BUCK ROGERS - 01 von ulimann644 (Am Morgen einer anderen Zeit) ================================================================================ Kapitel 5: Anarchia ------------------- 5. Anarchia Buck Rogers hatte nicht wirklich daran geglaubt, dass Wilma Deering ihn gehen lassen würde, ohne zumindest den Versuch zu unternehmen ihn daran zu hindern. Erst, nachdem er bereits einige Meilen von der Stadt fort war, in Richtung einiger, hoher Ruinen die er entdeckt hatte, begriff er warum. Twiki, die kleine Drohne, die ihm Doktor Huer vorgestellt hatte, war ihm gefolgt. Und nicht nur das. Die Drohne trug zusätzlich Doktor Theopolis um den Hals. Während sich Buck Rogers, am Rande der Ruinenstadt die nun direkt vor ihm lag, auf einen Steinquader setzte, um auf diese beiden seltsamen Maschinenwesen zu warten, mutmaßte er, dass dieser Quad dahinter stecken könnte. Vielleicht hatte er Wilma angewiesen, ihn zu informieren, für den Fall, dass er das tun würde was er gegenwärtig tat. Nach einem Moment, in dem er durchatmete und etwas zur Ruhe kam, fragte er sich selbstkritisch, wann er angefangen hatte von Colonel Deering als Wilma zu denken. Immerhin kannte er diese Frau gar nicht. Darüber hinaus war sie so ganz anders, als Jennifer es gewesen war. Und auch wieder nicht. Wilma Alexandra Deering glich seiner Frau, die seit nun mehr als fünfhundert Jahren tot war, in einigen ihrer Anlagen sehr stark. Vielleicht hatte er deshalb vorhin eine so starke Verbindung zu dieser Frau gespürt. Twiki und Theopolis erreichten Buck Rogers und der Captain sagte ohne Umschweife zu Theopolis gewandt: „Ihr Zwei müsst nicht mitkommen.“ Ein Blick zum Himmel ließ den Mann erahnen, dass es in einer halben Stunde vollkommen finster sein würde. Er wollte Niemanden, außer sich selbst einer möglichen Gefahr aussetzen. Auch nicht diese beiden Maschinenwesen. „Ich möchte bei dir sein, Buck“, antwortete Theopolis mit sanfter Stimme. Fast schien es Rogers, als würde er einen Hauch von Vorwurf aus der modulierten Stimme des Quad heraushören, als dieser meinte: „Ich würde mir wünschen, du würdest vernünftig werden. Dieses Trümmerfeld, durch dass wir laufen, ist noch Nichts, im Vergleich mit dem, was vor uns liegt. In Anarchia geschehen, Gerüchten zufolge, schreckliche Dinge.“ Buck Rogers, der nur mit halbem Ohr zugehört hatte, deutete auf ein noch gut erhaltenes Haus am Rande und meinte: „Hier könnten wir heute Nacht doch übernachten.“ „Ich fürchte, du würdest erfrieren, Buck. Das bisschen Wärme, dass du spürst, strahlt die Stadt aus. Bald wird die Energie dort um zwei Drittel herabgesenkt und dann wird es hier Draußen weit unter zweiunddreißig Grad Fahrenheit werden.“ „Dann heißt es wohl: Immer weiter geradeaus“, gab Buck Rogers bestimmt zurück und erhob sich wieder. Sie marschierten weiter und der Captain fügte seinen Worten mit Bedauern hinzu: „Tut mir leid, Jungs, dass ich euch in das Alles hineingezogen haben.“ „Ich wurde gebeten bei dir zu bleiben, aber Niemand hat mich dazu gezwungen“, stellte der Quad richtig. „Ich habe an dich geglaubt und das tue ich immer noch.“ Twiki gab einige elektronische Geräusche von sich, die sich wie Biddi-Biddi-Biddi für den Captain anhörten. „Was hat er gesagt?“, erkundigte sich Rogers bei Theopolis. „Das willst du bestimmt nicht wissen!“ „Oh…“ Es dauerte einige Minuten, bis sie die Grenze zur eigentlichen Ruinenstadt, die der Quad als Anarchia bezeichnet hatte, erreichten. Obwohl es immer finsterer wurde, erkannte Buck Rogers die hohen Stahlgerippe ehemaligen Wolkenkratzer gegen den tiefblau gewordenen Himmel, an dem die ersten Sterne zu erkennen waren. Diese gigantischen Gerippe der, zum Teil eingestürzten, Gebäude erzeugte ein Gefühl der Beklemmung in Buck Rogers. Außerdem spürte er ein ganz mieses Gefühl in seiner Magengegend. Gleichfalls fasziniert und entsetzt sah sich Buck Rogers um und zum wiederholten Mal schien es ihm, als würde er diese Gegend kennen. Trotz der Fremdartigkeit und der Verwüstung, der diese Stadt, die sich einst Chicago nannte, anheim gefallen war. „Biddi-Biddi-Biddi“, gab Twiki von sich. Buck Rogers wandte sich, fast mechanisch, zu Theopolis um. „Und was hat er jetzt gesagt, Doktor?