May your wish come true von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: May our wishes come true ----------------------------------- Als Yuu aufwachte und seine Augen öffnete, war das erste, das er erblickte, ein bekanntes Paar blutroter Augen, die sich langsam überrascht weiteten.   Während er in diesen tiefen Rot-Ton für einen kurzen Moment schaute, begleitet von den leuchtenden Sternen um sie herum, raubte es Yuu bei dieser wunderschönen Szenerie für einen Augenblick den Atem und lies sein Herz kurz aussetzen, als Asuramaru’s Worte ihm wieder durch den Kopf schossen.     „Hör auf dein Herz, Yuu und sag mir…ist Mika wirklich nichts weiter als eine Familie für dich, oder…ist es nicht eher so, dass du dich eigentlich in ihn verliebt hast?“     „Ä-ähm, i-ich…“, fing Mika aus Verlegenheit an zu stottern, „T-tut mir Leid, wenn ich…d-dich aufgeweckt hab. W-wollte ich nicht und, ähm…“   „…“   „W-wie auch immer, i-ist es nicht ein bisschen zu kalt für dich hier draußen?“, fragte er und wand dabei den Blick ab, da er nicht wusste, was er sonst sagen sollte, während sich Yuu aufsetzte und sich umdrehte um ihn anzusehen, „I-ich meine, a-als Vampir m-macht mir das überhaupt nichts aus, aber da du ein M-Mensch bist und so, wirst du wahrscheinlich-“   Mika stockte mitten im Satz als Yuu plötzlich seine Arme um seine Schultern schlang und ihn an sich zog.   Während er spürte, wie er sich aufgrund dieser Aktion verkrampfte und wie sein eigenes Herz aufgrund ihrer Nähe an Geschwindigkeit aufnahm, konnte Yuu Asuramaru’s Stimme tief aus seinem Innern vernehmen.     „Lass mich dich noch einmal fragen, Yuu. Liebst du ihn?“     „…Ja…“, gestand Yuu in einem Flüsterton, woraufhin sich sein Gesicht erwärmte.   „H-huh?“, entgegnete Mika, der zu überrascht von dieser Umarmung gewesen war, um ihm zuzuhören, „W-was hast du-“   Aber bevor er den Satz beenden konnte, umarmte Yuu ihn plötzlich fester, erdrückte ihn sogar fast.   „Y-Yuu-Chan?“, fragte Mika verwirrt, aber bekam keine Antwort.   Er wunderte sich warum Yuu sich auf einmal so verhielt. Nicht, dass es ihm etwas ausmachte ihm so nah zu sein und die Wärme seines Körpers zu spüren. Es war eher etwas, nach dem er sich schon seit langer Zeit gesehnt hatte und es gab nichts, dass er lieber getan hätte, als seine Arme ebenfalls um ihn zu schlingen und die Umarmung zu erwidern…aber da er sich keine Hoffnungen machte wollte, dass diese Aktion irgendetwas bedeutete, hielt er sich davon ab.   Und so blieben sie schweigend für eine kleine Weile so, während sie nichts außer ihrem gegenseitigen leisen und beständigen Atmen hören konnten.   „…Seit wann?“, fragte Yuu irgendwann mit leiser Stimme und unterbrach damit als erster diese Stille zwischen ihnen.   „H-huh?“   „Seit wann bist du…du weißt schon…in mich…“   Als er endlich verstand, auf was er sich bezog, erschien ein leichter Rotschimmer auf Mika’s Gesicht, bevor er in der gleichen leisen Tonlage wie er antwortete:   „…Schon seit wir Kinder waren…“   „Schon so lange?“, wollte er überrascht wissen, „Aber…warum hast du’s mir nie gesagt?“   „Wusste nicht ganz wie. Und außerdem…ich wollte die Dinge zwischen uns nicht verkomplizieren, da ich weiß…dass du nicht dasselbe für mich empfindest.“   „…“     Das tue ich, Mika. Ich empfinde dasselbe für dich. Ich weiß das jetzt. All diese Zeit war ich einfach…zu blind um es vorher zu merken. Um zu sehen…dass ich mich in dich verliebt hab…   Warum nur kann ich ihm das nicht sagen? Warum kann ich nicht geradeheraus sagen, wie ich für ihn fühle? Warum will mir meine Stimme plötzlich nicht gehorchen? Will es mich nicht laut aussprechen lassen?   …Wie schwer kann es eigentlich sein diese drei kleinen Worte zu sagen?     Plötzlich wurden seine Gedanken unterbrochen, als er sah wie eine Sternschnuppe den dunklen Nachthimmel zum dritten Mal in dieser Nacht überquerte.   „…Noch eine Sternschnuppe…“   „Schon wieder?“, fragte Mika mit einem kleinen, aber traurig klingendem Lachen, „Wie viele von ihnen wollen denn heute Nacht noch fallen?“   „Weiß nicht. Vielleicht…so viele wie es braucht um deinen Wunsch wahr werden zu lassen.