Ein Duell ohne Folgen? von Bongaonga ================================================================================ Kapitel 1: Wer sucht, der findet nicht, ... ------------------------------------------- Möp Jaha! Ich tauche auch mal wieder aus dem Nichts auf. Keine Bange, ich bin nicht tot und bin fleißig an Geschichten kreieren, ... wenn ich Zeit habe. -.- Ich hatte leider einen ganz schlechten Start ins neue Jahr. Wir hatten direkt zwei Verluste in der Familie zu verschreiben, weshalb ich leider nicht groß zum weiterschreiben gekommen bin. Trotzdem habe ich mir einfach mal spontan Zeit in den letzten zwei Tagen genommen, um diese Kleinigkeit hier fertig zu schreiben. Irgendwie ist der Valentinstag doch zu mir durchgedrungen und ich hatte gedacht, ich muss mal was neues online stellen. Leider kommt sie etwas spät, aber lieber spät als gar nicht. Es wird auch noch ein zweites Kapitel geben, aber erst nächsten Monat zum White Day ;). Ich habe leider wieder viel Stress mit meinen Prüfungen und muss deshalb noch einiges lernen. Naja, vielleicht schaffe ich es noch meine Wichtel FF die Tage hochzuladen. ^^ Die ist auch ein wenig länger geworden. Leider muss ich sie noch korrigieren. Ich habe zur Zeit so viele Baustellen hier. :O Ich will so viel noch schreiben. >_< Naja, die FF hier ist ganz Spontan entstanden. Es ist nur eine kurze Idee gewesen, ansonsten kennt ihr es ja von mir. Die Figuren machen sich immer selbstständig, ich kann da nichts für. ;) Nebenbei habe ich mich dieses Mal nicht so direkt an die Japanischen Vorgaben von Valentinstag und White Day gehalten, wie in meiner FF "Two Hearts". Bei mir ist es diesmal egal, wer wen Schokolade schenkt.^^ So, genug Blabla. Die kurzen Erklärungen: • Honmei choko: Dies ist die Schokolade für den Liebling, die bekommt ausschließlich derjenige, dem man seine große Zuneigung zeigen möchte. Im Grunde ist es ein Liebesgeständnis. • Giri choko: Dies ist die sogenannte Pflichtschokolade mit der Freunde, Bekannte oder Arbeitskollegen beschenkt werden die sehr wertgeschätzt werden. Na dann mal viel Spaß beim Schmökern. :) -------------------------------- Wer sucht, der findet nicht, ... Wie als würde ihn gleich das Objekt in seinen Händen anfallen starrte er es an und drehte sowie wendete es hin und her. Es war merkwürdig so etwas in der Hand zu halten. Gut, es war nun nichts ungewöhnliches, hatte er doch schon genug davon bekommen. Aus dem Augenwinkel bedachte er die verhöhnend bemalte Papiertasche mit der stressversprechenden Inhalt. Ja, es war eine Tasche mit ganz vielen Herzen in verschiedenen Größen und Farben. Nun gut, die Farben bestanden überwiegend aus sämtlichen Rottönen, die man sich nur vorstellen konnte und irgendetwas, dessen Art er noch nicht bestimmen konnte, auf jeden Fall war er sich sicher, dass diese Gattung von Farbe erst noch neu benannt werden musste. Die Farben machten sich in seinem Schlafzimmer auch nicht unbedingt besser. Vor allem in Kombination mit seiner grünen Bettdecke mit den schwarzen Shuriken drauf war es grausam. Er konnte diesen Tag einfach nicht leiden. Warum kamen nur immer alle Frauen zu ihm und drückten ihm die ganzen Süßigkeiten in die Hand. Er mochte nicht einmal Süßes. Erstens war es schlecht für die Zähne und für die Figur so oder so. Ok, er achtete nicht unbedingt auf seine Figur, hatte es auch nicht nötig bei der vielen Bewegung die er bekam. Ja, er war im Gegenzug zu den Behauptungen über seine Wenigkeit alles andere als Faul. Jedenfalls genügte das alleine schon, um auch mal kleinere Schlemmereien unbemerkt an sich vorbeilaufen zu lassen. Was er jedoch unter Schlemmerei verstand war etwas ganz anderes, als dass es zum Beispiel sein lauter und immer fröhlicher Schüler verstehen würde. Der Junge würde sich wahrscheinlich einfach mit Ramen so zustopfen, bis er bald schon selber aussah wie Ramen und ihm die Nudeln als Haar sprießen würden. Seufzend schüttelte er kurz bei den Gedanken den Kopf, als würde er das gruselige Bild wieder loswerden wollen. Der Junge wäre dann die neue Medusa in Ramengestalt. Seufzend ließ er den Kopf hängen. Sein Tag hatte so gut angefangen. Die Sonne war am scheinen, kein Schnee war mehr zu sehen und es lud förmlich dazu ein, um bei einem Spaziergang an frischer kühler Luft auf dem Wege des Lebens verloren zu gehen. Noch dazu stand keine Mission an und seine Knirpse waren mit sich selbst beschäftigt, weiß Gott mit was. Ehrlich gesagt wollte er es auch nicht wissen. Sollten sie ihre kindlichen Spinnereien unter sich ausmachen, wofür sie auch immer einen freien Tag hatten haben wollen. Er war mal froh, wenn er seinen Gedanken nachhängen konnte, ohne dass die Miniausgabe seines damaligen Senseis alles dafür tat, dass er bald in einem Ohr zwei Trommelfelle sitzen hatte. Immer gab es nur Beschwerden von ihm. "Du bist zu spät!" "Du lügst!" "Bring uns endlich mal coole Jutsus bei!" "Warum müssen wir immer nur D Rank Missionen machen?" Und so weiter und sofort. Zum Glück würde das bald nicht mehr sein Problem sein. Denn Jiraiya wollte den Knirps mit sich nehmen und trainieren. Wobei, irgendwie schade war es schon. Seine Schüler würden nach so kurzer Zeit schon ihre eigenen Wege gehen. Gut, er würde sich um Sasuke kümmern, aber Sakura würde bei Tsunade, der neuen Hokage unterrichtet werden und Naruto eben bei dem schrägen Eremiten. Er war sich aber sicher, dass er sich um die Beiden keine Sorgen machen musste, die waren schon in guten Händen. Wenigstens blieben die dauernden Beschwerden weg. Was konnte er denn bitte dafür, wenn ihn sein Leben auf Wege führte, die er nicht einmal vorhersehen konnte. Er war gänzlich unschuldig! Genauso wie heute. Kaum war er draußen und wollte seinen kinderfreien Tag genießen, hatte er auf einmal auch schon eines dieser Pakete in der Hand, das nun seinen Platz in der Papiertüte gefunden hatte. Zwei Ecken weiter hatte er schon vier. So war es schließlich immer weiter gelaufen, bis er noch die Krönung des ganzen Bekommen hatte. Als hätte er nicht schon genug Beweise dafür bekommen, dass er es irgendwie verpasst hatte, dass schon wieder Valentinstag war, so hatte sich sein selbsternannter Lieblingsrivale noch einmal ins Zeug legen müssen, um ihm die Oper seines Lebens zu präsentieren. Es hätte nur noch das Kostüm der dicken Alten mit dem metallenen spitzen BH gefehlt und er hätte Eintritt nehmen können für die Show, die der abgedrehte grüne Spandex auf offener Straße abgezogen hatte. Er hatte ihn nur zum Schweigen bringen können indem er lautstark geäußert hatte, dass er ihn hiermit zu einem Duell herausforderte. Zum Glück war Gai darauf direkt eingegangen und hatte seine vorherige Triade abgebrochen, die beinahe peinlich für ihn geworden wäre, da sie über seine Vorlieben ging. OK, Gai hatte ihn eigentlich nur gefragt, ob er auch jemanden etwas schenken wollte, aber das eben auf seine spektakuläre übertriebene Art. Die Worte lagen ihm jetzt noch im Gehör. "Mein hochgeschätzter liebster Lieblingsrivale! Wie ich sehe haben sich dir schon an dem heutigen vor Liebe sprühenden Tag viele Herzen eröffnet. Wann wird es denn für dein jugendliches nach Liebe dürstendes Herz Zeit diesem Ruf nachzugehen und endlich seine fehlende Hälfte im Galopp zu ergattern? Hat keine dieser jungen hübschen Blumen dein Herz erweichen können? Hast du vielleicht ganz andere Vorlieben? Langes gelocktes blondes Haar wie bei einer Prinzessin, oder eher dunklere? Ah, eher Rot wie die Liebe, oder doch ein liebevolles weiches Haselnussbraun? Kuss willige Lipp..." Genau da hatte er den Mann unterbrochen und ihm einfach das Duell an die Backe geworfen. Normal hätte Kakashi einfach auf Durchzug gestellt und seine typische Masche abgezogen, aber heute war der Tag, an dem er das einfach nicht konnte. Vor allem hätte er Gai auf seine ganzen Fragen auch nicht antworten können, geschweige hätte er es gewollt. Das ging niemanden was an nur ihn selber. Aber mal ehrlich zu sich selbst. Er wusste nicht einmal auf welchen Typ er überhaupt stand. Klar, das Sexy Jutsu seines Schülers war schon nicht schlecht und allemal sehenswert. Viele Frauen waren vom Aussehen her sehr hübsch und wie würde Genma es sagen, nicht von der Bettkannte zu schubsen. Aber Kakashi war nicht so. Natürlich war er für solcherlei Reize anfällig, aber es war jetzt nicht wirklich das was er wirklich suchte, wenn er denn überhaupt suchte. Wäre es nur nach Äußerlichkeiten gegangen, hätte er schon längst eine Freundin haben können, aber das war es irgendwie nicht, was ihn reizte. Genau hier lag auch das Problem Wieder starrte er auf die Schachtel in seinen Händen. Sie war anders als die, die er in der Tüte hatte, die ihm sein selbsternannter Valentinstagsengel überreicht hatte, da er so viele Schokoladenschachteln hatte transportieren müssen. OK, es war wahrscheinlich die gleiche Schokolade, aus dem gleichen Laden, der heute wohl den größten Umsatz des Jahres haben dürfte, auch die Schachtel war jetzt nicht irgendwie exklusive, trotzdem war sie etwas ganz anderes. Denn das würde die erste Schachtel sein, die er in seinem Leben selber an jemanden verschenken würde und dann war es noch die gute Honmei choko, die die man seiner Liebe schenkt. Er hatte aber niemanden. Wen sollte er das nur geben ohne große Probleme zu bekommen? Warum hatte er den Wettkampf heraufbeschworen. Hätte er doch nur Gai nicht noch zugestimmt, dass er die Art des Duells bestimmen dürfte. Seufzend ließ er sich nach hinten auf sein Bett fallen. Die Schachtel legte er dabei neben sich und starrte schließlich mit den Händen auf dem Bauch gefaltet zur Decke hinauf. Am liebsten würde er einfach hier in seinem kleinen Apartment bleiben und heute nicht mehr vor die Tür gehen, auch wenn die Sonne ihn gerade dazu verleiten wollte. Er wollte nicht noch mehr Schokolade bekommen, sondern wollte einfach nur noch seine Ruhe haben. Er war froh, so wie es war und würde da auch nicht so schnell was dran ändern. Jetzt war die Frage, wie er Gai wieder loswerden konnte. Würde er nun die Schachtel wegwerfen, oder gar verschwinden lassen, so würde sie wie durch Zufall wieder auf seinem Küchentisch auftauchen. Das wusste er nur zu gut, hatte Gai diese Nummer doch schon einmal abgezogen. Also blieb ihm nur eines über und zwar das Duell auszufechten. Es ging darum jemanden zu finden, der das Geschenk annehmen würde. Gai selber hatte auch eine identische Packung und versuchte gerade sein Glück bei der Damenwelt. Ganz ehrlich, die Frauen taten ihm leid. Es war jetzt nicht so, dass der Mann hässlich war oder so, nein eher seine erschlagende Art schreckte viele ab. Er müsste eine Frau finden, die genauso abgedreht war wie er, oder eine, die ruhig und besonnen ist und ihn nimmt wie er ist. Ja, das wäre sogar noch besser. Ob er jemals so jemanden finden würde? Wäre mit Sicherheit für das Gemüt seines Rivalen nicht schlecht. Jetzt war aber etwas ganz anderes ein Problem. Wie konnte er das Duell überstehen, ohne dass Gai ihn nervte, irgendeinen Mist aufzwang, eine theaterreife Rede hielt oder ihn womöglich noch zu einen dieser Singleabende schleppte, die in einigen Lokalen angeboten wurden, wo man angeblich seine wahre Liebe finden sollte. Was für ein Quatsch. Ok, aber das war nur das geringere Übel und er würde es überleben. Viel schlimmer war die Tatsache, wen er denn die Schokolade geben konnte, ohne dass diese Person sich dann Hoffnungen daraus machte und womöglich noch dachte, er wollte was von ihr. Er wollte niemanden verletzen und erst recht wollte er nicht irgendeine x-beliebige Person auf einmal an der Backe haben, der er im Anschluss nur wieder wehtun dürfte. Es musste jemand sein, der nicht so viel hinein interpretierte und keine Hoffnung auf eine Beziehung mit ihm hatte. Am besten jemanden eingeweihtes. Überlegend schloss er die Augen. Tief atmete er ein und wieder aus. Es wäre ja einfacher, wäre es nur Giri choko, die man an Personen verschenkte, die man sehr schätzte, aber nein, Gai musste ihm natürlich Honmei choko in die Hand drücken, damit konnte er die Schokolade schlecht einen seiner Schüler in die Hand drücken, wie würde das bitte aussehen. Er hörte jetzt schon die Triaden Gais, wie er empört über sein Verhalten alles hinausposaunte, was er doch für Vorlieben hatte. Nein danke, darauf konnte er verzichten. Also fiel alles weg, was zu jung war. Würde er Tsunade die Schokolade geben, würde sie ihn wahrscheinlich auslachen und als Balg betiteln, anschließend samt Schokolade vor die Tür setzen. Würde er zu Kurenai gehen, hätte er ein Problem mit Asuma. Nein, das wollte er auch nicht. Wer will denn schon einen sonst ruhigen und gelassenen liebevollen Mann mal sauer erleben. Er jedenfalls nicht, er hing an seinem Leben. Würde er Anko die Schokolade geben, würde sie sich was drauf einbilden und ihn sein Lebtag nicht mehr in Ruhe lassen, außerdem würde es Genma ganz schnell wissen und dann wäre es wie ein Laubfeuer schnell im Umlauf. Was sollte er nur tun? Er verfluchte echt den Tag. Jetzt war ihm auf jeden Fall auch klar, was seine Schüler taten. Der Valentinstag war in dem Alter einfach etwas besonderes, außerdem fiel ihm wieder ein, wie Naruto damit angegeben hatte, dass er mit Sicherheit ganz viel Schokolade bekommen würde. Eigentlich war der Knirps ja ganz niedlich. Aber viel Schokolade sagte überhaupt nichts aus, wenn sie nur aus Schwärmerei gegeben wurde. Sasuke würde mit Sicherheit auch das Problem haben wie er selber. Es waren einfach nur Schwärmereien, die würden schon irgendwann wieder nachlassen oder verschwinden. Langsam drehte er seinen Kopf zu der Schachtel, die auf Augenhöhe neben ihm lag und betrachtete das grässliche Lila des glitzernden Geschenkpapiers und die dazu pinke Schleife. Nur Gai hatte solch einen Geschmack, der regelrecht in den Augen wehtat und nur von ihm als Hip bezeichnet werden konnte. Er wusste echt nicht was er machen sollte. Gai bestand auf dieses Duell und Kakashi wusste, wie der Jounin einmal sein konnte, wenn er nicht das bekam, was er wollte. Es war besser es kurz durchzustehen, als zu versuchen ihm aus den Weg zu gehen, außerdem hatte er nun schon zugesagt und es sogar noch selbst heraufbeschworen. Erneut drehte er seinen Kopf und sah diesmal über sich auf die Fensterbank, auf der seine geliebte Icha Icha Reihe stand, Mr. Ukki, seine einzige Zimmerpflanze und sein Wecker der gerade erst 12 Uhr Mittag anzeigte. Sein Gesicht verzog sich. Es lag jetzt nicht direkt an der Uhrzeit, warum er sein Gesicht so verzog, nein, es war vielmehr die Person, die gerade dem strahlenden Sonnenschein mit seinem Perlweißgrinsen alle Ehre machte und anscheinend vor seinem Fenster kampierte. Seufzend drehte er sich einfach weg und tat so, als hätte er die Person nicht dort sitzen sehen. Das darauf folgende Klopfen ignorierend, anschließend seinen Kopf unter sein Kissen vergrabend als es lauter wurde, brachte er sein ganzes Können auf, um seiner derzeitigen Hausplage keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken. Leider klappte es nicht so wie er wollte, als die sogenannte Hausplage auf einmal laut und unüberhörbar sein Fenster öffnete und einfach in sein Schlafzimmer trat. Warum mussten Hausplagen auch trainierte Shinobis sein. "Mein geliebter ewiger Rivale! Was macht die Kunst des Herzschenkens?" Kakashi antwortete nicht, was Gai anscheinend auf seine Art und Weise schlussfolgerte. Der Silberhaarige hörte schon, wie sein Besucher tief Luft holte, um zu einer seiner Reden anzusetzen, worauf Kakashi einfach sein Kissen versuchte regelrecht in seine Ohren zu bugsieren. Doch dann begann der Schwarzhaarige zu seiner Verwunderung recht normal und seufzte sogar. "Anscheinend sitzen wir beide im gleichen Boot. Auch ich habe noch keines der holden Herzen der Damenwelt für mich gewinnen können. Es ist bis jetzt einfach noch