Vampire Boyfriend von Uchan382 ================================================================================ Kapitel 2: Horrorclowns- mehr Clown als Horror (2) -------------------------------------------------- Je näher der Clown kam, desto weiter wich ich zurück. Ich wollte so viel Abstand wie möglich zwischen uns haben und diesen verdammten Wichser nicht aus den Augen lassen. Letzteres war bei weitem nicht so einfach, wie es klang. Kaum war der Clown aus dem Schein der Laterne getreten, hatte ihn die Dunkelheit wieder verschluckt und machte es mir mich beinahe unmöglich seine Umrisse gegen das Licht zu erkennen. Verdammte Scheiße, war selbst die Dunkelheit gegen mich? Auf einmal schrie dieser Irre laut auf, wollte wohl auf mich mit einer Art Kampfschrei auf losgehen. Doch bevor mich dieser Clown auch nur erreichen konnte, wurde ich fest am Arm zurück gezogen. Das nächste was ich sah war, wie der Clown rückwärts taumelte und im Schein der Laterne auf den Boden sank. Keuchend presste er sich einen Arm gegen seinen Magen und fluchte vor sich her. Ganz ehrlich? Diese Stimme kannte ich doch irgendwoher…. Die schwarze Gestalt, die dem Wichser wohl ordentlich eine in den Magen verpasst hatte, griff hinter sich, griff nach meiner Hand und zog mich mit zur Laterne. Als das Licht meinen ‚Retter‘ endlich zu erkennen gab, schlug mein Herz augenblicklich schneller. Er war mir also wirklich gefolgt? Itachi…. Er… hatte mir geholfen? „Alter bist du bekloppt?“ ertönte es dumpf hinter der Maske. Itachi legte einen Arm um meine Schulter und hielt mich so fest, dass ich aktuell nicht wusste ob er mich beschützen oder zurückhalten wollte. „Die Frage gebe ich gern zurück. Was habt ihr euch dabei gedacht? Und ja, ich meine auch euch, Naruto, Kiba, Sai! Lasst den Mist und kommt endlich raus, bevor ich ernsthaft sauer werde!“ Itachis dunkle Stimme hallte unnatürlich laut in den Ohren wieder und schien vor Wut zu beben. Herr Gott, es war sogar so, als könnte man allein an ihrem Klang in der Luft schmecken wie wütend er gerade war. Ich hingegen konnte nicht fassen, dass der Kerl mir wirklich gefolgt war. Er war mir gefolgt obwohl ich so ätzend zu ihm war… Wieso? Auf einmal wurde mir die Nähe zu Itachi und seinem warmen Körper schmerzlich bewusst. Doch er schien nicht einmal daran zu denken mich los zu lassen. Befürchtete er wirklich, dass ich auf seine Freunde losging? Der Uchiha schien diese Wichser ja zu kennen. „Alter Itachi, dass sollte ein Scherz sein. Dreh nicht gleich auf voll aggro, Mann!“, knurrte der Clown vor uns auf dem Boden und nahm die Maske ab. Als ich das vor Schmerz verzerrte Gesicht sah, wusste ich genau, warum Itachi mich festhielt. Und zwar damit ich seinem kleinen Schoßhund nicht die Eier abriss. Knurrend versuchte ich mich erneut zu befreien doch Itachi war stark, sehr stark. Und leider schien ihm dieser Wichser und Mobber der Uni Nr.1 zu viel wert zu sein, um einen Mord zu verantworten. Auch wenn Itachi wohl innerlich so sehr kochte wie ich. Wenigstens beleidigen musste drin sein, wenn ich schon nicht auf den Wichser einprügeln durfte! „Alter Hidan, du verdammter Scheißkerl! Hast du dir das Gehirn rausgewichst oder was läuft falsch bei dir?“ Ich spürte wie Itachi neben mir zusammenzuckte bei dem Ausbruch und seltsamer Weise hatte ich das Gefühl, dass meine Beleidigungen ihn amüsierten, solange sie gegen Hidan gingen. Was fand Itachi eigentlich an Hidan, dass er ihn immer schützte? Dass er ihm eben eine verpasst hatte, schien mir wie ein Wunder. Normalerweise kümmerte es den Uchiha einen Scheißdreck, was sein kleiner Schoßhund alles anstellte. Und Ich war von dem scheiß reichen Balg leider einer der Lieblingsopfer. Ich wusste nicht einmal warum… Aber seit gut einem Jahr machte mir der Kerl das Leben auf der Uni zur Hölle. Nicht so sehr wie die Freunde meines Patenbruders auf der High-School, aber Hidan war mindestens genauso gut im Mobben. Bei ihm fehlte nur diese gewisse persönliche Hass-Note, die mein Patenbruder und seine Speichellecker so perfektioniert hatten. Als dann drei Jugendliche aus dem Wald schlichen, und sich beinahe wie geprügelte Welpen zumindest in den Schein der Laterne stellten, konnte ich einfach nicht fassen, dass ich eben noch Angst vor halbstarken Idioten hatte. Okay, Angst war zu hoch gegriffen, aber sie hatten mich dazu gebracht mir zu überlegen, wie ich im Notfall deren Hälse brechen könnte, um lebend aus der Sache rauszugehen. Waren die denn komplett bescheuert? Mal ehrlich, wie alt waren die? Vielleicht gerade einmal 16! Ein genervtes Knurren verließ meine Kehle, bevor ich es wirklich verhindern konnte. Verdammte Scheiße, warum immer ich? Was hatte ich denen eigentlich getan? Soweit ich weiß bin ich nicht einmal wirklich unhöflich geworden! Ich versuchte mich erneut aus Itachis Griff zu winden, der trotz meiner deutlichen Abfuhr vorhin immer noch seinen Arm um mich gelegt hatte, wie eine Schraubzwinge. „Alter, Uchiha, lass mich los, damit ich denen jeden verfickten Zahn einzeln ausschlagen kann! Den Hammer dafür hat der Wichser sogar selber mitgebracht! Die wollen das, ehrlich!“ Ich stemmte mich gegen Itachis Seite, versuchte irgendwie seinen Arm von mir weg zu bekommen. Doch es tat sich nichts. Itachi stand da, den Blick stur auf Hidan gerichtet. Gott, so machte er mir beinahe noch mehr Angst, als meine potenziellen Angreifer aus der Dunkelheit. Der Uchiha strahlte auf einmal eine ruhige, dominante Stärke aus, die ohne viele Worte jemanden auf die Knie zwingen konnte. Selbst ich musste kurz innehalten und sei es nur, um mein wild schlagendes Herz zu beruhigen. Der Mistkerl war mir einfach viel zu nah! Und so wie er sich gerade gab, wirkte er selbst auf mich unheimlich... wie ein Pulsar, dessen bedrohliche, pulsierende Aura einen in den Bann zog. Oder auf die Knie. Gerade wollte ich tatsächlich nichts sehnlicheres als vor diesem Mistkerl auf die Knie zu gehen und um Gnade betteln... NEIN! Das durfte nicht sein! Nein! Was zum Teufel war das? Ich sah zu Hidan, der den Blick des Uchihas stumm erwiderte. Das war wirklich seltsam, normalerweise würde Hidan doch nie so ruhig sein. Besonders wenn er gerade einen Schlag in den Magen kassiert hatte! Doch er schien es nicht einmal zu wagen den Mund zu öffnen. Was ging hier gerade ab? Auf einmal wirkte Hidan unruhiger und schien mit sich zu kämpfen, bevor er sich an einem schiefen Lächeln wagte. „Fuck,…. Alter, Blondie, das war ein Scherz, wirklich. Verfickte Scheiße, ‘Tachi, wir hätten dem Kleinen nie etwas getan, ehrlich! Einfach kein Humor der Junge. Hättest wirklich nicht so zutreten müssen.“ Mit einem schiefen Lächeln rieb sich Hidan über den Bauch, versuchte wohl irgendwie die Situation aufzulockern. Doch Itachis blick blieb kalt und emotionslos. Alter, der Uchiha schien gerade die gesamte Außentemperatur mit in den Abgrund seiner Laune reißen zu wollen. Würde mich nicht wundern, wenn wir gleich die ersten Schneeflocken zu Gesicht bekommen würden. Und so wie Itachi gerade wirkte, dachte er wohl genau das gleiche wie ich. Das hier war nicht lustig. Wenn es jemand mit einem kaputten Herzen gewesen wäre, dann hätte das hier böse enden können. Mal von meiner erneuten Opferrolle abgesehen, die mich einmal mehr ankotzte. Wie gesagt, ich hatte niemanden wissentlich etwas getan und dennoch schien jeder Wichser dieser Stadt es auf mich abgesehen zu haben. Machte es ihnen so viel Spaß auszuprobieren, wie viel ich noch ertragen konnte? War es etwa das verfickte Spiel dieser Stadt meine Grenzen zu testen? Bevor ich mich noch weiter in meine Gedanken reinsteigern konnte und diesen Wichsern wirklich noch eins aufs Maul gab, kam mir Itachi zuvor. Schon wieder! „Ein Scherz? Ist das euer verdammter Ernst? Jemanden im Dunkeln aufzulauern und in Panik zu versetzen, ist NICHT lustig! Wie viele habt ihr heute schon verarscht, die es nicht ganz so locker aufgenommen haben?