Warum ich es hasse ein Zwerg zu sein von REB ================================================================================ Kapitel 33: Warum ist das Leben so schwer? ------------------------------------------ 33. Warum ist das Leben so schwer? „Sag mal, wo sind Kíli und Fíli? Ich habe sie heute noch nicht gesehen Balin.“ „Kíli wurde in Esgaroth von einem Ork verletzt und die Wunde hat sich leider entzündet“, berichtete er mir und wirkte dabei etwas bedrückt. Diese Worte von ihm erschreckten mich zutiefst. Unwillkürlich fuhr meine Hand zum Beutel an meinen Hals. „Das ist nicht gut.“ Ich fluchte vor mich hin. Alle Müdigkeit war dahin. Hektisch dachte ich nach. Schnell setzte ich einen Kessel Wasser an und warf einen Teil des Königskrautes hinein als es kochte. Die anderen sahen mich verwirrt an bei meinem tun. Ich bat Bombur darum, sich um den Tee zu kümmern und ihn in etwa 10 Minuten vorsichtig ab zu gießen. Des weiteren bat ich ihn darum den Tee zu Kíli zu bringen wenn er etwas abgekühlt sei. „Wo sind Kíli und Fíli?“ „Ich bringe dich zu ihnen“, erklärte sich Bilbo dazu bereit und führte mich zu ihnen. Ich betrat ihr Zimmer. Kíli lag im Bett und schien große Schmerzen zu haben. „Wie geht es ihm?“, erkundigte ich mich sogleich. Fíli sah auf. „Nicht so gut aber ich denke er wird es schon schaffen. Sieh also nicht so bekümmert drein. Óin versucht sein Bestes.“ Ich setzte mich ans Bett. „Habt ihr schon überlegt deinen Bruder zu den Elben zu bringen?“ Der blonde Zwerg nickte leicht. „Thorin ist strikt dagegen. Er meinte, dass sie ihn als Druckmittel gegen uns verwenden könnten um an die Diamanten heran zu kommen, welche der Elbenkönig so sehr begehrt. Auch könnten sie andere Forderungen an uns stellen. Zudem haben wir Óin. Er ist ein ausgezeichneter Heiler.“ Ärgerlich biss ich mir auf meine Lippen. Ich verstand Thorins Standpunkt, aber soweit ich wusste konnten nur die Elben diese Art von Verletzung heilen. Ich war mir da ganz sicher. Diese scheinbar harmlose Verletzung konnte tödlich enden. Diese Waffe war sicher mit Morgul Gift versetzt. „Sieh nicht so düster drein, Hannah. Der Drache ist tot“, äußerte der dunkelhaarige Zwerg aufmunternd. „Um den Drachen habe ich mir nie groß Sorgen gemacht“, offenbarte ich ihm. „Lass mich doch erzählen, was du alles verpasst hast“, begann Fíli und erzählte seine Sicht der Dinge. Bombur erschien nach einer ganzen Weile mit dem Tee. Von ihm erhielt ich zwei Trinkbecher und reichte einen gefüllten an Kíli. Diesen zwang ich regelrecht dazu so viel wie möglich davon zu trinken. „Es wird dir gut tun, immerhin neutralisiert es das Gift, welches in deinen Körper ist.“ „Von was für einen Gift sprichst du?“, wunderte sich Kíli. „Es nennt sich Morgul Gift. Es ist ein tödliches Gift, welches die Orks verwenden um ihren Opfern einen grausamen Tod zu bescheren. Du weißt doch, dass diese die Durin Familie auslöschen wollen. Deshalb glaube ich, dass es dieses Gift ist. Diese Kräuter im Tee neutralisieren es. Darum ist es wichtig so viel wie möglich davon zu trinken“, erläuterte ich ihm. „Was sind das für Kräuter?“, informiert sich Óin. „Die Elben nennen es Athelas, was hilfreiches Kraut übersetzt bedeutet. Unter den Menschen ist es als Königskraut bekannt.