Wer bin ich? von Fiamma ================================================================================ Kapitel 34: ------------ Kapitel 34     Macht euch keine Sorgen. Bin bald zurück.   Usagi     „Das sieht ihr Mal wieder ähnlich“, seufzte Michiru. Schnell rief sie den Rest in die Küche, damit sie ihnen den Zettel zeigen konnte.   Genau wie Haruka, schimpfte Rei außer sich vor Wut. „Wo kann sie nur hingegangen sein? Sie wird doch nicht etwa alleine … “, überlegte Ami laut. Ohne lange zu überlegen, lief Mamoru in den Flur und schnappte sich seine Jacke. „Ich werde sie suchen gehen.“       Kenta genoss die Stille, die hier früh morgens noch herrschte. Er lauschte dem Rauschen des Meeres und beobachtete die Wellen, die sich am Ufer brachen. Ihm gingen die Bilder, der vergangenen Nacht einfach nicht mehr aus dem Kopf.   Mamiko hatte ihn und Akita zu sich gerufen und ihnen befohlen, zwei ganz bestimmte Gebäude so anzuzünden, dass von ihnen nichts mehr übrig bleiben würde. Außerdem sollten sie eine Botschaft, die an eine ganz bestimmte Person gerichtet war, mit Feuerbuchstaben vor die Gebäude setzen. Er seufzte bei dem Gedanken daran. Er hatte sich gar nicht wohl dabei gefühlt. Aber er hatte keine Wahl gehabt. Sein Bruder dagegen war sofort im wahrsten Sinne des Wortes Feuer und Flamme gewesen, als er die kleine Wohnung zugeteilt bekam, die einer der Sailor Kriegerinnen gehörte. Er bekam den kleinen Blumenladen und seine Schwester wollte sich höchstpersönlich um den Tempel kümmern. Die Gebäude sollten alle drei gleichzeitig brennen, also hatte Mamiko ihnen die genaue Uhrzeit genannt und ihnen gedroht, ja keinen Fehler zu machen. Nervös hatte er immer wieder auf die Uhr gesehen. Er wollte es nicht und doch musste er es tun. Höhnend tickte die Uhr immer weiter und die kleinen Zeiger hatten sich langsam auf die vereinbarte Uhrzeit geschoben. Schnell brannte das Geschäft lichterloh und die Flammen waren im Begriff auf die anliegenden Gebäude überzugehen. Unerkannt verschwand er daher in einer dunklen Seiten Gasse und kehrte danach zu seinen Geschwistern zurück.   Nachdenklich betrachtete er das Wasser und sog die salzige Meeresluft in seine Lungen, als er mit einem Mal aufseufzte. „Du solltest nicht hier sein.“ „Ich weiß“, flüsterte es hinter ihm. Ohne sich zu bewegen, sah Kenta weiterhin aufs Meer. Er wusste genau, wer hinter ihm stand, dazu brauchte er sich nicht um zudrehen. „Usagi, was machst du hier? Woher wusstest du überhaupt, dass ich hier bin?“   Ohne etwas zusagen, stellte sie sich neben ihn, blickte ebenfalls auf die Wellen und nahm ihre Kapuze herunter. Sie hatte sie tief in ihr Gesicht gezogen, da die halbe Stadt mittlerweile nach ihr suchte. „Du hast mir mal erzählt, dass du dir gerne am Hafen den Sonnenaufgang ansiehst. Also dachte ich, was für Nagoya galt …“   Kenta löste seinen Blick vom Meer und sah sie nun an. Daran erinnerte sie sich? Schwach lächelnd sah sie ihn nun auch an. Keiner von beiden sagte in dem Moment etwas. Er sah in ihre großen blauen Augen und versank beinahe in ihnen. Wie hatte er diese Augen vermisst. Am liebsten hätte er sie jetzt ganz fest an sich gezogen und seine Arme um sie gelegt. Aber das durfte er ja jetzt nicht mehr. Geschweige, dass sie das überhaupt wollen würde. Er würde sich vermutlich nur eine einfangen. Aber warum war sie hier? Dass sie ihn sehen wollte, weil sie ihn vermisst hatte, bezweifelte er doch stark. Doch bevor er weitere Überlegungen anstellen konnte, brach sie das Schweigen. „Ich muss dringend mit dir sprechen.“ Verwundert zog er seine Augenbrauen nach oben. „Ihr müsst damit aufhören.“ Kurz zog sich bei ihm etwas zusammen. Hatte er insgeheim doch gehofft, sie wäre wegen ihm hier. Aber wie dämlich war er eigentlich, natürlich war sie deswegen hier. „Eris benutzt euch nur.“ „Eris?