuhr, wer der Vater war? „Ja, das ist mein Sohn“ sagte sie. „Sein Name ist Trunks. Ist er nicht süß?“ Mit zittrigen Beinen griff Yamchu nach einem freien Stuhl und setzte sich hin. Poletta, der Haushaltsroboter näherte sich und brachte auf einen Tablett eine Tasse Kaffee. „Danke“ murmelte er, als der Kaffee vor ihm abgestellt wurde. „Aber ich glaube, ich brauche jetzt etwas stärkeres.“ „Einen Espresso?“ fragte Poletta. „Ich dachte eher an einen Whiskey. Oder Zyankali.“ „Sehr wohl“ geschickt drehte sich Poletta um und machte sich auf den Weg, das Gewünschte zu holen. Bulma konnte sich nicht mehr beherrschen und fing an zu kichern. Yamchu sah sie mürrisch an. „Gib mit einen Moment, um das zu verarbeiten, okay?“ fragte er schlechtgelaunt. “Ich habe mir einiges vorgestellt, wie unsere Begegnung nach all den Monaten aussehen würde, aber dich mit einem Kind zu sehen…Das ist…wow…ich dachte immer, du fühlst dich noch zu jung dafür…“ in seinen Stolz verletzt, dachte Yamchu daran, wie Bulma ihn einst davon unterrichtet hatte, zu verhüten, weil Kinder für ihre nächste Zukunft nicht geplant waren. Mit ihm hatte sie keine Kinder gewollt, also wer war der Glückliche? Für wen hatte sie ihre Meinung geändert? Bulma zuckte mit den Schultern und betrachtete versonnen ihren Sohn. „Falls es dich beruhigt, er war auch nicht geplant, sondern ein Unfall. Aber einen solchen wunderbaren Unfall hatte ich noch nie in meinem Leben. Yamchu, du ahnst nicht, wie glücklich ich mich fühle…und wie müde“ seufzte sie, aber ihre Augen leuchteten hell. Yamchu konnte sich kaum erinnern, seine Freundin mal so glücklich und entspannt gesehen zu haben. Vielleicht mal am Anfang ihrer Beziehung, als sie ihn so ansah…aber nein, gegen ihren jetzigen Anblick war es nur ein schwacher Abklatsch. Dieser Ausdruck reinster, vollkommener Liebe strahlte über ihr Gesicht und tauchte ihren Körper in eine heilige Aura. Es war ein wunderschöner Anblick, der ihn mit der Tatsache versöhnte, dass er nicht der glückliche Vater war. Stattdessen freute er sich für seine langjährige Freundin und ihr Glück. Suchend sah er sich um. „Wo ist der Vater, damit ich ihm gratulieren kann“ frage er neugierig. Wer war der Mann, der eine solche Wandlung bei Bulma Briefs erzeugen konnte? „Äh, nicht in der Gegend“ wich Bulma aus. Yamchu blinzelte sie fragend an. „Er ist noch nicht mal auf diesen Planeten“ fuhr sie fort. In ihren Augen flackerte Nervosität. Ein seltsames, ungutes Gefühl breitete sich in Yamchus Magen aus und er fing an, den Kleinen genauer zu betrachten. Die Augen und die Haare waren eindeutig von Bulma. Die kleine hochstehende Nase und die gerunzelte Stirn trotz Schläfrigkeit erinnerten ihn aber an jemanden anderen…nein, das konnte nicht wahr sein?! „Bulma…“ seine Stimme wurde tonlos, aber musste es wissen. Er brauchte die Gewissheit. „Wer ist der Vater deines Kindes?“ Bulma seufzte. Sie wusste, dieser Tag würde mal kommen. Es wäre nett gewesen, sie hätte sich besser vorbereiten können, aber einer musste ja der erste sein, dem sie es erzählte. Sie strich Trunks Strähne zur Seite und hob ihn etwas weiter an ihrer Brust an. Er blinzelte schläfrig und zufrieden satt. „Das….“ sagte sie langsam und bedeutungsvoll „ist Vegetas Sohn.