Füreinander bestimmt? von LadyKaiba ================================================================================ Kapitel 4: Ersatz ----------------- Füreinander bestimmt? Teil 4: Ersatz Fassungslos stand Trey einfach nur da und lauschte dem schnellen Tuten seines Handys, bevor er regelrecht auf die Wohnzimmercouch sackte. Mit zittrigen Händen rief er auf Rens Handy an und betete, dass dieser abnehmen würde. Doch seine Gebete blieben unbeachtet. „Der gewünschte Gesprächspartner ist zur Zeit nicht erreichbar...The number you have called is currently-“ Er legte auf. Was sollte er jetzt nur tun? Woher hatte Ren von den Zauber erfahren? Wo war er jetzt? Wann würde er wieder nach Hause kommen? Und wenn es soweit war, was sollte er ihm dann sagen? Wie viel wusste Ren? Wusste er auch, dass er und Trey damals ein Paar gewesen waren? Der Blauhaarige wählte erneut eine Nummer. Dieses mal wurde umgehend abgehoben. „Trey?! Gibt es was neues?!“, fragte Yoh hastig am anderen Ende der Leitung. „Ich...habe gerade mit ihm telefoniert...er weiß von dem Zauber...“, antwortete Trey mit leiser Stimme. „Wie hat er davon erfahren?!“, rief Ryu schockiert ins Telefon. „Ich weiß es nicht...Er hat mich nach dem Kobold gefragt, der ihn wieder in ein Kind verwandelt hat, und-“ „-Warte mal!“, unterbrach Manta. „Er weiß von dem Kobold? Hat er auch etwas darüber gesagt, dass ihr beide damals zusammen wart?“ „Ähm, nein, hat er nicht...wieso?“, fragte Trey etwas perplex. Auch Yoh und Ryu schauten ihren kleinen Freund fragend an. „Worauf willst du hinaus, Kleiner?“, wollte Ryu wissen. „Na ganz einfach...wenn er nur von dem Kobold weiß, dann können wir schon mal ausschließen, dass er sich an alles erinnert...Irgendjemand muss ihm also von dem Kobold erzählt haben, richtig?“, erklärte der Informatiker mit erhobenem Zeigefinger. Bei den drei anderen machte es sofort Klick. „Natürlich! Es gibt außer uns nur eine Handvoll anderer Leute, die damals dabei waren und von dem Kobold wissen...Einer von ihnen muss es ihm also erzählt haben!“ Sofort begann Ryu damit, seine Finger abzuzählen: „Also, abgesehen von uns waren da noch Lyserg, Run, Joco, Faust, Anna, Tami und Pilika.“ „Ren würde sich sicher an denjenigen wenden, von dem er glaubt, dass er aus ihm am leichtesten Informationen heraus bekommt“, warf Trey ein. Und prompt wussten alle Bescheid. „Joco...“ Ren war an seinem Ziel angekommen. Ohne anzuklingeln öffnete er die Haustür und betrat das zwei-Zimmer-Apartment. Er wusste, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Das war sie nie, wenn Miki wusste, dass Ren vorbeikam. Beim Eintreten hörte der Gelbäugige Rascheln und Klirren aus der Küche. Er betrat diese un erblickte sogleich den Hausherren, welcher gerade eine Einkaufstasche auspackte. Einen Moment lang betrachtete er den Anderen, der ihn offenbar noch nicht bemerkt hatte , bevor er sagte: „Hi Miki.“ Der Angesprochene drehte sich zur Tür und lächelte seinen Gast an. „Hi Ren!“, begrüßte er ihn fröhlich, ging auf diesen zu und umarmte ihn. Wie immer drückte er dem Chinesen dabei einen sanften Kuss auf die Wange. „Ich habe noch schnell ein paar Sachen eingekauft...Lass uns doch ins Wohnzimmer gehen“, sagte er lächelnd, schnappte sich zwei Flaschen Bier und ging voraus. Ren nickte nur und folgte seinem Kommilitonen in den Nebenraum. Miki war ein Jahr älter als Ren und studierte Kunst an der Universität Tokio. Er erfüllte wirklich so ziemlich jedes Klischee, das es über Künstler so gab: Er war ein wahrer Freigeist, tat immer nur das, worauf er gerade Lust hatte, fühlte sich nichts und niemandem gegenüber verpflichtet, hatte einen sehr exzentrischen Style und war in vielerlei Hinsicht extrem eigen. Im Großen und Ganzen konnte