Die Reibekuchen-Verschwörung von UrrSharrador (Ein Weihnachts-OS) ================================================================================ Die Reibekuchen-Verschwörung ---------------------------- Es war ein klarer Abend Anfang Dezember, und Yamato Ishida, seines Zeichens mäßig bis wenig erfolgreicher Musiker, besuchte mit seiner Freundin Sora den größten Adventmarkt in der Stadt. Sie würden sich die verschiedenen Stände ansehen, Weihnachtskram kaufen und von den angebotenen Leckereien naschen. Das war aber nicht alles, was Yamato an diesem Abend vorhatte, und auch nicht der Hauptgrund, weswegen er Sora hierher eingeladen hatte. Denn er hatte einen Plan. Dieser Plan beinhaltete nicht, ausnahmsweise mal einen interessanten Liedtext zu schreiben, und auch nicht, gegen Digimon zu kämpfen. Sein Masterplan heute Abend war es, Sora unter dem riesigen Weihnachtsbaum mit den grell leuchtenden Lichterketten und den roten Christbaumkugeln einen Heiratsantrag zu machen. Leider war Yamato nicht der Allerschlauste, was Pläne anging. Darum konnte es leicht sein, dass etwas dabei schief ging. Aber wir werden ja sehen. Noch war die Zeit für den großen Höhepunkt jedenfalls nicht reif. Kaum dass sie das Marktgelände betreten hatten, wurden sie überwältigt von all dem bunten, warmen Glühen und den schnatternden Menschenmengen, und der Duft nach Glühwein, Zimt und heißem Fett traf sie wie eine Wand. Yamato war von all den Eindrücken für ein paar wertvolle Sekunden paralysiert, und diesen Moment nutzte Sora, sich bei ihm unterzuhaken und sogleich die Richtung zu bestimmen, in die sie gingen. Sie wählte eine Flucht zwischen hölzernen Adventständen, von denen die meisten Zuckerstangen und Lebkuchen verkauften. Sora mochte Süßes in der Weihnachtszeit. Yamato eher nicht. Vielleicht hatte er schlechte Zähne. Jeder Umstehende hätte die beiden übrigens auch süß gefunden, wie sie so aneinander klebend das Naschzeug begutachteten. Sie waren zwar wirklich ein trautes Pärchen, aber Yamato blickte dennoch immer wieder wehmütig zu dem Riesenweihnachtsbaum zurück, von dem sie sich mit jedem Schritt weiter entfernten. Er fühlte die kleine Box mit dem Ring in seiner Tasche. Aber gut, sie waren ja eben erst angekommen. Er würde seinen Masterplan schon noch in die Tat umsetzen können. „Sieh mal“, sagte Sora plötzlich. Sie waren um die Ecke gebogen und hatten eine kleine Hütte gefunden, die billigen Tand verkaufte, darunter ein paar putzige, rosa Anhänger. „Das wäre doch etwas für Mimi, meinst du nicht?“ Yamato ahnte Schlimmes. Sie würden noch ewig zwischen den Geschenkständen umherschlendern, wenn Sora gedachte, Weihnachtsgeschenke für ihre Freunde einzukaufen.   „Gedachte? Was für ein feines Wort!“ „Nicht wahr? Das hab ich mal in einem Comic gelesen!“   „Mimi hat doch sicher schon an die dreißig von den Dingern. Und steht die nicht eher auf hochkarätigeres Zeug?“, brummte Yamato. „Es ist die Geste, die zählt“, sagte Sora bestimmt und betrachtete eine kitschige Halskette von allen Seiten. „Wenn wir ihr sagen, dass wir sie zusammen ausgesucht haben, freut sie sich bestimmt. Also los, hilf mir!“ Seufzend fügte er sich. Nachdem sie alle möglichen Accessoires durchgeackert hatten, die die Hütte verkaufte, meinte Sora, dass sie auch gleich die angrenzenden Stände nach weiteren kleinen Aufmerksamkeiten für Taichi und die anderen durchsuchen könnten. „Da vorn gibt es Schnitzereien, siehst du? Wenn wir Glück haben, finden wir ein passendes Motiv für jeden von ihnen.