Die mysteriöse Villa von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die mysteriöse Villa Wie immer kurz vor den Sommerferien erwartete mich eine Abschlussarbeit und zu meinem Glück pickte ich immer die Lehrer heraus die die Themen vorgaben. Zu unser aller Leidwesen war diesmal das "alte" Japan an der Reihe. Davon hatte ich nun wirklich keine Ahnung. Aber wozu hat man einen großen Bruder, der noch dazu Geschichte studiert? Kurzum ich besuchte ihn nach der Schule in seinem Lehrzimmer, das wie immer unordentlich aussah. Überall waren Bücher verstreut, Landkarten hingen an den Wänden und tausende von Blättern bedeckten den Boden, auf seinem Schreibtisch allerdings stapelten sich die Rechnungen und Mahnungen. Ich wusste er hatte es nicht gern, wenn ich ohne zu klopfen in sein Zimmer kam, aber dies war ein Notfall und er war der einzige der mir helfen konnte. "Hallo Miko! Hättest du etwas Zeit für mich, ich bräuchte deine Hilfe für die Schule." Etwas gereizt blickte er mich an, aber als es an der Tür klopfte erhellte sich seine Miene sofort. "Das kann einen Moment warten, ich erwarte ein wichtiges Paket." Bei diesen Worten wusste ich das etwas geheimnisvolles darin sein müsste. Ungeduldig sah ich, wie er dem Briefträger das Paket entnahm und sich eiligst auf seinen Stuhl setzte. Aus dem Paket holte er ein kleines rotes Buch, welches wie ein Tagebuch aussah. "Könntest du mir daraus vorlesen? Du weißt doch das ich schrecklich neugierig bin." Grinsend nahm ich vor ihm Platz und ließ ihn keine andere Wahl als mir meinen Wunsch zu erfüllen. Mit zittrigen Händen öffnete er den Schutzverband und las langsam vor. Tagebuch von Koji: Ich wusste genau ich hätte die verfluchte Villa nie betreten dürfen, aber der Professor wollte unbedingt das Geheimnis der damals ansässigen Shinto-Priester lüften. Zu dritt waren wir damals aufgebrochen, Professor Himura, seine Assistentin Tomoe und ich. Die ersten Tage verliefen erstaunlich ruhig, was mich beunruhigte. Dorfbewohner hatten mir von dem alten Haus erzählt und wie seine Bewohner auf grausame Art und Weise getötet wurden. Leider fanden wir auch keine brauchbaren Hinweise, die uns weiterhelfen konnten. Doch das sollte sich schnell ändern. Am Anfang der zweiten Woche, begann Tomoe sich eigenartig zu benehmen. Es war als würde sie sich in Trance befinden und flüsterte immer wieder einen Namen, den ich aber leider nicht verstand. Verzweifelt suchten wir nach einem Ausgang, aber sämtlichen Türen waren verschlossen oder zugenagelt. Selbst die Eingangstür war nicht mehr zu finden. Am Mittwoch verschwand Tomoe spurlos, am Anfang suchten wir sie noch, aber als wir ihre Schreie hörten, wurde uns klar das etwas schlimmes passiert sein musste. Professor Himura wurde wahnsinnig und am Freitag fand ich ihn tot in der Eingangshalle auf. Ob es Mord oder Selbstmord war, konnte ich nicht beantworten, aber ich wusste, was auch immer in diesem Haus vorgefallen war, lebendig würde ich hier nie wieder herauskommen. Vielleicht ist dies mein letzter Eintrag, aber falls irgendjemand dieses Buch finden sollte, der sei gewarnt. Diese Villa ist verflucht. P.S. die Aufzeichnungen vom Professor habe ich vorsichtshalber versteckt. Lange Zeit herrschte Stille und mein Bruder starrte entsetzt auf das Buch. "Einfach furchtbar was da geschehen ist. Aber wie konnte es nur so weit kommen?" Ratlos drehte er das Buch vor sich hin, als ein kleiner Zettel auf den Boden fiel. Nur kurz konnte ich einen Blick darauf erhaschen, aber ich sah das es wohl mit Blut geschrieben worden war. So langsam wurde mir die Sache unheimlich und als Miko plötzlich zum Telefon griff, konnte man bereits die unheimliche Aura das Buches spüren. "Ich werde mal Ken anrufen und ihn fragen ob er mir helfen kann." Dieser Ken war mir nur vom Namen her ein Begriff, ich wusste nicht wie er aussah, noch