Zeitspiegel von abgemeldet (Die Zeitensammler) ================================================================================ Prolog: Wie alles begann... --------------------------- Ein wispern in den Bäumen. Leises summen in der Luft. Doch die anderen Tiere auf der Lichtung schweigen. Sie alle in der nähe Beobachten Kian, die Zeitensammlerin. Einer der Gruppe der Zeitspiegel berichtet ihr gerade von den Geschehnissen aus der Stadt Leynis. Die Magie kehrte langsam in die Hauptstädte zurück. Seit dem sie alle gejagt wurden, ist es der erste Ort, an dem so viele Fabelwesen gesichtet wurden. Den Menschen unerkannt, doch den Faun die sie erkennen können wie jedes andere Wesen auch, blieb auch das nicht verborgen. Sie sind die letzten der Faun. Reisende die durch die Lande ziehen und alles was von Geschichtlicher Bedeutung ist zu Kian tragen. Die Djinn lächelt den Mann dankend an. „Ich danke dir. Dieses Ereignis wird die Zeit erneut verändern. Es ist an der Zeit, dass wir aus den Schatten hervor kommen und wieder ans Licht treten. Die Zeit wieder vereint mit den Menschen zusammen zu leben wird sehr bald wieder kommen“ gibt sie ihm zu verstehen. „Geh zu deinen Brüdern und Schwestern. Berichte ihnen das was ich dir gerade gesagt habe. Dann auch zu all den anderen die sich versteckt halten.“ „Ich danke euch Kian.“ Der Faun verbeugt sich und kehrt der Lichtung den Rücken zu. Noch einmal dreht er sich um. Doch von der Zeitsammlerin fehlt jede Spur. Kapitel 1: Ein neuer Anfang --------------------------- 𝓚𝓾𝔂𝓪𝓵 saß ruhig auf einem Felsvorsprung, hinter sich die wenige Meter hochragende Klippe. Doch unter seinen nackten Füßen fiel die Wand aus Steinen und Felsen steil und weit hinunter. Warme Sonnenstrahlen glitten über seinen freien Oberkörper entlang. Er trug lediglich eine weite schwarze Hose. Rabenschwarzes Haar wehte im sanften Wind der heißen Mittagssonne zu den Felsen hinunter. Diese Windgeist Frau war hier. Eine falsche Bewegung und er würde in bodenlose Tiefe fallen. Zumindest fast. Irgendwann kam man immer an. Egal ob tot oder lebendig. Dann war es an der Zeit weiter zu ziehen. Dem Wind folgend würde der Faun bald am Ziel seiner Reise sein. Ein neues Zeitalter brach an. Ein flüstern in den Klängen des Windes lies ihn zumindest hören wohin ihn seine Reise brachte. Zu einer der fünf großen Städte: Leynis Die Stadt des blühenden Handels und des Völkertreffens von den alten Zeiten. Es war soweit das jener Ort erneut ins Rampenlicht der Zeitspiegel trat. Er ist einer von ihnen. Sie sind es die alle Dinge aufzeichnen oder selber daran teilhaben und das was passierte auf ewig in Papier fest halten. Seine Aufgabe war es diese Aufzeichnungen den Dschinn der Zeit zu bringen. Der Zeitensammlerin Kian. Egal was in all den Jahren passierte oder wie viele Jahre in die Lande zogen. Sie wusste alles. Sie war der Zeitspiegel dieser Welt. Dann zerrte der Wind erneut durch seine Haare, der Herr solle doch endlich aufbrechen. Lieber wäre Kuyal aber noch eine weile dort wo er war geblieben. Hier war es angenehm ruhig und nicht so lebhaft wie in seiner Zielstadt. Er hasste diese Masse an Menschen. Mürrisch machte er sich daher auf. Kian wollte ihn wohl wieder nerven, das ausgerechnet er dort hin musste. Trotzdem wusste er das es sinnlos war, sich darüber aufzuregen. Am Ende bekam die Dame doch immer was sie wollte. Ob