99 Duelle von Sins ================================================================================ Kapitel 20: Duell 20 - An Tagen wie diesen ------------------------------------------ Kakashi 9 : 10 Gai   Der Regen prasselte in Strömen auf die Dächer der Stadt hinunter. Sämtliche Strassen waren mit Pfützen bedeckt und stellenweise liefen kleine Wasserfälle von den Hausdächern, wo die Regenrinnen die Wassermassen nicht mehr verschlucken konnten. Die Kleidung des Kopierninjas war inzwischen bis auf die Knochen durchnässt, als er bei der Strasse vor seinem Haus stand und sich verfluchte heute überhaupt aufgestanden zu sein. Immerhin ging, seit er das Bett verlassen hatte, alles schief. Das Beste war ja, dass ihm vor wenigen Sekunden sein Hausschlüssel in die Kanalisation fiel und da er im Moment alleine zu Hause war, war auch niemand da, der ihm einen Ersatz bringen konnte. Seine Hundemeute unterstützte Familie Inuzuka auf einer Mission. Noch immer haperte er mit sich, ob er bei sich eine Fensterscheibe einschlagen sollte um ins Trockne zu gelangen, doch der anhaltende Wind, der mit dem Unwetter tobte, würde nur seinen Wohnraum fluten, wenn die Scheibe fehlen würde. Er seufzte energisch, sowas konnte bei dem Wetter auch nur ihm passieren. Er konnte sich nicht beherrschen die Augen nicht zu verdrehn, als sich ihm eine bekannte Chakrasignatur näherte. Es gab Zeiten und Momente, da stand das Pech wohl direkt neben ihm. „Guten Morgen mein guter alter Rivale!“, begrüsste Gai ihn gut gelaunt, hob den Daumen in die Luft und zeigte sein Siegeslächeln. Der Grauhaarige seufzte nur. „Kommst du von einer Mission? Du bist ja komplett durchnässt!“ Schnellmerker … neeeinn… mir gefällt es nur im Regen zu stehn…. Kakashi zog missbilligend die Augenbraue nach oben, als Gai ihn anfing zu betatschen, als ob er den sicheren Beweis wollte, dass er sich auch nicht irrte. „Wenn du nicht ins Trockne gehst, hast du schneller eine Grippe als du Honiglebkuchengewürzmischungsverkauf sagen kannst!“ „Honig .. was?“, irritiert blickte er seinen Kollegen an. Was hat der den genommen… Noch bevor er irgendwie reagieren konnte, wurde er an den Schultern gepackt und umgedreht, dann schubste ihn Gai auf sein Haus zu. „Gai … so warte…“, mit der rechten Hand ergriff er den Balken seines Zaunes um nicht weiter herum bugsiert zu werden. „Wie wäre es mit einem Duell!“, fügte er schnell hinzu. Tatsächlich hielt der grüngekleidete Shinobi inne und studierte ihn fragend, dann wollte er mit seiner Hand an die Stirn des Grauhaarigen langen, wurde aber auf halbem Wege aufgehalten. „Es geht mir blendend… also?“ „Immer! Mein guter alter Freund! Was solls den sein?“ „Ein Such-Spiel ..“ „Ah! Du versteckst dich und ich suche dich!“, unterbrach er ihn, während Kakashi die Augen verdrehte. Er hatte heute sowas von keinen Nerven dafür. „Nein … ich werf etwas weg und wer es zuerst findet, gewinnt!“ „In der Tat eine interessante Idee … gut! Und was wirst du wegwerfen?“ Kakashi grinste in sich hinein. Warum ist ihm die Idee nicht früher gekommen. „Die Kette mit meiner Ninjaregistrationsnummer …“, fügte er schulterzuckend hinzu und spielte in seinen leeren Taschen, als ob ihm gerade nichts Besseres einfiel. Gai blickte ihn erstaunt an und nickte dann. Kakashi blickte kurz über die Schultern seines Rivalen und schätzte die Flugbahn zum Abflussdeckel. „Gut, drehen wir uns um und ich werf es über meinen Rücken weg … gleiche Chancen!