“ Einer der drei Teens, dessen blonden Haare wirkten, als hätte er in eine Steckdose gefasst, konnte sich ein breites Grinsen und leises Kichern nicht verkneifen. Die Anderen sahen ihn beinahe geschockt an, während Itachis Blick sich noch weiter verfinsterte. Oh ja, die anderen mussten ihn wohl gerade für lebensmüde halten. „Was ist so lustig, Naruto?“ Oh wow… Itachis Stimme war pures Eis. Respekt, so eine Kälte würde selbst ich nicht hinbekommen. Hidan rappelte sich schnell wieder auf, ganz so als befürchtete er schlimmeres. Doch Itachi war doch nicht der Kerl, der sich ernsthaft prügelte. So wie der Uchiha gerade wirkte, war so etwas wohl auch gar nicht nötig. Dieser Naruto-Teen fiel etwas in sich zusammen, bevor er nur hilflos mit den Schultern zuckte. „Na ja, komm schon Hidan, du hast selbst gefeiert, als die eine Oma uns ausversehen in die Arme gelaufen ist und auf einmal wieder ohne Rollator laufen konnte. Roadrunner ist ein Witz dagegen, ehrlich! Auch wenn sie mir ein wenig leidgetan hat. Auf sie hatten wir es nicht abgesehen. Aber das Pärchen war schon in den Wald abgebogen, bevor wir Hidan bescheid sagen konnten, dass die falsche Person im Anmarsch ist.“ Itachis Körper zitterte. Wohl vor unterdrückter Wut und sein Griff um meine Schultern wurde langsam schmerzhaft. Wer hielt hier eigentlich gerade wen zurück? Er mich aktiv oder ich ihn passiv, in dem ich ihm einfach als Halt diente? Hidan schüttelte mit einem belustigten Schnauben den Kopf. „Hätten dem Fickerpärchen mal hinterher schleichen müssen. Nichts geht über einen netten Clown zum ersten Fick. Doch in dem Gestrüpp findet man selten dass, was man sucht, ne?“ Okay, entweder waren Hidan und diese Teens dumm, oder sie sahen ihr Ende gerade nicht so voraus, wie ich es beinahe spüren konnte, dass es im Anmarsch war. Alle vier Apokalyptischen Reiter auf einmal, vereint in einer Person zu meiner rechten. Itachi bemühte sich förmlich um Haltung. Und ganz ehrlich? Ich bewunderte ihn gerade dafür. Der Uchiha schloss die Augen und schien einmal tief durchzuatmen, um sich wieder zu beruhigen. Tatsächlich war es Hidan, der bemerkte, dass weder Itachi noch ich das ganze lustig fanden. Ich aus meiner unfreiwilligen und verhassten Rolle des Opfers und Itachi rang augenscheinlich so sehr um Fassung, dass es mich nicht wundern würde, dass er hier nach nichts mehr mit den Vollidioten zu tun haben wollte. Schließlich lenkte der Pisser erneut ein. „Alter, es war wirklich alles nur ein Scherz, ‘Tachi. Wir haben niemanden verletzt!“ Das war wirklich der Zeitpunkt, in dem selbst mir die Gesichtszüge entglitten. Es war alles nur ein ‚Scherz‘? Sie haben ja niemanden verletzt? Wussten diese Penner nicht, dass es nicht die körperlichen Verletzungen waren, die einen so sehr schädigten, sondern die seelischen Narben? Konnten oder wollten sie nicht sehen, dass nicht jeder in dieser Verfehlung eines Komödianten-Stadels freiwillig und voller Inbrunst das Opfer spielte? Sahen sie nicht, dass solche Aktionen wirklich verletzten? Ich konnte es einfach nicht fassen, dass es so viel Dummheit auf einen Haufen geben konnte. Und ja, auch wenn ich mir es nicht gern eingestand, dieser ganze, verfickte und unnötige Aufstand tat weh! Die Erkenntnis einmal mehr ein Opfer zu sein, brannte schrecklich in meiner Brust und ich würde am liebsten brüllen und schreiend auf diese Wichser los gehen. Doch etwas hielt mich zurück und machte mir bewusst, dass ich dann nur noch tiefer fallen würde. Und auf dieses Niveau wollte ich mich nicht runter beugen. Komme da was da wolle. So tief würde ich niemals sinken! Und dennoch schrie eine Frage immer und immer wieder in meinem Kopf ‚was hab‘ ich euch eigentlich getan?‘. „Ein Scherz? Ernsthaft? Wen willst du eigentlich verarschen, du verdammter Dreckswichser? Was hab‘ ich euch eigentlich getan, Arschlöcher? Hab‘ ich mir im letzten Suff das verfickte Wort ‚Opfer‘ auf die Stirn tätowieren lassen, oder was?“ Auch wenn ich mich bemühte meine Stimme nicht zittern zu lassen, so ganz wollte es mir nicht gelingen. Mein Körper zitterte, so dass selbst Itachi mich sofort los ließ. Wahrscheinlich weil ihm gerade erst bewusst wurde, wie sehr er mich eigentlich bedrängte. Und das zum X-ten Mal heute! Verdammte Scheiße, ich wollte einfach nur noch hier weg! Aber was regte ich mich denn so auf? Es war ja alles nur ein Scherz. Bestimmt auch die Prügellein in der Schule, die Beleidigungen von dem Arsch, der meine Patentante geheiratet hatte, der Hass, der von allen Seiten auf mich ein prasselte… Alles nur ein Scherz… Ich presste meine Lippen fest aufeinander. Das war nicht der richtige Zeitpunkt in diese Gedanken abzurutschen. Das war nicht der richtige Zeitpunkt für Schwäche. Nicht so offensichtlich, nicht hier! Ich merkte wie meine Augen verdächtig anfingen zu Brennen… Und alles was ich nur denken konnte war ‚es tut mir leid, es tut mir so leid‘. Warum? Was tat mir leid? Was tat mir so leid, dass ich mich nun noch schlechter fühlte, als zuvor? „Solange die Peiniger lachen können, ist es ein Scherz. Wie es den Opfern geht, interessiert sie dabei einen Scheißdreck. Aber die Opfer sind die Spielverderber, die keinen Spaß verstehen.“ Meine Stimme klang viel ruhiger und verletzter als ich es gewollt hatte. Der Gedanke sollte gar nicht nach außen, aber nun war es zu spät. „Deidara…“ Itachi legte mir erneut seine Hand auf die Schulter, doch ich wollte ihn nicht ansehen. Ich wusste, dass er mich wohl einmal mehr ansehen würde wie ein geprügelter Hund. So wie vorhin… als er mich unbedingt begleiten wollte und ich ihn zum Teufel gejagt…. Moment… Mit einem dunklen Knurren sah ich diesen Mistkerl nun doch an. „Du wusstest davon, oder Uchiha? Daher wolltest du unbedingt auf dem Hauptweg bleiben, nicht wahr?!“ Itachi zuckte merklich zusammen. Von dieser ruhigen, dominanten Art von eben war auf einmal nichts mehr übrig. Wenn ich nicht gerade so sauer wäre, würde ich es wohl recht lustig finden, wie anders er doch mit mir umging, im Gegensatz zu seinen Freunden. „Ich wusste nur dass die Idioten ihre Halloweenstreiche geplant haben. Ich wusste nicht genau wo und was. Aber ja, das war der Grund, weshalb ich dich begleiten wollte. Und Hidan, wenn du jetzt irgendetwas falsches sagst, dann schwöre ich, dass es nicht beim Tritt im Magen bleiben wird.“ Hidan klappte schnell seinen Mund wieder zu und verkniff sich merklich ein breites Grinsen, so als hätte er immer noch nicht den Ernst der ganzen Lage verstanden. Was stimmte nur nicht mit dem Kerl? War er als Baby zu oft vom Wickeltisch gefallen? Was Itachi anging… ich wusste ehrlich nicht ob ich wütend sein sollte, denn der Scheißkerl hätte einfach nur etwas sagen müssen, oder ob ich gerührt sein sollte. Itachi hatte sich schließlich so viele Sorgen gemacht. Und er hatte versucht mich ohne solche verfickten Zwsichenfälle nachhause zu bekommen. Dass ich am Ende wirklich in die Wichser gerannt bin… Fuck, dafür konnte er nichts. Also nicht aktiv. Passiv war es schon alles seine Schuld! Und für einen Abend hatte ich definitiv genug. Ich war müde und fertig. Der Tag war anstrengend gewesen und dieser Scheiß hatte mehr Kraft gekostet, als ich mir eingestehen wollte. Seufzend steckte ich meine Hände in die Hoody-Taschen und Sah die anderen Wütend an. „Wisst ihr was? Fickt euch! Ich hab‘ kein Bock mehr auf diese Scheiße! Lasst mich in Zukunft einfach in Ruhe, okay? Besonders du, Uchiha!