es nun ihr Wille oder wieder das Wissen das gesammelt wurde war egal. Kuyal hasste die Djinn manchmal dafür. Und doch hatte er großen Respekt vor ihr. Ohne ihr würde diese Welt wie er und andere sie kannten nicht existieren oder vollkommen anders sein. Weiterhin schien die Sonne kräftig vom Himmel. Der junge Mann folgte dem schmalen Pfad, der ihn zu dem Weg am steilen Felshang hinunter führen sollte. > Folge dem Wind < hatte ihm die Djinn gesagt. Doch dieser sprach nur in Rätseln zu ihm. Nie direkt. Er wehte ihn nur zu jenen Orten die er besuchen sollte. Welche Wege es waren, spielte für diesen keine Rolle. Er fegte ja einfach darüber hinweg, während er selber laufen durfte. „Ihr Windgeister seid echt lästig. Ständig die schweren Wege! Beim nächsten mal such ich mir einen anderen,“ gab er diesen zu verstehen. Ein kalter Windstoß pustete von unten zu ihm hoch und klatschte Staub in sein Gesicht. Kuyal mochte sie nicht sonderlich. Dennoch ging er weiter. Weiterhin spielte das derzeit kleine Wesen in seinen Haaren. Immer wieder viel ihm eine Strähne ins Gesicht. Irgendwann sperr ich die blöde noch ein dachte er sich genervt. Manchmal konnte diese Djinn mit ihren Windgeistern ganz schön lästig sein. Es dauerte noch eine ganze Zeit bis er endlich unten angekommen war. Seine ungewollte Begleiterin hatte er ignoriert. Dementsprechend staubig sah er nun auch aus. Sie konnte es nicht lassen ihn mit diesen zu bewerfen da der Herr sie ja ignorierte. „Umoya? Schwirr ab!“ bekamen diese jedoch nur von seiner Seite aus genervt zu hören. Ein leises, fast schon lachendes Geräusch war zu hören, ehe es dann wieder Windstill wurde. Vorerst war dieser Plagegeist verschwunden. Oh Kian, das gibt noch Ärger. Jedes mal schickst du mir die selbe her.... dachte er leicht bitter. Sobald das vorbei war, hatte er sich vorgenommen dieses Wesen loszuwerden. Die Djinn musste dafür sorgen. Wenn nicht, würde er nicht mehr zu deren Gruppe dazu gehören. Kuyal währe frei davon die Geschichte aufzuzeichnen. Dort hin gehen wohin er wollte, ohne das man es ihm sagte wo er hin zu gehen hatte oder sein sollte, da man dort wohl was erwartete. Ob diese es auch verstehen würde war ihm relativ egal. Klar, sie war meistens freundlich, aber das war es auch schon. Der Faun war mehr froh wenn er mit den meisten der Gruppe nichts zu tun hatte. Er schätzte die Ruhe im Vergleich zu den anderen. Vor ihm erstreckte sich eine endlose weite Landschaft aus grünem Gras, vereinzelten Bäumen und einem Wald in weiter Ferne. Zudem war dort hinten auch das Meer und somit sein Ziel, Leynis. Mit fast keiner Motivation ging er somit den Weg in diese Richtung weiter. Erneut streifte ihn eine Brise vom sommerlich warmen Wind. Sie war doch noch hier. „Was willst du Umoya?“ fragte er in die leere hinein. Denn gerade war sie nicht zu sehen. „Was ich will? Hmm..... mal Überlegen“ hörte er es fast schon lachend über sich. „Na was wohl? Dich begleiten? Kian hat es mir gesagt. Selbst wenn du mich fort schicken solltest, ich werde bei dir bleiben bis dein Auftrag erledigt ist!