Katzen Augen in der Nacht von ArkaneFenrir ================================================================================ Kapitel 4: Das Vermächtnis -------------------------- Das Segel fing den Wind auf und trug das schwarze Schiff, mit angenehmen Tempo über das ruhige Meer. Die Sonne stand hoch oben am Himmel und spendete nicht nur eine wohlige Wärme, sondern bot auch ein kleines Schauspiel auf der Wasseroberfläche wenn die Reflektion der Sonne durch die sanften Wellen auf und ab gehoben wurden. Die noch leicht müden Augen von Kathy schaute auf das Meer hinaus. Sie rieb sich mit dem Handrücken über die Lieder und gähnte genüsslich. Einen Kater hatte sie nicht, dafür war sie doch ganz schön müde. Sie erinnerte sich kaum noch an die letzten Minuten bevor sie eingeschlafen sein musste, lediglich die Wärme Vincents war ihr im Kopf geblieben, den sie vor wenigen Stunden am Mast sitzen sehen hatte, schlafend. Misstrauisch ob er wirklich schlief hatte sie angefangen sich ihm zu nähern und hatte ein paar Faxen vor ihm gemacht. Er schien wirklich tief und fest zu schlafen, was sie belustigte. Sie hatte ihn noch nie schlafen sehen und war um so amüsierter, wie harmlos er aussah wenn er schlief. Als sie mit ihrem Schwanz etwas vor seinen Gesicht wedelte um ihn zu ärgern, packte er diesen jedoch mit einer blitzartigen Bewegung. Vor Schreck war Kathy aufgesprungen und auf dem Hintern gelandet. Bei dem Gedanken rieb sich sich kurz über diesen und schaute zur Seite zu Vincent, der wieder vorn am Bug stand und aufs Meer hinaus schaute. Sie hatten direkt die Fahrt aufgenommen, als sie sich vergewissert hatten das alles an Bord war und sie auch nichts vergessen hatten. Als das Schiff dann abfahrbereit war, holte Vincent den Anker ein, hisste die Segel und lies das Schiff sich vom Wind hinaus wieder aufs Meer treiben. Wie zuvor wirkte er so sicher, was das nächste Ziel sei und es ärgerte sie das er sie nicht einweihte. Dieses mal hatte sie jedoch nicht gefragt, aber sie erwartete inzwischen das er sie einweihte. Kathy schaute etwas niedergeschlagen nach hinten. Die Mirrorballinsel war inzwischen nicht einmal mehr zu sehen. Eigentlich wollte sie wieder durch die Stadt laufen, die Bewohner vom Vorabend grüßen, mit ihnen Reden, sich unterhalten, doch Vincent behaarte darauf weiter zu reisen. Am Ende hatte es Kathy sehr gefallen auf den Inseln, keiner verurteilte sie aufgrund ihres Aussehens, ihrer Kräfte und auch Vincent wirkte sehr beliebt bei den Menschen, sie hätten sich dort niederlassen können, sich ein Leben aufbauen und zusammen ... Kathy stoppte und bemerkte die leichte Röte die in ihr aufstieg als sie sich eine gemeinsame Zukunft mit Vincent vorgestellt hatte. Sie schüttelte heftig den Kopf. »Reiß dich zusammen Mensch« murmelte sie. Eine Zukunft mit Vincent war undenkbar. Sie kannte ihn doch viel zu wenig, wusste beinahe nichts über ihn und hatte sie wenn man es genau betrachtet damals sogar entführt, was sie irgendwie romantisch fand. "Quatsch, der ist doch gar nicht mein Typ", dachte sie und schaute wieder zu Vincent der immer noch mit verschränkten Armen am Bug stand. Seine schwarzen Haare wehten leicht im Wind. Die harten, markanten Züge von ihm sprachen Bände und seine goldenen Augen, schienen zu funkeln. "Heiß ist er ja schon" dachte sie dann jedoch und seufzte. Eines an ihm mochte sie jedoch nicht. Nicht das er sie so wenig zu beachten schien, sondern das er so verschlossen und zurück gezogen war, auch wenn sie ihn bereits anders erlebt hatte. Nur in den Momenten in denen er schwer verletzt war oder Alkohol intus hatte. »Kathy!« Vincents Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie schaute auf und erkannte Vincent der über die Schulter zu ihr schaute und mit einer Bewegung seines Kinns ihr bedeutete zu ihm zu kommen. »Was gibt es?