Christmas with Yamato von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Weihnachtliche Grüße von unserem RPG http://digirevenge.forumieren.com/ Schaut doch mal vorbei, wenn ihr Teil davon werden möchtest. Ansonsten viel Spaß mit diesem OS Christmas with Yamato ~ Last Christmas Yamatos Weihnachten mit 3 Jahren Yamato war wirklich aufgeregt, weil es sein erstes Weihnachten mit seinem Bruder sein würde. Leider hatten seine Eltern ihm schon erklärt, dass Takeru noch viel zu klein war um besonders viel davon mitzubekommen. Aber Yamato glaubte ganz fest daran, dass sein Bruder trotzdem mitbekommen würde, dass heute ein ganz besonderer Tag war. Jedenfalls erzählte er ihm das die ganze Zeit über, während er über den Rand der Wiege im Wohnzimmer hing und auf seinen Bruder einredete, der ihn aus großen Auge anstarrte. „Yamato, wenn dein Bruder schlafen will, dann lass ihn bitte“, bat seine Mutter ihn, die trotz der Weihnachtszeit gestresst zu sein schien. Jedenfalls eilte sie in der Küche von einem Ort zum anderen. Sein Vater war noch nicht Zuhause, weil er arbeiten musste. Aber das kannte Yamato schon. Außerdem war es egal, weil Takeru ja da war. „Aber er will nicht schlafen. Er will, dass ich mit ihm reden!“, beharrte Yamato und legte das Kinn auf dem Rand der Wiege ab. Er war gerne bei seinem kleinen Bruder. Takeru war winzig und er konnte auch noch gar nichts. Aber trotzdem war er toll. Yamato war sich ganz sicher, dass sein kleiner Bruder es mochte, wenn er mit ihm redete. Denn er gluckste vergnügt. Es gab nämlich einen Unterschied zwischen fröhlichen Glucksen und Weinen. „Hilf mir lieber in Küche, ja?“, ertönte die Stimme seiner Mutter und Yamato horchte auf. Sie klang gar nicht fröhlich. Dabei war Weihnachten und da sollten doch alle fröhlich sein. „Ja, ist gut“, seufzte er und sprang von dem Stuhl, den er an die Wiege geschoben hatte, um in die Küche zu gehen. „Danke. Du kannst das hier…“ Doch welche Aufgabe ihm zuteilwerden sollte, ging im Geplärr von Takeru unter. Seine Mutter und er hielten innen, bevor sie beide aus der Küche kamen und sich über die Wiege beugten. „Siehst du, jetzt weint er.“ „Aber nur weil ich nicht mehr mit ihm rede!“, behauptete Yamato und kletterte wieder auf den Stuhl. Kaum, dass sein Gesicht wieder über der Wiege erschien, ebbte das Weinen ab und Yamato warf seiner Mutter ein strahlendes Lächeln zu. „Siehst du!“ Er hatte ja gewusst, dass Takeru sich darüber freute, wenn er mit ihm redete. Auch seine Mutter seufzte. „In Ordnung, dann bleibst du hier passt auf deinen Bruder auf.“ Aber darum hätte sie ihn gar nicht erst bitten müssen. Yamatos Weihnachten mit 6 Jahren „Das ist für dich! Zu Weihnachten!“, erklärte Takeru ihm und überreichte Yamato ganz feierlich ein Bild, das der Ältere gar nicht so richtig erkennen konnte. „Das bist du!“, machte Takeru ihn darauf aufmerksam, um was es sich auf dem Bild handelte. „Klar“, sagte Yamato sofort und legte den Kopf etwas schief. Gut möglich, dass er der Strich mit dem großen gelben Fleck war. Der kleine Strich war dann wohl… „Das bin ich.“ Ja, dann war das wohl Takeru selbst. „Und Mama und Papa“, stellte Yamato fest und deutete auf die großen Flecken. Stolz nickte sein kleiner Bruder. „Hab ich gut gemacht!“ Nein, eigentlich war das ziemlich hässlich. Aber das konnte er Takeru ja so nicht sagen. „Auf jeden Fall“, lobte Yamato stattdessen und erntete ein verhaltenes Grinsen von seiner Mutter, die gerade auf dem Weg in die Küche war. Die beiden Brüder sahen ihr beklommen nach. Ihre Mutter arbeitete schon seit Stunden an dem Weihnachtsessen und hatte auch schon versucht ihren Vater zu erreichen. „Wann kommt Papa?“, wollte Takeru auch prompt wissen, was bei Yamato zu einem Schulterzucken führte. „Ich weiß nicht. Er ist arbeiten.