“ meinte sie ihn leicht neckend und mit fester Überzeugung. Er schnaubte nur zur Antwort. „Typisch Kian“ brummte er zurück. Darauf hin änderte sich neben ihn etwas. Eine zarte Frau mit langen grünem Haar, blauen Bändern um die Brüste und einem blauen Rock in dem immer wenige Wassertropfen glitzerten nahm neben ihm schwebend Gestalt an. Wie er trug sie keine Schuhe. Nur das sie diese da sie immer schwebte nie brauchen würde. Sie stahl sich eine vereinzelte Strähne und lies diese durch ihre Handfläche gleiten. Dann sah sie ihn mit blitzenden Augen an. „Du wirst mich nie los“ lachte sie dann. Daran zweifelte er keine Sekunde. Nur zu gut wusste er wie stur diese sein konnte. „Schon gut. Aber lern zumindest laufen. Mit deinem herum schweben fällst du nur auf,“ beendete er vorerst das Gespräch. Aus den Augenwinkel sah er dann wie diese ihre Füße auf dem Boden absetzte. Sie mochte es nicht sonderlich wenn er ihr etwas zu sagen hatte. Aber manchmal hatte auch Kuyal recht wenn er mal was sagte. Sonderlich gesprächig erschien er ihr ja nie. Wieso musste sie ihn immer wieder begleiten? Tja, sie kannte die Antwort leider. Niemand konnte ihn leiden, da er die ruhe bevorzugte. Doch all die anderen liebten es zu reden oder über erlebtes zu reden. Nur sie selber kam irgendwie mit ihm zurecht. Das hieß jedoch nicht das es keinen reiz hatte ihn ab und an ein klein wenig zu ärgern. Irgendwie musste man ihn ja zum reden bringen. Wie schafft der es nur so zu laufen? Erstens, das Gras kitzelt an den Füßen Zweitens, irgend etwas zwickt so das es nervt Drittens, fliegen ist angenehmer Viertens, niemand hat mir gesagt das laufen anstrengend sein kann! schimpfte sie so geistig vor sich her. Ja auch Geist oder Elementar Wesen wie sie konnten jammern und Fluchen. Auch wenn es eher unangebracht für sie war. Manchmal musste eben auch so was sein. Seufzend ging sie weiter. „Au!“ quietschte sie kurz lauter als geplant. In irgend etwas hartes spitzes war sie da rein gelaufen. „Ich bin in irgendwas rein gestiegen.“ meinte sie gerade noch. Aber der dem sie das sagte war schon wieder weiter gegangen. „Hey? Kuyal? Warte!“ rief sie ihm nach. Nur kam keine Antwort. Ok, das ist mir zu doof, ich fliege wieder weiter. Laufen ist dumm und damit erhob sie sich wieder in die Luft und schwebte ihm nach. Ihr Fuß tat deswegen aber immer noch weh. Laufen wollte sie daher nicht mehr so schnell wiederholen. Er seufzte. Diese Frau konnte doch tatsächlich nicht aufpassen wo sie hin trat. Lief doch einfach so in eine Distel rein. Kopfschüttelnd ging er weiter. Sie würde schon nach kommen. Sehr wahrscheinlich fliegend. Und tatsächlich. Lange hatte es nicht gedauert bis sie ihm nach rief und hinterher flog. Der Schatten der neben ihm Auftauchte und das kein Geräusch von raschelnden Gras auftauchte hatten sie verraten das sie schwebte. „Wie war das mit dem laufen?“ fragte er daher und sah sie an. „Nichts! Es tut weh. Ich laufe keinen Meter mehr“ schnaubte sie verächtlich. Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. „Weil du in eine Distel gestiegen bist?“ fragte er dann belustigt über ihre Tollpatschigkeit die sie beim Laufen hinlegen konnte. Keine Antwort war zu hören. Seufzend sah er sie an und blieb stehen. „Was ist?“ fragte sie als er stehen blieb. Anstelle zu antworten schnappte er sich kurzerhand ihren Fuß, der leicht rötlich war. „Was soll das?“ fragte sie leicht erbost und versuchte ihn los zu werden, indem sie an seiner Hand zerrte. Doch er hielt sie gut fest. „Halt still!“ meinte er mit festem Tonfall. Irritiert sah sie den Faun an. Schweigend sah sie dann wie er ihr den Distel Dorn hinaus zog. Umoya zuckte leicht zusammen als er das tat. Dafür war dieser jetzt jedoch draußen und er lies sie wieder los. „Besser?