Ai shiteru von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1 --------- Ai shiteru Es war nun schon zwei Monate vergangen, seit Screw und Cross Lelis geholfen und sie sich in einer Stadt niedergelassen hatten. Dort hatten sie eine kleine Wohnung, deren Miete zum größten Teil von Screw beigesteuert wurde, da Cross überall und ständig gefeuert wurde. "Woran denkst du?", riss eine Stimme Screw aus seinen Gedanken. Er drehte sich zu der Stimme. "Oh, Cross! Ich hab dich gar nicht bemerkt. Wie lange stehst du schon da?" "Lange genug um dir beim Nachdenken zu zusehen!", antwortete Cross und ließ sich neben Screw ins Gras fallen. Er sah ihn aus dem Augenwinkel heraus an und fragte: "Woran hast du denn gedacht?" Screw, der im Gras saß, sah auf den liegenden Cross runter. "An G.E.R.A, an meine verlorene Identität...an den ganzen Kram halt..." Er sah hoch zum Himmel und beobachtete die Wolken. "Und du denkst, da kommt gleich ein Flugzeug mit einem Flyer und gibt dir die Antwort?", fragte Cross ironisch, als er Screws Blick gefolgt war. Screw drehte sich genervt zu ihm um. "Ach, halt doch die Klappe!" Cross richtete sich auf. "He, stay cool, Alter!" "Ich bin nicht alt! Ich bin verdammt noch mal fünfzehn! Genau wie du!" Screw stand auf und drehte sich weg. "Was hast du vor?", fragte Cross. Er bekam jedoch keine Antwort, sondern sah Screw einfach nur den Hügel, auf dem sie waren, runter in einen Wald gehen. Cross seufzte. "Oh je, hat der ne Laune!", dachte er sich und ließ sich wieder fallen. Schlurfend lief Screw auf einem Weg durch den Wald. "Was bildet der sich eigentlich ein? Ich bin doch nicht alt!! Kann ich was dafür, dass ich tot war!?!? Obwohl wäre ich es nicht gewesen, wäre ich jetzt alt... Ob er mich wirklich für alt hält? Oder labert er nur so dumm rum?", dachte er sich und wurde irgendwie etwas traurig. "Verdammt! Wieso geht mir das so nahe? Kann es mir nicht eigentlich egal sein, für wie alt er mich hält?" Mittlerweile war er an einer Lichtung angekommen und ließ sich auf einem umgekippten Baumstamm nieder. "Ach, Cross ... - Du Idiot!" Cross sah derweil auf seine Uhr. Screw war nun schon seit 20 Minuten weg. Langsam machte er sich Sorgen um seinen eigentlichen 'Großonkel'. So lange war Screw noch nie weg gewesen. Zumindest nicht nach einem Streit... Seufzend stand Cross auf und lief langsam den Hügel runter, bis er an dem Waldrand ankam. "Verdammt, wo ist er lang gelaufen?", fragte sich Cross. "Screw? Hey, wo bist du? Screw!", rief er, als er einige Schritte in den Wald gesetzt hatte. "Screw! Wenn du hier irgendwo bist, dann meld dich gefälligst!" Langsam fand Cross das nicht mehr witzig. Nach einigen Schritten weiter, entdeckte er einen kleinen Weg. "Super! Screw wird sicher da lang gegangen sein...", dachte er sich und rannte entlang des Weges weiter in den Wald hinein. Irgendwann würde er schon auf seinen Kumpel stoßen. Nach zehn Minuten, die Cross, zu seiner eigenen Verwunderung, ewig lang vorkamen, erreichte er endlich eine Lichtung. Er trat näher und sah Screw auf einem moosbewachsenen Baumstamm sitzen. "Screw!", rief Cross und der Gerufene schrak hoch. "Da bist du ja! Mann, ich hab dich schon gesucht!!!" Grinsend ließ er sich neben den noch perplexen Screw nieder. Er sah ihn an. "Wieso hast du mich gesucht?", fragte er und sah wieder weg. "Na, hör mal! Du haust einfach so ab und dann fragst du auch noch, warum ich dich suche?" Screw musste lächeln. Cross hatte sich also Sorgen um ihn gemacht. Screw sah wieder zu Cross, der gerade mit dem Schloss an seiner Kette spielte. "Irgendwie sieht er ganz süß aus, wenn er so verspielt guckt.... Er sieht nicht aus wie ein Kind, aber wirklich sehr süß...", dachte Screw und erschrak bei dem Gedanken. Wieso fand er Cross auf einmal so anziehend? Cross war doch ein Kerl! Genau wie er auch. "Bestimmt ist das einfach nur so ein Gedanke gewesen...", dachte Screw und biss sich auf die Unterlippe. "Ja, so muss es sein..." Cross merkte von all dem nichts und spielte weiter an seiner Kette rum, bis er plötzlich fragte: "Wieso bist du eigentlich gerade abgehauen?" Screw wandte den Blick ab und sah zu Boden. "Weiß nicht..." Er wollte nicht, dass Cross erfuhr, dass er sich verletzt gefühlt hatte, denn er befürchtete, dass dadurch auch raus kam, dass er ihn süß fand, auch wenn er es selbst nicht verstehen konnte. Cross schwieg eine Weile und stand dann auf. Screw sah zu ihm hoch und beobachtete ihn genauer, als er es je getan hatte. Cross war wirklich ein hübscher Junge. Das braunblonde Haar, das schöne blaue Auge (der arme Junge hat ja nur noch eins) und die schöne, momentan gebräunte Haut. "Was denke ich denn da?", fragte sich Screw und merkte, wie ihm Blut in die Wangen schoss. Er hoffte inständig, dass Cross, der gerade einen kleinen Stein durch die Gegend kickte, nicht bemerken würde, wie rot er war. Cross spielte weiter mit dem Stein, als er fragte: "Was hast du jetzt vor?" "Sollen wir zurück in die Stadt gehen?" Screw fühlte nach seiner Wange. Seine Röte schien nachgelassen zu haben. "Gehen? Du willst den ganzen Weg GEHEN?", fragte Cross geschockt und drehte sich zu Screw um. Dieser richtete sich auf, verengte sich Augen zu Schlitzen und spottete: "Mann, bist du faul... Was willst du denn machen? Ein Taxi rufen?" Cross grinste. "Hey, das ist die Idee..." Screw legte den Kopf schief *tropf*. "Wie willst du bitteschön mitten im Wald ein Taxi rufen? Und das noch ohne Telefon!" Cross sah ihn eine Weile fragend an, schlug ihm dann mit der rechten Hand auf die linke Schulter und meinte: "Recht hast du, Opa!" "Opa?!?! Sagtest du gerade OPA?", schrie Screw und sah Cross fies grinsend