“   „…Das wird nie passieren…“   Als er diesen unglaublich traurigen Ton in Mika’s Stimme hörte, konnte Yuu spüren wie sein Herz erneut schmerzte und er bemerkte ruhig:   „Du…hast ihn mir noch immer nicht verraten. Deinen Wunsch, meine ich.“   „Ist sowieso nicht von Bedeutung…“   „Für mich schon.“   „…“   „…Bitte verrat ihn mir Mika…“, flüsterte Yuu und jagte ihm damit eine Gänsehaut ein.   „Es war nur ein dummer und kindischer. Nichts, das es wert wäre, dass man darüber spricht.“   „Selbst wenn. Ich will ihn trotzdem hören. Ob er wirklich kindisch und dumm ist…entscheid‘ ich dann.“   „Ich…ich kann nicht.“   „Warum nicht?“   „Weil…ich nicht einmal das Recht habe mir so etwas zu wünschen…“, sagte Mika, während seine Stimme so klang, als ob sie jede Sekunde brechen würde.   Vorsichtig löste Yuu die Umarmung, nachdem er das gehört hatte, legte beide Hände auf je eine von Mika’s Schultern und zog ihn etwas von sich weg.   „Mika. Wenn es irgendjemanden gibt, der das Recht hat sich etwas… irgendetwas, zu wünschen, dann bist du das. In dieser Welt gibt es niemanden, der es mehr verdient hat glücklich zu sein, als du. Und nichts wird mich je davon abhalten dir zu geben, was du willst, selbst wenn es die ganze Welt ist…Ich gebe sie dir und nur dir.“   „…“   „Also bitte…sag es mir.“   „…“   Als er ihm in seine strahlend smaragdgrünen Augen sah, die er so lieben gelernt hatte und so viel Zärtlichkeit und Güte in sich bargen, während er seine Worte in sich einsinken ließ, verschwand jegliche Zurückhaltung, die ihn davon abhielt auszusprechen, was er sich mehr als alles andere in der Welt wünschte.   „…Verlieb dich in mich…“, kam es ihm als bloßes Flüstern über die Lippen, woraufhin Yuu ihn nur schweigend überrascht und erstaunt ansah, „Wenn es…irgendetwas gibt, das ich will…dann bist das du. Nichts…außer, dass du mich genauso liebst…wie ich dich…“   „…“     Komm schon, sag etwas. Schweig nicht nur einfach so. Sag ihm, dass du ihn liebst. Dass er dein ein und alles ist. Dass du bei ihm bleiben willst bis zum Tag an dem du stirbst.   Irgendetwas…damit dieser Blick in seinen Augen verschwindet…     Yuu kämpfte innerlich, aber er brachte die Worte, die er ihm so sehr sagen wollte, einfach nicht heraus.   Während er verzweifelt versuchte einen anderen Weg zu finden um ihm seine Gefühle mitzuteilen, sah er wie Mika’s Augen mit solch einer Traurigkeit erfüllt waren, die er noch nie zuvor gesehen hatte und zum aller ersten Mal…wurde es ihm wirklich klar wie sehr Mika in ihn verliebt sein musste. In ihn seit all den Jahren verliebt gewesen sein musste…     …Scheiß drauf.     „…Mika…“, sagte er seinen Namen mit überaus sanfter Stimme, „Darf ich…dich küssen?“   Langsam schlich sich ein leichter Rotschimmer auf Mika’s Wangen, nachdem er diese Frage gehört hatte, bevor er seinen Blick von ihm abwand, sichtlich unsicher.   „…Wenn du nicht willst, dann ist das in Ordnung.“, versicherte ihm Yuu und ließ seine Schultern los, die er bis dahin noch immer festgehalten hatte, „Ich werde das nie wieder ohne deine Erlaubnis tun. Etwas, das du nicht willst.“   „Es ist nicht so, dass ich nicht will. Es ist nur…“   „Dass du Angst hast am Ende verletzt zu werden?“   Mika schüttelte den Kopf und sagte mit leiser Stimme, als er ihn wieder ansah:   „…Wenn du es bist…macht es mir nichts aus verletzt zu werden…“   „Ich könnte dich nie mit irgendetwas verletzen, Mika. Ich würde eher sterben, als dir irgendwie wehzutun.“, sagte er und zauberte damit ein kleines Lächeln auf Mika’s Lippen.   Yuu konnte spüren wie sein Herz bei diesem Anblick wieder kurz aussetzte und so sahen sie sich einfach gegenseitig tief in die Augen ohne ein Wort zu sagen…bis sein Blick etwas weiter runter wanderte, dort für ein paar Sekunden verblieb, bevor er ihm wieder in die Augen sah, eine unausgesprochene Frage sichtbar in seinen eigenen smaragdgrünen.   Unsicher, ob es wirklich richtig war, oder nicht, zögerte Mika noch für einen kurzen Moment…aber da sein nicht schlagendes Herz in seiner Brust stärker als seine Vernunft war, hörte er auf sich dagegen zu wehren und nickte leicht.   