Hot'n'Healthy von F34rN0D4rkn355 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es begann an dem Tag, als Darcy krank wurde. Sie war kein Weichei oder eine Heulsuse, sie beklagte sich nur lautstark über alles und jedem, vor allem wenn sie sich mies fühlte, sodass jeder, der am Labor vorbei ging, genau wusste wie sie sich genau fühlte. Jane hielt es nur ein paar Stunden mit ihr aus, bevor Darcy nachgab und meinte sie ginge nach Hause um zu schlafen. Nach Hause gehen hieß in diesem Fall in eine Wohnung drei Stockwerke über dem Labor und einen Flur entlang, nicht was man weit weg nennen würde. Kaum drinnen angelangt, sah sie eine Flasche Hustensaft, Erkältungsbad und eine Packung von Hustentabletten auf ihrer Arbeitsplatte, was aber an diesem Morgen noch nicht da stand. Eine kleine Notiz lag dabei: Hab von der Erkältung gehört. Hoffe dies hilft dir weiter. PS: Hühnersuppe ist im Kühlschrank. Darcy starrte für einen kurzen Moment vor sich hin, ihr von der Erkältung geschwächtes Gehirn versuchte irgendwie die Nachricht zu erklären, was eventuell zwischen den Zeilen stehen könnte bzw. sollte. "Jarvis, wer hat dies hier hinterlassen?" "Ich wurde beauftragt dies nicht zu verraten, Ms. Lewis." "Aber es ist in Ordnung. Also nicht vergiftet oder sowas?" "Ich versichere es Ihnen, nur mit den besten Absichten. Also ungefährlich." "Danke, J." Darcy machte sich etwas von der Suppe warm, auch wenn es nur Fertigsuppe aus dem Laden war, nahm etwas von der Medizin ein und ging danach schlafen. Den nächsten Tag verbrachte sie auf der Couch, vertilgte den Rest der leckeren Suppe und schaute nebenbei Netflix. Das Care-Paket ging ihr bis dahin nicht mehr aus dem Kopf, aber fand sich mit der Tatsache ab, dass jemand nur freundlich sein wollte. Am dritten Tag ging es ihr schon deutlich besser, Darcy schnabbte sich eine Taschentuchbox und ging in Richtung Labor. Mittags machte sich Darcy daran, das Labor mit einigen fehlenden Utensilien aus dem Lager wiederaufzustocken, was sie nicht Jane überlassen wollte. Druckerpapier, Whiteboard-Stifte und auch Wegwerf-Tassen für den heissgeliebten Kaffee bekamen im Labor ihren Platz. Als sie wieder an ihrem Schreibttisch kam, wartete ein Starbucks-Becher mit einer kleinen Notiz auf ihre Rückkehr: Bin froh, dass es dir besser geht. Dachte du möchtest etwas Kaffee. Darcy blickte kurz rüber zu Jane, welche gerade damit beschäftigt war sich mit einer Maschine zu diskutieren, als ob diese Jane auch verstehen würde. ''Jane? Hast du...'' Darcy schaute nochmal auf die Notiz und bemerkte, es konnte nicht die Handschrift von Jane sein. Auch nicht die von Tony oder von Bruce, obwohl sie schon maskulin aussah. Also ein heimlicher Verehrer. Den Kaffee betrachtend dachte sie sich ob sie Jarvis nochmal fragen sollte ob nichts vergiftet sei (nein sie war nicht paranoid, nur vorsichtig), wurde aber von ihm übertrumpft. "Der Kaffee ist vollkommen sicher, Ms. Lewis. Und er wird langsam kalt." Sie grinste zur KI und seiner stets vorhanden frechen Hilfe und trank einen Schluck ihres Kaffees. Pfefferminz Mocca, ihre Lieblingssorte. Darcy machte sich wieder an die Arbeit, mit dem Gefühl ihre Erkältung sei komplett verschwunden. Die Geschenke oder kleinen Aufmerksamkeiten nahmen nicht ab, weiterhin ohne Hinweise oder nach einem Schema. Manchmal bekam sie zweimal oder dreimal, manchmal lagen Wochen dazwischen. Sie waren immer klein, nichts wertvolles oder ausgefallenes, was vielleicht auf einen Stalker hindeuten würde. Für gewöhnlich aber kamen sie mit einer Notiz mit der nun-vertrauten Handschrift. Sah dies und dachte an dich. sagte eine unter blauen Socken mit Kaffeetassen. Falls du zuHause vermisst. sagte eine andere auf einer typischen Schneekugel