“ „Aber es ist doch Weihnachten!“, empörte sich Takeru und bekam rießige Augen. Wenn Yamato jetzt nicht schnell handeln würde, dann würde sein kleiner Bruder noch anfangen zu weinen. Und das konnte er gar nicht gut mit ansehen. Also musste er ihn schnell ablenken. „Und was ist das wo wir drauf stehen?“, fragte er schnell und brachte Takeru damit auf andere Gedanken und tippte wieder auf das Bild, das er ja immer noch nicht ganz durchschaut hatte. „Na der Mond!“ Yamato runzelte die Stirn. „Der Mond?“, hakte er irritiert nach. Wie kam Takeru denn darauf? „Ja. Den haben wir doch letztens durch das Fernglas gesehen und du hast gesagt, da ist es schön.“ Stimmt, das hatte er gesagt. Aber so genau wusste Yamato das natürlich nicht. Denn er war ja schließlich noch nie da gewesen. Trotzdem sah der Mond schön aus und Takeru war ganz begeistert davon gewesen. Und das alleine zählte ja. „Euer Vater ist da. Wascht euch die Hände, dann können wir essen“, unterbrach sie die Stimme ihrer Mutter und Takeru rutschte begeistert von seinem Stuhl herunter. „Jaaa! Papa!“ Und schon war das Bild wieder vergessen. Yamato allerdings nahm sich vor, es zu den anderen an den Kühlschrank zu hängen. Yamatos Weihnachten mit 7 Jahren „Freust du dich gar nicht über dein Geschenk?“, wunderte sich Takeru, der sein neustes Kuscheltier so fest umklammerte, als würde man es ihm wieder wegnehmen wollen. Eigentlich freute es Yamato weil er das Kuscheltier für seinen Bruder ausgesucht hatte. Aber heute war ihm gar nicht danach sich zu freuen. Das lag daran, dass ihre Eltern sie in ihr Zimmer geschickt hatten, weil sie wieder einmal stritten. Sie stritten ständig. Es ging meistens darum, dass sein Vater zu spät nach Hause kam und seine Mutter deswegen wütend war. Aber heute war doch Weihnachten und Yamato wollte nicht, dass sich seine Eltern heute stritten. Er hatte gehofft, dass sie alle zusammen essen würden und dann Geschenke auspacken würden. Das hatte auch geklappt, auch wenn Takeru der Einzige gewesen war, der die ganze Zeit über fröhlich erzählt hatte. Alle anderen hatte beklommen geschwiegen. „Yamato?“ Er horchte auf und wandte sich dann zu seinem Bruder um, der näher getreten war und ihn musterte. „Ja?“ „Ob du dich nicht freust? Ich dachte, du wolltest eine Mundharmonika“, sagte Takeru noch einmal und Yamatos Blick ging nachdenklich zu dem kleinen Instrument in seiner Hand. Das stimmte. Er hatte sich eine gewünscht. Aber jetzt würde er sie lieber wieder hergeben, wenn dafür seine Eltern aufhören würden zu streiten. „Doch klar. Natürlich freue ich mich!“ „Und wieso spielst du dann nicht damit?“, wollte Takeru anklagend wissen und wieder einmal staunte Yamato über die simple Logik seines kleinen Bruders. Die Stimmen aus dem Wohnzimmer schwollen an und die Brüder sahen gemeinsam zur Tür. „Streiten Mama und Papa?“, fragte Takeru beklommen. Meistens schienen solche Wortgefechte an ihm vorüber zugehen, aber das hier konnte man unmöglich nicht mitbekommen. „Nein“, log Yamato schnell. „Doch tun sie wohl!“, beharrte Takeru, dieses Mal mit Tränen in den Augen. „Nein und weißt du warum? Weil nämlich Weihnachten ist. Da streitet man doch nicht“, führte Yamato die Lüge fort auch wenn Takeru gar nicht so überzeugt aussah. Also musste wohl wieder eine Ablenkung her. „Pass auf, wir probieren die Mundharmonika aus!“, wechselte Yamato das Thema. „Au ja!“, stimmte Takeru begeistert zu und verzog das Gesicht, als die ersten unschönen Töne erklangen. „Das ist schlecht“, stellte er enttäuscht fest. Und das gefiel Yamato gar nicht. Takeru hatte meistens eine ziemlich hohe Meinung von ihm, und genau deswegen mochte er es auch gar ihn zu enttäuschen. „Ich muss halt noch üben!