“ Die beiden drehten sich dem Haus zu und der Grauhaarige warf ein Stein auf den Gullideckel, kurz darauf war ein leiser Plumps zu hören. In Gedanken lobte er sich zu diesem Wurf. „Das war defintiv die Kanalisation!“, analysierte Gai die Situation blitzschnell und rannte hin. „Komm schon!“, sagte er drängelnd und hob den Deckel. Der Kopierninja beherrschte seine Mimik in letzten Moment wieder. Es war überhaupt nicht sein Plan gewesen, dass er ebenfalls in diese Brühe hinunterkletterte. Doch widersprechen konnte er nun auch nicht mehr, als nahm er (innerlich sehr widerstrebt) das Angebot an und gelangte als erstes in die stickige Unterwelt Konohas.   Nicht einmal die Maske, die seine Nase verbarg, konnte den erbärmlichen Geruch abwimmeln, als sie sich durch die schleimige Brühe vorwärts kämpften. Durch die anhaltenden Regenfälle war die Kanalisation bis zu ihren Knien angeschwollen. Kakashi kämpfte mit seinem Brechreiz. „Du hast echt ausgefallene Duellideen!“, entgegnete Gai nach wie vor gut gelaunt, dass sich der Magen des Kopierninjas noch einmal umdrehte und er nun erheblich würgen musste und sein Mittagessen nicht raus zulassen. Langsam schlich der Gedanke durch sein Hirn, dass sein Rivale wohl über keine Geschmacksnerven verfügen musste. Das würde auch das schreckliche Essen von ihm erklären… Sein Zeitgefühl war längstens verschwunden und er wusste nicht, wie lange sie schon in diesem Dämmerlicht herumirrten. „Schon was gesehn?“ Unmerklich schüttelte der Grauhaarige nur seinen Kopf und konzentrierte sich erneut, als er kurz etwas glänzen sah, dass dann wieder unter Wasser verschwand. Hoffnungen kamen in ihm auf und er ging schneller auf die Stelle zu. Rasch tauchte seine Hand in das dickflüssige etwas und er hatte das erste Mal Glück seit Tagen und zog seinen Hausschlüssel hervor. Immerhin bevor Gai ihn gesehn hat… Er wollte ihn gerade in die Tasche stecken, als sich sein Rivale zu Wort meldete. „Das war doch dein Hausschlüssel oder nicht? Erkenn ich sofort an dem Pakkun-Schlüsselanhänger!“, sagte er triumphierend. Dann fuhr seine Hand langsam zum Kinn. „Moment mal .. wir haben gar nicht nach deiner Kette gesucht … du hattest den Hausschlüssel verloren!“, kombinierte er messerscharf, dass Kakashi sich ans Gesicht faste, doch er fühlte den schützenden Stoff. Seit wann bin ich so unvorsichtig …. „Clever kombiniert …“, knurrte der Jounin leicht verärgert und wandte sich zum Gehen. Es kann ja kaum noch schlimmer kommen…   Gai schloss zügig wieder zu ihm auf. „Sehr clever, mein guter alter Rivale! Aber du hättest doch nur was sagen müssen… es hätte gereicht, wenn nur einer hier runter geklettert wäre! Nun ja, das Duell hast du auf alle Fälle gewonnen! Gratuliere!“ Mit diesen Worten klopfte er ihm heftig auf die rechte Schulter, aufgrund des rutschigen Untergrundes verlor der Kopierninja das Gleichgewicht und landete mit einem riesen Platscher in der stinkenden Brühe. „Ups…“, murmelte der Schwarzhaarige. Kakashi blickte ihn finster an, als er wie ein begossener Pudel im Abwasser seiner Stadt sass. „Lass – mich – einfach – in – Ruhe!“ „Soll ich dir raushelfen..“ „NEIN! Es kann ja kaum noch schlimmer kommen!“, entfuhr es ihm.   „KAKASHI-SENSEI!“ weit war die Stimme seines nervigen Schülers zu hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)