Black Mirror von Rinnava ================================================================================ Prolog: Die Legende ------------------- Prologe: Die Legende Es gab eine Zeit, in der sich eine Legende abspielte, die immer seltener an die nächste Generation weitergegeben wurde, bis sie irgendwann in Vergessenheit geriet. Doch nichts desto trotz ist diese Geschichte geschehen. Das Silbermillennium befand sich in dieser Zeit in einer neuen Ära des Aufbruchs. Die Bewohner des Mondes befanden sich in einer Periode des Friedens. Der Wohlstand blühte auf, die Wissenschaft befand sich auf dem Höhepunkt. In diesem Zeitraum gab es zwei Spiegel. Einen aus heller und einen aus dunkler Magie. Diese zwei Spiegel dürfen niemals in die Nähe des anderen kommen, da sie sich sonst gegenseitig zerstören werden. Allerdingst können sie auch nicht ohne einander existieren, da sie, wie Ying und Yang, unzertrennlich zusammengehören. Sollten sie doch einmal zerstört werden, würde diese Magie freigesetzt werden. Aber weil diese zu stark ist, hatte jemand beschlossen, diese Kraft aus den Spiegeln einzufangen und in Kristalle zu versiegeln, um so die Gefahr, dass das Gleichgewicht der Welt zerstört werden kann, zu minimieren. Doch die Spiegel existierten als Gestelle weiter, nur fehlte ihr Glas. Diese Legende besagt auch, dass es zu jedem Kristall ein Gegenstück gibt, nur ist dieses Gegenstück verborgen. Noch immer gehören die hellen und dunklen Kräfte zueinander. Sollte es jemandem gelingen einen Kristall zu finden, erhält dieser sehr große Macht. Deswegen wollten die dunklen Mächte ihre Kraft und so fand auch diese friedvolle Episode der Geschichte ihr Ende. Das Zeitalter des Silbermillenniums endete in Krieg, Blut und Angst, wegen harmlosen Spiegeln. Deswegen ein Rat. Passt auf, dass euch diese Macht nicht vernichtet! Kapitel 1: Ein Kristall in gepanzerten Händen --------------------------------------------- Kapitel 1 - Ein Kristall in gepanzerten Händen Schon immer war die Schattenseite des Mondes der Erde abgewandt, lag im Dunkeln verborgen. Längst waren die Forschungen der Menschen auf dem Erdtrabanten eingestellt und kleine Roboter, die eher wie riesige Ameisen aussahen, erkundeten nun andere Körper im Universum. Das Leben dort - insofern es welches gab - zeigte sich nur selten, sodass man meinen konnte, es existierte nicht. So prägten die Mondlandschaft lediglich weite Krater aus früheren Zeiten. Und zwischen diesen stand ein Haus, aus dunklen Steinen gebaut. Genau genommen konnte man es nicht als Haus bezeichnen. Es war ein Palast, welcher fest unter der Hand seines Herrschers gehalten wurde. Der Pharao. Große Fenster, welche im oberen Teil abgerundet wurden, ragten aus den von Marmor geprägten Wänden heraus. Es war, als müssten sie jegliches Licht auffangen, um das Innere des Gebäudes zu erhellen, dennoch strahlte es wohl eher Dunkelheit nach außen. Selbst die gigantische Glaskuppel im Zentrum schien ihren glänzenden Schein nicht weiterzutragen. Es war, als läge auf dem gesamten Gelände eine Art Präsenz, die dafür sorgte, dass sich Nackenhaare aufstellten und sich ein mulmiges Gefühl im Magen bildete. Sie verdunkelte förmlich alles und jeden, wahrscheinlich selbst die Seele eines Menschen, der sich zulange an diesem Ort aufhielt. Doch das störte die Blondine schon lange nicht mehr. Gemütlich führte sie ihren alltäglichen Spaziergang durch die dunklen Gänge des Palastes fort. Keine Teppiche waren auf dessen Böden platziert und so hallten ihre Schritte von den Marmorwänden wieder, während das Knirschen ihres Unterrockes eine angenehme Monotonie ergab. Auf einmal blieb diese jedoch stehen. Ihr blondes Haar, welches zuvor noch freudig hin und her geschwungen war, kam zum Stillstand und ein paar Strähnen störten sie nun im Nacken. Sie hätte doch einen Zopf machen sollen. „Was ist los? Warum verfolgst du mich?“, sprach sie und ihre Stimme klang in den Weiten der Gänge ungewöhnlich hohl. Die Kriegerin drehte sich zur Angesprochenen um. Eine Katze saß auf den kalten Fließen aus Stein und starrte sie mit abwartenden Blick an. Das Kratzen ihrer Krallen schallte unangenehm in den Ohren wieder. Die kleine Katze hob den Kopf und antwortete pflichtbewusst: „Der Pharao will dich sprechen. Er ruft zu einer Versammlung aller Kriegerinnen. Du solltest dich beeilen. Die Anderen sind schon im Thronsaal. Ich glaube kaum, dass du seine Wut spüren willst, Moon!“ Ihr leises Stimmchen verstummte und die Katze wandte sich zum Gehen um. Der dunkle Halbmond auf ihrer Stirn blitzte leicht durch das Licht der an der Wand befestigten Kerzen auf. Auch die Kriegerin brach nun zur Eile auf, kam es doch nicht häufig vor, dass der Pharao zu einer Versammlung rief. Etwas Schwerwiegendes musste passiert sein. Etwas, weswegen er sich nicht die Hände schmutzig machen wollte. Das Innere des Palastes bestand hauptsächlich aus einem Labyrinth von Gängen, Sälen und versteckten Ecken, die doch lieber ungesehen blieben. Und alle führten in den Thronsaal, zu welchem die schweren Eingangstüren aus Eisen aufgestoßen wurden. Eine dünne Gestalt mit blondem, offenem Haar und weißem Seidenkleid trat hinein und kniete sich neben die anderen Kriegerinnen, welche schon lange vor ihr in dieser Position verharrten und beinahe wie Eisstatuen