SPACE 2064 - 01 von ulimann644 (Die Grauen Falken) ================================================================================ Kapitel 5: Erstkontakt ---------------------- Melanie Oberleitner verlor keine Zeit, nachdem sich die Tür hinter ihr und Hawkes geschlossen hatte. Darauf verzichtend Licht im Gästequartier zu machen schlang Melanie ihre Arme um Coopers Nacken und küsste ihn ganz sanft. Eingedenk der Worte von West, und der Tatsache, dass Hawkes noch Jungfrau zu sein schien, wollte sie ihn nicht emotional überfahren, sondern lieber behutsam vorgehen. Was ihr selbst entgegen kam, denn ihre letzte Beziehung zu einem Mann lag bereits Jahre zurück. Seitdem war in Sachen Männer rein gar nichts mehr gelaufen, weshalb ihr selbst das Herz bis zum Hals hinauf schlug als sie sich sanft an Cooper Hawkes drängte. Hawkes zögerte eine Weile, bevor er fast übervorsichtig seine Hände auf die Hüften der hochgewachsenen, schlanken Frau legte und sie nachdrücklich zu sich heran zog. Dabei erwiderte er ihren sanften Kuss. Nach einer Weile legte Melanie ihre Hände auf die des Mannes und führte die Rechte, ganz langsam an ihrem straffen Körper hinauf, bis sie auf ihrer linken Brust zu liegen kam. Die andere führte sie nach hinten auf ihren Po. Danach schmiegte sie sich eng an ihn, löste sich kurz von ihm und flüsterte: „Ich möchte, dass du mich ganz sachte streichelst und so sanft küsst, wie gerade eben, Coop.“ Sie küssten sich erneut. Melanie spürte wie sich ein Teil der anfänglichen Anspannung des In-Vitros verlor. Ganz vorsichtig schoben ihre Hände Coopers T-Shirt nach oben und ihre Hände erkundeten seinen sportlichen Körper. Als sich Hawkes endlich traute, seinerseits seine Hände unter ihrem T-Shirt auf Wanderschaft zu schicken, um schließlich ganz sacht ihre nackten Brüste zu berühren, da gab die junge Frau ein leises Gurren von sich. Melanie wusste nicht wie viel Zeit verstrichen war, bis sie sich dazu entschloss das Kommando zu übernehmen und Hawkes das T-Shirt auszuziehen. Ihr eigenes folgte rasch, und sich wieder an Cooper drängend schob sie ihn ganz behutsam in Richtung eines der beiden Betten dieses Gästequartiers. Beinahe automatisch, setzte sich Hawkes auf die Bettkante und entledigte sich seiner Stiefel und der Socken. Melanie tat es ihm nach und als sich Hawkes langsam rückwärts auf das Lager sinken ließ, kniete sie sich rittlings über ihn und begann damit, ihn weiter zu entkleiden. Danach entledigte sie sich selbst ihrer noch verbliebenen Kleidung und sank, beinahe in Zeitlupe, auf den Körper des kräftigen Mannes nieder. Ihre Hände auf seine Brust legend sah sie in der beinahe völligen Dunkelheit in sein, nur schemenhaft zu erkennendes, Gesicht und hauchte: „Es ist bei mir schon einige Jahre her, dass ich mit einem Mann zusammen war.“ Hawkes gab einen Laut der Überraschung von sich. „Das kann ich kaum glauben.“ „Ist aber so. Darum möchte ich, dass wir es ganz langsam angehen lassen.“ „Das ist kein Problem“, gab der In-Vitro rau zurück. Bis zu einem gewissen Grad war Melanie Oberleitner ganz froh darum, dass es in diesem Quartier so finster war. Es war viel einfacher für sie, mit Hawkes zu reden, da er nur als dunkler Umriss zu erkennen war, denn es nahm ihr viel von ihrer Unsicherheit. Sacht ihre Rechte auf die Wange des Mannes legend raunte sie ihm zu: „Coop, ich hatte bereits vorhin, als du mit Nathan in die Messe kamst, sofort dieses seltsame Gefühl von Verbundenheit gespürt. Etwas, das ich mir nicht erklären kann, und das den gesamten Abend über nicht verging, sondern eher intensiver wurde. Ich will dich, Cooper Hawkes. Das ist das Einzige, was ich gerade mit Sicherheit sagen kann.