keine dabei, die dem Feuer meiner Liebe standhalten konnte und mein von Liebe erfülltes Geschenk entgegennehmen wollte." Würde Kakashi nicht schon längst liegen, wäre er nun umgefallen. Sein Rivale hatte nicht nur seine Situation so interpretiert, dass auch er nur Ablehnungen bekommen hatte, sondern hatte ihn auch noch mit ihm ins gleiche Boot geworfen. Er wollte gerade zum Reden ansetzen, da wurde er auch schon auf einmal einfach umgedreht und aufgesetzt. Blinzelnd, wie das auf einmal vonstatten gehen konnte, guckte er erst einmal eine geschlagene Sekunde geradeaus, währenddessen redete sein Rivale auch schon gleich einfach drauf los. "Lass dich nicht hängen! Es gibt noch viele schöne Blüten auf der Wiese die nur darauf warten gepflückt zu werden! Komm mein Rivale, tragen wir das Duell der Liebe zusammen aus!" "Gai, warte, du interpr...." Weiter kam Kakashi nicht, da wurde ihm auch schon die Schachtel in die Hand gedrückt und er samt Schokolade davon geschliffen. Am liebsten hätte er sich noch an seinem Fensterrahmen festgekrallt und somit verhindert, dass er wieder raus in diese liebestolle Stadt geschliffen wurde, aber Gai war schneller. "Gai lass uns irgendein anderes Duell austragen, meinetwegen machen wir ein Wettschwimmen nackt, aber lass uns das hier abbrechen!", versuchte er den anderen Mann zu überreden, der ihn am Kragen hinterher schliff. "Du schreckst doch nicht vor so einer Herausforderung zurück mein verehrter Rivale! Auch in dir schlummert ein jugendliches Feuer, das nur von einer Person geweckt werden kann. Heute gilt es diese Person zu finden und ihr dies zu zeigen, indem du ihr dieses Geschenk bereitest." Kakashis Blick sprach Bände. Das hatte sich jetzt mehr als zweideutig angehört. Bitte was geht in diesem abgedrehten Jouninkopf nur vor. Bekam er überhaupt mal mit, was er da redete? Würde er Gai nicht kennen und wissen, wie er es zu nehmen hatte, dann würde er definitive nun in diese Richtung denken. Das was der Schwarzhaarige auch manchmal von sich gab, war mehr als nur merkwürdig und schwerverdaulich, weshalb er gerne seine Masche mit dem "Hmm? Hast du was gesagt?" durchzog. Warum hatte er das nicht gemacht?!! Innerlich jammerte er über seine Lage, ließ sich dann aber seufzend weiter hinterher ziehen und winkte noch Kurenai und Asuma im vorbeirauschen zu, als sie ihnen vollkommen irritiert hinterher sahen, dann aber anscheinend verstanden, was los war und lachen mussten. Das würde ja noch was werden. Er ließ sich geschafft auf eine der gepolsterten Sitzbänke im Aufenthaltsbereich der Chunin und Jounin fallen, der direkt neben dem Missionsbüro lag. Es war ein runder Raum mit breiten Fensterbänken und vielen Fenstern. Er wirkte eher wie ein Wintergarten, da in ihm auch einige große Topfpflanzen standen, die schon eher kleinen Bäumen glichen. Jedenfalls waren hier die Sitzbänke dem Raum angepasst worden und fügten sich gut in das Bild ein. Leider schenkte er dem Ganzen keine weitere Aufmerksamkeit, war er doch einfach zu geschafft. Gai hatte ihn überall mit hingeschleppt und nur Naruto war es zu verdanken, dass er ihn für diesem Augenblick losgeworden war. Er hatte den selbsternannten Valentinstagsengel einfach eiskalt an den armen Jungen abgeschabt. "Der Junge könnte noch einiges an Hilfe von deinem Valentinstagsfeuer gebrauchen.", hatte er zu dem Jounin gesagt, der sich gleich in seine neue Aufgabe geworfen und somit ihr Duell auf den Abend verlegt hatte. So hatte er wenigstens zwei Stunden Ruhe, ehe die neue Tortur losgehen würde. Gai kann wirklich erschlagend sein. Erst hatte er ihn in so ein Lokal geschleppt, wo sich Singles trafen, um ihre wahre Liebe zu finden. Dort hatte er sich gefühlt, als würde er gerade allen anderen Männern die Show stehlen, weil auf einmal alle Frauenaugen auf ihm lagen. Gai wollte gerade zu einer Rede ansetzen, da war er auch schon wieder raus aus der Tür. Leider würde sein Status nun von Single und glücklich auf suchend gestellt werden und die Frauenwelt würde wahrscheinlich durchdrehen. Naja, zwei Straßen weiter hatte er ihn wieder eingeholt und ihn eine erneute Rede gehalten, dass er es spontan angehen musste. Damit hatte ihn Gai auch schon in einen nahegelegenen Laden geschleppt, der sich als Babywarenladen erwies. Kaum dass sie im Eingang gestanden hatten, spürte er auch schon die Blicke der Anwesenden auf sich. Er war froh, dass er dort wieder schnell raus war, da Gai eine Backpfeife vom feinsten bekommen hatte, nachdem er so plump wie er war eine der Frauen versucht hatte für sich zu gewinnen. Er selber hatte einfach nur währenddessen nichts tuend im Eingangsbereich gestanden und sich nicht bewegt, hatte er doch glatt Angst, dass er mit einer Bewegung direkt die Katastrophe heraufbeschwören würde, denn die eine Hälfte der Frauen sah ihn so an, als würde er ihr Baby gleich essen wollen, während die andere Hälfte ihn wahrscheinlich gleich am liebsten mitgenommen hätte. Hätte er eine falsche Bewegung getätigt, hätte er wahrscheinlich mit den Konsequenzen leben müssen. Zum Glück hatte Gai dann schließlich mit der Backpfeife die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und er konnte somit unbemerkt wieder aus dem Laden verschwinden. Gai hatte dann mit einem saftigen Handabdruck im Gesicht mit einem tränenden Auge, aber keineswegs niedergeschlagen, den Laden verlassen und ihm mit einem geschwollenen Perlweißgrinsen gezeigt, dass alles in Ordnung war. Die Rede anschließend war auch nicht ohne, auch die nächsten Ideen des Schwarzhaarigen bis Naruto aufkreuzte waren nicht viel besser. Jetzt jedenfalls saß er hier und genoss seine Ruhe. Zum Glück war hier oben nichts los, da die meisten alle mit diesem Valentinstags Quatsch beschäftigt waren. Warum spielten alle nur verrückt an diesem Tag? Als würde man seine "wahre Liebe" nur heute finden können. Er verstand es einfach nicht. Seine Arme auf die Lehne ablegend genoss er seine Privatsphäre und lauschte den Geräuschen die er dumpf ausmachen konnte. Es war das sachte Gebrabbel, das von den Straßen der Stadt zu ihm hinaufstieg, der leichte Wind, der an den Fenster vorbeizog und seine Melodie spielte, leise Schritte aus dem Flur hallten zu ihm herüber, die ihm den regen Betrieb hier im Haus nur bestätigten, obwohl heute so ein bedeutender Tag war und zu guter Letzt hörte er die etwas lauteren Stimmen aus dem Missionsbüro von nebenan, das er eigentlich von seinem Sitzplatz aus durchs Fenster beobachten können sollte. Diesem Gedanken nachgehend, drehte er seinen Kopf in die besagte Richtung und sah durch eines der großen Fenster in das Missionsbüro. Dort konnte er einige Personen ausmachen, die an dem großen langen Tisch saßen und die Missionen entgegen nahmen, sowie neue austeilten. Es war zwar immer noch reger Verkehr, aber nicht so, wie sonst. Das war auch nur verständlich, verbrachten doch heute viele lieber die Zeit mit ihrem Liebsten. Irgendwie schon schade. Er hatte sich schon oft gefragt, warum er noch niemanden hatte, aber er war immer zum selben Ergebnis gekommen. Er war noch niemanden begegnet, dem er solche Gefühle entgegen bringen konnte und explizit danach suchen tat er auch nicht. Warum sollte er auch? Wer würde ihn denn schon wegen seiner selbst wollen und nicht wegen seinen Ruf, oder seinem Aussehen. Nein, er blieb lieber Single. Es war schon gut so. Dem Treiben weiter folgend, glitt sein Blick von einer zur nächsten Person, ehe er an einer Person mit haselnussbraunem Haar, einer guten Statur und einer Narbe über der Nase hängen blieb. "Hmmm, wie immer." Mit einem leichten Lächeln beobachtete er den so temperamentvollen Mann. Der ehemalige Lehrer Narutos war auch nur am Arbeiten. Kakashi kannte ihn nicht anders. Entweder war er an der Akademie oder er hing hier im Büro und kümmerte sich um die Missionsausgabe sowie Missionsannahme. Er musste wohl auch alleine sein, denn wenn er mal so genau drüber nachdachte, hatte er den Mann zwar oft mit Freunden zusammen gesehen, aber nie jemanden an seiner Seite, den er als seinen Partner ausmachen würde. Gut, er wusste es aus erste Hand. Es war damals gewesen, als er und sein Team bei Teuchi vorbei gekommen waren und den Lehrer dort vorgefunden hatten. Schnell war ein lebhaftes Gespräch zwischen Naruto und dem Chunin entbrannt, was zwischendurch von einer Kopfnuss seitens Iruka unterbrochen wurde, weil der Junge ihn dreist gefragt hatte, warum er sich denn nicht eine Frau suchte. Tja, offensichtlich war der Lehrer wohl auch zu geschäftig und hatte dafür einfach keine Zeit, oder aber er hatte einfach ein ähnliches Problem wie Kakashi selber. Er musste grinsen, der Gedanke daran, dass er mit dem Problem nicht alleine war, was eigentlich keines war, stimmte ihn etwas fröhlich. Es gibt eben auch die ewigen Einzelgänger. Auch sie musste es geben. Man sagte zwar zu jedem Topf gibt es einen Deckel, aber man muss ja nicht immer mit Deckel kochen oder? Genau in dem Moment wurde seine Aufmerksamkeit auf das Gesehen im Missionsbüro gelenkt. Soeben hatte Iruka offensichtlich den letzten Missionsbericht entgegen genommen und war aufgestanden. Dadurch konnte Kakashi auch erkennen, dass der Mann zwei Schokoladentafeln auf seinem Tisch liegen hatte. Offensichtlich hatte er auch schon etwas bekommen, beim näheren Hinsehen war es aber nur die normale Giri choko. Kakashi tippte hier auf Arbeitskolleginnen die ihn beschenkt hatten. Ganz ehrlich, er fragte sich gerade allen Ernstes, warum der Mann dort unten noch keine Frau hatte. Eigentlich war er doch der Traum jeder Frau mit Familienwunsch. Er war kinderlieb, hatte ein großes Herz, war ordentlich, organisiert, fleißig, fürsorglich, liebenswert, freundlich und ruhig. Das ganze wurde gekrönt von einem sicheren Job und einem mehr als heißen Temperament, noch dazu sah der Mann keinesfalls schlecht aus, selbst die Narbe auf seiner Nase tat dem Ganzen nichts ab. Halt Moment! Was dachte er gerade? OK, das mit dem schlecht aussehen war nicht so wild, auch Männer konnten bei anderen Männern sagen, ob sie gut oder schlecht aussahen, das hatte nichts zu bedeuten, aber "heißes Temperament" ?! Gut, Kakashi musste es sich eingestehen, er mochte Temperament, egal bei Mann oder Frau. Irgendwie kam er immer gut mit diesem Leuten klar und sie wurden nie langweilig. Es war einfach so, als würde man als kleines Kind ein schlafendes gefährliches Tier mit einem Stock piken, das an der falschen Stelle getroffen zu einen amüsanten Wirbel aus Krallen und Zähnen werden konnte. Es war einfach das Spiel mit dem Feuer und irgendwie machte das anscheinend den Reiz bei ihm aus. Kakashi konnte es nicht leugnen, seitdem der Chunin regelrecht explodiert ist, als er sein Team für die Chuninprüfung nominiert hatte, hatte dies sein Interesse geweckt. Er hatte schon ein oder zweimal das Ausmaß dieses Temperamentes genießen können. Es war einfach herrlich, wenn der Lehrer sich aufregte. Irgendwie fand ... er ... es ..., ja, wie sollte er es sagen, .. niedlich. Der Chunin hatte was an sich, was ihn in Kakashis Augen einfach niedlich erscheinen ließ. Er konnte aber noch nicht wirklich sagen was es war. Zumindest heiterte es ihn immer auf, wenn er mit ein paar gut gewählten Worten den Braunhaarigen zum rasen bringen konnte. Es hieß jetzt auch nicht, dass sie sich nicht leiden konnten oder so, nach dem kleinen Disput wegen der Prüfung hatten sie sich ausgesprochen und alles war wieder gut gewesen. Also alles im Lot. Nun aber wieder zurück zum Thema. Er verstand es aber wirklich nicht, warum der Mann noch keine Partnerin hatte. Irgendwie passte das nicht so ganz ins Bild. Reißen sich Frauen nicht um solche Typen? Dem Chunin weiter beobachtend, konnte er sehen, wie der Mann einige Missionsbögen in einen Schrank einsortierte, anschließend zu seinem Platz ging und eine Flasche Wasser aus seiner Tasche holte, ehe er zu einen seiner Kollegen sprach, der nur kurz nickte und dann seiner Arbeit weiter nachging. Darauf sah Kakashi auch schon, wie der Chunin aus seinem Sichtfeld verschwand. Keine Minute später öffnete sich auf einmal die Tür zum Aufenthaltsbereich und Iruka trat ein. In der Tür kurz stehen bleibend, stockte er, als er Kakashi sah, doch setzte dann sein allbekanntes Lächeln auf, um ihn zu begrüßen. "Ah, guten Tag Kakashi-san. Ich hoffe, ich störe nicht, wenn ich mich dazugeselle." "Solange du mir nicht auch noch Schokolade andrehen möchtest, bist du herzlich willkommen Iruka-sensei.", brachte er schief grinsend hervor, wusste er doch nur zu genau, dass Iruka sowas nicht machen würde. "Ach schade, dann muss ich sie wohl wegwerfen." Verwundert über die Aussage starrte Kakashi ihn nun an, als würde er ein Pandakostüm tragen. "Haha! Nein, quatsch beiseite, das war nur ein Spaß. Mach dir keine Sorgen, ich wollte nur kurz eine Pause machen." Der Chunin schien gute Laune zu haben. Jedenfalls setzte er sich nun eine Armlänge entfernt neben Kakashi und ließ sich etwas zurückgleiten, während er geschafft einmal tief ein und ausatmete. Kakashi war dem Mann unterdessen mit seinen Augen gefolgt. Als dieser so tiefenentspannt auf einmal neben ihm saß und anscheinend auch seine Ruhe genoss, musste der Jounin lächeln, ehe er endlich auf die Neckerei antwortete. "Maaa Iruka-sensei, du kannst mir doch nicht so einen Schrecken einjagen, ich hätte fast das Weite gesucht, dabei dachte ich, ich hätte endlich eine Schokoladenfreie Zone gefunden." "Ganz Schokoladenfrei ist es hier leider nicht." Damit zog Iruka eine der Tafeln hervor, die auf seinem Platz gelegen hatten. Kakashi hatte gar nicht mitbekommen, wie der Mann eine davon mitgenommen hatte. "Wie ich sehe hast du heute auch schon etwas Schokolade bekommen." Auf den Satz hin blinzelte Kakashi verwundert. Wie kam der Lehrer nun darauf? "Ich wette es ist nicht leicht so begehrt zu sein wie du. Ich finde aber zu viel des Guten ist auch wieder schlecht. Trotzdem dürfte ähm, .... die richtige ... Person gerne schon einmal dabei sein." Errötend strich sich der Lehrer leicht verlegen über die Narbe an seiner Nase. Genau das war die Geste, die Kakashi irgendwie gerne an dem Mann sah. Er wusste auch nicht warum. Warum sahen die Frauen dieser Stadt das nicht? Noch ehe er hatte reagieren können, hatte sich seine Zunge selbstständig gemacht und seine nächsten Gedanken einfach laut ausgesprochen, als hatte ihn sein Bauch dazu gezwungen. "Maaa, aber Sensei, es ist jetzt doch nicht so, als würde so ein begehrenswerter Junggeselle wie du da keine Probleme haben oder?" Erst war es Iruka, der ihn nun mit einem überraschten Blick ansah, dann erwiderte Kakashi ihn auch schon gleich so überrascht, wie der Lehrer selbst. Sie schienen gerade anscheinend genau das gleiche zu denken, nur dass es von einem anderen Standpunkt aus betrachtet wurde. »Habe ich gerade ehrlich mit ihm geflirtet?!