« fragte sie, jedoch ohne seinem Geheiß zu folgen, sondern sich lediglich umzudrehen, damit sie sich an die Rehling lehnen konnte. »Wir erreichen gleich die nächste Insel. Es wird tropisch« Jetzt war Kathy neugierig und ging zu dem großen Mann am Bug und schaute gerade aus. Ihrer Katzen Augen weiteten sich als sie eine schon beinahe unwirkliche Insel erblickte. Die Größe war schwer einzuschätzen aus dieser Entfernung, aber die riesigen Bäume die nicht nur mit ihrer Höhe, sondern auch mit ihrer Breit angeben wollten, waren unglaublich. Die Insel bot keinen Blick ins Innere das alles durchwachsen wirkte. »Wow« flüsterte Kathy als Vincent nach hinten lief. »Was hast du vor?« »Sachen packen, wir bleiben ein paar Tage dort« »Wie viele Tage denn?« »Ein paar!« Kathy rümpfte die Nase. »Hilfreich wie eh und je« 100 Meter vor der Insel hatte Vincent mithilfe des Ankers das Schiff zum halten. Zum Glück, denn bereits aus dieser Entfernung war das tropische Wetter der Insel zu spüren. Es schien sehr warm zu werden. Vincent hatte sich seines Schwarzen Mantel entledigt und diesen in der schwarzen Tasche verstaut aus der er zwei Schwerter holte, jedoch nicht das große mit der Inschrift Crow Wing. Auch hatte er sich eine leichtere Hose, mit dünneren aber solidem Stoff angezogen, sowie passend geeignetes Schuhwerk. Ein einfacher Gürtel hielt die Hose oben. Kathy sah jedoch die Schlaufen, die eindeutig für Schwerter angebracht waren, an denen Vincent schließlich auch die beiden Schwerter in ihren Scheiden befestigte. Kathy hatte sich kurzer Hand das Top ausgezogen und den Bh durch ein Bikini Oberteil ersetzt. Eine Kurze dünne Hose und einen Seidenschal um die Hüfte und leichtes Schuhwerk rundeten alles passend ab. Vincents vergeblich unauffälliger, prüfender Blick entging ihr nicht und sie lächelte frech, als ihr Schwanz in die Höhe ging und über ihre Kurven strich. Vincent bemerkte ihren, wenn auch aufreizenden, Versuch ihn zu ärgern. Kathy schwang sich ihren Rucksack um und folgte Vincent über die Rehling und landete auf dem Schild, der leicht rötlich schimmerte und einen Weg bis zur Küste ebnete. Auf der Insel angekommen war das volle Ausmaß der Temperatur zu merken. Es war schwül warm und die Luft war dick und schwer. Auch wirkte auf dieser Insel alles riesig. Manche Büsche hatten die Ausmaße eines Schiffes und ein einzelnes Blatt konnte wie eine Plane eines Lazaretts eine ganze Kompanie vom Regen schützen. »Wenn hier mal nicht Riesen leben« »Riesen?« entglitt es Kathy geschockt. »Ein Scherz. Riesen würden sich nicht gern auf so dichtem Gebiet niederlassen, sie können sehr Anspruchsvoll sein« Vincent umfasste den Griff des Schwertes auf der rechten Seite und mit einem metallischem Surren zog er die Klinge hervor und schnitt einen Weg durch das Geäst vor ihnen. Er ging vor und ebnete mit schnellen, gezielten Schritten einen wenig für die beiden. Kathy folgte ihm und schaute sich dabei um. Sie vernahm allerlei Geräusche. Das Klicken von Ästen die unter Belastung nachgaben, das Surren von Insekten die in der Luft herum schwirrten sich aber nicht zeigten. Auch hörte sie die Sing Laute von Vögeln. Neugierig blickte sie sich um und wischte sich ein paar Schweißperlen von der Stirn. Hin und wieder hörte sie das schnelle Geräusch von Vincents Schwert das hinab sauste, das bekümmerte sie jedoch nicht, er schien ja zu wissen wo es lang ging, bis dieser stehen blieb. Er drehte die Klinge so das er diese verkehrt rum in der geschlossenen Hand hielt und ging in die Knie. Erst jetzt sah Kathy den Abhang auf dem sie zugelaufen waren. Sie ging neben ihm in die Knie. Hier ging es vielleicht 15 Meter runter. An sich kein großes Problem für