“ Aber Yamato hatte wirklich keine Lust dazu – er wollte unter den großen Baum gelangen und Sora seinen Antrag machen. Man könnte wohl sagen, dass er ziemlich egoistisch war und es nicht wichtig fand, seine Freunde zu beschenken. „Wie wär’s, wenn wir uns erst mal was zu essen kaufen?“, schlug er vor und deutete auf einen Stand, aus dem verlockendes Brutzeln laut wurde. Und der Stand lag eindeutig näher am Baum als die Geschenkhütten. Jeder Meter war kostbar! Sora zuckte mit den Achseln. „Na gut, warum nicht?“ Vor ihnen bestellte gerade ein Vater für seine Familie, daher hatten sie genügend Zeit herauszufinden, was hier alles angeboten wurde. Es gab heiße Maroni, Kartoffelspalten und Reibekuchen. Einen von Letzteren hielt der Mann bereits in der Hand, und er sah heiß und sättigend aus. „Reibekuchen?“, fragte Yamato Sora. „Ich lad dich ein.“ Sicher wollte er sich bei ihr einschleimen, damit sie seinen Ring auch annahm. „Ich kann selbst zahlen“, lächelte sie verschmitzt. „Wenn ich dich immer bezahlen lasse, bist du irgendwann arm wie eine Kirchenmaus.“ Er zuckte mit den Schultern und bestellte bei dem dicken Standinhaber. Als er kurz darauf Sora die Serviette mit dem Reibekuchen in die Hand drückte, sagte er: „Dafür verschieben wir die Geschenke fürs Erste und sehen uns mal die andere Seite vom Markt an, okay?“ „Okay“, meinte Sora überrascht. So schlenderten sie in Richtung Weihnachtsbaum und machten weitere wertvolle Meter. Dennoch blieben sie vor mehreren Ständen stehen und bestaunten die Vielfalt an Weihnachtschmuck, Essbarem und Glitzerzeug, und plauderten nebenbei und turtelten und hatten Spaß und aßen ihre heißen Snacks dabei.   „Ach, das dauert mir viel zu lange! Wenn er sie unbedingt will, soll er sie küssen und ihr den Antrag gleich hier machen!“ *schnips*   „Woah!“ Mit einem überraschten Ächzen stolperte Yamato vorwärts, direkt gegen Sora, die, ebenfalls verblüfft, fast das Gleichgewicht verlor. Yamatos Reibekuchen entglitt seinen Fingern und patschte auf den Stoff ihrer Daunenjacke, wo er zu Boden rutschte und dabei glänzende Fettflecken nach sich zog. „Ya-Yamato?“, fragte Sora überrumpelt. „Alles okay?“ Verdattert löste er sich von ihr und blickte hinter sich. „Irgendein Spaßvogel hat mich geschubst“, knurrte er. Aber da war niemand. Er bemerkte Soras fleckige Jacke. „Na toll, jetzt hab ich dein Outfit ruiniert. Sorry.“ „Ach, ist nicht weiter schlimm …“, meinte sie, doch er wusste, dass sie das nur sagte, damit er kein schlechtes Gewissen bekam. In Wahrheit war die Jacke brandneu und obendrein ein teures Designerstück. Sora hakte ihre Finger in seine. „Komm, auf den Schock haben wir uns was Heißes zu trinken verdient.“ Sie zog ihn zu einem Punschstand, während er immer wieder misstrauisch hinter sich blickte und dabei nicht kapierte, dass er selbst schuld war, wenn er sich so schusselig anstellte und bei seinem Stolpern ihre Lippen verfehlte. Das Missgeschick war bald vergessen. Da sie nur noch einen Reibekuchen hatten, machte Sora sich einen Spaß daraus, den eher widerspenstigen Yamato zu füttern. Nachdem er die ersten beiden Tassen Apfelpunsch bezahlt hatte, kaufte Sora die zweite Runde. Sie ließ die Verkäuferin gleich in ihre Tassen nachschenken und drehte sich um, um Yamato seine zu reichen.   *schnips*   Mit einem verdutzten Gesichtsausdruck stolperte sie. Yamatos Gesichtsausdruck war aber noch besser, geradezu unbezahlbar. Genau wie vorher bei den Reibekuchen, klatschte nun ein knapper Viertelliter schmackhafter Apfelpunsch gegen Yamatos Wintermantel, saugte sich in den Stoff und war im ersten Moment warm, ehe er recht bald klamm und unangenehm wurde. „Ups“, meinte Sora betreten und starrte in die fast leere Tasse, sie sie ihrem Freund eben hatte in die Hand drücken wollen. „Ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte …“ „Macht nichts“, sagte er großzügig und nahm den kläglichen Rest Punsch an sich. „Jetzt sind wir immerhin Quitt.“ Darüber musste Sora lachen. Obwohl also überhaupt nichts nach Plan lief, schien den beiden nichts den Tag vermiesen zu können. War das der Zauber der Adventzeit? Oder einfach Yamatos feste Hoffnung, dass der Ring in seiner Tasche bald auf Soras Finger stecken würde? Irgendwie schien sein durchnässter Mantel sogar einen Vorteil mit sich zu bringen. Sora schlug vor, sich einen Feuerkorb oder etwas Ähnliches zu suchen, an dem er seine klammen Klamotten trocknen konnte, damit er sich nicht erkältete. Innerlich triumphierend, deutete Yamato auf den Ofen an dem einen Stand, der so nahe an dem riesigen Glitzerweihnachtsbaum stand wie kein anderer. So ließen sie all die anderen Stände erst mal links liegen, obwohl ein paar davon ziemlich interessante Sachen verkauften. An einem gab es zum Beispiel einen Schokoladenbrunnen, und ein anderer bot neben gebrannten Mandeln und Karamellwürfeln sogar kandierte Kiwis an.   „Was soll das heißen? Die essen kandierte Kiwis?“ „Das sind auch Früchte, du Blödkopf!“   Kurz darauf standen sie dort, fast allein, weil der Stand nur irgendwelche langweiligen Filzhüte verkaufte, und das Gespräch drehte sich in die richtige Richtung, und der Weihnachtsbaum war so nah, dass die Lichterschlangen sich in Soras Augen spiegelten. Eben wehte auch wieder ein Schweif aus angenehmen Gewürzdüften daher. Dafür, dass Yamato sich wirklich total blöd angestellt hatte, war der perfekte Moment, seinen Plan in die Tat umzusetzen, endlich gekommen. Na gut, vielleicht durfte man es ihm nicht übelnehmen, dass er so lange dazu gebraucht hatte. Er war eben nicht der Hellste. Während er Sora zuhörte, die ganz in den Anblick des Baumes versunken war und fröhlich schwatzte, griff er in seine Tasche und zog das Etui mit dem Ring hervor. Jetzt oder nie, dachte er! Warum hatte er es überhaupt so eilig damit, Sora einen Heiratsantrag zu machen? Sie waren zwar schon eine ganze Weile zusammen, aber sie waren ja eigentlich noch recht jung. Hm, vielleicht war da ja schon was Kleines unterwegs? Mit Sicherheit war das glückliche Paar in absehbarer Zeit zu dritt, und bei Sora zuhause lag bereits das Ei in der Wiege, und natürlich war es nur recht und billig, dass Yamato und Sora verheiratet waren, wenn sie es schon gemeinsam ausbrüteten.   „Ähm … Ich glaube nicht, dass das bei Menschen auch so funktioniert.“ „Was soll das heißen? Babys schlüpfen aus Eiern, das weiß doch jedes Kind! Jetzt halt den Schnabel, du störst mich, und es wird gerade spannend!“   Yamato schluckte und bekam dann plötzlich einen trockenen Mund. Nach all den Strapazen, die ihn hierher begleitet hatten, hätte er sich nicht gedacht, dass er so nervös sein würde. Sora stand nah bei ihm, den Blick immer noch auf den Baum geheftet. Er drehte das Etui in seinen Fingern, die steif von der Kälte waren. „Sora …“, begann er.   *schnips*   Der Stoß in den Rücken ließ ihn einmal mehr taumeln. Das Etui mit dem Ring verließ seine Finger und segelte im hohen Bogen davon. Er hörte es irgendwo hart über den Boden klappern, aber es war in der Dunkelheit verschwunden. Yamato fluchte laut, was ihm einen erstaunten Blick von seiner Angebeteten einbrachte. Er wirbelte herum, um nachzusehen, wer ihn dieses Mal geschubst hatte, doch wieder konnte er niemanden erblicken. Mittlerweile glaubte er, dass hier irgendetwas im Busch war. Irgendeine komische Verschwörung, die mit den Reibekuchen ihren Anfang genommen hatte und nun gerade in der finalen Phase seines Masterplans gipfelte!   „Ahahaha!“ „Das war aber eben nicht sehr nett, Erhabener Meister.“ „Ach, halt den Mund, der Blödhammel hat sie doch gar nicht verdient! Soll er doch den ganzen Adventmarkt nach seinem dämlichen Ring absuchen!“   „Warte kurz“, murmelte Yamato, machte einen Schritt von ihr weg und schärfte ihr dann noch ein: „Rühr dich nicht von der Stelle, ja?“ Dann huschte er, innerlich immer noch fluchend, dorthin, wo der Ring verschwunden war.   „Er wird den Ring doch hoffentlich wiederfinden, oder?“ „Papperlapapp, natürlich nicht! Sonst wäre es ja ein total vorhersehbares Ende, oder?“   Man sollte meinen, der Lichterbaum spendete genügend Helligkeit, aber gerade unter den Zweigen war es irgendwie umso finsterer – und natürlich war das Etui irgendwo dort gelandet. Das hieß, er machte sich nun zum Affen, indem er unter dem Baum herumkroch und diesen vermaledeiten Ring suchte! Sora würde sich biegen vor Lachen, wenn er ihn ihr dann überreichte … Nein, sollte sie ruhig, er würde eben sagen, er hätte ein Geschenk von unter dem Weihnachtsbaum für sie oder so – aber er musste das Ding erst mal finden! Es war zum Verrücktwerden, wo war das Etui nur hinverschwunden? Die untersten Zweige des Baumes strichen über seinen Kopf. Der eitle Yamato hatte sich natürlich geweigert, eine Mütze aufzusetzen, um sein Styling nicht zu ruinieren – und jetzt zerzauste ihm das Herzstück seines Plans persönlich die Haare! Er umrundete den gewaltigen Stamm ein paarmal. Wo war das Etui? Wo war der Ring? Er konnte doch nicht einfach weg sein!   Es klingelte. „Immer, wenn’s gerade lustig ist“, maulte Puppetmon. „Sieh nach, wer da ist. Und dann schick ihn weg.“ „Jawohl, Erhabener Meister.“ Kiwimon sprang auf seinen beiden Vogelbeinen zur Haustür und zog mit dem Schnabel an der Klinke. „Wer ist da?“ „Ho-ho-ho“, ertönte es von draußen. „Der Weihnachtsmann!“ „Der Weihnachtsmann?“ Puppetmon sprang auf und wirbelte herum – aber der Kopf, den der Besucher bei der Tür reinsteckte, war nicht der eines alten Mannes mit weißem Bart. Eher der eines jungen Mannes ohne Bart, aber mit blondem Haar. „Ach, du bist’s, Takeru“, murrte Puppetmon. „Willst mich wohl ärgern, ja? Hab schon verstanden. Du kommst nie vorbei, wenn ich dich zum Spielen einlade, aber um mir den Weihnachtsmann vorzugaukeln, dafür hast du Zeit.“ „Sei mal nicht eingeschnappt“, lachte Takeru und trat ein. „Ein paar Geschenke hab ich euch trotzdem mitgebracht. Hikari meinte, da ja bald Weihnachten ist, könnten wir auch ruhig mal mit unseren Feinden Frieden schließen. Naja, mit ein paar zumindest.“ „Geschenke? Zeig her!“ Puppetmon stürmte auf ihn zu, doch Takeru hob den Jutesack grinsend über den Kopf. Da er nun sehr viel größer war als mit acht Jahren, war es für Puppetmon unmöglich, ihn zu erwischen. „Der Weihnachtsmann verteilt die Geschenke auch nur an brave Kinder. Warst du brav?“ „Klar war ich brav! Und jetzt gib her!“ „Und was ist das da?