“, verteidigte sich Yamato entschlossen und nahm sich fest vor, besser darin zu werden. Das war jedenfalls viel besser als dem Streit seiner Eltern weiter zuzuhören. Yamatos Weihnachten mit 8 Jahren „Mama sagt aber, dass du vorbei kommen kannst“, tönte Takerus Stimme aus dem Telefonhörer. Seine Stimme klang fehlend und es war wirklich schwer nicht nachzugeben. Vor allem, weil ein großer Teil von Yamato eben einfach selber auch nachgeben wollte. „Nein, ich warte ihr auf Papa. Wenn er von der Arbeit kommt, dann solle er an Weihnachten nicht alleine sein“, erklärte er tapfer. „Ja, aber du bist bis dahin doch alleine“, murmelte Takeru traurig und auch Yamato schluckte. Er war schon groß. Er würde nicht weinen. Nicht an Weihnachten! Er musste sich zusammenreißen. „Ja… ja schon. Aber das macht nichts. Ich habe nämlich weiter geübt. Wenn du uns das nächste Mal besuchen kommst, dann kann ich dir zeigen, was ich jetzt auf der Mundharmonika spielen kann“, lenkte Yamato ab und gab sich fröhlicher, als er sich fühlte. Aber wirklich glücklich zu sein in einer leeren Wohnung, die eindeutig noch nicht fertig eingerichtet war, war schwer. Sein Vater und er wohnten jetzt schon eine ganze Zeit hier, aber da sein Papa immer arbeiten war, hatte er es noch nicht geschafft, alle Kisten auszupacken. Der Auszug war viel schneller gegangen. In nur wenigen Tagen waren alle ihre Sachen in Kisten gewesen und sie waren ausgezogen. Näher zum Sender, wo sein Vater arbeitete, und weit weg von Mama und Takeru. Yamato wusste, dass er kein Recht hatte traurig zu sein. Immerhin hatte er sich dazu entschieden, bei seinem Vater zu bleiben. Er wollte einfach nicht, dass sein Papa alleine leben musste und ihm hatte es schon immer weniger ausgemacht, dass er eben viel arbeitete. Aber leider hatte das eben auch bedeutet, dass er von Takeru weg musste. Seitdem vermisste er seinen kleinen Bruder schrecklich. „Das machen wir!“, freute sich Takeru, wie eigentlich immer. Er war ein fröhliches Kind und hatte auch schon neue Freunde in seinem neuen Kindergarten gefunden. Takeru war eben ausgesprochen umgänglich und freundlich. Und weil es nicht fair war, ihn mit runter zu ziehen, gab sich Yamato auch betont lässig mit der Situation. „Ich muss jetzt auflegen. Mama sagt, wir essen jetzt.“ Beklommen nickte Yamato, bis ihm einfiel, dass sein kleiner Bruder das ja gar nicht sehen konnte. „Ja ist gut“, murmelte er leise. „Und Yamato?“ „Hm?“ „Frohe Weihnachten!“ „Ja, dir auch…“, antworte Yamato, aber da war schon nur noch ein Tuten in der Leitung zu hören. Und schon war Yamato wieder alleine in der tristen Wohnung und das an Weihnachten. Yamatos Weihnachten mit 10 Jahren Es war viel zu spät, als er den Schlüssel in der Tür hörte und vom Sofa aufschreckte. Er war doch tatsächlich eingeschlafen! Dabei hatte er auf seinen Vater warten wollen. Immerhin hatte Yamato sein erstes eigenes Weihnachtsessen gemacht. Es war bestimmt nicht so gut wie das von seiner Mutter, aber er hatte sich Mühe gegeben. Gut, das Fleisch sah etwas zu dunkel aus und irgendwas roch angebrannt, aber er hatte bisher auch noch nie etwas gekocht, was so viel und schwierig war. „Brennt hier was?“, erkundigte sich sein Vater müde, während er in die Wohnung schlurfte und seine Jacke über eine freie Stuhllehne warf. Es war gar nicht so einfach eine zu finden. Jedenfalls meistens nicht. Eigentlich lag alles voller schmutziger Wäsche. Jetzt aber strahlte Yamato seinem Vater stolz entgegen, denn er hatte aufgeräumt. Gut, ein paar Sachen waren jetzt kleiner als vorher. Aber irgendwann hatte er den Dreh dann rausgehabt. „Ich hab gekocht!“, erklärte Yamato, der sich eigentlich eine etwas coolere Art angewöhnt hatte. Das war seine Methode mit der Trennung seiner Eltern umzugehen. Einfach so tun, als wäre es ihm egal, funktioniert großartig bei allen andern, nur nicht bei ihm selbst. „Weihnachtsessen.