was er machte. Mein Bruder meinte immer nur das er wie ein Schatten ist. Aber was das zu bedeuten hat werde ich wohl früh genug herausfinden. ~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~ so meine erste Fanfic aus der Ich-Perspektive, auch habe ich es endlich mal geschafft keinen HdR- Chara zu verwenden. Die Story habe ich übrigens aus dem Spiel meines Bruders übernommen. Natürlich habe ich es ein wenig abgeändert, aber einige Teile werde übernehmen. In den nächsten Kapiteln wird natürlich noch mehr passieren. Kritiken und Lob dürft ihr gerne hinterlassen, müsst aber nicht. Kapitel 2: Eltern und andere Hindernisse ---------------------------------------- Das Telefonat war nur von kurzer Dauer und als er den Hörer auflegte sah er mich mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck an. "Ken wird gleich herkommen und sich das Buch näher anschauen, obwohl er nicht begeistert klang." Voller Ungeduld warf ich immer wieder einen Blick auf meine Uhr in der Hoffnung das Ken bald hier erscheinen würde. Miko war derweil aufgestanden und kramte ein paar Bücher aus dem obersten Regal hervor. Sie waren schon alt und sehr verstaubt, trotzdem konnte man noch die Bilder auf den Umschlägen erkennen. "Werdet ihr zu der Villa fahren?" fragte ich Miko plötzlich, dem vor Schreck ein Buch aus der Hand fiel. "Ich weiß noch nicht, aber das einzige was ich jetzt schon weiß ist, das DU daheim bleibst. Es ist schon schlimm genug das 3 Menschen verschwunden, bzw. tot aufgefunden worden sind, da will ich dich bestimmt nicht mit dabei haben." Bei diesem Satz blickte er mich strafend an. "Ich hab doch gar nicht gefragt ob ich mit will." Unschuldig pfeifte ich vor mich hin, als es an der Tür klopfte. Miko ließ Ken ein und gemeinsam setzten sie sich an den Tisch und untersuchten sorgfältig das kleine Notizbuch. Nach wenigen Minuten war der Schreibtisch mit Büchern und Zetteln überflutet und unterschied sich nicht mehr besonders vom Boden. Desinteressiert sah ich den beiden zu. Ken hatte es mir da schon mehr angetan. Wie er da mit hochkonzentrierten Gesicht dasaß, sich immer wieder eine braune Strähne aus dem Gesicht streifte oder mit seinen blauen Augen Miko verwundert ansah. Egal was er machte, es sah immer gut aus. Aber leider blieb für romantische Gedanken keine Zeit. Es war bereits spät geworden und ich musste heim zum Essen. "Also ihr zwei, lasst euch nicht stören, ich geh dann mal." Leise packte ich meine Sachen zusammen und verließ das kleine Zimmer und machte mich auf dem Heimweg. Da ich in Gedanken war, dauerte der Heimweg länger als geplant, was mir ziemlichen ärger bereitete. Das Essen war schon kalt und meine Eltern nicht sehr erfreut das ich so spät heimkam. Missmutig ging ich in mein Zimmer und warf mich aufs Bett. Die Villa und die mysteriösen Vorfälle ließen mir keine Ruhe mehr, ich musste unbedingt herausfinden, was sich da wirklich zugetragen hat. Das weitaus größere Problem waren meine Eltern und Miko. Beide Seiten auszutricksen war nicht leicht, aber durchaus machbar. Zur Zeit besuchte ich meinen Bruder immer öfter in seinem Zimmer, was ihm nicht sonderlich gefiel. Der Vorwand mit dem Schulaufsatz half mir schließlich aus dieser Misere heraus. Miko sah ein, das ich mehr Informationen brauchte, als die, die er wusste. Um meine Eltern zu beruhigen, nahmen wir Ken noch als meinen Bodyguard mit. Die Sache klingt einfach, aber das war es bei weitem nicht. Bis ich Miko soweit hatte, das er mich mitnahm, vergingen 2 Wochen in denen ich einen erbitterten Kampf führte. Zur Vorsorge nahm ich mein Handy mit, falls wirklich etwas passieren sollte. Miko und Ken planten die Reise bis ins kleinste Detail. Um Verpflegung sollte ich mich kümmern, was auch wirklich gerne übernahm. Die Nacht davor konnte ich vor Aufregung nicht einschlafen und starrte hinauf auf meine Zimmerdecke. Leise