Gegensätze ziehen sich an von dattelpalme11 (Koumi-Woche) ================================================================================ Kapitel 1: First Date --------------------- „Lass uns endlich gehen, Mimi!“, sagte Izzy und ging zur Tür. Er hatte extra nach der Schule auf seine beste Freundin gewartet, damit sie zusammengehen konnten. Doch diese musste ja unbedingt noch ihre Kochkünste verfeinern. „Was zur Hölle…?“ Er drückte die Klinke mehrmals runter, doch nichts geschah. „Sie klemmt wohl“, stellte er nüchtern fest als Mimi ihn auch schon zur Seite drängte. „Lass mich mal!“ Die Tür bewegte sich kein Stück, was Mimi direkt in Rage versetzte. „Geh auf, du blödes Ding!“, rief sie und rüttelte wie wild daran rum, bis sie… „Ohje…“ Die Klinke in der Hand hatte. „Na, super!“, stöhnte Izzy und ließ sich an der Tür hinab gleiten. „Das ist alles deine schuld! Warum musstest du auch so lange kochen?“ Mimi schnaubte. „Sei doch froh. Endlich bist du mal mit einem Mädchen ganz alleine.“ Izzy errötete prompt. „Izzyyy? hattest du schon mal ein Date?“, grinste Mimi. „Nicht so richtig“, gestand dieser schüchtern. Die Brünette war fassungslos. „Nicht dein Ernst! Das müssen wir schleunigst ändern!“ Sie ging zum Kühlschrank und holte das Essen heraus, dass sie eben gekocht hatte. „Wie wär’s mit jetzt gleich? ICH könnte dein Date sein.“ „Wie…? DU? Und ich? Ein Date? Jetzt?“, stammelte er. „Ja, warum nicht oder bin ich nicht dein Typ?“, hakte sie nach, während Izzy in ihren Augen ein Funkeln erkannte. Was sollte er nur sagen? Das er schon seit Jahren heimlich in sie verliebt war und sich nicht traute ihr die Wahrheit zu sagen, weil er Angst hatte abgewiesen zu werden? „Ich…naja…“ Er druckste herum und versuchte ihren Blick zu meiden, doch ihm war nicht entgangen, dass sich Mimis Ausdruck plötzlich veränderte. Sie ließ niedergeschlagen ihr selbstgekochtes Essen sinken und presste qualvoll die Lippen aufeinander. „Okay, ich verstehe schon“, murmelte sie enttäuscht und stellte das Essen auf der Kühlenzeile ab. Sie hatte Izzy den Rücken zugewandt, sodass er ihr Gesicht nicht erkennen konnte. „Warte Mimi…so war das nicht gemeint! I-Ich mag d-dich! S-Sehr sogar!“, eröffnete er, während Mimi sich herumdrehte und ihn erstaunt anblickte. Izzy hingegen wurde knallrot. „Ich möchte halt nur nicht, dass es ein Probe-Date ist! Ich möchte…“ Doch er wurde abrupt von Mimi unterbrochen, die seine Hand ergriff. „Wer hat denn gesagt, dass es sich hier um ein Probe-Date handelt?“, fragte sie und stich über seinen Handrücken. Izzy sah sie verlegen an, lächelte aber. Denn er wusste, dass dieser erste Schritt sein Leben für immer verändern würde. Kapitel 2: Hogwarts ------------------- Ängstlich griff Mimi nach seiner Hand. „Warum bin ich noch mal hier?“, flüsterte sie in die Dunkelheit. „Weil du mich liebst, Hermine“, grinste Izzy. Mimi hatte sich allen Ernstes breitschlagen lassen, ihn auf eine organisierte Harry-Potter-Kostümparty des Computerclubs zu begleiten, oder wie Mimi ihn nannte: den Nerdclub. Diese endete in den dunklen Fluren der Schule, mit der Suche nach irgendeinem Stein der Weisen. Was auch immer das bedeutete. „Das ist definitiv der einzige Grund, Donald.“ „Ich heiße Ronald.“ „Wusste ich doch.“ Izzy seufzte und schwang seinen Zauberstab. „Lumos.