“ Sein Vater hielt inne. „Das ist heute?“, stöhnte er und ließ sich auf einen der freien Stühle sinken. „Weihnachten?“, wunderte sich Yamato mit großen Augen. „Ja… das ist heute.“ Das fing nicht gut an. Denn wenn sein Vater so etwas sagte, endete es meistens damit, dass er das was auch immer vergessen hatte. „Schon okay, wenn du nicht dran gedacht hast“, gab sich Yamato tapfer und erwartet nun beinahe, dass er Yen Noten in die Hand gedrückt bekommen würde, weil Weihnachten war. Doch was folgte, überraschte ihn. „Natürlich hab ich es nicht vergessen“, informiert ihn sein Vater und kramte in seiner Aktentasche nach etwas herum, was er schließlich zu Tage förderte. „Cool!“, entfuhr es Yamato, als er ein Notenbuch erkannte. Schneller als erwartet hatte er es aus der Hand seines Vaters geschnappt und blätterte begeistert darin herum. „Ich weiß, du wolltest eine Gitarre….“ Yamato sah auf. „Ein Bass“, verbesserte er geduldig. Sein Vater konnte sich nie merken, was der Unterschied war. Aber wenigstens hatte er sich das richtige Notenbuch gemerkt. „Ja richtig. Aber das muss bis nächstes Jahr warten“, erklärte sein Vater und Yamato nickte. „Okay. Kein Problem, Dad“, versicherte er ihm. Immerhin war er kein kleines Kind mehr. Er konnte damit umgehen, dass er etwas nicht sofort bekam. „Weil ich mir dachte, du freust dich mehr darüber, wenn wir mit deinem Bruder wegfahren“, fügte sein Vater hinzu und nun ließ Yamato das Notenbuch sinken. „Wegfahren? Du meinst Urlaub?“, hakte er ungläubig nach. Sein Dad machte nie Urlaub. Nie! „Ja natürlich. Urlaub. Nicht lange. Aber zwei, drei Tage“, versicherte er und das klang fast zu gut um wahr zu sein. „Und Mama sagt, dass ist okay?“, fragte Yamato zweifelnd. Sein Vater nickte und das war wirklich viel viel besser als ein Bass. So viel besser! „Danke!“ Ehe sich Yamato versah, hatte er seinen Vater auch schon umarmt. Etwas, das er sonst nie tat. Hastig und mit hochrotem Kopf, ließ er von ihm ab. „Ich hole dann das Essen…“, lenkte er schnell ab, bevor sein Vater noch kommentierte, dass er ihn umarmt hatte. Immerhin war er eigentlich viel zu cool für so etwas. „Ist aber vielleicht ein bisschen verbrannt…“, warnte Yamato, während er zwei Teller aus der Küche holte und sein Vater entgeistert darauf starrte. „Ein bisschen?“ „Ein bisschen sehr“, gab Yamato zu und kratze sich verlegen an der Wange. Yamatos Weihnachten mit 12 Jahren „Und du bist sicher, dass du nicht rüber kommen willst?“, versuchte Tai es ein letztes Mal, weswegen Yamato die Augen verdrehte. „Nein, ich komme nicht an Weihnachten zu deiner Familie“, beharrte Yamato auf seiner Meinung. Weihnachten war immer etwas einsam, aber er hatte sich dran gewöhnt. Und es war peinlich, bei jemand anderem eingeladen zu werden. Tai hatte ganz offenbar Mitleid mit ihm. Das passte Yamato gar nicht. Und Tai wiederrum passte es nicht, dass Yamato nicht einfach zusagen konnte. Das war offensichtlich. Sie starrten sich beide entschlossen an, wohlwissend, dass es total dämlich wäre, einen Streit vom Zaun zu brechen und das wegen Weihnachten. „Okay“, stimmte Tai schließlich zu. „Okay“, machte auch Yamato. „Aber meine Mutter sagt, ….“ „Taichi!“, unterbrach Yamato ihn genervt und gab ihm einen Knuff in die Seite. „Ist ja gut“, wehrte er hastig ab, bevor es wirklich zu einem Streit kam. Denn das war bei ihnen wirklich keine Seltenheit. Außerdem gab es ja auch weitaus wichtigere Dinge. Eines davon befand sich in Yamatos Schultasche und er wusste nicht genau wie er den Anfang machen sollte. Es gab bestimmt keinen coolen Weg, es hinter sich zu bringen. Also hielt er Tai einfach wortlos das Geschenk entgegen, was er besorgt hatte. Tai starrte erst das Geschenk, dann ihn an und schließlich wieder das Geschenk. „Was ist das?