rauschte der Nachtwind durch die Blätter und der Mond zauberte mir ein lustiges Blätterspiel an die Wand. Dies sollte für mich die letzte Nacht in meinem Bett sein. Jedenfalls für die nächsten 3 Wochen. Endlich war es soweit und wir saßen startklar in Ken's Jeep. "Du weißt Ayu, falls es gefährlich wird, schicken wir dich sofort zurück." Mikos Gesichtsausdruck blieb ernst, so als ob er genau wüsste, das es wirklich gefährlich wird. Ich nickte nur und lehnte mich zurück in meinen Sitz. Die Fahrt sollte 5 Stunden dauern und uns über das nördliche Gebirge führen. Das genaue Ziel war uns dato noch nicht bekannt. Angeblich sollte die Villa in einem abgelegenen Tal sein. Was mich nicht wirklich verwunderte, da ich aus sämtlichen Filmen wusste, das Gespensterhäuser sich immer in solchen Gegenden befanden. Die ersten zwei Stunden vergingen rasch und ich konnte schon die ersten Gipfel von dem Gebirge erkennen. Die letzte Hälfte verbrachte ich damit, unruhig auf meinem Sitz hin und her zu rutschen. Die Gegend veränderte sich schlagartig. Die Felswände waren dunkel, fast schwarz und die Bäume trugen kein Laub. Es war, als ob die Zeit dort stehen geblieben wäre. Mir wurde mulmig zumute, ließ es mir aber nicht anmerken. Auf den letzten Metern machte Ken schließlich das Licht an, das es zu dunkel geworden war. Wir erreichten ein kleines Dorf, das wie ausgestorben aussah. Die Straßen waren wie leergefegt und in den Häusern war es dunkel. Eine richtige Geisterstadt. Langsam fuhr Ken die Hauptstraße entlang, die an einem großen Tor endete. Was sich dahinter befand ließ mir den Atem stocken. Kapitel 3: Das Anwesen ---------------------- Kapitel 3. Das Anwesen Das Anwesen war ziemlich heruntergekommen und die Bäume kahl und verdorrt. Keine Pflanze wuchs mehr und selbst das Gras war grau und ausgetrocknet. Ken brachte das Auto unweit von der Villa zum Stehen und wir stiegen mit einem eigenartigen Gefühl aus. Für mich war das Haus keinesfalls eine Villa mehr, eher glich sie einer Ruine. Das Dach war halb eingefallen und die Fenster zerbrochen. Da dieses Haus am Anfang des 18. Jahrhunderts gebaut wurde, besaß es weder fließend Wasser noch Elektrizität, weshalb wir Taschenlampen und eine große Menge an Batterien verwendeten. Langsam gingen wir auf die Türe zu. Das Holz war schon morsch und die Türklinke war nicht mehr vorhanden. Ken und Miko stemmten sich mit aller Kraft dagegen und drückten solange bis die Tür knarrend aufging. Mit unseren Taschenlampen erhellten wir sogleich den Eingangsraum. Neugierig sah ich mich um und entdeckte an der Wand merkwürdige Kratzspuren. "Du Miko, komm mal her und sieh dir das an." Ich deutete auf eine der zahlreichen Kratzer und Miko betrachtete sie etwas genauer. "Hmm....das sieht nach Fingernägeln aus. Aber warum hinterlässt jemand solche Merkmale?" irritiert kratzte er sich am Kopf. "Vielleicht war derjenige auf der Flucht?" Ken war neben Miko getreten und fuhr die Rillen mit seinem Finger nach. "Soviel ich weiß soll hier sogar ein Fluch auf dem Haus liegen." Meinte Ken und ging den Spuren nach. Bei diesen Worten war ich nun wirklich nicht begeistert und so beschloss ich in der Nähe von Ken zu bleiben. Miko unterdessen suchte nach Hinweisen die Koji zurückgelassen hatte, besonders die Aufzeichnungen vom Professor waren sehr wichtig für ihn. So trennten sich vorläufig unsere Wege, aber ich hatte in weiser Voraussicht Walkie Talkies mitgenommen, damit wir immer in Kontakt standen. Ken und ich tasteten uns langsam über den knarrenden Boden entlang, als plötzlich vor uns eine Tür aufging. Erschrocken sprang ich in Kens Arme und klammerte mich an ihn fest. "Keine Angst, das war doch nur eine Türe." Wie er sich doch täuschte... Weißer Nebel kroch über den Fußboden und schlängelte sich um unsere Füße. Ich war gelähmt vor Angst und Ken drückte mich eng an