Zauberhafte Drachenwesen von Raiya ================================================================================ Kapitel 6: Verbindung --------------------- 6. Verbindung Bevor sie selbst etwas aßen, fütterten Newt und Sregro zusammen Newts Tiere, dabei übernahm Sregro am liebsten die Fütterung der Grifforns und des Nundus, den er, bevor er ihm das Fressen gab, am stacheligen Hals kraulte. Das katzenhafte Tier kuschelte sich gegen die Hand und nahm, nach der Krauleinheit, zufrieden sein Futter entgegen. Die Versorgung der Erumpnets überließ Sregro allerdings lieber Newt. Sie gehörten zu einigen der wenigen Tiere mit denen er nicht reden konnte und das Weibchen ignorierte ihn großteils. Newt bekam allerdings auch schon lange nicht mehr so viel Aufmerksamkeit, dafür hatte sie jetzt jemand anderen. Beim Niffler bemerkte Newt, dass er sich Sregro gegenüber komisch verhielt, er war stiller geworden und wirkte eigenartig aufgeregt und schüchtern, wenn er ihm Futter gab. Seine Augen folgten dem Drachenmenschen oft mit jedem Schritt und beobachteten ihn heimlich. Drehte sich der Silberhaarige in die Richtung des kleines Wesens, versteckte es sich oft schnell in seiner Höhle oder hinter einer Mauer. Newt fragte sich, ob der Niffler ernsthaft darüber nachdachte, wie er den Silberhaarigen in seinem Nest unterbringen und verstecken könnte. Oder zumindest die glitzernden Teile an ihm. Vermutlich hatte er aber zu viel Respekt vor jemandem der so groß und flink war wie Sregro. Das Verhalten des Nifflers war auf jeden Fall kurios und er würde ihn im Auge behalten. Mia, die kleine Schildkrötenkatze, streckte ihre Pfötchen verschlafen und streckte ihren weißen Kopf aus dem Panzer hervor, als sie bemerkte, dass ihr Schälchen wieder voll mit Futter war. Träge stand sie auf und gähnte erst einmal herzhaft, wobei sie ihr Katzenmäulchen soweit öffnete, dass man den angebrochen Zahn in der hintersten Reihe sehen konnte. Ihre munschkinähnlichen Beine wirkten in ihrem verschlafenen Zustand tapsig und fast schon albern als sie etwas schneller wurde und zu ihrem Napf rannte, weil sie merkte, dass es ihr Lieblingsfutter gab. Newt setzte Pickett bei seinen Freunden ab und machte für sich und Sregro eine einfache Suppe, mit selbst angepflanztem Gemüse. Während dem Essen redeten sie nicht sehr viel und Sregro schien über etwas nachzudenken. Seine Augen wirkten mit einem Mal grauer als sonst, wodurch die gelben Punkte mehr hervorstachen. Auch das Muster ihn innen war deutlicher zu erkennen. „Könnte ich vielleicht die Pflanze in deinem Labor untersuchen?“ „Hmm?“ Newt blinzelte und riss sich von seinen Gedanken los. „Ich würde gerne die Wurzel einpflanzen, solange sie noch frisch ist.“ „Ja, gerne. Wir können gleich hin gehen und ich zeig dir alles Wichtige.“ Sie gingen in die kleine Kammer die Newt auch als Labor diente und er erklärte Sregro grob wo alles stand, was er vielleicht brauchen konnte. Dieser hatte aber bereits aus seiner Tasche ein paar eigene Utensilien herausgeholt und sich daran gemacht, die Wurzel sanft von der restlichen Pflanze zu trennen und sie in einem kleinen Topf in den er Erde aus unterschiedlichen kleinen Beuteln zusammenschüttete. Er hatte wohl auch etwas Erde von der Stelle, aus der er die Pflanze ausgegraben mitgenommen und mischte sie mit dazu. Anschließend machte er sich daran, die übrige Pflanze zu bearbeiten. „Wenn du die Blätter vorsichtig ausdrückst, kannst du den Saft von dem Rest trennen, er ist sehr praktisch für Heiltränke.