“ Der batteriebetriebene Stab wurde zu einer Taschenlampe und erleuchtete den dunklen Gang. „Ich fass es nicht.“, meinte Mimi abschätzig und verdrehte die Augen. „Komm, wir müssen den Stein vor Voldemort finden!“ „Aye aye, Sir!“, salutierte Mimi und folgte ihm. Plötzlich tauchte ein grusliges, schwarzes Gesicht vor ihnen auf und wollte sich auf sie stürzen, woraufhin Mimi ihrem Freund kreischend an den Hals sprang. „Verdammte scheiße, VERSCHWINDE!“ „Vorsicht! Das ist ein Todesser!“, rief Izzy und stellte sich schützend vor Mimi, während er den Zauberstab schwang. „Petrificus Totalus.“ Der Unbekannte hinter der Maske erstarrte und fiel zu Boden. „Izzy!“, schrie Mimi begeistert und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. „Du bist mein Held.“ Kapitel 3: Pokemon ------------------ „Man Izzy, wie lange willst du denn noch auf das Ding starren?“, dröhnte die Stimme seiner Freundin in seinen Ohren, doch er konnte sich darauf nicht konzentrieren. Er war seinem Ziel einfach viel zu nah! Es fehlte nicht mehr viel, dann würde er endlich… „Hey!“, schnaubte er als ihm seine Freundin das Mobiltelefon aus den Fingern riss. Jedoch verstummte er sofort als er in das wütende Gesicht von Mimi blickte. „Schreibst du etwa mit einer anderen?“, knurrte sie erbost, während er sie völlig perplex anstarrte. „W-Was? N-Nein. Aber ich hätte beinahe ein Pikachu gefangen! Bitte gib‘ es mir wieder zurück. Ich war echt so kurz davor“, bettelte er und schritt auf sie zu. „Du spielst während unseres Dates Pokemon Go?“, fragte sie entrüstet. Heute hatten sie sich verabredet, weil sie aufgrund ihres Studiums nur wenig Zeit für einander hatten. Doch er hatte nur Augen für sein Mobiltelefon. Mimi würde ihm sicher die Hölle heiß machen! Izzy legte sofort einen entschuldigenden Blick auf, während seine Freundin immer noch neugierig auf sein Handydisplay starrte. „Mimi, es tut…“ „Man Izzy, jetzt läuft es in die andere Richtung! Los wir müssen sofort hinter!“, sagte sie euphorisch und riss ihn ohne weiteres einfach mit sich. Kapitel 4: Switched Personalities --------------------------------- „Man Mimi, was soll das denn?“, fragte Izzy fassungslos als er seine Freundin vor dem Schreibtisch sitzen und ihre Bleistifte anspitzen sah. „Was denn? Ich sortiere sie eben nach der Größe!“, sagte sie ruppig und wandte sich hochkonzentriert wieder ihrer Arbeit zu. Izzy seufzte nur mürrisch. Seit die beiden zusammengezogen waren, hatten sie sich des Öfteren wegen ihrer Unordentlichkeit in die Haare bekommen. Izzy war eben ein Perfektionist, der seine Ordnungssysteme über alles liebte. Mimi war genau das Gegenteil. Doch nach ihrem gestrigen Streit war sie völlig verändert, was Izzy verwunderte. Es schien fast so als hätte Mimi seine Persönlichkeit angenommen, doch er wusste, dass sie es nur machte, um ihn zu provozieren. Doch diesmal wollte er sie mit ihren eigenen Waffen schlagen! „Na gut, wenn du es auf die Tour willst“, murmelte er und zog einfach seine Jacke aus, die er mitten auf den Boden warf. Er ging zum Süßigkeitenschrank und krallte sich eine Tüte Chips, die er unvorsichtig aufriss, sodass ein Teil der Kartoffelspezialitäten auf den Boden fielen. Absichtlich trat er darauf und hörte ein deutliches Knacken unter seinen Füßen, bevor er sich auf die Couch fallen ließ und es sich gemütlich machte. Entsetzt blickte Mimi ihn an. Sie biss sich auf die Zunge und stapfte beleidigt zum Bücherregal. „Oh Gott“, stöhnte sie genervt auf. „G kommt vor K. Was ist so schwer daran, die Bücher alphabetisch zu sortieren?