“ Damit küsste sie ihn wieder und ließ ihre Hände erneut auf Wanderschaft gehen. Es erregte sie immer stärker, das Spiel seiner Muskeln unter der straffen Haut zu spüren; seine Hände auf ihrem Körper zu spüren, die entlang ihrer Brüste an ihrem Körper entlang fuhren. Sie verursachten ein wohliges Spannen der Haut am seitlichen Ansatz ihrer Brüste. Eine kaum abzuschätzend lange Zeit verstrich, bis sie sich endlich vereinigten, als sie es beide kaum noch länger aushielten. Erst jetzt wurden die Küsse, zu denen sich ihre Lippen immer wieder fanden, leidenschaftlicher. Beide ließen ihren Gefühlen nun freien Lauf. Als sie endlich, fast gleichzeitig, Erfüllung fanden, da biss Melanie den Mann, denn sie fest umklammert in ihren Armen hielt, spürbar in die Schulter um dadurch zu verhindern, das halbe Trägerschiff in Aufruhr zu versetzen. Cooper Hawkes gab ein leises Stöhnen von sich, wobei unklar blieb, ob vor Erfüllung oder vor Schmerz, wegen des Bisses. Für eine Weile trafen sich ihre Lippen immer wieder zu kurzen und sehr heftigen Küssen, bevor Melanie ihren Kopf atemlos auf die breite Brust des Mannes sinken ließ. Für eine Weile schwieg sie, bevor sie in die Dunkelheit hinein flüsterte: „Das war wunderschön, Coop. Ich habe immer noch das Gefühl zu schweben.“ Der In-Vitro schwieg, doch seine Linke spielte dafür nervös mit einer Strähne ihrer langen Haare. Erst, als Melanie schon nicht mehr mit einer Erwiderung rechnete, sagte er leise: „So schön hatte ich mir das erste Mal nicht vorgestellt. Ich… Weißt du, ich hatte bisher eine ziemliche Angst davor. Weil ich doch absolut keine Erfahrung hatte.“ Melanie lachte leise. „Um es mit deinen Worten zu sagen: Das kann ich kaum glauben, Coop. Wenn du es mir nicht vorher gesagt hättest, dann wäre ich zumindest nicht darauf gekommen. Du bist ein Naturtalent, scheint mir.“ Sie schwiegen wieder eine Weile und gedehnt fragte Hawkes schließlich: „Und du hast wirklich keinen festen Freund?“ Melanie nahm den Kopf von der Schulter des Mannes und richtete sich halb auf. „Na, hör mal, was denkst du eigentlich von mir?“ Verlegenes Schweigen folgte und mit etwas weniger aufgeregtem Tonfall erklärte die junge Frau eindringlich: „Hör mal zu, Coop, so etwas würde ich niemals tun, okay?“ „Entschuldige. Bist du jetzt sauer?“ Melanie gab ihm einen leichten Nasenstüber und erwiderte ganz leise: „Nein, ich bin nicht sauer. Aber dass du mir nicht nochmal so eine blöde Frage stellst, klar?“ „Aye, Ma´am.“ „Versuch es bei mir lieber mit Jawohl, junge Frau“, lachte Melanie leise wobei sie dabei ins Deutsche wechselte. Cooper Hawkes versuchte es auszusprechen und unterdrückt kichernd meinte Melanie: „Das war ja gar nichts. Küss mich lieber.“ Hawkes kam der Aufforderung nur allzu bereit nach und schon bald begannen die beiden Offiziere erneut mit ihrem Liebesspiel. * * * Es war bereits früher Morgen, als Cooper Hawkes und Melanie Oberleitner, frisch geduscht und eng umschlungen auf dem Bett lagen und zärtlich miteinander kuschelten. Hawkes hatte das gedämmte, bläuliche Nachtlicht, über dem Bett, aktiviert und sah in das entspannte, hübsche Gesicht der blonden Frau in seinen Armen. In diesem Licht wirkten ihre Augen noch intensiver blau, als ohnehin schon. Noch immer schien ihm die Situation beinahe surreal, denn er fragte sich, was an ihm dieser hübschen Frau so sehr gefiel, dass