“ Newt beobachtete Sregros lange Finger dabei wie sie geschickt die Blätter ausdrückten. Auch wenn er die Pflanze genau genommen zerquetschte wirkten seine Bewegungen sehr vorsichtig. „Du musst dabei aufpassen, damit keine Fasern der Blätter oder Stängel in die Flüssigkeit kommen. Sie sind unverträglich und wenn dann eher für Giftmischung nutzbar, weil sie in Reaktion mit anderen Zutaten wirklich unangenehme Folgen haben können. Für viele Gifttränke sind sie dadurch eine perfekte Basis.“ Der Brite nahm den kleinen Topf, in die Hand, in die Sregro die Wurzeln unter einer besonders zusammengesetzten Erdmischung eingegraben hatte. „Und die Pflanze kann so wirklich wieder wachsen?“ Er hielt es höher vor seine Augen und betrachtete die frische Erde fasziniert, halb damit rechnend, im nächsten Moment einen kleine grüne Spitze hochwachsen zu sehen. Sregro sah ihn von der Seite an und er lächelte kaum bemerkbar, als er Newts Blick bemerkte. „Ja, aber das wird noch eine ganze Weile dauern.“ Newts Blick ging über den kleinen Topfrand und er bemerkte das Sregros Augen sich erneut verändert hatten und jetzt in einen viel intensiveren Grünton. Die Gelben Punkte, die vor kurzem noch hervorstachen, gingen darin fast unter. Auch das Blau um die Pupillen wirkte mehr Königsblau und nicht mehr Graublau wie sonst. Außerdem schienen sie wieder zu leuchten. Newt vermutete dass das Leuchten stärker wurde, je dämmriger die Umgebung war und machte sich innerlich Notizen, diese Theorie zu untersuchen und stellte den Topf zurück auf den Tisch. Sregro nahm eine kleine Pipette und sog damit die Flüssigkeit auf, die er aus der Pflanze gewonnen hatte. Anschließend entließ er sie in ein kleines Glas. Es war etwa so breit wie ein Pennystück und die Flüssigkeit bedeckte nur circa fünf Millimeter des Bodens aber der Silberhaarige wirkte zufrieden. „Es sieht nach wenig aus aber sogar so wenig, hat schon viel Wirkung.“ Er verstaute das Glasfläschchen und zermalmte die restliche Pflanze in einem Mörser, als er es klein genug gemahlen hatte, füllte er alles mithilfe eines Trichters in ein anderes Fläschchen und machte danach alles gut sauber, wobei er unter anderem einen Zauberspruch nutzte. Newt fühlte sich als hätte er gerade einem Profi bei seiner Arbeit zugesehen. Sregro bewegte sich so sicher und strahlte dabei eine Ruhe aus die jedem der ihm zusah sofort vermittelte, dass er das schon Jahrelang machte und ganz genau bis ins kleinste Detail wusste, wie er mit den Pflanzen umzugehen hatte. Während Sregro den Mörser reinigte machte er sich Notizen darüber, wie die Pflanze aussah und wie der Andere sie verarbeitet hatte. Newt war die ganze Zeit so fasziniert, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass sie bereits zwei Stunden in dem Labor verbracht hatten. Erst als Sregro seine eigenen Utensilien zur Seite stellte und sich gähnend streckte, fiel ihm auf wie müde er eigentlich selbst war und er musste selbst gähnen. „Wenn du dich mit allen Pflanzen und auch Giften so gut auskennst, wärst du mir wahrscheinlich eine große Hilfe bei ein paar meiner Experimente.“ Sregro nahm seinen Beutel und streckte sich noch einmal, wobei sein Hemd hochrutschte und etwas silbern und golden an seiner Hüfte schimmerte und Newts Blick magisch anzog. „Ich sehe sie mir gerne an, aber ich glaub jetzt brauch ich erst einmal ein bisschen Schlaf.