wirkten. Dies geschah so leise, dass man meinen konnte, ein Geist schwebte über den schwarzen Marmorboden. Nur ungern wollte man die Rede des Pharaos unterbrechen. Dennoch verstummte er. Für diesen Moment herrschte Stille, selbst das Fallen einer Stecknadel hätte man bemerkt. Einzig und allein sein Blick lag auf dem Neuankömmling. Wahrscheinlich starrte er diese sogar nicht direkt an, sondern den blauen Teppich vor ihr oder er fokussierte sich auf den silbernen Streifen am unteren Rand ihres Kleides. Sein Gesicht blieb unleserlich. Zumal ein Großteil von der Kapuze seines Samtumhanges bedeckt wurde. Lediglich den Mund, welcher wohl eher einem Strich glich als zwei vollen Lippen, konnte man erkennen. Den Blick wandte ihr Herrscher jedoch nicht ab. Dieses Mal hatte man wohl der Kriegerin vergeben. Einen weiteren Fehler konnte sie sich allerdings nicht mehr erlauben, ohne einer Strafe zu entgehen. Keiner, der jemals die Wut des Pharaos auf sich gezogen hatte, wurde seither wieder gesehen, als hätte man ihn wie einen einfachen Bleistiftstrich ausradiert. „Nun hat es auch die Letzte vollbracht zu erscheinen“, bemerkte er mit monotoner Stimme und überschlug gleichzeitig seine Beine, auf dem eisernen Thron sitzend. Die Hände lagen ruhig auf den Armlehnen, an deren Ende ein brüllender Löwenkopf befestigt war. Der Körper der Blonden begann zu zittern und auch die Anderen wurden unruhig. Natürlich war dies eine Anspielung auf die zu spät gekommene Kriegerin. Doch noch immer war der Pharao nicht direkt auf ihr Fehlverhalten eingegangen, noch wurde der Grund der Versammlung erklärt. Stattdessen nutzte der Pharao jegliche ihm gegebene Aufmerksamkeit aus und schwieg genüsslich auf dem dunklen Polster seines Thrones. Durch die Bogenfenster am anderen Ende des Raumes drang ein leichter Windzug und brachte die weißgemusterten Gardinen zum Schwingen, die einzige Bewegung, die im Saal zu vernehmen war. Selbst das Atmen der Kriegerinnen hielt an, wirkte wie erstarrt. Jede für sich, ob mit hochgebundenem Haar oder offenem, kniete auf dem dunkelblauen Teppich, über welchem ihre langen Kleider ausgebreitet waren und hatte den Blick gesengt. Erst als der Pharao seine Hand hob und das erzeugte Rascheln der silbernen Metallplättchen die Stille brach, wagte es eine Kriegerin, ihren Kopf zu heben. Doch die freigesetzte Magie, welche vom Herrscher ausgestrahlt wurde, verdunkelte ihre Sicht, sodass sie kaum etwas erkennen konnte, bis sich diese wieder lichtete. Ein weißer Kristall erschien in der gepanzerten Hand. Einzelne Lichtstrahlen gingen von ihm aus und verfingen sich in der Dunkelheit des Raumes. Klar, rein, glänzend, als würde er einer Seele angehören, welche noch nie in ihrem Leben ein Verbrechen begangen hatte. Fast so wie ein Stern am Nachthimmel, den man manchmal aus den großen Fenstern des Palastes betrachten konnte. Fasziniert starrten die Kriegerinnen auf den Kristall. Irgendwie zog sie dieser Stein an, war er doch so gegensätzlich zu der Macht, die in ihnen ruhte. Viel zu hell. Angewidert drehte der Pharao diesen hin und her. Das Missfallen konnte man ihm deutlich anmerken. Plötzlich hob er seinen Arm ruckartig. In einer Wurfbewegung schleuderte der Pharao den Kristall auf die Kriegerin des Mars. Diese schrie erschrocken auf, hatte sie damit doch nicht gerechnet. Kaum berührte der Kristall ihre Haut, zerbrach er in einem Bruchteil einer Sekunde. Tausend kleine Splitter lagen auf den dunklen Marmorfliesen. Doch noch mehr bohrten sich in das Fleisch der Schwarzhaarigen. Eine helle Materie umgab die Scherben und sendete gleißendes Licht aus. Es wirkte fast, als würden kleine Flammen in den Körper der Kriegerin züngeln. Nur schwerlich konnte man sich ihre Schmerzen vorstellen. Doch die Dunkelhaarige nickte nur und hielt sich leicht den verletzen Arm. Schmerzen würde sie nicht zeigen, war ihr Wille doch zu gehörig, um dem Pharao zu widersprechen und das schloss das Zeigen jegliches Empfinden ein. Die Wut in den Bäuchen der Anderen stieg. Er hatte ihre Schwester verletzt! Dennoch konnten sie sich zusammenreißen und den Blick gesengt halten. Irgendwann würde es den Moment geben, indem man ihm alles zurückzahlen konnte. Ganz bestimmt. Der Pharao erhob sich von seinem Thron, welcher wie eine Festung mit seinen dutzenden Verzierungen wirkte. „Solche Kristalle sind gefährlich für uns, solche will ich nicht. Tiefdunkle, schwarz wie die Nacht, von Schattennebeln umgeben - das brauche ich! Besorgt mir gefälligst welche! Ich habe bereits einen Planet ausfindig gemacht, auf welchem diese kleinen Schätze in Mengen existieren. Gleich in unserer Nähe.“ Seine grollende Stimme hallte in den weiten Hallen des Thronsaales wieder, schallte leicht zurück. Kaum ertönten seine Worte, erlosch auch das Licht, welches die Kristallsplitter erzeugten und diese selbst lösten sich auf. Jedoch wirkte es nicht, als wäre der Kristall verschwunden, viel mehr hing seine Präsenz wie ein Laubblatt in der Luft. Unruhe machte sich unter den Kriegerinnen breit. Es war, als spürten sie, wie ein Leben vernichten wurde. Kapitel 2: Rot und schwarz -------------------------- Kapitel 2: „Ruhe!!