“ fragte er sie mit hochgezogener Augenbraue. Sie nickte nur schweigend. Dann ging er weiter. Dicht gefolgt von einer schwebenden Umoya. Kapitel 2: Neue Wendung ----------------------- Seit Stunden waren die beiden Unfreiwilligen Partner unterwegs. Wenn man es es aus Umoyas Sicht nahm wohl nur zur Hälfte ungewollt. Sie hatte einfach ein klein wenig Spaß daran ihn ein wenig aufzuziehen wenn sie Nachrichten von Kian überbrachte und den gelangweilten Faun begleiten sollte. Das er sie nicht mochte, störte die Frau recht wenig. Harte schale, weicher Kern oder wie war das? Auf jeden Fall so was in der Art und daran glaubte sie ganz fest. Tief in ihrer Seele glaubte sie an das Gute in ihm, selbst wenn er es nicht zugab oder offen zeigen wollte. Oder vielleicht noch nicht zu gab. Sie wusste es nicht. Erst mal hieß es einfach durch die Gegend zu schweben und nicht aufzufallen. Starr den Blick nach vorne gerichtet ging er mit so was schwebenden neben sich weiter. Schön auffällig. Ihr Glück das gerade keine anderen Menschen hier in solchen verlassenen weiten Gelände unterwegs waren. Kuyal hatte mit dem Lauf der Zeit gelernt, das diese verlassene Orte mehr mieden als all die anderen Wesen die hier lebten. Welche die wie er eben diese liebten, da man dort seine Ruhe hatte. Zumindest meistens. Denn seltsamer weise fand ihn diese Wind Plage immer und überall, egal wo er war. So kam es auch das er hier zu gezwungen wurde. Und in weniger als einer Stunde würden sie an einer kleineren Ortschaft ankommen. Der erste um wieder ein klein wenig Proviant zu besorgen, bevor es weiter ging. Bis dahin musste er diesem Störrischen Ding das da noch immer in der Luft hing beibringen das sie gefälligst laufen sollte. Nach etwa weiteren dreißig Minuten hielt er dann an und sah sie an. „Ab jetzt Flugverbot für dich. Das nächste Dorf ist keine halbe Stunde mehr von hier entfernt. Zu auffällig wenn du da in der Luft schwebst“ meinte er und deutete ihr wieder zu laufen. Umoya setzte einen Schmollmund auf. In der Hoffnung er würde klein bei geben. Doch daraus würde nichts werden. „Aber laufen ist anstrengend!“ jammert sie dann los. „Fliegen ist viel einfacher und man sticht sich nicht in die Füße. Keine Ahnung wie du das aus hältst....“ ging es dann schon im selben Tonfall von ihr weiter. Kuyal sah sie schief an. „Zur not zieh ich dich hinter mir her“ meinte er dann schulter zuckend. „Außerdem sind auf festen Wegen keine Disteln in die du rein laufen kannst. Guck einfach auf den Boden. Dann passiert schon nichts“ versuchte der Mann sie irgendwie auf zu muntern. Besonders gut war er ja nicht darin. Er seufzte. Aus der Ferne konnte er schon die ersten Menschen auf dem Weg den sie erreicht hatten sehen. Und einen immer noch schwebenden Windgeist. Verdammter Geist! Jedoch warten wollte er auch nicht bis sie die beiden sahen. Kurzerhand war er gezwungen sie auf seinen Rücken zu ziehen und so zu tragen. „Dannach läufst du wieder selbst!