sich. Aber der Spuk war noch lange nicht vorbei. Eine schaurige Stimme rief immer wieder einen merkwürdigen Namen. Ken hielt mich zwar immer noch im Arm, sah sich dennoch nach der Stimme um. Der Nebel bedeckte bereits den gesamten Boden und durch eine Lücke konnte ich erkennen, das wir einer riesigen Blutlache standen. Verängstigt schrie ich auf und deutete hinunter auf meine Füße. "Was passiert hier denn nur?" Ken leuchtete jeden Winkel mit seiner Taschenlampe aus, bis er auf eine dunkle Gestalt traf. Seine Gesichtsfarbe änderte sich schlagartig. Die Gestalt kam immer näher, bis ich ihre Umrisse genau erkennen konnte. Es handelte sich dabei um eine junge Frau, deren Gewand zerrissen und schmutzig war. Ihre langen schwarzen Haare bedeckten das Gesicht und ich konnte nur ihr furchtbares Grinsen erkennen. Die Tatsache aber, das sie einige Zentimeter über den Erdboden schwebte, bestätigte meine Vermutung: Wir waren in einem Geisterhaus gelandet. Doch ich wurde schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Das Walkie Talkie rauschte und ich hörte die Stimme meines Bruder, die immer wieder nach uns rief. Außerstande irgendetwas zu sagen, nahm Ken meine Hand und zerrte mich aus dem Raum. Wir rannten den Weg zurück ohne uns einmal umzudrehen. Ich wusste nicht ob sie uns folgte, aber das war mir momentan egal, ich wollte einfach nur hier raus. Außer Atem standen wir nach wenigen Metern an der Eingangstüre, die sich nun leider nicht mehr öffnen ließ. Ken und ich traten dagegen, aber sie rührte sich keinen Millimeter. Ich rechnete jeden Moment damit, das diese geisterhafte Gestalt hinter uns stand, aber nichts geschah. Ken funkte über das Walkie Talkie Miko an. "Miko, wir haben ein Problem und zwar ein ganz gewaltiges. Komm sofort zum Eingang!" Ken ging zu seinem Koffer und rüstete sich mit diversen Waffen aus. Ob sie uns helfen konnten, wusste ich nicht, aber ich hoffte es für uns. ~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~ Mein 3. Kapitel wäre auch schon da. Ich hoffe das euch dieser Teil auch noch gefällt ^^. Übrigens möchte ich Tearless für ihren Kommi danken *Knuddel* Kapitel 4: Die erste Nacht -------------------------- Unzählige Minuten saßen wir auf dem kalten Boden und hofften das Miko jede Minute wiederkam. Es war so still, das man den Wind durch das Gebäude pfeifen hören konnte und hier und da fiel ein Wassertropfen auf den Boden. Plötzlich vernahm ich dumpfe Schritte die sich uns nähernden. Inständig betete ich das es Miko sei. Ich schloss meine Augen und lehnte mich wieder an die Wand. Ken war aufgesprungen und richtete seine Waffe in Richtung in der die Schritte kamen. Nervös zuckte sein Finger am Abzug und kalter Schweiß rannte seine Stirn herab. Er verharrte so einige Minuten bis er die Waffe erleichtert nach unten sinken ließ. "Es ist Miko" Ken drehte sich um und lächelte mir aufmunternd zu. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, betrat Miko bereits den Raum. Sein Gesicht war bleich und er hielt sich krampfhaft an seiner Taschenlampe fest. "Leute, wir sind hier nicht alleine." Nervös ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen bevor er weitersprach. "Wir sollten so schnell wie möglich von hier verschwinden." Ken sah Miko entgeistert an. "Das könnte ein Problem werden. Die Tür lässt sich nicht mehr öffnen. Selbst mit aller Gewalt erreicht man nichts. Ich glaube ja nicht an Geister und so was in der Art, aber ich muss zugeben das es mir Angst macht." Ken nahm sein Gepäck und ging in Richtung Flur. "Kommt, wir werden uns erstmal ein Lager für die Nacht suchen, denn hier bleibe ich keine Minute länger." Schweigend packten wir unsere Sachen und folgten Ken hinaus in die Dunkelheit. Aus strategischen Gründen hatten wir nur eine Taschenlampe die uns den Weg wies. Je tiefer wir ins Gebäude vordrangen umso furchteinflössender