man sagen, dass er das genaue Gegenteil von Ren war. Und man sollte meinen, dass sich die beiden aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit nicht besonders gut verstanden, doch das Gegenteil war der Fall. Sie hatten sich vor einem halben Jahr auf einer Unifete kennengelernt und sich sofort angefreundet. Ren hatte Miki sogar als erstes angesprochen, obwohl er eigentlich überhaupt nicht der Typ dafür war. Doch das hatte einen Grund: Mikis Aussehen. Der Künstler war etwa einen Kopf größer, als er selbst, hatte dunkelgraue Augen und...blaue Haare. Genau wie Trey, stammte Miki aus dem Norden, und das sah man ihm auch an. Als Ren den Kunststudenten auf der Party erblickte, sein himmelblaues, zerzaustes Haar, musste er ihn einfach ansprechen. Im ersten Moment war dem Gelbäugigen tatsächlich nicht bewusst, was er an Miki so anziehend fand, doch er hatte es schnell verstanden. Denn noch in der selben Nacht waren die beiden im Bett gelandet... „Also, erzählst du mir, was passiert ist?“, fragte Miki mit ruhiger Stimme. Ren trank ein paar große Schlücke von seinem Bier und atmete einmal tief durch. „Du weit ja, dass ich ein Schamane bin...“ Der Blauschopf nickte. Er selbst war zwar kein Schamane,aber ähnlich wie Manta war auch Miki mittlerweile in der Lage, Geister zu sehen. Weil er, im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen, an Geister glaubte und mehr oder weniger durch Zufall mitbekommen hatte, dass Ren ein Schamane war, konnte er Bason seit dem auch sehen. Appropos... „Stimmt, jetzt wo du es sagst...wo ist Bason eigentlich? Sonst ist er doch immer bei dir...“ „Ist er auch...Ich habe ihn in seine Totentafe geschickt“ antwortete Ren mit einem verärgerten Unterton. Miki kannte den aufbrausenden Chinesen mittlerweile gut und wusste genau, wie er mit diesem umgehen musste, wenn er sauer war. „Verstehe...also erzähl, was ist vorgefallen?“, fragte er mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht. Ren zog daraufhin ein Stück Papier aus seiner Jackentasche und hielt es dem Größeren entgegen. Dieser entfaltete es und schaute es sich an. Ren konnte beobachten, wie sich von Sekunde zu Sekunde mehr Verwirrung im Gesicht seines Freundes spiegelte. „Dieser Typ da rechts auf dem Bild sieht ja genauso aus wie du!“, rief Miki und schaute mehrmals nacheinander den Gelbäugigen, und dann wieder das Foto an. „Ihr seht euch nicht einfach nur ähnlich, ihr seht wirklich EXAKT gleich aus! So was habe ich ja noch nie gesehen!“, rief der Künstler fasziniert und verwirrt zugleich. „Wer ist denn dieser Junge?“, fragte er neugierig. „Das bin ich“, antwortete Ren beinahe monoton, doch seine Hände ballten sich zu Fäusten. Perplex schaute Miki seinen Sitznachbarn an. „Hä? Das sollst DU sein? Aber Ren, das kann doch gar nicht sein...Dein Vater ist auch auf dem Bild, und er ist höchstens-“ „-ER IST NICHT MEIN VATER! GENAU DAS IST DER PUNKT!“, schrie Ren wütend dazwischen. Der Blauhaarige zuckte kurz zusammen. Er verstand rein gar nichts. „Also, dass er nicht dein leiblicher Vater ist, weißt du doch...“, sagte er verwirrt. „Darum geht es nicht! Der Junge auf dem Foto bin ICH! Ich wurde von irgendeinem Kobold, oder was auch immer, wieder in ein Kind verwandelt, ich bin eigentlich genauso alt wie Trey!“ Miki starrte Ren mit großen Augen an. Hatte er gerade richtig gehört? So etwas war doch gar nicht möglich, oder? „Und...wie kommst du darauf?“ Ren tippte mit seinem Zeigefinger auf den jugendlichen Joco. „Er hat es mir erzählt. Ich wollte wissen, wer dieser Junge ist, also habe ich ihn angerufen und ausgetrickst...Er sagte, dass ich damals von irgendeinem Kobold verzaubert, und wieder in ein Kind zurück verwandelt wurde. Sie haben es nicht geschafft, den Zauber rückgängig zu machen, also hat Trey mich aufgenommen. Und alle anderen, die du auf dem Bild siehst, haben einfach mitgespielt und mich die ganze Zeit angelogen...