an. Cross streckte ihm die Zunge raus und sah ihn herausfordernd an. "Ja, ich sagte OPA! Scheint, als hättest du doch dein Hörgerät eingeschaltet..." Screw schien das jedoch nicht weiter aufzuregen, er grinste immer noch. Cross fand es sehr beunruhigend, dass Screw ihm noch keine übergezogen hatte oder nicht zumindest protestiert hatte. Dann, ohne jegliche Vorwarnung, sprang Screw auf Cross zu, warf ihn um und sie kullerten zusammen den Aufgang zur Lichtung hinunter. Sie stoppten erst, als Cross mit dem Rücken gegen einen Baum flog. Screw, der nun fast auf ihm lag, betrachtete ihn. "Er ist wirklich sehr süß... warum fällt mir es jetzt auf, wie hübsch er ist? Aber wieso denke ich auf einmal so? Und warum hab ich ein solches Kribbeln im Magen?", dachte sich Screw. Cross schlug sein Auge wieder auf und sah Screw mit gerunzelter Stirn an. "Wieso guckt er mich so geistesabwesend an? Ja, richtig verträumt... Bestimmt ist er mit seinen Gedanken wieder völlig woanders!", dachte er sich und schnippte mit den Fingern vor Screws Augen. Screw blinzelte und sah Cross verwundert an. "Hättest du die Güte von mir aufzustehen oder möchtest du gerne noch ein Nickerchen halten? Ich stehe dir jederzeit gerne als Bett zu Verfügung!", sagte Cross grinsend. "Ja, ich.... stehe jetzt auf!", sagte Screw, richtete sich ruckartig auf und wurde prompt rot. Er biss sich auf die Lippe. "Verdammt! Fast hätte ich gesagt, dass ich liegen bleiben will... Was ist bloß los mit mir?" "Es...es... tut mir...Leid...", stammelte er stattdessen. Cross grinste. "Ist schon ok!" Er stand auf und schrie: "Aua! Ah... das tut weh! Aua, mein Rücken!" Screw, der noch saß, sprang sofort auf und sah Cross besorgt an. "Soll ich ... mal nachsehen?", fragte er zögernd. "Mmmh...ja!", meinte Cross und zog seine Lederjacke aus. Screw ging um ihn herum und zog Cross' schwarzes T-Shirt etwas hoch. Er spürte wie sein Herz anfing zu rasen und seine Hände etwas zitterig wurden. "Siehst du was?", holte Cross' Stimme ihn aus seinen Gedanken. "Ähm... ja...!", sagte Screw und bemerkte erst jetzt den breiten, blauen Striemen auf der rechten Rückenseite. "Was ist denn da?", fragte Cross. "Ähm...irgendwie so ein blauer Striemen... hast dir wohl was geprellt!" "Na, super...." Cross' Stimmung sank tief in den Keller. "Das wird schon wieder...", versicherte ihm Screw nervös. Cross drehte sich plötzlich um und grinste. "Ja, genau! Wird schon wieder! Und jetzt lass uns gehen!!" Screw, der zuerst überrumpelt von Cross' plötzlichem Optimismus war, fing sich schnell wieder und grinste. "Na dann mal los!" Und eh er sich versah, war Cross schon losgelaufen und lief schnellen Schrittes durch den Wald. Screw setzte ihn nach und hatte ihn in Kürze eingeholt, denn so schnell war Cross durch seine Verletzung auch nicht mehr. "Tut das noch sehr weh?", fragte Screw nach einer Weile des Schweigens zögernd. "Ach, es geht schon... bin ja nicht von gestern! Im Gegensatz zu dir, Opi!", stichelte Cross. "He, fang nicht schon wieder damit an!" "Sorry!", meinte Cross lässig und sah zu Screw. "Was ist denn heute mit dir los?" Screw schrak auf. "Weiß ich auch nicht so genau..." Cross seufzte, sagte aber nichts. Nach einiger Zeit begann Screw: "Sag mal, Cross..." "Ja?" "Hältst du mich wirklich für alt?" Cross sah ihn erstaunt an. "Willst du jetzt eine ehrliche Antwort?" Screw sah auf seine Füße und nickte langsam. Cross sah weiter zu ihm. "Also mal ehrlich, Screw. Natürlich halte ich dich NICHT für alt... Du benimmst dich ja auch nicht viel älter und siehst auch nicht so aus..." Screw atmete erleichtert auf. "Das ist schön zu hören..." "Aber ich dachte, das wüsstest du, Screw..." Screw wunderte ihn immer mehr. So komisch war er noch nie gewesen. "Ich hab's auch nicht geglaubt, aber man weiß ja nie...", sagte Screw tonlos. "Na ja, obwohl du ja mein Großonkel bist...", überlegte Cross laut. "Ja..." "Aber ich seh' das nicht so...du kennst ja nicht mal deinen richtigen Namen.... Und wie sollte man auch von Axel Void auf...ähm....ach, du scheiße.... Ich weiß ja gar nicht, wie ich mit Vornamen heiße!" Screw sah ihn erstaunt an. "Das fällt dir jetzt erst auf??? Blitzmerker!!!" "Stimmt ...! Cross war ja nur mein Spitzname, weil ich einen kleinen Fimmel für Kreuze hatte... Das heißt, ich heiße so viel wie Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen Garland?" Cross sah ihn fragend und zugleich ausdruckslos an. "Ja... genau! Hast aber viele Vornamen und auch noch so...vielseitige!", lachte Screw. Cross setzte einen Schmollmund auf. "Ja, ja! Aber Axel Void ist ja auch der Krachername!" "Besser als P.P.P. Garland!" Screw kam aus dem Lachen gar nicht mehr raus. "Ach, sei doch still..." Cross ging ein Stück schneller. Screw sah ihm hinterher. "Oh, ich hab den Bogen wohl überspannt!" Er rannte Cross nach und holte ihn schnell ein. "Es tut mir Leid, Cross..." "Mmmh... ist doch auch egal!", meinte Cross, "lass uns zurück in die Stadt kommen!" "Stimmt! Um 17 Uhr muss ich kellnern!", sagte Screw und sah auf seine Uhr. Es war 14.30 Uhr. Sie würden noch mindestens 45 Minuten laufen müssen. "Das schaffen wir noch rechtzeitig!", meinte Cross, der Screws Blick gefolgt war. "Ja! Aber du solltest mit deinem Rücken mal zum Arzt gehen!", sagte Screw besorgt "Ja, mal sehen!" Cross winkte ab. Den weiteren Weg über sprachen sie kaum noch. In der Stadt angekommen, machten sie sich auf den Weg zu ihrer Wohnung. "Weißt du, ich denke, du hast Recht!", sagte Cross plötzlich. Screw sah ihn fragend an. "Womit?" "Dass ich zum Arzt gehen sollte - auch wenn ich das nur ungern tu!" Screw lächelte und merkte, dass er wieder rot wurde. Cross sah dies und