Ängste von Cuddlytoy (und deren Bekämpfung) ================================================================================ Kapitel 15: Neubeginn --------------------- Liebevoll betrachtete der Blonde die junge Frau neben sich. Eingekuschelt in die Decke lag sie friedlich in den Laken. Es waren vor allem diese Momente, die ihm zeigten, welch weiten Weg er noch vor sich hatte. Gleichzeitig waren es aber auch diese, die ihm immer wieder vor Augen führten, das Richtige zu tun. Seit gut einer Woche waren sie jetzt schon in Deutschland zurück. Und mit jedem Tag, den sie hier in seinem Haus verbrachten, entspannte sie mehr. Ihre Alpträume waren zwar bei weitem noch nicht abgeklungen, das würde wohl eher Jahre benötigen, aber sie floh nicht mehr jedes Mal vor ihm. Eher das Gegenteil war der Fall. Jetzt suchte sie oft von selbst wieder seine Nähe, sollten die Bilder der Erinnerungen sie plagen. Schmunzelnd dachte er an den Moment zurück, wo seine Mutter von den Problemen in Japan erfahren hatte. Sie war in einen halben Tobsuchtanfall ausgebrochen und betüddelt seine Freundin seitdem mehr denn je. Eine große Hilfe war sie vor allem bei Hinatas Sprachproblem, unterstützte sie fürsorglich dabei die Landessprache hier zu erlernen. „Woran denkst du?“ Überrascht wandte er sich erneut der jungen Frau zu. Hatte gar nicht gemerkt, dass sie aufgewacht war. Sanft strich er ihr über die Wange, ehe er ihr einen leichten Kuss auf eben diese hauchte. „Daran welch Glück ich mit dir habe.“ Augenblicklich zierte eine leichte Röte ihre Wangen. „W-Wohl eher i-ich mit d-dir.“, meinte sie leicht verlegen. Solche Aufmerksamkeit und vor allem solch liebe Worte war sie nach all dem immer noch nicht gewohnt. Mit einem Hauch von Wagemut rückte sie plötzlich näher an ihn heran und hauchte ihm einen scheuen Kuss auf die Lippen. Überrascht starrte er sie einen Augenblick an. Einen richtigen Kuss hatte es Langezeit nicht mehr zwischen ihnen gegeben. Sie beide hatten sich wohl einfach nicht getraut. „Ich w-will mir g-gar nicht v-vorstellen, w-wo ich ohne d-dich jetzt wäre.“, nuschelte sie leise gegen seine Schulter. „Dann tu es einfach nicht. Was-wäre-wenn sind unnötige Gedanken.“, beschied er kurz und legte den Arm leicht über ihre Seite. Das war ein Gedankengang, den er sich selbst immer verbat, sie sollte ihn erst recht nicht beschreiten. Das sanfte Streicheln an seiner Brust lenkte ihn wieder ins Hier und Jetzt. Überrascht sah er die Dunkelhaarige an. Diese hatte die Augen geschlossen und schien ihn nur mit ihren Fingern erkunden zu wollen. Fuhr jeden einzelnen seiner Muskelstränge an Brust und Schultern nach. „Wie g-geht es j-jetzt weiter?“, fragte sie schließlich in die Stille hinein. Eben das hatte sie schon des Öfteren von ihm wissen wollen. Gerade vor der Zukunft hatte sie große Bedenken. Verständlich, wenn er bedachte, dass ihre letzten Jahre wohl nur daraus bestanden, wer ihr als nächstes vorgesetzt wurde und was dieser mit ihr vorhatte. Leicht strich er über ihre Schulter. „Wir bleiben hier. Meine Firmen laufen eine Zeitlang auch weiter ohne das ich ständig Anwesend sein muss. Du kannst dir in Ruhe Zeit nehmen um die Sprache hier zu erlernen und zu dir selbst zu finden.“ Leicht lächelte er ihr noch zu. „Kein Zwang, kein Druck. Wir arbeiten einfach daran, dass es dir wieder besser geht.“ „Du t-tust gerade s-so als w-wäre ich krank.