sie mit ihm diese leidenschaftlichen Stunden verbracht hatte. Im nächsten Moment verbannte er diese Gedanken und genoss einfach den Moment. Irgendwann warf Melanie einem Blick zum Wandchronograph und stellte fest, dass es bereits auf 04:00 Uhr zu ging. Seufzend meinte sie: „Schlaf werde ich keinen mehr bekommen, denn in knapp einer halben Stunde bereits wird Hagen vor der Tür auftauchen, um mich abzuholen. Unser Rückflug ist für 04:30 Uhr festgesetzt. Doch weißt du was? Das war es absolut wert, Coop, denn diese Nacht werde ich bestimmt nicht vergessen.“ Sie küssten sich flüchtig und Hawkes gab rau zurück: „Was soll nun werden? Aus uns beiden, meine ich. Sind wir jetzt zusammen? Sehen wir uns wieder?“ „He, was sind das denn schon wieder für komische Fragen?“ Mit funkelnden Augen sah die junge Frau ihr Gegenüber an. „Das hier war nicht nur ein netter Zeitvertreib für mich, Coop. Ich wäre sehr gerne mit dir zusammen, wenn du das auch möchtest. Ich will dich auf jeden Fall wiedersehen, und wir werden uns wiedersehen, hast du verstanden?“ „Wirklich?“ Melanie näherte sich seinem Gesicht und küsste ihn sanft und ausdauernd. Als sie sich widerstrebend voneinander lösten flüsterte sie mit bestimmten Tonfall: „Wirklich, Coop.“ Für eine Weile sahen sie sich nur gegenseitig an, bevor Hawkes das Gesicht verzog und meinte: „Ich fürchte nur, dass unsere Vorgesetzten da auch noch ein Wörtchen mitzureden haben. Wer weiß, wohin die unsere Verbände verlegen werden.“ Melanie machte eine nachdenkliche Miene. „Ja, aber das wird mich nicht davon abhalten, mit dir in Verbindung zu bleiben. Und ich bin mir sicher, dass wir einen Weg finden werden, damit wir uns sehen können. Denn ich will mehr mit dir erleben, als nur diese eine Nacht, Coop. Ich will dich kennenlernen, und ich will, dass du auch mich kennenlernst.“ Cooper Hawkes lächelte gelöst. „Dasselbe will ich auch. Wenn ich daran denke, dass ich im Grunde nie zum Militär wollte. Dann hätte ich dich nie kennengelernt.“ „Ach!“, machte Melanie und sah Cooper erstaunt an. „Ich dachte, du hättest dich freiwillig zu den Marines gemeldet? So, wie Nathan und deine anderen Kameraden.“ Der In-Vitro wich dem fragenden Blick der Frau aus. „Nein, das war bei mir anders. Ein Richter hat mich vor die Wahl gestellt: Gefängnis oder mindestens ein Jahr beim Militär. Dabei hatte ich gar nichts getan. Drei brutale Verbrechertypen wollten mich aufhängen, nur weil ich ein In-Vitro bin und sie mich deswegen hassten. Einen von denen habe ich bis zu einem Polizeiwagen verfolgt, und ich habe aus Frust den Wagen, in den sich der Verbrecher rettete, dann ein bisschen demoliert. Ein bisschen sehr demoliert.“ Melanie, die fassungslos zugehört hatte, streichelte Coopers Wange. „Mein Gott, das ist ja furchtbar. Wurden diese drei Verbrecher wenigstens entsprechend verurteilt?“ „Weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich verurteilt wurde.“ Für eine Weile blieb es still, bevor Melanie den Faden wieder aufnahm. „Ich habe einen solchen Hass, den du eben beschrieben hast, bisher nie erlebt. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass Deutschland, gemeinsam mit Frankreich und Spanien, im Jahr Zweitausendunddreißig ein Papier unterschrieben hat, das die Aufzucht von In-Vitros in diesen Ländern verbietet. Du bist der erste In-Vitro den ich persönlich kennengelernt habe, und ich habe absolut kein Verständnis für jegliche Art von Rassismus. Da haben wir, in den letzten einhundert Jahren, etwas dazu gelernt, in Europa. Na ja, von der politischen Entwicklung in Frankreich vielleicht mal abgesehen.