wunderte sich. "Ist irgendwas mit dir?", fragte er. Screw war geschockt und sah schnell weg. "Ähm, nein... es ist... nichts!" "Wieso bist du dann so rot?", fragte Cross nach. "Ach, keine Ahnung... wahrscheinlich peitscht der Wind so sehr...", log Screw rasch. Cross runzelte die Stirn. Es war an diesem sonnigen Tag total windstill, aber er entschloss sich nichts zu sagen. Sie kamen an dem Hochhaus, in dem sich ihre Wohnung befand, an und gingen durch die Tür. "Wie lange musst du heute Abend arbeiten?", fragte Cross. "Ich denke bis 22 Uhr - warum?", antwortete Screw. "Oh, ich hab von meinem alten Job noch Kohle über und wir könnten ins Kino gehen!", sagte Cross. Screw zögerte. Was würde sein, wenn er wieder rot werden würde? Sollte er nicht etwas Abstand halten? Andererseits konnte er das nicht! Und es wäre auch sinnlos, denn sie wohnten immerhin zusammen. Ein weiterer Grund, es nicht zu tun, war außerdem, dass es auffällig wäre, wenn er ihm aus dem Weg ging. Aber was sollte er tun? "Mensch, Screw! Komm zu dir! Hast du dich etwa in Cross verliebt? Ach, Quatsch... Geh einfach mit ihm! Im Kino ist es dunkel! Man wird es nicht sehen, wenn du rot wirst...", dachte er sich und sagte: "Ja, gerne..." Cross lächelte. "Dieses Lächeln... ich würde sterben dafür!", dachte sich Screw und seine Miene hellte sich auf. Er beobachtete wie Cross auf die 30 drückte, als sie in den Aufzug stiegen. Während der Aufzug nach in den 30. Stock fuhr, ließ Screw seine Augen nicht von Cross, welcher an die Decke starrte und auf das Piepen des Aufzugs, das einem sagte, man war angekommen, wartete. "Er ist so...hübsch... mein Gott! Diese Lippen...", dachte Screw und seine innere Stimme sagte ihm: "Küss ihn!" Er fasste sich an den Kopf. "Nein! Nein! Nein! Screw, werd mal wieder klar! Das da ist dein bester Freund... was hast du für Fantasien?", redete er auf sich selbst in Gedanken ein. Cross schaute nun zu ihm und sah wie Screw, der nun zu Boden sah, die Stirn in tiefe Falten gelegt hatte und anscheinend angestrengt nachdachte. "Was ist bloß mit ihm los?", fragte sich Cross. "Er ist doch sonst nicht so... nachdenklich! Macht ihm seine Identität so viel aus?" Er legte seine Hand auf Screws Schulter und bückte sich, so dass er in Screws braune Augen sehen konnte. "Ist alles ok bei dir?" Doch noch bevor Screw antworten konnte/musste, piepte der Aufzug. Seine Anzeige stand auf 30 und die Türen öffneten sich. Screw lief an Cross vorbei, aus dem Aufzug raus, zur Wohnungstür. Der verdutze Cross lief ihm nach einigem Zögern nach und traf auf ihn, als Screw gerade die Tür aufschloss. "Was ist bloß los mit dir, Screw?", fragte Cross sanft, "Geht es dir wirklich gut?" Screw errötete abermals. "J - ja... mir geht's gut. Mach dir keine Sorgen!" So schnell es konnte, verschwand er auf sein Zimmer und rief Cross noch "Ich bin müde! Ich ruh mich etwas aus, bevor ich arbeiten geh!" zu. ~wumm~ und zu war die Tür. Cross stand entgeistert im Wohnzimmer, von dem man aus ins Bad, in die beiden Schlafzimmer und in die Küche konnte. Er schüttelte den Kopf und begab sich in sein Zimmer, welches rechts von Screws lag. So, dass ist meine erste Shounen Ai überhaupt und auch die erste Fanfic dich ich hier veröffentliche... Über Kommis würde ich mich sehr freuen, und ich werde auch nur dann weiterschreiben, weil wenn keine Kommis kommen (egal ob gut oder schlecht) denk ich mir, dass sie keiner gelesen hat oder sich keiner dafür interessiert und dann sehe ich auch keinen Sinn darin weiterzuschreiben! Also dann! Natsumi Teil 2 ------ "Verdammt! Spinn ich total? Was ist bloß los mit mir?" Screw lag auf seinem Bett und guckte an die Decke. "Ach, Cross... wenn ich dir nur sagen könnte, was in mir vorgeht... Aber was würdest du sagen? Würdest du mich abstoßend finden? Nein, das kann ich nicht riskieren..." Tränen traten Screw in die Augen, doch er unterdrückte sie. "Ich heul hier doch nicht rum...", dachte er sich und schloss die Augen. Wenigen Minuten später schlief er ein. Cross lag zur gleichen Zeit in seinem Bett und dachte an Screw. Was war bloß los mit seinem Kumpel? Konnte er ihm irgendwie helfen? Cross spürte, dass es ihm wehtat, Screw leiden zu sehen - warum auch immer er leiden mochte. Doch er konnte sich nicht erklären, warum es ihm so wehtat. "Vielleicht, weil er die einzige Person auf dieser beschissenen Welt ist, die mich wirklich versteht? Ja, das wird's sein...." Er stand auf und sah wieder auf die Uhr. Es war 15.30 Uhr. Er beschloss noch kurz zu dem Arzt, dessen Praxis um die Ecke war, zu gehen und so schnappte er sich seine Jacke, einen Wohnungs- und Hausschlüssel und ging aus der Wohnung. Als er nach einer dreiviertel Stunde wiederkam, ging er erst Mal ins Bad. Der Arzt hatte ihm eine Salbe gegeben, die er drei Mal am Tag eine Woche lang auftragen sollte. Cross schnaubte verächtlich. Er hasste Ärzte. Er wusste selbst nicht warum, aber es war so. Er legte die Salbenpackung auf die Ablage über dem Waschbecken und ging zurück ins Wohnzimmer. "Nanu, nichts von Screw zu hören? Er muss doch langsam mal zur Arbeit!", dachte sich Cross und entschloss sich in Screws Zimmer zu gehen. Ohne Anzuklopfen platze er ins Zimmer und fand Screw friedlich schlafend in seinem Bett vor. "Wie süß er aussieht, wenn er schläft! Wie ein Engel...", dachte Cross. "Soll ich ihn wirklich wecken?" Er betrachtete Screw. Sein langes, weißes Haar hing vom Bettrand runter, sein hübsches Gesicht lag zu Cross gewandt. Einige Zeit stand Cross einfach nur im Raum und beobachtete, wie Screws Gesichtszüge sich bei jedem Atemzug etwas veränderten und wie sich sein Brustkorb langsam auf und ab bewegte. Zögernd ging er auf das Bett und dem darin schlafenden Screw zu. Er kniete sich vor das Bett und legte seine Hand an Screws Wange. Langsam streichelte er sie sanft mit seinem Daumen. Ein warmes Kribbeln durchfloss seinen gesamten Körper. Ein paar Sekunden verharrte er in der Situation, bis ihm schlagartig klar wurde: "Was mach ich denn da?" Erschrocken von sich selbst, zog er die Hand zurück und verhedderte sich in der Hektik mit Screws Haaren. "Scheiße!" Er zog daran und als er sich endlich befreit hatte, schlug Screw plötzlich die Augen auf und hielt sich am Hinterkopf. "Cross, was machst du hier?", fragte er wütend. "Ich...