“ Sein Hemd verdeckte die Stelle wieder als er die Arme senkte und der Brite nickte zustimmend. „Ja, ich auch.“ Die nächsten zwei Wochen verlief relative Ereignislos sie kamen ein gutes Stück voran und das Wetter war angenehm. Pickett und Quipo begleiteten sie und Newt war froh, dass der kleine Bowtuckle nicht von seiner Seite wich, in diesem Wald könnte er einfach viel zu schnell verloren gehen. Sregro und er verbrachten die Abende damit, zusammen alle möglichen Experimente auszuprobieren. Newt freute sich besonders darüber, dass er dank der Hilfe des Anderen ein paar alte verzwickte Probleme lösen konnte, die er alleine nicht bewältigt hätte. Sregros Tipps waren unbezahlbar. Umso mehr freute er sich, wenn er dem Drachenmenschen Neues beibringen konnte. Wenn er einmal nicht im Labor war, saß er bei den Occamy und studierte Newts Notizen über die Wesen, denen er bisher begegnet war. Die Occamies schlängelten sich dabei gerne um ihn oder kuschelten sich in seine Kapuze wenn er sein Kapuzenshirt trug. Er schlief immer noch an derselben Stelle wie in der ersten Nacht. Newt hatte ihm angeboten, dass er einen eigenen Raum und ein Bett haben konnte doch er hatte abgelehnt. Woraufhin Newt einen Teppich verzauberte, damit er so weich war wie eine Matratze. Tagsüber legten sie den Teppich einfach mit allen Kissen und Decken zusammen und der Boden war wieder flach. Nachts entfalteten sie ihn wieder und Sregro konnte es sich mit all seinen Kissen und Decken bequem machen. Newt setzte sich neben ihn und streichelte eines der Occamy, das sich sofort zu ihm kuschelte. Er bemerkte, dass Sregro auf der Seite angekommen war, in denen Newt seine Kentnisse über die Occamy aufgeschrieben hatte. „Ich habe einmal ein Occamy gesehen, dass vollkommen weiß war?“ Newt stoppte kurz damit das Tierchen zu streicheln und sah den Anderen erstaunt an. „Du hast einen Albino gesehen?“ Sregro nickte. „Ja, es wurde von seiner Familie getrennt und wäre beinahe gestorben, ich hab mich darum gekümmert bis es alt genug war um alleine überleben zu können. Vielleicht auch ein wenig länger, es war um die 50 Jahre bei mir bevor wir gezwungen waren uns zu trennen.“ Der Silberhaarige streichelte das kleine Occamy in seinem Schoß. „Seine Augen waren übrigens nicht Rot, wie bei den meisten Albinoarten, sondern Pink.“ Newt fragte sich, warum Sregro sich von seinem kleinen Freund trennen musste konnte aber seinem Gesicht ablesen, dass es schmerzhaft gewesen sein musste. Sregro war zwar gut darin, seine Emotionen zu verbergen aber Newt war aufgefallen, dass seine Augen ihn verrieten. Im Moment wirkten sie blass und entsättigt als hätten sie plötzlich an Farbe verloren. Newt war diese Farbveränderung schon einmal aufgefallen, kurz nachdem er von seiner Mutter erzählt und plötzlich schweigend inne gehalten und sich in sich zurückgezogen hatte. Newt brannten dutzende Fragen auf der Zunge und jeden Tag kam mindestens eine dazu. Es viel ihm schwer sich zusammen zu reißen aber er wollte den Anderen nicht zwingen, sich an Dinge erinnern zu müssen, an die er lieber nicht dachte. ---------------------------- Und das nächste Kapitel :3 7 ist auch eigentlich fertig aber muss nochmal ein bisschen überarbeitet werden ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)