Ängste von Cuddlytoy (und deren Bekämpfung) ================================================================================ Kapitel 16: Vertrauen --------------------- Bestimmt ließ er seine Hände zu ihrer Hüfte wandern und den Saum ihres Shirts ergreifen. Jederzeit bereit auf die kleinste Andeutung von ihr sofort abzubrechen. Doch die junge Frau klammerte sich an ihn und hob ihren Oberkörper etwas an, um ihm seine Aufgabe zu erleichtern. Langsam ihre Seiten streichelnd, arbeitete er sich weiter hoch. Noch zu gut ihre erste solche Begegnung im Kopf, legte er nur seine Hand auf ihrer rechten Brust ab und wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Kurz zuckte die junge Frau zusammen, ehe sie sich schon seiner Berührung entgegenreckte. Er nahm sich Zeit. Zeit in aller Ruhe ihren Oberkörper zu erkunden. Jedem Fleckchen Haut ließ er seine Liebkosungen spüren. Dass sie die ganze Zeit über verlockende Laute ausstieß, zerrte beharrlich an seiner Beherrschung. Trotzdem arbeitete er sich nur langsam zum Bund ihrer Hose vor. Zögerlich schob er seinen Daumen darunter und wartete ihre Reaktion ab. Mit verklärtem Blick schaute sie ihm entgegen. „I-Ich v-vertraue d-dir.“, flüsterte sie kurz, ehe sie ihr Becken etwas anhob. Ob dieser Worte musste kurz schlucken, bevor er auch das letzte Stück Stoff von ihr entfernte. Die Beine leicht zusammengepresst lag sie vor ihm, blickte leicht schüchtern zu ihm auf. „Keine Angst Hinata.“, wisperte er ihr zu und senkte seine Lippen wieder auf ihre. Erst als sie sich in dem Kuss etwas entspannte, ließ er seine Hand ihren Oberschenkel entlang wandern. Zwar verspannte sie sich leicht, aber noch nicht so extrem, als das er von sich aus abbrechen würde. Vorerst ließ er seine Finger wo sie waren, immer wieder ihren Schenkel hoch und runter wandern und verwickelte sie in einen tiefen Zungenkuss. Hauf Höhe ihrer Knie ließ er schließlich seine Hand auf die Innenseite wechseln. Beruhigte sie mit sanften Berührungen und arbeitete sich Zentimeter um Zentimeter hoch. Sobald er an ihrer Mitte angekommen war, merkte er, dass auch sie die Berührungen nicht kalt ließen. Eine leichte Feuchte empfing ihn bereits, obwohl sie sich wieder zuerst verkrampfte. Sanfte Kreise ausführend fing er langsam an sie zu stimulieren. Als das erste leise Stöhnen ihre Lippen verließ, blickte er liebevoll in ihr Gesicht. Die Augen geschlossen, hatte sie sich in vollkommenen Vertrauen ihm überlassen. Wieder einmal wurde ihm bewusst, welch unglaubliches Glück er hatte. Langsam steigerte er die Intensität seiner Berührungen. Auf das was folgte, war er jedoch nicht vorbereitet gewesen. Unbemerkt von ihm, hatte sich ihre Hand zu seinem Schritt gestohlen und griff nun, um den Stoff seiner Hose herum, nach seinem besten Stück. Stöhnend senkte er die Stirn an ihre Schulter. Aufs heftigste abgelenkt, drückte er mit der Hand leicht ihre Beine auseinander. Zögerlich gab sie ihm nach. Jetzt, mit mehr Spielraum intensivierte er seine Berührungen Stück für Stück. Natürlich hatte sie nach wie vor die Angst, er könnte auf einmal grob werden. Dieses tief verankerte Gefühl würde er aber, wenn überhaupt, erst mit der Zeit lösen können. Vorerst gab er sich damit zufrieden, dass sie ihn gewähren ließ. Probehalber führte er einen Finger in sie ein. Sie verkrampfte nicht, drückte sich sogar im Gegenteil seiner Berührung leicht entgegen. Ihr Griff wurde stärker, begann auch ihn sanft zu massieren, und zerrte schließlich