« Genau diese Gedanken hallten in Kakashis Kopf wieder. Iruka dachte da nicht anders, jedenfalls schien er gerade drauf und dran zu sein aufzustehen, um wieder zu verschwinden, weil es gerade eine mehr als merkwürdige Situation war und Kakashi selber am liebsten nun aufgestanden wäre, um sich in Luft aufzulösen. Er würde es nun verstehen, würde der Lehrer aufstehen und gehen. Zu seiner Verwunderung aber, wurde der Lehrer nur noch einen Ton röter im Gesicht, ehe er versuchte die Situation mit einem dämlichen Lachen zu überspielen. Ok, dämlich war es nun nicht, Kakashi würde es eher als niedlich bezeichnen, was er natürlich nicht tat, da er die Gedanken schnell beiseite schob. Der Tag machte ihn mittlerweile schon regelrecht wirsch im Kopf. Der Wahnsinn der sich über das Dorf gelegt hatte färbte offensichtlich ab, oder er hatte sich was bei Gai eingefangen, Gairitis oder so. Weiter kam er nicht, als auch schon Iruka wieder etwas sagte. "Als ob das so wäre. Meine Schüler zählen da nicht Kakashi-san." Er schien sich dafür entschieden zu haben die Situation nicht wirklich ernst zu nehmen, da Kakashi auch schon einen leichten Stoß an seiner Schultern spürte, was ihn wieder verwundert Blinzeln ließ, jedoch steckte dann auch schon das Lachen des Chunin an. Einen amüsierten Laut von sich gebend stieg er schließlich mit einem breiten Grinsen ein. Als dann aber ein Knistern ertönte, guckte er wieder auf den Lehrer. Dieser packte gerade noch leicht lachend die Schokoladentafel aus und knickte sich ein Stück ab, was er sich genießend in den Mund schob. Mit einem genüsslichen Laut ließ der Mann die Schokolade über seine Zunge gleiten und lehnte sich wieder zurück, während er seine Augen auf Halbmast senkte. Kakashi beobachtete die Bewegungen des Braunhaarigen und merkte erst kurz bevor der Lehrer sich leicht zu ihm drehte und ihm seine Aufmerksamkeit schenkte, dass er gerade ununterbrochen auf den Jüngeren gestarrt hatte, als würde er nichts verpassen wollen. Schnell tat er so, als habe er irgendwas anderes beobachtet, was aber nicht dagegen half, dass das Bild des genießenden Lehrers in seinen Erinnerungen seinen Platz gefunden hatte. "Weiß du Kakashi-san, auch wenn alle immer auf die Honmei choko abzielen, so schmeckt doch auch die Giri choko hervorragend, wenn sie mit den richtigen Ambitionen überreicht wurde." Kakashi sah nun wieder auf den Mann und beobachtete, wie dieser wieder auf die Tafel in seinen Händen sah und ein zufriedenes Lächeln auf seine Lippen Einzug gewann. "Meine Klasse hat mir diese Tafel geschenkt, sie haben sich sogar die Mühe gemacht meine Lieblingsschokolade herauszufinden." Iruka hatte es von Shizune erfahren, die ihm ebenfalls eine Tafel gegeben hatte, dass sie Genma, Izumo und Kotetsu von schlimmen Falschaussagen abgehalten und den Kindern die richtige Schokolade genannt hatte. Shizune war schon wie so eine kleine Fee, die auf alle in diesem Gebäude aufpasste damit sie in kein Fettnäpfchen traten, oder ihnen irgendetwas gemeines passierte. Leider konnte sie nicht immer überall sein, weshalb auch ihre Fähigkeit der Schadensminimierung nicht immer zur Verfügung stand, trotzdem hatte sie ihm schon oft genug aus der Patsche geholfen, ebenso war es umgekehrt. Eigentlich würden sie gut zusammenpassen, aber da fehlte einfach das gewisse Etwas. Iruka hatte sich ehrlich gesagt aber auch noch nie Gedanken darüber gemacht, welcher Typ Frau ihn denn ansprach. Klar auf äußerliche Reize war er gut anzusprechen, wer nicht, wenn eine Frau gut aussah. Naruto hatte ihn doch auch schon oft genug geärgert mit seinem Sexy Jutsu. Er wusste genau, worauf er Wert legte, oder es lag einfach nur daran, dass er unvorbereitet getroffen wurde. Naruto war eben unberechenbar. Ein belustigtes "Tse." ausspuckend, schloss er einmal kurz die Augen und sah dann wieder zu Kakashi. Der betrachtete ihn gerade so, als würde Iruka ihm gerade bestätigen, dass er von einem anderen Planeten stammte und nur darauf aus war die Kinder der Welt zu kidnappen, um sie in seiner Welt als Delikatesse zu verkaufen. Dem Lehrer war da erst aufgefallen, wie merkwürdig sein Verhalten aussehen musste und wurde erneut rot. Hastig versuchte er die Situation erneut zu überspielen, mehr als jedoch merkwürdiges Gestammel und Gefuchtel mit den Händen kam dabei aber leider nicht raus. »OH MEIN GOTT! Was denkt Kakashi-san nun von mir?!« Doch dann lachte Kakashi das erste mal ausgelassen auf und Iruka stockte in dem Moment, als er sich seine Hände in reiner Scham vors Gesicht schlagen wollte. Zwischen Zeige und Mittelfinger sah er zu dem Jounin, der sich anscheinend gerade köstlich über ihn amüsierte. Irgendwie stimmte ihn das etwas wütend. Sofort verzog sich sein Gesicht, was aber nicht lange anhielt, da er den Anblick das ausgelassenen Hatake in sich aufzusaugen begann. Es war ein so seltener Augenblick, wie wenn jemand ein rares Naturschauspiel beobachten konnte, was auf keinen Fall verpasst werden durfte. Es stimmte den Lehrer fröhlich, weshalb auch er nun lächeln musste. "Maa, Iruka-sensei, ich wusste nicht, dass du Kinder zum fressen gern hast. Gern ja, aber zum fressen?" Ok, er hatte Kakashis Blick richtig interpretiert. Er musste nun ebenfalls grinsen und verzog schelmisch seine Lippen, ehe er antwortete. "Aber nur ein halbes morgens und ein halbes abends, ich muss doch auf meine Linie Achten." Kakashi konnte nicht anders, irgendwie machte es ihm gerade äußerst Spaß mit dem Mann herumzualbern. Es war nun auf einen ganz anderen Niveau als mit Gai. Gai tat dies so erschlagend und hyperaktiv, der Mann dachte nicht, sondern handelte einfach. Iruka hingegen machte einfach bei diesen dummen Kommentaren mit, was Kakashi irgendwie reizte. Er hatte noch nie mit jemanden über derlei Mist reden können, ok, Tenzou war noch da, aber irgendwie war das auch was anderes und Gai redete viel Mist, den Kakashi immer versuchte zu ignorieren. Irukas Mist war aber etwas, wo man hinter den Zeilen lesen musste und was tat ein Shinobi am liebsten? Er las hinter den Zeilen der Zeilen. Da konnte man so viel hinein interpretieren und sich einen Spaß draus machen. Das war wie ein verstecktes Spiel. Das Kind in Kakashi freute sich gerade ungemein. Klar, hatte er Iruka immer geärgert oder zu Weißglut gebracht, aber irgendwie gefiel ihm diese Art der Konversation mit dem Mann sehr. Vielleicht sollte er öfters einfach nur mal mit ihm so reden, das wäre auf jeden Fall mal etwas Abwechslung, die sich lohnen würde. Gut, er würde ihn immer noch ab und an necken wollen und dergleichen, hatte er doch irgendwie seinen Spaß daran gefunden, aber das war nur normal, er spielte eben gerne mit dem Feuer. "Vielleicht solltest du da eher die Schokolade weglassen, als die Kinder." Nun blinzelte Iruka empört und guckte den Jounin grimmig an. "Nervennahrung muss sein. Du könntest ja auch mal dein Buch weglassen, vielleicht würde das deinem Image gut tun und du würdest nicht langsam in die Kategorie Jiraiya rutschen.", kam es trocken vom Lehrer. "Au! Du bist so gemein Sensei.", jammerte er nun los, musste dann aber lachen, worauf Iruka mit einstieg. Noch während des Lachens nahm sich Iruka ein weiteres Stück an Schokolade und genoss es schließlich genau wie das Erste. "Nun aber wieder zurück, wie ist es so begehrt zu sein?", fragte er schließlich, obwohl er noch ein kleines Stück Schokolade im Mund hatte. Tja, auch ein Lehrer war eben nicht perfekt und irgendwo musste Naruto ja die Angewohnheit her haben mit vollem Mund zu reden. Kakashi musste erneut lächeln. Genau das passte auch wieder in die Kategorie niedlich. Es war nun nicht übertrieben niedlich, sondern eher dezent niedlich, weil es einem nicht auffallen würde, wenn man nicht hinsehen würde, Kakashi tat dies gerade aber doch sehr genau. Als der Lehrer ihn aber nun immer noch fröhlich schlemmend von seiner entspannten leicht an der Lehne herunter gerutschten Position her betrachtete, wurde sich der Jounin wieder der Frage bewusst. "Hnn..." Er wusste nicht was er darauf sagen sollte, er wollte das Ganze ja nicht. "Hört sich ja nicht gerade berauschend an. Was sagt denn die vorherige Besitzerin dieser Schokolade dazu?" Mit einem Kopfnicken deutete Iruka auf die Schachtel, die immer noch unberührt auf der anderen Seite von Kakashi lag. "Ach, oh, ach so. Die habe ich von Gai bekommen." OK, das war nun unüberlegt und sehr merkwürdig gewesen, was auch Irukas Blick der unbeschreiblich war nur bestätigte. Der Lehrer hatte sogar mitten in seiner schlemmenden Bewegung inne gehalten und sah ihn so an, als wäre ihm gerade ein Horn auf der Stirn gewachsen während ihm ein Regenbogen aus dem Hintern zu sprudelte. "Nein, nein, das ist nicht so wie es aussieht. Ich habe schon viel Schokolade bekommen, die ist aber zuhause. Das Schlimme an der Sache ist aber einfach, ich mag nicht mal Süßigkeiten." Nun war Kakashi an der Reihe dämlich zu lachen und sich mit einer Hand am Hinterkopf zu kratzen. Genau dann begann der Lehrer auch wieder weiter an seiner Schokolade zu mampfen. "Ich dachte schon. Zuzutrauen wäre es ihm ja." "Wie...?" Kurz stand der Jounin auf dem Schlauch. "Man munkelt eben im Missionsbüro. Bei Gai war man sich nicht genau sicher, ob er nicht ..." "Ah verstehe. Da bin ich mir ehrlich gesagt auch nicht so sicher, aber ich denke es würde ihm egal sein, wenn er die richtige Person finden würde." Nun schloss der Hatake seine Augen und grinste. So würde er zumindest seinen Rivalen einschätzen, immerhin bezeichnete er alles als Frühling der Jugend und war ein sehr toleranter Mensch. "Nun gut, aber das erklärt immer noch nicht, warum du diese Packung hier hast Kakashi-san. Warum gibt dir Gai so eine Packung, wenn sie nicht mit der Botschaft verbunden ist, die an diesem Tag ausgetragen werden sollte?" Iruka war einfach neugierig. "Maaa, ich habe mich da irgendwie selber reingeritten. Gai hat daraus ein Duell gemacht und nun soll ich eine Person finden, der ich die Schokolade geben kann. Mein Problem ist nur, ich möchte niemanden Hoffnungen machen und auch niemanden verletzen.", sprach er seufzend und sah wieder auf die grässliche Verpackung, was er gleich bereute, tat die Farbkombination doch schon regelrecht in den Augen weh. "Oh, verstehe und du hast da echt keine Ahnung wer infrage kommen würde?", fragte der Lehrer einfach weiter ohne ihn anzusehen. "Nein, jede die mir eingefallen ist, würde mir entweder die Augen auskratzen, mich vor die Tür setzen, für bescheuert halten oder sich Hoffnungen machen." Seufzend ließ sich Kakashi wieder zurückfallen. "Hat Gai irgendwas wegen Einschränkungen gesagt?" Kakashi guckte den Lehrer verwundert an, der nun leicht rot um die Nase sein drittes Stück Schokolade am verspeisen war und ihm irgendwie nicht ins Gesicht sehen konnte, weiß Gott warum. "Hmm, Einschränkungen?" Er überlegte kurz und ließ Gais Rede über das Duell in seinen Kopf Revue passieren. Es hieß nur, dass er jemanden diese Schokolade geben sollte, dem er sein Herz schenken würde und es wagen würde diese Person näher kennenzulernen. Da waren sonst keine Einschränkungen. Es sollte halt nicht wahllos passieren. Gai suchte sich ja die Damen auch aus, die er in Betracht ziehen würde, auch wenn es nicht so aussah, da er gefühlt zu jeder gegangen war. Er wollte gerade antworten, da wurde auf einmal die Tür aufgerissen und in ihr stand ein Perlweißgrinsen auf zwei Beinen mit grünen Spandex sowie orangenen Stulpen. "MEIN EWIGER RIVALE! Hier bist du also!" "Gai!" Kakashi war erschrocken zusammen gezuckt, mit so einem Auftritt hatte er nun nicht gerechnet, auch Iruka schien sich vor Schreck verschluckt zu haben und hustete gerade was das Zeug hielt, ehe er sich wieder beruhigte. Kakashi hatte sich schon Sorgen gemacht, dass der Lehrer gerade an seiner geliebten Schokolade verenden würde, offensichtlich hatte das auch der Braunhaarige gedacht, denn sein Gesicht sagte genau dies aus. Tief durchatmend und anschließend noch einmal leicht hustend, setzte sich der Lehrer nun wieder gerade hin und öffnete seine Wasserflasche, ehe er einige Schlucke nahm und erleichtert zurücksank. "Wie sieht es aus, hast du schon jemanden gefunden, den dein Frühlingsgefühle versprühendes Herz erwählt hat?" Genau dann landeten die Augen Gais auf die Schachtel in Kakashis Händen, die der Mann beinahe zu fest vor Schreck zusammen gedrückt hatte, dass sie wahrscheinlich in der Mitte durch geknickt wäre. "Ahh, mein liebster Rivale, gib niemals auf! Es gibt jemanden, der dein zartes Herz gewinnen möchte und es mit der Frühlingsbriese hinfort trägt, nur um die aufwallenden feurigen Gefühle auszuleben und zu teilen." Gai begann wie eine Ballerina hin und her zu tanzen, ehe er gefühlt vor einer Kulisse aus Ponys, Einhörnern, Teddybären, Regenbögen, Blumen und Bienchen stand, selbstverständlich nicht vergessen die epische Klippe an dessen Rand das glitzernde Nass des Meeres emporschoss und so das Licht des Sonnenuntergangs in ein buntes Farbenspiel verwandelte. Kakashi sowie Iruka blickten den Mann nur erschlagen und monoton an. Während Kakashi immer noch mit seinem Rücken an der Bank lehnte, saß Iruka leicht breitbeinig dort, während er seine Arme auf seine Oberschenkel abgelegt hatte, wodurch er sich hatte vorbeigen müssen. Der Lehrer merkte nicht einmal, dass er die Flasche Wasser noch unverschlossen leicht schräg hängen ließ, so dass nun etwas von dem Inhalt auf den Boden lief und sich eine kleine Pfütze bildete. Die Szene der beiden Männer war mit reiner Fassungslosigkeit zu beschreiben. "Wir werden schon einen Weg finden! Ich habe hier ein paar gute Tipps von Sakura-chan bekommen! Die Kleine ist echt ihr Gold wert und du kannst stolz auf sie sein." Gai laberte einfach weiter ohne die Männer zu beachten, in deren Blick schon regerecht stand, dass er bitte aufhören soll. Mit einer gekonnten Drehung warf Gai schließlich einige Prospekte in die Luft, die nun ganz über Kakashi und Iruka verteilt lagen. Mit einem flüchtigen Blick auf diese, hätte Kakashi anfangen können zu heulen. Die Events, die darauf standen waren echt fragwürdig in ihrem Fall. Da gab es Veranstaltungen für alleinerziehende, Lesbische, Schwule, Rentner im hohen Alter, Kostümfeiern, Maskenbälle, Speed Dating, hyperaktives Dating, Sportveranstaltungen und diverse andere Dinge. Hallo, wie groß war bitte das Dorf, hatte er irgendwas verpasst oder noch nicht bemerkt, dass sich unter dem Dorf noch zwei weitere Stockwerke befanden? "Alter spielt bei dir hoffentlich keine Rolle mein sehr geschätzter Rivale! Die Liebe ist unergründlich und bedarf keiner Begrenzung!" Iruka hatte während der ganzen Zeit höchstens ein nervöses Augenzucken von sich gegeben, mehr war einfach nicht drin gewesen, außerdem hatte er Angst gehabt, dass Gai ihn hätte entdecken können. Jedoch hatte er sich getraut einmal aus dem Augenwinkel zu Kakashi rüber zu schielen und hatte erkennen können, dass der Jounin wohl bald Selbstmordgedanken hatte und am liebsten nun hinter sich aus dem Fenster krabbeln wollte. Irgendwie tat er ihm sehr leid, auch wenn er es ein wenig verdient hatte. Iruka guckte dem tanzenden Valentinstagsengel aus der Hölle noch einmal entgegen, ehe er sich einfach leicht über Kakashi hinüber beugte, ohne den tanzenden Höllenbewohner aus den Augen zu lassen. Mit einer Hand klopfte er auf Kakashis Oberschenkel, ehe er seine Hände fand und die Schachtel versuchte aus den versteiften Fingern zu ziehen. Leider hatte sich Kakashi nach seinen Berührungen nur noch mehr versteift und guckte Irukas Hand an, als wäre sie irgendein abscheuliches Tier, das sich in seinem Körper einnisten wollte, doch dann sah er das Handzeichen und blinzelte irritiert. Iruka deutete mit dem Zeigefinger auf die Schachtel und das auch noch sehr bestimmt, was nur bedeuten konnte, dass er irgendwas mit dem Teil vor hatte. Was wollte der Lehrer von ihm? Konnte man ihn nicht einfach in Frieden lassen? Mit einem Blick auf die Schachtel in seinen Händen, lockerte er etwas den Griff, was genau das war, was der Lehrer wollte. Kaum, dass Kakashi die Schachtel nicht mehr erwürgte, ergriff Iruka das Packet und entriss es ihm, dann riss er plump die Schleife ab, öffnete sie und nahm sich dreist eine der Pralinen heraus, um sie sich in den Mund zu schieben. Mit einem übertriebenen genießenden Laut versuchte er Gais Aufmerksamkeit zu gewinnen, was auch sogleich klappte, da der Mann mitten in seinem Redeschwall plötzlich inne hielt. "...und dann werden die ganzen wilden Herzen zu dir fliegen! Wir werden als erstes dem Alter den Vortritt lassen und die rüstigen Frauen mit unseren Charm....." Gai stockte, als er ein undefinierbares merkwürdiges Geräusch gehört hatte und beendete soeben seinen Sailor Moon tanz, nur um sich zu Iruka umzudrehen. Der Lehrer hatte durch einen Augenspalt gesehen, dass sein Vorhaben geglückt war, also konnte er nun weiter machen. Auch wenn es ihn wahrscheinlich ewig verfolgen würde und er sich die nächsten Tage nicht mehr im Spiegel ansehen konnte, so hatte er doch wenigstens einen Kollegen in Not geholfen, der beinahe in Leidenstränen ausgebrochen wäre. Wie war das noch gleich, er und Shizune reduzierten immer den Schaden? Gai stierte ihn einfach nur an, als wäre er der dritte Hokage, der gerade auferstanden wäre und das in Schwimmsachen. »Einfach weiter machen!