“ So langsam wurde Izzy wütend über ihren schnippischen Ton. Als ob er so schlimm wäre… „Pfft“, sagte er und legte die Füße auf den Couchtisch. „Das kannst du machen. Du bist doch hier das Genie von uns.“ „Oh!“, strahlte Mimi plötzlich und griff sich ein Buch. „Ich habe gerade ein Buch gefunden. Es heißt: ‚Keiner mag Klugscheißer‘!“ „Das heißt niemand“, korrigierte er sie und sprang auf. „Siehst du, du kannst einfach nicht aus deiner Haut! Kannst du nicht einmal etwas lockerer sein? Sei doch auch mal unordentlich!“ „Oh, du willst Unordnung? Du kriegst Unordnung!“ Plötzlich riss Izzy sich sämtliche Klamotten vom Leib und schmiss sie wild um sich, bis seine Hose schließlich vor Mimis Füßen landete. „Ist dir das lieber?“ Mimi musterte ihn mit Erstaunen, ehe sie schief grinste. „Allerdings. Und wenn du schon mal nackt bist, können wir uns auch wieder vertragen. Oder was meinst du?“ Izzy musste lachen. Er liebte diese verrückte, unordentliche Frau einfach. So unterschiedlich sie auch waren, eine Sache würden sie immer gemeinsam haben. Kapitel 5: University --------------------- Heute war es endlich soweit. All die Anstrengungen und Mühen hatten sich bezahlt gemacht. Sie hatten ihren Abschluss endlich geschafft. Die Universität hatte eine große pompöse Feier organisiert und alle Absolventen hatten sich schick gemacht, um ihren Abschluss gemeinsam feiern zu können. Mimi blickte zu ihrem Freund, der diese schicke rote Krawatte trug, die sie ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. „Bist du auch so nervös wie ich?“, fragte sie kleinlaut und griff zitternd nach seiner Hand. Er lächelte sie an und strich sanft über ihren Handrücken. „Ist eigentlich verrückt. Dabei haben wir doch jetzt alle Prüfungen hinter uns“, sagte er einfühlsam. Mimi nickte nur. „Aber dafür fängt jetzt der Ernst des Lebens an und das wird sicher nicht leicht werden.“ „Ach Mimi, wir schaffen das schon. Wir haben schon so viel gemeistert und ich bin an deiner Seite, egal was auch passieren wird“, versicherte Izzy ihr aufrichtig. Gerührt von seinen Worten kuschelte sie sich näher an ihn heran, während er ihr einen sanften Kuss auf den Haaransatz gab, der eine beruhigende Wirkung auf sie ausstrahlte. „Du hast Recht. Es ist einfach ein neues Abenteuer. Unser neues Abenteuer!“, erwiderte sie, bevor sie gemeinsam den ersten Schritt in ihr neues Leben wagten. Kapitel 6: Travels ------------------ „Keine Sorge, Mimi. Er kommt bestimmt noch“, sagte Sora, als sie aus dem Bus stiegen und die malerische Landschaft bestaunten. Mimi war sich da nicht so sicher. Ob Izzy noch sauer war? Er hatte extra für sie beide ein Wochenende in der Nähe des Fuji gebucht, wo Mimi schon immer mal hinwollte. Und sie hatte nichts Besseres zu tun, als all ihre Freunde mit einzuladen, weil sie dachte, es wäre schön mal wieder etwas gemeinsam zu unternehmen. Das sah Izzy offensichtlich anders. Er schlief die letzten drei Nächte im Büro und war dann nicht zur vereinbarten Abfahrtszeit erschienen. „Mimi, kommst du?