Katzen Augen in der Nacht von ArkaneFenrir ================================================================================ Kapitel 2: Rote Rosen --------------------- Vincent setzte den ersten Fuß auf den Hafen der Mirrorballinsel, für ihn nicht das erste mal hier angelegt zu haben, für Kathy jedoch schon. Sie folgte ihm und schaute sich neugierig um. Der Hafen war voll beladen. Viele Handelsschiffe lagen vor Anker und noch mehr Menschen liefen umher, luden Waren um, unterhielten sich und sicherten die Schiffe oder kontrollierten ob alles seine Richtigkeit hatte. Vincent und sie hatten keine Probleme damit ihr Schiff zu sichern. Dieses mal lagen sie direkt am Hafen vor Anker, jedoch nicht ohne das Vincent sie vorher ermahnt hatte sich dieses mal zusammen zu reißen. Kathy versprach es ihm, wenn auch ein wenig wiederwillig. Vincent hatte sich einen neuen Mantel aus seiner Kajüte besorgt, er war etwas kürzer als der vorherige, darunter trug er lediglich ein schwarzes Shirt. Wenn Kathy ihn so musterte passte der Name Crow Wing, wirklich gut. Vincent sprach mit dem Hafenmeister, wie lange der Aufenthalt sein sollte, Kathy schaute sich unterdessen etwas um und beobachtete eine Katze, die am Hafen ungestört herum tapste als würde sie das tag täglich tun, bis sie den großen schwarzen Schatten sah der zu Vincent gehörte der an ihr vorbei ging. »Sag mal was hast du eigentlich hier auf der Mirrorballinsel vor?« fragte sie und lief ihm nach. Vincent schob die Hände in die Taschen seines Mantel. »Ich will einem Gerücht nachgehen das ich auf Dawn aufgeschnappt habe, bevor wir von dort verjagt wurden« sagte er und warf Kathy einen kurzen, jedoch alles sagenden Blick zu. Sie plusterte die Backen auf. »Das hältst du mir ewig vor, oder« grummelte sie leise. Die beiden verließen den Hafen und kamen zu der anliegenden Stadt die überfüllt mit Reisenden war. Vincent der ein festes Ziel zu haben schien lief vor, Kathy folgte ihm, jedoch nicht ohne sich etwas um zu sehen. Sie erspähte allerlei Läden und Stände, bis ihr Blick an einem hängen blieb. Klamotten! Sie lief los und verschwand auch schon in dem Laden. Vincent bemerkte nur wie sie anfing los zu rennen und schaute ihr nach. »Hm, Frauen« murmelte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Er würde etwas auf sie warten. Sie hatte kein Geld bei sich, also würde sie wahrscheinlich gleich wieder heraus kommen. Doch als er bereits 10 Minuten wartete, knurrte er und betrat ebenfalls den Laden. Er sah Kathy die allerlei Klamotten anprobierte und einige Tüten die neben ihr standen. Eine Angestellte unterhielt sich mit ihr. Vincent wurde etwas misstrauisch da Kathy vor allem seinem Blick auswich, bis die Verkäuferin schließlich auf ihn zukam. »Kann ich ihnen helfen Junger Mann?« fragte die Frau die Mitte 30 sein musste und schon lang hier zu arbeiten schien. Ihre Hände wiesen auf einzelne kleine und sehr feine Stich stellen hin, typisches Zeichen einer Näherin. »Nein, ich warte nur auf jemanden« sagte er kurz. Die Verkäuferin drehte sich kurz zu Kathy um und dann wieder an Vincent. »Ah verstehe, sie wollen sehen was ihre Liebste sich so aussucht, da kann es jemand wohl nicht erwarten« »Was, nein« sagte Vincent schnell und etwas überrascht. Wirkte er wirklich wie ein ungeduldiger Partner? Als Kathy fertig zu sein schien sprach sie mit der Angestellten, die begann alles zu verpacken und schließlich bezahlte Kathy, mit einem kleinem Gürtelbeutel mit Gold Dublonen. Einen Gürtelbeutel den Vincent eine Stunde zuvor in seiner Manteltasche verstaut hatte. Mit den Tüten in ihrer Hand stolzierte Kathy los, an ihm vorbei. »Kathy« sagte Vincent räuspernd und sie blieb mitten in der Bewegung stehen und drehte sich zu ihm hoch. Sie klimperte mit ihren Augen und zwang sich ein niedliches Lächeln auf. »Ja Liebling?« fragte sie und bemühte sich so unschuldig wie möglich dabei zu klingen. Vincent zog die brauen hoch, das schien zu reichen um sie aus dem Konzept zu bringen. »Komm schon du hast gesagt solang ich Koche kann ich mit dem Geld machen was ich will« protestierte sie und ging voraus aus dem Laden. Vincent folgte ihr seufzend. »Das war eigentlich nur auf das Kochen bezogen« sagte er und rieb sich die Stirn. Diese Frau würde noch teuer werden, hämmerte es in seinem Kopf. Sie liefen weiter die Straße entlang, Vincent hatte wieder die Führung unternommen, er beließ es erst einmal dabei das Kathy sich neue Kleidung geholt hatte, schließlich war sie nicht mit mehr als sie bei sich hatte vorher mit ihm gekommen. Sie schaute hoch zu Vincent und lächelte. Verwundert bemerkte er den Blick und schaute weg. Mürrisch machte sie dicke Backen und schaute weiter zu ihm hoch. Aus den Augenwinkeln schaute er hinunter zu ihr und sah die dicken Backen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie streckte ihm die Zunge raus. Vincent lachte und auch Kathy lächelte und war etwas verwundert als er seine linke Hand ihr entgegen reichte und ihr plötzlich die Taschen abnahm. Er schwang seinen Arm nach hinten so das die Tüten lässig über seiner Schulter baumelten. Gemeinsam schauten sie sich um. Sie gingen in die verschiedensten Läden und begannen einzukaufen. Darunter Essen für das Schiff, Kleidung auch für Vincent. An einem Schmuck Laden blieb Kathy hängen und schaute durch das Schaufenster und musterte die Ohrringe, Ringe, Ketten und und und. Vincent stand nur Schulter zuckend daneben, von Schmuck hatte er keinerlei Ahnung. Später kauften sie sich sogar jeweils ein Eis, es war warm genug und eine schmackhaft süße Abkühlung tat immer gut. Sie liefen weiter die Straße entlang bis sie zu dem Rathausplatz gerieten. Vincent blieb stehen. Kathy die etwas verwundert war schaute zu ihm und folgte dann dem Blick seiner starren, goldenen Augen. Vor dem Rathausplatz stand eine Gruppe Männer, die bewaffnet waren. Zuerst dachte sie an Piraten, da jeder von ihnen ein markantes Schädeltattoo am Körper trug. Eine Reihe Rosen war wie ein Gürtel um den Schädel geschwungen. Sie standen gegenüber einer Gruppe Männer, die völlig ramponiert aussahen. Einer von ihnen lag ohnmächtig in den Armen des ältesten, während die Piraten unversehrt und sichtlich überlegen ihnen drohend Gegenüberstanden. Kathy wollte einschreiten, doch hielt Vincents Hand auf ihrer Schulter sie zurück. Sie schaute zu ihm und sah nur das er mit dem Kopf schüttelte. Dennoch verstand sie ihn nicht. Wenn sie sich nicht einmischen sollte warum schauten sie dann weiter zu, sie könnten einfach weg gehen. Kathys Blick ging wieder nach vorn zu den Männern, bis der größte von ihnen auf die Opfer zu gingen und sich vor ihnen aufbaute. »Tjaha, so langsam solltest ihr schon wissen das es nichts bringt sich mit den Rose Devils anzulegen« Das Gefolge des großen lachte böse, als einer von ihnen plötzlich eine Pistole zog und sie gegen die Männer richtete. Jetzt schaute Kathy nicht mehr zu sondern riss sich von Vincents Hand los, sie konnte niemanden auf einem so öffentlichen Platz sterben lassen. Die Menschen um sie herum waren alle eingeschüchtert, Erwachsene und auch Kinder. Flink wie Kathy war schoss sie los und trat dem Piraten die Pistole aus der Hand. Noch eher dieser realisierte was passiert war traf ihn ihr Fuß mitten im Gesicht. Durch den Schwung drückte sie sich hoch und landete schützend vor den Männern. Die Piraten waren im ersten Moment irritiert, schauten dann jedoch mit gierigen Blicken zu Kathy. »Nanu, da meint sich ja doch tatsächlich ein Kätzchen einzumischen« »Eindeutig eine Teufelsfrucht Nutzerin« »Wir sollten sie zum Boss bringen« »Ja« »Sicherlich, aber nicht ohne sicher zu gehen, das sie keine Gefahr bietet« sagte schließlich der größte von ihnen und griff hinter seinen Rücken. Kathy spannte jeden Muskel an, machte sich bereit das er eine Waffe ziehen würde, als er plötzlich ein paar Seestein Handschellen hervor holte. Ihre Augen weitete sich, würde er ihr diese anlegen hatte es sich erledigt sich zu wehren. Diese Handschellen blockierten einen Teufelsfruchtnutzer beinahe so sehr wie das Meer selbst. Sie wich einen Schritt zurück und hörte wie die Männer hinter ihr sich aufrappelten. »Danke Junge Dame, aber bitte geh, du musst hier nicht rein gezogen werden« sagte einer sofern sein erschöpfter Atem dies zu ließ. Mehr als ein Kopfschütteln erntete er jedoch nicht von Kathy. »Ich seh mir doch nicht an wie jemand auf offener Straße hingerichtet wird!« Aus den Augenwinkeln sah sie wieder die verängstigen Bewohner der Mirrorballinsel. Der Große vor ihr lächelte dreckig als das Gefolge hinter ihm begann jeweils eine Pistole zu ziehen und diese auf Kathy zu richten, jedoch zielten sie nur auf ihre Beine und Arme. Sie hatten eindeutig nicht vor sie zu töten, lediglich außer Gefecht zu setzten. Dieser Boss, wie Kathy gehört hatte, musste wohl verlangt haben, lebende Teufelfrucht Nutzer zu ihm zu bringen. Fies grinsend die Piraten als hinter ihnen eine Stimme ertönte. »Ey, der Name eures Bosses, wie lautet der?« Einer drehte sich um und sah den schwarz haarigen Mann in dem gleichfarbigen Mantel hinter sich. »Was willst du denn?!« rief der Pirat und riss die Pistole herum um diese auf Vincent zu richten. »Falsche Antwort« sagte er lässig und knallte ihm den Handrücken in Gesicht. Der Pirat hob von der Stelle ab und flog zur Seite. Wie durch einen Domino Effekt drehte sich auch der Rest zu ihm um um ihre Pistolen auf ihn zu richten und zu feuern, doch bevor sie dazu kommen konnte, traf sie eine Handkante, gefolgt von einer Drehung mit flinkem Ellenbogen, einem Schwungvollem Tritt und einem Schlag in die Magen Gegend der dem Piraten ins Land der Träume schickte. Nun stand Vincent vor dem großen, der mit ihm sogar auf Augenhöhe war, aber sichtlich eingeschüchtert davon war, wie einfach Vincent seine Männer ausgenockt hatte. »Also, der Name?!« Der Pirat machte einen Schritt zurück, jedoch holte er aus und Schlug zu, doch entgegen aller Erwartung wich Vincent nicht aus, sondern ließ sich treffen. Die Faust traf direkt seine Stirn, doch er stand unbehindert auf der selben Stelle, sogar sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht geändert. Der Pirat nahm die Faust wieder runter und ließ die Handschellen fallen. Vincent verschränkte die Arme vor der Brust und schaute dem Piraten tief in die Augen, ohne auch nur einen Zentimeter abzuweichen, während Kathy ihn umlief und sich an die Seite von Vincent stellte. Die Männer hinter dem Piraten hatten sich bereits wieder aufrappeln können, auch der Ohnmächtige war wieder zu Bewusstsein gekommen, auch wenn er die Situation noch nicht ganz überblicken konnte, verstand er das sie sicher waren. »Ich höre« »Shepeard, er heißt Shepeard und hat sein Lager am Rande der Stadt bei dem Tempel« Vincent sagte nichts sondern drehte sich um und trat den Rückweg an. Der Pirat seufzte erleichtert und ließ den Kopf hängen, als dieser sich plötzlich verkrampfte und die Lippen zusammenpresste. Als Kathy dann ihr Bein wieder runter nahm, sackte er zitternd nach vorn und hielt sich krampfhaft an das was er einst sein bestes Stück nannte. Kathy drehte sich um und lief zu Vincent. »Warte, was hast du jetzt vor?« fragte sie und stellte sich ihm in den Weg. Wo die ganzen Taschen geblieben waren fragte sie gar nicht, sie wollte jetzt eine feste Antwort haben. »Shepeard besuchen« »Und dann? Bist du wegen diesem Shepeard auf der Mirrorballinsel?« Vincent nickte nur kurz, doch das reichte Kathy nicht als Antwort. Als er an ihr vorbei wollte legte sie ihre Hand gegen seine Brust um ihn zu stoppen. »Halt mal, wenn dann komm ich mit, aber du erzählst mir was Sache ist!« »Nein, bring die Taschen zum Schiff, ich komme nach« sagte er und deutete nach links zu den Taschen auf die eine ältere Frau aufpasste. Kathy zog die Brauen hoch und verschränkte die Arme unter ihrer Brust. »Hör mal großer, ich bin nicht dein Hausmädchen, du hast mich mitgezerrt, also finde dich damit ab das ich bescheid wissen will was du vor hast!« sagte sie mahnend. Vincent verengte die Augen als die Männer sich ihnen von hinten näherten. »Verzeiht uns, aber wir würden uns gerne erkenntlich dafür zeigen das ihr uns geholfen habt« »Ja können wir euch irgendwie behilflich sein?« Kathy ging ein kleines Licht auf. Sie griff Vincents rechten Arm und drehte ihn herum und hackte sich daraufhin bei ihm ein. »Hey was soll...« »Ihr könntet unsere Sachen zu unserem Schiff bringen, während mein Freund und ich noch ein wenig diese schöne Insel erkunden« sagte sie grinsend und lehnte sich an Vincent und strich mit dem Finger über sein Shirt. »Wir wollen uns hier vielleicht noch ein stilles Örtchen suchen und die Taschen sind dabei ein wenig im Weg« gurrte sie verführerisch während Vincent ein eiskalter Schauer über den Rücken jagte. Er fühlte, nicht erkennbar für die Männer, wie ihr Schwanz sich unter seinen Mantel schob und ihn am Rücken zu kitzeln versuchte. Die Männer vielen natürlich auf die Finte herein und verbeugten sich noch einmal dankend bis sie zu der alten Frau eilten. Kathy grinste zufrieden als Vincent seinen Arm befreite. »Argh was sollte das?« fragte er genervt und kratzte sich am Rücken. Noch immer hatte er das Gefühl das ihr Schwanz über ihn hin und her huschen würde, doch mehr als ein freches Grinsen erhielt er nicht von Kathy. Vincent tat es ihr jedoch gleich, mit der Ausnahme das er sie mit sich kommen ließ. Er wusste wo der Tempel lag, kein Problem diesen also zu finden, auch wenn Kathy unentwegt neben ihm her lief und ihn drängte etwas zu verraten. Doch es gab nicht viel zu sagen, zumindest im Moment noch nicht. Er hatte ihr gesagt er würde ihr alles sagen wenn es vorbei war, vielleicht. Das vielleicht hätte er jedoch weg lassen sollen, denn kaum hatte er geendet krallte sie sich noch mehr an seinem Vorhaben fest. »Nicht nur das du mir nichts sagst, du versteckst es ja vor mir, falls du es vergessen hast, du hast mich mit Dir gezerrt du Dickkopf« protestierte sie als Vincent abrupt stehen blieb. Kathy stieß gegen Vincent und grummelte genervt. »Was ist denn jetzt los« fauchte sie und drehte sich um und sah den Tempel. Mit einem Mal war sämtlicher Ärger über Vincent verschwunden. Der Tempel war ein Anblick für sich. Eine große Fläche, auf der pompös verzierte Säulen den Weg zum Tor wiesen drangen in das Augenmerk eines jeden Betrachters. An dem Zaun der den Tempel umrundete standen Kirschblüten Bäume um die herum ein kleiner Kreis aus Rosen gesetzt war. Kathys Augen begannen zu funkeln. Noch nie hatte sie so einen schönen und Majestätischen Ort gesehen, ein toller Anblick. Vincent lief wieder vor und Kathy folgte ihm, doch diesmal stumm. Als sie an der Tür des Tempels ankamen, stoppte Vincent plötzlich und schaute kurz über seine Schulter zu Kathy. Diese bemerkte seinen Blick. Die untere Hälfte seines Gesichts war durch den Mantel bedeckt, sie konnte also nur seine Augen erkennen. »Was ist los?« fragte sie. »Bleib hinter mir« sagte er leise und schaute wieder zum Tor. Bei dem Satz sträubten sich Kathys Nackenhaare auf und ein ungutes Gefühl beschlich sie. Vincent streckte die Hand aus und drückte das Tor auf. Mit hölzernem Quietschen schob sich das Tor auf und gab den Blick auf eine große Halle frei. Sie traten ein und Kathy erkannte das ausmaß der Halle und wie fehl am Platz hier alles schien. An den Wänden standen Truhen gefüllt mit Waffen, Werkzeugen und Kleidung, Männer standen um diese herum und unterbrachen ihre Gespräche als Vincent und Kathy eintraten. Die Wand am Ende der Halle war jedoch am auffälligsten. Ein Thron artiger Sitze stand an dieser auf der ein Mann saß, der umringt von zwei Frauen war, die an Ketten an seinem Thron fixiert waren. Zwei Männer waren ebenfalls in Ketten gelegt und sahen schlimm zugerichtet aus. »Das sind Seesteinketten« flüsterte Kathy und stellte sich neben Vincent auf. Der Mann auf dem Thron hatte die Beine übereinander geschlagen und schien zuvor noch in ein Gespräch über eine Teleschnecken geführt zu haben, da er die beiden wissend ansah. Sein rosa Mantel ging bis zum Boden, verdeckten jedoch nicht seine muskulösen Arme die den Mantel auf Spannung hielten. Der Rest des Körper schien nach unten jedoch immer schmaler zu werden. Die langen blonden Haare des Mannes vielen ihm ins Gesicht, ließen seine Augen jedoch unbedeckt. Sein gelangweilter Blick musterte Kathy besonders. »Du bist also das Katzen Mädchen von dem Ricky gesprochen hat« sagte er mit rauchiger Stimme als sein Blick zu Vincent ging. »Und du der Mann in Schwarz« Vincent verschränkte die Arme vor der Brust. Kathy hatte das Gefühl als würde eine unsichtbare Spannung den Raum erfüllen. »Mein Name ist Shepeard, Kapitän Shepeard der Rose Devils um genau zu sein« sagte er und griff mit dem linken Zeigefinger an den Kragen seines weißen Shirts und zog diesen etwas runter. Das Tattoo der Rose Devils blitzte kurz auf, als er den Finger vom Kragen wieder abließ. »Nun wie kann ich euch helfen« sagte er überschwänglich. Es war sofort klar das er nicht die Intention hegte ihnen zu helfen. »Mitkommen, ohne mir unnötig Ärger zu bereiten!« sagte Vincent in rauem Ton und ließ die Hände in seiner Hosentasche verschwinden. Kathy schaute abwechselnd zu Vincent und zu Shepeard. »Du bist also ein Kopfgeldjäger? Sehe ich das richtig Fremder?« »So ungefähr« »Nun entweder bist du sehr mutig, oder sehr dumm. Denn wie du siehst, habe ich mehr Männer an meiner Seite und du nur eine Katze« Kurz darauf knurrte Kathy angegriffen. »Lass die Reden. Ich hab keine Lust noch mehr Zeit mit dir zu verschwenden, also fang schon an!« sagte Vincent. Die Augen von Shepeard verengten sich zu Schlitzen als er mit dem Finger schnippte und die Männer um ihn aufschauten. »Lasst die beiden Männer auf ihn los!« befahl er. Auf seinen Geheiß hin befreiten die Piraten die beiden in Ketten liegenden Männer, die sich langsam und wackelig erhoben. Zögernd schauten sie zu Shepeard, der jedoch nur kurz zwischen ihnen hin und her schaute und dann genervt seufzte. »Na los, tötet ihn, das Mädchen lasst ihr in Ruhe« Die beiden Männer wannten sich nun an Vincent, jedoch saß keine Mordlust in ihren Augen, sondern Trauer. »Es tut mir leid« sagte der eine als dieser sich plötzlich verwandelte. Er wuchs und Fell spross aus seinem Körper, seine Arme wurden dicker und seine Füße schienen sich in Hände zu verwandeln. Seine Kleidung platzte auf und sein Gesicht verformte sich zu dem eines Affens. »Ein Gorilla? Hat er etwa auch von einer Teufelsfrucht gegessen?« entfuhr es Kathy als dieser plötzlich auf Vincent zu stürmte. Vincent machte zwei Schritte vor als etwas in seinem Augenwinkel aufblitze, er lehnte den Kopf nach hinten. Gerade noch rechtzeitig, als ein Gläserner Speer an seinem Kopf vorbei schoss. »Genau wie der andere« sagte er als der Gorilla ihm ganz nach war und mit der Pranke ausholte. Vincent streckte die Hand und fing die mächtige Faust ab und umfasste den Mittelfinger des Gorillas und machte zwei Schritte zurück, jedoch nicht ohne den Gorilla los zu lassen. Und als hätte Vincent voraus gesehen schoss wieder ein Speer hervor, sauste jedoch durch den Unterarm des Gorillas, wo vor einer Sekunde noch Vincents Kopf war. Kathy sah nicht wo die Speere herkamen. Sie stießen wie aus dem nichts von links und rechts hervor. Sie nahm Abstand zu Vincent, der sich nicht beirren ließ und den Gorilla zu sich ran zog mit der rechten Ausholte und ihm einen Schlag ins Gesicht verpasste der sich gewaschen hatte. Der Gorilla flog zurück, Vincent wollte nachsetzten, doch sein rechtes Bein bewegte sich nicht. Er schaute zu Boden und sah wie sich eine Gläserne Klaue, aus den Scherben des Speeres, um sein Bein gewickelt hatte. Er schaute auf und sah den Gorilla wieder auf sich zu kommen und wieder ein kurzes Blitzen von links, Vincent ging in die Knie und entging dem Speer, war jedoch ohne Deckung gegenüber dem Gorilla der mit der linken ausholte, als Kathy plötzlich an Vincent vorbei schoss. Im sprint, ließ sie ihren Unterkörper zu Bodengleiten, mit ausgestrecktem linken Bein, packte den Fuß des Gorillas, riss ihn herum und vollführte mit einer gezielten Drehung ein Manöver das dem Gorilla seine Wucht nahm und zur Seite warf. Jetzt war auch der Blick auf den zweiten Mann frei der mit der linken Hand eine Klaue formte die auf Vincents Bein zeigte. Jetzt verstand er. Der Mann streckte die freie rechte aus und schwang diese nun zu Vincent die auf seinen Brustkorb zeigte. Vincent folgte mit den Augen seinen Bewegungen und sah es. Die Fenster des Tempels lösten sich auf und formten sich zu den Todbringenden Speeren die auf das Ziel zuschoss das er mit den Fingern anvisierte. Der Speer schoss auf Vincent zu, zersprang kurz vor seiner Brust jedoch in tausende von Scherben. »Was?!« halte es von dem Mann, der nur den roten Schild vor Vincent sah und wie seine roten Augen glühten. Kathy stand aufrecht wieder neben ihm und fixierte den Gorilla als sie plötzlich Vincents linke Hand auf der Schulter fühlte. »Halt dich fest« sagte er grinsend. »Was? Wieso? Woran?« Er sagte jedoch nichts, als plötzlich ein leichter Wind aufkam. Seine Haare wehten auf und seine Augen begannen zu pulsieren. Auch Kathy fühlte nun den Wind der immer Stärker wurde, mit der linken hielt sie ihre Haare fest, während sie sich näher an Vincent stellte und sich an seinem Mantel festhielt. Der Wind wurde stärker als eine rötliche Energie aus Vincent heraus stieß, die Kathy beinahe von den Füßen hob. Der aufkommende Wind wurde immer stärker und wie ein Feuerkranz loderte die Energie um Vincent und Kathy herum. Die Piraten waren gezwungen sich fest zu halten, einzelne Goldstücke flogen durch die Luft und mit einem Impuls explodierten die Fenster um ihn herum zu feinstem Glasstaub, sowie auch die Klau um sein Bein. Die Energie verflüchtigte sich wieder und auch der Wand kam zum stehen. Vincent ließ von Kathy ab, auch sie ließ langsam die Hand wieder sinken. Der Gorilla und der Mann waren völlig eingeschüchtert als sie plötzlich unter Schmerzen sich ihre Bäuche hielten. Vor Schock und Angst starten sie zu Shepeard der mit kühlem Blick Vincent anstarrte. Die beiden gingen in die Knie. Schrien um Hilfe um Gnade als plötzlich ihre Bäuche aufplatzen und ein Schwall aus Blut aus ihnen heraus strömte. Ganzer Ekel stieg Kathy hoch die sich abwenden musste um nicht die in sich zusammensinkenden Körper zu sehen. Vincent knurrte wütend, er wendete den Blick nicht ab und erkannte was das verursacht hatte. Aus der roten Suppe aus Blut, und Organen ragten Blut besudelte Rosenblätter. »Du hast sie damit gefüttert?« knurrte Vincent. »Gefüttert nicht, sie mussten schon gezwungen werden die Blätter zu fressen. Es ist halt eine Absicherung. Wer mich hintergeht oder nicht meine Wünsche erfüllt, nunja, der platzt der Magen« sagte er mit einem diabolischem Lächeln. Plötzlich schnippte er. »Lasst die Mädchen frei« Seine Männer gehorchten ihm aufs Wort. Auch sie waren sichtlich eingeschüchtert, ebenfalls stand ihnen der Ekel ins Gesicht geschrieben. Kathy schaute zu Vincent und dann zu den Mädchen, die sich wie in Trance erhoben. Ihre zerschlissene Kleidung verdeckte kaum ihre Brust. Sie wirkten völlig apathisch, wer weiß was diese Männer mit ihnen angestellt hatten. Wie Marionetten erhoben sie sich, als die ihre Hand aus streckte und im selben Moment, Vincent Kathy zur Seite stieß. Völlig überrascht von seinem Angriff flog sie nach hinten, machte jedoch eine grazile Drehung und landete sauber wie es sich gehörte auf den Füßen und schaute zu Vincent der langsam in die Knie und die Zähne zusammen gebissen hatte. Sie mochte sich Irren, aber es sah aus als würde Vincent eine unglaubliche Last auf seinen Schultern tragen, die ihn hinunter zerrte. »Kh argh Scheiße« knurrte er. Vincent hatte gerade noch rechtzeitig reagiert um Kathy weg zu stoßen, denn im selben Moment hatte er das Gefühl als würde ihm ein Schiff auf den Kopf fallen. Es wurde unglaublich schwer sich zu bewegen und Stück für Stück ging er in die Knie. Plötzlich war dieser Druck wieder weg und Vincent wurde durch seine eigene Anstrenung hoch gerissen und brauchte eine Sekunde um sein Gleichgewicht wieder zu finden. »Vincent Vorsicht!« rief Kathy. Vincent sah nicht wie schnell das andere Mädchen bei ihm war und als Kathy los springen wollte, wühlte sie nur wie sie von einer unsichtbaren Macht zu Boden geschmettert wurde. Das gleiche was Vincent widerfahren war hatte nun sie erwischt. Sie sah noch wie Vincent aufschaute und das Mädchen ihre Hände auf seine Wangen legte und ihm tief in die Augen schaute. Beide bewegten sich nicht. Auch Kathy versuchte sich zu rühren, doch dieser Druck der auf ihr lag war ungeheuer Schwer. Sie schaffte es lediglich sich Zentimeter zu erheben, fühlte jedoch wie ihr Körper unter extremer Anstrengung litt. Sie sah zu Vincent und dem Mädchen, das plötzlich zitternd die Hände sinken ließ und einfach nach hinten weg kippte. Vincent bäumte sich wieder gerade auf, als Kathy fühlte wie der Druck verschwand. Sie richtete sich auf und schaute wieder nach vorn zu Vincent, zumindest dort wo er hätte stehen sollen, denn dort war er nicht mehr. Stattdessen hörte sie ein dumpfes Geräusch. Sie schaute nach links und sah das zweite Mädchen, wie es nach vorn kippte und Vincent hinter ihr stand, der ihr mit der Handkante einen Schlag in den Nacken verpasst haben musste. Als Kathy wieder auf den Beinen war massierte sie ihre Schultern. Was waren das bloß für Teufelskräfte gewesen. Kathy würde sich deswegen den Kopf zerbrechen müssen, denn nun stand Shepeard von seinem Thron auf, die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Was hast du mit ihr gemacht?« knurrte er wütend und deutete auf das Mädchen das mit weit aufgerissenen Augen und zitternd auf dem Boden lag und panisch atmete. Vincent der nun weniger als 3 Meter von Shepeard entfernt war ließ die Hand wieder sinken und fixierte ihn mit seinen Rot glühenden Augen. »Du kennst doch ihre Teufelskraft. Anscheinend hätte sie nie in meinen Kopf gucken sollen« sagte Vincent spielerisch. In seinen Kopf gucken? Konnte das Mädchen etwa Gedanken lesen? Fragte sich Kathy als sie zu dem Mädchen sah das auf dem Boden lag und plötzlich einmal kurz zuckte und dann erstarte. Kathy wunderte sich was war als ihr die Bauchdeck aufplatzte. Mit Schock in den Augen sah Kathy das Blut und die Eingeweide auf den Boden aufklatschen. Sie fühlte ein unangenehmes, warmes Gefühl im Magen und konnte nicht anders als sich zu übergeben. Auch der Magen des anderen Mädchens war aufgeplatzt. Langsam sickerte das Blut unter ihrem Körper hervor und umschloss Vincents Schuhe. Dieser schaute kurz zu dem Mädchen und dann zu Shepeard dessen Gesicht ein widerliches Grinsen aufzeigte. Das Gefolge von Shepeard wich zurück. Sie schienen nun von blanker Furcht gepackt zu sein wenn sie ihren Kapitän sahen, der ohne mit der Wimper zu zucken vier seiner Errungenschaften geopfert hatte, lediglich weil diese versagt hatten. Vincent schaute über seine Schulter zu Kathy, die am Boden kniete und keuchte. Sie wischte sich mit dem Handrücken das Kinn ab und schaute zu Vincent. Ihre Blicke trafen sich. Er brauchte nichts sagen, sie nickte lediglich. Langsam stand sie auf und lief in Richtung Tor um dieses zu verlassen, oder eher um Platz zu schaffen. Auch wenn Vincent ein Rätsel sein konnte, hatte sie die Wut in seinen Augen deutlich erkennen können. Zu ihrer Überraschung, flüchteten sogar die Gefolgsmänner von Shepeard. Im Tempel wurde es leer und mit dem letzten flüchtigen Schlug die Tür zu. Vincent wannte sich Shepeard zu der die vor der Brust verschränkten Arme zu Boden sinken lies. »Rose Wind« Vincents Augen verengten sich als ein kurzer, aber schneller Wind wie aus dem nichts auftauchte. Plötzlich passierte es. Schnitte taten sich auf Vincents Gesicht und seiner Kleidung aus. Blut quoll hervor. Er wich nicht zurück, sondern blieb auf dem Fleck stehen und schaute weiter zu Shepeard. »Dachte mir das du ein Harter Kerl bist« sagte er und streckte die Hand nach ihm aus. »Rose Cataklysmus!« Der Wind wurde stärker und nun wurde Vincents Vermutung bestätigt, in dem Wind tanzten Rosenblätter. Dieses mal sammelten sie sich vor Shepeards Hand, dutzende, tausende unzählbar viele, bis diese in einem Orkan ausbrachen der auf Vincent zu hielt. Kathy die vor der Tür stand, hinter sich die Piraten, fragte sich was drinnen passierte als ihr Instinkt sich meldete. Mit einem Hechtsprung, warf sie sich zur Seite, gerade rechtzeitig, als ein rosa Orkan aus dem Tor fegte und alles zerriss was er erfasste. Auch die Piraten sprangen zur Seite, manche jedoch zu spät. Shepeard nahm die Hand runter und der Orkan versiegte und gab den Blick auf den Unberührten Vincent frei. »Ah richtig, deine Schilde, verstehe« murmelte Shepeard der nun auf Vincent zusprang. Eine schnelle rechte, doch Vincent macht einen Schritt zur Seite und sah noch das fiese Grinsen von Shepeard, zu spät. Er fühlte wie sich ein starker Druck auf seinen Rücken ausübte und er von einen Strom aus Rosen erfasst wurde und durch die Tempel Wand geschleudert wurde. Vincent rollte sich ab und kam schnell wieder auf die Beine, da setzte Shepeard schon nach. Zwei Rosen Ströme gleiteten auf ihn zu, Vincent sprang hoch, doch die Ströme folgten ihm. Die Augen der Katzen Dame folgten Vincent, sie erkannte in welcher Gefahr er sich befand als sie das Loch am Rücken seines Mantels sah. Viele tiefe Schnittwunden waren zu sehen die Stark bluteten. Auch wenn die Sorge in ihr hoch stieg, wusste das Vincent es schaffen würde. Gekonnt sprang Vincent von Schild zu Schild das in der Luft erschien und ihm halt bot, damit er gezielt durch die Luft sausen konnte, bis er auf dem letzte Schild jedoch stehen blieb und die Ströme ihn erfassten, jedoch an seinem Schild der ihn dieses mal komplett umhüllte. Von Rosenblättern getragen wurde auch Shepeard in die Luft gehoben der sich seiner selbst überlegen fühlte. Der Schild verschwand wieder und Vincent seufzte. »Nah, langsam aus der Puste?« Vincent streifte sich den Mantel von den Schultern und ließ diesen hinunter gleiten. Kurz vor Kathy landete der Mantel auf dem steinernden Boden, sie kniete sich nieder und hob diesen auf als plötzlich ihre Sicht schwarz wurde. Jedoch nicht vor Ohnmacht. Etwas war hinunter gefallen das ihre Sicht versperrte. Sie griff sich ins Gesicht und nahm das schwarze Shirt hervor, das Vincent vor wenigen Sekunden noch anhatte. »Wird das jetzt ne Stripshow oder was?« murmelte sie und schaute hoch. Vincent ließ seine Schultern kreisen. »Nein, aber langsam genervt davon mir immer wieder neue Klamotten kaufen zu müssen du billige Floristin« murmelte Vincent lässig und massierte mit der rechten seinen Nacken, er schien Shepeard schon gar nicht mehr ernst zu nehmen, was diesen jedoch um so mehr reizte. »Du solltest aufpassen Junge, sonnst wirst du-« »Weißt du das witzige ist« unterbrach ihn Vincent. »Du denkst ich sei ein Kopfgeldjäger, Lebend oder tot ist die Devise. Allerdings ist meine Berufsbezeichnung lediglich auf töten beschränkt« sagte er kühl und führte die Hände aneinander und ließ die Fingerknöchel knacken. »Und glaub mir, darin bin ich gut« sagte er und verschwand plötzlich von der Stelle um im nächsten Moment vor Shepeard auf zu tauchen um ihn einen Hieb mit der Faust zu verpassen der sich gewaschen hatte. Shepeard verlor das Gleichgewicht, riss die Hand hoch und ein Rosen Strom schoss auf Vincent zu, doch plötzlich stieß wieder diese Rote Energie hervor die ihn umhüllte und den Rosen Strom beim aufprall zerriss. Shepeard starte auf Vincent und sah nur sein Knie vor schnellen das ihm mitten im Gesicht erwischte und zurück warf. Shepeard fing sich unter Anstrengungen und hielt sich das Gesicht. Vincent richtete sich gerade auf und streckte seinen Arm nach Shepeard aus. Er spreizte Zeige und Mittelfinger nach vorn um die ein rotes Licht surrte. »Ich zeig dir was ich meine« sagte Vincent mit einem siegessicherem Grinsen als das rote Leuchten verschwand. »Devil Trigger!