wurde es. An einigen Stellen hingen Seile von der Decke die mit Blut beschmiert waren. Was wohl sich dragisches hinter diesen Mauern ereignet haben möchte? Ab und zu glaubte ich Schritte hinter mir zu hören. Doch als ich mich umdrehte war nur der dunkle Gang und ein paar Masken die mich finster angrinsten. Ich wurde aus den Gedanken gerissen als Ken etwas glänzendes auf den Boden fand. Beim genaueren Betrachten sahen wir das es ein kleines Notizbuch war. Genauso eines welches Koji hatte. Die Schrift war schon ausgebleicht und schwer zu lesen, aber was wir erkennen konnten, stockte uns den Atem. 28.08.1993 Unser erster Tag in diesem Haus. Die Dorfbewohner rieten uns es nicht zu betreten da es verflucht sei. Aber wer glaubt schon an Geister? Meine Frau und meine Tochter sind ganz glücklich über das Anwesen und haben sich sehr schnell eingelebt. 30.08.1993 Etwas wirklich grausames muss mit meiner Frau passiert sein. Sie war im Garten und las ein Buch, als plötzlich ein kleines Mädchen im Kimono vor ihr stand. Stumm zeigte das Mädchen auf den Brunnen. Meine kleine Tochter hatte alles von ihrem Zimmer aus beobachtet. Sie hörte nur noch ein Schreien und dann verschwand meine Frau spurlos. 05.09.1993 Ich habe meine Frau erdrosselt und ohne Gliedmaße im Garten gefunden. Diesen Anblick werde ich nie wieder vergessen. Aber wo war sie die ganze Zeit? Zu unserem Pech können wir das Haus nicht mehr verlassen und selbst der Strom viel aus. Was soll ich nur machen? Dies war der letzte Eintrag, alle anderen Seiten wurden herausgerissen. Ich hatte nun wirklich keine Lust genauso wie die arme Frau zu enden. Was mich wunderte war: woher kam das Mädchen im Kimono? Lebte sie schon lange hier? Ist sie ein Geist und ist für das hier verantwortlich? Ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen als ein lautes Schreien durch das Haus drang. "Och nein, nicht schon wieder die." Ken verdrehte die Augen und drängte mich schützend zwischen sich und die Wand. "Was soll das hießen, nicht schon wieder die?" Miko sah Ken fragend an und Ken erzählte alles bis ins kleinste Detail. Ich wartete nur darauf das sich der Nebel wieder um meine Füße schlängelte, doch nichts geschah. Inzwischen war es schon tiefe Nacht und die Müdigkeit machte sich in uns breit. Nach kurzem Suchen hatten wir ein Zimmer gefunden, welches für Ken einigermaßen sicher erschien. Obwohl wenn sie wirklich ein Geist war, sie auch nicht davon abhalten konnte. Um ganz sicher zu gehen, stellte Ken sich als erste Wache zu Verfügung. Müde kuschelte ich mich in meinem Schlafsack ein und war bald bereits tief und fest eingeschlafen. Auch Miko gönnte sich ein paar Minuten bevor er Ken ablösen wollte. Die erste Hälfte verlief außergewöhnlich ruhig. Aber erst zur zweiten Hälfte sollte der Spaß erst richtig losgehen. ~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~ So hier ist wie versprochen der 4. Teil meiner Sty. Kommis oder Kritik sind immer willkommen :) Kapitel 5: Die unheimliche Story -------------------------------- Ken sah gelangweilt auf seine Armbanduhr, die gerade mal 4 Uhr morgens anzeigte. Ich schlief ziemlich unruhig, was auch kein Wunder war bei dieser Umgebung. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich mich und ich sah zur Zimmerdecke. Dies war ein Fehler, den ich schnell bereuen sollte. Anstelle der Decke, sah ich nur den Nachthimmel, der sich sobald verfinsterte. Blitze zuckten wild umher und einer traf genau die Stelle neben mir. Ohne nachzudenken schrie ich los und merkte nur noch wie mich jemand nach hinten zog, bevor ich das Bewusstsein verlor. Ich ging einen dunklen Gang entlang, an dem am Ende ein kleines Mädchen im Kimono auf mich wartete. Sie sah mich mit ihren braunen Augen traurig an und deutete auf eine Tür. Langsam ging ich darauf zu und drückte die Klinke nach unten. Doch nichts