«, ermahnte er sich in Gedanken. "Mhhhhh, Kakashi-san, die sind vorzüglich, vielen Dank dafür. ich weiß das wirklich zu schätzen." Als Iruka den Jounin anguckte, wäre sein Kopf fast augenblicklich durch Überschuss an Blut explodiert. Der Mann hatte sich keinen Zentimeter bewegt, hatte sogar noch die Hände so, als würde er die Packung immer noch halten, noch dazu waren seine Augen geweitet und eine sichtbare Röte kroch gerade unter seiner Maske hervor, die immer mehr seiner natürlichen Hautfarbe ersetzte. Auch wenn der Anblick des errötenden Jounins recht niedlich war, so wurde Iruka sich seiner Situation gerade bewusst. Er hatte vergessen, dass es ja die Schokolade für den Liebsten war und er gerade so tat, als hätte Kakashi sie ihm gegeben. »WAS HABE ICH GETAN?!« Innerlich schlug er sich die Hände an seine Wangen und verzog nahezu sein Gesicht wie die Figur auf dem berühmten Bild "der Schrei". Er hatte nicht gedacht, sondern einfach gehandelt, ja, wollte einfach, dass das Schmierentheater aufhörte. "Mein Hipper und immer beliebter Rivale! Ich wusste nicht, dass du solche Vorlieben hast..." Gai schien sprachlos, das erste mal in seinem Leben. Kakashi hatte sich nun von dem Chunin losreißen können und bedachte nun den Schwarzhaarigen. Wie als könnte Kakashi seinen folgenden Worten mehr hervorheben, stand er schließlich etwas stockend auf und versuchte alles wieder gerade zu stellen. "Gai, das ist nicht..." Er kam nicht weit, da überfuhr ihn auch schon der hyperaktive Mann regelrecht. "ICH FREU MICH FÜR DICH! Auch wenn ich nun einen Sieg wieder hinter dir liege, so hast du doch als erstes eine Person nach deinem Herzen gefunden, die dein Geschenk annimmt und die heißen und leidenschaftlichen Gefühle deines jugendlichen Frühlings mit dir teilt." Während der Worte hatte Gai sich auf Iruka gestürzt und nun beide Hände des Lehrers in seine genommen, nur um ihn wild diese zu schütteln. Total irritiert und regelrecht pfeifend wie ein Kessel, stammelte der Lehrer nur noch unverständliche Grütze vor sich her. Er musste gerade erst einmal wieder Herr über sich selber werden. "Es ist ein Geschenk den Frühling der Jugend so erleben zu dürfen! Ich freue mich auch für dich Iruka-sensei! Pass mir gut auf meinen Hippen und coolen Rivalen auf! Er mag zwar etwas merkwürdig sein, aber macht ihn das nicht gerade interessant? Ich freue mich wirklich so ungemein für euheuuuuuuchhhh...." Auf einmal fing der Mann an in epischen Tränenbächen zu heulen, die gefühlt den Raum unter Wasser setzten. "Wieder einmal ist mein Rivale mir einen Schritt voraus, was aber in Betracht dieser Lage und mit dem Grund gefeiert werden sollte! LASST ES UNS HINAUSSCHREIEN UND ALLE WELT WISSEN LASSEN!" Kakashi sog bei den Worten erschrocken die Luft ein, auch Iruka registrierte die Lage und reagierte plötzlich ganz gegen seinen derzeitigen Status, es musste wohl an seinem Beruf liegen, denn eine Horde Kinder vor schlimmeren zu bewahren war nicht gerade leicht. Jedenfalls brachte der Lehrer nur zwei trockene Worte hervor, die mit so einer Festigkeit gesprochen wurden, dass man ihnen einfach nur gehorchen musste. "GAI, NEIN!" Das war offensichtlich Irukas Lehrerstimme und die war mehr als durchdringend sowie bestimmend. Selbst Gai reagierte in einer Weise darauf, mit der hätte Kakashi nie gerechnet. Der Schwarzhaarige stand auf einmal stramm und sah den Braunhaarigen mit erschrockenen Augen an. "Sowas gehört sich nicht Gai!" Mehr brauchte er nicht sagen, da schien der Jounin auch schon zu verstehen. "Ah, ja, du hast recht Sensei! Ich möchte mich hiermit vielmals entschuldigen für meine explosive Art, ich habe mich einfach von eurer Leidenschaft mitreißen lassen und habe mich zu sehr für meinen Rivalen gefreut. Ich verstehe dass ihr eure Privatsphäre haben wollt und werde das akzeptieren. Dennoch wird in meinem Innern immer ein Sturm an Freude für euch weiter wüten, den ich nun anders zum Ausdruck bringen werde. Ich werde meinerseits jemanden finden, der mit mir den Frühling der Jugend beschreiten möchte! Ich wünsche euch somit viel Glück und alles Gute der Welt." Er wollte gerade losstürmen, als Iruka ihn noch einmal aufhielt. "Gai!" "Ja, Sensei?" Iruka sah ihn bestimmend an und schob auf einmal seinen Zeigefinger vor die Lippen, ehe er ein leises "Shhhhh!" von sich gab. Gai wiederholte nur die Geste, ehe er breit grinste, so dass man eigentlich erblinden müsste und schließlich seinen Daumen in die Luft hielt, ehe er verschwand. Kakashi hatte die ganze Aktion sprachlos beobachtet und nach Gais Verschwinden seine Augen an den Lehrer geheftet. Da stand er, sein Held in der Not! Iruka sah noch eine Weile Gai mit ernstem Ausdruck hinterher, dann erhellte sich aber sein Gesicht und er wandte sich an Kakashi. Der Jounin nahm das Ganze wie in Zeitlupe war. Es war wie in einem seiner Icha Icha Bücher, wo der Hauptcharakter das erste Mal die Person neben sich in einem anderen Licht wahrnahm. Ganz langsam dreht sich der Chunin zu ihm um, hatte dabei die schönste Röte in seinem Gesicht, während er verlegen und doch fröhlich lachte sowie sich mit einem Finger über den Nasenrücken Strich. Es war als würde gerade spontan ein Irukameter in seinem Kopf entstehen und es sich gleich zu einem guten Stück füllen. Es war einfach der Startschuss für etwas, das Kakashi sich noch nicht erklären konnte. Erst die Stimme des Lehrers holte ihn wieder ins hier und Jetzt. "Das ist ja gerade nochmal gut gegangen. Ich glaube er wird es nun als Lebensaufgabe sehen unser Geheimnis zu bewahren. " Dadurch wurde der Lehrer noch röter und wandte sich ab. Die mutwillig aufgerissene Schokoladenpackung nehmend verschloss er sie mit dem Deckel und überreichte sie wieder dem Silberhaarigen, der nun etwas verdattert von der zerknautschten Packung zum Lehrer und zurück sah. "Du solltest eine probieren, die sind wirklich köstlich. Was das angeht hat Gai doch Geschmack ganz zu schweigen von seinem ...." "....Outfit.", beendete Kakashi nun den Satz und beide mussten lachen. Dies lockerte sogleich die Stimmung auf und der Jounin drückte die Schachtel zurück in Irukas Richtung. "Behalt sie ruhig, wenn sie dir so gut schmeckt. Ich mag leider keine Süßigkeiten und wüsste damit nichts anzufangen." Verlegen grinste der Jounin und rieb sich erneut mit einer Hand am Nacken, irgendwie tat er das heute sehr oft. Er sollte es sich vielleicht abgewöhnen. Seufzend ließ er seine Hand geschafft an seinem Nacken entlang gleiten und legte den Kopf leicht zurück. "Vielen Dank.", kam es auf einmal kleinlaut von dem Lehrer, während er sich seine andere Schokolade sowie seine Wasserflasche schnappte. Damit verbreitete der Braunhaarige eine Aufbruchsstimmung, die auch der Hatake gleich verstand. "Ich werde wohl ..." In dem Moment knurrte es auf einmal laut im Raum. Verwundert blinzelten beide Männer, ehe sie geschlossen ihren Blick auf Kakashis Bauch richteten. "Oh...", war das einzige Wort, was der Jounin über die Lippen hatte bringen können. Er hatte ganz vergessen, dass er ja heute noch nichts gegessen hatte. Eigentlich hatte er nicht wirklich Zeit dafür gehabt, geschweige denn die Zeit dafür nur daran zu denken. Er war ja eigentlich pausenlos nur noch auf der Flucht vor peinlichen Momenten. Hauptsächlich denen, die sein selbsternannter Lieblingsrivale heraufbeschwor. "Noch nichts gegessen?", kam nur die trockene Frage des Chunin. "Nicht wirklich. Habe ich wohl vergessen." Irgendwie war ihm das Ganze doch schon peinlich, aber naja, was sollte man auch machen. "Hmmm...." Sofort drehte Iruka seinen Kopf zu der im Zimmer befindlichen Uhr, verweilte kurz dort, zog anschließend mehr als niedlich seine Stirn kraus, während er die Lippen leicht spitzte, als müsste er gerade scharf nachdenken, ehe er auch schon wieder mit einem freundlichen Lächeln seinen Kopf zu seinem Gesprächspartner wandte. Kakashi hatte soeben unbewusst erneut Punkte in sein Irukameter geworfen. Warum zur Hölle fielen ihm auf einmal solche kleinen Bewegungen des Chunin auf? Verwundert über sich selber stockte der Mann kurz, musste dann aber wieder seine volle Aufmerksamkeit auf den vielleicht zwei Zentimeter kleineren Mann lenken. "Ich kann gleich Feierabend machen, was hältst du von einer schönen Schüssel Ramen?" Iruka wurde bei der Frage wieder etwas rot und Kakashi musste sich eingestehen, er mochte dieses Bild sehr. "Maaa. Sensei. Ist das eine Einladung zu einem Date?", platzte es gleich aus ihm heraus. Eigentlich wollte er den Mann nicht necken, aber irgendwie konnte er gerade nicht anders, außerdem konnte er so seine eigene Unsicherheit verstecken. "Ah, äh, nein .... eigentlich.... es ist nur ... ich wollte....", stammelte der Kleinere plötzlich los. Daran hatte er wieder nicht gedacht, dass es so aussehen könnte. "Ganz ruhig. War doch nur Spaß. Liebend gerne.", versuchte der Hatake gleich den Lehrer zu beruhigen, der darauf einmal tief durchatmete und versuchte wieder Herr seiner Emotionen zu werden. Nachdem er sich beruhigt hatte, sah er den Jounin nun etwas ernster und keine Widerrede duldend an. "Ich hatte eigentlich vor das nicht zu tun, aber für den Schrecken werde ich dir jetzt doch meine Hilfe von gerade in Rechnung stellen." Der Lehrer verschränkte die Arme vor der Brust und bedachte den perplexen Jounin. "Huh?!" Nun war Kakashi verwirrt. "Klipp und klar, du schuldest mir was und das wird in Form von Ramen bezahlt." Damit drehte sich der Chunin auch schon um und stiefelte aus dem Raum. Zum Glück war er schon von dem Jounin abgewandt, sonst hätte der nämlich noch sein breites Grinsen gesehen, weshalb er ihm wahrscheinlich seine gespielte Empörung nicht abgekauft hätte. "Aber Iruka-senseiiiii....", jammerte es auf einmal hinter ihm, weshalb er ein Lachen unterdrücken musste. »Wie ein kleines Kind.«, waren seine Gedanken, als der Jounin auch schon hinter ihm hinterher trabte und ihn irgendwie versuchte zu besänftigen, wie es seine Schüler auch immer taten, wenn sie Strafarbeiten machen mussten. "... ich bin ein armer Jounin und..." "Das kannst du Naruto aufbinden, aber nicht mir, ich habe deinen letzten Gehaltscheck selber ausgefüllt, als ich in der Abteilung wegen einem Krankheitsfall ausgeholfen habe." Der Lehrer war sich nicht sicher, ob man sein Grinsen nicht doch hörte, jedoch gab es sich wirklich Mühe ernst zu klingen. "Aber ich habe eine Familie um die ich mich kümmern muss und...", versuchte es der Hatake erneut. Iruka ließ damit überhaupt nicht mit sich reden. "Deine Ninken zählen nicht!" "Aber Senseiiii...", jammerte es erneut hinter ihm. Nun musste Iruka wirklich lachen. Irgendwie hatte er das Gefühl, es würde noch ein recht angenehmer Valentinstag werden. Mal sehen, was der Tag noch so bringen würde. Er war gespannt. Wenigstens blieb Gais Vorhaben ohne große Folgen und keiner kam zu schaden. Es taten ihm nur die Personen noch leid, die Gai wahrscheinlich gerade im Auftrag seines jugendlichen Frühlings belästigte. ---------------------------- Ich hoffe euch hat dieser Teil gefallen und ihr seid gespannt, was ich als nächstes mit den Beiden anstellen werde. :) Um ehrlich zu sein, weiß ich es auch noch nicht, das klären die Beiden schon noch von ganz alleine. xD Also, ich freue mich wie immer über Kommis, Favos, und was sonst noch so kommt. Ok, bitte kein gammeliges Gemüse werfen, das wäre auch schon das einzige. Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Restwoche und ein schönes Wochenende. Man liest sich. :) Baba Bongaonga Kapitel 2: ... aber wer nicht sucht, wird gefunden. --------------------------------------------------- Möp Und hier ist schon der zweite und letzte Teil. Bitte entschuldigt, dass ich 3 Tage zu spät bin, aber ich habe leider etwas wenig Zeit gehabt. Eine flotte Erklärung noch. • Shunshin no Jutsu: ("Technik des Körperflimmerns") Dies bezeichnet die Fähigkeit eines Shinobi, Chakra zu benutzen, um sich auf der für seinen Körper maximal möglichen Geschwindigkeit zu bewegen. Je nachdem, wie viel Chakra benutzt wurde und wie gut der Anwender mit diesem Jutsu ist, kann er in einem Moment unterschiedliche Distanzen unerkennbar für das menschliche Auge zurücklegen. es wirkt beinahe wie eine Teleportation. So, nun wünsche ich euch viel Spaß beim Schmökern. :) --------------------------------- ... aber wer nicht sucht, wird gefunden. Er verstand einfach die Welt nicht mehr. Sie stand Kopf. Nichts ergab mehr einen Sinn. Er fühlte sich irgendwie verarscht und doch nicht. Er wusste echt nicht, was er davon halten sollte. Das war doch echt ein schlechter Witz. Er hatte gedacht, sein komisches Verhalten gegenüber dem Braunhaarigen war nur ein Nebeneffekt am Valentinstag gewesen und dem erschlagenden Spektakel Gais. Da hatte er sich aber anscheinend sehr getäuscht. Warum sonst sollte er nun schwer atmend aufrecht in seinem Bett sitzen und die Decke zwischen seinen Fingern zu einen Klumpen verarbeiten? Es war doch echt nicht wahr. Sich mit einer Hand über sein Gesicht wischend sah er zur Seite auf seinen Schreibtisch, der neben seinem Bett seinen Platz gefunden hatte. Eigentlich hatte ein Stuhl zwischen Bett und Tisch kaum Platz, aber für ihn reichte es aus, außerdem saß er eh mehr auf seinem Bett beim Schreiben als an dem Tisch. Das arme Möbelstück wurde eher als Ablage für sämtlichen Mist genutzt, als dass es seinen eigentlichen Job machen durfte. Auch jetzt lagen darauf noch unfertige Missionsberichte, die er schon beinahe wieder vergessen hatte. In dem Moment hatte er aber auch gerade herzlich wenig Interesse an seiner noch ausliegenden Schreibarbeit. Noch dazu war er eh viel zu aufgewühlt. Wie spät war es überhaupt? Mit einem kurzen Blick aus dem Fenster hinter sich, stellte er fest, dass es immer noch dunkel war, was bedeutet, dass er noch nicht sehr lange geschlafen haben konnte. Mit einem kurzen Blick auf den Wecker stellte er dann fest, dass erst kurz nach drei wahr. Er schlief wirklich noch nicht sehr lange, hatte auch nicht das Gefühl, als habe er überhaupt geschlafen, dazu fühlte er sich in gewisser Weise viel zu belebt und das war mehr als erschreckend, denn er wusste woran es lag. Er hatte geträumt. Es war keiner seiner typischen Träume, die ihn trotz der langen Zeit noch ab und an heimsuchten, nein, es war definitiv keiner dieser Alpträume von damals. Es war etwas gänzlich neues. Etwas unerwartetes. Gut, so einen ähnlichen Inhalt kannte er schon aus seiner Jugend und auch aus den letzten Jahren, aber das war doch nur normal oder? Normal hingegen erschien ihm nicht die Verbindung zwischen Inhalt und der dortigen Person. Eigentlich war es ein schöner Traum, sogar viel zu schön, was ihm sein Körper nun mehr als deutlich zeigte und zu spüren gab. Es tat ja schon regelrecht weh sein kleines Problem. Als er mit einer Hand über die Stelle strich, musste er einmal leise Keuchen. Er fragte sich nur, warum er gerade so etwas von ... Iruka träumte... Er hatte das Gefühl, dass sein Hirn ihm einen schlechten Streich spielte. Seitdem Iruka ihm die Schokolade abgenommen hatte und sie danach zusammen essen gegangen waren, hatte sich irgendwie seine Welt verändert. Er hatte das Gefühl, er blickte durch fremde Augen, die doch irgendwie seine waren. Das wäre zumindest eine kleine Erklärung dafür, warum ihm auf einmal Dinge auffielen, denen er früher nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Es schien aber nur