Maskenball von Last_Tear ================================================================================ Epilog: Under Your Spell ------------------------ Endlich wieder Freiheit. Seufzend streckte Satsuki seine Flügel langsam aus und war mehr als erleichtert, dass dieses Mal kein Schmerz mehr übrig zu sein schien, der ihn davon abhalten wollte, seine Schwingen zu belasten. Nachdem diese aber auch seit über einem Monat gebrochen gewesen waren, hatte er das Ende seiner Geduld erreicht gehabt - er war ein Engel und kein Mensch…Es war ein Wunder, dass er nicht wahnsinnig geworden war die letzten Tage, aber sein Retter hatte sich bisher auch gut um ihn gekümmert gehabt und mit einem wehmütigen Lächeln drehte er sich zu der Gestalt um, welche noch tief und friedlich schlief - es war besser wenn er verschwinden würde, bevor er aufwachen würde, er wollte sich das Drama ersparen, Dinge erklären zu müssen, die von Anfang an mehr als offensichtlich gewesen waren, seit Kaya ihn vor einer Horde Raubtiere beschützt und zu der kleinen Hütte am Waldesrand gebracht gehabt hatte. Er hätte nie bleiben können, auch wenn sie eine mehr als schöne Zeit zusammen gehabt hatten, von den gebrochenen Flügeln abgesehen, die lange gebraucht hatten um wirklich verheilen zu können. Aber was hatte er erwarten sollen nach einem Dämonenangriff? Zwar hatte er gewonnen, aber zu welchem Preis…Satsuki seufzte nur erneut auf, während er sich mit aller Macht versuchte von dem anderen Mann loszureißen, welcher immer noch friedlich schlief - er hätte sich nie darauf einlassen sollen, aber Kaya hatte einfach etwas an sich, dem er sich nicht hatte entziehen können. Kurz überlegte er nur erneut, ob er ihm einen Brief schreiben sollte - ein schwacher Dank, aber entschied sich schließlich dagegen, sie würden keine Zukunft haben. Und mit einem letzten Blick zurück hatte er die Hütte auch verlassen, alles was von ihm übrig blieb, war eine weiße Feder welche im fahlen Mondlicht zu leuchten schien. Das nächste Mal dass sie sich sehen sollten, war Jahre später - und auf den ersten Blick hätte Satsuki den Anderen gar nicht mehr erkannt - Kaya schien so viel erwachsener geworden zu sein in der kurzen Zeitspanne, dass es ihm schwer fiel, die Augen von ihm zu lassen. Eigentlich hatte er unerkannt verschwinden wollen - was auf einem Ball eigentlich kein Problem hätte darstellen sollen - aber offenbar hatte Kaya ihn doch erkannt gehabt. Und war ihm gefolgt. Und er war so verwirrt gewesen, dass er statt das Gebäude zu verlassen auf einen der riesigen, ausladenden Balkone geflüchtet war - an sich wäre das kein Problem gewesen, seine Flügel hatten ihn noch nie im Stich gelassen, aber etwas hielt ihn davon ab - und es dauerte bis ihm bewusst wurde, WAS es genau war dass ihn zurück hielt - Kaya. Dessen Magie schien um einiges mächtiger geworden zu sein seit sie sich das letzte Mal gesehen gehabt hatten, denn jetzt schien es für diesen eine Kleinigkeit zu sein ihn an Ort und Stelle zu halten und als er es schließlich mit einiger Kraftaufwendung geschafft gehabt hatte, sich zu dem Anderen zu drehen - warf ihn dessen Lächeln vollkommen aus der Bahn. Satsuki musste schlucken, wisperte nur noch ein leises „Kaya…“ Und dann hatte sich der Zauber gelöst und sie waren einander in die Arme gefallen um sich verzweifelt zu küssen. Wie hatte er es nur so lange ausgehalten ohne den Anderen? Der Rest des Abends war wie in einem Nebel an ihm vorbei gezogen - sie hatten es geschafft, zumindest noch zusammen zu tanzen und etwas zu trinken, bevor sie es beide nicht mehr ausgehalten gehabt hatten - er war nie dazu gekommen, nachzufragen, wieso Kaya jetzt im Schloss lebte, dafür hatten sie eine mehr als schöne Nacht zusammen verbracht - zu schön um sich am nächsten Morgen einfach so davon zu schleichen und so hatten sie gemeinsam gefrühstückt und geredet. Satsuki hatte alles erfahren, was er hatte hören wollen auch wenn es schien, als ob Kaya wahnsinniges Glück gehabt hatte, schließlich am Hof des Königs zu enden. Aber nachdem dieser es geschafft gehabt hatte seine Kräfte richtig unter Kontrolle zu bekommen, war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er schließlich die Aufmerksamkeit von Kami errungen gehabt hatte und dann war alles wie von selbst gelaufen. Nach dem Frühstück hatten sie beschlossen, dass es so nicht weiter gehen konnte, Satsuki hatte versprochen, regelmäßig vorbei zu kommen aber schlussendlich war es komplett anders gekommen. Als Kaya ihm den Weg aus dem Schloss gezeigt hatte, waren sie dem Königspaar über den Weg gelaufen und natürlich war Kami begeistert gewesen, einen Engel persönlich kennen zu lernen. So waren sie ins Gespräch gekommen und im Endeffekt hatte er angeboten bekommen, dass er im Schloss bleiben konnte, dass er ein eigenes Zimmer bekommen würde und er dafür nur ewige Treue schwören musste. Er hatte zwei Monate Zeit bekommen um darüber nachzudenken und diese auch genutzt - um sich im Himmel die Erlaubnis zu holen, seine Kräfte einem Gestaltwandler anbieten zu dürfen. So war er an den Königshof gekommen und hatte schnell gemerkt, dass er kein eigenes Zimmer brauchte - entweder er verbrachte die Zeit im Kampftraining oder mit Kaya und abends war er meist so erschöpft, dass er bei dem Magier einschlief. Aber sie waren sich auch näher gekommen mit den Monaten - noch näher. Es war nicht nur Sex gewesen, irgendwann hatte Satsuki erkannt, was es war, dass ihn so an Kaya fesselte und ab da an waren sie in einer festen Beziehung gewesen und glücklich. Je mehr er sich im Schloss eingewöhnt gehabt hatte, desto mehr hatte er begonnen, sich auch um Jasmine zu kümmern und die Prinzessin näher kennen zu lernen, bis sie Freunde geworden waren. Und auch mit Hizaki und Kamijo begann er sich mehr und mehr besser zu verstehen, nur Klaha war jemand mit dem er nie zurecht zu kommen schien, aber sie tolerierten einander - auch wenn er nicht wusste, wie er mit diesem umzugehen hatte, wenn Kami nicht in der Nähe war, aber zum Glück waren diese Gelegenheiten sehr selten und er lernte sich im Schloss zu bewegen, als wäre er dort geboren worden und sich dort wohl zu fühlen. Und zum ersten Mal in all den Jahren welche er schon am Leben gewesen war, hatte er sich endlich zuhause gefühlt, als wäre er endlich angekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)