“ Cooper Hawkes nickte und erinnerte sich dabei an Ereignisse, im letzten Jahr. Sie küssten sich und als sie einander wieder freigaben, da runzelte Melanie die Stirn und fragte: „Du sagtest, für mindestens ein Jahr. Heißt das, du hättest schon längst wieder das Militär verlassen können? Oder habe ich das falsch verstanden?“ Hawkes schluckte und erwiderte: „Ein entsprechendes Angebot ist mir zwischenzeitlich einmal gemacht worden. Vor etwa einem Jahr etwa musste ich mit einem höherrangigen Offizier zu einem Spezialauftrag aufbrechen. Das Ganze war ein besseres Himmelfahrtskommando. Zur Belohnung wollte er mir die vorzeitige, ehrenvolle Entlassung zukommen lassen. Ich war kurzzeitig versucht es anzunehmen, aber ich habe das Dokument am Ende lieber zerrissen. Weil...“ „Weil deine Kameraden inzwischen zu deiner Familie geworden waren? Einer Familie, die du nie hattest?“ Hawkes sah die Frau in seinen Armen an, wie ein Wundertier. „Ja, das trifft es.“ Melanie lachte nachsichtig bei seinem Blick. „Ich habe so etwas Ähnliches erlebt, als mein Vater, der ebenfalls beim Militär war, zu Beginn des Krieges gegen die Chigs von einem feindlichen Piloten abgeschossen wurde. Ich war am Boden zerstört. Zwar habe ich immer noch meine Mutter und meine jüngere Schwester, doch irgendwie wurden meine Kameraden, die sich in dieser Zeit besonders um mich gekümmert haben, zu einer Art zweiter Familie für mich. Mein CAG ist so eine Art großer Bruder für mich geworden – und Hagen… Nun ja, der ist eben dieser schreckliche kleine Bruder.“ „In dieser Rolle sieht mich Vansen ebenfalls, schätze ich.“ Cooper grinste schief und erklärte: „Shane Vansen, eine der beiden Frauen, die ihr gerettet habt, ist für mich wie eine große Schwester gewesen, in den letzten achtzehn Monaten. Eigentlich mehr. Eher Schwester und Mutter in einer Person. Ausgerechnet sie habe ich versucht zu küssen. Kurz nachdem wir uns kennenlernten. Klingt das schräg?“ „Was passierte bei dem Versuch?“ „Sie hat mir eine geknallt.“ Melanie lachte amüsiert. „Ich habe dir auch eine geknallt, aber sieh uns jetzt an. Wenn das nicht schräg ist, dann weiß ich auch nicht.“ Cooper machte eine zustimmende Geste. „Ich kann es immer noch nicht richtig fassen. Es scheint mir fast wie ein Traum, aus dem ich jeden Moment aufwachen könnte.“ „Ich werde dir beweisen, dass es kein Traum ist“, hauchte Melanie und küsste ihn im nächsten Moment, voller Leidenschaft. Nach einer Weile gab Melanie den In-Vitro frei und mutmaßte: „So, wie du Shane Vansen beschrieben hast, muss sie ein außergewöhnlicher Mensch sein. Wie war eigentlich euer Wiedersehen, hier an Bord?“ Cooper lächelte in Gedanken. „Sehr emotional. Dabei habe ich all diese Gefühle, zu Beginn unserer gemeinsamen Dienstzeit kaum richtig verstanden. Sie und Phousse, ich meine Vanessa, lebend wiederzusehen, das war überwältigend. Besonders nachdem West und ich fest geglaubt hatten, sie wären tot. Für ein paar Tage lang habe ich mich ebenfalls tot gefühlt, und als der Commodores uns in sein Quartier rief, und davon berichtete, dass sie von euch gerettet wurden, da konnte ich es zu Anfang kaum glauben.“ Hawkes sah Melanie bei seinen Worten voller Dankbarkeit an und er küsste sie liebevoll auf die Lippen. Als sie sich wieder trennten, schielte die Deutsche zur Uhr und seufzte: „Es wird Zeit, dass ich in meine Klamotten springe, Hagen wird jeden Moment hier aufschlagen.