“ „Das willst du nicht hören!“ Buck Rogers seufzte schwach. „Hört zu, ihr Beiden. Ihr könnt hier wirklich umdrehen und zurückgehen. Ich komme bestimmt sehr gut alleine klar. Was auch immer passiert. Hauptsache ich finde heraus, was nach meinem Start von der Erde geschehen ist.“ „Wir bleiben bei dir Buck“, blieb Theopolis konsequent. Der Captain fand sich damit ab und gemeinsam gingen sie weiter. Als sie zwischen den Straßenschluchten untertauchten war es bereits vollkommen finster geworden. Nur der bereits hoch am Himmel stehende, zunehmende Mond spendete silbriges Licht. Gleichzeitig erzeugte dieses Licht gespenstische Schattenwürfe, an den heruntergekommenen Mauern der verfallenen Gebäude. Buck Rogers fröstelte, als er über den Schutt stieg, der die ehemalige Verkehrsader dieser Stadt bedeckte. Diese Umgebung deprimierte ihn und mittlerweile hielt er es für keine gute Idee mehr, hierher gekommen zu sein. Doch irgendetwas in seinem Innern trieb ihn dazu, weiterzugehen. Er schien etwas zu suchen, ohne zu wissen was es war. Fast schlimmer, als die verfallenen und zum Teil verbrannten Fassaden der Häuser, war der Gestank in den Straßen. Es roch nach Moder, Ammoniak und nach verwesendem Kot, wobei sich Rogers gut vorstellen konnte, dass an Letzterem nicht nur Tiere schuld waren, denn es gab wohl kaum noch ein funktionierendes Abwasser-Netz. Zwischendurch glaubte Buck Rogers Bewegungen, an einigen der Hausecken und den dunkel gähnenden Öffnungen der Fenster, deren Glasscheiben längst zerfallen waren, zu erkennen. Doch sobald er genauer hinsah war dort nicht das Geringste zu sehen und der Mann schob es auf seine überreizten Nerven. Als einen Moment später plötzlich ein fernes, metallisch klingendes Leuten ertönte, als würde ein Metallrohr gegen einen massiven metallischen Gegenstand geschlagen, da zuckte Rogers kurz zusammen. Er hatte sich also nicht geirrt. Vermutlich hatten die Bewohner von Anarchia sie bereits entdeckt. Mutanten hatte Theopolis sie, bei ihrem Gespräch in der Inneren Stadt, wie New-Chicago auch von den Terranern genannt wurde, genannt. Rogers konnte nur vermuten, um welch furchtbare Mutationen es sich handelte. Noch bekam Buck Rogers keinen dieser Mutanten zu sehen. Während sie durch diese gespenstisch anmutende Stadt liefen, die einmal sein Zuhause gewesen war, erkundigte sich Buck Rogers bei Theopolis: „Warum ist das Terranische Militär nicht längst gegen diese Mutanten vorgegangen? Stellen Sie keine Gefahr dar, für ihre Stadt?“ Doktor Theopolis erwiderte prompt: „Wozu, Buck? In früherer Zeit hat es hier einige Hunderttausend Mutanten gegeben. Doch sie werden von Generation zu Generation unfruchtbarer und viele Neugeborene sterben bereits in den ersten Monaten ihres armseligen Lebens. So gibt es heutzutage nur noch einige Tausend Mutanten in Anarchia. Wir lassen die Mutanten in Ruhe da sie die modernen Städte meiden und lieber in den verfallen Ruinen der diversen Großstädte unter sich bleiben. Außerdem haben Studien ergeben, dass die Mutanten weltweit in spätestens 150 Jahren komplett ausgestorben sein werden.“ „Ich verstehe“, murmelte Rogers. „Das Problem wird sich also, in absehbarer Zeit, von selbst erledigen. Nur haben wir, heute Nacht, leider Nichts davon.