“ gab er knapp zu verstehen. „Ist gut“ kam es gut gelaunt hinter ihm in seine Ohren. Er rollte lediglich die Augen. Es fühlte sich so an, als ob er einen Sturm auf seinen Rücken trug. Musste den alles von ihr aus Wind bestehen? Selbst der Körper? Manchmal verstand er die Magie um ihn herum nicht ganz. Obwohl er schon seit er denken kann zu den Zeitsammlern gehörte und daher recht viel Wissen angesammelt hatte, gab es immer noch genug was er nicht ganz verstand oder verstehen wollte. Dafür war die Welt einfach zu groß und vielseitig. Die Minuten vergingen im Schneckentempo bis die fremden Menschen endlich außerhalb seiner Sicht und Hörweite verschwanden. Erst dann wollte er sie wieder absetzten. Diese jedoch klebte jetzt wie eine Zecke hinten an seinem Rücken fest und weigerte sich loszulassen. „Umoya?“ fragte er. Doch sie reagierte nicht mal ansatzweise. Miss Geist hing still auf ihm drauf und blieb wo sie war. Kuyal tippte ihr auf die Stirn. Immer noch keine Reaktion. Nur das ihr Kopf von seinem nach unten sank und jetzt auf seiner Schulter ruhte. Sie fühlte sich gerade auch nicht mehr wie ein Sturm auf seinem Rücken an, sondern eher wie eine sanfte Sommerbrise. Da schlief doch tatsächlich der Wind auf ihn. Besser gesagt ein sehr anhänglicher Wind. Wie auch immer der Faun sie loswerden könnte, wusste er nicht mehr. So anhänglich war sie ja noch nie. Irgendwas stimmte mit ihr nicht so ganz. Nur was wusste er noch nicht. Vielen Dank Kian, jetzt ist sie noch anhänglicher als sonst... Er hätte es einfach von Anfang an wissen müssen das die beiden wieder irgend was im Schilde führten und ihm wie immer nichts sagten. Ein Grund für seine schlechte Laune wenn er mit ihr unterwegs sein musste. Und wenn er mit diesem Anhängsel dann im Dorf angekommen war, würde er zumindest versuchen sie los zu werden. So lange es eben ging. Sie würde ihn ja doch wieder finden. Nur gegen einige Minuten oder Stunden die er alleine sein konnte, hatte er nichts einzuwenden. Dann endlich nach einer Weile konnte er die Ortschaft schon sehen. Immer mehr an Menschen waren unterwegs. Zu viele. Viel zu viele wie er fand. Leider mussten beide jedoch hier halt machen. Alles wuchs nun einmal nicht an Bäumen oder Sträuchern. Er tippte wieder auf die Stirn von der schlafenden Umoya. "Hey? Aufwachen. Wir sind in dem Dorf angekommen" sagte er mit gedämpfter Stimme. "Nur noch eine Minute....." nuschelte sie dann in seinen Nacken rein. "...." Doch dieses mal verkniff er sich weiter zu reden. Einen Windgeist wecken endete besonders bei diesem hier meist als Wirbelsturm. Und den konnte er jetzt absolut nicht gebrauchen. Erst recht nicht die Aufmerksamkeit die unweigerlich danach folgen würde. Somit steuerte Kuyal eine Gaststätte an und besorgte erst mal ein Zimmer. Sie schlief noch immer als er die Treppen nach oben zu den Gästezimmern ging. Sogleich suchte er dieses. Vorsichtig löste er sie dann von seinem Rücken, legte sie in das Gästebett ab und verschwand wieder nach unten. Endlich war er wieder alleine. Erst einmal Einkaufen. Der Faun schlenderte langsam über den Markt, auf dem die verschiedensten Leute ihre Waren ausriefen um noch mehr Kunden anzulocken. Doch er nahm sich nur das nötigste mit. Kuyal wollte so schnell es ginge verschwinden. Am besten bevor sie wieder wach wurde. Es erschien fast schon zu ruhig hier. Er spürte das er nicht der einzigste war der hier nicht so ganz hergehörte. Schon lange hatte Sarleen gemerkt, das es hier noch jemanden gab der nicht hier her gehörte wie er. Dennoch hatte er nicht damit gerechnet das da ausgerechnet noch ein Windgeist dabei sein würde. Zudem noch eine von Kians Geistern und engsten vertrauten. Natürlich wusste er