99 Duelle von Sins ================================================================================ Kapitel 30: Duell 30 - Müde --------------------------- Kakashi 14 : 15 Gai   Hastig griff der junge ANBU nach einem Ast, zog sich in die Höhe und entging in letzter Sekunde einem herannahenden Kunai. Er stiess sich weiter ab und formte noch im Rennen bekannte Fingerzeichen. Mit grellem Leuchten in der abendlichen Dämmerung erschien Chidori in seiner Hand. Sein Sharingan hatte längstens errechnet, wie die Chance für seinen Gegner war. Wie auf einen unsichtbaren Wink hin, drehte sich um und erkannte entsetzt, dass sich einer von hinten hatte anschleichen können und ihn nun von oben ansprang. Im Mondlicht sah er das Katana aufblitzen, welches definitiv sein Todesurteil war, wenn er nicht schleunigst etwas tat. Chidori erlosch in seiner Hand und er liess sich ohne Kontrolle vom Ast fallen. Sein Angreifer erstach in dem Moment seinen eigenen Mann. So geht’s natürlich auch …   Kakashi drückte es die Luft aus der Lunge, als er ungebremst auf dem harten Waldboden aufschlug. Einen kurzen Moment war er komplett orientierungslos und versuchte die aufkeimende Panik zu unterdrücken, da es ihm immer noch schwer viel Luft zu holen. Leicht verschwommen nahm er war, wie sich plötzlich dicke Äste um ihn schlängelten und ihn im letzten Moment vor seinem Angreifer in Sicherheit brachte. Weitere Wurzeln schossen aus dem Boden empor, ergriffen den Feind und würgten ihn gnadenlos, bis er Tod in sich zusammenbrach. „Senpai? Ist alles in Ordnung?“, fragte eine bekannte Stimme durch die Tiermaske und sanft liessen ihn die Äste zu Boden gleiten. Der junge ANBU zog tief Luft ein und nickte kurz gebunden. „Danke Tenzou…“ „Bist du verletzt?“ „Paar Schrammen .. nichts ernstes… ab nach Hause … bevor die Verstärkung hier noch eintrudelt…“, befahl Kakashi und erhob sich vom Waldboden.   Die Stadt schien zu brennen, als sie endlich ihr Heimatdorf erreichte. Die letzten Sonnenstrahlen setzten orange Lichtakzente und der Himmel über den Felsgesichtern glühte rot.  Der silberhaarige ANBU seufzte tief und streckte sich. „Endlich wieder zu Hause..“, murmelte er leise und sie betraten gemeinsam, die leergefegten Strassen Konohas. „Ich bringe eben noch die Schriftrolle zu Yondaime…“ Tenzou nickte nur kurz gebunden und verabschiedete sich von seinem Truppenführer.   Der Weg kam ihm unendlich länger vor als normal. Er liess die Schultern hängen und nun, da das Adrenalin langsam zurück wich, spürte er die unsägliche Müdigkeit die ihn fast in die Knie zwang. Er schüttelte den Kopf und betrat das Gebäude am hinteren Ende der Stadt. Seine Beine führten ihn nach oben und er klopfte an der Tür. Sofort wurde er hereingebeten. „Minato … Sensei…“, murmelte er leise und verbeugte sich kurz. Er unterliess es, die Maske abzuziehn. So abgenutzt wie er sich fühlte, musste ihn sein Mentor nun nicht sehen. Er kramte die Pergamentrolle aus seinem Umhang hervor und überreichte sie dem Blondhaarigen. Dankbar nickte der Hokage und begutachtete seinen ehemaligen Schüler. „Willst du dich nicht setzen, Kakashi?“ Der junge ANBU verneinte dankbar und erneut überkam ihn einen Welle der Müdigkeit. Nur mit einigen Schwierigkeiten konnte er dem Gesprächsverlauf noch folgen. Plötzlich grinste der Yondaime und sein Gegenüber hob fragend den Kopf. „Minato-sensei?“ „Du warst ziemlich lange Weg …“, wiederholte er seinen vorherigen Satz. „Ging alles gut?“ Kakashi verneinte und hielt sich dann an der Tischplatte fest, da ihn ein Schwindelgefühl überkam. Er brauchte einen Moment bevor er die Frage beantwortete. „Nein .. wir sind in mehrere Hinterhalte geraten und die ganze Mission dauerte drei Wochen länger als vorgesehn…“ „Am besten du gehst jetzt nach Hause …“   Inzwischen war die Sonne ganz verschwunden und der Silberhaarige fröstelte stark. Als er die nächste Biegung nahm, stiess er mit einer Gestalt zusammen, die es ziemlich eilig zu haben schien. Normalerweise konnte er problemlos ausweichen, doch durch seine Müdigkeit liessen die antrainierten Reflexe ziemlich nach. „Gai…“, murmelte er leise und liess sich wieder auf die Beine helfen. Dann setzte er seinen Weg fort, ohne seinen ‚Rivalen‘ weiter zu beachten. Er hatte definitiv keine Energie mehr um sich noch mit ihm zu unterhalten. „Du warst lange weg, Kakashi..