“ Damit ging ich an ihnen vorbei und hoffte einfach nur, dass ich nicht am Montag mit noch mehr rechnen musste… Oh Gott, was wenn sie Videos gemacht hatten und diese auf YouTube oder sonst wo hin hochladen würden? In solchen Momenten sehnte ich mich wieder zurück nach New York. Zurück in das Haus meiner Eltern, in dem ich aufgewachsen war, in dem ich gelernt hatte was Familie, Akzeptanz und Zusammenhalt war. Nicht dass meine Eltern mit jedem Kerl einverstanden gewesen waren, doch wenigstens hatten sie mich so akzeptiert wie ich eben war. Ich hatte damals alles für selbstverständlich genommen… meine Eltern, Freunde… Nachbarn… Und auch wenn ich damals oft genervt gewesen war, wollte ich in solchen Situationen einfach nur zurück. Zurück in die altbekannte Sicherheit, auch wenn ich wusste, dass da einfach gar nichts mehr war… Leider wurde man hier erst mit 21 volljährig. Doch sobald ich das geschafft hatte, konnte ich endlich gehen! Nur noch gut ein ¾ Jahr, dann konnte ich endlich abhauen! Ich hoffte nur, dass ich den Wichsern bei meinem kleinen Ausbruch eben nicht noch mehr gezeigt hatte. Noch mehr von meiner ‚anderen‘ Seite. Es waren ja nicht nur sie und die aktuelle Situation. Es ließ mich nur einmal mehr erkennen, dass ich alleine war. Alleine in einer Welt voll Wichsern und Arschlöchern. „Alter, Blondie, komm schon. Ich geb‘ dir morgen einen aus, okay? Kein Grund beleidigt zu sein. Es war ein Scherz, ein verfickter Scherz!“ Hidan klang, als würde er gerade selbst vom Vorschlaghammer bedroht. War seine Stimme wirklich etwas höher als sonst? Verwirrt blickte ich dann doch zurück und wicht automatisch einen weiteren Schritt zurück. Alter Itachis Augen wirkten so kalt als würde er seinen Freund am liebsten umbringen. Kein Wunder also, dass der Kerl panisch klang, wie ein Hähnchen, das man bei den Eiern gepackt hatte. Irgendwie bekam ich das Gefühl, dass Itachi… mich beschützen wollte oder wegen mir so angepisst war. Weil der scheiß ‚Scherz‘ gegen mich ging…? Und was meinte er mit morgen? Hatten die wieder etwas geplant? Was wollte er mir denn bitte ausgeben? Den nächsten Hieb in die Seite? Itachi sah zu mir, merkte, dass ich aus irgendeinem Grund zögerte zu gehen und bevor ich irgendwie reagieren konnte, schien der Uchiha seinen Mut wiedergefunden zu haben. „Deidara, warte kurz, okay? Ich bring dich nach Hause.“ Verdammt… ich hab da gerade so ein seltsames Déjà-vu…. Hatte ich das Thema nicht schon vor ca. dreißig Minuten? Ach ja und ich hatte die Argumentation verloren… also sollte ich mich lieber fügen. Mitkommen würde Itachi wohl so oder so. Daher wartete ich. Ich wagte es nicht einmal einen Schritt ohne ihn weiterzugehen und wusste nicht einmal warum. Irgendetwas an Itachi schien selbst mich gerade so sehr einzunehmen, dass ich einfach gehorchte. Es passte mir nicht und ich hoffte, dass ich meine Beleidigungsattacke starten konnte, sobald er mir die Chance dazu gab. Andererseits wenn Itachi mich so sehr begleiten wollte… vielleicht warteten da noch mehr Vollidioten oder Fallen? „Warum?“ Wenigstens hatte ich meine Stimme wieder unter Kontrolle und ich sollte mir auf die Schulter klopfen allein dafür, dass sie sogar bei weitem stärker klang, als ich mich in Wirklichkeit fühlte. „Ich bring dich nach Hause.“ Itachis Stimme klang so, als ob er keine Wiederrede dulden würde. Was fiel dem Kerl eigentlich ein? „Schön, du wiederholst dich. Aber das beantwortet mir noch nicht das ‚Warum‘? Fest blickte ich dem Kerl in die Augen, versuchte ihm deutlich zu machen, wie wenig mir der Gedanke gefiel, doch so wie er zurückstarrte, den Blick ruhig und dunkel, ließ er alle meine Beleidigungen, die ich mir schon zurecht gelegt hatte, verstummen. Es war als würde Itachi eine Art beruhigende Aura umgeben, die nicht nur seine Freunde weiter in sich zusammensinken ließ, sondern mich zur Ruhe zwang und mein Wiederstand im Keim erstickte. Es passte mir nicht, doch entkommen konnte ich diesem Bann nicht. Und irgendwie… war das wirklich beeindruckend… Nur das ‚Warum‘ wollte mir nicht ganz in den Kopf. Warum sah er gerade so aus, als würde er seine Freunde umbringen wollen? Ich meine, die Vollidioten schienen schon den ganzen Abend hier Scheiße gebaut zu haben, warum war es nun so… schlimm für den Uchiha? Etwa wirklich weil… ich… das Opfer war? Das konnte doch nicht ernsthaft sein Grund sein, oder? Schnaubend verschränkte ich die Arme und sah auf den Boden. „Mach doch was du willst…“ So leise wie ich das sagte, war ich mir nicht einmal sicher, ob der Idiot das gehört hatte. Doch als ich es kurz wagte zu ihm zu schauen, zeigt mir sein kleines, liebes Lächeln, dass er es sehr wohl gehört hatte. Fuck… mein Herz! Hör auf zu schlagen! Oder nein, warte! Schlag lieber langsamer. Aufhören war keine gute Idee. „Hidan, ich werde Deidara begleiten, aber glaub nicht, dass du mir so leicht davonkommst. Naruto, Sai, Kiba, geht nach Hause! Wenn ich euch auf dem Rückweg immer noch hier finde, werde ich die Clan- und Rudelführer informieren, verstanden?“ Itachis Stimme klang erneut so dominant und fest, dass ich langsam wirklich das Gefühl bekam, dass der Idiot sich nur bei mir so passiv verhielt. Noch nie hatte ich den Kerl so erlebt. Selbst auf der Uni schien er immer der stille Beobachter zu sein und nicht der Anführer. Auf einmal konnte ich ziemlich gut nachempfinden, warum ihm so viele folgten. Langsam kam Itachi auf mich zu und noch hielt ich dem Blickduell stand. Doch als er vor mir stand, schenkte er mir erneut ein kleines Lächeln, das mein Herz einmal mehr kurz flattern ließ. Verdammt! Der Scheißkerl sollte nicht süß sein! Sei wieder doof, Uchiha, sofort! Als hätte er meinen Gedanken gelesen zog der Mistkerl die Augenbrauen fragend nach oben. Oder war ihm nur etwas eingefallen? „Ach ja, bevor ich es vergesse. Naruto?“ Mit einem kleinen Anflug von Genugtuung sah ich, wie der Blonde Teen zusammenzuckte und Itachi schuldbewusst ansah. „Ich geh sofort nach Hause, echt sorry, Mann… wir wollten was Cooles machen zu Halloween und…“ Itachi hob nur kurz die Hand und dieser Naruto verstummte. Oh, wow! Das will ich auch können! Wie machte der Kerl das? „Und da ihr heute schon so viel Spaß hattet, hattet ihr genug Spaß für das gesamte Wochenende, nicht wahr?“ Dieser Naruto schien zu erstarren und seine Augen weiteten sich vor Schreck. „W… Was heißt das?