“ Takeru deutete auf den Spielplan, der mitten im Zimmer auf dem Boden lag. Er war mit Wegen und Punschständen bedruckt – die hübsche Landschaft eines Adventmarktes –, und ein paar hölzerne Figuren standen darauf, darunter zwei, die Yamato und Sora ähnelten. „Nichts. Wir spielen nur ein bisschen“, behauptete Puppetmon. „So, so“, sagte Takeru. „Zufällig mit Yamato und Sora? Die heute zufällig einen Adventmarkt besuchen, auf dem er ihr einen Antrag machen will?“ „Zufällig, ja.“ „Puppetmon“, sagte er tadelnd, aber mit einem Grinsen im Gesicht, „ich dachte, wir hätten abgemacht, dass du nicht mehr mit meinen Freunden spielst, ohne dass sie es wissen.“ Puppetmon wich seinem Blick aus wie ein trotziges Kind und scharrte mit seinen Holzfüßen auf dem Teppich. „Außerdem hab ich euch ein wenig belauscht, wie du die Geschichte erzählt hast“, fuhr Takeru fort. „Du scheinst mein Bruderherz nicht sehr zu mögen, oder? Von wegen, er ist dumm und so.“ „Pah! Der war ja schon ein Spielverderber, als wir zwei uns das erste Mal getroffen haben.“ „Puppetmon“, sagte Takeru betont freundlich, „wenn du ein Geschenk von mir willst, gib ihm den Ring wieder zurück und lass ihn Sora den Antrag machen. Ich mische mich auch nie in seine Herzensangelegenheiten ein, also mach du das bitte auch nicht.“ „Ja, ja, schon gut!“   Da war es! Yamato wischte sich den Schweiß von der Stirn. Das Etui war so weit über den Boden geschlittert, dass es in Wahrheit hinter dem Baum lag, in der Nähe der Mülltonnen, die dort standen. Er verschwendete einen kurzen Gedanken daran, ob das physikalisch überhaupt möglich war, aber er hatte jetzt Wichtigeres zu tun. Völlig außer Atem und das Etui in den Händen verborgen, kam er zu Sora zurück. „Was ist denn mit dir passiert?“, lachte sie und strich ihm das zerrupfte Haar glatt. „Mein armer Yamato. Was hast du da drüben gesucht?“ Er räusperte sich und ließ sich alle möglichen klischeehaften Sprüche, die er je für diese Situation gehört hatte, durch den Kopf gehen. Immer noch gefiel ihm kein Einziger davon, außerdem war er noch außer Atem von seinem verzweifelten Versuch, das Etui zu bergen. So klappte er einfach die kleine Schachtel auf und zeigte ihr den Ring. „Hab ich dir von unter dem Baum mitgebracht“, brummte er schließlich, als sie die Hände gegen die Wangen schlug und große Augen machte. Jetzt glitzerten nicht nur die Lichterschlangen des Baumes darin. „Oh, Yamato, ist das …“, hauchte sie. „Ja. Ähm … Sora, wir sind ja schon lange … Ach, ich komm einfach zum Punkt. Willst du meine Frau werden?“ Sie hielt den Ring bereits in Händen und betrachtete ihn von allen Seiten. Ihr seliges Lächeln wäre eigentlich schon Antwort genug gewesen. Sie lehnte sich glücklich an seine Brust und murmelte: „Das mit dem Baum war wirklich ein dämlicher Spruch.“ „Da kann ich nichts dafür. Es sind ein paar Dinge nicht … nach Plan gelaufen“, brummte er. „Heißt das jetzt ja oder nein?“ „Das fragst du noch?“ Sie zog ihn zu sich und küsste ihn.   „Gut, und hier sollten wir aufhören. Es gibt Dinge, bei denen der kleine Bruder den großen Bruder ungestört lassen sollte“, sagte Takeru. „Ja, gern“, murrte Puppetmon und rollte bereits den Spielplan auf. „War sowieso ein langweiliges Ende.“ „Sei nicht so unreif. Hier, das hast du dir verdient.“ Takeru zog eine Geschenkschachtel aus dem Sack, die Puppetmon ihm gierig aus den Händen riss. Für Kiwimon hatte er eine Packung exquisite Vogelkörner mitgebracht. Puppetmon zerfetzte das Geschenkpapier regelrecht und starrte sein Geschenk an. „Ein Spiel! Ein Brettspiel?“ „Genau“, bestätigte Takeru. „Und zwar eines, mit dem du keine echten Menschen veräppeln kannst. Aber das spielen wir jetzt, wenn du willst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)