Tanteizember von Fux1 (Kurzgeschichten-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 2: Sternschnuppen ------------------------- Nach dem kleinen Streit war die Stimmung erstmal etwas gedrückt. Die Oberschüler schlenderten quasi mit eingezogenen Köpfen über den Markt. Heiji und Kazuha waren zu ratlos, was sie sagen sollten und Ran wusste auch nicht mehr recht, ob es eine gute Idee sein würde, zu versuchen die Beiden zum Reden zu bringen. Da also auch keiner mehr wirklich Spaß am Ausflug zu haben schien, kehrten sie zur Detektei zurück. Der Abend war mittlerweile so weit fortgeschritten, dass Heiji keinen Zug mehr hatte bekommen können und so schlief er bei Conan und Kogoro im Zimmer, der inzwischen auch wieder zuhause angekommen war. Es lag aber nicht nur an dessen Schnarchen, dass Heiji diese Nacht nicht schlafen konnte. Seine Gedanken kreisten einzig und allein darum, was Kazuhas Problem war und warum sie es ihm nicht einfach sagte. Das er selber vielleicht auch ein wenig aggressiv gehandelt hatte, wollte ihm nicht einfallen. Shinichi beobachtete die Szene zwischen den Beiden aus Osaka nur kopfschüttelnd. Warum machten sie es sich so kompliziert? Auch Kazuha lag die gesamte Nacht wach. Sie jedoch unterhielt sich rege mit Ran über alles Mögliche. Das meiste davon interessierte sie nicht wirklich, aber sie wollte sich unbedingt von Heiji ablenken. Ihr Herz wummerte immer noch laut in ihrer Brust und sie musste ständig daran denken, dass er nur ein Zimmer entfernt lag. Eigentlich hatte sie das noch nie gestört und es war ja auch nicht das erste Mal. Warum also zur Hölle trieb der Gedanken daran plötzlich ihren Puls in die Höhe? „Ran-chan? …“ Kazuha drehte sich zu ihrer Freundin herum, als sie keine Antwort erhielt und erblickte diese friedlich schlummernd in ihrer Decke eingemummelt. Sie ist schon eingeschlafen… Leicht musste sie bei Rans Anblick schmunzeln, wie sie da so unschuldig lag, doch dann entfuhr ein leiser Seufzer. Jetzt war sie wieder allein mit ihren Gedanken. Mehrmals drehte sich Kazuha auf ihrem Futon hin und her, kniff die Augen zusammen und befahl ihrem Bewusstsein, endlich weg zu dämmern, aber es half alles nichts. Eine Weile lang hielt sie es noch aus, dann stand sie auf und wanderte langsam zum Fenster. Es war eine Sternenklare Nacht und der Schnee glitzerte anmutig im Schein des Mondes. Lächelnd stütze Kazuha ihren Arm auf der Fensterbank ab und betrachtete den Himmel. Das is‘n wirklich schöner Anblick; dachte sie, doch dann erwischte sie sich auch bei einem anderen Gedanken. Mit Heiji wäre es sicher noch schöner. Erneut verzog sich ihr Mund bei dem Gefühl der Einsamkeit, dass plötzlich über sie hereinbrach. Aber das hatte sie sich doch selbst zu zuschreiben. So in ihren Selbstzweifel und Vorwürfen versunken, bemerkte sie es fast zu spät -aber der helle Schein, der auf einmal wie ein Blitz über den Himmel fegte, entging ihr doch nicht. Eine Sternschuppe! Sie hatte eine Sternschnuppe gesehen! Kazuha schloss die Augen, während sich ihre Lippen ein Grinsen formten. „Ich wünsche mir…“ Heiji hatte zur gleichen Zeit bei Kogoro im Zimmer die Gardinen zur Seite gezogen. Auch er lehnte gedankenverloren am Fenster und beobachtete nun den Nachthimmel, an dem der Komet soeben erschienen war. Einen Wunsch; dachte er. Wenn ich jetz‘ wirklich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen Kazuha zu verstehen. Er drehte sich wieder mit dem Rücken zum Fenster und sah mit einem beinahe melancholischen Blick zu der Tür, die ihn vom Flur trennte. Oder aber bloß…, dass sie mich verstehen würde. Ja, das wäre genug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)