ähm...ich...wollte dich wecken!", stammelte Cross, was ja auch zumindestens nicht gelogen war. "Und noch sanfter ging es nicht, oder wie?", fuhr Screw ihn an. Cross sah ihn erschrocken an und wusste einen Moment lang nicht, was er sagen sollte. Er fing sich jedoch schnell wieder und meinte lässig: "Kann ich was dafür, wenn du verpennst und von nichts anderem aufwachst?" Screw sah ihn fragend an. "Hab ich so fest geschlafen?" "Ja!", sagte Cross, als wäre dies selbstverständlich. "Na ja, zumindest ist er wirklich nicht von meinem Streicheln aufgewacht... zum Glück!" Screw lächelte. "Wenn das so ist, dann tut es mir Leid, dass ich dich so angefahren hab...", murmelte Screw seine Entschuldigung zurrecht und wurde wieder etwas rot. Cross kratzte sich am Hinterkopf und stand auf. "Ist schon ok... ich geh... dann mal... in mein Zimmer..." Schnell stand er auf und ging aus Screws Zimmer, denn er wollte nicht, dass Screw merkte, wie rot er wurde. Screw stand eine Weile verlassen in seinem Zimmer und sah immer noch auf die Tür, durch die Cross gerade verschwunden war. "Habe ich etwas Falsches gesagt?", fragte er sich. Er sah auf die Uhr: 16.30Uhr. "Verdammt! In einer halben Stunde beginnt meine Schicht!" Schnell rannte er zu seinem Kleiderschrank, holte sich ein weißes Hemd und eine schwarze Hose raus und verschwand damit im Badezimmer. Im Eiltempo zog er sich um, bürstete sich sein Haar, band es zu einem Zopf und wusch sein Gesicht. Danach sprühte er sich mit Deo ein und lief aus dem Bad. Im Wohnzimmer begegnete er Cross. Kurze Zeit sahen sie sich einfach nur in die Augen und sagten nichts. Screw wollte gerade einen Schritt auf Cross zugehen, als dieser meinte: "Musst du nicht los? Es ist schon 16 Uhr 45..." "Ja...ja, du hast Recht, Cross! Ähm...kommst...du...später...?", fragte Screw zögernd. "Klar, wo soll ich mich sonst gratis durchfressen?", stellte Cross eine Gegenfrage. Screw lächelte, griff nach dem Schlüssel und ging aus der Wohnung. Cross atmete tief durch und setzte sich auf das Sofa, das in einer Absenkung in der Mitte des Wohnzimmers stand. Er schaltete den Fernseher ein, doch er konnte sich nicht darauf konzentrieren. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu Screw. "Wieso fühle ich mich so zu ihm hingezogen? Ich mein, er ist mein bester Freund, mein eigentlicher Großonkel und er ist ein Junge! Aber...er ist so...süß, hübsch... Mann! Wieso denke ich so? Bin ich dabei mich in ihn zu verlieben? Oder bin ich es vielleicht schon?" Nervös knabberte er an seinen Fingernägeln. "Ach...was denke ich hier? Und selbst wenn... ich würde es ihm...nicht sagen...denk ich! Ich mein, er wird es ekelig finden... Außerdem liebt er doch immer noch seine Snow White..." Cross traten Tränen in sein Auge. Auch wenn er selbst nicht verstand warum, tat ihm sein Herz weh. Er schloss sein Auge und ließ seinen Tränen freien Lauf... Screw war mittlerweile im Café Valentino Café angekommen. "Sorry, dass ich so spät bin!", sagte er zu der anderen Bedienung hinter der Theke und band sich seine Schürze um die Taille. "Schon ok, Kleiner!", sagte seine Kollegin und machte zwei Cola-Gläser fertig. "Die kannst du gleich zu Tisch 4 bringen!" Screw nickte, nahm ein Tablett, stellte die zwei Gläser drauf und ging zu Tisch 4. Er stellte die Gläser ab, sagte geistesabwesend "Bitte" und ging zurück zur Theke. "Was ist mir dir los?", fragte seine schwarzhaarige Kollegin. "Du siehst verliebt aus!" "Was? Wer? Ich? Ich...ich denke nicht, dass ich verliebt bin..., Jennifer", stammelte Screw. "Danach sieht es aber nicht aus" Jennifer sah ihn scharf an. "Es ist aber so!", sagte Screw, der keine Lust dazu hatte, das Gespräch zu vertiefen und sich hinterher als 'Schwuchtel' abstempeln zu lassen. Er nahm sein Caféportmonee und ging ohne ein weiteres Wort zu Tisch 6, der zum Zahlen gewunken hatte. Als Cross nun wieder mal auf die Uhr sah, war es genau 21 Uhr. Er richtete sich auf und konnte gar nicht fassen, dass es schon so spät und Screw schon seit vier Stunden weg war. Er stand vom Sofa auf und ging in sein Zimmer. Dort zog er sich um, richtete seine Augenklappe und sah in den Spiegel. Wie sehr wünschte er sich, auch sein zweites Auge zu haben. Das würde ihn wesentlich attraktiver machen, fand er. Mit fünfzehn Jahren nur noch ein Auge zu haben - das hörte sich an, wie die Geschichte eines Jungen in einem schlechtem Piratenfilm. "Ok, ich hätte noch ein Auge haben können, aber wer viel schon eins von G.E.R.A...?", fragte er sich selbst und schüttelte den Kopf. Er ging aus seinem Zimmer und schnappte sich seine Lederjacke. "Ich denk, ich geh jetzt mal ins Café!", dachte er sich, als er den Schlüssel einsteckte und durch die Tür nach draußen ging. Auf seinem Weg zum Café, welches zwei Straßen weiter lag, war er mit seinen Gedanken nur bei einem Thema: "Liebe ich Screw oder nicht? Bin ich schwul?" Die Frage stellte er sich wieder und kam dabei auf die obskursten Antworten wie: "Vielleicht bin ich einfach nur heiß und will was zum...vögeln haben...", "Vielleicht