“ Das anfängliche, Schlagen wurde offensichtlich aufgenommen und weitergegeben, denn mittlerweile kamen Klopfgeräusche von mindestens drei verschiedenen Quellen. Eine primitive aber dennoch wirksame Methode der Fernkommunikation, innerhalb dieser Stadt. Wieder gab Twiki ein Biddi-Biddi-Biddi von sich. Erneut fragte Rogers nach: „Was hat er gesagt?“ Wieder sagte Theopolis in ruhigen Worten: „Das willst du bestimmt nicht wissen.“ Buck Rogers reichte es. „Nun hör schon auf damit! Ich will es wissen!“ „Er glaubt, dass wir beobachtet werden.“ Buck Rogers versuchte, die beiden mechanischen Wesen und vor allen Dingen sich selbst zu beruhigen, indem er widersprach: „Das ist doch nur Einbildung.“ Dabei war dem Mann durchaus klar, dass die Drohne wahrscheinlich Recht hatte. Theopolis sprach es schließlich aus, als das Klopfen weiter zunahm. „Das ist hoffnungslos, Buck. Absolut hoffnungslos.“ Hey, komm. Das wird schon gutgehen“, munterte Rogers den Quad auf. Wobei er sich sagte, dass es doch im Grunde umgekehrt hätte sein müssen. Denn sterben, im eigentlichen Sinne, konnten der Quad und Twiki nicht. Oder etwa doch? Sie durchquerten eine enge Seitengasse und traten kurz darauf wieder auf eine breitere Straße hinaus. Gerade, als Buck Rogers Doktor Theopolis eine entsprechende Frage stellen wollte, erklärte der Quad übergangslos: „Sie sind nicht hinter dir her.“ „Was?“ Fast entschuldigend erklärte ihm der Quad: „Nimm es mir nicht übel, Buck, aber sie sind hinter Twiki und mir her. Meine goldenen Leitungen und bestimmte Teile meines Inneren bringen viel Geld auf dem Schwarzmarkt dieser Stadt ein. Und was die Mutanten mit Twiki machen, das will ich dir lieber nicht erzählen.“ Die letzten Worte des Quad hörte Buck Rogers kaum. Auch das ständige Klopfen und Pochen, das die Mutanten verursachten, trat in den Hintergrund, während er starr nach Vorne blickte. Zu einer etwas besser erhaltenen Straßenecke. Er glaubte, sie zu kennen und mit einem bestimmten Verdacht rannte er los, ohne auf seine beiden Begleiter zu achten. Rogers rannte einen meterhohen Schutthaufen hinauf und warf einen Blick um die Ecke. Wenn seine Vermutung sich als richtig erwies, dann musste es dort ein Straßenschild an der Mauer geben. Den Captain überkam ein Gefühl, als würde eine eisige Hand nach seinem Herzen greifen, als er tatsächlich auf eine steinerne Hinweistafel blickte. STATE STREET stand dort. Hier hatte er zuletzt, zusammen mit Jennifer, gewohnt. Erregt stieß Buck Rogers aus: „Mein Gott. Hier ist es!“ Der Captain rannte zu seinen beiden so ungleichen Begleitern zurück. Dabei sah er sich um und versuchte sich in Erinnerung zu rufen, in welcher Richtung der Friedhof lag. Theopolis, der den Mann dabei beobachtete, ohne zu ahnen, was gerade in dem Mann vor sich ging, meinte besorgt: „Ich will deine Strategie nicht kritisieren, Buck. Aber hier, mitten auf der Straße, zu stehen. Ist das nicht sehr dumm?“ Buck Rogers ging auf die Frage nicht ein, sondern er drehte sich in die vier Himmelsrichtungen, bis er sich sicher war, wie er von hier aus weitergehen musste. Dabei sah er zum ersten Mal einen menschlich wirkenden Schatten an einem der Gebäudefenster. Ihm wurde erst jetzt die Gefahr bewusst, in der er, Twiki und Theopolis schwebte. So trieb er sie an. „Kommt mit!“ Twiki sah dem davon stürmenden Mann hinterher und piepte eine Frage zu Theopolis, der erwiderte: „Ich weiß nicht, wohin er rennt. Folge ihm einfach, Twiki!