“ „Ein Weihnachtsgeschenk, du Blitzmerker“, antworte Yamato mit einem Augenrollen und streckte seinem Freund das Geschenk weiter entgegen. „Wir schenken uns was?“, wunderte sich Tai und bestätigte damit den Verdacht, den Yamato gehegt hatte. Natürlich schenkten sie sich nichts. Das hatte er eigentlich ja auch gewusst. Er schenkte ja auch niemand anderem was. Aber er hatte es eben gesehen und an Tai denken müssen, was kein Wunder war, so oft wie der davon redete. Und außerdem war Tai… Tai. „Wenn du es nicht willst…“, setzte Yamato etwas beleidigt an und machte Anstalten, das Geschenk wieder wegzunehmen. „Nein, ich will es!“, beeilte sich Tai zu sagen und nahm das Geschenk entgegen. „Ist sowieso nur ne Kleinigkeit“, murmelte Yamato nun doch etwas verlegen mit den Händen in den Taschen, während Tai das Geschenkpapier eilig herunter riss und einen Packung Fußballsammelbilder enthüllte. „Sind das die neuen?“, wollte er aufgeregt wissen und untersuchte die Bilder bereits geschäftig. Yamato nickte. „Ja, gestern rausgekommen. Du hast gesagt, deine Mutter erlaubt nicht, dass du dir noch mal welche holst“, erinnerte Yamato ihn. Tai hatte sich so oft darüber beschwert, dass es nur naheliegend gewesen war, dass Yamato sie von seinem Taschengeld gekauft hatte. „Wahnsinn! Danke“, freute sich Tai und schon kam sich Yamato gar nicht mehr so dämlich vor, weil er etwas für seinen besten Freund gekauft hatte. Im Gegenteil sogar, ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Und du willst wirklich nicht…“, setzte Tai wieder an. „Taichi!“ Tai macht einen Schritt zur Seite, als erwartet er wieder einen halbherzigen Schlag. „Aber nur kurz…“, ließ sich Yamato breitschlagen, wobei er sich cooler gab, als er war. In Wahrheit freute er sich nämlich sehr über die Einladung. „Super. Meine Mutter hat auch extra mehr gebacken“, informierte Tai seinen besten Freund grinsend, während Yamato sich bereits überlegte, wie er aus der Nummer wieder herauskam. Yamatos Weihnachten mit 17 Jahren „Die da ist gut!“, beharrte Taichi und zeigte auf eine Haarspange, die Yamato abschätzend musterte. „Willst du wieder Witze über meine Frisur machen?“, erkundigte sich Yamato und warf Tai einen genervten Seitenblick zu. Es war Gang und Gebe, dass er wegen seiner Eitelkeit aufgezogen wurde. „Die ist nicht für dich… obwohl du sie tragen könntest“, kam dann doch ein Witz über Yamatos Haare, weswegen er die Augen verdrehte. „Ich dachte du willst vielleicht Sora was schenken“, fügte Tai ganz unschuldig hinzu, was dazu führt, dass Yamato ertappt wegschaute. „Warum sollte ich?“ Dabei wusste er die Antwort selber. Weil er bis über beide Ohren in sie verliebt war. Und es war das erste Weihnachten, an dem er einem Mädchen etwas schenken wollte. Einem besonderen Mädchen. Also musste auch das Geschenk besonders sein. Aber er hatte einfach Angst, etwas zu kaufen, worüber sie sich nicht freuen würde. Deswegen war er ja auch mit Tai unterwegs. Es war ein Vorwand, gemeinsam Weihnachtseinkäufe zu machen. Yamato hatte gehofft, dass er so auf eine Idee für Soras Geschenk kommen würde. Eigentlich sollte man meinen, dass es praktisch war, wenn ihr bester Freund auch der eigene beste Freund war und man so an gute Tipps kommen würde. Bloß hatten sie es Tai eben beide auch noch nicht gesagt und deswegen hatte Yamato auch nur vage Fragen stellen können. Und hinzukam, dass er wirklich nicht glaubte, dass sich Sora über eine Haarspange freuen würde. „Außerdem würde sie das nicht mögen“, fand der Blonde, was bei Tai ein noch breiteres Grinsen hervor rief. „Und das weißt du so gut, weil…?