“, donnerte der Pharao durch den Raum, damit wieder Ruhe einkehrte. „Ihr tut alles für die Mission damit sie gelingt. Wehe ihr bringt sie in Gefahr. Neptun, Jupiter ihr übernehmt die Mission als erstes“, erklärte der Pharao, nachdem er eine Pause eingelegt hatte, damit er wieder die volle Aufmerksamkeit der Anwesenden hatte, da die jungen Kriegerinnen kurz tuschelten. „ Ihr sucht mir einen der dunklen Kristalle. Sie sollten sich in irgendwelchen Menschen verstecken. Die Versammlung ist beendet, ihr beide begebt euch sofort auf die Erde und holt mir einen der Kristalle, die ich brauche. Dafür habt ihr einen Tag Zeit. Ihr könnt gehen“, befahl der Pharao weiter. Als sich anschließend alle aufgeteilt hatten, waren nur noch Neptun und Jupiter übrig, die zu zweit im Flur vor dem großen Saal standen. „Wie findest du es, dass wir die erste Mission bekommen haben, Neptun?“, fragte Jupiter. „Naja, einerseits finde ich es gut, weil ich gespannt bin wie es auf der Erde so ist, aber anderseits bin ich auch unsicher ob wir die Mission erfüllen können, da wir nicht wissen, ob die Bilder noch zu der jetzigen Zeit auf der Erde passen“, erklärte sie und deutete auf ein Bild, welches an einer dunkelgrauen Steinwand hing. Dieses Bild zeigte eine große, grüne Landschaft, mit ein paar Häusern darauf. „Wie wollen wir uns eigentlich auf die Mission vorbereiten?“, wollte Jupiter wissen, nachdem sie sich das Bild noch einmal angeschaut hatte. „Gar nicht, abgesehen davon, dass wir uns umziehen. Ich vermute, dass die Erde sich nicht so extrem verändert hat und wenn doch, lassen wir uns überraschen“. Danach machten sie sich auf den Weg, um sich umzuziehen, da ihre langen Kleider für die Mission unpraktisch waren und damit sie ihren Auftrag beginnen konnten. „Wo wollen wir als erstes suchen?“, fragte Jupiter Neptun mit erhobener Stimme, da die Umgebung recht laut war. Die Innenstadt von Tokio, in der sie standen, war doch sehr belebt. „Lass uns hier erst mal in der Umgebung suchen“, antwortete Neptun und sie ging in Richtung Norden zu einer Menschenmasse, worauf Jupiter ihr folgte. Nach einer halben Stunde des Umsehens und der Suche nach dem Kristall, hatten sie immer noch keinen möglichen Verdacht, wo ein schwarzer Kristall sein könnte. Also machten sie sich auf den Weg zu ihren Anfangspunkt. „Wo wollen wir jetzt suchen? Wir hatten bis jetzt zwar noch keinen Erfolg einen schwarzen Kristall zu finden, aber das werden wir schon“, meinte Jupiter optimistisch, obwohl sie bis jetzt mit ihrer Suche noch nicht weiter gekommen waren. „Lass uns da in dem Park als nächstes suchen. Da sind viele Menschen. Unter ihnen muss einfach ein dunkler Kristall sein“, sagte sie und beide machten sich auf den Weg. Dieser Ort was so gut wie jeder andere. Im Park suchten sie sich eine Person aus, von der sie dachten, sie können einen dunklen Kristall in sich tragen. Weil sie schon so einen sehr ernsten Gesichtsausdruck hatte und dann noch schwarz angezogen war, erweckte sie den Eindruck ein möglicher Kandidat sein zu können, in der ein schwarzer Kristall verborgen war. Außerdem hatte die Person blutrot gefärbte Haare mit schwarzen Strähnen und war gepierct. „Lass sie uns in eine abgelegene Ecke lenken“, sagte Neptun. „Wie sollen wir das anstellen?“, fragte Jupiter. „Ich lege mich dahin und tu so als ob ich Schmerzen habe und du fragst sie um Hilfe“, erklärte Neptun. „Okay, dann mal los“, sagte Jupiter und machte sich auf den Weg. Dort sprach sie die junge Frau an. „Entschuldigung, aber könnten Sie mir und meiner Freundin helfen? Sie hat sich verletzt. Können Sie mir helfen sie zu stützen?“, fragte Jupiter worauf, die Frau erst einmal die Kopfhörer aus ihren Ohren zog und sie misstrauisch begutachtete. Nach einer Weile, in der Jupiter harmlos und verzweifelt dreinsah, fing sie an zu sprechen. „Na gut. Wo ist deine Freundin?“, entgegnete die Frau, worauf sie sich gemeinsam auf den Weg zu Neptun machten. Diese lag im Gras, etwas abgelegen zwischen zwei Bäumen in deren Schatten. Dort angekommen sahen sie eine angeblich verletzte Neptun, die mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Boden lag und sich ihren Köchel hielt. Die Frau kniete sich hin, um ihr zu helfen. In diesem Moment packte Jupiter sie von hinten und hielt sie fest, während Neptun aufstand. Als sie wieder stand, bildete sich ein gräulicher Nebel um ihre Hand, die sie vor den Brustkorb der Frau hielt. Auf den Brustkorb der Frau bildete sich daraufhin ein schwarzes Loch, in den Neptun reingriff, woraufhin die Frau anfing zu schreien. Aber als Neptun die Hand wieder herauszog, hielt sie einen Kristall in der Hand. Sofort verstummte die junge Frau und verlor das Bewusstsein. Jupiter legte die Bewusstlose vorsichtig auf den Boden und ging zu Neptun, um dieser den Kristall zu zeigen. Daraufhin hielt sie ihn in das Sonnenlicht und das Licht brach sich in ihm. Allerdings war der Kristall nicht schwarz. Es war nicht den, den sie suchten. Es handelte sich um einen gräulichen Kristall mit schwarzen Stellen. Sie benötigten ihn nicht und daher gab Neptun der Bewusstlosen den Kristall wieder zurück. Plötzlich spürten die beiden Kriegerinnen sechs merkwürdige Präsenzen. Da es sehr starke Präsenzen waren, beschlossen sie den Rücktritt anzutreten. Bei den Präsenzen handelte es um um sehr helle, die die beiden Kriegerinnen förmlich anzogen. Diese fühlten sich für sie fremd an, weswegen sie kein Risiko eingehen wollten