“ Yamchu wollte entsetzt laut aufschreien, aber angesichts des schläfrigen, empfindlichen Babys neben sich, beherrschte er sich, soweit er konnte. Stattdessen entkam ihm nur ein hohes, langes Wimmern aus der Kehle, während er sich in seinen Stuhl festkrallte, damit er nicht erschrocken umfiel. Vegeta und Bulma hatten ein gemeinsames Kind! Nein, das schlimmste war, wie es entstanden war, denn es bedeutete…VEGETA und BULMA hatten SEX gehabt! Bilder, unangenehme Bilder, wirbelten durch seinen Kopf. „Nur, damit es klar ist. Wir haben erst dann angefangen miteinander zu schlafen, nachdem du wie ein Vollidiot hier aufgetaucht bist und deine komische Nummer abgezogen hast. Vorher lief da gar nichts“ beeilte sich Bulma zu sagen. „Eigentlich kann man sagen…“ sie kratzte sich verlegen die Wange „dass wir wegen dir im Bett gelandet sind, weil wir beide so sauer auf dich waren. Oh, aber Trunks ist erst später geboren, nachdem wir öfters…äh, ich glaube, das willst du nicht wissen. Ich bin schon still.“ Yamchu konnte immer noch kein Wort sprechen und nickte nur zustimmend. Mittlerweile war sein Gesicht so bleich wie ein Laken und seine Augen stumpf und kraftlos. Zu seinem Glück erschien Poletta gerade, die ein Glas mit goldfarbener Flüssigkeit vor ihm abstellte, daneben eine kleine, weiße Pille. „Ihr Whiskey und Ihr Zyankali“ sagte der Roboter höflich. „Was? Oh nein, Poletta, das war nur ein Scherz. Nimm die Pille wieder mit und bring stattdessen eine ganze Flasche Whiskey und Kopfschmerztabletten“ sagte Bulma hastig und nahm schnell die Pille runter, bevor Yamchu noch auf Ideen kam. Das war das Problem mit Robotern: sie erkannten keinen Sarkasmus. Der Roboter beugte demütig den Kopf und verschwand wieder. Yamchu griff nach seinem Glas, ohne seinen Blick von Bulmas und Trunks abzuwenden und leerte es in einen Zug. Der Alkohol brannte sich seiner Kehle runter und lockerte seine Zunge und endlich, nach einem Räuspern, konnte er wieder sprechen. „Weiß Vegeta, dass er Vater ist?“ fragte er vorsichtig nach. Er vermutete, dass dieser eingebildete, egoistische Saiyajin nur seinen Spaß haben wollte und die arme Bulma ausgenutzt hatte, um dann, ohne einen Blick hinter zu werfen, die Erde zu verlassen. Doch diese Vorbehaltung zerstörte Bulma mit einem Kopfschütteln und der anschließender Erklärung. „Vegeta war bis zur Geburt da, aber dann musste er los. Er wollte seine Kraft ungehemmt an einem fernen Ort außerhalb der Erde austesten.“ „Hat er es denn geschafft und ist zum Super-Saiyajin geworden?“ Bulma schüttelte erneut den Kopf und eine leichte Spur von Schadenfreude breitete sich in Yamchu aus. Wenigstens dies war dem eingebildeten Mistkerl verwehrt worden. Er atmete heftig aus und stürzte den letzten Tropfen des rettenden Alkohols hinunter. Gut, dass Bulma bereits Nachschub geordert hatte, denn wohl war ihm immer noch nicht. Er brauchte mehr Alkohol um die kreisenden Gedanken in seinen Kopf zu beruhigen. Bulma und Vegeta, Bulma und Vegeta, BULMA UND VEGETA…wer konnte denn das ahnen? Ja, er war damals eifersüchtig gewesen, als er das Bild von ihnen auf diesen Ball gesehen hatte, aber niemals, ernsthaft, hatte er daran gedacht, dass die beiden ein Kind zeugen würden… Ein Unfall, hatte es Bulma genannt, aber sie hatte sich für das Kind entschieden…hah, natürlich, niemals hätte sie einem unschuldigen Kind etwas antun können, ganz egal, was der Vater in seinem Leben schon an Verbrechen angestellt hatte. Verdammt, Vegeta war ein Killer der schlimmsten Sorte, ein übellauniger Kämpfer, ein Außerirdischer der sich nur fürs kämpfen interessierte, stolz und eitel…wieso fand Bulma das attraktiv? Yamchu stutzte und strich sich dann seufzend mit beiden Händen durchs Gesicht. Ach nein, das hatte er ja vergessen…Bulma stand auf Bad Boys. So waren sie ja auch mal zusammen gekommen. „Bitte sag mir, dass ihr nicht auch noch verheiratet seid“ bat er, während er immer noch seine Hände vor seinen Augen hielt und sich vorsichtig die Stirn und Schläfen massierte, um seine Kopfschmerzen zu beschwichtigen. Wenn sie ihm jetzt ihren Ehering vorhielt, würde er die Zyankali-Pille schlucken. „Oh nein, keine Sorge. Heirat stand für uns beide nicht zur Diskussion“ winkte Bulma lachend ab. „Ich gebe doch meine Freiheit nicht für Vegeta auf.