machen es seine langen Haare... ich denke vielleicht, er sei ein Mädchen!" oder "Vielleicht hab ich weibliche Gene in mir...vielleicht bin ich so was wie Transvestit....ich bin ein Junge, der sich wie ein Mädchen fühlt, welches aber in Jungenkleidern rum rennt, weil ihr die engen Klamotten zu blöd sind...gibt ja genug Mädchen, die so rumlaufen wie ich", aber eine war dümmer als die andere und Cross plagten Kopfschmerzen (er ist solche Anstrengung halt nicht gewöhnt), als er im Café ankam. "Hallo Cross!", begrüßte Jennifer, die Bedienung, ihn. "Hi, Jenny! Gib mir mal ne Cola!", sagte Cross schroff und setzte sich an die Theke. Jennifer verzog das Gesicht, sagte jedoch nichts und stellte Cross eine Cola vor seine Nase. "Screw ist gerade in der Küche, falls du ihn suchst!", sagte sie tonlos. Cross nickte nur. Als Screw aus der Küche wiederkam, sah er Cross bereits an der Theke sitzen. Er blieb in der Tür stehen und sah Cross dabei zu, wie er seine Cola trank und sich mit Jennifer unterhielt. Er lächelte. "Cross ist wirklich sehr, sehr süß...", schoss es ihm durch den Kopf. Er ging zurück zur Theke, jedoch ohne den Blick von Cross zu wenden. "Hallo, Cross...", sagte er und stellte sich gegenüber von ihm. Cross hob den Kopf und sah ihn an. "Hi!", sagte er lächelnd. Eine Weile lang sahen sie sich schweigend an. Jennifer beobachtete sie aus den Augenwinkeln und schmunzelte. "Und ob er verliebt ist...", dachte sie sich und brachte zwei Mal Pommes Rot-Weiß zu einem Tisch im Café. "In 40 Minuten hast du Schluss, oder?", fragte Cross. Screw sah ihm immer noch in das Auge und sagte geistesabwesend: "Ja..." "In welchen Film willst du denn?", fragte Cross und musterte Screws Gesicht. Screw schluckte und wandte den Blick ab. Cross fühlte sich zurückgestoßen. "Hab ich was Falsches gemacht oder gesagt?", dachte er betrübt. "Wir wäre es, wenn wir in diesen Piratenfilm gehen?", fragte Screw, während er völlig sinnlos die, ohnehin schon saubere, Tischplatte säuberte. "Ja...da pass ich sicher gut rein...", sagte Cross schmollend. Screw sah erschrocken wieder hoch. "So hab ich das nicht gemeint!" Cross sah ihn lächelnd an. "Ich weiß..." "Wenn es dir unangenehm ist, können wir auch gerne in einen anderen Film gehen..." "Nein, nein! Es ist schon ok... Ich hab da keine Probleme mehr mit, denk ich... Ändert sich ja auch nichts dran, wenn ich daran vergammeln würde, oder?" Cross lächelte wehmütig. Screw strich ihm sanft über die Wange. Sofort fing es wieder an, in seinem Magen zu kribbeln. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihm aus, je länger er Cross' Wange streichelte und ihn ansah. Cross sah zu Screw hoch. Sein Magen vibrierte förmlich. Er genoss Screws Berührungen. Er spürte das tiefe Verlangen nach einem Kuss, doch sein Verstand hielt ihn zurück. "Nein, Cross... das darfst du nicht...", dachte er verbissen und zog seinen Kopf zurück. Screw fühlte sich verletzt und zog seine Hand sofort weg. "Ähm...ja...möchtest du was essen, Cross?", fragte Screw und tat sein Bestes, so zu tun, als ob es ihm gleichgültig gewesen wäre, was gerade zwischen ihnen passiert war. Cross räusperte sich. "J - ja...Pommes rot-weiß!" Screw nickte und verschwand in der Küche. "So, da bin ich wieder!", sagte Jennifer, die nun wieder hinter die Theke ging. "Wo warst du so lange?", fragte Cross und tat so, als würde es ihn interessieren. "Oh, die Jungs an Tisch 10 machen mich immer an... und du weißt ja: Als Bedienung immer schön nett bleiben und sich mit den Gästen beschäftigen..." Sie seufzte. "Ich hab gehört, du bist wieder mal gefeuert worden, Cross?", fragte sie und sah ihn durchdringend an. "Ja", sagte dieser knapp. "Warum?" "Weil ich keine Lust hatte den Laufboten zu spielen und meinem Chef sagte, er könnte selbst laufen, denn er sei eh zu fett!" Jennifer sah ihn mit aufgerissenen Augen an. "DAS hast du gesagt?", fragte sie entsetzt. "Ja, hat er!", antwortete Screw, bevor Cross dazu kam und stellte ihm den Teller hin. "Danke!", sagte Cross mit vollem Mund zu Screw. Dieser sah ihn empört an. "Hast du eigentlich irgendwelche Manieren?" "Nö!", antwortete Cross, schluckte das Essen runter und grinste. Screw seufzte und Jennifer lachte. Nach zehn Minuten kam der Satz, auf den Screw schon seit Cross' Ankunft gewartet hatte. Er hielt Screw am Arm fest... "Weißt du, ich hätte jetzt gerne einen..." "...Nachschlag!", führte Screw den Satz zu Ende. Cross sah ihn einen Moment erstaunt an. "Ja! Genau!", sagte er dann. Screw grinste und bestellte nochmal dasselbe. Cross war noch erstaunter. "Seit wann gibt er mir einfach so Nachschlag?", fragte er sich. Doch plötzlich schnellte eine Hand auf ihn zu und zog ihm eine über den Kopf. "Aua!", meckerte Cross. "Wohl verdient!", grinste Screw, "du frisst mir noch die Haare vom Kopf!" "Wieso? Der Schuppen gehört ja nicht dir..." Screw rollte die Augen. Cross sah ihm dabei zu und wurde erneut rot. "Er sieht so richtig süß aus, wenn er die Augen rollt." Screw, der sich abgewandt hatte, um Bier zu zapfen, bemerkte davon nichts. Die restliche Zeit verging wie im Fluge. "Es ist 22 Uhr!", seufzte Jennifer. "Mann, ich weiß auch, was ich getan hab..." Screw seufzte ebenfalls und gab seine Schürze an Louis, seine Ablösung. Cross sprang vom Barhocker und krallte sich Screws Arm. "Und jetzt ab zum Kino! Ich hab Hunger auf Popkorn!", sagte er freudestrahlend. *tropf* Alle, bis auf Screw, der ganz verträumt in Cross' funkelndes Auge blickte, was dieser jedoch nicht registrierte, sahen Cross erstaunt an. Hatte er etwa schon wieder Hunger? "Ähm, ja...wir gehen dann mal!", sagte Screw, der sich von Cross' Auge losreißen konnte, und verabschiedete sich von den anderen. Cross zerrte ihn aus dem Café und sie gingen die Straße entlang zur Bushaltestelle. Schweigend standen sie an der Bushaltestelle nebeneinander. Keiner wagte etwas zu sagen. Nach einer Weile kam der Bus und sie stiegen ein. Sie setzten sich gegenüber am Fenster in einen Vierer. Cross sah langsam auf und schaffte es Screws Blicke zu erhaschen. Screw sah ihn nun ebenfalls an und lächelte leicht. Er wusste nicht, wie ihm wurde. Ein warmes Gefühl durchstreifte seinen Körper und sein Magen begann wieder zu kribbeln, so als würde eine Armee aus Flugzeugen seinen Bauch durchfliegen. Cross ging es nicht anders. Er errötete, lächelte leicht und versuchte locker zu wirken. Schließlich ergriff er das das Wort. "Ähm...du... ich,...