Something wrong von Turiana ================================================================================ Epilog: Monster --------------- Itachi begutachtete zufrieden die Hütte, in der sie wohnen würden. Sie wurde ihnen kostenlos zur Verfügung gestellt, und obendrein würden sie von dem Geld, das sie für die Ermordung des Monsters verdienten, sicher zwei bis drei Wochen leben können. Kurz verdunkelte sich das Gesicht des Vampirjägers, als er daran dachte, wieso Sasuke nicht hier war. Er hätte bei der Verhandlung dabei sein sollen, um zuzusehen und zu lernen. Stattdessen lernte er das Töten von Menschen. Es war schwierig für Itachi, damit umzugehen, zumal er manchmal das Gefühl hatte, es sei nicht sein Bruder, der mit ihnen zusammenlebte. Es waren Kleinigkeiten, die er gerne verdrängte. Das Sasuke sich ungern in der Nähe ihrer Eltern aufhielt. Das Sasuke immer im Auge behielt, wo ihre Waffen waren. Es war auch diese Stille, die ihn umgab. Sein kleiner Bruder war nie so ruhig gewesen. Es war nichts, was mit der Veränderung zu einem Vampir zu tun hatte, da war sich Itachi sicher. Aber nicht einmal vor sich selbst wollte er das alles eingestehen. Es war immer noch Sasuke, sein kleiner Bruder. Der langhaarige hoffte, dass sich diese Veränderungen noch legten. Das Sasuke sich wieder an ihn und seine Eltern erinnerte und nicht mehr glaubte, sie könnten ihm etwas antun. Denn ob Itachi seinen Bruder verletzen konnte wusste er nicht. Ihm graute es bei der Vorstellung. Deshalb war er insgeheim über Kakashis Anwesenheit erleichtert. Dieser behielt Sasuke im Auge, und sollte etwas Unvorhergesehenes geschehen könnte er eingreifen. Sasuke in Zaum halten. Darauf vertraute Itachi, auch wenn er den grauhaarigen Vampir eigentlich gar nicht kannte. Noch vor der Dämmerung erreichten Kakashi und Sasuke das Dorf. Im Gegensatz zu Kakashi war dessen Schüler sehr erschöpft, da er um diese Zeit eigentlich längst schlief. Ihnen blieb zwar nicht mehr viel Zeit, aber sie würden es schaffen. Der ältere Vampir wollte mit Itachi und dessen Eltern über den Zwischenfall im Wald reden, der ihm sehr zu denken gab. „Wer seid ihr?“, rief ihnen ein Dorfbewohner zu. Langsam und mit erhobenem Speer näherte er sich den beiden Vampiren. Kakashi schob Sasuke hinter sich. Er würde mit dem Mann reden, sein Schüler könnte Probleme bereiten. Der jüngere wirkte auf ihn instabil, seit er den anderen Vampir getötet hatte. Zudem hatte Sasuke mehr Blut getrunken als er gebraucht hätte. Kakashi ahnte, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, wusste aber nicht genau, was es war. Noch hoffte er, dass er sich Sasukes Instabilität nur einbildete. Aber ihm fiel auf, wie hellwach dieser auf einmal war. Kein gutes Zeichen. Und das nächste Zeichen war noch schlechter. Sasukes Augen funkelten blutigrot, was eigentlich nicht sein durfte. „Das ist Sasuke und ich bin Kakashi“, stellte sich der ältere Vampir vor. „Wir gehören zu den Jägern, die gestern in euer Dorf gekommen sind.“ Der Mann drückt die Spitze des Speers an Kakashis Hals. „Ihr seid Monster. Der Junge zumindest. Auf deine Lügen falle ich nicht herein“, zischte er. Doch bevor er dem Grauhaarigen auch nur eine Schramme hätte zufügen können, regte sich Sasuke. Der Mann hatte die Bewegung, die in den Schwarzhaarigen gekommen war, nicht einmal bemerkt. Schon stürzte sich der jüngere Vampir auf den deutlich größeren Menschen und rammte seine Zähne in dessen Hals. Zusätzlich stach er mit einem Kunai in den Rücken seines Opfers, trennte hierbei wichtige Nerven und Blutgefäße. Der große Körper sackte zu Boden und Kakashi erkannte die Panik in den Augen des Mannes, der sich nie wieder würde bewegen können. Aber er sollte den nächsten Morgen ohnehin nicht mehr erleben. „Sasuke!“, zischte der Ältere und packte seinen Schützling grob an der Schulter. „Reiß dich zusammen!“ Der Jungvampir zischte, blickte seinen Lehrer aus noch blutroten Augen an. Das Blut des Mannes klebte an seinen Lippen, und dieser lebte noch. Kakashi zog das Kunai aus dem Rücken des Menschen und bereitete dessen Leben ein schnelles Ende. Sasuke zitterte, als er das Blut sah. Der ältere zerrte ihn auf die Beine. „Was soll das?“, murrte der Jungvampir. „Er hat uns bedroht!“ „Du musst trotzdem ruhig bleiben“, mahnte Kakashi, als Schritte laut wurden, und schob den Jugendlichen hinter sich. „Er hatte Angst. Und jetzt benimm dich. Denk an die anderen.“ Sasuke schnaubte abfällig, blieb aber gehorsam hinter seinem Lehrer stehen, als mehrere Menschen auf sie zuliefen. Es waren Männer, die wie Sasukes Opfer Speere bei sich trugen. Und obwohl der Jüngere um diese Zeit eigentlich längst schlief, war er nicht mehr müde; im Gegenteil. Er fühlte sich berauscht, hellwach und klar. Ihm gefiel das Blut, das den Boden tränkte. Der Geruch der Leiche. Die Angst der Männer, die ihr Dorf voller Menschen schützen wollten. Und Kakashi sah es ihm ganz genau an, als er sich kurz zu seinem Schützling umdrehte. Als Rufe von draußen in ihre Hütte schallten, wollte Itachi sich vom Küchentisch erheben, um Sasuke und Kakashi zu begrüßen. Seine Mutter winkte ab. „Bleib du ruhig hier, ich gehe den beiden entgegen“, lächelte sie. Deutlich konnte man ihr die Sorge um ihren Jüngsten ansehen. Itachi wiedersprach ihr nicht. Es war nicht ungewöhnlich, dass es Aufruhr gab, wenn Kakashi und Sasuke ein Dorf betraten. Passiert war noch nie etwas. Dennoch hatte der ältere Bruder ein mieses Gefühl. Er war unruhig und glaubte, etwas sei anders als sonst. Benennen konnte er nicht, was ihn störte, weshalb er seinen Eltern gegenüber auch nichts erwähnte. Vielleicht bildete er sich nur etwas ein. Es war alles, wie es sein sollte. Die Leute waren immer misstrauisch und bekamen Angst, wenn Sasuke und Kakashi ein Dorf betraten. Es war nicht ungewöhnlich. Sobald sie die Unruhe der Dorfbewohner mitbekamen ging deshalb einer von ihnen an den Dorfrand, um für die beiden Vampire zu bürgen. Sie waren es gewohnt. Aber die Unruhe blieb in Itachi. Vielleicht wurde er ja verrückt. Diese ständige Sorge um Sasuke und dessen Veränderungen trieb ihn wohl in den Wahnsinn. Und die Schuldgefühle, weil er seinen kleinen Bruder nicht gut genug geschützt hatte. Er hatte zugelassen, das Sasuke gewählt worden war. Er hatte dieses Monster zu spät umgebracht, hätte es direkt töten sollen bevor Madara Sasuke wählte, auch wenn er bei dem Versuch gestorben wäre. Sasuke wäre es wert gewesen. Er hätte zumindest das Gefühl gehabt, Sasuke so von dieser Bestie fernhalten können. Hätte versuchen können, sich das zumindest einzureden. Jedes Mal, wenn er seinen jüngeren Bruder sah, kamen die Schuldgefühle. Wenn er seine Eltern ansah waren sie ebenfalls da. Sein Fehler zerstörte ihre ganze Familie. Auch wenn weder sein Vater noch seine Mutter ihm die Schuld gaben- er tat es. Denn er hatte Sasuke nicht gut genug abgeschirmt. Er hatte Madara nicht getötet, bevor dieser Sasuke gewandelt hatte. Itachi hatte versagt, und das beim Schutz seines Bruders. Dabei hatte er sein Leben lang an nichts anderes gedacht, seit dieser auf der Welt war. Nein, noch länger: Seit er damals gewusst hatte, dass er ein Geschwisterchen bekommen würde. Doch nun fühlte er sich, als sei er der schlechteste große Bruder der Welt. Kakashi keuchte schmerzerfüllt auf. Sasuke hatte die Klinge des Wurfmessers tief in seinen Brustkorb gerammt. Vage vernahm er das schrille Kichern des Jüngeren, bevor ihn erneut ein tiefbrennender Schmerz an den Rand der Bewusstlosigkeit drängte. Diesmal war ihm eine Klinge in den Rücken getrieben worden. Wenn der grauhaarige Vampir ehrlich war, wünschte er sich einen schnellen Tod. Das er sterben würde war ihm klar, aber der andere schien sich an seiner Qual zu ergötzen. Sasuke war wirklich ein Monster geworden, viel schlimmer als Madara es jemals gewesen war. Der Ältere war ihm kräftemäßig gesehen eigentlich überlegen, aber das glich Sasuke durch Wahnsinn und Raserei schnell aus. Immerhin, tröstete sich Kakashi, konnten so ein paar Menschen fliehen und benachrichtigten hoffentlich Sasukes Familie. Er wusste, dass diese in der Lage war, den Jungvampir aufzuhalten. Und er flehte darum, dass ihm ein schnelles Ende ermöglicht wurde. Mittlerweile lag Kakashi seitlich im Dreck und Sasuke kniete über ihm. Und er hielt noch immer mehrere Kunai in den Händen. Ein müder Blick Kakashis in die Augen des Überlegeneren verdeutlichte ihm, das er so schnell nicht sterben durfte. Sasuke genoss es, ihn zu foltern. Und erst wenn Kakashi starb, würde er sich ein neues Opfer suchen. Mit einem Mal war es dem Älteren egal. Er hatte Leute schützen wollen, die er nie zuvor gesehen hatte, weil er kein Monster war. Zumindest wollte er nie mehr Monster sein als notwendig. Deshalb hatte er Sasuke in seinem neuen Leben begleiten wollen. Er wusste selbst, wie sehr diese ganze Umstellung einen Jungvampir überfordern konnte. Auf diese Weise wollte er Buße tun für die Leben, die er zum Überleben genommen hatte. Aber nun zollten der immense Blutverlust und die Folter ihren Tribut: Kakashi war müde. Unendlich müde. Als Sasuke dann die nächste Klinge in seinen Körper stechen wollte, hob Kakashi mit aller verbliebenen Kraft die Hand und packte die Klinge, um sie an seinen Hals zu drücken. Er fühlte nicht einmal mehr, wie sich das Metall seinen Weg durch Haut und Muskeln und Sehnen und Blutgefäße fraß. Das gierige Funkeln in Sasukes Augen, blutdürstig und wahnsinnig, sollte das Letzte sein, was er jemals in seinem langen Leben sah. Und die Enttäuschung und Wut in Sasuke, als der Jungvampir begriff, dass sein wunderbares Folteropfer gestorben war, bevor er es ihm erlaubt hatte. Hasserfüllt schrie der jüngere auf und stach immer wieder mit einem Kunai auf den Toten ein. Plötzlich vernahm er Schritte, die sich ihm näherten. Erst jetzt fiel ihm auf, wie still es in seiner Nähe geworden war, als wäre alles Leben in seiner Umgebung mit dem seines Lehrers ausgelöscht worden. Die Rufe der zwei, drei Dorfbewohner, die ihm entkommen waren, nahm er gar nicht wahr. Er wusste, sie würden zu den Vampirjägern fliehen, aber es interessierte ihn nicht. Er hörte diese Schritte, mal rennend, mal zügig gehend, und er roch die Frau. Sie war ihm nicht unbekannt, doch es interessierte ihn nicht. Er würde mit ihr das tun, was Kakashi ihm verweigert hatte. Also lief er ihr entgegen, von einer Vorfreude erfüllt, die er so noch nie gekannt hatte in seinem kurzen Leben als Vampir. Laute Rufe und ein schnelles heftiges Klopfen an ihrer Hüttentür riss die beiden Uchiha aus ihren Tätigkeiten. Itachi hatte sich ablenken wollen und zu seinem Vater gesetzt, der ihre Waffen reinigte und pflegte, stumpfe Klingen ausmusterte. Sie würden sie bei einem Schmied reparieren lassen. Danach würden sie weiterziehen zu einem neuen Auftrag, und wieder würde Itachi sich Sorgen um seinen kleinen Bruder machen, der immer hinter ihnen zurückfiel, weil er tagsüber schlief. Zudem konnte Itachi nicht abstreiten, das er den Eindruck hatte, das Kakashi es beabsichtigte, sie von Sasuke fern zu halten. Trotzdem vertraute er dem Vampir, der ihnen geholfen hatte. Und er schien gut mit Sasuke umgehen zu können, darauf kam es an. Aber seine Vorstellungen ihres neuen, anderen Familienlebens endete in diesem Moment. Er bemerkte, wie sein Vater zur Tür ging und diese öffnete. Ein totenbleicher junger Mann stand vor ihnen, und aus jeder seiner Pore sprach die Panik. Er zitterte am ganzen Leib. Itachi brauchte ein paar Sekunden, um ihn als den Mann zu erkennen, bei dem sie direkt nach ihrer Anreise ein paar Lebensmittel gekauft hatten. Nun sah der gelassene Mann, der etwa so alt wie Itachi selbst sein musste, aus, als wäre er dem Tod höchstselbst begegnet. Und erst jetzt nahm der schwarzhaarige die Rufe wahr und die flüchtenden Menschen, die an ihrer Unterkunft vorbei in Richtung Wald rannten. „Was ist passiert?“, fragte Fugaku mit einer Ruhe, die Itachi bewunderte. Er selbst würde am liebsten herausstürmen und Sasuke suchen, der irgendwo in diesem Chaos sein musste. Vielleicht kämpften sein kleiner Bruder und Kakashi zusammen mit ihrer Mutter gegen die Angreifer, um Zeit zu schinden. Es hört sich nicht nach einem Kampf an, flüsterte eine grausame, hämische Stimme in seinem Kopf. Der Mann sackte förmlich in sich zusammen. Itachi half seinem Vater, ihn in die Hütte zu ziehen, wo er sich auf einem niedrigen Hocker zusammensinken ließ und in Tränen ausbrach. Mit gerunzelter Stirn blickte der ältere Sohn zu seinem Vater, der nur den Kopf schüttelte. „Die Wachen sind tot“, berichtete der Dorfbewohner dann hastig und mit sich überschlagender Stimme. „Ich habe es gesehen. Zwei Fremde kamen, und der eine war kein Mensch. Dieses Ding hat die Wachen einfach umgebracht, und dann einfach mit allen anderen Menschen weitergemacht, die er kriegen konnte. Seinen Begleiter, der ihn wohl fortbringen wollte, hat es auch umgebracht. Es hat ihn gefoltert, und der Mann war noch am Leben. Das habe ich gesehen, als ich mich einmal umgedreht habe.“ Die Stimme des Mannes brach und trockene Schluchzer zerrissen die Stille in der Hütte. Fugaku war aschfahl geworden und sah aus, als wäre er um Jahre gealtert. Itachi wusste warum. Wahrscheinlich sah er selbst kein bisschen anders aus. Auf einen Wink seines Vaters hin packte er ihre Waffen zusammen. Als er nach seinem Katana griff, zögerte er. Dafür gibt es keinen Grund, sagte Itachi sich. Es wird das Monster sein, das wir jagen sollten. Wahrscheinlich kommen Sasuke und Kakashi erst in der nächsten Nacht an, weil sie so viel üben. Kakashi hat sich bisher immer an den Zeitplan gehalten, wiedersprach ihm diese grässliche leise Stimme. Wenige Sekunden später verließen Vater und Sohn die Hütte. Der Mann würde das Dorf verlassen. Fugaku hatte ihn gebeten, die anderen Überlebenden zu finden und mit ihnen in der Nähe zu bleiben. Beiden machte der Zeitpunkt des Angriffes Sorgen, denn bis zur Dämmerung würde es nicht mehr lange dauern. Eigentlich zeigten sich um diese Zeit keine Monster mehr. In der Nacht war ein Überfall um einiges leichter. Ihnen entging die Stille nicht, die sich mittlerweile im Dorf verbreitet hatte. Auf dem Weg von ihrer Hütte zum Dorfplatz waren ihnen noch vereinzelt Menschen begegnet, aber je näher sie dem Dorfeingang kamen, desto stiller wurde es. Es war unheimlich. „Wir könnten Sasuke und Kakashi brauchen“, flüsterte Itachi, als sich die beiden an der nächsten Hütte vorbeistahlen. „Irgendetwas ist faul an der Sache.