“   Sie erzählte ihm, was passiert war und alles, was sie von Eris wusste, damit er es verstand. Kenta verzog immer mehr, bei ihrer Erzählung, sein Gesicht. „Sie hat unseren Planeten zerstört und dadurch sind unsere Eltern … “ Er senkte seinen Kopf und ballte seine Hände zu Fäusten. Vorsichtig legte sie daher ihre Hand auf seinen Rücken. Sie wusste, dass er kein schlechter Kerl war. Ihr tat es leid ihn so zu sehen. Seitdem sie wusste, was Eris mit ihnen gemacht hatte, hegte sie keinen Groll mehr gegen ihn oder die anderen. Und Kenta mochte sie, wenn sie ehrlich zu sich war, sogar sehr gerne. Sie musste ihm einfach helfen. Sie hatte ihn lieb gewonnen in der Zeit, in der sie bei ihm war. Nicht so, wie sie Mamoru liebte. Aber die Monate waren halt nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. „Du musst Mamiko davon überzeugen damit aufzuhören.“ Schief lächelnd schüttelte er seinen Kopf. „Sie wird mir nicht glauben. Sie ist viel zu sehr vergiftet von der schwarzen Energie.“ Eindringlich sah sie ihn an. „Sie wird euch töten, wenn sie euch nicht mehr braucht.“ Mit einem Mal wurden seine Augen, wie kleine Schlitze. Langsam beugte er sich zu ihr herüber und stupste ihr mit seinem Zeigefinger gegen die Schulter. „Machst du dir etwa Sorgen um mich?“   Prompt wurde sie rot um die Nase. „Ich … nein … also …“ Grinsend wich er wieder zurück. Diesen kleinen Scherz konnte er sich nicht nehmen lassen. „Schon gut. Ich weiß, dass du nicht das Gleiche für mich empfindest, wie ich für dich. Genau genommen müsstest du mich sogar hassen, für das, was ich dir angetan habe.“ Schlagartig änderte sich seine Miene wieder und nachdenklich sah er wieder aufs Wasser. „Die Brände … Ich … Ich wollte das nicht, aber …“ „Ich weiß …“ Schwach lächelnd sah er wieder zu ihr und erst jetzt bemerkte er das riesige Pflaster an ihrem Hals. Mit großen Augen deutete er darauf. „Waren das meine Brüder?“ „Nein …Ja, schon, es war …“ Doch weiter kam sie nicht. Erschrocken fuhren beide stattdessen zusammen, als das Meer plötzlich begann zu tosen und zu toben. Schlagartig verdunkelte sich auch der Himmel. Es war augenblicklich wieder pechschwarz, wie in der Nacht, obwohl gerade eigentlich die Sonne aufging. „Was geht hier vor?“ „Ich habe keine Ahnung.“ Genauso irritiert wie sie, konnte er nur seinen Kopf schütteln.   Doch lange mussten die beiden nicht auf eine Erklärung warten. „Prinzessin.“ Eine ohrenbetäubende Stimme ertönte in gesamt Tokio. Usagi und Kenta erkannten sie sofort. „Mamiko“, flüsterten beide gleichzeitig, als die Stimme schon weiter sprach. „Ich habe nun lange genug auf dich gewartet. In einer Stunde bist du am Tokio Tower sonst …“ Hämisch lachte sie auf. „Ansonsten wird die gesamte Stadt brennen, mitsamt ihren Bewohnern. Komm gar nicht auf die Idee, die Menschen von hier wegbringen zu wollen. Dazu sind es zu viele, außerdem habe ich einen Bannkreis um die Stadt gelegt. Niemand kann Tokio mehr verlassen.“ Ein finsteres Lachen ertönte ein letztes Mal, bevor es wieder heller wurde und auch das Meer sich wieder beruhigte. Fassungslos sahen sich die beiden an. Doch dann baute sich Kenta entschlossen vor Usagi auf. „Ich muss versuchen Mamiko umzustimmen. Wenn ich es irgendwie schaffe, dass sie mir glaubt, dass wir nur Marionetten sind, dann … Obwohl ich meine Schwester selber kaum noch wieder erkenne …“ So schnell seine Entschlossenheit gekommen war, verging sie auch wieder. Die Person, die dort gerade gesprochen hatte, das war nicht mehr seine Schwester. Sie war durch und durch von Eris verseucht. Nur noch ein Schatten seiner eigentlichen Schwester.   Sanft legte sie ihre Hand auf seine Schulter. „Du bleibst hier und wirst dich raushalten. Sie will mich, genau genommen will Eris mich. Ich werde Eris besiegen, die Menschen retten und deine Schwester und deinen Bruder zurückholen. Es wird alles wieder gut. Hörst du?