bei Iruka der Fall zu sein. Er erinnerte sich an Details, die er sonst nie wahrgenommen hatte. Diese braunen Augen, die so offen und ehrlich in die Welt guckten, wie Iruka guckte, wenn er mitten beim Essen von Ramen unterbrochen wurde und ihm noch die Nudeln halb aus dem Mund hingen, wenn der Chunin sich freute und sein tagerhellendes Lächeln auflegte, die sofort erhöhte Aufmerksamkeit, sobald Naruto zum Thema wurde. Auch die Grübelfalten waren Kakashi aufgefallen, die immer deutlich hervorstachen, wenn der Chunin gerade über irgendwas sich seinen hübschen Kopf zerbrach. Diesen und noch weitaus mehr Details hatte er früher nie Aufmerksamkeit geschenkt. Warum denn dann jetzt? Er hatte darauf einfach keine Antwort. Die Bilder seines Traumes würde er jedenfalls nun nicht mehr los. Es war wie, wenn jemand sagte, denk nicht an Pandas. Woran dachte man dann? Natürlich! An Pandas! Das einzige war, bei ihm war es kein Panda, wäre auch ein wenig Grotesk, nein, es war ein temperamentvoller, braunhaariger, arbeitswütiger, immer freundlicher Akademielehrer, der sich in seinen Gedanken einnistete. Seufzend ließ er seinen Kopf in den Nacken fallen und stierte an die Decke. Sein Problem wollte auch nicht unbedingt weggehen, wie er fühlen konnte. Vielleicht sollte er sich erst einmal darum kümmern. Er versuchte seine Gedanken an den Lehrer zu verdrängen und an etwas Erfreulichen zu denken, was er aus dem Icha Icha in und auswendig kannte. Mit einer Hand massierte er schließlich mit langsamen, aber kräftigen Bewegungen sein bestes Stück und versuchte sich zu konzentrieren, doch schon nach wenigen Sekunden brach er ab, da die Hauptprotagonisten des Buches langsam die Gestalten von ihm und den Braunhaarigen Lehrer annahmen. "Maaaa!" Sich aufregend, weil er es einfach nicht verstand, warum seine Gedanken gerade immer zu dem Chunin drifteten, schob er sich schließlich von seinem Bett hinunter und stand auf. Da würde nun nur noch eine kalte Dusche helfen! Mit einem unangenehmen ziehenden Gefühl im Schritt lief er nun etwas merkwürdig zu seinem kleinen Bad und warf sich regelrecht unter die kalte Dusche. Man durfte bei sowas nur nicht zögern, einfach Augen zu und Durch. Das eiskalte Wasser verfehlte auf jeden Fall nicht seine Wirkung. Seufzend lehnte er schließlich an den kalten Fliesen und zählte innerlich 60 Sekunden ab. Das kalte Nass vertrieb auch gerade die erregenden Gedanken von vorher und machten denen Platz, dass er gerne auf warm stellen würde. Er sehnte sich schon regelrecht danach. Mit einem kurzen Blick nach unten, stellte er schließlich auf warm und genoss es, wie sich seine Muskeln langsam wieder entspannten, sowie die Müdigkeit zu ihm zurückkehrte. Es dauerte auch nicht lange, da stellte er das Wasser auch wieder ab, schnappte sich ein Handtuch, rubbelte sich damit die Haare und die Haut trocken, ehe er erneut in seine Boxershort und Schlafhose schlüpfte. Laut gähnend schlurfte er letzten Endes das Handtuch einfach auf dem Boden liegen lassen wieder zu seinem Bett und warf sich hinein. Welch ein merkwürdiger, aber dennoch ... schöner Traum. Am nächsten Tag saß er mit Augenringen bis in die Kniekehlen an seinem Tisch im Wohnbereich und stierte seine Wand an. Vor ihm dampfte eine Tasse mit heißem Tee, schien aber gänzlich unberührt zu sein. Ok, nicht ganz, mit einer Hand hielt er die Tasse fest, während sie noch immer auf dem gut gepflegten Holz des Tisches stand und sich nicht vom Fleck rührte. Es wirkte regelrecht wie ein Standbild aus dem Fernsehen. Monoton mit bewegungslosem Ausdruck, während er auf die Wand starrte und gefühlt seine Raufaser auswendig lernte, saß er da und bewegte sich einfach kein Stück. Würde er nicht atmen, würde man ihn so direkt ins Wachsfigurenkabinett stellen können, dass einen typisch schlechten Morgen eines Jounins darstellen sollte. Er hatte die Nacht nicht mehr schlafen können. Sein Körper wollte, aber sein Kopf sagte einfach dreist "Nein.". Er hatte sich gedreht und gewendet, wie es nur ging. Er war sich beinahe vorgekommen wie ein Fisch auf dem trockenen. Es hatte nur noch gefehlt, dass er so gezappelt hätte. Jetzt versuchte er irgendwie wach zu werden, da er gleich noch Tsunade Bericht erstatten sollte, aber irgendwie hatte er den Status des Hirntoten gerade gemeistert. Er hing einfach bei seinem Traum fest und hatte die ganze Zeit an nichts anderes denken können. Auch sein kleines Problem war die Nacht noch zweimal wieder aufgetaucht, weshalb er beinahe verzweifelt war. Er hatte kurz davor gestanden einfach unter der kalten Dusche zu nächtigen. Naja, jetzt saß er hier und verstand es einfach wieder nicht. Er war todmüde, war platt von seiner Mission und konnte dennoch an nichts anderes denken, als diesen Chunin. Warum? Warum nahm Iruka mittlerweile seine Gedankenwelt so ein? Gut, sie waren befreundet und verstanden sich seit der Rettungsaktion von Gais Duell viel besser. Selber verstand er nicht, woran das liegen konnte, aber irgendwie kam es von ganz alleine, dass sie miteinander mehr herumhingen. Trafen sie sich auf der Straße, entschieden sich Kakashis Füße automatisch dem so beliebten Lehrer zu folgen, oder ihm zu helfen. Seine Zunge machte sich immer selbstständig und brachte irgendwelche Worte hervor, die er bis dato noch nicht einmal gedacht hatte, sie hatten aber den schönen Nebeneffekt, dass der Lehrer eine niedliche Röte auf einmal auf den Wangen liegen hatte. Kakashi mochte das sehr. Er fand es stand dem Jüngeren gut, es gab nur ein Problem. Je öfters er diese Röte sah, desto mehr wollte er sie auch einmal berühren dürfen. WAS ZUR HÖLLE WAR MIT IHM LOS?! Mürrisch den Mund verziehend bewegte er einmal seine Lippen aufeinander hin und her, nur um feststellen zu können, dass er mittlerweile ein Pappmaul hatte, was nur daher kommen konnte, dass er sich noch keinen Schluck seines Kaffees gegönnt hatte. Wieder daran erinnert worden, warum er hier saß und was er eigentlich hatte machen wollen, hob er endlich die Tasse hoch, die schon beinahe einen Hallelujasound von sich gab und setzte endlich zu einen kräftigen Schluck an. Kaum tat er dies, verzog sich sein Gesicht angeekelt und ein Geräusch, dass die Ungenießbarkeit dieser Plörre nur hatte kundtun können, verließ seinen Mund. "Brrrrr, üäh!" Das Schlucken hatte ihn regelrecht all seine Überwindung kosten müssen. Der Kaffee war mittlerweile eiskalt und schmeckte einfach scheiße. Wie lange saß er bitte schon hier? Mit einem kurzen Blick auf die Uhr konnte er feststellen, dass er schon sicher zwei Stunden regungslos hier saß. "Oh man..." Den Kopf schüttelnd, dass er so stark abwesend in seinen Gedanken war, schloss er resignierend die Augen. Das lag alles an diesem braunhaarigen immer fröhlichen und niedlichen Lehrer. Seine Stirn rümpfend, dachte er über seine eben gedachte Beschreibung nach. Ja, der Lehrer war schon recht niedlich, aber warum musste er das denken? War das nicht irgendwie schräg, wenn ein Mann einen anderen Mann niedlich fand? Da war doch definitiv etwas falsch dran. Immer noch mit gerümpfter Stirn, aber mittlerweile wieder auf den gleichen Fleck an der Wand starrend, hob er erneut seine Tasse und nahm einen weiteren Schluck. Kaum tat er dies, rollten sich regelrecht seine Fußnägel auf und er verkrampfte sich am Tisch, nur damit er dem Drang wiederstand das Gesöff nicht gleich wieder auszuspucken. Die Tasse von sich schiebend, damit er nicht wieder auf die glorreiche Idee kam einen erneuten Schluck zu nehmen, hampelte er noch ein wenig am Tisch herum, nur um diesen fürchterlichen Geschmack loszuwerden. Doch genau dann klopfte es auf einmal an seiner Tür und er hielt spontan und überrascht in die Richtung des Ursprungs blickend inne. Sein Wohnraum war nicht besonders groß, es reichte aber, um einer kleinen dem Zweck dienlichen Küche, einem Tisch, der auf ein paar recht gemütlichen Tatamimatten stand und von grünen Sitzkissen umringt war, so dass 4 Personen doch noch ihren Platz fanden und einem kleinen Regal mit Stellplatz für einen aus der Mode gekommenen Fernseher Platz zu geben. Sonst war wirklich nicht viel in seiner kleinen Wohnung. Warum auch? Mehr brauchte er nicht und eigentlich war die Wohnung auch eher nur als Platz gedacht, wo er seinen Krempel, die drei vier Dinge, die er besaß, unterbringen konnte. Er war mehr auf Mission, als dass er diese Bleibe wirklich benötigte. Jetzt aber sah er durch den offenen Durchgang zu seinem kleinen Flur, der an der linken Seite seiner Küchenzeile war, die nicht einmal als solche bezeichnet werden konnte. Selbst Naruto hatte mehr Küche und vor allem mehr Platz in seiner Wohnung. Die Tür war aber nun wesentlich interessanter. Erneut klopfte es und Kakashi guckte drein, als wäre es etwas, dass er noch nicht kannte und noch nie in seinem Leben erlebt hatte. Da klopfte doch jemand tatsächlich an seine Tür! Wer könnte das sein? Kurz ging er gedanklich die möglichen Personen durch, die ihn aufsuchen würden. Wäre es eine Mission, würde sie per Adler an seinem Fenster erscheinen, also war dies schon mal ausgeschlossen. Gai wäre nicht so leise und würde eher seine Tür einrennen, oder neben ihm auftauchen, außerdem war der gerade selber mit seinem Team auf Mission, wusste er es doch aus erster Quelle, da ihn der Jounin noch theatralisch am Tor am gestrigen Abend verabschiedet hatte. Die Vorstellung konnte schon regelrecht als Drama beschrieben werden. Es hatte nur noch gefehlt, dass Gai ihn hochgehoben und herumgeschleudert hätte, wie ein Mann seine Freundin. Ach halt! Genau das hatte er getan... Den Gedanken an die irritierten Blicke der Passanten und seines Teams abschüttelnd, stand er schließlich auf und ging zur Tür. Hmmm, könnte es Tenzou sein? Das wäre möglich. Oder aber es ist etwas wichtiges passiert und sie holten ihn deswegen persönlich. Naruto konnte es auch nicht sein, der würde nicht so gelassen Klopfen, sondern eher seine Tür einschlagen und rumbrüllen wie ein Affe. Sakura würde auch rufen, aber das wenigstens höflich. Sasuke war wahrscheinlich eher trainieren, als dass er ihn aufsuchen würde, brütete er doch lieber irgendwo alleine herum. Also, wer war es? Diese Frage endlich beantwortend, stand er schließlich vor der Tür und öffnete sie. Neugierig war er doch schon. Kaum, dass er sie geöffnet hatte, sah er noch einen braunen Zopf, der gerade aus dem Sichtfeld verschwinden wollte, weshalb Kakashi seinen Kopf aus der Tür rausstreckte und nach links in den Gang sah. Wen er dort sah, damit hatte er echt nicht gerechnet. "Iruka-sensei!", rief er überrascht aus. Kaum waren die Worte ausgesprochen, drehte sich die Person auch schon zu ihm um und kam direkt zu ihm herüber. Dabei hatte er die Augen fröhlich geschlossen und hatte ihn noch nicht genau angesehen. Trotzdem freute sich der Lehrer, dass der Jounin doch zuhause war. "Ah Kakashi-san, du bist ja doch da, ich dachte schon ... WAH!" Kaum hatte der Lehrer ihn endlich angesehen, sprang er auch schon erschrocken einen Schritt zurück. "Kaka... du... es... oh mein... ", stotterte der Lehrer nur hervor und versuchte ihn nicht erneut anzusehen, schien es aber irgendwie doch nicht hinzubekommen. Ok, Kakashi hatte sich schon gedacht, dass er scheiße aussah, hatte er doch nicht wirklich geschlafen, aber dass es so schlimm war, hätte er nicht gedacht. Er hätte vorher in den Spiegel gucken sollen, bevor er wie eine Leiche die Tür öffnete und seinen Besuch verschreckte, außer es wäre Gai... Die Röte auf den Wangen des Lehrers verwunderte Kakashi dann aber doch schon. Warum wurde der Lehrer rot, wenn er einen Mann mit Augenringen sah? "...ist ... ist es denn wirklich in Ordnung, ... dass ... dass ich ...", stotterte der Lehrer nur noch mehr daher. Er konnte einfach nicht fassen, was er sah. In dem Moment schaltete Kakashi und riss etwas weiter die Augen auf. Mit einer Hand fühlte er sofort an seinem Gesicht entlang und fand schließlich den Grund für alles. Seine Maske fehlte und mit seiner Maske ... sein Oberteil. Mit einem kurzen Blick sah er an sich hinunter und schließlich über seine Schultern in die Küche. Dort sah er sein Oberteil noch auf dem kleinen Küchentresen liegen, an dem die Maske dran war, wo er es vorhin hatte im halbtoten zustand einfach liegen lassen. Dann drehte er sich wieder zu dem Braunhaarigen um und sah ihn an. Ein "Oh...", war das einzige, was er noch hervor brachte, während der Lehrer sichtlich die Hände zu Fäusten ballte, dann aber überrascht auf ihn sah, als würde er gerade eins und eins zusammenzählen. "Du versteckst seit Jahren dein Gesicht und dann bekommt es jemand zu sehen und das einzige, was dir einfällt ist ein "Oh..."?" Eine geschlagene Sekunde, in der Iruka nur noch röter wurde, sahen sie sich an. Kakashi konnte regelrecht fühlen, wie die Augen des Lehrers seine Gesichtszüge abfuhren. Den Mann auf diesen Wege dazu zu verleiten so rot zu werden, hatte definitiv auch etwas. Als dann aber Gelächter aus der Nähe zu vernehmen war, musste der Jounin jedoch reagieren. Schadensminimierung war hier definitiv keine so schlechte Sache, nicht dass es ein Schaden war, dass Iruka sein Gesicht gesehen hatte aber trotzdem musste es ja kein weiterer. Schneller als der Lehrer hatte gucken können, zog er den Chunin einfach am Arm in seine Wohnung. Die Tür schließend hörte er noch wie die fröhlichen Stimmen an seiner Tür vorbei liefen und schließlich verstummten. Sich zu seinem Gast umdrehend, legte er ein Lächeln auf, was die ganze Situation doch etwas entspannen sollte. Das jedoch schien dem Lehrer auch nicht wirklich zu helfen, denn der stand einfach da, wie ein Fisch auf dem trockenen und versuchte anscheinend irgendwas hervorzubringen, leider aber seine Stimme nicht zu finden. "Hier drinnen spricht es sich doch besser Iruka-sensei oder?", fragte er schließlich, um irgendwie diese merkwürdige Stimmung zwischen ihnen zu durchbrechen. "Möchtest du auch einen Kaffee?" Damit lief er auch schon die zwei Schritte in seine Küche und hob die Kaffeekanne an, in der noch sich zwei oder drei Tassen der scheußlichen Plörre drin war, die er erst einmal entsorgen und neu zubereiten würde, natürlich weniger scheußlich. Auf Irukas Antwort wartend, schwenkte er für den Mann gut sichtbar die Kanne in der Luft hin und her. Der fand jedoch leider seine Stimme immer noch nicht, sondern nickte nur hastig. "Magst du dich setzen?", fragte Kakashi schließlich, worauf Iruka sich einfach weiter nickend abwandte und sich an Kakashis alten Sitzplatz nieder ließ. Natürlich hatte der Jounin bemerkt, dass sich die Lippen des Braunhaarigen etwas verzogen hatten und er an und für sich recht steif lief, noch dazu irgendwas in seinem Innern zu bekämpfen schien, was er aber aufgrund der Offenbarung seines Gesichts abtat. Dennoch, irgendwie war dieser schüchterne Iruka einfach zu niedlich. Trotzdem entschloss er den armen Mann von seinem Leid zu erlösen und zog sich schnell sein Oberteil über und brachte seine Maske wieder an ihren angestammten Platz. So lief er nun mit einem hautengen Oberteil herum, dass trotzdem nicht viel nützte, da sich die Konturen seines Körpers darunter gut abbildeten, aber wenigstens war sein Gesicht wieder verhüllt, wodurch sich der Lehrer sichtlich entspannte und einen hastigen Schluck des dargereichten Kaffees nahm, den er ihm vor die Nase stellte. Iruka hatte wirklich seine liebe Mühe gehabt nicht zu starren, war es doch ein seltener und schöner Anblick gewesen, auch wenn Kakashi deutlich etwas Schlaf gebrauchen könnte. "Was führt dich her Iruka-sensei, nicht dass ich mich über deinen Besuch nicht freue, aber es hat sicher einen Grund, warum du hier bist.", ging Kakashi nun wieder auf das Thema ein und setzte sich ebenfalls mit einer neuen Tasse an heißem Kaffee neben dem Chunin, als wäre nichts passiert. Der Kaffe beruhigte Iruka sichtlich etwas. Er hatte