“ Ich reichte ihm meinen Beutel. Dieser besah sich den Inhalt und roch daran. „Ah ich kenne es aber wir Zwerge nennen es anders. Woher hast du es?“ „Ich habe es von einer Elbin geschenkt bekommen nachdem ich darum gebeten habe. Frisches wäre mir lieber gewesen, da es wirksamer sein soll. Aber so ist es haltbarer und ich wusste noch nicht wann ich es noch brauchen würde. Es sollte für den Anfang ausreichend sein. Dennoch sollten wir morgen frisches Kraut besorgen.“ Meine Sorge um ihn wuchs. Am liebsten würde ich ihn zu Tauril bringen. Bei ihr wüsste ich, dass er gesund werden würde. So müsste ich um sein Leben bangen. „Mach dir keine Sorgen Hannah. Er wird es schon schaffen. Immerhin ist er ein Krieger.“ „Komm ich bringe dich in dein Zimmer“, schlug mir Fíli vor und stand hastig auf. „Mein Zimmer?“, wunderte ich mich sehr. „Natürlich dein Zimmer. Wir haben ein paar Räume hergerichtet, wo wir schlafen können. Ich bringe dich in deines.“ Mit Bilbo verließen wir den Raum. Wir liefen nicht weit und betraten ein Zimmer. Es wirkte alles noch sehr verstaubt. Das Bett wurde hergerichtet. Ich stellte fest, dass jemand meine Sachen hergebracht hatte. „Vielen Dank für alles, Freunde“, bedankte ich mich herzlich und Umarmte sie. „Das war doch selbstverständlich“, murmelte Fíli. Als die Nacht verging stand ich sehr früh auf. Ich verließ mein Zimmer und hörte leise Stimmen. Es war Thorin, welcher mit Balin redete. „Irgend etwas bedrückt dich doch Thorin. Was ist es?“ „Ich mache mir um meinen Neffen Sorgen. Dieses Gift… Wäre Hannah nicht gewesen, hätten wir ihn nicht rechtzeitig genug richtig behandelt. Mir hätte der Gedanke viel eher kommen sollen. War ich mir doch bewusst zu was für Methoden die Orks greifen.“ Deutlicher Selbsthass war aus seiner Stimme zu hören. „Da ist es doch gut sie bei uns zu haben. Denk dran. Ohne ihre Freundin wären wir nie aus der Gefangenschaft der Elben gekommen“, erwiderte Balin gut gelaunt. „Bist du dir so sicher, dass es gut ist, sie dabei zu haben?“ „Was bedrückt dich noch?“ Kurz herrschte eine bedrückende Stille. „Wenn ich meine Neffen so mit ihr sehe muss ich immer an frühere Zeiten denken. An die Zeit, als Frerin und Dís mit mir hier im Erebor gelebt haben.“ Er klang so richtig nostalgisch. „Die Drei haben mich auch an euch erinnert. Kíli ist dir vom Aussehen sehr ähnlich. Fíli ähnelt mehr seinen Vater und Hannah...“ „...ähnelt meiner Schwester.“ „Sie sehen ganz anders aus Thorin. Dís hat doch schwarzes Haar und ist auch um einiges größer als sie und vom Charakter sind sie sehr verschieden.“ „Das ist wahr… Vielleicht liegt es nur an ihrer Frisur, welche Fíli ihr gemacht hatte oder dem Blau ihres Kleides.“ Das verstand ich nicht. Was hatte meine Frisur damit zu tun? Hatte Fíli mir die Frisur seiner Mutter gegeben damals in Beorns Hütte? Und dann dass mit der Farbe. War Dís Lieblingsfarbe Blau? Meine war es nicht. „Ich verstehe“, erwiderte der weißhaarige Zwerg. Ich musste meine Ohren spitzen da sie sich langsam von mir entfernten. Ich folgte ihnen etwas. „Was gedenkst du wegen ihr zu tun Thorin?“ „Wie meinst du das Balin?“ „Wir sind für sie verantwortlich. Außer uns hat sie doch niemanden mehr.“ „Sie hat noch Bilbo. Er hat sie schon praktisch bei sich aufgenommen.“ „Sie ist eine Zwergin und sollte bei ihrem Volk und bei ihrer Familie leben.