“, meinte sie traurig. „Hey, so meinte ich das nicht. Ich kann es einfach nur kaum ertragen, wenn du nachts durch die Träume aufwachst. Oder bei einer schnellen Bewegung ängstlich zusammen zuckst.“ Er versuchte sich wirklich zu erklären, ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, machte er es gerade jedoch nicht besser. „S-Soll ich d-doch b-besser in e-einem a-anderen Raum sch-schlafen?“, fragte sie zaghaft nach. „Nein!“ Schnell schlang er beide Arme um die überraschte Frau und zog sie auf sich. „Ich möchte, dass du bald wieder ohne diese Träume schlafen kannst. Ohne Angst in den Tag startest. Aber ich weiß es braucht seine Zeit.“ Kurz blieb es still zwischen ihnen, er fokussierte sich ganz auf das Gefühl, die junge Frau im Arm halten zu können, weshalb er auch auf einmal bemerkte, dass seine linke Hand an nackter Haut lag. Ihr Schlafshirt war an der Seite etwas nach oben gerutscht. Vorsichtig, aber doch etwas seinem eigenen Verlangen nachgebend, fing er an seine Finger sanft zu bewegen. Das entspannte Grummeln nahm er als Aufforderung. Sich langsam vortastend erkundete er genüsslich ihren Rücken. Es war so lange her, seit er sie so berührt hatte. Sichtlich genießend schmiegte sie sich enger an ihn. „Also, was haben wir heute vor?“, wollte er schließlich nach einiger Zeit wissen. „M-Musst du n-nicht arbeiten?“ Überrascht schaute sie auf. „Momentan nicht, ich habe vorerst alles abgegeben. Also, worauf hast du Lust?“ „L-Liegenbleiben, a-aber ich w-will mich hier n-nicht wieder einsperren.“, meinte sie leicht beschämt. Nur zu gut verstand er was sie meinte. Die ganzen letzten Wochen in Japan war sie nicht, oder nur kaum, vor die Tür gegangen. „Hm, mal schauen.“, kurz musste er überlegen, ehe ihm die passende Idee kam. „Na komm, lass uns Frühstücken, ich weiß was wir machen.“ Schüchtern setzte sie sich auf und blickte dem Blonden hinterher, als er im Badezimmer verschwand. Sie war jetzt schon nervös. Die letzten Wochen hatte sie sich kaum vor die Tür getraut, jetzt einfach so wieder in den normalen Alltag einzusteigen viel ihr schwerer als gedacht. „W-Was machen w-wir?“, fragte sie erneut nach, nachdem sie schweigend gefrühstückt hatten. „Zieh dir einfach etwas Bequemes an und vertrau mir.“ Wieder erhielt sie keine genaue Antwort, was ihre Nervosität nur steigerte. Trotzdem verschwand sie brav nach oben um sich umzuziehen. Sie konnte nur hoffen, dass er wusste was er tat. Als es dann auch noch an der Tür läutete und sie die Stimmen von Cara, Raina und Berdine wahrnahm, war es vollends um sie geschehen. Wenn die Drei mitkamen, musste es ja wohl bedeuten, dass sie weiter weg fuhren. Allein der Gedanke, sich allzu weit von ihrem Zufluchtsort zu entfernen ließ ihr den kalten Schweiß ausbrechen. „Bist du fertig?“ Die sanfte Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „G-Gleich.“, fiebste sie auf und beeilte sich. Schnell ein Shirt und eine lange Jeans gegriffen, stand sie wenig später vor der Tür und haderte mit sich. Noch könnte sie sagen, dass sie doch nicht wollte. Andererseits wollte sie nicht, dass er sich andauernd Sorgen um sie machen musste. Als sie sich schließlich überwinden konnte und öffnete, stand der Blonde gut gelaunt davor, mit Jeans und einem weißen Shirt bekleidet, bewaffnet mit einem scheinbar gut gefüllten Rucksack. Kurz zog er die Dunkelhaarige an sich, hauchte ihr einen Kuss auf den Scheitel, ehe er sie, den Arm um ihre Taille gelegt, nach unten führte. Raina grinste ihr gut gelaunt entgegen. „Ich mag dich gerade noch mehr, du bringst ihn echt zu den seltsamsten Dingen.