sie. Katzen landeten schließlich immer auf den Pfoten. Doch sie erblickte etwas das ihre Augen groß werden ließ. »Tieger« sagte sie begeistert. Eine Gruppe Tieger befand sich unten. Manche lagen Seelen ruhig auf der Stelle und schienen zu schlafen. Während zwei andere umher schlichen und die Gegend abschnupperten. Beim letzten jedoch blieb Kathys Blick hängen, nicht nur das er äußert groß und Alt war, hinzu kam das er ein besonders schönes Muster im Fell hatte. »Sind die nicht schön« sagte Kathy leise um sich und ihn bloß nicht zu verraten, als Vincent nicht reagierte schaute sie kurz zu ihm. Sein Blick ging gar nicht zu den Tiegern, sondern leicht nach rechts. Nun erkannte auch sie was er sah. Eine Gruppe Affen, nein eher Gorillas hatten sich versammelt und starrten hinunter zu den Tiegern. Sie zählte 8 von ihnen. Manche klammerten sich direkt an den Rand des Abhanges, manche anderen hielten sich an Wurzeln oder dicken Ästen fest und spähten die Gegend um die Tieger aus. »Das wird ein Revier Kampf« flüsterte Vincent. »Und die Affen werden gewinnen« »Gorillas« »Ist doch egal« Kathy schaute zu den Tiegern die nichts zu merken schienen, als plötzlich die Gorillas den Abhang hinunter sprangen und mit Kreischen und Gebrüll sich auf die Tieger stürzten die aufschreckten. Kathy spannte jeden Muskel an. »Wir müssen ihnen helfen!« rief Kathy und sprang über die Kannte hinweg. »Bist du bekloppt Weib?!« rief Vincent ihr hinterher, doch sie hörte ihn nicht sondern konzentrierte sich auf den Sturz. Einer der Gorillas hatte einen Tieger gepackt und warf diesen wie einen Stein gegen einen Baum und triumphierte indem er sich auf die Brust klopfte. Die anderen Gorillas schlugen auf die Tieger ein, die es kaum schafften sich zu währen. Zwei von ihnen hatten sich auf den Alten geworfen, der es nicht einmal schaffte aufzustehen und ihre Pranken auf seinem massigen Körper spürte. Kathy sauste hinunter und landete auf dem Kopf des jubelnden Gorillas und mit einem folgendem Kick, warf sie diesen nach hinten. Die Gorillas brüllten auf und stürzten sich nun kreischend und fauchend auf das Katzenmädchen. Doch Kathy wusste wie sie sich zu während hatte. Mit drei schnelle hieben unterbrach sie den Flug des nächsten Gorillas und machte ihn am rechten Fuß und zog sich selbst unter ihm hinweg, direkt auf den nächsten zu um diesem mit dem Fuß im Magen zu erwischen. Sie bleib jedoch nicht liegen sondern drückte sich mit einer raschen Bewegung zur Seite und schoss wie eine Schraube auf den nächsten zu um diesen mit einem Kick gegen den Kiefer die Lichter auszupusten. Kontrollierte kam sie auf dem Boden auf drehte sich um und sah die Faust des Gorillas die kurz vor ihrem Gesicht stoppte und sich wieder von ihr entfernte. Sie sah nur das geschockte Gesicht des Gorillas und dann Vincent, der ihn am Nacken gepackt hatte, herum riss und gegen einen dicken Felsen warf. Die Gorillas hatten keine Schanze und das erkannten sie. Sich ihrer Niederlage bewusst, schrien sie laut, brüllten, keiften und begannen die Flucht zu ergreifen. Als sie sich zurück gezogen hatten, drehte Vincent sich zu Kathy und schaute dies böse an. »Sorry?« sagte sie beschwichtigend als sie merkte das sein Blick wanderte, hinter sie. Auch sie drehte sich um und sah die Tiger die sich auf rappelten und langsam auf sie zu gingen. Langsam ging eine Tatze vor die andere, ihre Augen fixierten Kathy die ihnen am nächsten waren. Kathy kniete sich nieder, so dass sie mit dem ersten auf Augenhöhe war. Beinahe Zeit gleich griff Vincent an das Halfter des Schwertes, als die Tiger begannen zu knurren. Kathy schaute zu Vincent. »Nimm die Hand runter« rief sie ihm im Flüsterton zu. Vincent zögerte im ersten Moment, bis er die Hand jedoch sinken lies und sich gerade aufrichtete. Der Tiger kam Kathy immer näher, als diese ihre Hand ausstreckte und er seine nass, kalte Schnauze gegen diese hielt um zu schnuppern. Sekunden der Anspannung vergingen als der Kopf des Tigers vorging und bedeutet das sie ihn kraulen sollte. Mit einem Lächeln folgte sie der unausgesprochenen Aufforderung und krauelte ihn hinterm Ohr. Auch die anderen Tiger kamen näher. »So zutraulich hätte ich diese Viecher nicht erwartet« »Man muss nur wissen wie sie ticken« Vincent legte die Hände in die Seite und seufzte. Als Katzen Frau schien Kathy die Tiger über Ecken und kannten wohl zu verstehen. »Danke« Kathy schaute zu Vincent. »Warum bedankst du dich?« »Hm? Ich war das nicht« Sagte er und schaute sich um. Er hatte eindeutig die Stimme gehört, aber sie kam nicht von ihm, dafür war sie zu tief und hatte einen hallenden Ton. Auch Kathy sah sich um als der erste Tiger sich vor ihre Füße legte und sich gegen sie lehnte. Auch die anderen Tiger liefen um Kathy, einer näherte sich sogar Vincent und schnupperte misstrauisch. »Danke, das ihr geholfen habt, Menschen« Vincent schaute zu dem großen Tiger, der sich aufrappelte und seinen riesigen Kopf zu den beiden wannte. »Du kannst sprechen?« fragte Vincent. Kathy schaute kurz zu Vincent und dann zu dem Tiger, der nickte, als hätte er verstanden. »Ich glaub ich spinne« murmelte Kathy und schaute zu den Tigern um sich herum. »Könnt ihr etwa auch reden?« »Nein, sie sind zu jung« Vincent schaute nun auch überrascht die Tiger an. Der der ihm näher gekommen war umkreiste ihn bereits, doch das lenkte ihn wenig ab, der sprechende riesen Tiger, hatte seine Aufmerksamkeit. »Wir danken euch Menschen. Aber ihr könnt hier nicht bleiben« »Ach und warum nicht?« »Weil diese Insel den Tieren gehört und nicht euch Menschen« »Ihr könnt diese Insel gern behalten, ich suche lediglich nur etwas und bin danach wieder weg« Kathy setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und krauelte den vor ihr liegenden Tiger mit beiden Händen. Er hatte ein unglaublich weiches Fell. Auch legten sich die anderen Tiger zu ihr und ließen sich kraulen. Jedoch schaute sie zu Vincent. Er suchte etwas? Aber was? Ihr Blick ging wieder zu dem Tiger der sich nun ganz aufgerichtet hatte. Er war riesig, übermannte Vincent um das vierfache, allein seine Zähne waren monströs, doch sein Alter schien sich bemerkbar zu machen, wie an seinen schweren Augenlidern zu erkennen war. »Ich weiß was du suchst Männlein, ich sehe es in deinen Augen« Vincent verschränkte die Arme vor der Brust. »Doch du wirst es nicht mitnehmen können, es wird bewacht« »Damit hab ich bereits gerechnet. Aber mit Affen habe ich keine Probleme« »Einfältiger Mensch. Wären die Affen das größte Übel dieser Insel, würden wir nicht mehr existieren« »Hat man gesehen, hätte Sie nicht eingegriffen, hätten sie euch erledigt« Dabei deutete er auf Kathy und der Tiger nickte zustimmend. Neugierig schaute sie zu ihm auf. Die gelben Augen des Tigers fixierten Vincent. »Wir sind inzwischen in der Unterzahl. Die Affen wollen die Insel für sich. Lediglich die Wölfe lehnen sich noch gegen sie auf« »Die Wölfe?« Der Tiger nickte. »Wir Tiger, die Wölfe und die Affen, sind die einzigen großen Völker, die übrig sind. Und Lizardon« »Was sind Lizardon?