an seiner Schlafhose. Kurz von ihr ablassend, entfernte er auch dieses störende Stück, ehe er sich wieder neben ihr nieder ließ. Flackernd öffneten sich ihre hellen Augen und blickten ihm leicht eingeschüchtert entgegen. Beruhigend hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen und nahm seine vorherige Tätigkeit wieder auf. Verwöhnte mit der einen Hand ihre Scham, die andere glitt sanft über ihre Wange. Nichts überhasten, immer auf ihre Körpersprache achten. Sein Mantra, welches er ständig im Geiste wiederholte. Als er ihre zierlichen Finger erneut an seinem Glied spürte, konnte er ein Stöhnen nicht mehr zurück halten. Ohne Stoff brannten ihre Berührungen wie Feuer. Hinterließen ein tiefes, berauschendes Verlangen nach mehr. „Bist du dir wirklich sicher, dass du das möchtest?“ Er musste einfach sicher gehen. „J-Ja.“, antwortete sie zwar zaghaft, jedoch ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Fast schon eilig kramte er ein Kondom aus dem Nachtschrank und streifte es über. Zwar wusste er, dass sie keine Krankheiten hatte (ihr Vater hatte ihm bereits eine solche Bestätigung vorgelegt, später bei den Verhandlungen kam es erneut zur Sprache), jedoch wollte er eine Schwangerschaft nicht wirklich riskieren. Wieder zurück bei ihr, sah er sofort den unsicheren Ausdruck in ihren Augen. Beruhigend legte sich der Blonde für einen Augenblick neben sie und widmete sich erneut ihrer Oberweite. Sanft ihre Seite streichelnd versuchte er ihre verkrampften Muskeln zu lösen und sie zu entspannen, während seine Lippen leicht eine ihrer Knospen bearbeiten. Ein Knie zwischen ihren Schenkeln platzierend, schob er sich Stück für Stück über sie. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe. Sie kam sich so klein und irgendwie verletzlich vor unter ihm. Jetzt gab es nicht wirklich mehr ein zurück. Andererseits hatte er ihr versprochen, ihr nicht weh zu tun. Die Hände an seine Schultern gelegt, nickte sie ihm leicht zu. Scheinbar wartete er noch auf eine Bestätigung ihrerseits, welche sie ihm hiermit erteilte. Sie wollte ihn ja spüren. Ihre Verbundenheit auf eine neue Ebene bringen. „Winkel deine Beine an.“ Seine Stimme war rauer als gewöhnlich. Trotzdem hörte es sich mehr wie eine Bitte, denn ein Befehl an. Etwas schüchtern folgte sie seinen Anweisungen. Das alles war Neuland für sie. Normalerweise, für sie, nahmen sich die Männer einfach was sie wollten, ohne auf sie zu achten. Kurz darauf konnte sie sein Glied an ihrer Mitte liegen spüren, als er sich in Position brachte. „Entspann dich, oder soll ich aufhören?“ Entschieden schüttelte die Dunkelhaarige den Kopf. Jetzt war sie schon soweit mit ihm gegangen, einen Rückzieher ließ sie sich selbst nicht zu. Noch immer nagte die Angst an ihr, er könnte sich einer anderen zuwenden und sie fallen lassen. Ganz langsam begann er sich in sie zu schieben, ließ ihr immer wieder Zeit, das neue Gefühl aufzunehmen. Mit dem nächsten Vordringen krallte sie plötzlich die Finger in seine Schultern. Hart die Zähne aufeinander pressend, versuchte sie still zu sein. Irritiert schaute der Blonde nach unten in das Gesicht der jungen Frau. Der plötzliche Wandel war ihm nicht entgangen, dabei war er gerade einmal zur Hälfte in sie eingedrungen. Kurz wartete er, ob sie sich wieder beruhigte, als er jedoch die unterdrückten Schluchzer vernahm, zog er sich sofort zurück und ließ sich neben ihr nieder. Zur Seite von ihm weggedreht, rollte sich die Dunkelhaarige zusammen. Jetzt konnte sie nicht mehr an sich halten und brach in lautes Schluchzen aus. Die ersten Tränen, die sie krampfhaft versucht hatte zurück zu halten, flossen in Strömen über ihre Wangen. Der Schmerz in ihrem Unterleib war nach wie vor Gegenwärtig. Er hatte doch versprochen, dass es nicht wehtun würde. Das es sogar Spaß machte. „Hinata?