wie fast alle anderen magischen Wesen wer zu dieser Djinn gehörte, aber sehen tat man diese oder ihre Augen die überall verstreut waren eher selten. Und zwei an einem Ort waren praktisch eine Chance die eigentlich nie zutreffen würde. Hehe, so schnell werdet ihr mich jetzt nicht mehr los. So oft die Geschichte Hautnah zu erleben hat man auch nicht immer. Er wollte es seit langem mal wissen, wann wieder etwas wichtiges passierte und reiste daher durch die Gegend, immer auf der Suche nach den Zeitspiegel Leuten. Endlich hatte seine Suche ein Ende. Dafür jedoch würde ein neues Abenteuer anfangen. Leise schlich er somit hinter den beiden her. Sie schienen eine Rast zu machen da er beide in ein Gasthaus gehen sah. Nur der Mann kam noch heraus. Die Frau hingegen blieb wohl drinnen. Vermutlich zu müde von der Reise. Bei dieser Gelegenheit die sich ihm bot, schlüpfte Sarleen leise an den anderen Gästen vorbei und huschte nach oben. Alle Räume bis auf eines waren verschlossen. Er trat ein. Die Frau die er auf dem Bett fand schlief tatsächlich. Darum also gehst du nicht mit... Er lächelte. Leise und ohne es bewusst zu wollen fing er an eine Melodie zu summen. Die Frau bewegte sich zaghaft und verschlafen. Ihre Mundwinkel zogen sich langsam zu einem Lächeln nach oben. Seine Augen auf ihr Gesicht fixiert summte er weiter. Dann öffnete sie ihre Augen und sanfte Hellgrüne sahen in die seinen. Verträumt sah sie ihn an und richtete sich noch immer schläfrig auf. Sie kroch auf ihn zu. Doch anstelle von weiter summen brach er ab und verstummte. Ruckartig stand der Mann auf. Aber er sah sie noch immer an. Verdammtes Undinenblut! fluchte er innerlich. Beinahe hätte er dem Windgeist ihre Lebensenergie geraubt. "Es tut mir leid dich gestört zu haben. Bin wohl ins falsche Zimmer gestolpert." log er mit ruhiger Stimme. Sie sagte noch immer nichts. Noch immer stand sie unter leichter Hypnose. Er konnte seine kraft noch immer nicht ganz unter Kontrolle halten. Dann drehte er sich um und verlies das Zimmer. Eine verwirrt drein sehende Umoya zurück lassend. Erst als er auf der untersten Treppenstufe ankam, drehte er sich noch einmal um. Doch anders als erwartet stand dort niemand. Nur ein sanfter Lufthauch versuchte ihn wieder nach oben zu locken. Doch er Widerstand der Versuchung und wollte aus dem Gasthaus hinaus. Doch der andere Mann der die Frau begleitete versperrte ihm den Weg nach draußen. Umoya träumte gerade so seelen ruhig. Ein Mann mit Schnee weißem Haar und sanften Goldenen Augen in einer reinen weißen Robe war in ihr Zimmer getreten und summte eine ihr unbekannte Melodie. Aber dennoch war diese so schön und angenehm ruhig. Sie fühlte sich von diesen sanften Ton wie magisch angezogen. Wie ein Bann den sie gerade nicht brechen wollte. Sie müsste einfach nur der Melodie folgen bis sie diese erreicht hätte. Diese aus den Lippen hinaus ziehen sodass sie immer ihr gehören würde. so schön... dachte sie verträumt. Das sie sich nicht mehr unter Kontrolle hatte und das selbe auch für ihre Gedanken galt, merkte sie noch nicht einmal. Statt dessen kroch sie nur noch diesen sanften tönen nach um diese zu finden. Auch wenn sie dort jemanden sitzen sah wusste sie nicht ob das Traum oder Realität war. Jedoch dann brach die Melodie einfach ab. Stille schlug um sich. Noch einmal die stimme zu diesem Summen von eben. Der Windgeist