“ knurrte der Chinese. Er senkte seinen Blick und flüsterte, mehr zu sich selbst, als zu dem Anderen: „Mein ganzes Leben...ist eine einzige Lüge...“ Miki konnte nicht fassen, was er da hörte. Kobolde? Verjüngungszauber? Das klang mehr nach einer Fantasy Geschichte, als nach etwas, das tatsächlich passiert sein konnte. Andererseits war sein Freund, der gerade neben ihm saß, ein Schamane, der immer einen Schutzgeist dabei hatte. Es wäre äußerst inkonsequent DAS zu wissen, und gleichzeitig die Existenz von anderen übernatürlichen Wesen völlig auszuschließen... Schweigend betrachtete er Ren eine Weile. Diese war seine Verwirrung und sein Gefühlschaos deutlich anzusehen. „Ich glaube dir, Ren...“, sagte er schließlich mit ruhiger Stimme und zog den Gelbäugigen in seine Arme. Dieser erwiderte die Umarmung und schlang seine Arme ebenfalls um den Oberkörper des Künstlers. Behutsam streichelte Miki durch Rens Haar und über dessen Rücken. „Ich kann verstehen, dass du erst mal nicht nach Hause willst...Du kannst so lange hier bleiben, wie du möchtest, Ren. Ich habe dich gern bei mir...“ Damit gab er dem Chinesen ein paar sanfte Küsse auf Schläfe und Wange, griff Rens Kinn und zog dessen Gesicht ein Stück nach oben. Kurz sah er in die traurigen, gelben Katzenaugen, bevor er die Lippen des Kleineren zärtlich mit den Seinen umschloss. Doch bevor Miki seine Zunge in den Mund des Anderen schieben konnte, zog dieser seinen Kopf etwas zurück und unterbrach den Kuss. „Findest du wirklich, dass das der richtige Zeitpunkt ist, um mich zu küssen?“ Der Kunststudent musste grinsen, als er antwortete: „Aber natürlich...Ich bin ein guter Freund und lenke dich von deinem Kummer ab.“ Mit diesen Worten drückte er seine Lippen erneut auf Rens, dieses Mal küsste er ihn aber sehr viel fordernder und schob seine Zunge sofort in die Mundhöhle des Chinesen. Ren protestierte nicht, er ließ sich in den Kuss fallen, schloss seine Augen und genoss diesen in vollen Zügen. Miki war wirklich ein sehr talentierter Küsser. Selbst wenn er gewollt hätte, hätte Ren ihm sowieso nicht lange widerstehen können... Nach einer ganzen Weile lösten die beiden Studenten sich voneinander. Bei beiden hatte sich ein Rotschimmer auf die Wangen gelegt. Glasige, gelbe Augen blickten in ebenso glasige, graue. „Und? Habe ich es geschafft, dich abzulenken?“, fragte Miki leicht grinsend. Ren brachte sein Gesicht an das linke Ohr des Künstlers und flüsterte hinein: „Du glaubst, mich mit einem mickrigen Kuss ablenken du können? Da musst du dich schon ein bisschen mehr anstrengen...“ Damit biss er einmal leicht in die Ohrmuschel hinein, woraufhin Miki erregt aufkeuchte. „Wie könnte ich einer solchen Herausforderung widerstehen...“, raunte er in Rens Ohr, hob ihn auf seine Arme und trug ihn geradewegs ins Schlafzimmer. Dort angekommen warf er den Chinesen auf das Bett, zog sein T-Shirt über seinen Kopf und krabbelte über diesen. Erneut verwickelte er Ren in einen leidenschaftlichen Kuss, während er seine Hände unter dessen Shirt führte und einmal sanft über die Brustwarzen strich. Dies ließ den Gelbäugigen genüsslich in den Kuss seufzen. Ren schlang seine Arme um die Schultern des Größeren, legte seinen Fuß auf dessen unteren Rücken und drückte Mikis Hüfte nach unten, bis dessen Schritt auf seinen eigenen traf. Beide konnten deutlich das erregte Glied des jeweils anderen spüren, was sie immer wieder leise in den Kuss hinein stöhnen ließ. Mit ein paar geschickten Handbewegungen hatte der Künstler den unter ihm liegenden sowohl von dessen Shirt, als auch