“ Yamchu sah durch seine Finger und wusste nicht, ob er bei Bulmas entspannter Miene lachen oder weinen sollte. Er nahm die Hände runter und konzentrierte sich auf das schlafende Baby. Er kannte sich nicht gut mit Kleinkindern aus, aber so wohlgerundet und rosig wie es aussah, war es nicht gestern geboren worden. „Wie alt ist er?“ fragte er vorsichtig. „Acht Monate.“ „Acht Monate“ widerholte Yamchu gedankenverloren und rechnete nach. Plus die neun Monate Schwangerschaft… „Du weißt also schon seit längeren, dass du ein Kind erwartest und hast niemanden von uns Bescheid gesagt?“ fragte er vorwurfsvoll. Mit schlechtem Gewissem im Gesicht zuckte Bulma mit den Schultern. „Hat Chi-Chi eine Karte geschickt, als sie schwanger war?“ wies sie die Schuld von sich. Yamchu besann sich und musste ihr Recht geben. Son-Goku hatte keiner seiner Freunde Bescheid gegeben, als Son-Gohan geboren wurde. Erst als Krillin ihn zum Training in Gottes Palast gebracht hatte, damit sie für den Angriff der Saiyajins trainieren konnten, war die Info über den damals vierjährigen Jungen gefallen. Er verdrehte die Augen. Seine Freunde verhielten sich nie so wie es der allgemeine Standard in der Gesellschaft war. Er wusste es und musste es akzeptieren. Yamchu wusste nicht, was er noch sagen sollte, aber der Roboter kam wieder auf ihn zu und brachte das heilsame, goldene Gesöff in einer edlen Flasche, von dem er sich eiligst etwas eingoss. Nach einem großen Schluck kam allmählich wieder etwas Farbe in sein Gesicht. Bulma blieb stumm und gab Yamchu ein paar Minuten um sich zu sammeln. Belustigt sah sie dabei zu, wie er versuchte, seinen Argwohn vor Vegetas Sohn zu zügeln, aber immer wieder sah er misstrauisch auf ihren Sohn, als würde er ihn jeden Moment angreifen. Unsinn, Trunks verhielt sich bislang wie ein normales Kind: er trank, schrie, schlief und machte in die Windel. „Bulma Briefs hat einen Sohn“ murmelte er leise und sah sie dann wieder an. „Bin ich der erste aus der Gruppe, der es weiß?“ Sie nickte. „Mir wäre es lieb, wenn du es auch noch für dich behalten würdest“ bat sie. Sie stand auf und legte den eingeschlafenen Jungen in den Kinderwagen ab, der im Schatten der Rosen stand. „Ich will es am 12. Mai allen erzählen. Die Gruppe wird sich ja eh vorab treffen, bevor ihr in den Kampf zieht. Dann werde ich ihnen Trunks offiziell vorstellen“ fuhr sie fort. „Dann kann ich mir auch mal diese Cyborgs ansehen, an die Dr. Gero so lange gearbeitet hat. Ich bin neugierig, wie sie aussehen.“ Yamchu stutzte und sah sie dann ernst an. „Moment, du willst mitkommen? Bulma, das ist zu gefährlich. An diesem Tag solltest du so weit entfernt sein wie es geht. Wer weiß, wie stark das Kampfgebiet sich ausweitet“ lehnte er ab. „Oh, keine Sorge. Ich nehme ein Fernglas mit und bleibe schön auf Distanz. Ein Blick auf die Cyborgs und ich bin weg“ beruhigte sie ihn. Was Yamchu nicht ahnte und sie ihm nicht mitteilen wollte: Ihr Hauptgrund um mitzukommen, war Vegeta. Die letzten Monate mit einem Neugeborenen waren hart gewesen. Trunks musste regelmäßig gefüttert werden, verursachte furchtbar stinkende Windeln und schrie in einen Ton, der Glas bersten konnte. Dazu kamen noch die Rückbildungskurse und ihre abendlichen Stunden am Computer, um sich mit ihrer Arbeit mal von der Kindererziehung abzulenken. Natürlich halfen ihre Eltern und für Poletta hatte sie ein Up-Date zum Thema Kinderpflege erstellt, aber trotzdem gab es Momente, wo sie