“ Die schritte hörten auf und auch ich blieb stehen. „Du weißt doch wer sie ist, oder Thorin?“, hakte Balin nach. Er klang sehr herausfordern. „Wie kannst du dir sicher sein, dass sie Morga ist?“ „Ist es nicht offensichtlich? Denk an die ungewöhnlichen Parallelen.“ „Parallelen?“ „Beide sind bei den Menschen aufgewachsen und verloren zur gleichen Zeit ihre Familie. Wenn man dem Bild glauben schenken kann sind sie auch vom Aussehen sehr ähnlich.“ „Aber sie kann kein Khuzdul Balin. Wie war sie in der Lage ein Buch zu schreiben? Auch ist Hannah nicht in der Lage gewesen zu kämpfen bevor sie uns traf. Morga hingegen hat es seit ihrer frühesten Kindheit gelernt und zuletzt der Name. Warum sollte sich Morga einen neuen Namen geben?“, argumentierte der Zwergenkönig dagegen. „Vergiss nicht, was sie erlebt hat, Thorin und vielleicht hat zudem ein Troll ihr auf dem Kopf geschlagen. Mein Bruder Dwalin meinte mal zu mir, sie wäre sehr talentiert. Sie hat Reflexe, welche man erst nach vielen Jahren des Kampfes aneignet. Das spricht für meine Theorie.“ „Ich bin gegen deine Theorie. Sie ist lächerlich.“ Ich schlich mich in mein Zimmer. Dort dachte ich über das Gehörte nach. Balin schien mir auf die Schliche gekommen zu sein. Ich besuchte Kíli. Ihm schien es schon bedeutend besser zu gehen. „Guten Morgen Kíli. Wie geht es dir?“ Vorsichtig trat ich an sein Bett heran. „Dank deinem Tee geht es mir schon viel besser.“ „Und du lügst mich auch nicht an?“ Abwehrend hob er seine Hände. „Das habe ich doch nicht nötig, Hannah.“ „Ich geh dann mal zu den anderen. Habe ja noch nicht gefrühstückt.“ Bei den anderen nahm ich eine karge Mahlzeit ein. Fíli stand auf um seinem kleinen Bruder etwas zum Essen zu bringen. Als er weg war begann ich zu sprechen. „Kíli wird es schaffen. Das führt zum nächsten Thema. Wir müssen Thorin irgendwie dazu überreden den Arkenstein erst einmal zu vergessen und Unterstützung aus den Eisenbergen zur Verteidigung des Goldes zu holen. Je eher desto besser. Die Reise ist bestimmt lang und dann können sie sich zumindest davon erholen, ehe sie sich in den Kampf stürzen. Wenn wir jetzt nicht handeln ist alles vorbei.“ „Und woher willst du das wissen?“ Ich stockte. „Naja… ich weiß es halt Ori“, konterte ich schwach. „Also...“ Ich musste Stärke zeigen. Wenn ich nichts tat würde Thorin, Kíli und Fíli sterben. „Ich habe um Unterstützung gebeten, Hannah. Mir gefällt es nicht, dass wir langsam belagert werden, von den Elben wie auch den Menschen“, offenbarte uns Thorin. Erstaunt blickte ich ihn an. „Na los, beeilt euch mit den Essen. Wir müssen den Arkenstein finden und die große Halle für unsere Gäste vorbereiten“, ermahnte er uns streng und rauschte wieder davon. „Was meint er mit großer Halle?“ „Es ist ein großer Raum wo die Zwergenkrieger vorläufig schlafen können“, informierte mich Balin. „Dann werden Bilbo und ich dort kehren und putzen.“ Nach einigem Suchen fanden wir ein paar halbwegs erhaltene Besen mit denen wir diesen Raum reinigten. Als es Mittag wurde, war ich vollkommen erledigt. Nachdem ich gegessen hatte sah ich kurz nach Kíli und legte mich schlafen. Erst als mich Bilbo weckte war ich schnell wieder auf den Beinen. Er lud mich zum Abendbrot ein und ich bemerkte meinen großen Hunger. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)