“ Auf einmal klang der Typ nicht mehr belustigt oder so, als wäre ihre ganze Scheißaktion ein verdammter Scherz. Seine Stimme war beinahe schon panisch. Itachi verzog seine Lippen zu einem süffisanten Lächeln, bei dem ich nicht wusste ob ich es heiß oder beängstigend finden sollte. Hmm… na ja, solange Itachi auf meiner Seite war, sollte ich es heiß finden. Nur dafür müsste ich ihn als Person mögen. Und egal welche Hölle ich dafür zufrieren lassen müsste, ich wollte ihn nicht mögen! Das würde doch nur mehr Ärger machen, als der Typ wert wäre. Nur leider hatte mein Herz das nicht ganz begriffen. Meine Hoffnung fing an zu wachsen. Hoffnung, dass mich vielleicht doch nicht die ganze Welt verabscheute und ich… einen Freund finden konnte? Einen Freund, der Menschen so sehr kontrollieren konnte, dass er mir sogar... Sicherheit… geben konnte? Mein Innerstes zog sich kurz schmerzvoll zusammen. Ich war aktuell nicht sicher, ob ich dieser Sicherheit vertrauen wollte… oder konnte. Am liebsten hätte ich meinen Blick wieder abgewendet. Ich wollte nur noch weg von diesen Augen, weg von dieser Hoffnung, die sich in Form eines dunklen und lieben Wiesels vor mir aufgebaut hatte. Doch leider konnte ich mich nicht abwenden. Dafür war ich viel zu fasziniert, wie viele Gefühle und Emotionen heute Abend über dieses hübsche und sonst so monotone Gesicht flogen. Itachis Lächeln wurde eine spür süßer, ganz so als wäre er nicht gerade der Wolf im Schafspelz, der die Pest regnen lassen konnte. „War das nicht deutlich? Ich will euch morgen nicht auf der Party sehen. Weder euch, noch andere Fledgs oder Welpen, verstanden?“ Narutos Augen wurden auf einen Schlag riesig und sein gesamtes Gesicht schien zu entgleisen. Wild fuchtelte er mit seinen Händen auf und ab, als wollte er versuchen abzuheben. „Was?! Das kannst du uns nicht antun! Wenn ich nicht zur Party darf, darf Sasuke auch nicht hin. Das willst du ihm doch nicht antun, oder?“ Die Stimme des Teens war beinahe panisch. Gott, das schien ihn echt fertig zu machen… Oder Angst? Hatte der Kerl Angst vor diesem Sasuke oder warum hatte er ihn erwähnt? Itachi schnaubte leise und verschränkte die Arme. Sein Blick wurde wieder so ernst… Bis er schließlich seufzend den Kopf schüttete. „Dann erklär du ihm doch am besten, warum ich einmal mehr ein böser Bruder sein muss. Ich will euch nicht bestrafen, aber was zu weit geht, geht zu weit. Wir sehen uns zuhause, Naruto und wirklich erst da, verstanden? Ansonsten bekommt Hashirama noch heute einen netten kleinen Anruf, dass er seine Welpen besser an die Leine nehmen muss.“ Och Gott, nun schien dieser Naruto wirklich kurz vom Heulen zu sein. Er sah bittend zu Itachi. „Bitte, dass kannst du mir nicht antun. Besser Sasuke. Der Kerl bringt mich um! Bitte, Itachi!“ Itachi drehte dem Kerl den Rücken zu, so dass er sein Gesicht nicht mehr sehen konnte. Ich allerdings schon und es sah wirklich so aus, als würde Itachi mit sich ringen. Doch so wie seine Körperhaltung wirkte, würde er hart bleiben. „Dann lerne die Konsequenzen für dein Handeln vorher abzuwägen. Das gilt für euch alle!“ Während die Teens aussahen wie getretene Hunde, hatte Hidan sich nur schwer seufzend auf seinem Vorschlaghammer abgestützt und sah auf den Boden. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass der Kerl mal die Schnauze halten würde. Besonders wenn es so aussah, als würde ihm die ganze Standpauke nicht schmecken. Doch so wie es aussah, wollte wohl keiner Itachi wiedersprechen. Ich wusste nicht wirklich, was ich von der ganzen Situation halten sollte. Weder von Itachis Verhalten, noch das von den anderen. Aktuell wirkten sie nicht wirklich so, als hätten sie es direkt auf mich abgesehen gehabt, so wie ich es zuerst angenommen hatte. Es war wohl wirklich nichts Persönliches. Aber sie hatten einen Nerv getroffen. Seit wann versuchte ich andere zu verstehen? Mal was ganz anderes, warum nannte Itachi sie Fledgs und Welpen? War das sein ernst? Bevor ich wirklich darüber nachdenken konnte, wurde dieser Naruto wieder aktiv und wirkte auf einmal wie ein aufgescheuchtes Hühnchen. „Los, los ab mit uns. Wenn Itachi so sauer ist, habe ich die Scheiße am Dampfen, Leute.“ Seltsam, was so einfache und ruhige Worte doch für Auswirkungen haben konnten. Und auch wenn mir die Jungs etwas leidtaten, war da noch ein anderes Gefühl, dass ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gespürt hatte: Genugtuung! Doch ein Blick auf Itachi sagte mir deutlich, dass er immer noch mit sich am Kämpfen war. Es schien ihm wohl doch etwas schwer zu fallen strenge zu zeigen, wenn er die Leute eigentlich mochte. Aber ehrlich gesagt wollte ich darüber nicht mehr nachdenken. So langsam war mein Körper, nach dem Laufen und der Normalisierung meines Adrenalingehaltes im Blut, wieder dabei auszukühlen. Zeit zu meiner Patentante zu gehen, um endlich den Abend ausklingen zu lassen. „Komm schon, Uchiha. Wenn du mich schon nach Hause bringen willst, dann schwing die Hufe.“ Ich hatte zwar noch immer keine wirkliche Lust darauf zurück gebracht zu werden wie ein kleines Kind, doch was soll’s. Itachi würde wohl heute keine Ruhe mehr geben und aktuell konnte ich es schlecht einschätzen, wie diese Idioten von eben wohl reagieren würden, wenn sie mich nun alleine antreffen würden. Schließlich hatten sie nun nur Ärger mit Itachi, wegen mir. Kaum hatte ich den Gedanken zu ende gefasst, wurde ich erneut an diesem Abend aus der Bahn geworfen. Und dieses Mal von Hidan. „Ey Blondie, ich hab‘ das erst gemeint mit morgen, okay? Ich geb‘ einen aus.“ Was sollte das immer mit morgen? Meinte er etwa diese Party von der Naruto und Itachi gesprochen hatten? Niemals! Nicht mit mir! Ich war so oft auf Partys in New York gewesen, dass ich genau wusste was mit unliebsamen Leuten passierte, die man eigentlich nicht dabei haben wollte. Sie wurden als Gag eingeladen, als eine Art Punchingball, den man verarschen und mobben durfte, wie man fröhlich war. Erst waren diese Leute froh, freuten sich über alles über eine solche Einladung, um dann zu merken, dass die ‚coolen‘ Kids doch nichts von ihnen wollten und alles nur ein ‚Spaß‘ war. Leider musste ich zu meiner Schande gestehen, dass ich in New York wohl oder übel zu diesen ‚coolen‘ Kids gehört hatte. Obwohl meine Freunde wussten, dass ich Schwul war, war ich dennoch überall dabei gewesen. Sie hatten es als recht praktisch empfunden, dass ich keine Konkurrenz bei den Mädels war und sie mich sogar als Köder verwenden konnten. Jedes Mädchen wollte doch einen schwulen besten Freund, wie in diesen beschissenen Fernsehsendungen… So ein Blödsinn… Aber damals war es für mich ganz normal… Vielleicht sollte ich mal nach New York zurück, allein um mich bei meinen ‚Opfern‘ zu entschuldigen. Hmm… konnte auch gut sein, dass dieser ganze Scheiß, der mir in den letzten Jahren passiert war, mein Karma zu verdanken ist… Oh Gott… dann konnte ich mich auf noch viel Schlimmeres einstellen… so ‘ne Scheiße… Aber Karma war eben ‘ne Bitch. Was wollte ich? Ach ja, Hidan schien immer noch auf eine Antwort zu warten… Mit einem genervten Schnauben drehte ich mich weg und ging weiter. „Vergiss es, so ein Scheiß interessiert mich nicht.“ Damit war für mich das Thema durch. Nach diesem Abend war ich eh froh diese Wichser nicht mehr zu sehen. Je schneller ich zurückging, desto schneller wäre ich auch das letzte, bei weitem angenehmere Übel endlich los. Ich ignorierte Hidans Gegrummel und ging einfach den Weg weiter geradeaus. Wenn Itachi mit wollte, konnte er gern hinter mir her trotten. Und als ich schnelle Schritte hinter mir hörte, wusste ich, dass sich der Uchiha wohl das gleiche gedacht hatte. „Hey, warte auf mich, wenn du mir schon erlaubst dich nach Hause zu bringen.“ Seufzend zuckte ich nur mit den Schultern. „Mach was du nicht lassen kannst.“ Wieder leicht fröstelnd versuchte ich mich irgendwie in meinen Hoodie zu kuscheln, doch wirklich wärmer wurde es so nicht. Auf einmal spürte ich was schweres und warmes auf meinen Schultern. Fragend sah ich zu Itachi, der mir gerade seine Lederjacke umgelegt hatte. „Hier, du bist schon die ganze Zeit am Frieren. Warum hast du keine richtige Jacke an?