geschah. Ich drückte mich mit Wucht dagegen, doch sie blieb verschlossen. Als ich mich umdrehte war das Mädchen verschwunden. Ich rief nach ihr, aber meine Worte wurden einfach von den Wänden verschluckt. Meine Sicht wurde verschwommen und ich schloss die Augen. Als ich wieder zu mir kam, blickte ich in die besorgten Augen von Ken. Dieser wischte mir mit einem feuchten Tuch über die Stirn. "Du hast echt wahnsinniges Glück gehabt. Der Balken ist von oben herabgestürzt und hat dich nur knapp verfehlt." Ich setzte mich langsam auf und sah mich nach meinem Bruder um. " Dann muss ich das nächste Mal besser aufpassen." Ich zwinkerte Ken zu und ging zu Miko der den Balken untersuchte. "Hier sind deutlich Spuren eines Seiles zu erkennen und dieselben Kratzer wie an der Einganswand." Ein leises Kichern unterbrach unsere Untersuchung und aus dem Balken kam eine Unmenge von Blut. Und dann erschien sie. Im selben Gewand, in der Luft schwebend und mit dem eisigen Grinsen im Gesicht. Irgendwie erinnerte sie mich an das kleine Mädchen aus meinem Traum. Langsam kam sie auf mich zu und flüsterte mit schauriger Stimme. "Na los, sucht schon nach dem Geheimnis. Aber ich warne euch, bis jetzt ist keiner lebend aus dem Haus gekommen und ihr werdet die nächsten sein." Lachend verschwand sie wieder, hinterließ aber einen kleinen Zettel der langsam zu Boden schwebte. Ken bückte sich und hob ihn auf. Es war ein Teil vom fehlenden Tagebuch. 06.10. 1993 Die Polizei hat alles gründlich untersucht, aber nichts besonderes gefunden. Mir scheint, als hätten sie angst vor dem Haus und der Geschichte, die sich vor langer Zeit hatte zugetragen. Ich selbst habe nur sehr wenig darüber herausfinden können. Aber der vorherige Hausbesitzer muss ein Professor gewesen sein um nach seinen Aufzeichnungen zu schließen. 07.10.1993 Um der Sache auf den Grund zu gehen, beschloss ich in die Bibliothek zu gehen um nach weiteren Aufzeichnungen zu suchen. Die Bücher waren teilweise zerrissen und die Hälfte fehlte, als ob jemand verhindern wollte, das die Geschichte an die Öffentlichkeit gerät. Nur soviel konnte ich lesen, es war von Shinto-Priestern die Rede und von dem Spiegelschrein. Um ihn zu beschützen, mussten regelmäßig Opfer gebracht werden. Anscheinend musste der Priester seine eigenen Kinder opfern, da nur sie in der Lage waren, das Böse zu versiegeln. Aber irgendwas muss beim letzten Mal passiert sein... Langsam wurde mir einiges klar. Die Frau muss ein Opfer gewesen sein und hat hier einen grausamen Tod gefunden. Ken unterbrach mich aus meinen Gedanken indem er seine eigene Meinung kundtat. "Ihr glaubt doch wohl nicht im ernst, das die Geschichte wahr ist, welche dieser Verrückte geschrieben hat oder? Klar es gab solche Rituale und das die eigenen Nachfahren geopfert werden musste, kam auch mal vor, aber das deswegen jemand zum Geist wird, bloß weil etwas schief ging?" er schüttelte unglaubwürdig den Kopf und blickte aus ein Fenster und sah den ersten Sonnenstrahlen zu. "Ich habe euch noch gar nicht von meinem Traum erzählt." Ich setzte mich auf dem Boden und schilderte alle Einzelheiten die darin vorkamen. "Dann suchen wir mal deine Tür, vielleicht finden wir etwas was uns weiterhilft." Miko sammelte seine Sachen ein und trieb Ken zur Eile an. "Mich beschäftigt vielmehr das Mädchen im Kimono, es scheint als ob sie versucht uns etwas mitzuteilen." Miko war wieder in Gedanken versunken und lief schweigend hinter mir. Das Haus schien von außen kleiner, als von innen. Die Gänge waren verzweigt und glichen sich in der Art und Beschaffenheit. Ein paar Mal liefen wir in einen Wandschrank, den wir für eine Tür gehalten hatten. Es gab auch keine Orientierungspunkte, die Wände waren voller Kratzspuren und getrocknetem Blut. Endlich standen wir vor der Türe die ich gesucht hatte, jedenfalls dachte ich das sie es