“ Entgeistert starrte sie zurück. Wozu zum Henker hatte sie ihn denn gebracht? Und war es jetzt gut oder schlecht, dass sich die Drei offenkundig jetzt schon amüsierten. „Klappe, packt lieber das Zeug in den Wagen.“, meinte Naruto nur etwas missmutig. Kurze Zeit später saß sie bereits neben dem Blonden auf der Rückbank des Wagens. Cara folgte ihnen mit einem Motorrad. Nervös knetete sie leicht ihre Hände, starrte abwechselnd aus dem Fenster und auf ihren Schoß. Erst als er sanft ihre Hand umschloss und leicht aufmunternd drückte, warf sie ihm einen kurzen Seitenblick zu. „Versuch dich zu beruhigen, es wird nichts passieren.“, versprach er leise. Sie scheiterte kläglich an dem Versuch ihm zuzulächeln. Jedoch ließ er sich dieses Mal davon nicht beeindrucken und unterhielt sich gut gelaunt mit Raina auf dem Beifahrersitz. Normalität. Das war es was er versuchte zu vermitteln. Sich nur auf die Dunkelhaarige zu fokussieren mag zwar zu Hause gut funktionieren, aber es konnte nicht immer so sein. Es gab durchaus Momente, wo sie auch wieder alleine klar kommen musste mit der Zeit. Als der Wagen schließlich hielt stieg die junge Frau nur zögerlich aus. Überrascht schaute sie sich um. Sie waren an einem Fluss. Überall standen hochgewachsene Bäume und die Ufer waren dicht bewachsen. Nur ein kleines Haus stand in der Nähe des Parkplatzes. Auf eben dieses hielt Cara gerade mit schnellen Schritten zu. „E-Ein Kanuverleih?“, fragte sie verwundert, nachdem sie das Schild gelesen hatte. Starke Arme schlangen sich von hinten um ihren Bauch und zogen sie an eine breite Brust. „Nicht viele Menschen, aber wir sind draußen.“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Ich hoffe es ist ok?“ „Ja.“, leicht lächelnd lehnte sie sich etwas zurück und gegen ihn. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Gleichzeitig sollte es sie nicht verwundern. Natürlich führte er sie nicht mitten in die Stadt, oder gar in einen Club. Schnell waren die Kanus zum Wasser gebracht, auch der Rucksack, den Naruto mitgebracht hatte, wurde darin verstaut. „Cara fährt bei uns mit, dann musst du nicht dauernd mitpaddeln.“ Zaghaft nickte sie und betrachtete die Blondine, welche gerade das Kanu ins Wasser zog und es dort fest hielt. Nachdem sie ihren Platz in der Mitte eingenommen hatte, kletterten auch die anderen beiden hinein. Etwas abseits fuhren in einem Zweiten Raina und Berdine neben ihnen her. Bereits nach wenigen Minuten merkte die Dunkelhaarige, wie entspannend es auf dem Wasser war. Das sanfte Gleiten, nur die Geräusche der Natur um sie herum, beruhigten ungemein. Lächelnd tauchte sie leicht ihre Finger ins kühle Nass und ließ sie dort kurz umspielen. Sogar ein paar kleinere Fische konnte sie für einen Moment beobachten. Entspannt sah sie sich die Fahrt über um, genoss die Ruhe der Natur. So hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Es war, als würde ein Teil ihrer Last von ihr abfallen. Irgendwann lenkten die Anderen die Kanus an ein flaches Ufer um eine kurze Rast einzulegen. Erst jetzt verstand sie so richtig, warum Naruto diesen Rucksack mit sich herum trug. Ein gemütliches Picknick unter den Bäumen, war genau das richtige für ihre geschundene Seele. Lächelnd beobachtete sie die anderen dabei, wie sie sich entspannt zurücklehnten und die Augen schlossen. „Gefällt es dir?“, ertönte die Stimme des Blonden neben ihr. „Sehr.