“ Abrupt lies sie ihn wieder los, schnappte sich ihre Brosche und verwandelte sich vor seinen Augen in Sailor Moon. „Bleib hier und mach dir keine Sorgen. Ich werde deine Schwester zurückholen.“ Ohne auf eine Reaktion von ihm zu warten, lief sie los. Sie musste sich beeilen, um noch rechtzeitig zum Tokio Tower zu kommen.   Keuchend erreichte sie gerade noch rechtzeitig den Tokio Tower. Die Stunde war beinahe um und sie wusste nicht, ob Mamiko sich auch wirklich daran halten würde, den Menschen in der Stadt nichts zu tun. Schwer schluckend sah sie auf die Besessenen. Es mussten Hunderte sein. Immer noch außer Atem straffte sie jedoch ihre Schulter, ignorierte den Schmerz in ihrem Körper und schritt erhobenen Hauptes auf die Menge zu und machte sich im selben Moment kampfbereit. Doch anstatt, wie von ihr erwartet, stürmten die Besessenen nicht auf sie zu, sondern bildeten zwischen sich eine Art Gasse. Wissend das am Ende Mamiko auf sie warten würde, ging sie hindurch. Mit langsamen Schritten näherte sie sich dem Ende des Spaliers und wurde mit einem breiten Grinsen im Gesicht auch schon von Mamiko empfangen. Mit verschränkten Armen stand auch ihr Bruder neben ihr und starrte sie hasserfüllt an. „Bist du also doch gekommen … Und wie ich sehe, hast du deinen Anhang gleich mitgebracht.“ Verwundert drehte sie sich herum und sah in die ernsten Gesichter der anderen Sailor Kriegerinnen und Tuxedo Mask. „Aber? Was macht ihr hier?“ Langsam kam Mamoru auf sie zu und stellte sich neben sie. „Glaubst du ernsthaft, wir lassen dich hier alleine?“ Prompt schossen ihr die Tränen in die Augen. Natürlich, sie hatten die Botschaft auch gehört und wussten, dass sie hier her gehen würde. Sie sollte nicht hier sein, es war viel zu gefährlich für sie. „Ihr solltet nicht … Es-“ „Wir sind ein Team.“ Da ihm die anderen zunickten, nickte auch sie und wandte sich danach wieder an Mamiko. „Na seid ihr mit eurem Geplaudere fertig?“ „Mamiko. Hör auf mit dem Wahnsinn. Eris benutzt euch nur, sobald sie euch nicht mehr braucht, wird sie euch töten.“ Wütend schnaubte ihre einst geglaubte Freundin und hob ihre Arme in die Höhe. „Was bildest du dir ein, so über meine Herrin zu reden! Jetzt bist du fällig!“ Lachend ließ sie über ihren Händen Energiebälle erscheinen und schleuderte diese auf sie zu. Sofort wich sie ihnen aus. „Mamiko bitte. Denk doch mal nach. Wann war diese Frau bei euch aufgetaucht? Sie hat alles genau geplant. Sie war diejenige, die euren Plan-“ „Schnauze! Genug geplaudert. Erledigt die Sailor Kriegerinnen!“, brüllte Mamiko den Besessenen zu und begann wieder aus voller Kehle hysterisch zu lachen.   Abrupt stürmten die Besessenen los und griffen die Sailor Kriegerinnen an. Lachend stürmte Akita allerdings, mit einem Schwert in der Hand, auf Mamoru los. „Du gehörst mir. Jetzt wirst du für das was du getan hast bezahlen!“ Schnell verwandelte er sich in Endymion und parierte Akitas Schläge.   Fassungslos sah sie zu den anderen, doch bevor sie ihnen zur Hilfe eilen konnte, wurde sie von Mamiko aufgehalten. „Schön hier bleiben. Du gehörst mir.“ Einen Energieball nach dem anderen schleuderte Mamiko auf sie zu. Doch jedes Mal schaffte sie es irgendwie auszuweichen. Dabei sah sie auch zu den anderen herüber und konnte erkennen, dass sie große Mühe hatten, gegen die Masse an Besessenen anzukommen. Sie wurden mehr und mehr eingekesselt. Rasch ließ sie daher ihr Zepter erscheinen. „Mamiko bitte hör auf. Komm zu dir, das bist doch nicht du.“ „Was weißt du überhaupt! Du bist doch nur eine kleine verwöhnte Göre!“ Zitternd klammerte sie ihre Finger um den Stab des Zepters. Sie wusste, dass es sie einiges an Kraft kosten würde, doch sie hatte keine andere Wahl. „Licht des Silbermonds, schein und heile!