“ Nach einem letzten verlangenden Kuss erhob sich Melanie Oberleitner widerwillig aus dem Bett, suchte ihre Sachen zusammen und begann damit, sich anzuziehen. Hawkes beobachtete sie zunächst dabei, bevor er sich ebenfalls daran machte, sich anzukleiden. Als sie etwa gleichzeitig fertig geworden waren umarmten sie sich erneut. Einen Augenblick später pochte es heftig an die Tür. Melanie gab Hawkes einen letzten, schnellen Kuss und lachte verschmitzt. „Da ist er schon, der kleine, nervige Bruder. Wir werden uns ganz bestimmt wiedersehen, Coop.“ Damit löste sich die Frau aus Coopers Armen und schlüpfte schnell aus dem Quartier. Draußen auf dem Gang blickte sie in das wissend grinsende Gesicht ihre Kameraden. „Guten Morgen, Oberleitnerin. Wie war denn die Nacht? Du siehst irgendwie geliebt und übernächtigt zugleich aus.“ Mit verträumten Blick erwiderte Melanie: „Es war wunderschön. Weißt du, wir...“ Hagen Gronau verzog bereits bei den ersten Worten der Kameradin das Gesicht und unterbrach sie rüde: „Hör schon auf damit, das will ich gar nicht wissen!“ Etwas erstaunt sah die junge Frau ihren Staffelkameraden an, bevor sie ironisch zurückgab: „Oh, entschuldige, dass ich mit diesem Thema angefangen habe.“ Schweigend schritten sie nebeneinander durch die engen Gänge des Trägers. Erst als sie den Hangarbereich schon fast erreicht hatten sagte Hagen beschwichtigend: „Tut mir leid, ich gönne dir ja, dass du glücklich bist. Wirklich. Nur...“ „Ich weiß!“, schnitt Melanie Oberleitner den Teil seines Satzes ab, von dem sie wusste wie er gelautet hätte, und den sie nicht hören wollte. Sie schwiegen und jeder von ihnen hing seinen eigenen Gedanken nach; war mit seinen eigenen Gefühlen beschäftigt. Erst als sie den Hangar betraten sah Hagen seine Kameradin entschuldigend an und überwand sich selbst, indem er sagte: „Ich wünsche dir, dass es klappt, Oberleitnerin.“ Damit wollte er sich zu seinem Cockpit begeben, doch Melanie hielt ihn zurück und funkelte ihn ernst an. „Hör mal zu, da ist noch etwas, über das ich mit dir zu reden habe. Gestern, auf der BISMARCK habe ich nicht mehr daran gedacht, und später hat sich die Gelegenheit nicht ergeben. Aber jetzt wird es Zeit.“ Die Frau zog ihren Kameraden etwas weg von den Technikern und als sie außer Hörweite waren zischte sie: „Im Gefecht zu zögern, einen meiner Befehle auszuführen, ist eine ganz schlechte Idee, mein Freund. Das war das letzte Mal, dass dir deine Gefühle während einer Raumschlacht im Weg gestanden haben, oder du wirst zu einer anderen Staffel versetzt, das versichere ich dir. Ich will hier und jetzt von dir hören, dass du das trennen kannst, und danach werden wir nie wieder darüber reden. Oder aber du bittest hier und jetzt um deine Versetzung, weil du dazu nicht in der Lage bist.“ Etwas vor den Kopf gestoßen sah Hagen Gronau in die wütend funkelnden Augen seiner Kameradin und ihm wurde klar, dass sie noch nie etwas so ernst gemeint hatte, während ihrer gemeinsamen Dienstzeit. Er schluckte betreten und sagte schließlich, wenn auch schweren Herzens: „Ich werde das trennen und es wird nie wieder vorkommen.“ „Dann ist das Thema vom Tisch“, erklärte Melanie entschlossen. Sie wandte sich ab und Hagen war froh, dass sie nicht bemerkt hatte, wie elend ihm in diesem Moment zumute war. Doch sie hatte Recht. Er musste mit seiner Schwärmerei für sie aufhören, auch wenn ihm das im Moment fast unmöglich schien. Dann riss er sich zusammen, straffte sich und schritt betrübt zum Cockpit seines Jägers. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)