“ Lächelnd drehte sie sich zu ihm um. „Danke Naruto. E-Es ist w-wirklich schön.“ „Ab und zu musst du raus aus dem Haus. Das heißt aber noch lange nicht, dass du direkt ins kalte Wasser springen musst.“ Den Arm um sie schlingend lehnte er sich zurück ins Gras und zog sie mit sich. Ja, so konnte sie definitiv etwas entspannen. Glücklich lächelnd schloss sie auch für einen Moment die Augen und ließ die Geräusche auf sich wirken. Es war schon spät am Abend geworden, ehe sie zurück in ihrem Zuhause ankamen. Der Ausflug hatte zwar an ihren Kräften gezerrt, aber sie fühlte eine zufriedene Müdigkeit in ihren Gliedern. Schnell verschwanden beide noch nach einander im Badezimmer, ehe sie gemütlich kuschelnd in die Kissen sanken. Leicht an seine Brust gelehnt überkam die junge Frau noch ein an anderer Wunsch. Vorsichtig rückte sie ein Stück höher neben ihm und legte ihm sanft die Lippen auf seine. Ein, zwei Sekunden dauerte es, ehe er den Kuss zu erwidern begann. Etwas die Initiative ergreifend fuhr sie ihm leicht mit der Zunge über die Unterlippe. Oh ja, dieses Mal wollte sie mehr. Es war schon lange her, seit sie ihm wirklich nahe gewesen ist. Bereitwillig ließ die Dunkelhaarige zu, dass der Kuss etwas eskalierte und sie beide schwer Atmend zurück ließ. „D-Danke, dass d-du mir meine Ängste n-nimmst.“, flüsterte sie und schloss genüsslich die Augen. Die Müdigkeit übermannte jetzt doch. Stumm beobachtete er die Dunkelhaarige. Wieder einmal wälzte sie sich unruhig herum. Was in ihren Träumen scheinbar wieder zurück in eben jenem Raum. Gerade als er eingreifen wollte und die Hand nach ihr ausstreckte, schreckte sie mit einem Schrei in die Höhe. Ein lautes Klatschen ertönte, hallte kurz im Raum wieder. Verblüfft und erschrocken, in Hinatas Fall zusätzlich schwer Atmend, starrten sie sich einen Augenblick lang an. Ungläubig hob der Blonde die Hand schließlich zu seiner Wange. Ihre Augen folgten ihm langsam und entdeckten den roten Abdruck auf seiner rechten Gesichtshälfte. „T-Tut mit l-leid!“, stieß sie verängstigt hervor. Panisch rückte sie etwas weiter von ihm weg. „E-Es t-tut mir s-so l-leid, dass w-wollte ich n-nicht!“ Wie eine Art Mantra wiederholte sie die Worte immer wieder. „Hey, schon okay.“, versuchte er sie wieder etwas zu beruhigen, obwohl er immer noch etwas verwirrt war. Sie hatte ihm gerade ernsthaft eine Ohrfeige verpasst? „B-Bitte ich w-wollte d-das n-nicht!“, stammelte sie weiter vor sich hin. Langsam tastete er nach ihrer Hand, welche sich in die Bettdecke verkrampft hatte, um sie leicht beruhigend zu umschließen. „Alles gut. Ich weiß, dass es keine Absicht war.“ Beschämt senkte sie die Augen. Das war ihr noch nie passiert. Zwar sagte er, dass es nichts machte, aber wer ließ sich schon gerne eine Ohrfeige verpassen. Endlich verstummt wartete sie viel mehr auf die Konsequenzen. Die kamen zwar, aber anders als gedacht. Da er ihre Hand bereits hielt, war es ein leichtes sie zu ihm zu ziehen. Sanft drückte er sie sitzend an sich. „Wovon hast du geträumt? Ich wollte dich gerade wecken.“ Es war zwar etwas gemein, aber mit ihren momentanen Schuldgefühlen war sie vielleicht eher bereit zu Antworten. „V-Von m-meinem V-Vater. W-Wie er m-mich in… in d-den R-Raum gebracht h-hat…“, stammelte sie fast schon undeutlich. Bestimmt drückte er ihren Kopf an seine Schulter. Mehr musste er nicht wissen. Sie sollte nur das Gefühl haben, ihm auch so etwas erzählen zu können. „Schon gut.