“ Ertappt. Es war besser gar nicht erst darauf einzugehen, sondern gekonnt abzulenken. „Kauf sie ihr doch, wenn du der Meinung bist, sie freut sich“, unterbrach Yamato seinen Kumpel. Tai hielt wirklich kurz inne und nickte schließlich. „Okay. Aber dann beschwer dich nicht, dass sie mein Geschenk lieber mag als deins“, ärgerte er ihn und schnappte sich die Haarspange um sie zu bezahlen. Entsetzt sah Yamato ihm nach. „Ich schenke ihr nichts!“, rief er Tai eine Lüge nach, der gerade vermutlich den Fehler seines Lebens beging. Niemals würde Sora das Geschenk gefallen. Yamatos Weihnachten mit 18 Jahren Überrascht horchte Yamato auf und schaltete den Fernseher aus, als es klingelte. Niemand klingelte so spät abends noch und vor allem nicht an Weihnachten. Aber ignorierten konnte Yamato es auch schlecht. Vielleicht war es ja wichtig. Es musste einen guten Grund für eine so späte Störung geben. Er öffnete die Tür und blinzelte überrascht, als er Sora entdeckte. „Sora, was machst du denn hier?“, wunderte er sich, während er ein verlegenes Lächeln geschenkt bekam. „Ich… ähm... wollte frohe Weihnachten wünschen“, erklärte sie etwas schüchtern. „Jetzt?“ Sie nickte. „Du hast gesagt, dein Vater ist lange arbeiten…“, murmelte sie erklärend und prompt erfasste ihn eine Welle der Zuneigung. Dieses Mädchen war unglaublich. War sie extra vorbei gekommen, weil sie wusste, dass er alleine war? Kein Wunder, dass er hin und weg von ihr war! „Aber du feierst doch Weihnachten mit deiner Mutter“, sagte er bestürzt. Jetzt kam er sich blöd vor, weil sie wegen ihm durch die halbe Stand gekommen war. Sie sollte sich doch keine Umstände machen. Andererseits war das eben Soras Art sich Umstände für anderen zu machen und irgendwie konnte er auch nicht aufhören sie anzustrahlen. „Ja, aber ich bin ja nicht lange weg. Außerdem hat sie gesagt, es ist schon in Ordnung, wenn ich dir kurz das hier vorbei bringe“, erwiderte Sora und hielt ihm ein Box entgegen. „Ich hoffe, es schmeckt dir.“ Überrascht nahm Yamato das Geschenk an. „Es ist Kuchen…“ Das hatte er sich jetzt fast gedacht und dennoch strahlte er sie begeistert an. „Danke!“ Wenn ein Mädchen einem Kuchen machte, dann war das wirklich etwas Besonders und dann auch noch zu Weihnachten. Eine Weile starrten sie sich einfach nur an, wobei Yamato sich selbst dazu gratulierte, so viel Glück zu haben, dass ausgerechnet Sora ihm Kuchen zu Weihnachten backte. Und er zumindest im Stande war, es hinzunehmen und sich zu freuen, anstatt es direkt als Zeichen von Mitleid zu werten. Sora war hier, weil sie hier sein wollte, das hatte er mittlerweile verstanden. „Willst du reinkommen?“ Doch Sora schüttelte den Kopf. „Ich muss zurück zu meiner Mutter“, entschuldigte sie sich und beugte sich dann vor um ihm einen kurzen Kuss zu geben. „Frohe Weihnachten, Yamato“, murmelte sie und wandte sich dann flink zum Gehen um. Es dauerte nicht lange, bis ein Ruck durch ihn ging und er das Paket auf dem Boden abstellte um ihr nach zu eilen. „Sora?“ Auf seinen Hausschuhen eilte er im Hausflur auf sie zu. Fragend wandte sie sich um, doch da war er schon bei ihr um zog sich dicht an sich heran. Wenn sie schon den weiten Weg auf sich nahm, dann musste es sich ja auch lohnen und an Weihnachten ließ er sich bestimmt nicht mit einem so kurzen Kuss abspeisen. Als sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit voneinander löste, legte er die Stirn gegen ihre, ohne die Umarmung zu beenden, auch wenn die Kälte langsam aber sich durch die dünnen Hausschuhe kroch. Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. „Ich liebe dich, Sora Takenouchi.“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. „Ich liebe dich, Sora Takenouchi.“ „Ich weiß. Ich dich auch." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)