mit solch einen Auftritt des Hatake echt nicht gerechnet, weshalb er sich selber erst einmal hatte sortieren müssen und die braune warme Flüssigkeit half ihm gerade deutlich dabei. Außerdem gab sie ihm eine Möglichkeit etwas Zeit zu schinden, um eine passende Antwort zurechtzulegen, weshalb er noch einmal einen guten Schluck nahm. Anschließend atmete er einmal tief durch und begann mit seiner Erklärung. "Nun ja, Tsunade schickt mich, um nachzusehen, wo du bleibst." "Stimmt, da war ja was...", murmelte nun der Hatake in seinen nichtvorhandenen Bart. Er hatte der Frau versprochen gleich nach der Mission vorbeizukommen und ihr sein Befinden zu zeigen. Seitdem er mal eine schwerere Wunde verheimlicht hatte, nur um nicht ins Krankenhaus zu müssen, war sie da sehr vorsichtig mit ihm. Gestern war er aber zu geschafft von seiner Mission, weshalb er einfach nach der Dusche nur noch in sein Bett gefallen war. Seine Libido hatte aber leider entschlossen noch nicht schlafen zu gehen, weshalb er ... NEIN! Jetzt besser nicht dran denken, vor allem nicht, wenn die Person, von der man so etwas geträumt hat direkt neben einem sitzt. "Du scheinst heute viel zu vergessen Kakashi-san. Naja, da du leider nicht auf die Adler reagiert hast, hat sie mich losgeschickt. Sie hat vermutet, dass du wieder irgendeine Verletzung geheim hältst, nur damit du nicht ins Krankenhaus musst. Anscheinend geht es dir aber recht gut, zumindest konnte ich nichts sehen." Iruka sah ihn immer noch mit einer leichten Röte im Gesicht an. "Ok, etwas Schlaf könntest du dennoch gebrauchen, hattest wohl keine so gute Nacht.", kam es nach kurzem Zögern hinterher. Natürlich war dem Lehrer der nicht übersehbare Schlafmangel des Jounins aufgefallen, was aber auf seine Weise wieder irgendwie niedlich war. Ein zerstreuter Kakashi war sicher etwas sehr amüsantes und sehenswertes. Dennoch war es jetzt für Kakashi an der Zeit etwas zu erröten, weil er an den Grund seines Schlafmangels erinnert wurde. Genau das war wieder einer der Momente in denen er seine Maske vergötterte. Zum Glück hatte er sie wieder angelegt, weshalb er jetzt so tun konnte, als wenn nichts gewesen wäre. "Maa, ich kam erst spät wieder und hatte noch ein oder zwei Dinge zu erledigen. Außerdem wollte ich nicht wie ein Spanner vor ihrem Fenster auftauchen, wer weiß, was sie aus Schreck mit mir angestellt hätte." Damit beließ er es auch schon bei der ganzen Sache. Er wollte jetzt einfach nicht weiter an den eigentlichen Grund daran denken, hatte er doch zu viel Angst, dass irgendetwas Schräges passieren könnte, also ging er lieber zu einer seiner Lieblingsbeschäftigungen über. Er neckte den Chunin. "Ich finde das äußerst nett von dir Iruka-sensei, dass du nach mir siehst. Hast du dir Sorgen gemacht und mich vielleicht vermisst?" Wie erwartet reagierte der Lehrer so, dass er sich regelrecht an seinem gerade neu genommenen Schluck Kaffee verschluckte und fast an Ort und Stelle krepierte. Wild hustend, mit Tränen in den Augen versuchte er wieder Herr seines Körpers zu werden. Kakashi unterdessen klopfte dem armen Mann auf den Rücken und lachte leicht. "Nicht so hastig, du sollst mir doch noch etwas erhalten bleiben." "Was?", quietschte der Lehrer und versuchte anschließend seine Stimme durch Räuspern wiederzufinden, ehe er erneut das "Was?" hervor quetschte, diesmal jedoch mit wesentlich mehr Stimme. Sprachlos sah ihn der Lehrer an und wurde gleich Rot um die Nase. Selbstverständlich genoss Kakashi diesen Anblick sehr. Er mochte einfach diese Farbe auf dem Gesicht der Jüngeren, konnte den Anblick gerade nur nicht wirklich genießen, da eine andere Tatsache nun zu ihm durchgedrungen war. Eindeutig hatte der Hatake hier einen Nerv beim Lehrer getroffen, womit er nun mal gar nicht gerechnet hätte, weshalb er den Lehrer nur noch blinzelnd anguckte, als wäre ihm gerade ein Geweih gewachsen. Selbst Gai wäre auf die Antwort seiner ersten Frage an den Chunin alleine durch dessen Reaktion gekommen und hätte sie mit einem eindeutigen "Ja." beantworten können. Das hatte Kakashi auch ein wenig aus der Bahn gebracht, weshalb sich eine mehr als nur unangenehme Stille zwischen Beiden ausbreitete, in der Iruka zu immer höheren Glanzleistungen im kreieren eines Rottons ausholte. Kakashis Maske verdeckte natürlich seine leichte Röte, weshalb es für den Lehrer so aussehen musste, als würde er ihn einfach nur stumm ansehen und die gefundene Antwort auf die Frage etwas unangenehm finden. So nach dem Motto, als habe er gerade ein absolut düsteres Geheimnis von sich preisgegeben und der Silberhaarige würde sich davor ekeln und nur nicht wissen, wie er ihn nun aus seiner Wohnung bekommen würde. "Ich... ich ... glaube, ich gehe jetzt besser." Sich peinlich berührt über die Nase streichend, hielt der Lehrer den Kopf gesenkt und stand schließlich auf. Kakashi war einfach sprachlos. Nicht nur über die Reaktion des Jüngeren und der Botschaft dahinter, sondern auch über das befremdliche Gefühl in seiner Brust, das er nur so beschreiben konnte, als habe sein Herz einen kleinen Sprung gemacht. Warum hatte es einen Sprung gemacht? Was hatte das urplötzlich zu bedeuten? Er kam darauf gerade nicht klar. Wie aus Reflex ergriff er, kaum dass der Lehrer aufgestanden war dessen Arm und hielt ihn von seiner regelrecht eindeutigen Flucht ab. Überrascht sahen Beide eine geschlagene Sekunde auf die Hand Kakashis, ehe dieser sie zurückzog, als habe er sich verbrannt. Was zur Hölle tat er da gerade nur? Nun war es an der Zeit, dass Kakashi doch sichtlich für den Lehrer Rot wurde und seinen Kopf zur Seite drehte. Sehr leise brachte er reichlich beschämt ein "Entschuldigung..." über die Lippen. Wieder herrschte diese merkwürdige Stille in der Beide sich an einem anderen Ort wünschten. Der Jounin wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Irgendwie war gerade die ganze Situation verfahren. "Kakashi, ich..." Auf die Worte hin wandte sich der Angesprochene zögernd wieder an den Braunhaarigen, der sichtlich seine Fäuste ballte und sich anspannte dabei aber auch zur Seite sah und auf seine Unterlippe herum kaute. "Ich ..." Wieder brachte der Chunin nichts heraus. Was quälte den Mann nur so, dass es ihm regelrecht im Halse stecken blieb? Der Hatake konnte beobachten, wie der Chunin von jetzt auf gleich einmal tief durchatmete und seinen Blick festigte, dann sein typisches Lächeln auflegte und die nächsten Worte sprach. "Sieh zu, dass du schnell zu Tsunade kommst, ich muss wieder los, habe noch einiges zu tun." Schneller als der Jounin hatte reagieren können, war der Chunin schließlich einfach aus seiner Wohnung gestürmt, dabei noch beinahe über seine eigenen Füße gestolpert. Kakashi hatte erneut wie aus Reflex die Hand gehoben und sah dem Chunin hinterher. Wie als würde das Geräusch der zuschlagenden Tür in seiner Wohnung wie in einer großen Höhle nachhallen, sah er schließlich mit einem traurigen Ausdruck auf seine Hand, mit der er Iruka nicht mehr hatte erreichen können. Was hatte das Ganze nun zu bedeuten? Er wusste es nicht. Langsam nahm er seine Hand wieder herunter und bedachte die immer noch neben ihm stehende Tasse, aus der Iruka vorhin noch getrunken hatte. Langsam streckte er seine Hand danach aus und drehte den Henkel zu sich, dann ließ er das Gefäß einfach so stehen, wie es war. Seufzend ließ er schließlich seinen Kopf hängen und stand auf. Er würde jetzt zu Tsunade gehen und erst einmal das klären, was sie wollte. Er räumte einfach alle Gedanken an den Lehrer beiseite und zog sich schließlich an, ehe er sich auch schon auf den Weg machte. Unterwegs war ihm aufgefallen, dass er seit gestern nichts mehr gegessen hatte und auf der Mission auch nur notdürftig irgendwelche Rationsriegel, die das Nötigste abdecken, zu sich genommen hatte. Vielleicht sollte er sich etwas feines besorgen. Ja genau, das würde er machen. Zwei Stunden später als er bei Tsunade ankam, wurde er gleich miesgelaunt begrüßt. "Ah, bequemt sich der werte Herr Hatake auch endlich..." Sie wollte gerade das große Buch zuklappen, worin sie etwas nachgeschlagen hatte und starrte den Jounin mitten in der Bewegung anhalten an, so dass die Buchseiten mit einem lauten klatschen einfach zu vielen und einige mit Sicherheit noch ein paar Eselsohren davongetragen hatten. Ihre Mimik war steif und sagte nichts aus, doch nach einer geschlagenen Sekunde, die eher wie eine Stunde wirkte, stellte sie schließlich die Frage, die ihr eigentlich schon ins Gesicht geschrieben stand. "Wie siehst du denn aus und warum kommst du durch die Tür?" Es war für sie einfach ein Dingen der Unmöglichkeit. Besonders der Fakt mit der Tür irritierte sie. Kakashi jedoch blinzelte nur irritiert zurück. Wie sollte er schon aussehen? Wie er eben und die Tür.... Er stockte kurz, ehe er dann doch verstand, was sie meinte. Die Tür ... Verwundert über sich selber blinzelte er, drehte sich einmal zur Tür um und guckte sie an, als würde er so etwas das erste mal in seinem Leben sehen und blieb vorerst so mit einem langgezogenem "Ähhhmmmmmm...." stehen, ehe er sich langsam wieder zu Tsunade umdrehte und eine Hand an den Hinterkopf legte. Unbeholfen lachte er los und versuchte sein merkwürdiges Verhalten zu überspielen. "Maa, ist das etwa so abwegig, dass ich auch mal die Tür benutze?" Innerlich wusste er, es stimmte echt etwas nicht. Er hatte nicht einmal daran gedacht über seine übliche Route in das Büro der Hokage zu kommen, so sehr war er auf dem Weg hier her in Gedanken. Tsunade zog kurz die Stirn kraus und bedachte ihn dann noch einmal mit einem Blick von oben bis unten, ehe sie die nächste Frage stellte. "Erstens, ja und Zweitens, warum bringst du Lebensmittel mit?" Erst jetzt war ihr die Einkaufstasche des Hatake aufgefallen, die reich bepackt an seinem linken Arm hing. Wieder blinzelte der Hatake verwundert, ehe er auf seine Hand guckte, in der er den Griff einer großen Einkaufstasche hielt, die eindeutig aus dem kleinen Markt hier in der Nähe stammte. "Öhm... ich war einkaufen?", brachte er mit einem verschwitzten lachen von sich. "Warum erledigst du das dann nicht später?" Während der Frage wedelte die Frau mit einer Hand in der Luft herum und sah ihn abwartend an. Ganz ehrlich Kakashi wusste es selber nicht, das war einfach nur wieder ein typischer Fall von wegen auf dem Wege des Lebens verloren gegangen. Schneller als er es überhaupt selbst registrierte, hatte sein kreatives Hirn sich schon eine tolle Ausrede einfallen lassen. "Maa, der Laden hatte so tolle Angebote, da habe ich zugreifen müssen, bevor die kaufwütigen Damen, die schon regelrecht auf den Laden zugestürmt sind, alles für sich beanspruchen konnten. Außerdem habe ich gedacht, ich könnte mal was Gesundes kochen, anstelle immer nur Ramen zu essen." Genau das war das Stichwort, worauf anscheinend die Frau gewartet hatte, denn sie stand gleich auf und kam mit zielstrebigen und dominanten Schritten auf ihn zu und nahm ihm einfach dreist seine Tüte ab. Aus dieser kramte sie dann schon die Dinge hervor, die der Jounin gekauft hatte. Sie stellte auf den Tisch zwei neue Romantikschmöker, eine Dose ungesalzene Erdnüsse, eine Packung saure Fruchtgummis mit Grapefruitgeschmack, eine Packung Reiscracker, Trockenfleisch, Käse, Hundeleckerlis, einen Luffaschwamm und eine Plastiktrinkente sowie eine Flasche Sake. "Soso, gesund also?" Damit drehte sich Tsunade um und bedachte die Sakeflasche in ihrer Hand genauer. Bei der Flasche musste sie zugeben, handelte es sich um einen echt guten Sake, den sie auch trinken würde. "Maaa, es ist etwas ausgefallen, aber ja." Kakashi versuchte dabei so normal zu wirken wie nur möglich und sich nicht anmerken zu lassen, dass er selber nicht mehr genau wusste, was er da überhaupt eingekauft hatte. "Was willst du damit machen, den Schwamm mit Gummibärchen füllen und mit Käse überbacken?" Den Kopf schüttelnd stellte sie die Flasche auf den Tisch und verschränkte schließlich die Arme vor der Brust. "So in etwa.", grinste Kakashi schief. "Das einzige was daraus zu gebrauchen ist, ist der Sake, der ist tatsächlich gut." Auf ihre Worte hin, kam Kakashi wieder ins Grübeln. Eigentlich war es mehr als deutlich, dass es nur ein Einkauf gewesen ist, der ihn von etwas ganz anderem ablenken sollte. Erst jetzt fiel ihm auch auf, dass die Verkäuferin ihn mehr als merkwürdig gemustert hatte, als er nicht das Übliche gekauft hatte. Besonders als sie die Fruchtgummis beäugt hatte. Er mochte nicht mal Süßes, also warum hatte er die sauren Fruchtgummis metgenommen? Er wusste, wer die mochte, aber daran wollte er lieber gerade nicht denken. Auch nicht an den Grund, dass der Umino gerne mal ein ordentliches Bad nahm und sich vielleicht über einen neuen Luffaschwamm freuen würde. Sogar Tsunade schien das zu bemerken. Er hatte jetzt dennoch wenig Lust, dass sie ihn untersuchen würde. Irgendwie hatte er das Gefühl, es würde recht peinlich für ihn enden, also versuchte er sie milde zu stimmen, wofür er natürlich die richtigen Ingredienzien dabei hatte. "Die Flasche ist übrigens für dich." Sofort blickte Tsunade auf die Flasche, dann wieder auf Kakashi, der sich irgendwie dämlich vorkam. "Der Sake ist dankend angenommen, den kann ich wirklich gebrauchen, trotzdem bewahrt das dich nicht davor, dass du mir sagst, was mit dir los ist." Ok, hatte doch nicht so geklappt wie er wollte, also zum nächsten Versuch. "Die Ente ist auch für dich, ich dachte, die macht sich sicher gut in deinem Büro, so kommt etwas Bewegung hinein." Lachend kratzte er sich am Hinterkopf und so langsam bildeten sich Schweißtropfen auf seiner Stirn, während Tsunade dieses hin und her wippende Etwas misstrauisch bedachte, ehe sie entschied, dass es sich im Mülleimer gut machen würde. "Hör auf deinen Ramsch an mich abzutreten." Etwas barsch knallte sie ihm die Worte entgegen, weshalb er kurz zusammenzuckte und seinen Arm wieder herunter nahm. Als die Frau dann aber mit herrischen Schritt auf ihn zuging, machte er sogar einen Schritt zurück. Sie konnte einem echt Angst machen, wenn sie so entschlossen und kein "Nein." akzeptierend auf einen zu trampelte. Schneller als er hatte reagieren können, hatte sie auch schon sein Kinn in der Hand und zog ihn näher zu sich. Dabei bedachte sie ihn mit einem skeptischen Blick und drehte und wendete seinen Kopf hin und her. Kakashi fühlte sich regelrecht durchleuchtet, praktisch nackt. Gekonnt sauste ihr Blick nur so über seine Erscheinung. Deutlich spürte er ihr Chakra, welches ihn wie ein sanfter Nebel kurz einzuhüllen schien, ehe es sich wieder zurückzog und sie das Augenlied seines sichtbaren Auges runter zog, um ihn tief in das dahinter liegende Auge zu sehen. Danach rupfte sie ihm keine Sekunde später einfach seinen Stirnschutz herunter und wiederholte die gleiche Prozedur mit seinem Sharingan. Zu fokussiert darauf, dass er es nach der Begutachtung schloss, reagierte er auch schon zu langsam für ihren nächsten Schritt. Bestimmt zog sie eiskalt seine Maske herunter und brachte ihn dazu mit einem harten aber nicht schmerzenden Griff am Kiefer eben dieses zu öffnen und einen kurzen Blick in seinen Hals zu werfen. Sie war zwar einer der wenigen Menschen, wie nun auch Iruka, der sein Aussehen kannte, aber jetzt ging es ihm doch zu weit. Endlich schob er die Frau von sich, die gleich darauf ihre Hände in die Hüften stemmte und ihm eine Diagnose gab, auf die er auch selber hätte kommen können. "Du gehörst ins Bett Hatake." »Das weiß ich selber! Aber wenn ich ins Bett gehe, dann....