“ Das Licht des Zepters erreichte Mamiko und für einen kurzen Moment fasste sich diese an ihren Kopf und torkelte ein paar Schritte rückwärts. Rasch drehte sie sich, damit sie den anderen helfen konnte, um. Sie hob erneut ihr Zepter in die Höhe, doch bevor sie irgendetwas machen konnte, traf ein Energieball sie direkt am Rücken. Vor Schmerzen schreiend sackte sie auf ihre Knie.   Erstarrt sah das Sailor Team, für einen Augenblick, auf ihre zu Boden gegangene Freundin. Dieser kurze Moment hatte jedoch gereicht, dass jeder von ihnen überrumpelt wurde und nun in den Fängen von mehreren Besessenen war. Keiner konnte sich mehr rühren. Auch Endymion hatte in dem Moment, als Sailor Moon zu Boden ging nicht aufgepasst und Akita hielt nun sein Schwert direkt an seine Kehle. Schnell rief Akita zwei Handlanger heran, die sich Endymions Arme schnappten und ihn festhielten. Wankend stand Sailor Moon wieder auf und atmete schwer ein und aus. Ihre Kleidung war zerfetzt und ließ daher den Blick auf ihren Rücken frei. Er war schlimm verbrannt und schmerzte, dass ihr ganz schwindelig davon wurde.   „Mamiko bitte. Komm zu dir.“, flüsterte sie leise und hielt ihr Zepter in die Höhe. „Das würde ich schön bleiben lassen. Sieh dich doch mal um. Gib auf oder deine Freunde müssen dran glauben.“ Immer noch das Zepter in die Höhe haltend, drehte sie ihren Kopf zur Seite und suchte die anderen. Jeder von ihnen war in der Gewalt von Mamiko. Sie sah zu Mamoru, dem immer noch das Schwert an den Hals gedrückt wurde, und sofort stiegen ihr die Tränen in die Augen. „Hör ihr nicht zu. Sie wird uns sowieso nicht gehen lassen. Erledige sie. Los!“, rief Mamoru und versuchte sich zu befreien, doch ohne Erfolg. Akita packte ihm stattdessen an seiner Schulter und drückte ihn mit den beiden Besessenen auf den Boden. Demonstrativ stellte er seinen Fuß auf Mamorus Rücken, griff in seine Haare und riss seinen Kopf damit hoch. Lachend richtete er die Schwertspitze gegen Mamorus Kehle. „Was steht du denn da, los schnapp sie dir“, schimpfte Rei hinter ihr und auch die anderen stimmten mit ein. „Seid still!“, zischte Mamiko daraufhin, hob ihre Hand und im selben Moment schrien ihre Freundinnen laut auf. Es sah beinahe so aus, als ob ihnen Stromschläge durch den Körper gejagt wurden. „Nein. Nicht. Bitte hör auf.“ Zitternd drehte sie sich wieder zu Mamiko und senkte ihren Kopf. „Du hast gewonnen. Stell mit mir an, was du willst. Aber lass die anderen gehen. Sie haben nichts damit zu tun.“ „Die sind mir sowie so egal. Sobald du vernichtet bist, stellen sie eh keine Gefahr mehr da. Solang sie uns in ruhe lassen. Können sie gehen.“ Sie konnte nur hoffen, dass Mamiko auch die Wahrheit sagte. Sie hatte keine andere Wahl. Sie musste versuchen, die anderen zu retten. Auch wenn dies bedeutete, dass sie ihr eigenes Leben dafür geben musste. „Nein. Bekämpfe sie, los. Kümmere dich nicht um uns!“, riefen ihr alle durcheinander zu, doch sie reagierte nicht auf sie und schloss stattdessen ihre Augen. Schwer schluckend ließ ihr Zepter fallen und senkte langsam ihre Arme. „Es tut mir leid. Ich liebe dich Mamoru…“, schluchzte sie leise, aber noch so laut, dass er sie verstehen konnte.   Mamiko hob ihre Arme und vor ihr bildete sich ein langer schwarzer Energiespeer. Lachend zielte sie damit direkt auf Sailor Moons Herz.   „Usagi. Nein! Wehr dich!“, brüllte Mamoru und konnte nicht fassen, was da gerade passierte. Sein Peiniger hockte sich zu ihm hinunter und beugte sich zu seinem Ohr. „Sieh schön hin. Sobald meine Schwester sie vernichtet hat, bist du an der Reihe.“   Akita legte seine eine Hand unter sein Kinn und zwang ihn dadurch zu zusehen, wie seine Schwester mit ihrem Arm ausholte und den Energiespeer losschoss.   „Usa!“, schrie Mamoru erneut und musste mit ansehen, wie der Speer immer näher auf sie zuflog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)