“ Buck Rogers, der bereits zwanzig Meter Vorsprung hatte, durchquerte die Überreste eines Mauertores, das kaum noch zu erahnen war. Doch jetzt, da Rogers wusste, wo er sich befand, erkannte er es dennoch wieder. Kurze Zeit später erreichte er die ersten erhaltenen Grabsteine. Er hatte gefunden, wonach er unbewusst gesucht hatte. Vielleicht erfuhr er hier etwas über seine Familie. Seine Familie war wohlhabend gewesen und seine Eltern besaßen hier, bereits seit vor seiner Geburt, eine Familiengruft. Er kniete sich an einer markanten Grabplatte ab und kontrollierte die Inschrift, um zu prüfen, dass er sich nicht verlief. Dann wandte er sich zielsicher nach Rechts. Twiki, der mit beachtlichem Tempo dem Menschen gefolgt war, blieb an der Grabplatte stehen, sah darauf und piepte erneut eine Frage in Maschinensprache. „Ich weiß nicht, was er vorhat“, gab Theopolis zurück. „Folge ihm einfach!“ Die Drohne kam dem Befehl des Quad umgehend nach. Inzwischen war Buck Rogers rasch weiter gelaufen. An einem etwas schief stehenden aber dennoch wiederzuerkennenden, großen Grabstein blieb er abrupt stehen, so als ob er gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt wäre. Fast andächtig umrundete er den Stein, auf dem, vor seinem Start ins All, nur die Namen seiner bereits verstorbenen Großeltern gestanden hatten. Auf der anderen Seite kniete er sich ab und starrte ungläubig und mit einem wehen Gefühl in der Magengrube, auf die Namen, die nun dort zu lesen waren. Twiki rannte unterdessen auf die Position des Captains zu, wobei er immer wieder elektronische Geräusche von sich gab, bis Theopolis ihn ermahnte, das zu unterlassen, um seine Atombatterie nicht zu schnell zu entladen. Als die Drohne endlich neben Buck Rogers stand, folgte ihr Blick dem des Captains und auch Theopolis konnte auf den Grabstein sehen. Buck Rogers nahm die Anwesenheit der beiden mechanischen Wesen kaum wahr. Er verspürte eine tiefe Trauer, als er unter den Namen seiner Großeltern in drei Reihen darunter angeordnet las: [align type="center"]Edna & James Rogers[/align] [align type="center"]Frank Rogers[/align] [align type="center"]Marilyn Rogers[/align] Darunter stand noch ein vierter Name und in Buck Rogers krampfte sich Alles zusammen. Denn die Frau, deren Name er dort las, hatte er mit Leib und Seele geliebt. [align type="center"]Jennifer Rogers[/align] Erst nach einem langen Moment sagte Buck Rogers tonlos zu Doktor Theopolis: „Hier liegen meine Eltern, meine beiden Geschwister und meine Frau begraben. Jetzt weiß ich wenigstens Etwas. Aber hier stehen keine weiteren Daten. Keine Jahreszahlen.“ „Nur ein paar Menschen sind überhaupt begraben worden“, erklärte der Quad, obwohl er von Huer keine Erlaubnis erhalten hatte, Rogers diese Fakten preiszugeben. „Es geschah Alles so schnell. Familien wurden zusammen begraben. Daten waren unwichtig. Alle Systeme waren zusammengebrochen. Zum Schluss des Krieges hin gab es keine Armeen mehr. Keine Kämpfe. Nur Hunger, Seuchen und überall lauerte der Tod.“ Buck Rogers Blick verfinsterte sich. „Wäre ich doch bei ihnen gewesen!“ „Du kannst nicht zurück gehen, Buck“, sprach Theopolis mahnend auf den Menschen ein. „Das gehört Alles der Vergangenheit an. Aber du kannst uns bei unserer Zukunft helfen. Falls es für uns eine Zukunft gibt. Ich fürchte es ist zu spät!“ Erst jetzt wurde Buck Rogers das Geschrei der Mutanten gewahr, die auf den Friedhof gestürmt kamen. Vermummte menschliche Gestalten, die mit groben Knüppeln, Metallstangen oder primitiven Waffen, wie Messern und Äxten bewaffnet waren. „Versteckt euch, ich lenke sie ab“, raunte der Captain und schob Twiki nach links, während er um den Grabstein herum spähte. Was er sah war alles Andere, als ermutigend. Die Mutanten hatten sie bereits umzingelt. Aber Buck Rogers war fest entschlossen, sein Leben, so teuer wie möglich zu verkaufen. Noch war er nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben und sich den Mutanten zu ergeben. Die ersten der übel stinkenden Mutanten drangen auf Rogers ein und nur dank seiner Nahkampf-Ausbildung konnte sich Rogers diese Gestalten vom Hals halten. Doch für jeden, den er