“, zaghaft sprach er sie an. Als keine Reaktion folgte, streckte er vorsichtig die Hand nach ihr aus und berührte sie an der Schulter. „Nicht!“, stieß sie unter einem Wimmern aus, ehe sie aufsprang und aus dem Raum rannte. „Scheisse.“ Etwas überfordert fuhr er sich durch die Haare, ehe er sich seine Hose wieder anzog, die Kleidung der Dunkelhaarigen aufsammelte und ihr langsam folgte. Er hatte die Badezimmertür ins Schloss fallen hören. Komplett aufgelöst kauerte sie sich in die Ecke neben der Dusche. Noch immer verstand sie nicht ganz, was gerade passiert war. Einen Moment hatte sich die ganze Situation noch gut angefühlt, im nächsten Moment war da nur noch der Schmerz gewesen. Ein Stechen und ziehen in ihrem Unterleib, was nach wie vor nicht wirklich abgeklungen war. Sie kam sich so schutzlos und beschmutzt vor. Er war ihre Hoffnung auf ein schmerzfreies Leben gewesen. Jetzt war eben diese wie eine Seifenblase geplatzt. Ein kurzes Klopfen an der Tür ließ sie aufschrecken. „Hinata? Was ist passiert?“ Ja, er wusste selbst, dass die Frage etwas deplatziert war, aber mit irgendetwas musste er ja schließlich ihre Aufmerksamkeit bekommen. Sich die Hand auf den Mund pressend, versuchte sie ihr Wimmern in den Griff zu bekommen. Es half nur bedingt. Der Schock saß tiefer als alles andere. „E-es t-tut w-weh.“, ihre Worte kamen so leise, sie wusste nicht ob er sie außerhalb überhaupt hören konnte. „D-Du hast v-versprochen, d-dass es n-nicht wehtun w-wird!“ Den letzten Teil schrie sie gegen die geschlossene Tür. All ihre Verzweiflung, all ihre Angst lag in diesem Satz. Entsetzt über ihren anklagenden Ton musste er sich erst einmal sammeln. Er hatte ihr Schmerzen bereitet? Aber er war doch so vorsichtig? Mit neuer Entschlossenheit öffnete er die Tür, welche sie Gott sei Dank nicht abgeschlossen hatte. Entgeistert starrten ihm die fliederfarbenen Augen entgegen. Sie saß in die Ecke gedrängt, die Arme um die aufgestellten Knie geschlungen so weit von der Tür entfernt wie nur möglich. Mit langsamen Bewegungen trat er näher und reichte ihr ihre Kleider, ehe er mit etwas Abstand von ihr, sich an der Wand nach unten gleiten ließ. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie sie schnell in das große Shirt schlüpfte. „Es tut mir wirklich leid was passiert ist Hinata. Aber es sollte nicht schmerzen, ich wollte das wirklich nicht.“ Hilflos blickte er auf und schaute sie flehentlich an. Als sie darauf nicht reagierte, ließ er resigniert den Kopf hängen. Dieses Mal würde sie sich nicht in seine Arme flüchten. Jetzt war er für sie wohl auf derselben Stufe wie alle anderen. „Ich werde auf der Couch schlafen. Wenn du irgendetwas brauchst, gib mir bitte Bescheid.