“ Kurz war ich wirklich versucht, dem Blödmann seine dämliche Jacke ins Gesicht zu schleudern. Doch sie war wirklich warm und diese Wärme war viel zu angenehm, als dass ich sie missen wollte. Seufzend zog ich mir die Jacke richtig an und kuschelte mich nun bei weitem erfolgreicher in meine Kleidung. „Weil ich nicht dachte, dass es so spät oder kalt werden könnte.“ „Hm…“, Itachi schien wohl mehr sagen zu wollen, doch ließ er es einfach so stehen. Und das wars auch an großer Kommunikation. Schweigend folgten wir dem Fußweg, bis er endlich in der Wohnstraße endete, an dessen anderem Ende das Haus meiner Patentante stand. Wir hatten gerade das Eisentor zum Park passiert, als Itachi wohl doch seine Stimme wiedergefunden hatte. „Kommst du wirklich nicht? Also, morgen?“ Irrte ich mich oder klang Itachi enttäuscht? „Was soll ich da? Irgendeine hirnlose Party mit mehr Alkohol als nötig und Leuten, mit denen ich nicht klarkomme? Nein danke. Ich weiß wie sowas Enden kann.“ Oh ja… Wie gesagt, ich war ‘ne ganze Zeit lang auf der richtigen Seite dieser Fake-Einladungen gewesen… Diesen Fehler würde ich niemals machen. „Ich finde wir beide kommen relativ gut mit einander aus. Und wenn du anderen eine Chance geben würdest, dann wird es sicher lustig.“ Wir… kamen mit einander aus? Ernsthaft? Wir hatten doch bisher keine richtige Unterhaltung. Was redete dieser Idiot denn da? „Nein danke, Hidan sucht doch nur eine neue Chance um mich zu verarschen. Und ich kenne jede Art dieser wundervollen, beschissenen Fallen. Ihr müsst euch schon einen anderen Idioten suchen.“ „Falle?“ Klang der Mistkerl etwa amüsiert? Ernsthaft? „Was soll es denn sonst sein? Ich habe gesehen was mit Leuten passiert, die so dumm waren auf eine Party zu gehen, bei der sie eigentlich unerwünscht waren. Ich bin weder so dumm, verzweifelt oder tief gesunken, okay?“ Damit war für mich das Thema durch und ich hoffte wirklich, dass Itachi es endlich gut sein lassen würde. Wir setzten unseren Weg fort, doch je dichter wir an das Haus meiner Patentante kamen, desto unsicherer fühlte ich mich in Itachis Gegenwart. Oder es war einfach die Aura des Hauses… Das Haus meiner Patentante war das letzte in einer Sackgasse. Daher glaubte sie wohl, dass es immer ein Augenfänger sein musste. Jeder, der das Pech hatte und in die Sackgasse hinein fuhr, ob nun mit Absicht oder ausversehen, sollte sehen wie toll doch ihr Haus war. Am besten noch anhalten und Bilder schießen… Meine Patentante liebte es einfach zu dekorieren, sei es zu Weihnachten, Ostern, Thanks Giving oder eben Halloween. Selbst wenn es keine Feiertage gab, musste irgendein kitschiger Schrott im Garten stehen. Ansonsten schien sie keinen Schlaf zu finden. Ich hingegen konnte so viel Kitsch nicht wirklich etwas abgewinnen. Für mich war das der reinste Augenkrebs und da ich auch noch das Zimmer zur Straße hatte, kam ich mir meist so vor als würde ich in einer Neonröhre wohnen. Seufzend blieb ich stehen und betrachtete ihr neues ‚Kunstwerk à la Geschwür‘ kritisch. Wenn das Kunst war, wollte ich doch lieber einen anderen Beruf! Ich meine solche Plastikskelette, umhüllt von Glitzer und orangen Roben, zusammen mit riesenhaften, leuchtenden Kürbissen, Spinnweben am gesamten Dachstuhl und Diese seltsamen Knochengirlanden… Das musste doch endlich einmal verboten werden, oder nicht? Kein Wunder, dass in diesem Land alles den Bach runter ging, mit Leuten wie denen! Irgendwie überkam mich wohl mein Beschützer Instinkt und ich wollte den kleinen Schwarzen Engel neben mir nicht dichter an dieses Geschwür in der Straße lassen, aus Angst, dass er sich anstecken könnte. Also schnell verabschieden und abhauen. Auf einmal konnte ich es wirklich nicht mehr abwarten endlich von Itachi weg zu kommen. War das mein natürlicher Fluchtinstinkt? Müsste ich dann nicht eigentlich in die gegengesetzte Richtung fliehen? Egal! „Da vorne wohn ich. Also danke fürs bringen und bye.“ Ich wollte ihn nicht mehr ansehen, wollte nicht wissen, dass ich hinter diesem Zaun wieder auf mich alleine gestellt war. Und gleichzeitig wollte ich so weit wie möglich von Itachi weg. Oder zu ihm zurück, mit ihm mit gehen oder… Och verdammt! Was war grade mit meinem Kopf los? Schnell rannte ich über die Straße, doch als ich gerade den Torhebel zum Garten in der Hand hatte, wurde ich fest am Arm gepackt und festgehalten. Alter, wie schnell war der denn? Musste er in allem gut sein? Wütend drehte ich mich zu dem Idioten um, warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Er musste doch merken, dass ich einfach nur weg wollte… oder zu ihm hin… oder mit ihm mit... Graaah! Mein Kopf brachte mich grade mit seinem idiotischen Wunschkonzert um! Und dieser Idiot machte alles noch schlimmer. Was verstand er denn nicht an meiner abweisenden Art und Weise? Bevor ich wirklich realisierte, was ich hier tat, hatte ich meine Hand geballt, bereit dem Idioten eine zu scheuern. Doch bevor meine freie Hand ihn erreichte, wurde auch diese fest umklammert. Alter, ich war kein Schwächling, da konnte man jeden Dreckswichser fragen, der mir einmal blöd gekommen ist, doch Itachi… er schaffte es meine Hände festzuhalten und das merklich ohne Mühe. Wie machte er das? Ich sah auf die Hände und dann wurde mir bewusst, was der Kerl wohl eigentlich wollte… Ich trug noch seine teure Lederjacke. Okay, die hätte ich auch wieder haben wollen. Die hatte ich schon komplett vergessen… Aber war das gleich ein Grund so grob zu werden? „Alter, lass mich los! Ich hab die blöde Jacke vergessen, okay? Lass mich los, dann geb ich sie dir zurück.“ Ich versuchte erneut meine Handgelenke zu befreien, doch Itachi blieb eisern. Egal was er noch wollte, er würde es wohl heute Abend noch klären. Und dass es nicht um die blöde Jacke ging, war mir irgendwie klar. Aber man darf ja noch träumen dürfen, oder? Und dann… dann passierte einfach gar nichts. War das zufassen? Itachi starrte mich einfach nur an, blickte mir so fest in die Augen, als wollte er mich Hypnotisieren. Oder als würde er irgendetwas suchen. Mein Herz hämmerte wild in der Brust. Flatterte so aufgeregt auf und ab, dass ich sehen konnte, wie meine Hände zitterten. Gott ich wollte mich einfach nur anlehnen, seine Nähe genießen mich in dieser lieben Art sonnen… NEIN! Ich musste weg von ihm! So weit weg wie möglich. Ich wollte nicht verletzt werden. Nicht schon wieder, nicht noch mal. Nicht… noch mehr… Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Dabei war es vielleicht eine Sekunde, die ausreichte und ein Blick von Itachi, um einen Kampf in mir zu entfesseln, der mich bald von den Beinen haute. Was wollte er? Was wollte er denn noch? „Komm morgen mit.“ Was? Gab er immer noch nicht auf? Oder…. War das eine Wette? Eine Wette, wer als erstes den Außenseiteridioten dazu bekam ‚ja‘ zu sagen? War das so eine Themenparty wie aus den 80igern oder 90igern? So à la ‚bring eine Pappnase mit‘? Das wiederum wirkte wie ein Eimer Eiswürfel, den man mir über den Kopf ausgekippt hatte. Alles in mir was gerade noch flattern konnte erstarb. Diese Veränderung schien selbst Itachi nicht verborgen zu bleiben und er wirkte recht verunsichert, als er seine Forderung tatsächlich wiederholte. „Komm morgen mit, bitte. Geh mit mir auf die Party.“ Ich zwang mich zu einem beleidigten Schnaufen, obwohl es sich eher so anhörte, als wäre ich zu tiefst verletz… Na toll… Ganz großes Kino, Deidara, wirklich ganz großes Kino! „Ja klar, und verkleiden tu ich mich als eine Zielscheibe, um es euch leichter zu machen, oder was?