“ Fugaku schüttelte den Kopf: „Das Faule an der Sache ist, das wahrscheinlich Sasuke für das Chaos hier verantwortlich ist.“ Entschieden schüttelte der jüngere seinen Kopf. „Sasuke ist bei Kakashi gut aufgehoben. Er würde keine Menschen töten.“ Doch sein Vater warf ihm einen Blick zu, der ihm Magenschmerzen bereitete. Unser Sasuke ist gestorben, und das weißt du. Und die Stimme in seinem Inneren lachte zustimmend. Sie erreichten den Tatort schon ein paar Meter weiter. Itachi wurde übel, als er die zerstümmelten, aufgeschlitzten Menschen sah, deren Organe aus den Körpern herausgerissen wurden. Die Leichen waren über den ganzen Dorfplatz verteilt. Und dort am Rande, vielleicht zehn Schritte von ihnen entfernt, raschelte es plötzlich und hellrote Augen funkelten die Neuankömmlinge an. Itachis Herz raste und ihm war speiübel, als die dunkle schmale Person im langsam heller werdenden Licht der Dämmerung einen Blick auf eine weitere übel zugerichtete Gestalt zuließ. Eine Frau lag dort, und sie war so blutverschmiert, das Itachi sich zusammenreißen musste, um sich nicht zu übergeben. Tiefe Schnitte klafften in Beinen und Armen. Ihr Brustkorb war offengelegt und Itachi konnte ihre Organe sehen und Blut. Viel Blut. Überall. Der Körper zuckte sogar noch. Lange war die Arme noch nicht tot. Der ältere Bruder war so geschockt vom Zustand des letzten Opfers, den Schnitten und Kratzern und Bissspuren, das er seine Mutter erst anhand der Reaktion seines Vaters erkannte. Dieser stürmte den Namen seiner Frau brüllend mit erhobenem Katana auf das irre lachende Wesen zu, das seine Mutter umgebracht hatte. Doch mit einem Geschick, das nicht normal war –nicht einmal für einen Vampir oder ein anderes Monster, das er kannte-, wich die Kreatur seinem Vater aus. Und dann erst erkannte Itachi eine weitere Leiche. Graue Haare waren dunkel vom Blut, aber die dunkelroten toten Augen starrten ihn an. Kakashis Kehle war aufgeschnitten worden. Das Tuch, welches sein Gesicht immerzu verborgen hatte, war zerschnitten, und mit ihm das Gesicht des Vampirs, der sich um seinen Bruder gekümmert hatte. Nun hat sich Sasuke um ihn gekümmert, zischte diese hämische Stimme in seinem Inneren. Und die Kreatur, die seine Mutter, die Dorfleute und auch Kakashi umgebracht hatte… Es war Sasuke. Blutverschmiert und irre lachend mit hellroten Augen stand sein kleiner Bruder da und schien sich prächtig zu amüsieren. Die einsetzende Dämmerung ignorierte er schlichtweg, oder er bemerkte es einfach nicht. Weil er verrückt geworden ist. Das Blut rauschte in seinen Ohren und Itachis Kopf fühlte sich an, als wollte er platzen. Die Hand, in der er sein Katana hielt, zitterte. Sasuke hockte sich grinsend hin und funkelte ihn gierig an. Er hat deine Mutter getötet. Und viele andere auch, hörte Itachi eine andere Stimme in seinem Kopf. Die von Kakashi, glaubte er. Ich wollte ihn noch aufhalten. Manche Vampire werden nicht alt, hatte Sasukes Lehrer einmal gesagt. Fest packte Itachi das Katana mit beiden Händen. Hoffte, seine zitternden Hände so zu beruhigen. So weit zu beruhigen, das er gegen seinen eigenen kleinen dummen hilflosen Bruder kämpfen konnte, der das geworden war, war er so sehr gefürchtet hatte. Itachi stand seinem lebendig gewordenen Albtraum gegenüber. Seinem eigenen Bruder. Du wirst niemanden mehr töten, Sasuke, beschloss Itachi. Das Monster sah zu, wie sich Vater und Sohn mit einem einzigen Blick absprachen und gluckste. Es freute sich schon darauf, seine beiden nächsten Opfer zu töten und zu foltern. Oh, wie er sich darauf freute! Er lachte auf und stürmte gleichzeitig mit den beiden anderen los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)