in ihr versuchte vorsichtig den Sänger wieder zurück zu holen. Selbst diese starke Seite in ihr war wie gelähmt und nicht im Stande mehr wie ein sanften ziehenden Lufthauch hinter her zu senden. Er solle bleiben um diese leere die in ihr aufkeimte zu füllen. Aber nichts geschah. Also legte sie sich wieder zum schlafen hin und viel wenige Sekunden später in einen Traumlosen Schlaf. Kapitel 3: Undinengesang ------------------------ Kuyal war vorerst in einer seelen Ruhe einkaufen gegangen. Doch hatte er gerade jetzt, wenn er es am wenigsten gebrauchen konnte, ein seltsames Gefühl der Beobachtung bekommen. Er wusste nicht woher es kam, doch es war da. Jemand Fremdes der anders, im vergleich zu den Menschen war, wie er und Umoya. Lieber sollte er sich beeilen und diesen Windgeist mitnehmen. Auch wenn es ihn nervte nur daran zu denken sie wieder tragen zu müssen. Es war besser sie mit zu nehmen, als bei solch einem Gefühl alleine zu lassen. Würde er es dennoch tun, durfte er sich sicherlich ne lange, verdammt lange Predigt von Kian anhören müssen. Das war ungefähr noch schlimmer wie ein ständig um einen herum schwirrendes Geisterwesen. Grummelnd ging er wieder zurück. Das war es dann wohl mit seiner geplanten Ruhe vor ihr. Der Faun betrat das Gasthaus und sah doch tatsächlich jemanden der schon von seiner Ausstrahlung heraus stach. Selbst die Leute im Gasthaus waren etwas benommen wie es schien. Na toll. Das konnte nur eines der wenige Wesen sein. Einer der Undinen. Alles andere als gut. Seine Augen wurden zu schmalen schlitzen und sein Mund nur noch zu einem einzelnen strich. "Wer bist du?" frage er in einem festeren Tonfall als beabsichtigt. Sein Gegenüber lächelte schwach, doch es wirkte so als ob er keine bösen Absichten hätte, wie es schien. "Mein Name ist Sarleen. Schön dich kennen zu lernen." meinte er noch freundlich. Doch Kuyals Mimik änderte sich kein bisschen. Stattdessen verschränkte er die Arme vor der Brust. "Der Handlung den anderen Leuten nach zu beurteilen hast du Gesungen. Die sind alle nicht mehr ganz bei Sinnen" knurrte er ihn fast schon an. "Was hast du mit ihr gemacht?" fegte er mit einer nächsten Frage gleich hinterher. Sein gegenüber schien nicht gerade Überrascht zu diesem Verhalten oder der Frage zu sein. Etwas das er so kaum kannte oder richtig einschätzen konnte, da er ja die meiste Zeit andere Leute, egal ob Mensch oder magisches Wesen mied. Manchmal bereute er es sogar, besonders in solchen Situationen. Der Fremde blieb ruhig und fing an zu reden. Schweigend hörte er zu. "Tut mir leid wegen dem Schreck den ich euch da wohl eingejagt hatte. Mein Name ist Sarleen wie ich bereits gesagt habe. Auch wenn ich zu den Undienen gehöre, wie du wohl schon längst gemerkt hattest, will ich euch nichts böses. Meine größere Interesse liegt in dem was wohl die Geschichte verändern kann. Ihr werdet ich also eine weile an euch hängen haben, ob es euch nun passt oder nicht" nannte er seinen Namen erneut und stellte auch klar was er wollte. "Na ganz toll" gab Kuyal nur seufzend von sich. Genervt ging er an Sarleen vorbei und Ignorierte ihn damit. Erst einmal musste er hier weg. Umoya hatte ja jetzt ihren Aufpasser bekommen. "Viel spaß mit einem launischen Windgeist, ich verzieh mich mal" kam von ihm und somit ging er nochmal zu dem Wirt. Zuerst sagte er das nun jemand anders dort noch Übernachten