« Ein Schwall aus dunkel roter Energie stieß hervor, auf Shepeard zu, der von der mächtigen Attacke erfasst wurde und mit einem Schrei hinaus aufs Meer gestoßen wurde. Die Inselbewohner beobachtete wie ein Roter Strahl mitten in der Luft zu entstehen schien und hinaus aufs Meer jagte. Kathy und die Piraten die jedoch nah genug dran waren sahen genau was sich dort oben abspielte. Als der Strahl versiegte, nahm Vincent den Arm runter und lies sich auf seinem Schild hinunter. Dieser versiegte als er nah genug am Boden war. Seine roten Augen blieben jedoch. Kathy lief auf ihn zu und musterte ihn. Die Schnittwunden bluteten stark. Aber dennoch wirkte er ungewöhnlich fit. Er nickte auch nur kurz und nahm ihr den Mantel aus den Armen, denn sie völlig unbewusst noch mit sich rum getragen hatte. Mit einem einfach Schwung warf er sich diesen über. »Lass uns zurück zum Schiff gehen« sagte er. Auf dem Weg hinunter, den Vincent bestrebt antrat, konnte Kathy natürlich nicht still bleiben. Wie konnte sie auch, wenn man bedachte was für Fragen aufgekommen waren, ganz davon mal ab das Vincent verletzt war und völlig apathisch wirkte. Die Piraten hatten schnell die Flucht ergriffen nachdem der Kampf beendet war. Kathy wollte ihm am Arm ziehen, doch er lief unbehindert weiter. Langsam ging die Sonne unter und die Dämmerung setzte ein. Sie wollte alles wissen, über Shepeard, über die Mädchen, die beiden Männer, auch wenn ihr für einen kurzen Moment übel wurde, wenn sie an deren Schicksale dachte. Woher hatte er das alles gewusst, warum wirkte der ganze Kampf auf ihn als wäre er dies gewohnt. Auch ging Kathy ein Frage nicht aus dem Kopf, vor der sie sich jedoch zu fürchten schien, denn sie brachte es nicht heraus, warum es sein Beruf zu sein schien, zu töten. Sie hatte selbst was gegen Kopfgeldjäger die mit übertriebener Brutalität vorgingen, lediglich damit sie Geld bekamen, doch Vincent schien lediglich zum töten unterwegs zu sein. Wahrscheinlich war das sogar die Antwort auf das Wissen über Shepeard und die Rose Devils. Als sie den Hafen erreichten, stieg langsam die Wut in Kathy auf und mit einem Schlag auf seinen Rücken, machte sie auch deutlich das sie die Schnauze voll hatte und es nicht mehr sehen konnte das er ihr auswich, aber verlangte das sie mitkommen sollte. Als sie die Hand runter nahm und er dennoch weiter lief, merkte sie etwas warmes auf ihrer Hand. Irritiert schaute sie nach, Blut. Vincents Blut. Ihre Nackenhaare sträubten sich auf und sie wischte es an dem Shirt von Vincent ab, das sie merkwürdigerweise mitgenommen hatte. Auf dem Schiff, hatte Kathy es schon beinahe aufgegeben und schaute ein letztes mal zu Vincent. »Sagst du mir jetzt endlich mal die Wahrheit?« fragte sie mürrisch, als Vincent sich das erste mal nun zu ihr umdrehte und seine roten Augen sie ungewöhnlich leer anschauten. »Wenn ich wieder wach bin« sagte er und kippte plötzlich nach vorn und knallte hart auf dem Hartholz Boden des Decks auf. Kathy erschrack und kniete sich zu ihm nieder. Sie drehte ihn rum. Er schwitzte unglaublich stark, kein Wunder, sein Körper war ungewöhnlich heiß. Sie versuchte ihn den Mantel auszuziehen, bis sie schließlich an diesem herum riss, bis Vincents Oberkörper wieder frei war und sie seinen rechten Arm sah. Was sich an diesem abzeichnete hatte sie schon einmal gesehen. Rote Risse zierten sich über die Haut und jede einzelne Ader pulsierte, als würde sie unter starkem Druck stehen. Er keuchte schwer und schien starke Schmerzen zu haben. »Scheiße, warum bist du bloß so unhandlich« fluchte sie und griff Vincent unter die Arme und hievte ihn auf ihrem Rücken. »Boah ist der schwer« Sie trug Vincent nach unten in die Kajüte die eigentlich sie bewohnte, aber Vincent brauchte Hilfe. Sie legte ihn erst mal in dem Bett ab und ging in das Anliegende Bad und drehte das kalte Wasser auf. Schnell floss es in die Wanne, zum Glück funktionierte diese ohne Probleme. Sie ging wieder zu Vincent und legte ihre Hand auf seine Stirn. Er war heiß und schwitzte noch immer stark, seine Atmung hatte sich jedoch glücklicherweise wieder beruhigt. Sie setzte sich auf die Bettkante und seufzte etwas, mit einer kleinen Spur der Erleichterung in ihrer Atmung. Sie fühlte seinen Puls, sehr schnell. Sie schaute zur Wanne, langsam war sie voll genug um ihn hinein zu legen, ausziehen würde sie ihn garantiert nicht, soweit kam es noch. Sie umfasste seinen Arm und schwang ihn wieder auf ihren Rücken und trug ihn das letzte Stück und ließ ihn in das kalte Wasser fallen. Sie ließ sich neben der Wanne runter und lehnte sich gegen diese. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)