“ Der Silberhaarige drehte sich zu ihm um und seufzte kurz. „Solange auch nicht…“, murmelte er mehr zu sich selbst. „Deine Mission sollte angeblich zwei Monate dauern … Yondaime-sama wollte schon ein Suchteam nach dir losschicken … musst du es mit dem zu spät kommen, immer so übertreiben?“ Kakashi brachte ein müdes Lächeln zustande und öffnete die Haustüre zu seiner Wohnung. Eine feine Staubschicht wirbelte auf, als ein Windzug durch die Räume huschte. Die beiden Freunde fingen an zu husten. Ein wenig entsetzt blickte Kakashi seine vier Wände an, überall lag Staub herum, auf den Möbeln, auf den Bilderrahmen…. Und in jeder Ecke hatten sich Spinnweben angesiedelt. „Na .. das sieht ja aus hier … und du willst mir wirklich gerade weiss machen, dass du nicht lange weg warst?“ Kakashi schnaubte verächtlich. Da er in letzter Zeit von Mission zu Mission gehetzt war und vor seiner langen S-Rang auch kaum zu Hause war, musste es hier ja so aussehen. Resignierend zog er die Schuhe aus und trat ein. Er wollte gerade die Tür verschliessen, als auch Gai ihm folgte. „Ich kann dir definitiv nichts mehr anbieten…“, murmelte er erschöpft und der grüngekleidete Shinobi fing an zu Grinsen. „Aber ich dir … na komm .. der alten Zeiten willen .. ein klitzekleines Duellchen…“ Eigentlich wollte der Kopierninja erwähnen, dass er zuerst ein paar Stunden Ruhe brauchte, aber schlussendlich nickte er nur. „Und was hast du dir so vorgestellt…“ „Naja … mit dem Eingangsbereich einberechnet, hast du fünf Räume .. die wohl dringend geputzt werden müssen…. Wie wäre es, wenn wir ein Duell daraus machen, wer von uns schneller ist?“ Kakashi ging in die Küche und winkte Gai zu sich. Er öffnete seinen kleinen Schrank und holte mehrere Putzutensilien heraus. „Ich fange ihm Wohnzimmer an .. du meinetwegen hier in der Küche..“ Gai nickte zustimmend, während der Silberhaarige in den Raum gegenüber verschwand. Laut zählte der Jounin von drei auf null und ihr Duell startete.   Gai hatte angefangen mit einem Staubwedel die Küchenwände und Möbel von Staub  zu befreien, bevor er zügig mit einem nassen Lappen darüber wischte. Danach fegte er den Dreck am Boden zusammen und warf alles in den Mülleimer. Gepackt von seiner Energie der Jugend putzte er in Windeseile den Eingangsbereich, sowie die Treppe die in den oberen Stock führte. Oben angekommen öffnete er die Badezimmertür … spülte erst einmal das Klo und schruppte mit einem Schwamm die Wanne sauber, bevor er sich mit einem gelbgrünen Lappen dem Spiegel widmete. „3 Räume führe ich.. davon zwei kleine … ich muss einfach schneller sein und mehr als die Hälfte von seinem Schlafzimmer schaffen, bevor er es tut!“ Energisch öffnete er die Tür, doch zu seinem Erstaunen fand er den jungen ANBU nicht hier putzend. Grübelnd fasste er sich ans Kinn. So gross ist sein Wohnzimmer nun auch wieder nicht … vielleicht Er nahm die Treppe nach unten und betrat den besagten Ort wo er seinen Rivalen vermutete. Die Wände und auch die Möbel waren von jeglichem Staub befreit. Auch der Boden schien schon gewischt, selbst der Teppich war ausgeschüttelt worden. Doch wo war nun sein Rivale? „Kaka…“, er brach ab als er um das Sofa herumlief und fing an zu grinsen. Der gesuchte ANBU lag friedlich schlafend auf der Couch. In seinen Händen hielt er noch den Putzlappen. Sanft griff Gai nach dem Tuch und entfernte es, bevor er die Wolldecke vom zweiten Sofa ausschüttelte und den müden Shinobi zudeckte. „Dann ruh dich aus … ich putze nur noch dein Schlafzimmer fertig…“, flüsterte er sehr leise und ging nach oben. So leise er konnte, wischte er den Boden, wechselte das Bettzeug und verliess dann das Haus. Er versicherte sich noch, dass er die Tür auch richtig abgeschlossen hatte, bevor er lachend seines Weges ging. „Selbst ein unermüdlicher Shinobi braucht mal Schlaf…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)