von Seattles Space Needle. Du hast bis spät gearbeitet letzte Nacht. Dachte du könntest einen Aufheller vertragen angebracht auf einer Box von noch warmen Zimtschnecken und einer Tasse Kaffee. Viele von ihnen waren nur Tassen mit heissem Kaffee oder einem Keks, manchmal mit einer kleinen Nachricht, manchmal ohne. Sie verfehlten nie das Ziel, kamen immer dann wenn Darcy einen Seelentröster oder Stimmungsaufheller brauchte. Jarvis blieb weiterhin standhaft und verriet nicht wer es war, aber er würde ihm mitteilen, wenn Darcy die ganze Sache beenden wollte, was sie niemals möchte, was sie auch Jarvis sagte. Sie versuchte nicht krampfhaft herauszufinden wer es sei. Sie genoss die kleinen Geschenke, es machte auch nichts, wenn sie von einem Unbekannten kamen. Bis jetzt. Sicherlich gäbe es nur eine handvoll Leute, die in Betracht gezogen werden konnten. Er kam ungehindert ins Labor, trotz der Sicherheitsvorkehrungen auf jeder Ebene. Die Geschenke kamen bis zu ihrem Schreibtisch bei der Arbeit oder in ihrer Wohnung und sie wurden nie gebracht, wenn Darcy persönlich anwesend war. Deswegen machte sie sich auch keine Sorgen falls ein unheimlicher Unbekannter sie beim Schlafen beobachten würde oder ähnliches. Sie bekam auch mit, wenn die Avengers auf einer ihrer Missionen waren, hörten die Aufmerksamkeiten auf bis zu deren Wiederkehr. Eines Morgens stand eine kleine eingerahmte Zeichnung von einer Brücke im Central Park auf ihrem Tisch. Diese Zeichnung hatte sie zuvor schon einmal gesehen. Diesmal war keine Notiz daran, Darcy schnabbte sich das Geschenk, rannte aus dem Labor und steuerte in den Aufenthaltsraum. Steve saß im Sessel und las in Ruhe einige Akten, wurde dann durch das Bild, welches Darcy ihm unter die Nase hielt, unterbrochen. ''Das hast du doch gezeichnet?'' fragte sie ihn. Steve schaute sie sanft an. "Ja, hab ich." "Hast du mir das gegeben?" fragte sie etwas ausser Atem. Plötzlich realisierte sie wenn Steve ihr all die Geschenke brachte, klang das gerade nicht dankbar. Jedoch war Steve eher wie ein Bruder für Darcy und sie hatte doch Gefühle für ihren mysteriösen Verehrer, welche definitiv nicht für Steve waren. "Ich hab es dir nicht gegeben. Ich hatte es jemand anderen gegeben, der es für dich haben wollte, weil er genau wusste du würdest es mögen." "Oh," erwiederte Darcy und liess einen Seufzer aus. "Ok bis dann." "Willst du wissen wer...?" begann Steve. "Nein! Nicht sagen!" rief Darcy laut, presste das Bild an ihre Brust, umarmete es dann unbedenklich. "Dieser jemand kann es mir sagen, wenn dieser bereit ist. Ich meine, er wird es auch." Steve gab ihr eines seiner wärmsten und blendendsten Lächeln. "Du bist eine gute Frau, Darcy Lewis." Steve kehrte zu seine Akten zurück und Darcy wanderte aus dem Aufenthaltsraum, zurück zu den Fahrstühlen, betrachtend die Zeichnung in ihren Händen. Steve hatte es eines Nachmittags angefertigt, nachdem das Team den Morgen bei einem Wohltätigkeits-Softball-Spiel verbrachte. Er saß im Gras, zeichnete dann einfach so mit einem Bleistift dieses Bild auf die Rückseite eines Flyers dieser Veranstaltung. Darcy hatte dies bemerkt und kam dann auf ihn zu. "Es ist wunderschön" sagte sie zu Steve. "Erinnert mich an eine alte Brücke aus einem Märchen oder so." Steve lächelte damals zu ihr, darauf ließ sie ihn wieder allein um Pepper zu helfen, Tony zu finden. Jemand anders war damals nah genug um mitzuhören, wenn sie sich nur erinnern könnte. Eine Woche später traf Darcy die Entscheidung aufs Ganze zu gehen und ihren Verehrer einen Schubs zu geben. Diesmal schrieb sie ihm eine kurze Nachricht und ließ diese auf der Arbeitsplatte liegen. Sie dachte Jarvis würde schon wissen, für wen diese Notiz sei. Als sie diese