« »Nicht wer ... sondern was« Vincent verengte die Augen. »Lizardon bewacht das, was du suchst. Er beansprucht es für sich selbst. Verlasst diese Insel, dein Kampf wird vergebens sein, Mensch« sagte er der Tiger. Der kleiner, der Vincent umkreist hatte stupste diesen mit der Schnauze an. Doch Vincent machte keine Anstalten ihn zu streicheln oder ähnliches. »Ich werde Lizardon erledigen und es mir nehmen. Ganz einfach, danach verlassen wir eure Insel wieder« sagte Vincent schließlich bis er sah wie der Tiger den Kopf schüttelte. »Du kannst es versuchen, aber du wirst versagen und die Völker in Gefahr bringen. Lizardon wird über deine Arroganz erbost sein und die wenigen, die des Sprechen noch mächtig sind quälen. Jedoch habe ich eine bitte. Die Frau bleibt hier« Vincent schaute zu Kathy, die ebenfalls auschaute. »Moment mal, das habe ich ja selbst zu entscheiden« sagte sie. »Wenn ich nicht mehr bin, musst du meine Kindern erziehen und dem stärksten, das Sprechen lernen. Es gibt immer einen Weisen, in unseren Reihen« Kathy schaute zu Vincent. Vincent hatte den Blick jedoch weiter an den Tiger gewannt, bis er zu seufzen schien und zu dem Tiger neben ihm blickte, der ihn musterte. Vincent streckt seine Hand aus und legte diese auf den Kopf des Tigers um diesen zu streicheln. »Ich werde Lizardon besiegen. Was ihr danach macht ist euch überlassen« sagte er kurz und nahm die Hand wieder vom Kopf des Tiger und schaute wieder zu ihrem Anführer, dessen schwacher Blick noch immer auf Vincent haftete. Auch Kathy richtete sich auf, beobachtete von den Tigern die sie damit aufhörte zu streicheln. Der Alte schaute zu Kathy und dann wieder zu Vincent. »Leo wird mit euch gehen und euch führen. Versagst du, bleibt die Frau« Vincent schaute zur Seite. Mit Leo schien der Tiger neben ihm gemeint zu sein. Unpassender Name, dachte er, auch wenn Tigger ein noch bekloppterer gewesen wäre. »Von mir aus« sagte Vincent. »Moment mal, werde ich vielleicht auch mal gefragt?« protestierte Kathy. »Nein!« Gute zwei Stunden später waren die drei auf einer Lichtung angekommen, durch die ein kleiner Bach zog. Sie machten hier Pause und setzte sich ans Wasser. Vincent tauchte die Hände in das angenehme nass und wischte sich das Schweiß benetzte Gesicht ab und rieb sich die Schultern. Das leichte Kühl des Wasser war wirklich angenehm. Auch Kathy nutzte die Situation und zog ihre Schuhe aus um diese in das Wasser zu halten und ihren Körper etwas abzuwischen. Leo hingegen hielt nur kurz die Schnauze in das Wasser um etwas zu trinken. Vincent setzte sich im Schneidersitz nach hinten und wischte sich die Haare aus dem Gesicht. Sein Blick ging weiter nach vorn, wieder tief in den Wald hinein, doch die Pause mussten sie sich genehmen. Er schaute zu Kathy die mit den Zehen etwas im Wasser spielte. Auch sie war nass geschwitzt. Ihre Ohren hingen etwas schlapp hinunter, doch wirkte sie sehr fit. Sein Blick blieb an ihrem Oberkörper hängen. Er kam nicht umhin, sie mit einem gewissen Interesse zu mustern, kein Wunder, Kathy hatte eine Figur mit der eine Frau nicht geizen musste und das tat sie auch nicht. Kathy bemerkte Vincents Blick, störte sich jedoch nicht daran. Es gefiel ihr zu sehen das der sonnst so coole auch mal Interesse zeigte. Sie strich sich sogar noch provokant etwas von dem Wasser über den Bikini und lehnte sich dann nach hinten ins Grad und schaute hoch. Der Himmel war kaum zu sehen. Zu sehr verdeckten die riesigen Baumkronen, die wie ein Labyrinth zusammen liefen, den Himmel und ließen nur spärliches Licht hindurch fallen, das reichte um die Lichtung zumindest oberflächlich zu beleuchten. Doch etwas war komisch. Einzelne Schwarze Schatten huschte über die Äste der Baumkronen, auch Leo bemerkte dies und begann zu knurren. »Vincent« sagte sie, doch dieser stand bereits auf, den Blick fest nach oben gerichtet. »Ich weiß« Plötzlich bestätigte sich ihre Vermutung. Die Schatten sausten auf sie hinunter und es wurde deutlich erkennbar das es die Affen waren, die mit gehobenen Fäusten und gefletschten Zähnen sich auf sie hinunter ließen. Vincents Augen glühten rot auf und Kathy und Leo machten sich angriffsbereit, als die Affen plötzlich auf einen undurchsichtige Oberfläche klatschten. Manche reagierten zu spät und kamen unsanft auf, manche jedoch schafften es ihren Fall zu steuern und landeten auf dem Schild den Vincent erschaffen hatte. Wütend hauten die Gorillas auf den Schild, doch mehr als dutzende von dumpfen Aufschlägen verursachten sie nicht. »Vincent da kommt ein dicker« rief Kathy und sah zu der Baumkrone. Zwei leuchtend Rote Punkte stießen hervor, bis sich ein massiger Gorilla ebenfalls hinunter lies. »Nach hinten« rief Vincent und machte einen Satz. Kathy und Leo taten es ihm gleich, als der riesen Gorilla auf dem Schild aufkam und diesen zerschlug. Noch nie hatte Kathy einen seiner Schilde brechen sehen. Die Affen vielen die wenigen Meter hinunter, stürzten jedoch auf die drei zu. Leo der nah bei Kathy stand sprang nach vorn und riss den ersten Affen nieder, wurde von einem Hieb eines weiteren jedoch zurück geworfen. Die Gruppe wurde immer weiter auseinander gedrängt, Vincent musste sich zurück fallen lassen, zu viele Affen stürzten auf ihn zu. Er sah die haarigen Fäuste auf sich zukommen und blockte jeden Angriff, schaffte es jedoch nicht eine Kontor zu vollführen, zu groß war die Masse an Angriffen. Kathy sprang nach vorn, mit ihrer unglaublichen Leichtfüßigkeit, schaffte sie es sich zwischen den Affen hin und her zu winden und vereinzelte Treffer zu landen. Doch der Ansturm war zu groß, keine Chance eine feste Zahl zu nennen. Eine Pranke erwischte sie hart im Gesicht und warf sie zurück. Allein das würde Kathy nicht umhauen, aber sie verlor an Abstand. Die Affen schmissen sich auf sie. Leo schnellte vor und warf sich selbst gegen die Horde von Gorillas um sich kurz darauf knurrend vor Kathy zu stellen um sie zu schützen. Die Affen umkreisten sie, auch bäumte der riesen Gorilla sich auf und glühte sie mit seinen hasserfüllten Augen an, als sie aus den Augenwinkeln Vincent erblickte, der am Rande der Lichtung unter den Gorillas begraben wurde. »Vincent!« rief sie. Auch der mutige Leo schaute zu Vincent und dann wieder nach vorn zu den Affen und ließ ein bedrohliches Brüllen von sich hören. Plötzlich blitze ein rötliches Licht hervor aus dem Berg aus Affen der sich auf Vincent geschmissen hatte. Und mit einem lauten Brüllen das Vincent gehörte, wurden die Affen von ihm geschleudert und die rote Energie pulsierte wieder um ihn herum. Ein starker Wind fegte über die Lichtung und Vincent stieß auf die Affen zu und begann nun den Angriff. Für eine Sekunde war Leo abgelenkt und das nutzen die Affen und sprangen auf ihn zu. Noch bevor der Tiger reagieren konnte packten sie ihn und bissen in sein Fleisch. Leo brüllte auf, packte mit den Zähnen nach dem Bein eines Affens und riss diesen hinunter, doch da verbiss sich schon der nächste in ihm, als Kathy über ihn hinweg fegte und drei mit einem Tritt von ihm runter holte. Den letzte packte sie und warf ihn zurück in die Menge. Jetzt stürzten sie sich auf die junge Frau und prallten gegen einen Schild, der sich aus dem Nichts heraus, wie eine Kuppel über Kathy und Leo legte. Sie schaute zu Vincent der einen Affen nach einander einen harten Treffer verpasste, doch sie kamen immer wieder nach. Kathy warf sich gegen den Schild. »Vincent lass uns raus, das sind zu viele« rief sie und drehte sich zu Leo um. Jetzt verstand sie warum Vincent den Schild erschaffen hatte. Leo lag am Boden, Blut lief sein Fell hinunter und der Tiger litt unter starken Schmerzen. Sie ging zu dem Tiger und kniete sich zu ihm und berührte diesen vorsichtig. Leo jaulte schwach. Vincent packte den Kopf des Gorillas und riss sein Knie hoch. Mit einem widerlichen Knacken der Nase kippte der nach hinten, als auch schon die nächsten kamen. Vincent zog dieses mal beide Schwerter und erwischte eine kleine Gruppe von ihnen mit einem gekonnten Hieb, doch dann wichen sie zur Seite. Sie ließen ungefähr 3 Meter Abstand zu ihm und begannen ihn zu umkreisen. Vincent drehte die Klinger in der Linken nach unten, nur um diese dann nach vorn zu strecken. In der Spiegelung der Klinge sah er was hinter ihm abging. Die rechte hielt er mit festen Griff, bereit zu zu schlagen. Der Große Gorilla stapfte auf die Gruppe zu die Vincent umkreiste. Er war größer als der alte Tiger. Die mächtigen Muskeln des Gorillas spielten unter dem Fell. Speichel lief aus der Schnauze als er diese öffnete und mit einem hässlichen gurgeln eine Stimme erklang. »Menschen, kommen hier her und stören uns. Das hier, unser Reich! Affen Reich!« »Ich will nichts von eurem Reich hören. Ich will nur etwas holen von diesem Lizardon, der ist euch doch auch ein Dorn im Auge!« Kathy starrte zu Vincent. Er schien mit den Affen zu verhandeln. Auch die die vor wenigen Minuten noch gegen den Schild gehämmert hatten, wannten sich nun dem Schwarzhaarigen zu und beachteten Kathy und den verletzten Tiger nicht mehr. »Lizardon ist Wächter, Lizardon ist Märtyrer« Vincents rot leuchtende Augen hielten alles im Blick so gut er konnte. Die Affen vor ihm. Hinter ihm in der Reflektion seines Schwertes und auch den Riesen Gorilla der einen bedrohlich großen Schatten warf. »Lasst uns weiter und ich lasse euch am Leben« Der Gorilla brüllte und wie zum Befehl brüllten und kreischten auch die anderen Affen los und hämmerten sich auf ihre Brust. Vincent spannte jeden Muskel an, bereit zum Angriff als eine Stimme am anderen Ende der Lichtung aufjaulte. »ES REICHT!« Das Brüllen und Kreischen erstarb und die Affen drehten sich um, sowie auch Vincent, Kathy und Leo hinüber schauten. Ein Wolf, war aus dem Dunkel des Waldes getaucht. Er war ungefähr so groß wie der Alte Tiger, wirkte jedoch viel jünger. Die rot, goldenen Augen des Wolfes starrten in die Masse und Vincent erkannte, viele vereinzelte Punkte, die in der selben Farbe aus dem Wald heraus leuchteten. »Wolf« knurrte der Gorilla und drehte sich nun zu ihm. »Verschwinde Affe. Dieser Mann wird deine Kinder töten, wenn du dich nicht zurück ziehst« sagte der Wolf mit einer unglaublichen Ruhe. Recht hatte er, Vincent würde jeden von ihnen töten, aber es sagte das leichter als es hätte werden können. Er hatte schließlich noch nie gegen wild gewordene Affen gekämpft. Die Affen schrien auf, als würden sie dem Wolf böse Beschimpfungen zuwerfen. Dieser lies sich jedoch davon nicht beirren und stapfte nun ganz aus dem Wald heraus. Lange, silberne Krallen stießen aus der Tatze hervor. Sein Pechschwarzes Fell, ähnelte Vincents Haar und der massige Körper deutete auf die Kraft die der Wolf haben musste, die von seiner Selbstsicherheit nur noch bestärkt wurde. Vincents Energie um ihn herum erlosch und seine Augen nahmen auch wieder die üblich, goldene Farbe an, zeitgleich löste sich auch der Schild um Leo und Kathy auf. Jedoch behielt Vincent die Schwerter fest im Griff. »Na los geht. Meine Kinder und ich werden den Menschen helfen« sagte er und vereinzeltes Knurren kam aus dem Wald. Der Gorilla knurrte wütend, bis er langsam einen Schritt zur Seite machte, die Augen fest auf den Wolf gerichtet und wie durch einen unsichtbaren Befehl, zogen die Affen sich zurück und trugen ihre gefallenen mit sich mit. Als sie aus der Sichtweite waren, schob Vincent beide Schwerter zurück in die Scheide und ging zu Kathy und Leo. Genauso bewegte sich auch der Wolf auf sie zu und blieb 5 Meter vor ihnen stehen, hinter ihm versammelten sich kleinere Wölfe, von normaler Statur. Vincent ging neben Kathy in die Knie und legte seine Hand auf Leos Fell. Leo rührte sich kaum noch und merkte auch nicht wie Kathy ihre Hände in sein Fell gekrallt hatte. Als der Wolf vor ihnen war stand Vincent wieder auf und blickte dem Wolf tief in die Augen. Sie schwiegen sich einige Sekunden an, bis der Blick des Wolfes zu Leo ging. »Du liegst im sterben Tiger« Ein schwaches, trauriges Jaulen kam aus dem halb geöffneten Mund von Leo und Kathy hielt sich bei diesem Geräusch zusammen, nicht in Tränen auszubrechen. »Sorg dafür das du dem Menschen Mädchen in Zukunft hilfst« Verwirrt schaute Vincent zu Leo und Kathy. In den goldenen Augen des Tigers schimmerte es, als würden sich Tränen sammeln. Wieder ein Jaulen des Tigers, und eine Träne lief beine Zeitgleich über seine und Kathys Wange als ein goldener Schimmer sich um Leo legte. Kathy wischte sich die Träne weg und schaute auf das Fell des Tigers das sich bewegte als würde ein frischer Wind sanft über dieses streicheln. Plötzlich ging dieses Leuchten auf Kathy über. Der goldene Schimmer umhüllte ihren Körper. Sie fühlte eine angenehme Wärme im ganzen Körper, gefolgt von einem kleinen Kitzeln auf ihrem Handgelenk. Als würde jemand mit einer Feder über ihre Haut streichen. Sie schaute auf die Stelle, als sich ein Tatzen Abdruck sich auf ihren Handgelenk abzeichnete. Als das goldene Leuchten versiegte, bewegte sich Leo nicht mehr, seine Augen waren leer. »Was ist, passiert« »Von heute an wird der Tiger dich beschützen, Menschen Frau« Die Stimme des Wolfes ertönte. Vincents Blick ging kurz zu ihm hinauf und dann wieder zu Leo und Kathy. »Leo hat seine Kräfte auf dich übertragen. Normalerweise ist so was nicht möglich, aber durch deine Teufelskräfte ist dein Band zu den Tieren wohl stärker« erklärte Vincent und ging in die Knie und strich über den toten Körper von Leo. Er fühlte so etwas wie Respekt für das Tier. Der Körper war tot, aber die Seele Leos würde in Kathy weiter leben. Seine goldenen Augen fixierten Kathy. Sie hatte noch leicht Tränen in den Augen und sah Vincent an. Die kleinen Wölfe kamen um ihren Anführer herum und gingen zu Leo und vergruben ihre Schnauze in seinem Nacken, Kathy wollte reagieren, doch Vincent hielt ihr Handgelenk fest. Sie starrte ihn an und sah dann der Wolf, Leo auf den Rücken eines anderen hob. Zwei weiter liefen nebenher um sicher zu gehen das der Tiger nicht runter fallen würde. »Sie bringen ihn zurück zum Alten Tiger und werden berichten was geschehen ist. Deine Trauer um das Tier ist herz erwärmten Frau« Vincent ließ ihr Handgelenk los und stand nun auf. Der Blick des Wolfes fixierte Vincent. »Ich werde dir nicht im weg stehen Mensch. Wenn der Alte dich durch ließ, wirst du deine Gründe haben. Er wird dich gewarnt haben, ich werde seine Worte jedoch nicht wiederholen. Vor den Affen habt ihr erst einmal Ruhe. Lizardons Lager ist nicht mehr weit von hier« Vincent nickte. Kathy stand auf stellte sich neben Vincent. »Fang!« rief der Wolf plötzlich. Ein schwarzer, kleiner Wolf kam um ihn herum und setzte sich neben des rechten Pfote auf den Boden. »Dies ist Fang. Mein Jüngster. Er wird euch den Weg weisen« »Du sagst wir sind nicht mehr weit von Lizardons Lager?!« Der Wolf nickte auf Vincents Frage hin. »Dann wird Fang uns nur den Weg zeigen und zurück kehren bevor wir zu nahe kommen sollten. Du musst nicht auch noch jemanden verlieren« Stille trat ein. Kathy schaute zu Vincent hoch. Fang richtete sich unter dessen auf und ging auf die beiden zu. Er umkreiste die beiden kurz, ließ es dabei jedoch nicht aus an den beiden zu schnuppern. Vincents Geruch schien ihm mehr zu zu sagen, da er sich schließlich an dessen rechtes Bein lehnte. Vincent schaute kurz runter zu dem schwarzen Wolf und dann wieder hoch zu dem großen. Der gigantische Kopf des Wolfes bewegte sich kurz auf und ab. »Fang wird dies selbst entscheiden. 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