« Er dachte lieber nicht weiter, denn alleine der Gedanke an das was er geträumt hatte, brachte sein Herz wieder schneller zum schlagen, weshalb er einmal hart schluckte. Außerdem kam ihm dann Irukas mit sich kämpfender Gesichtsausdruck wieder in den Sinn. "Ich konnte die Nacht einfach nicht schlafen....", meinte er schließlich kleinlaut. "Zu aufgewühlt, hmm?", fragte sie schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen und irgendwie hatte Kakashi das Gefühl, sie wusste bereits mehr als er selber. Ehe er nachfragen konnte, sprach sie auch schon weiter und wandte sich von ihm ab, nur um sich wieder hinter ihren Schreibtisch zu setzen. "Ich hätte nie gedacht, dass es dich einmal erwischt, aber trotzdem solltest du eine Mütze voll Schlaf bekommen. Wenigstens bist du nicht verletzt und verheimlichst wieder eine schwere Wunde, so wie vor ein paar Monaten." Das Buch, was sie vorhin geöffnet hatte, legte sie nun beiseite und nahm sich das nächste, um in ihm nach etwas zu suchen. Kakashi stockte. Was meinte sie mit "...erwischt..."? "Was meinst du mit erwischt?" Er war einer der wenigen, der mit Tsunade auf Augenhöhe sprechen durfte. Irgendwann war das damals mal dazu gekommen. Er erinnerte sich auch nicht mehr daran. Jedenfalls pflegte er mehr oder weniger mit ihr eine Freundschafft. Er sprach sie aber nur normal an, wenn sie alleine waren. In Gegenwart anderer sprach er sie natürlich mit der formellen Anrede an. Aber das war jetzt auch weniger wichtig, viel wichtiger ist, was sie verdammt nochmal gerade meinte. "Kakashi, dein Hormonhaushalt spielt verrückt, als hättest du einen Vergnügungspark in dir drin. Ich konnte vorhin einen besonders hohen Dopaminspiegel bei dir feststellen, außerdem schien dein Körper gerade regelrecht die Hormone nur so rauszutreten, dazu kommst du durch die Tür, wirkst mehr als abwesend, beziehungsweise verwirrt und du kaufst Müll ein." Abwartend lagen ihre Augen auf ihm. Sie wollte ihm Zeit geben, die Information zu verarbeiten, leider war dies einer der wenigen Momente in denen auch einmal ein Hatake an etwas so Eindeutigen scheiterte. "Hä?" "Sonst so schlau, aber jetzt einen auf doof machen oder was? Na, dich hat endlich der Frühling der Jugend erreicht." Damit faltete sie die Hände vor ihrem Gesicht und grinste sich praktisch ins Fäustchen. Kakashi stand einfach nur da und sah die Frau an, als habe sie ihm gerade versucht zu verklickern, dass Gai nun nie wieder trainieren und sich von nun an in Schweigen üben würde. Erst etwa zehn Sekunden später hob er seine rechte Hand und deutete auf sich selber, seine Frage konnte er aber nicht hervorbringen, erschlug ihn doch gerade einfach die Tatsache, die sie so mir nichts dir nichts aussprach. Nein, halt, sie erschlug ihn nicht, das war eher sowas, als würde man ihn auf dem Boden festbinden und ganz langsam mit einer Dampfwalze, die den Namen Wahrheit trug, über ihn drüber fahren. Es musste regelrecht zu hören gewesen sein, wie sich die Buchstabensuppe in seinem Kopf zu der Wahrheit zusammenformte, die er eigentlich hätte auch ohne Hilfe erkennen können. In Großbuchstaben erstrahlte nun die Tatsache in seinem Kopf und er konnte keine Fakten finden, die sie wiederlegen würden. »Ich bin verliebt in Iruka ...« Er japste nach Luft und torkelte einmal kurz. Tsunade hatte schon gezuckt, weil sie fast damit gerechnet hatte, dass der sonst so standhafte Mann diesmal umfallen würde, aber er fing sich zum Glück wieder. Die Röte in seinem Gesicht wurde nun aber wirklich stark präsent und er legte eine Hand an seinen Mund, als könnte er so ein unmännliches Geräusch aufhalten, das seine Kehle verlassen wollte, während er den anderen Arm um seine Brust schlang, damit er den Arm an seinem Mund drauf abstützen konnte, nur um seinen Kopf von Tsunade wegzudrehen. Zwischen seinen Fingern brummte er das Wort verliebt her, was Tsunade mit Sicherheit nur aus dem Kotext hatte identifizieren können. Wie bitte konnte das denn passieren? OK, Iruka und er hatten zu Beginn Differenzen. Sie waren auch einmal aneinander geraten, als es um die Chuninprüfung ging, aber davor waren sie nur mehr flüchtige Bekannte, die zusammen arbeiteten. Dann wurde aber alles anders. Durch Naruto waren sie nicht länger nur Arbeitskollegen, sie freundeten sich an. Sie kamen wegen dem Jungen immer öfters miteinander ins Gespräch, was natürlich nicht auszuschließen war, da sie beide eben mit Naruto zu tun hatten. Sie waren auch schon einmal einen zusammen trinken, natürlich nicht ganz alleine sondern in einer Gruppe, jedenfalls war es ein ganz lustiger Abend geworden. Natürlich beinhielt besagter Abend viel Karaoke und noch mehr Mist. Tenzou hatte hier auch sein großes Debüt gehabt. Was ihm jedoch an all diesen Erinnerungen auffiel, war dass er sich an keinerlei gefühlsmäßiger Regung in diese Richtung erinnern konnte. Erst als ... Iruka ihm geholfen hatte fing alles an. Es war wie als hätte jemand eine Tür zu einer neuen Welt für ihn geöffnet. Sein Gehirn hatte offensichtlich eine neue Perspektive gefunden, der er vorher noch keinerlei Beachtung geschenkt hatte. Gai und sein dämliches Duell haben ihm praktisch nur den Schlüssel zu dieser Welt überreicht. Er war einfach neugierig wie er war direkt unbewusst durch die Pforte getreten, wo ihn dann gleich der unschuldige und liebenswürdige, sowie temperamentvolle Lehrer gefunden hatte. Warum war der Lehrer ihm erst da aufgefallen? Noch dazu hatten sie wie aus heiterem Himmel auf einmal im letzten Monat wesentlich öfters etwas miteinander zu tun gehabt, was nicht zuletzt dadurch zu verschulden war, dass Kakashis unergründliche Wege des Lebens ihn irgendwie immer wieder zu dem Lehrer zurückgeführt hatten. Oft war er ihm durch "Zufall" auf der Straße begegnet, wo er ihn meist gleich weiterbegleitet hatte. Irgendwie hatten seine Füße von selbst entschieden dem Brünetten zu folgen. Sie haben in der Zeit sogar einmal die Zeit gefunden einen Trainingskampf gegeneinander auszufechten, sowie mehrmals zusammen eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Das Eindeutigste bei den ganzen Unternehmungen mit dem Lehrer, was ihm aber erst jetzt wirklich auffiel war das, dass jedes Mal ... sein Herz wie verrückt geschlagen hatte. Er hatte sich ... wohl in der Nähe des Lehrers gefühlt. Er hatte seine Augen nicht von dem Chunin lassen können, hatte alles genauestens beobachtet und praktisch unbewusst verinnerlicht. Er wusste Dinge, die ihm vorher niemals aufgefallen waren. Zum Beispiel, dass Iruka immer mit seinem Finger über seinen Nasenrücken strich, wenn er verlegen war, oder er etwas peinliches versuchte zu überstehen, dass er immer niedlich die Nase rümpfte, wenn Kakashi ihn ärgerte, ehe er zu einem Konter ausholte, dass er immer die längere Route nach Hause nahm, damit er noch mit der alten Dame am Markt reden konnte, dass er immer etwas verlegen reagierte, wenn er ihm zu nahe rückte. »OH MEIN GOTT!« In dem Moment registrierte er etwas, als er seine Gedanken weiter verfolgte. Iruka, wie er errötete, wenn Kakashi mit ihm unbewusst flirtete, wie er Kakashi sein Lieblingsessen zubereitete, als er ihn zu sich nach Hause eingeladen hatte, wie er ihm wehleidig hinterher sah, als er ihm für den Abend absagen musste, weil er auf Mission gehen musste und zu guter Letzt, wie er auf seine Frage vorhin reagiert hatte. Der Lehrer ... »Er empfindet das Gleiche?« Kakashis Herz drohte regelrecht zu zerspringen. Er war gerade auf einen Höhenflug schlecht hin. Ohne, dass er es wirklich dachte, drehte er sich um und blickte auf die Uhr an der Wand. Die Uhrzeit sagte ihm, dass der Chunin jetzt wahrscheinlich bei sich zuhause war und einige Hausarbeiten kontrollierte, bis er schließlich Mittagessen gehen würde, oder sich etwas kochen würde. Kurz zögerte er, doch dann legte sich ein entschlossener Ausdruck auf sein Gesicht. Er sollte nicht davor weglaufen, schämen tat er sich jedenfalls nicht wegen seiner Gefühle, waren ihm die Meinungen der Anderen doch egal. Außerdem wusste er, dass sie es akzeptieren würden. Jetzt aber zählte nur noch eines. Iruka. "Tsunade, entschuldige bitte, aber ich habe noch etwas dringendes zu erledigen!", brachte er schließlich trocken hervor. Ok, es klang nicht so monoton, wie er es hatte wirken lassen wollen, das alleine verriet ihm schon das schiefe Grinsen der Frau, aber daran wollte er nun auch keinen Gedanken mehr verschwenden. Das letzte was er hörte, als er zügig mit einem Shunshin no Jutsu verschwand, war dass Tsunade ihm hinterherrief, dass es endlich mal Zeit wurde, dass er sich den Lehrer schnappte, ehe sie laut lachte. Stolpernd kam er auf einen Dach nicht weit entfernt von dem Hokageturm auf und sah entsetzt zum Fenster der Hokage zurück. Er hatte es geahnt, die Frau wusste es schon längst. Warum sonst sollte sie Iruka zu ihm schicken. Normal schickte sie immer Kotetsu oder Izumo, beziehungsweise einen ihrer ANBUs. Das war doch alles Absicht gewesen. "Diese Frau, echt..." Den Kopf schüttelnd sprang er schließlich weiter. Er hatte jetzt etwas viel wichtigeres im Sinn. Irgendwie trieb sein Innerstes ihn dazu. Warum war er dem Lehrer nicht gleich zu Beginn hinterher gelaufen? Warum hatte er ihn so mir nichts dir nichts einfach seine Wohnung verlassen lassen. Warum hatte er das Offensichtlichste nicht gesehen? War das vielleicht auch einer der Gründe, warum Iruka ihm so selbstlos letzten Monat geholfen hatte? Hatte er schon dort diese Gefühle gehabt? Was Kakashi nicht wusste, war dass Iruka wirklich etwas für ihn empfand. Es war einfach irgendwann einmal passiert. Damals hatte er einen Faible für den Mann entwickelt, nachdem er ihm und Naruto zur Hilfe geeilt war, wo der Junge sich in eine halsbrecherische Mutprobe geworfen hatte. Er hatte eigentlich gedacht, dass er es überstanden hätte und es nur vorrübergehend ein Hirngespinst seiner Selbst war, doch dann kam Jahre später alles wieder hoch, als die Chuninprüfung anstand. Er hatte durch die Meinungsverschiedenheit wieder öfters mit ihm zu tun gehabt und hatte über die Zeit gemerkt, dass er sich immer noch zu dem Mann hingezogen fühlte. Es war anscheinend immer noch etwas tief in ihm verankert, was ihn zu diesen Mann zog und heute hätte er es fast verraten, das konnte er doch nicht machen. Gut, dass er gerade noch rechtzeitig dort verschwunden war. Es war aber auch schwer. Es war wie etwas verbotenes. Er durfte nicht, aber war so gerne in seiner Nähe. Wenn er schon nicht die Möglichkeit hatte den Mann für sich zu gewinnen, so wollte er wenigstens eine gute Freundschaft mit ihm pflegen. So hatte er gedacht, aber dass es dadurch nur noch schlimmer werden würde, daran hatte er keinen Gedanken verschwendet. Wie oft saßen sie im letzten Monat einfach beieinander und hatten entspannt miteinander geplaudert? Der Mann, der ihm den Kopf verdreht hatte, saß nun öfters einfach nur neben ihm und er hätte nur seinen Arm ausstrecken müssen, um ihn zu berühren, aber er tat es nicht, durfte es nicht, konnte es nicht, auch wenn sein Herz so gerne wollte. Warum nur hatte er dem Jounin letzten Monat geholfen? Er hatte einfach reagiert und sich damit in diese Lage gebracht. Es war zum Mäusemelken. Was würde der Hatake nur von ihm denken, wenn er von seinen Gefühlen wüsste, ok, er wusste es mit Sicherheit mittlerweile. So dämlich wie Iruka sich vorhin bei dem Hatake zuhause verhalten hatte, stand das fast in Leuchtbuchstaben auf seiner Stirn. Kakashis Gesichtsausdruck war in dem Moment auch nicht wirklich schlüssig gewesen, wahrscheinlich hatte der Mann gerade versucht eine Lösung zu finden, wie er auf Irukas inoffizielles Outing hätte reagieren können. Nein, eher wie er ihm schonend einen Korb hätte geben könnte. Alleine der Gedanke daran tat weh und verpasste ihm einen Stich in der Brust. Warum war alles immer so kompliziert? Erstens wühlte es einen nur auf und Zweitens kam er mit seiner Arbeit dadurch kein Stück weiter! Genervt haute er seinen Stift waagerecht auf den Tisch und ließ den Kopf hängen. Es nützte echt nichts. Er saß gerade bei sich zuhause und versuchte einige Hausarbeiten seiner Schüler zu korrigieren, kam aber kein Stück weit, da er zu aufgewühlt war. Sein Kopf wollte einfach nicht die geschriebenen Worte wahrnehmen, immer wieder driftete er zu dem Hatake ab. Seufzend hob er schließlich wieder seinen Kopf und schob den Stift etwas zur Seite, ehe er sich mit einem zweiten genervten Laut in seinem Stuhl zurück lehnte und den Kopf in den Nacken fallen ließ. Seine Decke anstarrend, eher durch seine Decke hindurch starrend, hing er noch eine Weile seinen Gedanken nach, bis er schließlich sein Augen schloss und die Augenbrauen mürrisch verzog. Ihm passte die ganze Situation nicht wirklich. Warum hatte es so auslaufen müssen? Warum hat er sich ausgerechnet den Hatake ausgesucht? Iruka hatte eigentlich gedacht, dass er gar keine Zeit hatte um derlei Gefühle für jemanden zu entwickeln. Klar, er liebte Naruto sehr, aber das was er für den Jounin empfand war schon etwas ganz anderes. Ganz schlimm ist es aber erst in den letzten Wochen geworden. Was sollte er nun tun? Er hatte nicht die Möglichkeit auf eine lange Mission zu gehen, um dem Mann auszuweichen, was wahrscheinlich das Beste für sie beide war. Na gut, er konnte sich einfach in seine Arbeit werfen und so vorgeben keine Zeit zu haben, falls der Jounin mit ihm noch Zeit verbringen wollte, was Iruka selber aber nicht mehr glaubte. Das ganze Theater und Irukas Reaktion waren ihm vorhin mit Sicherheit mehr als unangenehm gewesen. Warum war es nur so schwer? "Kakashi ...", flüsterte er und verzog leicht traurig sein Gesicht. "Sie wünschen?", ertönte auf einmal eine ihm bekannte Stimme direkt über ihm. Erschrocken riss der Lehrer die Augen auf und blickte auch gleich in das amüsiert verzogene Gesicht der Person, die gerade durchgehend in seinem Kopf herum spukte. Diese stand nämlich über ihn gebeugt da und war mit ihrem Gesicht keine 20 Zentimeter entfernt. "WHOAAA!" Mit einem Ruck fuhr er hoch, worauf ihre Köpfe Stirn an Stirn kollidierten. Beide Parteien gaben einen jammernden Schmerzenslaut von sich und torkelten etwas auseinander. Mit Tränen im Augenwinkel, da es doch schon sehr wehgetan hatte und einer Hand an seiner Stirn, als könne er den Schmerz so abschwächen, blökte der Lehrer gleich los. "Wa ... was machst du hier?!" "Maa, Sensei wonach sieht es denn aus?" Man hörte noch deutlich aus Kakashis Stimme, dass ihm der Zusammenstoß auch wehgetan hatte. Auch er rieb sich mit einer Hand die Stirn. Er musste zugeben, Iruka hatte einen recht harten Schädel. "Nach Hausfriedensbruch durch mein Schlafzimmerfenster! Warum nimmst du nie die Tür? Stell dir vor, diese ist sogar extra dafür gedacht, dass man durch sie das Haus betritt.", kam gleich der passende Konter auf die Frage des Jounins. "Maaa, aber Sensei, dann muss ich ja einmal ums ganze Haus herum und was ist wenn die schwarze Nachbarskatze wieder vorne bei den Haustüren auf mich lauert? Sie würde mich dann doch von einem Besuch bei dir abhalten. So kann ich sicher gehen, dass ich ungehindert zu dir kommen kann." Genau das war es, was Iruka hart schlucken ließ. Warum kam der Hatake plötzlich zu ihm? Hatte er sich endlich Worte zusammen gelegt, damit er ihm einen Korb geben konnte? Warum war er so fröhlich und vor allem noch viel wichtiger, was sollte er nun tun? Was Iruka nicht wusste war, dass Kakashi sich wirklich Worte zurechtgelegt hatte, die er dem Mann sagen wollte. Nun ja, eher Worte die man in 5 Minuten mit während eines schnellen Zwischenstobs bei einem zur Zeit gutbesuchten Laden hatte zurechtlegen können. Kakashi hatte nämlich beschlossen dem Lehrer offen entgegenzutreten. Er wollte mit ihm zusammen sein und dafür musste er den ersten Schritt tun, denn anders als Iruka wusste er, dass der Lehrer etwas für ihn empfinden musste. Woher sollte Iruka denn wissen, ob Kakashi etwas für den Lehrer empfand, der Lehrer war ja schneller als Kakashi hatte reagieren können verschwunden und hatte ihn wie bestellt und nicht abgeholt dort sitzen lassen. Ok, er hatte ihn einmal zurückgehalten, aber zu dem Zeitpunkt war er sich selber nicht