sich umdrehte und Vegeta suchte. Manchmal, um ihn anzuschreien oder ihm seinen Sohn in den Arm zu drücken, damit sie mal für fünf Minuten aufs Klo gehen konnte. Manchmal, damit jemand anders in der Nacht aufstand und das schreiende Kind beruhigte. Manchmal, wenn Trunks friedlich in seinem Bettchen schlief und sie sich nach ihm sehnte, um diesen Moment mit ihm zu teilen. Aber er war nicht da. Nun, sie hatte ihren Stolz und würde nicht betteln. Sie weigerte sich, ihn über Funk anzurufen; was sollte sie ihm auch schon sagen? Aber zu ihren Vorteil brauchte sie das ja auch nicht. Sie wusste ja genau, wo und wann er auftauchen würde. Am 12. Mai würde sie auf ihn warten, wie eine Spinne in ihrem Netz und sie würde fantastisch aussehen und ihn bereuen lassen, sie verlassen zu haben. Die Schwangerschaftspfunde waren schon gut runter; ihre alte Kleidung passte ihr wieder allmählich. Dazu würde sie sich die Haare kürzer schneiden lassen, ein leichtes Make-up aufsetzen und mit einem zuckersüßen Trunks auf ihn warten. Vielleicht würde sie Trunks ein niedliches Lätzchen und eine süße Kappe aufsetzen, damit der stolze Saiyajin vom Anblick seines niedlichen Sohnes besonders provoziert wurde. Sie lächelte bei der Vorstellung, wie Vegeta die Augenbrauen missbilligend zusammen ziehen würde. „Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist“ sagte Yamchu vorsichtig und riss sie aus ihren Gedanken. Yamchu warf einen Seitenblick auf das schlafende Kind und wieder auf Bulma. Er wusste nicht, was er von Bulmas Plan halten sollte. Es erschien ihm zu gefährlich. Was, wenn seiner Freundin etwas geschah und sie in den Kampf mitgezogen wurde? Er bezweifelte, dass er in der Lage wäre sie zu beschützen wenn er um sein eigenes Leben kämpfen musste; da war er ehrlich zu sich selbst. Aber was war mit Vegeta? Würde der Saiyajin Bulma und ihren Sohn beschützen? Er wusste nicht, wie Vegeta für Bulma fühlte, aber wenigstens seinen Sohn würde er doch schützen, oder? Aber angesichts Vegetas Kaltherzigkeit bezweifelte er es, also musste er es tun… Scheiße, das konnte nicht klappen. Kalter Angstschweiß rann seinen Nacken herab, als er sich vorstellte, was Bulma passieren könnte. Ganz egal, was für eine Rolle er dabei spielen würde, aber Vegeta würde ihm garantiert die Schuld geben, wenn den beiden etwas passierte und ihn mit kaltem Lächeln hinrichten. Einfach deshalb, weil er es konnte und nicht, weil es ihm etwas bedeutete. „Vegeta wird mitkämpfen, oder?“ fragte er mulmig. „Natürlich, davon wird er sich von nichts abhalten lassen“ bejahte Bulma. Yamchu schluckte nervös. Scheiße, aber angesichts der drohenden Gefahr brauchten sie Vegeta. Verdammt, da hoffte er ja schon fast, dass er als Super-Saiyajin zurückkam, damit sie zusammen mit Goku eine reelle Chance hatten. Bloß was würde passieren, sobald die Cyborgs erledigt waren? Nun, mit dem kleinen Trunks würde Vegeta vielleicht davon absehen, die Erde zu vernichten, aber Goku…Yamchu hoffte darauf, dass sein alter Freund wie so oft der Stärkere blieb. Er seufzte tief und sah niedergeschlagen seine alte Freundin an. „Ich kann dich nicht von dieser Idee abbringen, oder?“ fragte er hoffnungsvoll. Bulma lächelte nur und schüttelte den Kopf. „Aber du weißt, dass es gefährlich ist und ein rationaler Mensch würde doch niemals…“ „Yamchu“ unterbrach sie ihn mit spöttischer Stimme, als würde sie mit einem dummen Kleinkind reden. „Seit wann hältst du mich für einen rationalen Menschen?“ Yamchu wimmerte erneut auf. Er kannte diesen Blick: Bulma Briefs hatte eine Entscheidung getroffen und keine Macht würde sie davon abbringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)