“ Mit diesen Worten erhob er sich und ließ Taten folgen. Jetzt konnte er, so schwer es ihm auch viel, nichts anderes machen. Er konnte ihr dabei nicht helfen, nicht, wenn sie von ihm keine Hilfe wollte. Wie nicht anders zu erwarten, fand er in dieser Nacht keine Ruhe mehr. Dauernd lauschte er auf die leisesten Geräusche von oben, hoffte, dass sie doch noch zu ihm kam. Vergebens. Als sie jedoch auch am nächsten Vormittag keine Anstalten machte, das Stockwerk zu verlassen, wurde er nervös. Da sie aber ihn wohl nicht sehen wollte, beorderte er kurzerhand Verstärkung an. Vielleicht half das etwas. Noch immer in Selbstmittleid versunken, saß die Dunkelhaarige im Badezimmer. Sie hatte es die ganze Nacht über nicht verlassen, war nur einmal aufgestanden um abzuschließen. Im Moment wollte sie ihn einfach nicht sehen. Der Schock saß zu tief. Ein lautes, energisches Klopfen riss sie aus ihrer Trance. Erschrocken sah sie die Tür an, vergewisserte sich erneut, dass der Riegel umgelegt war. „Hinata, hier ist Raina, lass mich rein.“, ertönte die Stimme der Rothaarigen auf der anderen Seite. „N-Nein, b-bitte geh w-weg.“ „Ich bin nicht den Weg hier her gekommen um vor verschlossenen Türen zu stehen. Lass mich rein oder ich breche sie auf.“ Entsetzt starrte sie einen Moment auf das Holz. Irgendwie hatte sie keine Zweifel, dass die Frau ihre Drohung wahrmachen würde. Leider hatte sie auch nicht wirklich Zweifel daran, dass ihr das auch gelingen würde. Nervös schluckend erhob sie sich schließlich und entriegelte die Tür. Nur um sich gleich wieder zurück in ihre Ecke zu flüchten. Zufrieden trat die Rothaarige ein, schloss hinter sich wieder ab und setzte sich neben die junge Frau. „Also, was ist passiert? Naruto hat mich nur angerufen und gemeint, du würdest nicht mehr mit ihm sprechen wollen.“, gut das war nicht ganz gelogen. Er hatte ihr eine Grobzusammenfassung gegeben. Nur damit konnte Frau einfach nicht arbeiten. „E-Er h-hat… er h-hat m-mir…“, sie schluckte erneut an ihren Tränen, darum bemüht einen ordentlichen Satz zustande zu bringen. „Er h-hat mir w-wehgetan.“ „Absichtlich?“ Die Frage kam, als würden sie gerade übers Wetter reden. „I-Ich g-glaube n-nicht.“ „Du sperrst ihn aus, weil er dir unabsichtlich Schmerzen bereitet hat?“, noch immer hatte sie diesen, irgendwie beruhigenden, geschäftsmäßigen Tonfall. Ein leichtes Nicken war die Antwort. „Hattet ihr Sex?“ Mit großen Augen starrte die Dunkelhaarige ihr Gegenüber einen Moment lang an, ehe sie, schamesrot, das Gesicht abwandte. „Das werte ich mal als ein klares ‚Ja‘. Hast du noch immer Schmerzen?“ Zaghaft nickte sie wieder zur Bestätigung. „Ok. Tut mir leid für die klaren Worte.“, kurz suchte die Rothaarige nach den richtigen Worten. „Du wurdest bereits Vergewaltigt. Fühlt es sich anders an?“ Aufs heftigste zuckte die junge Frau bei diesen Worten zusammen. Natürlich wusste sie um den Stand der Dinge, sie war ja in Japan teilweise dabei. „N-Nicht so sch-schlimm. A-Aber es t-tut b-bei jeder B-Bewegung weh.“, meinte sie schließlich schüchtern. Es war absolut ungewohnt mit jemandem über diese Probleme zu sprechen. Nie hatte sich jemand für sie interessiert. Nie nach ihrem Befinden in dieser Hinsicht gefragt. „Hast du auch so manchmal Schmerzen? Ohne das dem etwas vorrausgegangen wäre?“ Unbarmherzig frage Raina weiter. Sie war sich zwar schon fast der Antwort sicher, aber wollte die Klarheit haben. Als dann wieder ein Nicken folgte, wusste sie Bescheid. „Hinata, das liegt weder am Boss, noch an der Situation an sich. Du trägst einfach nach wie vor Verletzungen mit dir herum. Geh zu einem Frauenarzt, der sollte dir helfen können.“ Als die Dunkelhaarige nur wieder in sich zusammen sackte sprach sie weiter. „Ich begleite dich wenn du willst. Aber rede vorher mit Naruto. Er ist fertig, er wollte das alles nicht und macht sich selbst Vorwürfe. Ihr könnt aber Beide nichts dafür.