ähm, ich meine,...ähm...", stammelte er. Screw sah ihn verwundert an. Cross war doch sonst nicht so. Aber irgendwie war er gespannt, was Cross sagen wollte. Liebte er ihn vielleicht auch? "...ähm...willst du wirklich in den Piratenfilm?", fragte Cross hastig und dachte: "Mann, bin ich ein Trottel! Ich kann ihn nicht mal belanglos fragen, was er in mir sieht, ohne zu stottern..." "...ja!", sagte Screw enttäuscht. Irgendwie hatte er gehofft, dass Cross ihn was anderes fragen würde. "Wie kannst du nur so dämlich sein, Screw?", dachte er still, "...er will nichts von dir, ... du...bist...nur sein bester Freund...nur sein...bester Freund" Er wiederholte traurig in Gedanken immer wieder die Worte und bemerkte nicht, dass Cross ihn leidend ansah. "Was soll ich bloß tun? Ich würde ihn gerne in die Arme nehmen... aber ich hab Angst, dass dann irgendwas mit mir durchgeht, ich mich nicht unter Kontrolle habe und vielleicht damit offenbare, dass ich etwas für ihn übrig hab... Verdammte Scheiße!", dachte Cross verbissen. Cross sah aus dem Fenster und entdeckte etwa 100 Meter weiter ein hellbeleuchtetes, großes Haus. Es war das Kino. Sanft stieß er Screw mit der Hand gegen die Schulter. "Hey Screw! Wir sind da!", sagte er ruhig und stand auf. Screw sah hoch und folgte ihm mit seinen Blicken, bis er selbst aufstand und sich zu ihm an die Tür stellte. Als der Bus hielt und sich die Türen öffneten, stiegen sie aus. Cross schnappte sich Screws Arm und zog ihn über die Straße 20 Meter weiter ins Kino. Screw ließ sich schleifen und sah verträumt zu Cross. "...ach, Cross...", dachte er sich immer wieder. Cross zog ihn, mit rasendem Herz, zur Kinokasse und hielt vor der Angestellten an. "Guten Abend! Was kann ich für euch tun?", fragte sie freundlich und lächelte Cross an. Screw sah sie empört an und bekam nur nebenbei mit, wie Cross die beiden Karten bestellte. Das Mädchen, nicht viel älter als er und Cross, zog sie aus dem Drucker und reichte sie Cross. Dieser nahm sie und gab ihr sein Geld. "Danke!", sagte sie, sortierte das Geld in die Kasse ein und fügte mit einem verführerischem Lächeln hinzu: "Viel Spaß, Süßer!" Screws Gesicht verspannte sich leicht. "Blöde Schlampe!", dachte er sauer. Cross grinste verlegen und sagte nur: "Caio!" Dann drehte er ihr den Rücken zu und ging mit Screw zu Saal 7. Screw lief eine Zeit lang schweigend neben ihm her, bis er plötzlich fragte: "Gefiel sie dir?" Cross drehte sich erstaunt um. "Wer?", fragte er verwundert. "Die Bedienung!", sagte Screw, und hoffte, dass man seine Eifersucht nicht raushören konnte. Cross lächelte. "Ach so! Ne, die ist voll nicht mein Typ! Viel zu ausgetackelt...", "...und außerdem fühle ich mich viel mehr zu dir hingezogen!", fügte er in Gedanken zu. Screw lächelte erleichtert. "Na dann! Lass uns reingehen!", sagte er betont locker und ging vor. Cross sah ihm für den Bruchteil einer Sekunde verwirrt hinterher, bis er ihm schließlich nachging. Die Werbung hatte schon begonnen und langsam suchten sie ihm Halbdunkeln ihre Plätze. Als sie sie endlich gefunden hatten, setzten sie sich und sahen zur Leinwand. Wieder einmal Stille zwischen den beiden. "Ich hasse Kinowerbung...", ergriff Cross leise mal wieder das Wort. Screw stimmte ihm zu. "Ja... das ist echt nervig. Dabei bin ich schon so gespannt auf den Film!" Cross sah mit seinem strahlend blauen Auge zu ihm. "Geht mir nicht anders! Aber Werbung wird wohl sein müssen!", sagte Cross ruhig. "Ja...", sagte Screw leise, jedoch mehr zu dem Boden, als zu Cross. Dann begann der Film und keiner der beiden sagte noch etwas. "Der Film war echt gut!", sagte Screw zu Cross, als sie sich durch das Ausgangsgetümmel schlichen. "Ja, war nicht schlecht... ganz witzig sogar!", gab Cross zu. "Oh! So etwas aus deinem Munde!!!", stichelte Screw, denn Cross war nicht all zu oft von irgendwas beigeistert, außer vom Essen. "Ach, sei doch still...", sagte Cross, hob den Kopf und drehte ihn von Screw weg. Dieser lachte. "Oh...unsere Primadonna ist beleidigt..." Er schob die Unterlippe vor und tat weinerlich. Cross drehte sich zu ihm und sagte grinsend: "Noch so ein Spruch und ich verlass dich, um mit der netten Kassiererin nach Hause zu gehen!" Obwohl Screw wusste, dass Cross das unmöglich ernst meinte, tat ihm allein der Gedanke daran weh. Doch er ließ sich nichts anmerken, griff sich den etwas kleineren Cross, nahm ihn in den Schwitzkasten und wuschelte ihm fest durch die Haare. "Das wirst du nicht tun, Lustmolch!", sagte er lachend. Cross stemmte seine Hände gegen Screws Rücken und zog seinen Kopf aus Screws Umklammerung. Er war rot im Gesicht, sowohl wegen des Schwitzkastens, als auch wegen Screw selbst. "Lustmolch? Na warte! Wenn ich dich erwische...", sagte er grinsend und Screw lief weg. "Verwechsle mich jetzt bloß nicht mit einem deiner Videospielgegnger!", rief er im Laufen. Cross schmunzelte und setzte