“ Bei Itachis nun deutlichen verwirrten Blick musste ich mich ernsthaft zusammenreißen. Wollte oder konnte der Kerl das nicht verstehen? Wo war denn sein überlegender IQ mal wieder? „Ich habe schon ‚nein‘ gesagt. Wie oft soll ich es denn noch wiederholen? Ich komm da nicht hin, hock da alleine herum, während alle andern sich über mich das Maul zerreißen. Wenn ihr unbedingt mit Klopapier und Eiern werfen wollte, dann nehmt die verfickten Häuser der Nachbarschaft und nicht mich!“ Wieder zog ich an meinen Handgelenken, versuchte sie frei zu kommen, doch hatte ich eher das Gefühl, als würde Itachis Griff noch stärker werden. Bis… ja, bis er wohl verstand worauf ich hinauswollte. Auf einmal wurde sein Blick so sanft und lieb, dass es mir die Kehle abschnürte. Was sollte das denn werden? Langsam zog er mich näher zu sich, führte meine Arme über seine Schultern hinweg, so dass ich ihn beinahe automatisch umarmte. Er drückte seine Stirn gegen meine, so als wollte er mir irgendwie zeigen, dass er eine Zuneigung empfand, die erwidert werden wollte. Er war so nah, so verdammt nah, dass alles in mir kribbelte. Oh Gott, ich konnte sein Atem auf meinen Lippen spüren, wie er sanft und warm beim ausatmen kitzelte. Und das reichte gerade aus, um mir eine Gänsehaut zu bescheren. Mein Körper zitterte beim dem Kampf in meinem Inneren. Der Kampf ob ich mich einfach gehen lassen oder mich weiter gegen Itachi wehren sollte. Dabei schrie es so schmerzlich in mir, dass er mich doch mochte… mich wirklich sehr mochte. Es war wie eine kleine Stimme, die mich förmlich anschrie, dass ich endlich hinsehen sollte. ‚Sieh hin! Ich bin hier, ich bin für dich da, bitte!‘ und doch wollte ich sie ignorieren, ich wollte sie nicht hören, nicht darauf vertrauen, dass es jemanden gab, der mich vielleicht sogar akzeptierte oder… mochte… mich… Nein… nein…, nein, nein, nein, nein! Ich durfte nicht aufgeben! Ich wollte weg von diesem warmen Körper, weg von dieser Sicherheit. Alles was ich wollte war durch das Tor und… Doch ich kam nicht weg. Itachi hielt mich fest. Nicht so dass es weh tat, aber bestimmend, so als wollte er einfach nicht aufgeben. Ganz so als wollte er mir etwas zeigen, dass direkt vor meiner Nase war und dass ich einfach nicht greifen konnte. Als wollte er mich nicht aufgeben oder als wäre er einfach nicht bereit mich gehen zu lassen. ‚Dieses Mal nicht!‘ Gefangen im eigenen Kampf wurde mir noch mehr bewusst, wo wir uns aktuell befanden. Am Gartentor vor dem Haus meiner Patentante… meiner Homophoben-Patenfamilie und Nachbarschaft, in der es nichts Unzüchtiges gab. Und nun stand ich hier, eingekesselt zwischen einem heißen Typen und dem Gartentor und innerlich mit mir selbst kämpfend. Nur kam nun eine weitere Angst dazu. Was würde passieren, wenn das homophobe, kranke Arsch von drinnen von den Nachbarn hörte, dass ich von einem heißen Typen am Zaun genagelt wurde? Dass wir nichts weitermachten, als einen Innerlichen Kampf auszufechten, das war egal. So würde der Wichser da drin im Haus hinter mir, das ganze auffassen. In dem Fall wäre ich so gut wie tot. Schließlich hatte ich die schwule Seuche mitgebracht in ihre ruhige, normale, perfekte Straße. Obwohl, die Tante von gegenüber würde es wohl locker sehen. Ich glaub die war der Typ Frau, die einen Schwulen Nachbarn als ‚tres chic‘ ansah. Klasse, wenn der Wichser hinter mir aus dem Haus kommen würde, dann würde sich erneut mein Karma erfüllen. Doch wie hatte es meine leibliche Tante mal so schön ausgedrückt? ‚Gott wird dich bestrafen, Kind, dich und deine abscheuliche Abnormität‘. Na ja, dass er ihr gleichzeitig die geliebte Schwester nehmen würde, das Haus ihrer Eltern, da es an mich vererbt wurde und damit ein Großteil des Familienvermögens, dass hatte sie wohl nicht kommen sehen, in ihrer gottesfürchtigen Normalität. Schön, dass ich an den Kram erst mit 21 rankommen würde. Allerdings hatte sie damit recht, dass ich in die Hölle kommen würde. Nur hatte sie damals vergessen zu erwähnen, dass ein einfaches One-Way-Ticket nach L.A dafür ausreichte. Und Itachi... Tja, Itachi schien einfach nur ein weiterer Teil meiner persönlichen Hölle zu sein. Zwar Wunderschön, doch eben so schön, dass man sich daran verbrannte und mit einer nie gekannten Abfuhr zerquetscht werden würde. „Deidara?“ Ich nahm Itachis gehauchten Worte nur am Rande war, war einfach zu sehr in Gedanken, um mich wirklich auf ihn zu konzentrieren. „Hey, ignorier mich nicht, Deidara.“ Aber wie konnte ich ihn wieder loswerden? Kaum hatte ich mir die Frage gestellt, wurde sie mir mit einem Schlag genommen, genau wie der Rest meines Atems. Erschrocken sog ich die Luft in meine Lungen, als ich auf einmal ein paar weiche und warme Lippen auf meinen spürte. So weich, warm und süß, dass ich das Gefühl hatte, dass auf einmal alles andere nebensächlich war. Von ihnen ging eine Wärme aus, die ich seit Jahren nicht mehr gefühlt hatte und ich wollte nicht, dass es endete. Als ich wohl nicht reagierte, zog Itachi sich schnell ein Stück zurück. „T-tut mir leid, ich wollte dich nicht…“ Und ich wollte sein ‚Tut mir leid‘ nicht hören! Ich wollte nur die Lippen zurück, dieses süße Kribbeln in meinem Brauch und auf den Lippen! Bestimmend zog ich den Idioten wieder zu mir ran. „Gib sie mir zurück…“ Mir war egal, wie dämlich es klang. Mir war egal, dass uns vielleicht jemand sehen konnte, dass der Wichser mich umbringen würde, wenn ich mit einem Kerl knutschend vor seinem Haus gesehen wurde. Ich wollte nur dieses Gefühl von Wärme und Zuneigung zurück. Itachi zögerte nicht und erwiderte sofort den sanften Druck meiner Lippen. Gott, bei jeder Bewegung fühlte ich wieder dieses sanfte prickeln in meinem Magen, diese Wärme, die sich langsam von meinen Lippen abwärts durch den gesamten Körper kämpfte und es sogar schaffte diese verdammte Kälte aus meinen Knochen zu vertreiben. Und ja, ich bin immer noch davon überzeugt, dass es Itachis Lippen und nicht seine Jacke waren, die mir die innere Wärme zurück gaben. Meine Arme schlangen sich fester um seinen Hals, zogen ihn weiter zu mir runter. Mein Körper presste sich an das warme Gegenstück. Itachis Arme gaben mir den Halt, nach dem ich mich seit Jahren gesehnt hatte. Oh verdammt, ich hatte glatt vergessen, wie sich das anfühlte. Als Itachi mir sanft in die Lippen biss, konnte ich mir ein leises Keuchen nicht verkneifen und dieser Idiot nutzte seine Gelegenheit auch noch aus, um den Kuss weiter zu vertiefen. Und wenn ich zuvor dachte, dass seine Lippen schon der Wahnsinn waren, dann raubte mir seine Zunge gerade den Verstand. Ich versuchte nicht wirklich den Kuss zu dominieren. Ich genoss mehr die Aufmerksamkeit, die mir Itachi schenkte und sehnte mich nach mehr. Mehr Körperkontakt, mehr Zunge, mehr Lippen, mehr Zähne. Ich wollte von allem mehr! Fuck, wenn mich allein ein Kuss schon so scharf machte, wie wäre erst der Sex mit ihm? Nein! Böser Deidara, nicht drüber nachdenken. Obwohl das gerade sehr schwer war. Mist, wer würde denn bei so einem Kuss nicht daran denken, wie sich so ein verdammt heißer Mund um meinen Schwanz anfühlen würde? Oh, ups, hallo altes Ich, wo kommst du denn her? Aber schön, dass du wieder da bist. So wie es aussieht erweckte Itachi glatt eine Seite an mir, die ich lange als verloren und aufgegeben vergraben hatte. Erschrocken über meinen Gedanken sog ich scharf die Luft ein, wollte mich