mal im klaren, was mit ihm gerade nicht stimmte, da war der Lehrer ihm einen Schritt voraus gewesen, denn der wusste anscheinend bereits, was er für ihn empfand. Im Lehrer selber tobte in dem Moment jedoch ein regelrechter Krieg der Gefühle. Er wollte dem Hatake nahe sein, dann aber wieder auch nicht, da er ihre Freundschaft nicht aufs Spiel setzen wollte. Er wollte ihm seine Gefühle offenbaren, aber auch gleichzeitig aus dem Weg gehen. Er wusste nicht wie er reagieren sollte und schon gar nicht wollte er die Ablehnung hören, die ihm der Mann entgegenbringen wird. Er war sich einfach so sicher, dass Kakashi ihn ablehnen würde. Wer wollte bitte schon mit so einem schwachen und einfachen Lehrer zusammen sein? Er spielte doch gar nicht in der Liga des Jounins und wird es auch niemals können, außerdem stand der Hatake auf Frauen, das hatte er angedeutet, als sie sich über die Honmei choko unterhalten hatten. Kakashi hatte gemeint, dass er keine Frau gefunden hatte, der er diese geben konnte. Außerdem hatte er explizit gesagt, dass er keinen Partner sucht und niemanden enttäuschen wollte. Also hatte Iruka extrem schlechte Karten. Mit gemischten Gefühlen blickte er dem Jounin entgegen, der sich gerade einen Schritt auf ihn zubewegen wollte, da sie ja durch den Zusammenprall etwas Abstand zueinander aufgebaut hatten. Iruka jedoch wich dem Mann direkt aus und stand schließlich mit dem Rücken zu ihm, während er den Kopf abwandte und die Hände zu Fäusten ballte. Er konnte ihm jetzt nicht entgegenblicken, wollte die Ablehnung nicht sehen. Kakashi hatte nur gestockt, als sich der Lehrer gleich wie ein verschrecktes Reh wieder auf Abstand gebracht hatte. Gerade war er so, wie er ihn die letzten Wochen kennengelernt hatte, ein wenig hitzig mit einer großen Priese Temperament und von jetzt auf gleich verschloss er sich und zog sich regelrecht zurück. Es wäre wohl besser, wenn er nun alles ins Reine rücken würde. "Iruka ich wollte mit dir Reden.", sprach er schließlich und wollte einen erneuten Schritt auf den Lehrer zugehen, doch dieser hielt ihn auf Abstand und wandte sich anschließend ab. "Ich glaube es ist besser, wenn du jetzt gehst." Ja, es war besser für ihn, da er so vielleicht sein Gesicht wahren konnte und nicht in Tränen vor dem Hatake ausbrechen würde. "Nein Iruka, ich...", versuchte es der Silberhaarige erneut, doch der Jüngere unterbrach ihn einfach wieder. "Bitte geh Kakashi." Die Worte taten dem Lehrer mehr weh, als dass sie es wahrscheinlich dem Jounin taten, so hatte Iruka das Gefühl. "Ich..." Kakashi jedoch ließ nicht locker und versuchte es noch ein weiteres mal, was aber dem Umino nun dazu verleitete laut zu werden, da er die Situation gerade einfach nicht mehr aushielt. "GEH!" Traurig sah Kakashi auf den Rücken des Chunins und wie dieser langsam an ihm vorbei und auf die Tür des Raumes zu ging, um diese zu öffnen und schließlich zu verschwinden. Gut, Iruka wollte ihn anscheinend gerade nicht hier haben. Er wusste nicht warum und was mit dem Lehrer gerade los war, aber er wollte dem Mann noch eine letzte Botschaft hier lassen. "Gut, ich akzeptiere deinen Wunsch. Dennoch möchte ich dir noch eines sagen." Er machte eine Pause, während sein Blick sich regelrecht in den Rücken des Jüngeren bohrte und diesen zum stehenbleiben aufforderte. Nein, nicht aufforderte, er heftete den Chunin regelrecht an Ort und Stelle fest. Unbeweglich blieb der Braunhaarige in der Tür stehen und wartete ab, was der Jounin ihm zu sagen hatte, weshalb er leicht seinen Kopf so drehte, dass er nicht unbedingt über die Schultern gucken konnte. Er wollte dem Mann nicht unbedingt in die Augen sehen, wollte einfach nicht der Ablehnung begegnen, die er erwartete und vor der er solche Angst hatte, wollte aber dem Silberhaarigen symbolisieren, dass er sprechen sollte und er zuhören würde. Kakashi hatte seine Geste natürlich richtig verstanden und nutzte seine Chance auch gleich. "Ich schätze es wird sich von nun an einiges verändern." Iruka hörte bei den Worten ein leichtes Rascheln, was ihn doch schon etwas neugierig machte, aber er nicht gucken wollte, da sich schon langsam Tränen in seinen Augen zu sammeln begannen. Das war es, er würde Iruka die Freundschaft kündigen, würde ihm sagen, dass er ihm zuwider war, dass er ... "Ich hätte niemals gedacht, dass es mir passieren würde, auch hätte ich niemals gedacht, dass ich es mit einen meiner Freunde klären müsste. Niemals habe ich mit solch einer Möglichkeit gerechnet, weshalb es auch für mich etwas schwerer ist, aber ich will ehrlich sein und will diese Chance nutzen." Iruka wusste nicht, was er von den Worten des Mannes halten sollte. Was er aber aus den Worten heraushörte war, dass Kakashi mit ihm wohl die Fronten klären wollte und ihm nun die Ablehnung aussprechen würde, mit der er rechnete, aber was meinte er mit Chance? "Und da heute der White Day ist, ..." Iruka hielt es nicht mehr aus. Mit einer Hand hatte er sich mittlerweile am Türrahmen abgestützt und presste seinen Kiefer fest aufeinander. Wenn der Jounin ihn nun ablehnen wollte, so sollte er es verdammt noch mal tun und endlich verschwinden! Warum quälte er ihn jetzt noch so? "Jetzt sag es doch einfach, dass unsere Freundschafft beendet ist und ich dich anwidere!", platzte es schließlich aus ihm heraus. "Das wollte ich zwar nicht sagen und das mit der Freundschaft würde ich eher als nächste Ebene bezeichnen, aber eigentlich wollte ich dir sagen ...", ging der Jounin auf die barschen Worte Irukas ein, der darauf nicht anders konnte und sich wütend umdrehte, nur um dem Silberhaarigen die nächsten worte entgegenzuwerfen. "WAS BITTE SCHÖN WILL...!?" Der Rest blieb dem Lehrer im Halse stecken, als Kakashi praktisch direkt vor ihm stand, sogar ohne Maske und sie keine 30 Zentimeter voneinander trennten. Wann war der Jounin so nahe gekommen und warum hatte er nichts bemerkt? Das war aber nicht der einzige Faktor, warum Iruka abrupt alles im Halse stecken blieb. Auch der Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes trug einen Großteil dazu bei. Es war einfach der Ausdruck purer Zuneigung, der ihm regelrecht einen Schauer über den Rücken jagte. Die Worte die er dem Jounin gerade noch hatte entgegen speien wollen, fielen wie fette Gesteinsbrocken einfach zurück in seinem Hals und drohten diesen zu verstopfen. Kakashi nutzte natürlich die Sprachlosigkeit des Lehrers aus und sagte endlich das, was er noch nie zu jemanden gesagt hatte. "... ich liebe dich." Dabei hielt er dem Lehrer eine weiße Schokoladenschachtel mit einer leuchtend roten Schleife hin. Es war eine der typischen Schokoladenpackungen, die am White Day verteilt wurden. Sie würde Pralinen aus weißer Schokolade beherbergen, die Kakashi extra für den Lehrer besorgt hatte. Fassungslos und total aus dem Konzept gerissen, brachte der Braunhaarige nur ein heiseres Quietschen über die Lippen, während er von den Händen Kakashis zu seinen Augen und zurück sah. Träumte er? War er ohnmächtig geworden, hatte sich den Kopf an seinem Türrahmen gestoßen und kreierte sich hier gerade eine Traumwelt? OK, mit der Reaktion hatte Kakashi nicht gerechnet, eigentlich eher mit einer mit etwas mehr Emotionen, aber auch er hatte vorher nicht wirklich reagiert, wo Iruka ihm ungewollt ohne wirklich etwas zu sagen verraten hatte, dass er etwas für den Jounin empfand. Naja, irgendwie war es doch sehr niedlich. Aber zugleich machte es ihm auch etwas Angst. Konnte er etwas falsch interpretiert haben? Warum aber sollte der Lehrer dann so reagieren wie gerade eben? "M ...meinst du das . ...ernst?", kam dann doch schließlich wieder die Stimme des Lehrers zum Vorschein. Kakashi musste leicht lachen, antwortete dann aber mit sanfter Stimme. "Ich weiß, dass es unglaubwürdig klingt, aber ich meine es ernst, ja. Ich habe wirklich nach niemanden gesucht, wollte es eigentlich auch nicht, doch dann hast du mich gefunden, hast mir in meiner Not geholfen und da ist es irgendwie passiert. Ich Hatake Kakashi habe mich in dich Umino Iruka verliebt. Nimmst du dieses Geschenk meiner Zuneigung an?" Iruka wusste darauf wieder nicht, was er sagen sollte. Seine Wangen färbten sich in einem nach Kakashis Meinung schönen Rot und er nahm die Packung zitternd entgegen. Iruka war fertig mit den Nerven. Er war aufgeregt wie eh und je. Das war seine erste Schokolade, die nicht in die Kategorie Pflicht gehörte und er bekam sie gerade von ... von Kakashi. Der Rotton in seinem Gesicht wurde noch deutlicher. "Da ... Dankeschön, aber ich habe leider k ...keine, die ich dir schenken könnte. Ich...", stammelte er, während ihm regelrecht der kalte Schweiß vor Aufregung ausbrach, ehe ihm auf einmal kochend heißt wurde. Entweder spielte das Wetter gerade verrückt, oder aber sein Körper rastete aus. "Das macht nichts, du weißt doch, dass ich eh nichts Süßes mag." Damit hob der Jounin seine Hand und strich an der Wange des Lehrers entlang, ehe er sie ganz in seine Handfläche einbettete. "Aber ich hätte da eine Idee, was du mir schenken könntest.", flüsterte der Jounin schließlich und entfernte von der Schachtel in Irukas Händen die rote Plastikschleife, nur um sie dem Lehrer schließlich um seinen Zopf zu binden, so dass sein Haargummi darunter verschwand. Jetzt sah der Lehrer für ihn aus wie eine große Schokoladenpackung, die nur noch überreicht werden musste. Das aber müsste der Lehrer übernehmen. Der wusste natürlich sofort, was der Jounin meinte und wurde nun von Kopf bis Fuß rot wie ein Warnschild. Innerlich jedoch wusste er sofort, dass er dieses Geschenk liebend gerne machen wollte. Wenn der Silberhaarige schon so mutig und gelassen wirkte, dann konnte Iruka nun auch endlich offen und ehrlich zu seinen Gefühlen stehen. "Anscheinend habe ich doch ein Geschenk für dich. Nimmst ... du Hatake Kakashi dieses Geschenk an, denn ich, ... ich liebe dich auch." Was Iruka natürlich nicht wusste, war dass Kakashi natürlich Muffensausen hatte, es aber besser verstecken konnte, jedoch verschwand dies gleich mit den letzten Worten Irukas. "Dieses Geschenk nehme ich liebend gerne an." Genau das war der Moment, wo Kakashi die letzten Zentimeter zum Lehrer aufschloss, ihn mit einem Arm um die Hüfte eng an sich zog, die andere Hand erneut an seine Wange legte und ihn schließlich so sanft küsste, dass der Lehrer das Gefühl hatte in seinen Armen zu schmelzen. Erst hatte er noch die Augen weit aufgerissen, doch schon bald senkten sie sich auf Halbmast, ehe er auch schon ganz auf den Kuss einging. Es war ein unglaubliches Gefühl für beide und weder Kakashi noch Iruka dachten daran aufzuhören. Auch der Lehrer hatte schließlich seine Arme um den Älteren geschlungen, wollte er doch so viel wie möglich von ihm fühlen, schließlich durfte er endlich dem Mann, den er so sehr begehrte nahe sein. Schon bald fühlte Iruka, wie eine feuchte und vorwitzige Zunge bei ihm um Einlass bat, den er ihr auch gleich willig gewährte. Es war kein stürmischer verlangender Kuss, ok, verlangend war er schon, aber er wirkte so, als würde sich der Ältere alle Zeit der Welt nehmen wollen, um diesen Moment zu genießen. Der Lehrer tat es ihm gleich. Vergessen war die Zeit, vergessen war der Ort, nur sie beide zählten jetzt und hier. Ohne dass es der Lehrer wirklich bemerkt hatte, hatte er die Schokoladenschachtel, die er noch immer in einer Hand gehalten hatte auf das Bett hinter dem Jounin geworfen, um die Hände frei zu haben, damit er das Objekt seiner Begierde besser berühren konnte. Kakashi unterdessen hatte alles ignoriert, nur der Brünette zählte jetzt. Er verinnerlichte diesen Moment vollkommen. War es doch einfach für ihn zu wichtig. Es war schon immer so gewesen, dass wenn ein Hatake jemanden verfällt, dann tat er es mit Haut und Haaren. Das war damals bei seinem Vater auch so gewesen. Es war Segen und Fluch zugleich, denn wenn ein Hatake seinen Partner verlor, war es für ihn, als würde ein Teil seiner Selbst verloren gehen. Sein Vater hatte mit diesen endlosen Schmerz leben müssen und Kakashi war sich sicher, dass es auch einen Teil dazu beigetragen hatte, dass sein Vater sich das Leben genommen hatte. Jetzt war es aber gerade vollkommen egal, denn Kakashi wollte gerade lieber all seine Aufmerksamkeit dem Lehrer schenken, weshalb er ihm langsam herum dirigierte und schließlich auf das Bett verfrachtete, nur um über ihn zu kriechen und ihr Spiel fortzusetzen. Iruka hatte unterdessen einmal Luft schnappen können und brachte ein überraschtes "Kakashi.... nicht, die..." hervor, bevor er von dem Jounin durch einen erneuten Kuss an weiteren Worten gehindert wurde. Doch der Lehrer drückte ihn leicht von sich, worauf der Jounin überrascht inne hielt. "Bin ich zu weit gegangen?" Sofort stand Sorge in seinem Gesicht und er hatte angst, dass er etwas falsch gemacht haben könnte. "Nein nur..." Iruka wirkte etwas außer Atem, doch stemmte sich dann etwas hoch, nur um etwas unter seinem Rücken hervorzukramen. "Ich lag auf der Schokoladenschachtel, was etwas unangenehm war. Außerdem wollte ich sie nicht unbedingt in meine Haut einarbeiten, geschweige denn mich mit dir in den Pralinen aalen, so dass ich hinterher voller Schokolade bin." "Oh, ..." Kakashi guckte ihn kurz überrascht an. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass die Packung auf dem Bett lag. Es war ihm eigentlich auch egal, weshalb er schließlich lächelte und sich wieder dem Chunin zuwandte, der sich nun zurückdrücken ließ. "Maaa, diese Schokolade würde ich auf jeden Fall probieren. Hast du was dagegen, wenn ich meine Honmei choko nun auspacke und vernasche?" Kakashis Blick sprach mehr als nur Bände und verriet dem Chunin umso mehr, was gerade in seinem genialen Hirn ausgearbeitet wurde. Sofort stieg dem Lehrer die Röte bis in die Haarspitzen und er wandte den Kopf ab. Auch in dem Kopf des Lehrers bahnten sich nun einige Ideen, was wohl alles passieren könnte, je nachdem was er antwortete. Kakashi wiederum wartete geduldig auf das Einverständnis des Chunins, als wüsste er die Antwort schon. Er fand den Chunin einfach so niedlich, dass er nicht wiederstehen konnte. "E ... es ist ... ich denke ... es geht in Ordnung.", brachte der Lehrer mehr als peinlich berührt herüber und zitterte fast wie Espenlaub vor Aufregung, weshalb der Jounin lächeln musste. Mit einem Arm neben dem Kopf Irukas abgestützt, nutzte er den Zweiten, um schließlich die Schleife in Kombination mit dem Haargummi aus der brünetten Pracht zu ziehen, worauf die sonst streng zusammengebundenen Haare nun ihre Freiheit zurückgewannen und diese nutzten, da einige Strähnen schließlich etwas wilder von seinem Kopf abstanden, was ihn etwas unordentlich, aber umso niedlicher erscheinen ließ. Kakashis Herz machte dabei einen Sprung und sein Iruka Meter, welches sich über die Zeit gefüllt hatte, platzte aus allen Nähten, besonders als der Lehrer ihn schüchtern aus dem Augenwinkel betrachtete. Der Jounin konnte nun nicht anders, als das Gesicht des Chunin zu sich zu drehen und schließlich wieder ihre Lippen miteinander zu verschließen. Den Mann würde er nun nicht mehr wieder hergeben, vor allem jetzt nicht, denn er würde seine Praline nun mit vollem Genuss vernaschen. Owari. ------------------- So, das war es auch schon wieder. Ich hoffe doch es hat euch gefallen und ihr bewerft mich nicht Palettenweise mit schlechtem Obst und Gemüse, weil ich an dieser Stelle aufgehört habe. :) Naja, ich werde nun wieder ans Lernen gehen und vielleicht mir ab und an mal etwas Zeit klauen, damit ich mal an meinen Langen FFs weiter komme. :) Ich will dieses Jahr noch eine fertig bekommen.^^ Natürlich freue ich mich immer über Kommis, denkt daran die motivieren! Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Start ins Wochenende und man liest sich! Baba Bongaonga Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)