von dessen Hose und Boxershorts befreit. Der Chinese tat es ihm gleich, setzte sich auf, öffnete die viel zu eng gewordene Hose Mikis und zog sie samt Unterhose in dessen Kniekehlen. Der Blauhaarige schüttelte den überflüssigen Stoff ab, beugte sich wieder über Ren und begann, sich an dessen Hals hinab zu küssen. Er wusste ganz genau, dass dieser es liebte, an seinem Hals verwöhnt zu werden. Mikis Lippen setzten ihren Weg fort. Zärtlich umkreiste er einmal die erregten Brustwarzen mit seiner Zunge, wobei er zwischendurch Zeige- und Mittelfinger seiner eigenen Hand ableckte. Er führte seine Hand zwischen Rens Beine und fing an, sanft dessen Muskelring zu massieren, bevor er den ersten Finger vorsichtig hindurch schob. Der Chinese keuchte erregt auf und legte seine in die himmelblauen Nackenhaare seines Freundes. Nachdem dieser ihn genügend vorbereitet hatte, griff er in die Schublade des Nachtschranks, zog ein Kondom heraus, riss die Verpackung auf, zog es über sein vorfreudiges Glied und positionierte dieses an Rens Eingang. Der Kunststudent legte sich auf ihn und flüsterte in dessen Ohr: „Entspann dich jetzt...“ Damit drang er in den Gelbäugigen ein, wobei beide aufstöhnten. Ren kniff ein wenig die Augen zusammen. Die ersten Stöße brannten etwas, doch der Schmerz verschwand schnell wieder. Der Rhythmus wurde schneller. Beide Teenager stöhnten und keuchten ungehemmt in das Ohr des jeweils anderen, was sie wiederum noch mehr antrieb. Ren schlang seine Arme um Miki und drückte diesen fest an sich. Er vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge des Künstlers und drückte immer wieder kleine Küsse auf die schweißnasse Haut. Er öffnete seine Augen einen Spalt und betrachtete mit verträumtem Blick die blauen Strähnen, die seine Nase kitzelten. 'Trey...Trey...Trey...!' Mit einem heiseren Stöhnen ergoss Ren sich über seinen Bauch. Dabei zogen sich all seine Muskeln zusammen, was auch Miki endgültig zum Höhepunkt brachte. Eine Weile lagen die beiden schwer atmend da und genossen die Nachwellen ihres Orgasmus', bevor der Blauhaarige sich aus Ren herauszog und sich neben diesen auf die Matratze rollte. Er legte sich auf die Seite, zog den Kleineren an seine Brust und begann damit, zärtlich durch dessen, von Schweiß feuchtes, Haar zu streicheln. Ren schloss seine Augen und genoss die sanften Berührungen. „Weißt du, Ren...Warum ziehst du nicht einfach hier ein? Das Apartment ist groß genug für uns beide...“, sagte Miki und man konnte seiner Stimme entnehmen, dass ein Lächelnd auf seinen Lippen lag, als er diese Worte sprach. 'Nicht das schon wieder...', dachte der Chinese nur. Es war nicht das erste, nicht einmal das zweite Mal, dass er dieses Angebot bekam. Miki hatte Ren schon seit langem immer wieder klar gemacht, dass er gerne mehr als nur Sexfreunde wäre. Er würde gerne eine ernsthafte, feste Beziehung mit ihm eingehen. Doch Ren hatte ihn jedes Mal abgewiesen, auch, wenn es ihm schwer gefallen war. Er schätzte Miki als guten Freund sehr, und er mochte ihn auch sehr. Doch der Gelbäugige war sich absolut darüber bewusst, dass Miki als LOVER für ihn nicht mehr war, als ein Ersatz. Ein Ersatz für den einzigen Mann auf der Welt, den er wirklich wollte, aber niemals haben konnte... Ren schämte sich innerlich dafür, seinen Freund so auszunutzen, der Künstler hatte etwas besseres Verdient...Doch Ren schaffte es einfach nicht, die Sache mit Miki komplett zu beenden. „Du gibst aber auch nicht auf, was?“, flüsterte er nur müde gegen die Brust des Anderen. Dieser kicherte nur leicht und gab dem Jüngeren einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor beide eng umschlungen einschliefen... Tbc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)