Nacht nach Hause kam, war die Notiz immer noch an ihrem Platz, doch eine Antwort war darunter geschrieben worden. Ich wollte mich für all die Geschenke bedanken. Falls du dich jemals von Angesicht zu Angesicht treffen willst, sag wann und wo. Kein Druck, mich stört das Geheimnis nicht. -Um neun heut Abend? Dach? "Jarvis, sag meinen mysteriösen Mann ich werde da sein." "Betrachtet es als erledigt, Ms. Lewis." Darcy sah nochmal auf die Notiz. Sie hatte eine Ahnung wer es sein könnte, aber die Sache mit dem Dach brachte ihren Verdacht ins Schwanken. Vielleicht hatte sie auch Unrecht. Das Dach schien nicht der Typ Ort zu sein, den er aussuchen würde. Eventuell ist es so, als würde sie ihn doch nicht so gut kennen, wie er sie kennen würde. Sie zog sich sorgsam um, als es immer mehr Richtung neun Uhr ging. Sie trug die blauen Socken, die er ihr schenkte, auch wenn er es nicht wissen würde. Sie warf den grünen Schal mit den weißen Sternen um den Hals, welcher zwei Wochen nach Kontaktabbruch kam. Sie knotete ihr Haar zu einem Dutt zusammen, da Dach und Wind und Darcys Haare nicht gut harmonieren und ging dann kurz vor neun zu den Fahrstühlen. Es schien verlassen als sie ankam und ihr leises "Hallo?" bekam auch keine Antwort. Darcy stieg bis zum Geländer, schaute nach unten auf die Strassen und deren Lichter. Sie war etwas zeitig und super nervös aus unbefindlichem Grund. Jemand hinter ihr räusperte sich und Darcy wirbelte herum und fand sich Nase an Brust mit James Buchanan 'Bucky' Barnes. "Du bist es!" atmete sie aus und schaute in seine blauen Augen. "Ich mein, ich dachte du wärst es. Ich hoffte du wärst es. Aber dann die Sache mit dem Dach, da bekam ich Zweifel und dachte ich läge doch falsch. Aber es ist nicht so und du bist es!'' Er schien nervöser zu sein als sie, seine Augen huschten über ihr Gesicht als sie faselte. Sie bemerkte es, er war genau wie er selbst in diesen Tagen, manchmal konnte er die Worte nicht finden um sie auszusprechen, oft verbrachte er tagelang damit nichts zu sagen. Sie befürchtete schon, heut wäre einer dieser Tage, als er anfing zu reden. Endlich. "Ich bin normalerweise geübt darin" fing er an, seine Zähne kauten auf der Lippe. "Manchmal bringe ich kein einziges Wort heraus und meistens kann ich gar nichts zu dir sagen weil du bist einfach... so perfekt du. Und ich bin mir nicht sicher, ob jemand wie du jemals, du weisst..." Er schwang seine Hand hilflos umher. "... mit jemanden wie mir. Und ich will nur, das du jemanden kennst, der dich auch kennt und sich um dich kümmert. Und ich weiß ich hab jetzt alles vermasselt, es tut mir leid. Ich weiss, ich bin nicht... nicht was..." Darcy konnte sehen, wie er die Fassung verlor, als sie bewegungslos vor ihm stand. Also tat sie das Einzige was sie schon gewollt hatte, als er die Hühnersuppe in ihren Kühlschrank stellte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und legte eine Hand auf seine Brust, drückte ihre Lippen auf seine, verstummte was er auch noch zu sagen hatte. Nur für einen Moment war er regungslos bis seine Lippen auf ihre antworteten, sie zurück küssten. Eine Hand von ihm führte er an ihre Wange, Fingerspitzen in ihrem Haar, als er ihren Kopf neigte und den Kuss vertiefte. Sein anderer Arm schlang sich um ihre Hüfte um sie näher ranzuziehen. Als beide wegen Atemnot auseinander gingen, legte er seine Stirn an ihre, seine Augen geschlossen. ''Ich hab's also nicht ruiniert?" "Nicht mal ein bisschen" antwortete Darcy, brachte ihre Arme um seine Hüfte und umarmte ihn. "Du kannst mir weiterhin Kaffee und Geschenke bringen. Nur wenn sie in Verbindung damit kommen..." und zog ihn zu sich um ihn wieder zu küssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)