Playing with fire von Leya ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Disclaimer: Alles nur geliehen. ()()()()() Playing with fire 07 ()()()()() Verärgert warf Takasaka die Autotür zu und kramte in seiner Tasche nach seinen Schlüsseln. Schon wieder hatte er einige wichtige Unterlagen in seinem Büro liegengelassen und mußte auf halbem Wege umkehren. Das war jetzt schon das dritte Mal innerhalb der letzten zwei Wochen und allmählich kam er sich ziemlich blöd vor. Leise vor sich hin schimpfend trat Takasaka in den halbdunklen Flur und blieb erstaunt stehen. Es war mitten in der Nacht und eigentlich sollten die Büros alle leer sein, doch am Ende des Flures sah er fahles Licht unter einer der Türen hervor scheinen. Für einen Augenblick überlegte er, ob er die Polizei rufen sollte, denn schließlich konnte es sich um Einbrecher handeln. Dann fing sein Ohr gedämpftes Gemurmel auf und entgegen seinen Gewohnheiten schlich er behutsam näher. Er überlegte einige Sekunden, was er tun sollte, wenn er tatsächlich auf Einbrecher traf, doch dann erkannte er, wen er vor sich hatte. "Laß mich endlich los!" So wie Katsumi klang, war er den Tränen nahe. Takasaka erreichte die angelehnte Tür und spähte durch den Spalt. Schockiert nahm er die Szene auf, die sich seinen Augen darbot. Katsumi wand sich in Kojis Armen, der ihn in einer Umarmung hielt, die mehr einer Umklammerung glich. Zunächst erkannte Takasaka nur, daß Kojis eine Hand in Katsumis Haaren vergraben hatte, nach einiger Zeit nahm er Einzelheiten war, die ihm die Schamröte ins Gesicht trieben. Leise trat er den Rückzug an. Schon seit Wochen war ihm aufgefallen, dass Katsumi sich verändert hatte. Der Junge war still und in sich gekehrt, reagierte kaum noch auf die Scherze der anderen und vermittelte den Eindruck, nicht wirklich anwesend zu sein. Takasaka war davon überzeugt, daß Katsumi etwas vor ihm verbarg, etwas, was ihm jede Lebensfreude nahm, denn Katsumi hatte in den letzten Wochen kaum noch gelacht. Zumindest wußte er nun, warum Katsumi sich so verändert hatte. Sich selbst verfluchend, weil er so feige war, verließ er hastig das Gebäude. ()()()()() Einige Tage lang war Takasaka unentschlossen. Er wußte einfach nicht, was er tun sollte. Das, was er mitangesehen hatte, belastete sein Gewissen und brachte ihn in schwere innere Konflikte. Es war einfach nicht seine Art, sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen, doch diesmal war es etwas anderes. Katsumi war schon seit langer Zeit sein Freund. Der Junge war der einzige, der immer Geduld mit seinen nervösen Attacken hatte und ihm so etwas wie Verständnis entgegen brachte. Er mochte ihn und mitansehen zu müssen, wie sehr der Junge unter dem litt, was vorgefallen war, tat ihm weh. Auf einmal durchzuckte ihn ein Gedanke. Wie oft hatte Koji sich dem anderen schon aufgezwungen? Diese merkwürdige Veränderung in Katsumis Persönlichkeit hatte schon vor einigen Wochen eingesetzt... Schaudernd schüttelte Takasaka diesen Gedanken ab. Er war es Katsumi schuldig, alles zu versuchen, um ihm zu helfen. Es gab nur eine Möglichkeit. Er musste mit dem Jungen reden. Vielleicht konnte er ihn dazu bringen, sich ihm anzuvertrauen. ()()()()() Katsumi hockte in seinem Büro. Er wußte, er war ganz allein, hatte darauf geachtet, daß Koji auch wirklich abgehauen war. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und genoß die Stille. Endlich konnte er sich sicher fühlen. Koji war gegangen. Er schlang die Arme um sich und auf einmal löste sich der Knoten in seinem Inneren. Ungehemmt rannen ihm die Tränen über das Gesicht und heftige Schluchzer schüttelten seinen schmalen Körper. "Katsumi?!" Der Junge fuhr erschrocken auf. Es dauerte einige Sekunden, bis er den Schrecken überwunden hatte und erkannte, daß es nur Takasaka war, der auf der Schwelle stand und ihn besorgt musterte. "Geht es dir nicht gut?!" "Doch! Es ist nichts!" Katsumi wischte die Tränen ab und stand auf. "Was machst du hier?! Ich dachte, du wärst schon gefahren!" "Ich mußte noch einmal umkehren! Ich habe meine Unterlagen vergessen!" gestand Takasaka ein und sein Gesicht rötete sich verlegen. Es schien fast, als sei dies ein Verbrechen. In seinen Augen war es dies wahrscheinlich auch. "Oh!" Katsumi begann, seine Sachen zusammenzusuchen. "Dann gute Nacht!" "Katsumi, es geht mich ja nichts an, aber du hast dich verändert! In den letzten Wochen bist du gar nicht mehr du selbst!" Takasaka war wirklich besorgt. Katsumi konnte es in seinen Augen sehen. "Mach dir keine Sorgen, Taka-chan! Es geht mir gut!" wehrte Katsumi hastig ab, doch Takasaka hatte keine Probleme, ihn zu durchschauen. "Ich kenne dich jetzt schon so viele Jahre, Katsumi! Irgendetwas bedrückt dich!" Der Manager berührte mitfühlend Katsumis Arm. Er hätte ihm so gern gesagt, dass er Bescheid wußte, doch die rechten Worte wollten einfach nicht kommen und dann war die Gelegenheit vertan. Katsumi lächelte ihn gekünstelt an, während er ihm freundlich auf die Schulter klopfte. "Du siehst Gespenster!" Fröhlich pfeifend verschwand er im Flur. Takasaka sah ihm unglücklich nach und beschloss, etwas zu unternehmen. Er war sich nicht eindeutig im Klaren darüber, was genau, doch es musste auf jeden Fall gründlich geplant werden. Er konnte nicht einfach zu Koji gehen und diesen mit seinem Wissen erpressen. Dafür hatte er viel zu große Angst vor dem unberechenbaren Rockstar. Nein. Es musste eine andere Lösung geben. Etwas, wogegen Koji nichts unternehmen konnte, ohne sich selbst zu verraten. ()()()()() Einige Tage später fiel ihm etwas ein. Takasaka hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Kojis und Katsumis Verhalten genau unter die Lupe zu nehmen. Ihm fielen Kleinigkeiten auf, die er sonst nie bemerkt hätte und die den anderen vollkommen zu entgehen schienen. Doch wie er Katsumi helfen konnte, wollte ihm einfach nicht einfallen. Schließlich beschloß er, sich langsam und wie er hoffte, unauffällig, einzumischen. Er begann, wann immer es möglich war, Katsumi in seiner Nähe zu behalten. Was Koji von dieser Entwicklung hielt, konnte Takasaka sich lebhaft vorstellen, doch er hoffte darauf, dass Koji genügend Angst vor einem Skandal hatte, denn der Skandal würde garantiert auch Izumi zu Ohren kommen, dass er ihn in Ruhe ließ. So kam es das Takasaka und Katsumi immer öfter zusammen Mittagessen gingen oder gemeinsam nach Hause fuhren, doch das es nicht reichte, konnte er an den zahlreichen Blutergüssen erkennen, die er immer wieder auf Katsumis Körper entdeckte. Es war hoffnungslos. Dennoch...zum ersten Mal in seinem Leben würde Takasaka nicht aufgeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)