war. Diese Türen sahen auch zu meinem Leidwesen alle gleich aus. Nervös drückte ich wieder die Klinke nach unten und wie in meinem Traum geschah nichts. Doch als Ken und Miko mich unterstützten, ging sie knarrend auf. "Sie war wohl etwas eingerastet." Ken grinste und gemeinsam gingen wir hinein. Wir waren anscheinend in einem Kinderzimmer gelandet. Überall standen kleine Puppen und ein Kinderbett. Die Kerzen waren wie von geisterhand angezündet und beleuchteten schwach den Raum. In der Mitte aber, war eine lebensgroße Puppe, die von einem Bannkreis umgeben war. Auf dem zweiten Blick erkannte ich, das sie genauso aussah wie das Mädchen im Kimono. ~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~ Dies war Teil 5. Die anderen werden selbstverständlich auch noch folgen :D Kapitel 6: Neue Rätsel und andere Sorgen ---------------------------------------- Langsam ging ich auf die Puppe zu, als eine kleine Windböe durch den Raum wehte und die Tür mit einem lauten Knall schloss. Die Sache mit den Türen ging mir langsam auf die Nerven. Ich ärgerte mich so darüber, das ich eine zeitlang meine angst vergaß und mich mit voller Konzentration dieser merkwürdigen Puppe zuwandte. Ken und Miko standen schweigend daneben und bewachten die Tür, damit nicht wieder ein ungebetener Gast uns überraschen konnte. Obwohl mir klar war, das selbst Türen diese Geister nicht aufzuhalten vermochten, aber die Tatsache das ich zwei Beschützer hatte, beruhigte mich ungemein. Ein Blick auf meine Uhr verrat mir, das wir schon fast Mittag hatten und mein Magen bestätigte dies mit einem lauten Knurren. "Anscheinend ist Zeit für eine Pause." Ken grinste und durchwühlte meinen Rucksack nach was essbarem. "Nichts da, ich koche hier das Essen!" und ergriff die Packung die Ken in seiner Hand hatte. Nach wenigen Minuten, hielt ich beiden eine Tasse dampfender Nudeln unter die Nase. Beim Essen überlegten wir nun wie wir weiter vorgehen würden. "Zuerst sollten wir nach den restlichen Aufzeichnungen von diesem Professor finden und dann schnellsten einen anderen Ausgang suchen." Ken sah uns beide an und ohne groß was zu sagen, nickten wir ihm einstimmig zu. Als ich aufstand und mir den Staub von meiner Hose wischte, sah ich in einem Spalt im Boden einen weiteren Zettel liegen. "Was für ein komischer Zufall nicht? Überall wo wir sind liegen diese Zettel, als ob wir mit Absicht hierher geführt werden sollten" Ken ging auf mich zu und sah sich den Zettel genauer an. "Vielleicht ist das auch eine Falle. Was auch immer hier passiert ist, wir müssen anscheinend dafür bezahlen." Miko stand bereits an der Tür und rüttelte wie ein Verrückter daran. Schließlich gab er erschöpft auf. "Da ist nichts zu machen, die Tür bewegt sich keinen Millimeter. Wir müssen nach einem anderen Ausgang suchen." Und so geschah es das wir jeden Winkel in dem Raum durchsuchten, aber weder eine Tür noch einen Geheimgang fanden. Unbehagen machte sich in mir breit. Nach 2 Stunden hatte ich überhaupt keine Lust mehr nach irgendetwas zu suchen und so setzte ich mich vor die Puppe. Sie wirkte so echt, als wäre sie versteinert und der Bannkreis würde sie davon abhalten, lebendig zu werden. Natürlich wusste ich das es ein totaler Unsinn war, aber bei diesem Haus war schließlich alles möglich. Was mich besonders faszinierte war diese Kette, die sie um den Hals trug. Es war ein eigenartiges Medaillon aus grünen Stein. Die Figur ähnelte einem Krieger mit einem Schwert in der Hand. Ungewollt griff ich danach und als ich es berührte, ging ein Ruck durch das Zimmer und eine kleine Tür kam in der Wand zum Vorschein. "Wie hast du das gemacht?" Ken und Miko starrten mich verblüfft an, während ich immer noch die Kette in meiner Hand hielt. "Du kannst auch nicht die Finger von Gegenständen lassen die dich nichts angehen was?" Miko sah mich eindringlich an und