und gingen. Kapitel 3: Juligeschrei ----------------------- Kapitel 3 - Juligeschrei Tief flogen die Wolken über Tokyo und warfen lange Schatten auf die weiße Treppe des Hikawa-Tempels, sodass diese viel mehr dem Grau des Himmels ähnelten. Bunny musste aufpassen in der Eile nicht über eine der Stufen zu stolpern, war sie doch schon viel zu spät für ihre Verabredung mit den anderen Sailor-Kriegerinnen. Und dabei wollten sie heute ausnahmsweise im Park picknicken. "Na, Bunny! Ich bin ja geehrt, dass du überhaupt noch erscheinst", drang es von einer der oberen Treppenstufen herunter. Die Ironie in diesen Worten war kaum zu überhören. Bunny kannte diese Stimme nur zu gut, gehörte diese doch zu einer der nervigsten Personen überhaupt, Rei Hino. Schnell schaute die Blondhaarige nach oben, machte sich bereits gefasst, mit einem ebenso sinnlosen Kommentar zu kontern. Und dort, unter dem weißen Eingangstor, standen die Senshi in Reih und Glied aufgestellt. Rei hatte die Arme abwartend verschränkt und tippte immer wieder mit den Fußspitzen auf den steinernen Erdboden. Auch die anderen Kriegerinnen schienen genervt. So langsam wurde es schwer die ganzen, mit Essen bepackten Körbe in den Händen zu halten. "Ich kann ja auch nichts dafür, dass ich nachsitzen musste! Nur, weil ich in der Stunde Die Fragen nicht Beantworten konnte da sie erst noch bei uns im Unterricht dran kommen werden", entgegnete die Blonde. Inzwischen hatte auch Bunny die Anderen erreicht und lehnte sich an einen der Pfeiler des Eingangstores - die wütenden Blicke von Ray ignorierend. Konnte die Sailor-Kriegerin doch nichts dafür, das ihre Englisch Lehrerin sie nicht ausstehen konnte. Makoto schüttelte nur schmunzelnd den Kopf, nickte aber verstehen den Kopf. "Hier, trag das mal." Die Augen der jungen Tsukino weiteten sich sich als sie das Wunderschön zubereitete Essen sah als sie die Decke ein wenig zu Seite nahm, die Makoto vorsichtshalber über das Essen gelegt hatte. "Hast du das etwa alles allein gekocht?" "Natürlich nicht!", schaltete sich nun auch Minako ein und fiel ihr schon in der nächsten Sekunde zur Begrüßung um den Hals. "Und da wir, im Gegensatz zu einer anderen, gewissen Person, auch alle tatkräftig geholfen haben, lässt du, Usagi Tsukino, uns auch schön was übrig!" Etwas mit abstand folgte Bunny den anderen Kriegerinnen die Treppe hinunter. Das Gemurmel der anderen Parkbesucher im Hintergrund wirkte fast wie die Monotonie des Meeresrauschens. Hier, etwas abseits der Wege waren sie nicht dem üblichen Lärm ausgesetzt. "Ich sage dir doch, Minako, du siehst das völlig falsch! Die Liebe ist schlichtweg die Freisetzung von mehreren, chemischen Botenstoffe, die das Glücksgefühl in unserem Gehirn auslösen. Laut Studien gibt es ungefähr tausend Menschen auf der Erde, die bei dir das Verliebt-sein auslösen können und nicht nur einen", belehrte die blauhaarige Mizuno ihre Freundin erneut. Anscheinend diskutierten Minako und Ami schon wieder über die Liebe. Vor einigen Tagen hatte es alles mit einer kitschigen Romanze und der Frage, ob es wirklich den einen Traummann gab, begonnen und seitdem fuhren sich Minako und Amy beinahe in ihren eigenen Meinungen fest. Bunny hörte schon gar nicht mehr zu, waren es doch sowieso immer die gleichen Argumente von beiden Seiten. Bemerken schienen sie dies allerdings nicht gerade und so fuhr nun Minako fort: "Mann, Ami. Sei nicht immer so unromantisch wie dein Computer. Liebe ist Liebe und meine gehört nur einer einzigen Person... die ich nur noch finden muss!" Langsam schloss Bunny die Augen und entspannte sich allmählich. Den Ärger, wegen des Nachsitzens hatte sie schon längst vergessen. Da... Da war was! Die Blondhaarige schreckte panisch aus ihrem Halbschlaf hoch. War dies gerade ein Traum gewesen? Klar und deutlich hatte sie doch jemanden schreien hören. Es war nicht diese Art von fröhlichem Gekreische, wenn man über etwas ausgesprochen laut lachte, es hörte sich viel mehr danach an, als würde eine Person Hilfe benötigen. Suchend schaute sich Bunny um. Weite Wiesen, alte Lindenbäume, rot-karierte Picknickdecken - etwas Auffälliges bemerkte die Blondhaarige nicht. Vielleicht hatte sie auch nur etwas aufgeschnappt ohne den Hintergrund zu wissen. Immerhin schien keine der anderen Kriegerinnen etwas bemerkt zu haben. "Hi-lfe.... ." Der ungewöhnlich hohe Ton erklang erneut, glich dieses Mal aber eher einem erstickten Schrei. Ein ungutes Gefühl breitete sich in der Magengegend der Blonden aus. Auch ihre Begleiter wirkten nervöser als zuvor. Es war kein Traum, definitiv nicht. "Bunny?", fragte Makoto ihre Freundin. Die Blonde starrte unentwegt in eine Richtung. "I-Ich glaube, es kam von dort.", deutete sie auf eine etwas abgelegene Stelle im Schatten und sprang hektisch von ihrem Platz. "Dort hinten unter den alten Linden." Aus dieser Position konnte man nur schwer etwas erkennen, standen sie doch zu weit entfernt. Bunny sah lediglich zwei verschwommene Gestalten. Sie wirkten wie Menschen, doch keine Menschlichkeit haftete an ihnen. Ihre Präsenzen fühlte sich anders an, vollkommen fremd und von Dunkelheit durchtränkt, jedoch frei von jeglicher Bösartigkeit. Rei war die Erste, die sich regte und sprintete in die Richtung, in die Bunny kurz zuvor noch gezeigt hatte. Auch die anderen