ihm nach. Bei der Bushaltestelle fing er ihn endlich und drückte ihn auf die Wartebank. "He, he, he...", sagte er außer Atem, "erwischt!" Screw ließ sich nach Atem schnappend auf den Sitz drücken. Cross setzte dann neben ihn und legte erschöpft den Kopf auf Screws Schulter - natürlich mit einem weiteren Nutzen, außer dem Ausruhen. Immerhin konnte er so Screw nahe sein, ohne dass dieser Verdacht schöpfen konnte. Hätte Cross nur geahnt, wie gerne Screw das rausgefunden hätte.... Screws Herz schlug ihm bis zum Hals. Er hatte das Gefühl, man würde es überall hören können, so laut und schnell schlug es. Cross an seiner Schulter... - das war zwar nicht das erste Mal, aber nie hatte er solche Gefühle und solches Herzrasen dabei gehabt. Wie ein elektrischer Schlag, nur angenehmer, fuhr es ihm von der Schulter ausgehend durch den Körper. Langsam legte er seinen Kopf auf den von Cross. Als Cross dies spürte, zuckte er leicht zusammen und sein Herz wurde schneller und schneller. Sein Magen begann wieder zu kribbeln und ein wohliges Gefühl überkam ihn. Minutenlang saßen sie so da, bis der Bus kam und Screw den Kopf hob. Sie standen auf und stiegen an. Auf der Rückfahrt sprach keiner von ihnen und keiner wagte es, den anderen anzusehen. Sie dachten, unwissend, dass der andere dasselbe dachte, an ihre Gefühle von eben und wie sehr sie sich danach sehnten, sie nochmal zu spüren. Als sie nun die Bushaltestelle in der Nähe ihrer Wohnung anfuhren, stand Cross auf und bewegte sich geistesabwesend zur Tür. Screw, der durch das plötzliche Aufstehen seines Angebeteten aufgeschreckt war, sah sich nach ihm um und ging zu ihm, als er ihn gesichtet hatte. Er legte Cross zögernd die linke Hand auf die rechte Schulter und durch Cross' Körper ging es wie ein Blitz. Diese Hand...Screws Hand... auf seiner Schulter... welch Gefühl... Er drehte sich zu Screw um und sah ihm in die schönen, warmen braunen Augen. Er bewegte sein Gesicht auf das von Screw zu und sein Atem wurde schneller. Doch er schloss sein Auge und zog den Kopf zurück. Errötet wendete er sich von Screw ab und stieg aus. Screw stand für eine Sekunde da, lief ihm jedoch rasch nach. Sie gingen in das Hochhaus und fuhren mit dem Aufzug in den 30. Stock. Cross reckte sich und gähnte. "Puh! Ich bin müde!" Screw sah ihn scharf an. "Du? Du hast doch nur faul rum gehangen, während ich geschuftet hab!" "Aber ich habe gegessen! Und das macht müde, wenn man so ein Völlegefühl hat!", versicherte ihm Cross und unterstrich das abermals mit einem Gähnen. Screw sah ihn skeptisch an und stieg aus dem Fahrstuhl, der nun angehalten hatte. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass Cross ihm aus dem Weg gehen wollte. Der ging ihm nach, war allerdings Erster an der Wohnungstür und schloss sie auf. Er ging hindurch in sein Zimmer und ließ den überraschten Screw alleine im Wohnzimmer zurück. Nachdem er die Tür verschlossen hatte, lehnte sich Cross an sie und ließ sich mit dem Rücken an der Tür nach unten gleiten. "Screw... es tut mir Leid, dass ich so abweisend bin... aber was soll ich bloß machen? Du darfst es nicht erfahren... du darfst nicht erfahren, was für Gefühle ich für dich hab..." Den Tränen nahe, stand er wieder auf und zog sich bis auf seine Boxershorts aus. "Ich gehe jetzt wohl besser schlafen!", sagte er zu sich selbst und ging zum Bad. Screw ließ das kalte Wasser über seine Wangen und seinen Körper laufen. Cross' Verhalten tat ihm unglaublich weh. Das kalte Wasser störte ihn nicht. Sein Herz war eh zerstückelt und eingefroren. Warum musste er sich auch ausgerechnet in seinen besten Freund verlieben? Das Öffnen der Badezimmertür holte ihn aus seinen Gedanken und er sah zur Tür, wo ihm nun ein geschockt und überrascht aussehender Cross gegenüber stand. Dieser stand perplex da und beobachtete Screw von oben bis unten. Von Screws trainierter Brust liefen die Tropfen über seinen Bauch, immer weiter runter. Cross merkte wie sehr ihn der Lauf der Tropfen erregte. "Oh Mann! Hast du mich aber erschrocken, Cross!", sagte Screw zitterig. Sein ganzer Körper spielte verrückt. Cross riss seinen Blick von seinem Körper und sah in Screws Gesicht. "Ähm, ja... tut mir leid...", murmelte er und ging weiter zum Waschbecken, zwischen dem und der Dusche eine Trennwand lag. Er atmete auf. So musste er zumindest Screw nicht mehr sehen. Es hatte nicht viel gefehlt und in seiner Hose wäre etwas mit ihm durchgegangen. Screw stand derweil unter der Dusche und rührte sich nicht. Wie gerne würde er noch mal Cross' Blicke auf seiner Haut spüren... Der, nachdem Screw solche Sehnsucht hegte, putzte sich inzwischen die Zähne, kämmte sein Haar und verließ das Badezimmer wieder so schnell er konnte, ohne einen weiteren Blick auf Screw zu werfen. Als Screw die Tür zugehen sah, wirkte er etwas betrübt, doch er entschloss sich, sich schnell weiter zu waschen, um dann in seine Boxershorts zu schlüpfen und sich die Haare zu föhnen (was ja bei dem langen Haar auch schon etwas dauert!). Nachdem Föhnen ging er in sein Zimmer und legte sich ins Bett. Doch er konnte nicht schlafen. Seine Gedanken kreisten nur um ihn: Cross. Screw wollte seine weiche Haut an seiner spüren, ihn berühren, ihn küssen. Nach minutenlangem Herumwälzen im Bett hielt Screw es nicht mehr aus. Er stand auf und ging aus seinem Zimmer. Er wusste nicht was ihn trieb, doch er steuerte instinktiv Cross' Zimmer an. An der Tür angekommen, zögerte er. Was, wenn Cross aufwachen sollte? Konnte er das riskieren? Für was würde Cross ihn halten? Ach, was sollte es. Seine Sehnsucht nach Cross war stärker als sein Verstand. Screw schloss die Augen und drückte langsam und