Schicksalsschlag von Fifi-Uchiha ================================================================================ Kapitel 3: Die Verhasste Arbeit ------------------------------- “Ich weiß nicht, was mit ihr ist, aber ich habe das Gefühl, sie verheimlicht mir etwas.” Zoe war gerade bei ihrem braunhaarigen Freund, denn heute würden die zwei zusammen mit Kouji und Kouichi Sayaka vom Kendotraining abholen, damit sie zusammen ausgehen konnten. Nur die ältere Masumi-Schwester hatte wieder einmal keine Zeit. “Das Gefühl habe ich auch.” