Too much to ask von blue_luna ================================================================================ Kapitel 1: Skyline ------------------ Skyline Der Ausblick über die nächtliche Stadt ist nahezu atemberaubend. Von hier oben im 33. Stockwerk kann man fast bis zur Küste sehen. Da der Mond heute Nacht nicht allzu stark leuchtet, ist es bis auf die Lichter der Häuser tiefstes Schwarz. Wie gebannt lasse ich meinen Blick immer weiter umher schweifen. Nur nebenbei höre ich das Klicken einer Tastatur und muss fast seufzen. Dir, der du da so lange arbeitest, bist dir wahrscheinlich nicht mal bewusst, was du hier für ein Privileg hast. Wann hast du wohl das letzte Mal an dieser Stelle gestanden und einfach nur den Ausblick genossen? Aber irgendwie wäre das auch eine seltsame Vorstellung, wie der große Seto Kaiba hier am Fenster seines Büros steht und über die Skyline der Stadt blickt. Ich höre wie du ernüchtert schnaufst und der Schreibtischstuhl leicht über den Boden rollt. Es geht also los. Mein Blick bleibt stur nach vorne gerichtet. Jetzt erst sehe ich meine eigene Spiegelung und betrachte mich kurz. Wie eigentlich immer, trage ich in der Freizeit eine schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt. Dank den etwas milden Temperaturen, habe ich mir heute lediglich noch eine Jeansjacke übergezogen, die wohl schon einige Jahre älter ist als ich selbst. Ein Rascheln deiner Kleidung verrät mir, dass du zu mir auf dem Weg bist und ich erkenne zu meiner Überraschung, wie sich eine leichte Röte in meinem Gesicht ausbreitet. Bis heute habe ich mich nicht an diese Art unserer Zusammenkünfte gewöhnt. Ohne ein Wort zu sagen, wird mir ein Arm von hinten um die Taille geschlungen und ich spüre einen Druck, der mich fordernd an deinen Oberkörper zu drücken beginnt. Jetzt erst treffen sich unsere Blicke. Jedoch nicht direkt: Auch du benutzt das Fenster als Spiegel und begutachtest mich. Mir wird etwas wärmer unter deinen Blicken. Langsam, als hättest du mich noch nie zuvor gesehen, gleiten deine Augen mich von oben nach unten ab. Ich fühle mich dabei zwar nicht sonderlich wohl, weiß jedoch, was du von mir verlangst. Ich soll still halten. Dein Arm um meine Hüfte drückt noch ein wenig mehr zu und unsere Blicke treffen sich wieder in der Scheibe. Die sonst so unterkühlten Augen leuchten. Ein Zeichen deiner Vorfreude nehme ich an? Du weißt, wie verrückt mich dieser Blick macht und schon zieht sich dein linker Mundwinkel leicht in die Höhe. Ohne Unterlass fixierst du mich und meine Beine werden spürbar etwas weicher. Aber noch bin ich nicht gewillt dir in diesem Duell zu unterliegen und so halte ich deinem Blick tapfer stand. Leicht erschreckt muss ich dann jedoch aufkeuchen und schließe genießerisch die Augen. Ohne es zu merken hat deine freie Hand ihren Weg unter mein Shirt gefunden und fährt jetzt langsam das Ende der Hose entlang. So sanft, als könnte ich zerbrechen, streifen deine Finger meinen Bauch entlang und liebkosen meine Haut. Inzwischen ist die andere Hand auch auf Wanderschaft gegangen und erkundet nun ihrerseits meine Haut oberhalb des Bauchnabels. So gern ich mich verwöhnen lasse, so wenig mag ich es, dir so ausgeliefert zu sein. Doch, als würdest du meine Gedanken hören, fängst du unvermittelt an, an meinem Ohr zu knabbern, was mir sofort eine Gänsehaut den Körper rauf und runter beschert. Natürlich weißt du inzwischen genau, wo ich besonders empfindlich bin. Seit fast einem Jahr habe wir diese wöchentlichen Treffen, an denen wir beide unsere Vorteile auszunutzen wissen. Deine Bemühungen an meinem Ohr, zeigen bei mir eine deutliche Wirkung. Mein Atem beschleunigt sich, meine Beine werden immer weicher und die Gänsehautwellen wollen auch nicht aufhören. Ich kann meine Stimme nicht mehr zurückhalten und ein wohliger Seufzer entweicht mir. Wie können mich diese kleinen Gesten der Zuneigung nur so aufheizen? Um dir auch etwas Gutes zu tun, strecke ich leicht mein Becken nach hinten und bewege es an deiner erwachenden Männlichkeit. Zur Belohnung ziehst du scharf die Luft ein und knabberst dich sogleich meinen Hals hinab. Deine Hände sind natürlich auch nicht untätig. Sie rauben mir allmählich den Verstand. Fordernd öffnet die eine meine Gürtelschnalle und den Knopf der Jeans, während die andere anfängt sich mit meiner rechten Knospe zu vergnügen. Erneut kann ich ein Keuchen nicht aufhalten und verstärke nun meinerseits meine Bemühungen. Ich hebe meine rechte Hand und greife dir in die Haare, lasse einzelne Strähnen durch meine Finder gleiten, drücke dich noch näher an mich und kraule leicht deinen Nacken. Mit Freude stelle ich fest, dass sich deine Männlichkeit inzwischen deutlich an mich drückt. Ich spüre ihr leichtes pulsieren durch unsere Hosen und beiße mir auf die Unterlippe und nicht allein von diesem Gefühl mein erstes richtiges Stöhnen entweichen zu lassen. Plötzlich reiße ich jedoch die Augen auf und stöhne meine Lust hinaus. Ohne Vorwarnung hast du mir in den Nacken gebissen und gleichzeitig deine kalte Hand in meinen Schritt befördert. Auffordernd massiert diese nun, was ich zu bieten habe. Kurz bin ich irritiert von meinem Spiegelbild, welches nun wieder allzu deutlich vor mich sichtbar ist. Sehe ich wirklich so lüstern aus? Meine Augen glühen regelrecht vor Verlangen. Meine Brust hebt und senkt sich in schnellem Tempo und ein leichter Schweißfilm zieht sich über die Haut, die freiliegt. Erst jetzt bemerke ich, wie ich anscheinend noch immer von deinen Augen fixiert werde und irgendwie ist mir das mehr als peinlich. Dein schiefes Lächeln hat sich auch nicht wirklich geändert. Durch das aufkommende Schamgefühl scheine ich noch empfindlicher zu werden. Jede Faser in meinem Körper scheint sich anzuspannen und ich beginne leicht zu zittern. Wieso ist es mir nur so peinlich mich selbst bei dieser Art der Beschäftigung zu betrachten? Oder ist es doch eher die Person hinter mir, die mir diese Situation so vertraut und sonst so völlig fremd ist? Ich kann nicht länger grübeln, denn mir knicken die Beine weg und ich muss mich mit beiden Händen an der Scheibe abstützen, um nicht komplett auf dem Boden zu landen. Ein lautes Stöhnen bringt mir nur wenig Erleichterung und das Zittern meines Körpers nimmt wieder zu. Ich spüre wie sich etwas in mich geschoben hat und fast augenblicklich einen Punkt in mir getroffen hat, welcher für meine Reaktionen verantwortlich ist. Der Eindringling bewegt sich immer fordernder und lässt mich kaum zu Atem kommen. Erst als ich mich dem Finger versuche entgegen zu drücken, wird mir bewusst, wie sehr ich das hier alles genieße und mein Herz zieht sich etwas schmerzhaft zusammen. Ich kneife meine Augen zu, damit du nicht in ihnen lesen kannst, was mir durch den Kopf geht. Als sich ein zweiter Finger zu dem erste gesellt, kann ich mich nur noch schwer auf den Beinen halten. Inzwischen sehe ich Sterne und Punkte vor meinem inneren Auge tanzen. Langsam aber sicher rollt ein unbeschreibliches Gefühl meinen Körper hindurch und ich stehe so kurz vor einem erlösenden Orgasmus, als die Finger ihre Arbeit abbrechen und sich zurückziehen. Entrüstet öffne ich wieder die Augen und blicke in ein diabolisches Grinsen. Das hast du also mit voller Absicht gemacht? Ich knurre und werde mir bewusst, dass ich mal wieder dem Vergleich mit einem Hund gerecht werde. In aller Seelenruhe öffnest du nun deine eigene Hose und lässt diese zu Boden gleiten. Meine eigene hängt, gemeinsam mit meiner Boxer, schon seit einiger Zeit in meinen Kniekehlen. Mit einem leichten stupsen gegen meinen Fuß, machst du mir deutlich, was ich zu tun habe. Ich löse mein eines Bein aus den Klamotten und stelle mich breitbeiniger vor dir auf. Deine Hand gleitet auffordernd über meinen Rücken und auch das verstehe ich. Sogleich beuge ich mich soweit es geht nach vorne und werde rot bei dem Gedanken, welchen Ausblick du nun auf mich haben musst. Doch weiter kann ich nicht denken. Mit beiden Händen werden meine Hüften gepackt und du positionierst dich fertig präpariert mit Kondom hinter mir. Leicht drehe ich den Kopf und als sich unsere Blicke treffen, ist es das Startsignal. Der Druck an einer bestimmten Stelle wird kurz mit Schmerz vermischt, als du dich in mich schiebst und ich kann ein leises jammern in meinem Stöhnen nicht unterdrücken. Du scheinst es mitbekommen zu haben und hältst inne. Ich atme einige Male tief ein und aus und als ich mich an das Gefühl der pulsierenden Männlichkeit in mir gewöhnt habe, beginne ich mich von selbst zu bewegen. Fasziniert beobachte ich dabei in der Spiegelung dein Gesicht. Die blauen Augen verengen sich und auch das kontrollierte Grinsen ist nicht mehr zu sehen. Deine kühle Maske fällt und dein Gesicht wirkt tatsächlich menschlich. Die Lust lässt dich wohl endlich mal der sein, der du wirklich bist. Ob es jedes Mal passiert, wenn wir miteinander diese Dinge tun? Bisher konntest du es immer irgendwie verhindern, indem du mir die Augen verbunden, dich hinter mir gehalten, oder die Dunkelheit ausgenutzt hast. Ich bin von diesem Anblick so gefesselt, dass ich nicht richtig aufpasse und die Intensität deiner Bewegungen unterschätze. Um nicht gegen die Scheibe vor mir zu prallen, muss ich mich mit den Unterarmen an eben dieser abfangen und meine Lust regelrecht herausschreien. Das stachelt dich nur noch weiter an und so vernebelt mein Verstand durch die Härte der folgenden Stöße. Mein Blick trifft wieder die Spiegelung meines Gesichts und ich erschrecke mich vor mir selbst. Die Person vor mir, guckt durch halbgeöffnete, vor Lust verschleierte braune Augen und stöhnt fast ununterbrochen durch einen leicht geöffneten Mund. Mein Atem beschlägt die Scheibe und ich kann die Augen nicht länger offen halten, als du mit steigender Wucht den einen Punkt triffst, der mich sofort in Richtung Höhepunkt treiben lässt. Völlig in Ektase gefangen, kann ich mich kaum noch aufrecht halten. Um mir Halt zu geben, legst du den rechten Arm um meine Hüfte und stützt dich selbst mit der linke Hand an der Scheibe ab. Ohne Einschränkung gebe ich mich diesen intensiven Gefühlen der Wonne hin und wanke zwischen lauten Stöhnen, keuchen und sogar etwas wimmern hin und her. Dein genussvolles Seufzen an meinem Ohr und der anschließende sanfte Biss in dieses katapultieren mich über die Grenze und ich zittere heftig bei einem der längsten Orgasmen, die mir je bereitet wurden. In mir zieht sich alles zusammen und nach ein paar weiteren Stößen, kann ich spüren, wie du dich in mir ebenfalls zum Höhepunkt bringst. Gemeinsam sinken wir immer noch verbunden zu Boden und ich ringe mehrere Minuten nach Luft. Mein Arm über meinen Augen verhindert, dass ich etwas sehe und mich nur auf die Gefühle in mir konzentrieren kann. Irgendwann spüre ich, wie du aus mir gleitest und aufstehst. Nach einiger Zeit kommst du zurück und überraschender Weise, werde ich von dir gereinigt. Da ich immer noch meine Augen verdecke, kannst du nicht sehen, wie gerührt ich von dieser Geste bin. Als ich höre, wie du dich zurück auf deinen Schreibtischstuhl gesetzt hast, traue ich mich endlich meinen Arm herunter zu nehmen. Wieder sehe ich direkt in mein Spiegelbild. Meine Haare stehen in alle Richtungen ab und mein halb nackter Körper ist noch immer glänzend vom Schweiß. Zwar bin ich körperlich völlig befriedigt, jedoch sticht es immer wieder in meiner Brust. Auch nach einem Jahr, haben wir uns nicht ein einziges Mal geküsst oder gemeinsam diesen Raum verlassen. Ich komme nur in dieses Büro, wenn ich zuvor eine Mail von dir erhalten habe und zu guter Letzt, nehme ich wie ein Stricher das Geld, welches du mir immer beim Verlassen deines Machtzentrums in die Hand drückst. Aber so lautet nun mal unsere Vereinbarung. Es ist für dich etwas rein körperliches. Du brauchst nur jemanden, der dir Hilft, die angestaute Energie auf diese Art abzubauen, ohne dabei fürchten zu müssen, hinterher in der Presse etwas lesen zu müssen. Und ich brauche das Geld. Schlicht und einfach, um mir eine Zukunft aufzubauen. Während ich beginne mich wieder anzuziehen, hast du bereits deine Arbeit wieder aufgenommen und würdigst mich keines Blickes mehr. Die Stiche in meiner Brust nehmen etwas zu und so beeile ich mich, schnell fertig zu werden. Als ich mich auf den Weg zur Tür begebe und dabei meine Tasche einsammle, entdecke ich eine Rolle Scheine auf dieser liegen. Ohne ein Wort stecke ich die Rolle in meine Hosentasche, öffne die Tür und trete auf wackeligen Beinen in den Flur. Ich drehe mich nicht um, ziehe einfach hinter mir die Tür zurück ins Schloss und begebe mich zum Fahrstuhl. Den Blick halte ich dabei gesenkt. Zwar ist hier um diese Uhrzeit eh niemand mehr, jedoch sind überall Kameras und ich bin mir fast sicher, von diesen beobachtet zu werden. Erst nachdem ich das Gebäude komplett verlassen habe, lasse ich zu, dass mir ein paar Tränen aus den Augen treten. Hastig wische ich diese jedoch weg. Das war also unser letztes Treffen. Natürlich habe ich dir nichts davon gesagt, denn du würdest sicher Mittel und Wege finden, mich doch noch an dich zu binden. Doch mit der heutigen Zahlung habe ich endlich genug gespart, um mir im Ausland eine eigene Existenz aufbauen zu können. Schweren Herzens ziehe ich das Handy, welches ich extra von dir erhalten habe, aus meiner Tasche und tippe ein paar Worte in das Telefon. Als ich auf senden klicke wird mir übel. So sehr hast du dich also ohne es zu wollen und ohne das ich es aufhalten konnte, in mein Herz geschlichen. Wie in Trance entferne ich zunächst den Akku und dann die Karte aus dem Handy. Die kleine Karte liegt in meiner Handfläche und ich starre sie ein paar Sekunden an, ehe ich sie zerbreche. Ab jetzt hast du keine Möglichkeit mehr, mit mir Kontakt aufzunehmen. Das Handy lege ich einfach auf den Rand eines Mülleimers. Vielleicht kann es ja jemand gebrauchen. Für mich ist es auf Grund der GPS Überwachung zu riskant es weiter bei mir zu tragen. Ein letztes Mal richte ich meinen Blick auf den Wolkenkratzer, in dem ich eben noch bei dem Mann war, den ich so schnell nicht vergessen werde, als ich das Hupen eines Autos vernehme. Erleichtert atme ich die nächtliche Luft einmal tief ein und finde dann mein übliches Grinsen wieder, während ich auf das Auto zulaufe. Das Fenster der Fahrerseite wird herunter gelassen und ein ebenso breites, jedoch viel schöneres Grinsen wird mir entgegen gebracht. „Hey Brüderchen. Bereit für das große Abenteuer?“ Als hätte sie sämtliche Gewichte um mein Herz mit einem Schlag beiseitegeschoben, fühle ich mich von einer Sekunde auf die andere völlig befreit. „Und wie Schwesterchen!“ Ist alles was ich rufen kann bevor ich um das Auto herumrenne und auf dem Beifahrersitz platznehme und mit meiner Schwester in ein neues Leben in Europa aufbreche. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)