“ „Woher w-weist du d-das?“ Sie wollte nicht anklagend klingen, aber woher sollte Raina wissen wie es in ihr aussah? „Wir alle hatten ein Leben vor der Security.“ „U-Und d-der kann m-mir wirklich h-helfen?“, kam sie erneut auf den Arzt zu sprechen. Irgendwie hatte sie momentan einfach keine Kraft weiter nachzufragen. „Ja. Ich mach dir einen Termin aus. Entweder du gehst mit Naruto hin, oder ich begleite dich, ok?“ „Danke“, nuschelte sie etwas erleichtert. Die Rothaarige wusste scheinbar, von was sie sprach. Ihr, einer anderen Frau, konnte sie auch eher Glauben schenken, als einem Mann. Selbst wenn es Naruto war. „Ich setzte ihn kurz ins Bilde und schick ihn dir hoch, ja? Den Termin schicke ich ihm. Mit wem du gehst, entscheidest du.“ Kurz drückte sie ihr aufmunternd die Schulter, ehe sie den Raum verließ und zu ihrem Boss ins Wohnzimmer zurückkehrte. Erwartungsvoll hob der Blonde den Kopf, als er Schritte vernahm. „Sie hat nach wie vor Schmerzen. Die kommen aber, denke ich, nicht von dir, sondern von früher. Geh hoch und rede mit ihr, ich mach derweilen einen Termin beim Art aus.“ „Danke Raina. Ich wusste doch, du kannst ihr helfen.“ Sichtlich erleichtert erhob er sich und schloss die Rothaarige kurz in die Arme. „Sei vorsichtig mit ihr Boss.“, lächelte sie noch leicht zum Abschied. Sachte klopfte er an den Türrahmen, ehe er sich darin zu Boden gleiten ließ. Er wollte ihr nicht näher kommen als nötig, sie nicht noch mehr verängstigen. Beschämt blickte die Hyuuga auf, sah ihn kurz an und senkte sogleich den Blick erneut. Lange war es still zwischen ihnen. Er wusste nicht, was er ihr sagen sollte. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. In ihr kämpften gerade die Gefühle der Panik mit der Geborgenheit die sie für gewöhnlich bei ihm empfand. „Ich wollte das wirklich nicht.“, setzte er irgendwann erneut zu einer Entschuldigung an. Erneut hatte er ein Versprechen ihr gegenüber gebrochen. Demütig senkte er den Kopf. Selbst nachdem Raina mit ihr gesprochen hatte, würde er es verstehen, würde sie ihn nicht mehr in ihrer Nähe haben wollen. „I-Ich g-glaube d-dir.“, meinte sie beschämt. Ruckartig schoss sein Kopf in die Höhe. Er hatte sich die Worte so sehr gewünscht, dass er schon fast an Halluzinationen glaubte. „A-Aber e-es schmerzt. R-Raina meine i-ich s-sollte zu e-einem Arzt.“ „Es hätte dir wirklich nicht wehtun dürfen.“, meinte er zögerlich. „Ich denke es ist die beste Option.“ „G-Gehst d-du mit m-mir h-hin?“, beinahe schüchtern fragte sie ihn das. „Natürlich. Wenn du das möchtest.“ Ein gewaltiger Stein fiel ihm gerade von Herzen. Sie wollte ihn wirklich noch dabei haben. „Leg dich etwas hin und ruh dich aus. Ich besorg dir noch ein Schmerzmittel und bringe dir etwas zu Essen.“ Immer noch total fertig, saß der Blonde wieder auf der Couch und wartete auf eine Meldung von Raina. Hinata hatte sich derweilen im Schlafzimmer eingeschlossen. Zwar sagte sie, dass sie ihm glaubte, aber ihn in ihrer unmittelbaren Nähe haben, wollte sie trotzdem nicht. Natürlich, er verstand sie, aber seine Sorgen milderte die Situation trotzdem nicht. Immer wieder machte er sich schwere Vorwürfe. Wieso hatte er seinem Verlangen nach dieser Art von Nähe nur nachgegeben. Es war zu früh, er hatte es gewusst. Sie zwang sich selbst dazu, warum erschloss sich ihm einfach nicht. Aber jetzt war ihre Verbundenheit, ihre Vertrautheit auf eine harte Probe gestellt. Und das nur, weil er den Körperlichen gelüsten