etwas zurückziehen, doch Itachi ließ mich nicht gehen. Er Drückte mich fester gegen das Tor, so dass ich das Kalte Metall gegen meine Hüfte spüren konnte. Itachi Hände hatten seine Jacke hoch geschoben und sich unter meinen Hoody gekämpft. Als seine Fingernägel sanft über meine nackten Seiten kratzten, konnte ich nicht anders als den Kuss zu lösen und meinen Kopf keuchend in den Nacken zu legen. Verdammt, ich war vorher schon sensibel gewesen, doch bei Itachi schien das Ganze ein Ausmaß anzunehmen, das es mir beinahe schon peinlich war. Seine Hände strichen über meinen Bauch, fuhren mit festem Druck hoch zu meiner Brust, hinterließen eine Spur aus Gänsehaut und sanften Kribbeln auf meiner Haut. Mein Kopf war so schön leer wie schon lange nicht mehr und ich fragte mich ernsthaft, warum der Wichser sowas nicht schon viel eher gemacht hatte. Im Wald zum Beispiel, wo wir nicht so auf dem Präsentierteller wären. Oh Gott verdammter Scheißdreck! Die Nachbarn! Doch bevor der Gedanke sich wirklich in mir breit machen konnte, presste Itachi seine Lippen auf meinen Hals, biss sanft in die Haut. Was waren noch mal Nachbarn? Er presste sich enger an mich und verdammt, ich konnte durch den Stoff seiner Jeans deutlich spüren, wie gut ihm das ganze hier gefiel. Nur wenn wir so weiter machten, hing ich schneller halb nackt über dem Tor, als ich es wollte. Oh nein, nein, nein, nein. Das war nicht gut, wirklich nicht gut. Wie konnte es so weit kommen? Wann… hatte ich nachgegeben? Wann? „Itachi… bitte… hgnh!“ Ich musste mir auf die Lippen beißen, als er mich erneut sanft biss. Seine scharfen Zähen kratzten über meine Haut, bevor er die Lippen fest auf meinen Hals drückte, um an ihm zu saugen. Verdammt, Hals und meine Seiten… Woher wusste der Kerl so Punkt genau, wo ich so sensible war? „Verdammt, Itachi, lass das, nicht hier! Wenn uns einer sieht! Das ist… ist nicht… verdammt nicht da, hghn… Itachi, bitte.“ Meine Stimme wurde schwach, als der Mistkerl auch noch diesen wunderbaren, süßen Punkt hinter meinem Ohr fand. Oh Gott, ich musste ihn loswerden, sofort! Zwei, drei Mal versuchte ich tief durchzuatmen, bevor ich den nächsten ernsthaften Versuch startete, mich von ihm zu lösen. „Verdammt noch mal, Itachi! Schluss jetzt! Ich sagte ‚nicht hier‘!“ Und tatsächlich schien auch Itachi sich endlich wieder daran zu erinnern, wo wir waren. „Aber woanders wäre okay? Dann lass uns woanders hingehen.“ Allein diese Worte sorgten kurz dafür, dass alles in mir ‚Ja, ja, ja, ja, nimm mich, oh Gott, jaaa!‘ schrie. Doch ich musste wieder zur Vernunft kommen. „Nein! Ich meine damit… einfach nur ‚nein‘, okay?“ Mir fiel aktuell nicht einmal mehr ein gutes Gegenargument ein. Bis auf, dass ich den Kerl bis vor wenigen Minuten noch so weit wie möglich von mir weg haben wollte und nun wollte ich ihn am liebsten in mir haben. Was stimmte denn mit meinem Kopf nicht mehr? Itachi seufzte schwer und mit einem leisen knurren ließ er endlich ganz von mir ab, konnte sich aber wohl nicht beherrschen und drückte mir noch einen kleinen, sanften Kuss auf die Lippen. Der allein mir so viel süße Wärme gab, dass ich kotzen könnte… „Warum hast du nur solche Angst? Warum diese Unsicherheit?“ Schmollte da etwa einer, weil ich mich nicht gleich an dem Tor hier nageln lassen wollte? Gut, es stand in frage, ob er wirklich so weit gegangen wäre, doch so wie ich das sah, war er selbst dazu bereit gewesen und schien es auch jetzt noch zu sein. Doch darüber reden wollte ich lieber nicht. Gott wenn uns einer gesehen hat! „Es ist eben nicht die Nachbarschaft, bei der man jemanden über den Zaun hinweg nageln kann.“ Itachi schnaubte belustigt und schüttelte kurz grinsend den Kopf. „Nein, die spitzen Enden der Latten wären wohl auch etwas unangenehm. Oder stehst du auf sowas? Dann muss ich mir das merken.“ Bitte was? Ich spürte wie meine Wangen verdächtig warm wurden. Verdammt mit einem Satz brachte er mich gerade dazu mir zu wünschen diesen verdammten Zaun zwischen uns zu haben. Erschrocken fuhr ich zusammen, als Itachi mir kurz am Hintern rumfummelte, bis er mir dann mein Handy unter die Nase hielt. Toll, da geht mir seit 3 Jahren mal wieder ein Typ an den Arsch und dann will er nur mein Handy. Okay, hatte ich nicht eben für mich selbst entscheiden, dass Itachi und ich nicht weitergehen wollten? Warum bin ich denn nun wieder beleidigt, dass wir nicht weitermachten? ‚Pöh, dann wann anderes‘ Oder lieber gar nicht. Ich wusste nicht einmal wirklich aus welcher Ecke des Unterbewusstseins sich diese blöden Gedanken kämpften. So ne Scheiße! „Entsperrst du mal eben dein Handy?“ Unsicher, ob ich es nicht schon viel zu weit gehen lassen hatte, sah ich auf mein Handy in Itachis Hand. „Warum?“ Itachi sah mir in die Augen und als er auf einmal erneut auf eine Mauer stieß, die zwar bei weitem kleiner war als zu Beginn dieses Abends aber immer noch deutlich vorhanden, wurde er wieder etwas unsicherer. „Ist das nicht offensichtlich? Ich gebe dir meine Handynummer.“ Der beliebteste Kerl der Uni, vielleicht sogar dies verdammten Staates, wollte mir seine Handynummer geben? Und das obwohl ich nicht einmal wirklich zuordnen konnte, was das eben genau gewesen war? Nun, im Nachhinein wusste ich nicht einmal ob der Kuss eine gute Idee gewesen war und nun noch die Handynummer? Als ich Itachi in die Augen sah, konnte ich deutlich seine Anspannung sehen. Bis... bis ein kleiner Schimmer in seinen Augen zu erlöschen schien. „T-tut mir leid, das war eine blöde Idee. Ich… Ich wollte nicht…“ So wie es schien konnte der Idiot mit einer Ablehnung nicht wirklich gut umgehen. Doch das was mir näher ging, als seine erneute Unsicherheit, war dieses kleine Leuchten in den Augen, dass er seit dem Ende des Kusses gehabt hatte. War das etwa Hoffnung gewesen? In mir zog sich alles zusammen, allein bei dem Gedanken daran Itachi nicht mehr zu sehen. Ein Teil in mir wollte sich nicht einmal mehr gegen ihn wehren. Gegen ihn und… gegen dieses wunderbare Gefühl von eben. Dieses Gefühl, von dem ich nicht einmal gewusst hatte, dass so etwas allein durch einen Kuss ausgelöst werden könnte. Kam wohl wirklich darauf an, wer einen Küsste. Ich wusste nicht, was Itachi genau von mir wollte, aber irgendwie… es tat weh ihn so zu sehen. „Gib schon her.“ Mit einem wiederwilligen Knurren, das ich meinem Ego einfach schuldig war, nahm ich Itachi mein Handy aus der Hand und entriegelte das Feld. „Hier….“ Kurz schien er zu zögern, doch dann nahm er sich schnell das Handy und tippte seine Nummer ein, bevor er sich kurz selber anrief. Okay, ich wette das werde ich noch bereuen. Seufzend blickte ich auf mein Handy und musste tatsächlich kurz darüber nachdenken, dass für die meisten in der Uni ein kleiner Schatz darin verborgen lag. Itachis Handynummer… „Ob ich das Ding nun extrem teuer an der Uni verkaufen könnte? Ich meine, mit deiner Handynummer darin würden andere dafür töten, glaubst du nicht?“ Mit einem breiten Grinsen sah ich auf und begegnete zwei strengen, schwarzen Löchern. Itachi hatte die Augen verengt und wirkte auf einmal so schrecklich ernst, dass es mir glatt jeglichen Wind aus den Segeln nahm. Bevor ich mich versah, zog er mein Handy wieder zu sich und hielt es eisern fest. Oh Gott, was war denn nun kaputt? „Versprich mir, dass sie bei dir bleibt und nur bei dir.