“, murmelte er beruhigend, nur um im nächsten Moment etwas erheitert hinterher zu setzten. „Jetzt wo wir beide wach sind, ich müsste heute kurz in die Firma. Willst du mitkommen? Oder soll ich Ulrich herbestellen um dir Gesellschaft zu leisten?“ Leicht verwirrt, aber noch immer unglaublich beschämt über die Situation gerade eben, sah sie auf. Wieso schlug er gerade einen der Männer vor? „W-Wieso n-nicht Raina? O-Oder C-Cara?“, fragte sie sogleich nach. „Weil ich deren Trainingseinheiten begutachten muss. Ulrich könnte ich freistellen für die Zeit. Ihn würdest du zumindest kennen.“ Ja gut, sie kannte ihn ein wenig. Bei ihrem ersten gemeinsamen Ausflug hatte sie sich auch durchaus etwas sicher gefühlt in seiner Nähe. Aber gleich mit ihm alleine in einem Haus zu sein war doch etwas viel. Ihre verkrampfte Haltung entging ihm natürlich nicht. „Du kannst durchaus mitkommen. Im Trainingsgebäude sind auch nicht so ewig viele wie in der Zentrale selbst.“ Wohl wirklich die bessere Option für sie. Aufhalten und ihm Sorgen bereiten, wollte sie ja auch nicht. Was wohl auch der entscheidende Punkt war um zuzustimmen. Dass der Besuch dort, so lustig werden konnte, hätte sie sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorstellen können. Vor einem gewaltigen Fitnesscenter mit der Aufschrift „Uzumaki-Security“ hielten sie schließlich an. Eine einzelne Empfangsdame grüßte sie kurz im Inneren, ansonsten trafen sie hier wirklich auf niemanden. Zielstrebig führte er die Dunkelhaarige nach mit einem Aufzug nach oben zu einer Art Balkon. Von dort hatte man einen guten Ausblick auf allerlei Trainingsgeräte wie sie in jedem anderen Fitnesscenter ebenso üblich waren. „Muskel- und Ausdauertraining.“, meinte er kurz und deutete nach unten. Auf den ersten Blick sah sie gut drei Dutzend Männer und Frauen in dem Raum trainieren. Die Männer ganz in schwarz, die Frauen in roten Trainingsanzügen. Wohl ihre Art von Uniform. Kurz suchte sie, konnte aber kein bekanntes Gesicht entdecken. „Hinter uns“, meinte er und drehte sich kurz um, um zu zeigen was er meinte. „Die sogenannten Kampfarenen. Die Trainingsgebiete für die Kampfsportarten.“ Interessiert warf sie einen Blick nach unten. Eine Laufbahn erstreckte sich um mehrere Ringe in der Mitte. Auf eben dieser entdeckte sie endlich auch die bekannten Gesichter, welche sich gerade aufwärmten. Kurz beobachtete sie diese, ehe der Blonde wieder ihre Aufmerksamkeit forderte. „Dort hinunter muss ich. Es geht hauptsächlich darum, damit sie zeigen können, wo sie sich verbessert haben und wo noch trainingsbedarf besteht. Oder wer in eine andere Gehaltsklasse eingestuft wird.“ Brav folgte sie Naruto die Treppe hinab. Sofort hatte er die Aufmerksamkeit der Anwesenden erlangt. Nach kurzen Diskussionen folgten auch sogleich die ersten Kämpfe. Die Neuen wie er es so schön ausgedrückt hatte. Also diese, die endlich die Erlaubnis zum Einsatz erhalten wollten. Erstaunt sah sie zu, die waren wirklich gut, sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was er an ihnen Auszusetzen haben sollte. „Schlechter Stand, ein Tritt von Links und sie würde zu Boden gehen.“, ertönte eine Missbilligende Stimme neben ihr. Erschrocken zuckte sie zusammen, ehe sie Berdine erkannte. Auch die anderen gesellten sich zu ihnen. „Falsch geblockt. Sie sollen Beschützen und sich nicht Prügeln.