nachgegeben hatte. Gott, er hatte es geschafft die letzten Monate ohne Sex auszukommen. Es viel ihm nicht einmal schwer. Wieso also konnte er dieses Mal nicht wiederstehen? Endlich kam die erlösende Nachricht von Raina mit den Terminangaben. Gut, dass er so viele Frauen beschäftigte. Die kannten natürlich die guten Ärzte. Nach einem kurzen Blick auf die Nachricht fügte er, leicht schmunzelnd, in Gedanken hinzu. Ärztin. Raina hatte mitgedacht und eine Frau fürdie Untersuchung besorgt. Leicht klopfte er an der Tür an. „Hinata, wir müssen allmählich los.“ Gott sei Dank, hatte sie schnell einen Termin erhalten. Gleich am nächsten Morgen. Raina wartete bereits mit dem Wagen auf sie. Auch er war fertig, nur die Dunkelhaarige ließ etwas auf sich warten. Kurt zweifelte er daran, dass sie überhaupt kommen würde, als auch schon das Klicken des Schlosses ertönte. „G-Geh b-bitte vor. I-Ich komme n-nach.“ Kurz bestätigte er diese Aussage und tat wie ihm geheißen. Diskutieren brachte gerade wenig. Also setzte er sich bereits ans Steuer. Dieses Mal durfte die Rothaarige mit hinten sitzen. Seines Erachtens nach besser so. Zum Glück folgte sie wirklich kurz danach und setzte sich widerstandslos auf den Rücksitz. Die Ärztin staunte nicht schlecht, als sie zu Dritt in das Besprechungszimmer kamen. Flankiert von den Beiden saß die Dunkelhaarige eingeschüchtert auf einem Stuhl, den Blick starr auf ihre Hände gesenkt. Nur kurz reichte sie einmal ihre Hand zur Begrüßung, ehe sie wieder in diese Haltung viel. „Nun gut. Frau Hyuuga. Ich hoffe ich spreche es richtig aus. Wobei kann ich Ihnen helfen?“ „Frau Doktor,“, erhob der Blonde seine Stimme. „Ich bin als eine Art Dolmetscher anwesend. Sie versteht zwar den Großteil vom dem was Sie sagen, aber das Antworten fällt ihr noch schwer.“ Abschätzend ließ sie ihren Blick über die Anwesenden gleiten, ehe sie bestätigend nickte und ihm bedeutete weiter zu sprechen. „Ich habe hier ihre Untersuchungsergebnisse aus Japan. Auf Englisch übersetzt. Sie wurde dort Opfer von schwerem Missbrauch und hat nach wie vor Schmerzen.“ Kurz und sachlich fasste er die Lage zusammen. Die Augen der Ärztin weiteten sich überrascht, ehe sie die Akte zur Hand nahm und schnell überflog. „Gut. Herr Uzumaki? Da sie als Dolmetscher dienen. Wie stehen sie zu meiner Patientin?“ „Ich bin ihr Freund.“ Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie die Dunkelhaarige leicht zusammen zuckte. Verbissen versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. „Frau Hyuuga.“, wandte sich die Ärztin an sie. „Ich werde Ihnen ein paar Fragen stellen. Nicken, oder Kopfschütteln reicht vollkommen. Sollten Sie etwas nicht verstehen, lassen Sie es mich bitte wissen.“ Nicken. „Sind Sie aus freiem Willen hier?“ Nicken. „Soll ich einen anderen Übersetzer organisieren?“ Kopfschütteln. „Haben Sie immer noch Schmerzen?“ Wieder erfolgte ein Nicken. „Hat Ihr Freund etwas damit zu tun?“ Ein zögerliches Nicken. Erwartungsvoll betrachtete die Ärztin den Blonden. Wartete auf eine Erklärung. „Wir haben versucht miteinander zu schlafen. Dabei bekam sie starke Schmerzen.“, berichtete er etwas zerknirscht. „Einvernehmlich?“ Mit einem intensiven Blick schaute sie die Dunkelhaarige erneut an. Sollte sie zögern, war der Notrufknopf für die Polizei nicht weit. Verwirrt hob die junge Hyuuga den Kopf, schaute die Ärztin irritiert an. „Wollten Sie mit dem jungen Mann schlafen?