“ Okay, da hatte es wohl schon Ärger mit gegeben. Knurrend streckte ich meine Hände nach meinem Handy aus, doch es wurde glatt weiter weggezogen. Itachi wollte wohl wirklich mein Wort. Was dachte der denn bitte? Traute er mir das etwa zu? Ich redete doch kaum mit jemand und niemand interessierte sich für mich, also warum sollte ich da jemanden erzählen, dass ich, gerade ICH Itachis Handynummer bekommen habe? „Versprich es mir, Deidara.“ „Reg dich ab, war ein Scherz. Wenn jemand erfährt, dass du mir deine Nummer gegeben hast oder… du… ich meine wir… uns…“ Oh Fuck… Itachi und ich haben uns geküsste… also… eher bissel mehr, aber Fakt ist… wenn das einer aus der Uni mitbekommt… alter ich bin so gut wie tot! „Oh Fuck, wenn einer davon was mitbekommt, dann bin ich so gut wie tot!“ Itachis strenger Blick wurde wieder sanfter und endlich bekam ich mein Handy zurück, was ich bisher eh nur für Musik brauchte. „Gut, dann verteidige das flache Ding mit deinem Leben.“ Genervt verdrehte ich die Augen. „Ja, Ja, Ich sollte langsam Mal rein, bevor man noch Freuden Tänze ausruft, da ich nicht wiederkomme.“ Klang ich gerade verbittert? Ich hoffe doch nicht, denn sonst würde man glauben, dass diese Familie da drin mir etwas bedeutete. „Also dann, gute Nacht.“ Ich drehte mich endlich von diesem Idioten weg und wollte gerade das Tor öffnen, als mich zwei Arme an einen warmen Körper zogen. Sofort schien mein Körper ruhiger und doch aufgedrehter als zu vor. Ganz so als könnte er sich nicht entscheiden, ob ich in Sicherheit bin oder eher in Gefahr. Weiche Lippen drückten sich gegen meine Ohrmuschel und ich konnte nur noch zittrig ausatmen, als Itachi mir einmal mehr deutlich machte, dass ich ihn so schnell nicht mehr loswerden würde. „Morgen um 18 Uhr bei mir. Wenn du bis dahin nicht da bist, komm ich her und trag dich zur Not auf die Party, verstanden?“ Och verdammt… aber ich hatte die Schnauze voll vom Diskutieren. Sollte der Idiot sein Willen haben. Ich konnte immer noch abhauen, wenn ich merke, dass es scheiße wird. Nur dass ich mir eine direkte Schelle abholen sollte, fand ich nicht ganz fair. „Okay… Verstanden.“ Damit stand es wohl 1 zu 0 für Itachi… Fuck… Okay, 2 zu 0 wenn man den Kuss mit einrechnete, bei dem ich auch schon nach gegeben hatte. Der Typ schuldete mir was! Vorsichtig wurde ich noch enger an den warmen Körper gedrückt. „Also… bis morgen dann?“ Itachis Stimme klang so aufgeregt und überrascht, dass er es schaffte mir sogar ein kleines, aber echtes Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Vorsichtig versuchte ich mich in der Umarmung zu drehen, um diesem Idioten in die Augen sehen zu können. „Ja, bis morgen.“ Itachi Miene hellte sich sofort auf und das Lächeln welches ich Geschenk bekam, raubte mir glatt den Atem. Oh Gott, wie konnte jemand nur so… eine Wirkung haben? „Ach ja, es ist eine Vampir-Party. Also versuch in dem Styling-Bereich zu bleiben.“ Genervt verdrehte ich die Augen. „Ich werde mich nicht verkleiden. Also bis dann.“ Damit war für mich das Thema erledigt. Er wollte das ich mitging, also musste er mit mir als ‚Deidara‘ leben. Kein seltsamer Halloween-Firlefanz . „Aber es ist eine Halloween Party. Alle sind verkleidet.“ „Dann geh ich eben als Mensch. Schönen Abend noch und verlauf dich nicht. Ich hab gehört, da ist ein Idioten-Clown im Park, der gern kleinen Kindern auflauert.“ Itachis lachen begleitete mich noch bis zur Tür. Kurz drehte ich mich noch einmal um und sah, dass der Idiot wohl tatsächlich darauf wartete, dass ich sicher im Haus war. So ein Idiot… aber ein lieber Idiot. Schnell schloss ich die Tür auf und trat ins Innere. So ruhig wie es hier war schienen die anderen schon zu schlafen. Irgendwo in einem der Oberen Schlafzimmer hörte ich noch den Fernseher und war ganz froh, dass uns wohl wirklich keiner gesehen hatte. Und morgen… Morgen würde ich ihn ja schon wiedersehen. MOMENT! Nein! Boah, ich fass es nicht, nun hab ich doch zugesagt, ich Idiot! „Fuck!“ Das hab ich nicht gewollt, verdammt! Knurrend zog ich mir meine Jacke aus und hing sie an die Garderobe. Meine… Jacke? Och nöööö, ich hatte bei dem ganzen hin und her und Kuss und Nummerntausch und Kostüme komplett vergessen Itachi seine Jacke wieder zu geben. Und ihm diese in der Uni wiederzugeben, kam nicht in Frage. Mist, nun musste ich zu dem Scheiß morgen… Knurrend nahm ich die Jacke in die Hand, zog meine Schuhe aus und ging nach oben in mein Zimmer. So wie es aussah hatte ich nach drei Jahren wieder ein Date. Ein Date dem ich eher mit gemischten Gefühlen gegenüber stand. Aber hey… vielleicht hatte mein Karma endlich genug und ich hatte wieder Glück. Glück… oder es war ein erneuter Abgrund auf den ich zusteuerte, ohne es zu sehen. Aber mehr als es nun auf mich zukommen lassen, konnte ich es auch nicht. Ich würde ja morgen sehen, was mir Itachi Uchiha bringen würde. Liebe…. Oder…. Tod…. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Extra die erste: Itachi WhatsApp 23.50 „Gott, komme grade erst ins Bett. Naruto hat mich noch vollgeheult.“ Itachi WhatsApp 23.50 „Und was machst du noch so?“ Itachi WhatsApp 23.51 „Dei, bist du noch wach?“ Itachi WhatsApp 23.51 „Ist es in Ordnung wenn ich dich Dei nenne? Itachi WhatsApp 23.51 „Hallo?“ Itachi WhatsApp 23.55 „Es war doch nicht in Ordnung, oder?“ Itachi WhatsApp 00:15 „Fuck, hab ich dich so verärgert? Das tut mir leid. Aber Deidara ist so lang hier zu schreiben und meine Autokorrektur macht immer Deodorant draus… Ich meine bei Naruto ist es Narrte… mein Bruder wird zu Sauste aber Dei klingt doch nett oder? Eigentlich ziemlich niedlich.“ Itachi WhatsApp 00:17 „Ich freu mich schon auf morgen. Das wird klasse. Ich kann immer noch nicht fassen, dass du ja gesagt hast. Ich mein ich hab mich auch gewundert, dass du dachtest, dass du nicht eingeladen bist. Hidan lädt doch immer alle ein. Es kommen sogar Leute die keiner kennt. Ich… was ich meinte ist… Ich freu mich, dass du mitkommst und auch noch mit MIR hingehst. Versprich mir, dass du wirklich nur mit mir tanzt oder trinkst oder… ich pass morgen auf dich auf. Du brauchst keine Angst zu haben und wenn es dir nicht gefällt, gehen wir wo anders hin oder zu mir zurück und schauen Fern oder… Itachi WhatsApp 00:20 Ich freu mich wirklich, dass du kommst… das hier zu schreiben hat eine Ewigkeit gedauert und ich glaube du liest das nicht mal. Itachi WhatsApp 00:25 Ist dein Handy aus oder ignorierst du mich? Itachi WhatsApp 00:30 „Deidara? Q.Q …. Dei Dei? Q_______Q“ Knurrend tastete ich im Dunkeln nach diesem verdammten, vibrierenden Schrott von einem Mobilgerät. Wer wagte es denn um diese Zeit…. Och ernsthaft? Konnte er mich nicht einmal um… Gott es war halb eins! Wütend entsperrte ich meinen Bildschirm und hatte grob geschätzt schon mehrere Milliarden Beleidigungen auf der Zunge. Doch als ich dann las, was der Idiot eigentlich von mir wollte, konnte ich schon beinahe nicht mehr böse sein. Itachi war merklich verunsichert und schien sich wirklich zu freuen, dass ich zugesagt hatte. Seufzend schloss ich die Augen und versuchte wenigstens etwas wütend zu sein, als ich ihm antwortete. Deidara WhatsApp 00:31 „Lass mich schlafen! Ansonsten darfst du mich wirklich zur Party hin und wieder zurück tragen und zwar schlafend! Gute Nacht, Itachi!“ Damit legte ich mich wieder hin und zog die Decke über mich. Murrend drehte ich mich einige Male um, bis ich wieder zum Handy griff. Deidara WhatsApp 1:00 „Dei… ist akzeptabel.“ Gott der Kerl bekam viel zu viel seinen Willen… Damit stand es wohl 3 zu 0… Itachi WhatsApp 1:00 „ “ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)