würde, die Frau aber bleiben würde. Dann machte er kehrt und gab der Undiene den Schlüssel zu Umoyas Zimmer. Offen war es ja. Hatte es wohl vergessen zu zu schließen oder der andere war eingebrochen? Egal. Ein Windgeist konnte schon auf sich selber aufpassen. Vor allem diese hier, die da oben noch schlief. Noch bevor der andere etwas sagen konnte, verschwand der Faun wieder. Auch wenn es Ärger mit bestimmten Djinns geben würde, so konnte er damit wohl doch leben. Obwohl er vor wenigen Minuten noch anderer Meinung war. Er konnte sich genauso schnell um entscheiden. Etwas überrascht über die barsche Reaktion des anderen, sah Sarleen diesem nach. Wie unhöflich. Er hat sich noch nicht einmal vorgestellt. Er seufzte. Auch wenn der ihm den Schlüssel gegeben hatte, erschien es dennoch seltsam. Traute er ihm tatsächlich so einfach? oder wollte dieser den Windgeist loswerden? Fragen über fragen.... Doch das wollte er auch heraus finden. Wie viel war da dran, das sie bei ihm blieb oder das dieser Faun überhaupt noch zu jener Gruppe dazu gehörte. Nun, erst musste er einmal den Fremden dazu bewegen zurück zu kommen. Zuerst musste jedoch die Frau oben im Zimmer wieder richtig wach werden. Also ging er erneut nach oben. Doch im vergleich zu vorher war er so höflich und klopfte erst einmal an. Nichts. Er klopfte nochmal. Immer noch nichts. Jetzt erst machte der Mann die Tür trotzdem vorsichtig auf. Sie schlief schon wieder. Dennoch ging er zu ihr. Schließlich musste er sie auch irgendwie vorsichtig wecken. Sanft tippte er sie an. Doch auch darauf erfolgte keine Reaktion. Auch beim zweiten und dritten versuch passierte einfach gar nichts. Es half nichts. Erneut musste Sarleen singen. Doch dieses mal wollte er leiser sein. Sanft erhob er seine Stimme und summte in einem leiseren Ton als zuvor. Schließlich sollte diesen nur sie hören. Und tatsächlich. Die Frau bewegte sich. Nur leider war es die falsche Wirkung. Anstelle wach zu werden schien sie noch tiefer in den Schlaf zu fallen. Es war zum verzweifeln. Denn egal welche Töne er versuchte. Sie wollte einfach nicht wach werden. Leider wusste er auch nicht wie man Geister, vor allem Windgeister wie diese vor ihm eine war, wach bekam, ohne Stürme zu entfachen. Ihm blieb also nichts anderes übrig, außer zu hoffen das sie weiter schlief, wenn er sie jetzt doch tragen wollte. Hoffentlich blieb sie auch still. Weil wenn nicht, hätten sowohl alle, wie auch er sehr große Probleme. Behutsam nahm er somit die schlafende Frau hoch und trug sie aus dem Zimmer. Leicht skeptische Blicke bekam er von den anderen Gästen ab. Doch keiner sagte etwas. Noch nicht. Erst als Sarleen nach unten ging und das Gasthaus verlassen wollte, wurde er angesprochen. "Was machen Sie da?" fragte ihn der Wirt. Doch überrascht wirkte er selber nicht mal ansatzweise über die Frage, die er bekam. Eher hatte er mit einer solchen gerechnet. Ihm blieb somit nichts anderes mehr übrig auser eine lüge auf den Tisch zu legen, auch wenn er es lieber mied. "Sie ist mit einem Freund von mir unterwegs. Allerdings wollten wir schon längst weiter, nur ist sie noch nicht wach geworden. Daher muss ich sie eben jetzt tragen" erklärte dieser dem Wirt lächelnd. So leicht gläubig wie der andere war, glaubte er es auch und lies ihn samt Dame, die er trug, weiter ziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)