Kriegerinnen begannen sich zu regen. Dennoch konnte die Mond-Kriegerin nicht einschätzen, ob sie sich aus freiem Willen dorthin begaben oder von einer ihr unbekannten Macht angezogen wurden. Bunny musste lediglich die Augen schließen und ihre Beine bewegten sich von allein, trieben sie gezielt in eine Richtung. Sie setzte einen Schritt vor den anderen und bemerkte dabei nicht einmal, wie schnell sie rannte, überholte sogar die anderen Kriegerinnen. Bunny zuckte merklich zusammen, als ihre Fußspitze auf einen weichen Widerstand traf. Sie öffnete verwirrt die Augen. Es war, als hätte sie einen menschlichen Körper berührt. Eine Frau lag mit geschlossenen Augen vor ihr auf dem Boden. Rote Haare zierten ihr Haupt und dunkle Strähnen fanden sich darin wieder. Doch die Präsenzen, die Bunny gerade eben noch verspürt hatte, waren verschwunden. Schnell beugte sich Bunny zu der daliegenden Frau hinunter und taste vorsichtig ihren Puls ab. Laut atmete die Blondhaarige aus. Sie lebte zum Glück. Gerade wollte sie die bewusstlose Person in die stabile Seitenlage bringen, als ein kleiner Gegenstand Bunnys Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Kristall lag dort im Gras verborgen. Es war wunderschön, so wie er vor sich hin strahlte. Lediglich dunkle Stellen an den Rändern raubten etwas seiner Ansehnlichkeit, sodass kein Juwelier ihn verarbeitet hätte. Bunny wollte ihn unbedingt berühren. Auch in dem Kristall vor ihr spürte sie diese eigenartige Präsenz. Sie wirkte lange nicht so stark und anziehend wie jene zuvor, wies dennoch gewisse Ähnlichkeiten auf. Kaum berührte die Fingerkuppe der Blondhaarigen ihn, begann dieser zu leuchten. So hell, dass Bunny unweigerlich mit der Hand ihre Augen bedecken musste und nur gerade so durch einen Spalt zwischen den Fingern etwas erkennen konnte. Es schien, als würde der Kristall in den Körper der Frau eintauchen, als wäre er ein Teil von ihr, der schon immer mit dem Körper der Frau verbunden war. Das Licht ebbte schlagartig ab und Bunny starrte unentwegt auf die Stelle im Gras, auf der sich gerade eben noch der Kristall befand. Erst, als sie die leise Stimme von Ami hörte, schreckte sie auf. Wie schnell war Bunny denn gerannt, dass die Anderen sie gerade eben erst erreichten? "Hallo? Können Sie mich hören?", fragte die Blauhaarige immer wieder und nach einer Weile öffnete auch die Frau ihre Augen. Sie schien zwar etwas verwirrt, doch beteuerte, dass man keinen Krankenwagen wegen ihr rufen müsste. Nur die Blondhaarige wirkte den restlichen Tag irgendwie abwesend. "Bunny, geht es dir gut?", fragte Minako sie besorgt, als die Sailor-Kriegerin auf dem Rückweg noch immer schwieg. Völlig untypisch für sie. Bunny starrte unentwegt auf den Bürgersteig vor ihr und fragte nach einer Weile leise: "Du, Minako? Hast du das auch gespürt? Diese dunkle Macht?" Die Sailor-Kriegerin blieb abrupt stehen, nickte dennoch stumm. Kapitel 4: Gespräch zwischen Kriegerinnen ----------------------------------------- Kapitel 4, Gespräch zwischen Kriegerinnen Unterwegs trafen Jupiter und Neptun auf eine blonde Gestallt im Anwesen der Kriegerinnen. „Hey was ist denn mit euch los?“ fragte sie die beiden. „Hey Serena“, murmelte Jupiter. „Was ist denn mit ihr los?“, fragte die Blonde Neptun, da Jupiter traurig ihren Kopf hängen ließ. „Hi. Ach, sie ist nur niedergeschlagen, weil wir die Mission nicht geschafft haben und somit den Pharao enttäuscht haben. Wir sollten dir auch ausrichten, dass du jetzt die Mission übernimmst, da der Pharao mehr Vertrauen in dich hat“, erklärte Neptun. „Das kann ich irgendwie verstehen, aber lass den Kopf nicht hängen. Etwas anderes Jupiter, wie ist euer Gespräch verlaufen und muss ich noch etwas wissen, bevor ich mich auf den Weg mache?“ „Sag du es ihr Neptun, da du besser erklären kannst.“ „In Ordnung.“ Nachdem Sie von der Mission zurück waren, machten sie sich auf den Weg zum Pharao. Dort angekommen: „Ihr seid also wieder zurück“, begann er nach ein paar Minuten des Schweigens, in denen die Sailorkriegerinnen angespannt warteten. „Ja, aber wir haben die Mission leider nicht erfolgreich erledigen können“, antwortete Jupiter. „Das sehe ich. Dafür müsste ich euch bestrafen, aber da es die erste Mission war, habt ihr noch mal Glück gehabt. Deshalb verzeihe ich euch, aber wenn das noch mal passiert, werde ich nicht so nachsichtig sein“, erhob er erhaben seine Stimme. „Vielen Dank Meister“, sagten beide Kriegerinnen synchron. „Dann sagt mir, wie die Mission gelaufen ist, bevor ihr zurück gekommen seid und nennt mir den Grund, warum ihr versagt habt“, befahl er. „Wir haben erst mögliche Kristtallträger auf den Straßen einer Großstadt gesucht, fanden aber keine. Deswegen sind wir in einen Park gegangen und hatten Glück dort eine dunkel gekleidete Frau zu finden. Also beschlossen wir sie in eine Falle zu locken. Das hat auch funktioniert, worauf wir einen Kristall hatten. Leider war es ein weißer mit schwarzen Stellen. Als wir auf einmal mächtige Auren spürten, mussten wir dadurch den Rückzug antreten, da wir sie nicht zuordnen konnten“, erklärte Neptun. „Verstehe“, murmelte der Pharao. „Was ist eigentlich an weißen Kristallen mit schwarzen Stellen so anders als bei ganz weißen oder schwarzen?“ fragte Jupiter nach, worauf Neptun sie entsetzt ansah. Es war den Kriegerinnen verboten Fragen zu stellen. Besonders unnötige oder wenn man den Pharao unterbrach, worauf Neptun Jupiter panisch, aber auch leicht neugierig ansah. Kurz blickte der Pharao verstimmt drein. Seine Augen verzogen sich zu Schlitzen. Die Kriegerinnen sahen atemlos zu ihrem Meister. „Diese weißen Kristalle mit schwarzen Stellen sind nichts Halbes, aber auch nichts Ganzes und deswegen genauso unnütz wie weiße Kristalle. Und nun geht. Ihr habt genug meiner wertvollen Zeit verschwendet“, befahl er ihnen, nach dieser überraschenden Erklärung. … …beendete Neptun ihre Erzählung. „So, nun weißt du es. Hoffe es hat dir in wenig geholfen“, meinte Jupiter. „Ja, etwas hat es mir geholfen, aber andere Sache. Wie sieht es auf der Erde in der jetzigen Zeit aus?“ „Modern, bebaut und es gibt, wo wir waren, weniger Natur als auf unseren Bildern hier. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie mag ich die Menschen von der Erde, trotz was sie ihren Planeten angetan haben“, antwortete Neptun. „Gut zu wissen. Wie, du magst die Menschen von der Erde?“, meinte Serena entsetzt. „Wieso das denn Neptun?“, fragte Jupiter genauso verwirrt. „Ja ich mag sie irgendwie. Kann ja daran liegen, dass sie alle individuell und unbeschwert sind. Und niemandem dienen müssen.“ Die letzten Worte waren fast nur noch ein Flüstern. „Woher nimmst du jetzt dein Interesse an den Menschen?“, fragte Serena neugierig nach. „Ich weiß es nicht, aber ich glaube, es liegt daran, dass sie ein freies Leben haben, im Gegensatz zu uns“, erklärte Neptun weiter. „Mit dem freien Leben magst du recht haben, aber du darfst es niemals in der Nähe des Pharaos sagen, hast du verstanden?“, sagte Serena besorgt und blickte sich kurz um, dass auch ja niemand ihr Gespräch belauschte. „Genau. Du darfst das nie vor ihm sagen, da wir nicht wissen, was er dann mit dir macht. Außerdem möchte ich dich nicht verlieren“, stimme Jupiter ihr zu. „Stimmt. Danke, das ihr mir das nochmal gesagt habt, aber jetzt musst du dich wirklich auf den Weg machen, Serena. Wir sollten dir noch ausrichten, dass besonders du, alles tun solltest, um die Mission nicht zu gefährden.“ „Okay. Danke. Ich mache mich dann auf dem Weg und nimm dir unsere Worte zu Herzen, Neptun“, verabschiedete sich Serena. Als Serena angekommen war, schaute sie sich erst mal um und entdeckte sofort, dass sie wohl in einem Park war. Deswegen suchte sie erst einmal dort nach Kristallen. Daher ging sie aus dem dunklem Bereich raus, indem sie sich versteckt hatte und ging in den sonnigen Park, wo sich auch einige Menschen aufhielten. Aber wenn sie keine fand, begab sie sich auf eine Straße mit vielen Menschen, da die Wahrscheinlichkeit dort einen Kristall zu finden höher war. Als sie ein „Hey Bunny, es ist lange her. Wie geht es dir?“, hörte, spürte Serena auch schon eine Hand auf ihrer Schulter .... Kapitel 5: Falsches Spiegelbild ------------------------------- Kapitel 5 - Falsches Spiegelbild Die Blonde schreckte auf, unsicher, ob sie sich die Berührung nicht doch eingebildet hatte. Die Straßen Tokios waren laut. Vielleicht hatte sich Serena auch nur verhört. Sie drehte sich dennoch um, letztendlich musste die Blondhaarige doch sicher gehen. Ihre Augen weiteten sich plötzlich, als sie die Ursache der kurzen Berührung vernommen hatte. Da stand tatsächlich jemand vor ihr: Drei Männer mit langem Haar, und alle trugen sie farbenfrohe Anzüge, als würden sie es gerade darauf anlegen, aufzufallen. Serena lächelte nervös. Ungern gab es die Blondhaarige zu, doch sie war mit dieser Art von Situation überfordert. Der Pharao hatte ihr nie geschildert, dass auch Menschen sie ansprechen könnten. „Du solltest öfters die Haare offen tragen. Steht dir“, meinte auch sogleich einer der Männer freudig und ein Lächeln zierte seine Lippen. Er sah nicht schlecht aus, so mit seinem dunklen Haar, wie Serena feststellen musste. Auch die anderen Beiden legten ein äußerst akzeptables Erscheinungsbild an den Tag, doch viel mehr faszinierte die Kriegerin die Präsenz, welche sie ausstrahlten. Sie wirkte anders, als die der Menschen und gleichzeitig ihrer eigenen sehr ähnlich. Serena wusste sich nicht zu helfen. Sie starrte die Männer vor ihr noch immer irritiert an. Langsam sollte die Kriegerin wohl etwas entgegnen, anstatt verlegen zu schweigen. Doch wie hatte sich Serena zu verhalten? Die Mission durfte die Blondine durch ihr Fehlverhalten auf keinen Fall in Gefahr bringen. Gerade, wenn diese Fremden womöglich eine Gefahr darstellen könnten. Serena strich sich verlegen eine ihrer blonden Strähnen hinters Ohr. „Ich wollte mal etwas Neues wagen.“, meinte diese leise. Sie musste mit aller Kraft den Unmut in ihrem Inneren unterdrücken. Es regte Serena einfach zu sehr auf, dass nun ihr geliebter Plan durcheinander geriet. „Ist alles in Ordnung, Bunny? Du verhältst dich merkwürdig.“, begann nun ein Anderer zu sprechen. Er betrachtete die Blonde misstrauisch, als würde sich Serena vollkommen gegensätzlich zu der Person, mit der sie sie verwechselten, zeigen. Das braune, lange Haar schwang unruhig hin und her, als dieser näher an sie heran trat. Serena schritt augenblicklich ein Stück zurück. Diese Nähe brachte sie nur noch mehr aus dem Konzept. „Mein Hals schmerzt ein wenig.“ Die Blondhaarige versucht etwas weinerlich zu klingen und hustete noch einmal zur Demonstration. Sie hob abwehrend die Hände vor ihren Oberkörper, um etwas Distanz zu schaffen. Doch Yaten, der Dritte im Bunde, rückte nun an Serena heran. Energisch legte dieser seinen Arm um sie und zog die Blondine näher zu sich, ehe er mit verführerischer Stimme in ihr Ohr flüsterte: „Ich habe ja gehört, dass viel Liebe und eine Kugel Eis helfen sollen. Kommst du mit, Bunny?“ Serena musste schlucken. Jetzt sollte sie auch noch mehr Zeit mit diesen Fremden verbringen? Ihr schöner Plan würde endgültig außer Kontrolle geraten. Doch würde es auffällig sein, wenn sie jetzt absagte? Hätte diese Bunny für gewöhnlich eingewilligt? Panik breitete sich im zierlichen Körper der Blonden aus. Wie sollte sie sich nur richtig verhalten? Serena musste unter allen Umständen einen kühlen Kopf bewahren. Wäre es denn eine solch vernichtende Entscheidung, wenn sie zustimmte? Vielleicht würde dies sogar ihre Kristallsuche voranbringen. Serena nickte entschlossen, auch wenn die Zweifel sie noch immer plagten. Ein Versuch war es immerhin wert und bis jetzt hatte die Blondine noch etwas Zeit. Die Starlights schleiften Serena mit sich, zeigten ihr ein wenig Tokio. Aufmerksam betrachtete sie jeden einzelnen Winkel und versuchte so viele Details wie möglich aufzuschnappen. Ab und zu konnte die Kriegerin ebenfalls ein Lachen hervorbringen, auch wenn die Blondhaarige genau genommen nicht einmal verstand, was denn so lustig war. Den Humor und diese Spontanität würden ihr wohl noch weiterhin fremd bleiben. Generell erschien Serena die ganze Stadt und auch die Angewohnheiten der Menschen sehr gegensätzlich, als würde sie in eine andere Welt im, Gegensatz zu der des Pharaos, eintauchen. Plötzlich blieb die Kriegerin stehen. Auch ihre anderen Begleiter schienen mit einem Male aufmerksam ihre Umgebung zu betrachten, als hätte diese etwas Bedrohliches vernommen. Die Männer starrten förmlich in eine Richtung - gerade aus, nur wenige Meter von ihnen entfernt zu einer Kreuzung. Für Tokio wirkte diese viel zu verlassen. Lediglich zwei Personen säumten den Bürgersteig. Die bunten Röcke wehten im Wind und zu ihren Füßen lagen Menschen wie leblose Marionetten auf den kalten Pflastersteinen. Unzählige Körper reihten sich eng an eng. Ihre Energie war bereits vollkommen entnommen und es schien, als hätte auch das Leben sie verlassen. Sogar Serenas Nackenhaare stellten sich bei diesem Anblick auf und es lief der Blonden kalt den Rücken herunter. Dabei war es doch gerade das, was der Pharao verlangte. Die drei Männer liefen wie selbstverständlich auf die unbekannten Personen zu. Serena selbst musste nicht bis zum anderen Ende der Kreuzung sprinten, um zu wissen, wer dort stand. Mars und Uranus - Kriegerinnen des Pharaos. Serena sah, wie die Starlights immer schneller auf ihre Schwestern zueilten und sich die Macht, die sich in den muskulösen Körpern sammelte, auf einmal drastisch anstieg. Ob sich diese Männer ihrer Kraft im Inneren bewusst waren? Serena sah es bereits kommen. Sie würden die Beiden aus dem Hinterhalt angreifen. Sie würden ihre Schwester verletzen, wenn nicht sogar töten. Verzweiflung stieg in der Blonden auf. Wenn ihnen etwas passierte... Die Blonde konnte sich dies nicht einmal vorstellen. Serena schrie panisch, so laut, dass ihre Kehle nun wirklich schmerzte und ließ sich auf den Boden fallen. Einzelne Tränen flossen über das Gesicht der Blonden. Sie wusste selbst nicht so genau, ob es aus Sorge um ihre Schwestern war oder weil sich die Kriegerin bei ihrem Sturz tatsächlich den Knöchel auf dem harten Steinboden angeschlagen hatte. Die Sicht der Blonden verschwamm allmählich. Serena konnte nur den Kopf nach unten gesenkt halten. Sie wollte nicht mit ansehen, wie etwas den Kriegerinnen zustieß. Doch etwas daran ändern, konnte die Blondhaarige ohnehin nicht mehr. Ein Schatten, der plötzlich das Gesicht der Kriegerin bedeckte, ließ sie aufblicken. Es war, als würde ihr Herz für einen Moment aussetzen. „Bunny, ist alles in Ordnung?“ Der Mann mit dem schwarzen Haar klang besorgt. Er stand vor Serena, ebenso wie seine beiden anderen Begleiter. Seiya reichte der Kriegerin zuvorkommend seine Hand um ihr aufzuhelfen. Aus dem Augenwinkel konnte die Blonde noch erkennen, wie Mars und Uranus flohen. Sie wurden nicht verletzt. Erleichtert atmete Serena auf. Kapitel 6: Misch dich nicht ein! -------------------------------- Kapitel 6: Misch dich nicht ein! „Ja, es geht schon“, antwortete Serena als sie die Hand des Schwarzhaarigen losließ, um zu zeigen das es ihr gut ging, aber als sie ihren Fuß belastete, sank sie zusammen. Die Blonde sah schon ihren erneuten Aufprall mit dem Boden. Kurz bevor sie ihn berührte, wurde sie von zwei starken Armen aufgefangen. „Hoppla Schätzen, nicht so stürmisch“, fing Seiya sie auf. „Danke“, erwiderte Serena und richtete sich wieder auf. „Ist wirklich alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Schwarzhaarige besorgt und blickte sie merkwürdig an. Da Serena diesen Blick nicht deuten konnte, blieb sie in dieser Position, auch, weil sie nicht ihre Mission gefährden wollte, aber doch irgendwas zog sie in den Bann des Schwarzhaarigen. Es breitete sich ein komisches, warmes Kribbeln in ihrem Bauch aus. Ein Gefühl, das sie nicht deuten konnte und sie irgendwie verunsicherte. „Hmm“, räuspert sich der Braunhaarige, wodurch er Seiya und Serena aus dem Blick des jeweils anderen holte und sie sich voneinander lösten. „Ja, mir geht es wirklich gut“, fing Serena danach an und bemerkte das Schmunzeln des Weißhaarigen, sowie den skeptischen Blick auf ihren Fuß. „Oh, schon so spät ist es? Ich habe vergessen, dass ich noch was Wichtiges erledigen soll“, erschrak Serena als ihr Blick auf eine Uhr fiel, „der Tag mit euch war schön, aber jetzt muss ich los. Bis dann.“ „Oh, okay. Schade, dass du schon weg musst Schätzchen. Sicher, dass das mit deinem Fuß geht?“, fragte Seiya verwirrt, aber besorgt. „Ja es geht schon mit meinem Fuß. Bis dann“, erwiderte die Blonde und machte sich auf den Weg zurück zum Pharao, nachdem sie sicher war das sie niemand sah. Mit schmerzenden Knöchel kam Serena im Anwesen des Pharao an. Sie verband sich erst einmal den Knöchel, bevor sie sich auf den Weg zum Pharao machte. Vor der Tür des Thronsaals verwandelte sich die Blonde, sodass sie nun ein Kleid trug, bevor sie eintrat. Im Thronsaal kniete sie sich mit gesenktem Kopf unten vor die kleine Treppe, die hinauf zum Thron führte. „Wie ich sehe bist du wieder zurück. Hast du Kristalle gefunden?“ ertönte eine tiefe, dunkle Stimme im Raum, worauf der Pharao aus den Schatten trat. „Nein. Tut mir Leid Meister. Es gab Komplikationen“, sprach Serena reumütig und wagte es nicht ihren Blick zu erheben. „Wie kannst du es wagen nach einer fehlgeschlagenen Mission mir unter die Augen zu treten?“ donnerte seine Stimme los, die nur vor Wut bebte. „Entschuldigung Meister“, flüsterte die Blonde kleinlaut. „Du hast Glück, dass ich dir heute noch einmal verzeihe, da du sonst immer deine Missionen zu meiner Zufriedenheit erfüllt hast. Jetzt sprich, was für Komplikationen gab es?“ verlangte der Pharao mit erhaben Geste zu wissen. „Vielen Dank Meister. Sehr gnädig von Euch. Ich wollte gerade weiter nach Kristallen suchen, als ich mit „Bunny“ gerufen wurde, worauf mir eine Hand auf die Schulter gelegt wurde. Da Ihr gesagt habt, wir sollen alles tun, um die Mission nicht zu gefährden, habe ich mitgespielt und tat so, als sei ich diese „Bunny“. Sie zeigten mir die Stadt, wodurch ich mich jetzt auch besser auskenne. Dies wird mir bei der weiteren Suche nach den Kristallen helfen. Da ich leider keine Chance fand weg zu kommen, musste ich den Tag mit den Männern verbringen. Als wir bei einer Straße ankamen, die mit Nebel umhüllt und menschenleer war, merkte ich schon von weitem, das es Mars und Uranus waren. Allerdings konnte ich ja nicht zulassen, dass meine Tarnung aufflog. Deswegen tat ich so, als habe ich mir den Knöchel verletzt. So verlangte ich ihre Aufmerksamkeit und Mars und Uranus konnten verschwinden, ohne das jemand sie gesehen hat.“, schloss Serena ihre Erzählung ab. „Was interessieren mich diese erbärmlichen Menschen? Was viel schlimmer ist, ist das du es wagen konntest die Mission von Mars und Uranus zu stören. Für diesen Fehler kann ich dir nicht nochmal verzeihen“, sprach der Pharao eiskalt, sodass es Serena kalt den Rücken runter lief. „Wartet Meister! Ich musste das machen, da die Energie meiner drei Begleiter plötzlich anstieg. Diese Energie war komisch. Menschlich war sie auf keinen Fall, aber ganz Sailor Krieger war sie auch nicht“, fing Serenas leicht panisch an zu erklären. „Soso. Erzähl mir mehr.“ „Mehr kann ich euch leider nicht sagen Meister“, sprach die Blonde und bangte, ob sie nun bestraft werden würde oder nicht. „In Ordnung. Deine Strafe konntest du gerade noch so abwenden, aber wehe das passiert noch einmal. Dann ist dir eine Strafe sicher. Jetzt geh.“ „Vielen Dank Meister. Jawohl“, bedankte sich Serena unterwürfig, worauf sie sich erhob und den Raum verließ. Auf dem Flur atmete Serena erst mal tief durch bevor sie sich auf den Weg zu ihrem Zimmer machte. Im Flur vor ihrem Zimmer traf die Blonde auf Mars und Uranus. „Hey. Wie ist deine Mission gelaufen?“ fragte Uranus, da sie bemerkte, dass die Blonde nicht gut drauf war. „Hi. Nicht gut. Ich habe keine Kristalle gefunden, worauf ich nur Glück hatte nicht bestraft zu werden“, erklärte Serena. „Dann musst du dich mehr anstrengen“, mischte sich Mars ein. „Wie bitte? Ich soll mich mehr anstrengen? Es lief alles gut, bis ihr zwei aufgetaucht seid! Was wolltet ihr eigentlich dort? Es sah nicht so aus als ob ihr nach Kristallen suchen würdet“, regte sich die Blonde auf. „Komm runter Serena. Du hast ja zum Glück keine Strafe bekommen. Außerdem, du weißt ja was passiert, wenn du dich zu sehr aufregst“, versuchte Uranus sie zu beruhigen „Ja, ich habe zum Glück keine Strafe bekommen, weil ich was herausgefunden habe. Und du hast ja recht. Ich möchte das nicht nochmal erleben, was damals passierte. Aber jetzt sagt, was habt ihr wirklich auf der Erde gesucht?“ wollte Serena wissen. „Gut, weil das von damals will keiner von uns erleben. Das können wir dir nicht sagen, selbst wenn wir das wollten, da der Pharao uns das verboten hat“, erklärte Uranus. „Außerdem geht es dich nichts an und es ist auch besser so, wenn du das nicht weißt“, mischte sich Mars ein, worauf die beiden gingen und Serena alleine im Gang stehen ließen. Hosted by Animexx e.V. 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