Da er seine Erlaubnis hatte, näherte sich Yuu ihm langsam, aber auch etwas zögerlich, bis ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. Erst dann hielt er inne und richtete seinen Blick, der bis dahin auf Mika’s Lippen ruhte wieder in seine halb-offenen Augen, als ob er noch einmal fragen wollte, ob es für ihn in Ordnung ging.   Statt ihm durch Worte zu antworten, schloss Mika einfach seine Augen vollständig und das war alles, was Yuu als Ermutigung brauchte um seine eigenen zu schließen und damit…die Lücke zwischen ihnen.   Das erste, was Mika bemerkte, als er Yuu’s warme und weiche Lippen auf seinen eigenen kalten spürte, war, dass etwas anders war, als bei den beiden anderen Malen, die er von ihm zuvor geküsst wurde, oder eher…etwas fühlte sich anders an.   Aber egal wie sehr er versuchte zu ergründen, was es war, er konnte nicht. Besonders, da er langsam immer mehr und mehr in den Kuss hinneinschmolz, je mehr Zeit verging.   Es war unschuldig und zärtlich, irgendwie schüchtern und das Tempo war überaus langsam und so zaghaft, dass Mika das Gefühl hatte, dass Yuu ihn wie Glass behandelte, ohne je zu viel Druck zu verwenden, oder etwas zu überstürzen.   Und nach einer kleinen Weile…spürte er wie Yuu vorsichtig seine Hand in seine eigene nahm und sie auf seine Brust legte, sodass Mika fühlen konnte wie schnell sein Herz in diesem Moment schlug, fast als ob es jede Sekunde aus seiner Brust springen würde.   Er verstand nicht, was er ihm damit sagen wollte…und während er sich den Kopf über diese simple Aktion zerbrach…spürte er wie Yuu lächelte.   Überrascht davon, löste Mika den Kuss, öffnete seine Augen und sah ihn mit einem Mix aus Verwirrung und Unglaube an.   Aufgrund dieser plötzlichen Aktion sah Yuu ihn überrascht an, aber als er seinen Gesichtsausdruck sah, wurde sein Blick kurz danach wieder weicher, bevor er eine Hand nach ihm austreckte, während seine andere noch immer Mika’s festhielt, die auf seiner Brust lag, und legte sie auf seine Wange, wobei er spürte wie er sich bei diesem Kontakt ganz leicht verkrampfte.   Zärtlich und auf beruhigende Art und Weise, fing er an ihm mit dem Daumen über die Wange zu streicheln, ohne auch nur einmal den Blick von ihm abzuwenden.   Mika sah ihm tief in die Augen und wunderte sich noch immer, was das alles zu bedeuten hatte…aber als er die Art bemerkte wie er ihn ansah…die Art, mit der er all diese Jahre von ihm angesehen werden wollte…verstand er endlich dieses unausgesprochene Geständnis.   Aber bevor ihm auch nur ein Wort über die Lippen kann, schloss Yuu die Augen und beugte sich erneut vor um ihre Lippen in einem weiteren unschuldigen Kuss zu vereinen.   Dieses Mal allerdings dauerte es nur ein paar flüchtige Sekunden…bis Yuu etwas Nasses auf seiner Hand spürte, die er auf Mika’s Wange gelegt hatte. Als er seine Augen öffnete, sah er, dass sich Tränen in seinen Augen gebildet hatten und langsam seine geröteten Wangen hinunterliefen.   Yuu löste den Kuss und sah schweigend den weinenden Jungen vor ihm an, da er nicht ganz wusste, was er zu ihm sagen sollte.   Mehr und mehr Tränen fanden ihren Weg aus Mika’s Augen, aber Yuu wusste, dass es keine Tränen der Traurigkeit waren…sondern der Freude.   Und so schlang er einfach wortlos seine Arme um ihn und zog ihn erneut an sich.   „…Tut mir Leid, dass ich so lange gebraucht hab, Mika…“, entschuldigte sich Yuu sanft.   Aber er bekam keine Antwort von ihm. Er spürte nur wie Mika seine Arme um seine Hüfte kurz darauf schlang und ihn fest an sich drückte, während er sein Gesicht in seiner Brust vergrub.   Nichts außer Mika’s leisen und gedämpften Schluchzern füllte danach die kalte Nachtluft und nachdem eine ganze Weile vergangen war in des anderen Armen, legte sich Yuu vorsichtig wieder auf den Rücken, sodass Mika nun auf ihm lag.   Zärtlich fing er an ihm mit den Fingern durch sein blondes Haar zu fahren und flüsterte ihm von Zeit zu Zeit beruhigende und süße Dinge zu um ihn zu beruhigen, während er den strahlenden Nachthimmel über ihnen beobachtete und nach weiteren Sternschnuppen Ausschau hielt, die wieder den Himmel überquerten.   …Aber kein einziger Stern fiel mehr in dieser Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)