abwehrte, schienen zwei neue Mutanten nachzurücken. Von Sekunde zu Sekunde zog sich der Kreis um ihn und seine beiden Begleiter herum immer enger. Erst jetzt bekam Buck Rogers die Gelegenheit, sich diese Gestalten genauer anzusehen. Die meisten von ihnen hatten ihre Gesichter verhüllt. Teilweise mit Tüchern und teilweise mit ledernen Masken, die nur Öffnungen für Augen, Nase und Mund frei ließen. Die Arme waren zum Teil bandagiert. Ob wegen Verletzungen oder aus anderen Gründen, das konnte Buck Rogers bestenfalls vermuten. Captain Buck Rogers sah sich verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch es gab keine. Der Einschließungsring der Mutanten war lückenlos. Sie zogen den Ring nun langsam enger, sich ihrer Beute sicher. Buck Rogers schloss mit seinem Leben ab. Genau in dem Moment, als er aus den Augenwinkeln heraus ein seltsames Aufblitzen bemerkte. Einen Herzschlag später hörte er ein helles Sirren und bei jedem Sirren jagte ein grell-blauer Laserstrahl zwischen die Mutanten. Schuss um Schuss fuhr unter die wilde Horde, die nun panisch und in alle Richtungen auseinander stob. Erst jetzt erkannte Buck Rogers die Umrisse eine Panzerfahrzeuges, auch wenn es anders aussah, als alle Panzer, die er je gesehen hatte. Auch das Motorengeräusch der Maschine hörte er nun, da er sich langsam entspannte. Die Besatzung des Fahrzeuges schoss kompromisslos weiter auf die Mutanten, bis sich die Meute in wilder Panik endgültig zurückzog. Buck Rogers beobachtete, wie der Panzerwagen nur wenige Meter von ihm entfernt anhielt. Eine Luke öffnete sich und vier schwerbewaffnete, in Weiß gekleidete, Soldaten sprangen aus dem Innern und sicherten die Umgebung. Eine fünfte Person stieg aus und verwundert stellte Rogers fest, dass es sich um Colonel Wilma Deering handelte. Einen Schritt vor ihm blieb sie, mit strenger Miene, stehen und legte die Hände auf den Rücken. „Guten Abend, Colonel“, begrüßte Buck Rogers, der eben erst dem Tod von der Schippe gesprungen war, die Frau spöttisch. „Was machen Sie denn nachts hier Draußen?“ „Ich bin hergekommen, um Sie zu finden, Captain. Auf eigene Faust.“ Rogers grinste breit. „Das macht mich ganz heiß.“ „Wie bitte?“ „Vergessen Sie es“, riet ihr Buck Rogers. Irgendwie sprach diese Frau einfach nicht seine Sprache, wie es schien. „Übrigens: Erwarten Sie keinen übermäßigen Dank. Wir sind hier ganz gut klargekommen, bevor Sie aufgetaucht sind, nicht wahr, Theo?“ „Äh…“ machte der Quad und seufzend meinte Rogers: „Vergiss es Theo!“ Danach wandte sich der Mann wieder Wilma Deering zu. Natürlich war er ihr dankbar dafür, dass sie hergekommen war. Doch irgendwie sperrte sich etwas in seinem Inneren, das zuzugeben. Vielleicht wollte sie ihm auch nur hinterher schnüffeln. „Mir gefällt es hier übrigens. Es ist zwar ein bisschen primitiv, aber das hier ist ja auch die Southside von Chicago. Und jetzt entschuldigen Sie mich.“ Der Tonfall der Frau veränderte sich und nahm eine gewisse Schärfe an. „Sie verschwenden nur unsere Zeit. Ich werde sie mitnehmen, in die Innere Stadt.“ „Ich habe aber noch nicht alles gesehen! Sie werden also ohne mich fahren müssen, außer wenn Sie mich erschießen wollen“, begehrte Rogers auf. Natürlich würde er mitgehen, aber er war nicht dazu bereit, ihr so schnell nachzugeben. Ohne dass er hätte einen Grund nennen können, für sein nun irrationales Verhalten. Also wandte er sich von der Frau ab. Hinter seinem Rücken hörte er die Frau sagen. „Captain Roger! Einmal sind Sie davongekommen, doch diesmal nicht! Lieutenant…!“ Rogers bekam nicht mit, wie einer der Soldaten mit seiner Waffe auf ihn anlegte und schoss. Er hörte noch ein helles Sirren, bevor sein Bewusstsein abrupt ausgelöscht wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)