“, meinte Cara schließlich. Die anderen Beiden stimmten ihr nickend zu. Aufmerksam verfolgte Hinata das Spektakel weiter. Versuchte zu erkennen, was die anderen meinten. Naruto unterbrach in eben jenem Moment, war genauso unzufrieden wie seine besten Angestellten. Erst beim dritten Kampf, merkte auch die Dunkelhaarige den Unterschied. Sie bewegten sich nur leicht, mit Bewegungen, die vorauszusagen waren. Eben um jemanden zu Beschützen und nicht um ihren Gegner zu besiegen. „Zwei.“, meinte Cara plötzlich neben ihr. Verwirrt warf sie ihr einen Blick zu, verstand so gar nicht was sie meinte. „Zwei Schläge würde ich gegen die beiden benötigen.“, führte die Blondine weiter aus. Eben solche Kommentare waren es, die die Dunkelhaarige immer wieder zum Lachen brachten. „Berdine! Raina! Ihr seid die Nächsten!“, rief Naruto plötzlich zu ihnen. Sich kurz auf die Schenkel klopfend erhoben sich beide um sich aufzuwärmen und zu lockern. „Oha, das wird interessant.“, kommentierte Cara munter weiter. „W-Wieso?“, sie fand es ganz schön unfair von Naruto, die Beiden gegeneinander antreten zu lassen. Immerhin waren sie, seiner Aussage zufolge, ein Paar. „Mit der richtigen Motivation schenken die sich nichts.“ Noch immer leicht verwirrt, drehte sie den Kopf leicht zu der Blondine und sah sie fragend an. „Hängt mit ihrer Vergangenheit zusammen. Das dürfen sie dir aber selber erzählen.“ Der laufende Kampf endete und die nächsten betraten den Ring. Zwei Männer kletterten noch zusätzlich hinein und stellten sich jeweils hinter eine der Frauen. „Ihre zu beschützenden Objekte“, kommentierte Cara weiter. „Ok passt auf. Der Gewinner wird der nächsten Demo zugeteilt. Der Verlierer bleibt bei Hinata und mir.“, meinte Naruto fies grinsend. Sogleich merkte man, wie sich die Gesichter der beiden Frauen verhärteten. Hinata selbst verstand nicht so wirklich, was da gerade passierte, erst Cara schaffte etwas Klarheit. „Oh, das ist fies. Keine von beiden will, dass die andere einen solchen Job bekommt, weshalb beide mit allen Mitteln versuchen werden zu gewinnen. Es ist der Verlierer, der den sicheren Job hat.“ Nach kurzer Pause fügte sie jedoch noch an. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob er wirklich eine der beiden zu einer Demo schicken würde. Dazu eignen sich Leute wie Egan leichter. Die stechen eher aus der Masse.“ Sobald der Kampf begann, merkte man auch deutlich den Unterschied zu den Vorangegangenen. Hiebe, Tritte, Schläge folgten in schneller Reihenfolge. Immer mit einem Auge auf ihre ‚Objekte‘ fixiert, die sich bewegten, versuchten sie den anderen davon abzuhalten es zu erreichen. Es wirkte eher wie eine Mischung aus Tanz und Kampf, was sie dort zeigten. Fasziniert beobachtete die junge Frau das geschehen, konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie das ganze Enden sollte. „Es reicht!“, unterbrach Naruto den Kampf schließlich nach geschlagenen zehn Minuten. Schwer atmend hielten Beide in ihren Bewegungen inne. Ein kleines Blutrinnsal hatte sich von Berdines Augenbraue aus über ihr Gesicht gebreitet. „Ich werte das mal besser als Unentschieden“, meinte er grinsend, was ihm einen bösen Blick von Beiden einbrachte. Cara unterdessen steckte die Dunkelhaarige mit ihrem Lachen an. „Sag ich doch. Das würde er nicht machen.“ „Okay, Cara. Du gegen Holly und Eric.“ Überrascht schaute Hinata ihrer blonden Freundin hinterher. Das war der erste Kampf, der einer gegen zwei bedeutete. Während sich Berdine kurz verarzten ließ, setzte sich die Rothaarige wieder neben sie auf die Bank. „Manchmal hasse ich ihn wirklich.