musste aufpassen das er nicht laut loslachte. Einwenig betröpfelt stand ich auf und holte meinen Rucksack um nicht den Anschluss zu verlieren, da die Jungs schon beinahe verschwunden waren. Vorsichtig ging ich die Stufen nach oben, doch sie waren schon sehr morsch und ich musste aufpassen das ich nicht mit dem Schuh stecken blieb. Was mir aber leider nach wenigen Stufen doch geschah. Miko zog an meinem Fuß und Ken an meinem Oberkörper. Kurz darauf war ich wieder frei und musste mir erstmal eine Standpauke von meinem Bruder anhören. Ken wiederum half mir aus der Situation, indem er meine Hand hielt und aufpasste das wir heil oben ankamen. Mein Herz schlug laut als wir gemeinsam Hand in Hand weitergingen. Mir wurde heiß und meine Wangen färbten sich rot. Mir war das peinlich und um Ken nicht ansehen zu müssen, wandte ich mich der Wand zu. "Ist die Wand so interessant oder warum starrst du sie so an?" Ken drückte meine Hand einwenig fester und ich sah ihn errötend an. Mein Gesichtsausdruck muss Bände gesprochen haben, denn Ken nahm nur seine Hand und legte sie mir auf die Wange. Seine Augen bekamen einen liebevollen Ausdruck und er kam mir mit seinem Gesicht immer näher. Doch wie es das Schicksal so wollte, wurden wir jäh aus unsere Zweisamkeit herausgerissen. Miko war inzwischen weitergelaufen und vermisste uns. "Hey ihr zwei, wo bleibt ihr denn? Da oben wird es heller!" Also gingen wir die letzten Stufen schneller nach oben, wir überholten sogar Miko, der uns verwirrt nachsah. Am Ende standen wir wieder vor einer Tür. Diese war anders als alle anderen. Sie hatte kein Schloss sondern eine Art Scheibe die man drehen musste. "Na toll, eigentlich wollten wir nur Aufzeichnungen und kein Rätsel." Ken drehte an der Scheibe, aber als sie sich nicht öffnete versuchte Miko sein Glück. Aber selbst er wusste nicht die richtige Lösung. Die Scheibe bestand aus Ziffern uns so kam uns der Verdacht, das wir ein bestimmtes Datum einsetzen mussten. Aber welches? Uns war keines bekannt, da wir keine Aufzeichnungen hatten. So durchsuchten wir die Tagebücher nach geeigneten Daten. "Ähm...haben wir uns eigentlich meinen gefundenen Zettel schon angesehen? In dem Chaos hatten wir das total vergessen und ich zog ihn aus meiner Hosentasche. 10.10. Die Bibliothek ist zwar nicht auf den neusten Stand, aber ich habe doch einige Hinweise finden können. In den Büchern ist jedes Ritual genau beschrieben und selbst die Anwendung wird bis ins kleinste Detail aufgezeigt. Die immer wiederkehrenden Zahlen 1836 machten mich neugierig und ich sah jedes Buch genauer an. Doch wieder war ich nicht von Erfolg gekrönt. Langsam verlassen mich meine Nerven, das ewige Geschreie und das plötzliche auftauchen dieser Frau machen mich noch wahnsinnig. Der einzige Lichtblick ist das Mädchen im Kimono, welches anscheinend mir versucht zu helfen. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit mehr. Das Haus verlassen kann ich nicht und in die Fänge dieser Furie werde ich nicht geraten. Dies wird wohl mein letzter Eintrag sein. In diesem Haus bieten sich genug Möglichkeiten um das Leben zu beenden. Endlich werde ich auch meine geliebte Frau wiedersehen. "Der arme Mann, er muss so verzweifelt gewesen sein das er sich selbst umbrachte. Wir sollten ihm eine Gedenkminute widmen." Bedrückt sahen wir auf den Boden. Miko war der erste der das erste Wort sprach. "Wir sollten es vielleicht mal mit der Zahl probieren, die der gute Mann aufgeschrieben hatte." Dieses Mal war ich an der Reihe und ich gab die Zahlen nach der Reihe ein. Ich hörte nur ein leises klacken und ich ging einen Schritt zurück. Was würde uns wohl auf der anderen Seite erwarten? ~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~ Der 6. Teil ist auch schon da. Über Kommis oder Kritik freue ich mich immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)