leise die Klinke runter. Genauso leise schlich er sich ins Zimmer. Ein bläulicher, schwacher Lichtschein des Mondes fiel durch das Fenster auf das Bett und Screw betrachtete den darin liegenden Cross eine Weile. Das verwuschelte braun-blonde Haar, welches auf dem Kopfkissen verstreut lag, die blassen Lippen, die vom Mond beschienen wurden... "Er ist wunderschön...", dachte sich Screw. Er ging zum Bett und kniete sich davor, so dass sein Gesicht mit dem von Cross auf einer Höhe war. Er legte seine Hand an Cross' Wange und strich ihm langsam über sein Gesicht. Da war es wieder - dieses unvergleichliche Kribbeln. Screw hielt sich nicht mehr zurück. Er beugte sich etwas über ihn und küsste seine Stirn und seine Wangen, runter bis er bei den Lippen angekommen war, aber er zögerte. Würde Cross davon nicht aufwachen? Doch sein Verlangen war stärker und sanft legte er seine Lippen auf die von Cross. Zärtlich strich er ihm durch sein Haar. Als er sich wieder von ihm löste, sah er ihn eine Weile an. Cross schlief immer noch und drehte sich nun im Halbschlaf weg. "Nein! Dreh dich wieder zu mir!", dachte Screw und versuchte Cross langsam an der Schulter wieder zu ihm zu ziehen. Er schaffte es auch, aber Cross wurde wach und sah ihn verwundert an. Er rieb sich sein Auge und fragte verschlafen: "Sc-Screw? Was is'n los?" Screw drehte sich errötet weg und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Bettkante. Er vergrub seinen Kopf in seinen, auf den Knien verschränkten, Armen. Was sollte er ihm sagen? "Dreh dich wieder zu mir...", sagte Cross nach einer Weile und legte Screw seine Hand auf die Schulter. Zögernd drehte sich Screw zu ihm und sah ihm ins Auge. Eine angenehme Spannung lag zwischen den beiden. Cross legte langsam eine Hand an Screws Wange und zog sein Gesicht zu ihm. Dann schloss er die Augen und legte seine Lippen auf Screws. Screw schloss seine Augen ebenfalls und sie verschmolzen in einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Cross griff mit der freien Hand an Screws Hals und zog ihn zu sich auf das Bett. Screws Hände glitten über Cross' Schultern entlang seines Oberkörpers und zurück. Cross' Zunge drückte zärtlich seine Lippen auseinander und gebot sich so Einlass in seinen Mund. Seine Zunge zuckte leicht, als sie von Cross' Zunge berührt wurde, doch dann streichelten sich die Zungen sanft und Screw entfuhr ein schweres Hauchen. Cross beendete keuchend und stöhnend den Kuss um Luft zu tanken und sie umzudrehen, so dass er oben lag. Leidenschaftlich und zärtlich küsste er Screws Hals, ging immer weiter runter zu seinem Oberkörper und verwöhnte seine Brust mit Küssen. Screw stöhnte auf. Dieses Höhengefühl...er hier...mit Cross... Er schloss die Augen um die Gefühle und Cross' Berührungen noch intensiver zu spüren. Cross Zunge zog eine dünne Linie von Screws Brust bis zum Bauchnabel, in dem er sie schließlich versenkte. "Ah....Cross...", stöhnte Screw und krallte sich mit der linken Hand im Laken fest, während seine rechte durch Cross' Haar strich. Er spürte seinen heißen Atem auf seinem Bauch und sein eigener Atem wurde schneller. Er legte seine rechte Hand unter das Kinn seines Liebsten und zog ihn langsam und behutsam zu sich nach oben, um mit ihm in einen zärtlichen Kuss zu versinken. Langsam legte er seine Hände an Cross' Brust und strich erregt über sie, woraufhin Cross laut aufstöhnte und erneut seine Lippen küsste. Er ließ sich auf Screw sinken, welcher daraufhin die Arme um ihn schlang. Küssend verwöhnten sie sich gegenseitig mit Streicheln, bis Cross sich leicht aufbeugte und sich Screws Hals zuwendete. Er leckte über den Hals und übersäte ihn mit Küssen. Screw strich Cross derweil aufgereizt über den Rücken. "Cross...", hauchte er leise, "was machst du hier bloß mit mir...?" Er spürte seinen heißen, stoßenden Atem am Hals und begann sich etwas zu drehen, um Cross' Hals mit denselben Zärtlichkeiten zu verwöhnen, wie dieser es auch schon bei ihm getan hatte. Cross schloss das Auge und stöhnte langsam auf. Mit den Händen verkrampfte er sich im Laken rechts und links von Screws Kopf. Dann begann er mit seinen samtweichen Lippen Screws Schläfe zu liebkosen. Er löste seine linke Hand aus dem Laken, um Screws rechte Hand in seine zu schließen. Cross richtete sich etwas auf und strich ihm mit seiner rechten Hand liebevoll über die Wange. Screw sah zu ihm hoch und legte seine linke Hand an die Hand, die auf seiner Wange ruhte. Langsam kam er zu ihm hoch und ihren Zungen trafen sich erneut. Ein lustvolles Zungespiel entfachte zwischen den beiden, dass sich immer mehr mit Keuchen und Stöhnen vermischte. Cross' linke Hand sank nach unten und streichelte Screws Oberschenkel. Screw stöhnte heftigst auf, als seine Hand unter der Boxershorts die Innenseite des Oberschenkels und seinen Schritt erreicht hatte. Seine Hände krallten sich erneut in das Laken und er stöhnte: "Cross...Cross...ah...hnnn...ja....Cro....Ja...Ah!" Cross zog nach einer Weile langsam seine Hand zurück und blickte auf den stöhnenden und bebenden Screw. Sanft streichelte er ihm durch sein langes Haar und küsste seine Stirn. Screw legte seine Hände an Cross' Gesicht und zog ihn zu sich runter. Sanft legten sie ihre Lippen aufeinander und küssten sich. "Cross...ich...", begann Screw, doch Cross unterbrach ihn mit einem erneuten Kuss. Langsam strich Screw Cross das Haar aus dem Gesicht und setzte wieder an. "Cross... ai shiteru...", sagte er sanft und blickte Cross erwartend in die Augen. Dieser lächelte und sagte: "Ich liebe dich auch, Screw!" Und sie versanken wieder in einen Kuss... The End Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)