“, grummelte sie missmutig. Aufmunternd legte ihr Hinata die Hand auf die Schulter. Nicht genau wissend, was sie antworten sollte, war das die bessere Alternative. Caras Kampf verlief sehr einseitig. Zwar hatte auch sie ein zu bewachendes ‚Objekt‘ erhalten, war aber nicht wirklich in der Defensive. Im Gegenteil sprengte eher sie ihre beiden Angreifer durch den Ring, welche ihre liebe Not hatten, die Angriffe überhaupt zu blocken. Grün und Blau geschlagen gab Holly schließlich auf und beendete somit den Kampf zugunsten der Blondine. Mit einem bösen Grinsen auf den Lippen drehte sie sich zu Naruto um. „Jaja, du bekommst deine Gehaltserhöhung. Und ein verdammtes Training für Verhaltensweisen oben drauf.“, meinte er schmunzelnd, was ihm ein leicht beleidigtes Schnauben einbrachte. „War der Tag in Ordnung? Morgen habe ich wieder nur Zeit für dich.“, fragte er beim Abendessen fürsorglich nach. „J-Ja, es w-war sehr un-unterhaltsam.“ Einen Augenblick lang musterte er sie, konnte jedoch keine Anzeichen finden, dass sie es nicht ernst meinte. Kurz herrschte Schweigen zwischen ihnen. Ehe sie zaghaft fragte: „Cara m-meinte kurz, d-du hast B-Berdine und Raina m-mit Absicht angestachelt? U-Und etwas v-von ihrer V-Vergangenheit?“ Sofort schloss der Blonde die Augen. Das und sein Zögern bei der Antwort, waren ein starkes Indiz, dass sie sich auf gefährliches Terrain gewagt hatte. „Frag sie das am besten selber. In einem ruhigen Moment. Das dürfen sie, wenn dann, selbst erzählen.“, kurz überlegte er und änderte seine Antwort nochmal etwas. „Nein, frag am besten Raina in einem ruhigen Moment danach. Ich verspreche dir aber nicht, dass sie Antworten wird.“ Später, als sie zusammen im Bett lagen, sie in seinen Armen welche sanft ihren Rücken streichelten, überkam sie ein anderer Gedanke. Ein Versprechen, dass er ihr vor langer Zeit gegeben hatte. Ja, dieses sollte er heute noch einlösen. Mit allem Mut den sie aufbringen konnte, streckte sie sich etwas nach oben um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Dieses Mal war er schneller in seiner Erwiderung und bewegte sanft seine Lippen gegen ihre. Entschlossen drückte sie sich näher an ihn und ließ ihre Hand auf Wanderschaft gehen. Streichelte mit leichtem Druck überseinen Oberkörper, seine Schultern und glitt langsam zu seinem Bauch. Erst kurz vor seinem Hosenbund fing er sie ein. „Hinata?“, wisperte er fragend gegen ihre Lippen, nur um sie gleich wieder von ihren verschlossen zu bekommen. Er sollte nicht Denken. Nicht jetzt, nicht in diesem Moment. Schüchtern drückte sie ihre Zunge gegenseine Lippen, ehe er ihr diese leicht öffnete. Endlich hatte sie ihn soweit. Verlangend zog er die junge Frau näher an sich, nur um sie beide im nächsten Moment ruckartig zu drehen. Leicht keuchend schaute sie zu ihm auf. „Wirklich?“, fragte er sicherheitshalber nochmal nach. Gott sie sah so schön aus, wie sie da unter ihm lag. Die dunklen Haare ausgebreitet wie ein Fächer, mit leicht geröteten Wangen. Als sie jetzt seinem Blick nicht auswich, sondern nur bestätigend nickte, war es vollends um ihn geschehen. Leise stöhnend senke er seine Lippen auf ihr Schlüsselbein, dort wo das Shirt etwas verrutscht war. Sanfte Hände streichelten über seinen Rücken und brachten ihn fast um den Verstand. Sie wollte es, sie wollte es wirklich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)