“, machte sie ihre Worte verständlicher und deutete dabei auf Naruto. Ein beschämtes Nicken folgte. Leicht rot senkte sie sofort wieder den Blick. Hörbar atmete die Ärztin aus. Alles andere wäre jetzt schwierig geworden. „Gut. Wollen Sie, dass ihr Freund die Ergebnisse erfährt?“ Zögerliches Nicken. „Gut. Wir werden einen Ultraschall machen und danach eine Vaginaluntersuchung.“ Mit einem aufmunternden Lächeln erhob sie sich und bedeutete der jungen Frau ihr zu folgen. Aus Reflex ergriff diese sofort Narutos Arm und klammerte sich förmlich an diesen. Beruhigend strich er ihr über die Hand und nickte ihr aufmunternd zu. „Sie können mitkommen, wenn Sie das möchte.“ Kurz wandte sich die Frau Doktor schließlich Raina zu. „Warum Sie hier sind, hat sich mir noch nicht so ganz erschlossen?“ „Moralische Unterstützung.“, grinste diese leicht und erhob sich ebenfalls. Zu viert betraten sie schließlich den Untersuchungsraum. Zögerlich ließ sich die Dunkelhaarige auf der Liege nieder. Das war ok. Noch wollte sie nur ihren Bauch untersuchen. Die Hose etwas nach unten gezogen, um ihren Unterleib frei zu machen, lag sie etwas verloren dort. Raina stand zu ihren Füßen und sah etwas desinteressiert aus, während Naruto es sich nicht hatte nehmen lassen und neben ihrem Kopf saß. Beruhigend strich er ihr über die Haare und merkte mit Freuden, dass sie dieses Mal nicht vor ihm zurückzuckte. Nachdem das kühle Gel auf ihrem Bauch verteilt war, setzte die Ärztin das Ultraschallgerät an. Mehrfach machte sie Bilder davon, äußerte sich jedoch noch nicht dazu. Sobald es jedoch zur richtigen Untersuchung ging, wurde sie richtig nervös. Sich in der Kammer entkleidend kaute sie immer wieder auf ihrer Unterlippe. Klar, Naruto hatte schon mehr von ihr gesehen, aber so ganz wohl war ihr trotzdem nicht. Gleichzeitig, was sollte schon passieren? Sie waren immerhin nicht alleine. So gemein der Gedanke auch war, hier und jetzt konnte er ihr keine Schmerzen bereiten. Zögerlich kam sie schließlich hervor und nahm auf dem speziellen Stuhl platz. Hilflos wäre wohl das Gefühl, welches sie momentan am besten beschreiben würde. Kein Mann würde jemals nachempfinden können, wie schutzlos man sich hierbei fühlte. Dieses Mal war es Raina, die beruhigend neben ihr stand, während sich Naruto etwas abseits aufhielt. Mehrfach zuckte die junge Frau während der Untersuchung zusammen, beantwortete Fragen wieder nur mit einem Nicken oder Kopfschütteln. Teilweise musste ihr Raina das Gesagte übersetzen. Endlich am Ende der Untersuchung eilte sie schnell zurück um sich anzuziehen, ehe sie wie vorher, im Besprechungsraum platz nahmen. Nervös knetete sie ihre Hände. Das war es, die Stunde der Wahrheit. Konnte Naruto etwas dafür? Lag es an ihrem Körper? Oder war es wirklich ein Überbleibsel des Martyriums? „Übersetzen Sie bitte.“, meinte die Ärztin schließlich mit ernstem Gesicht an den Blonden. Stoisch nickte dieser. Er war selbst nervös, was die Ergebnisse betraf. „Zu aller Erst, Frau Hyuuga, haben Sie einiges erlebt und durchleben müssen, dazu mein aufrichtiges Beileid.“ Ruhig übersetzte der Blonde und bot der Dunkelhaarigen stumm seine Hand an. „Die Vaginaluntersuchung ergab sehr viele alte Verletzungen und Vernarbungen.“ Bei dem Wort ‚alte‘ lächelte sie dem Uzumaki leicht zu. „Einige dieser Narbengewebe sind gewuchert und blockieren die normale Dehnbarkeit des Gewebes. Das weibliche Geschlecht ist zwar eine Schleimhaut, jedoch trotz allem ein Muskel. Narbengewebe ist totes Gewebe, welches über keine natürliche Dehnung verfügt.