“, rief Kari, die mit den anderen bereits vorausgegangen war. „Ich komme nach“, winkte diese und blieb an der Bushaltestelle stehen. Sie würde genau hier auf ihn warten! Wenn es sein musste, die ganze Nacht. Doch es wurde dunkel. Und es wurde kalt. Seufzend stand Mimi auf und wollte gehen. „Mimi!“ Er kam tatsächlich auf sie zu gerannt. „Izzy, du bist gekommen!“, strahlte sie. „Es tut mir alles so leid. Ich war so kindisch!“ Mimi lächelte und wischte sich eine Träne weg. „Schon gut. Dafür machen wir das nächste Mal eine Weltreise, allein. Versprochen!“ Ihr Verlobter grinste und küsste sie. Kapitel 7: Future ----------------- „Wow, das ist echt unglaublich“, hauchte Mimi als sie die Ruinen der Stadt Machu Picchu vor sich erblickte. Ehrfürchtig griff sie nach Izzy Hand und zog ihn näher heran. „Vorsicht Mimi, die Kamera!“, protestierte er und versuchte die Balance zu halten. „Pack das Ding doch mal weg“, tadelte sie ihn gespielt streng. Sie wusste ja, dass er diese unglaubliche Reise für sie festhalten wollte. Sie hatten sich einen langersehnten Traum erfüllt und reisten um die Welt. Zurzeit besuchten sie die neuen sieben Weltwunder, die auf dem ganzen Globus verteilt lagen. Ein Stück Geschichte erstreckte sich vor ihnen, die Mimi die Sprache verschlug. Es kehrte eine magische Ruhe ein, die heilsam auf sie einwirkte. „Unfassbar, dass wir tatsächlich hier sind“, hauchte Izzy und legte liebevoll die Arme um Mimi, die ihm verliebt in die Augen sah. „Ja, aber für unsere Hochzeitsreise mussten wir uns doch etwas ganz Besonderes einfallen lassen“, sagte sie zärtlich und fuhr über seine rechte Hand, die seit kurzem ein goldener Ring schmückte. Es war ein Versprechen, dass sie einander gaben. In guten wie in schlechten Zeiten füreinander da zu sein. Sich aufrichtige Liebe zu schenken und miteinander alt zu werden. Denn genau das, stellte sich Mimi vor. „Stell dich mal da rüber!“, dirigierte Izzy Mimi herum, um sie im besten Bild einzufangen. „So?“, fragte seine Frau und posierte wie ein Fotomodel. „Das ist kein Fotoshooting, Schatz.“ „Entschuldigung? Du wirst diese Aufnahmen schließlich mal unseren zukünftigen Kindern zeigen. Sie sollen sehen… was machst du da eigentlich?“ „Ich suche einen W-Lan-Zugang“, erklärte Izzy, der gerade schwer damit beschäftigt war, abwechselnd auf sein Handy und seine Kamera zu stieren. „Izzy!“, schimpfte Mimi. „Wir sind in den Flitterwochen!“ „Was denn? Ich möchte eben unsere schönsten Erlebnisse mit unseren Freunden und Familien teilen.“ Mimi grinste. Er war wirklich unverbesserlich. Aber genau dafür liebte sie ihn. Er war eben einfach Izzy. Und jetzt war er ihr Izzy. Für immer. „Kein Internet“, stöhnte ihr Mann. „Wenn du willst, gehen wir runter in die Stadt und suchen ein Internetcafé.“ Izzys Augen begannen zu strahlen. „Dein Ernst?“ „Mein Ernst.“ Izzy zog sie an sich und gab ihr einen innigen Kuss auf die Lippen. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du die beste Ehefrau der Welt bist?“ „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass ich das Internet mit dir mitgeheiratet habe?“, lachte Mimi. Wahrscheinlich würden sie beide sich nie ändern. Aber genau so wollte Mimi es. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)