“ Immer wieder legte sie kurze Pausen ein, um dem Blonden die Chance zum Übersetzen und der Dunkelhaarigen die Möglichkeit zu einer Reaktion zu geben. Eben diese verkrampfte immer mehr bei den Worten die sie hörte. Also lag es wirklich an ihrem Körper und an dem was ihr Vater ihr angetan hatte. „Da sich Narben nicht dehnen können, wird das umliegende Gewebe stärker beansprucht, was ihnen Schmerzen bereitet.“ Resigniert ließ sie ihren Kopf hängen. Sie hatte es geahnt. Es gab keine Chance auf ein schmerzfreies Leben für sie. Über kurz oder lang würde sie wirklich mit Naruto schlafen müssen, wenn sie ihn nicht verlieren wollte. Dazu musste sie wohl oder übel die Schmerzen ertragen. Die nächsten Sätze der Ärztin ließen sie allerdings aufhorchen. „Ich würde in diesem Falle gerne eine Operation vorschlagen. Die Vernarbungen entfernen und gezielt abheilen lassen. Das hätte zum Vorteil, dass das Gewebe erstens nicht so wild wuchert, das heißt, keine so große Fläche beansprucht. Zum anderen den Vorteil, dass das neue Narbengewebe, welches sich bilden wird, kleiner und etwas dehnbar gehalten wird. Schleimhäute vernarben normalerweise nicht so stark, weshalb die Chance auf Besserung sehr hoch liegt. Generell hat sich so viel des Narbengewebes durch nicht richtiges ‚abheilen lassen‘ gebildet. Eine Operation und danach eine deutliche Erholungsphase und wir erzielen Erfolge.“ Sie als Ärztin wusste sehr wohl, was das bedeutete. Auch ohne die vorliegenden Berichte hätte sie gewusst, dass es sich hierbei um häufige, kurz aufeinanderfolgende, Vergewaltigungen handelte. Erleichtert blickten ihr die hellen Augen entgegen. Endlich hatte sie die Kraft um aufzusehen. „Ich kann nicht versprechen, dass damit alle Probleme beseitigt sind, jedoch wird es deutlich besser gehen.“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen der Dunkelhaarigen, ehe sie zur Bestätigung dieses Versuches nickte. Zögerlich ergriff sie auch endlich die Hand des Blonden, welche er ihr weiterhin angeboten präsentierte. „Bei der Ultraschalluntersuchung ist mir jedoch noch aufgefallen, dass sie sehr viele innere Verletzungen auch im Bauchbereich hatten. Diese haben ebenfalls Narbengewebe hinterlassen. Es tut mir leid Ihnen mitteilen zu müssen, dass es Ihnen wohl sehr schwer fallen wird schwanger zu werden. Wenn es nicht gar unmöglich ist. Sollte es Ihnen gelingen, wird es aber auf jeden Fall zu einer Problemschwangerschaft führen. Ich möchte Sie beide bitten, dies bei etwaigen Familienplanungen zu bedenken.“ Zwei entsetzte Augenpaare starrten ihr entgegen. Krampfhaft klammerte sie Hinata an die Hand des Blonden. Sie hatten nie über dieses Thema gesprochen, aber eine solche Neuigkeit zog ihnen beiden den Boden unter den Füßen weg. Im Nachhinein konnte die junge Hyuuga nicht mehr sagen, wie sie nach Hause gekommen waren. Wie in Trance war sie erneut im Badezimmer verschwunden. Der Drang nach einer Dusche war, wieder einmal, gewaltig. Gleichzeitig versuchte sie einen klaren Gedanken zu fassen. Was bedeutete das jetzt für sie? Was bedeutete es für Naruto? Wollte er eine Familie gründen? Wahrscheinlich. Aber wollte er überhaupt eine Familie mit ihr gründen? Eigentlich hatte er sie nur vor ihrem Vater retten wollen, sich selbst dabei hinten angestellt. Das wäre ja jetzt nicht mehr von Nöten. Er könnte getrost sein früheres Leben wieder aufnehmen. Doch was wurde dann aus ihr? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)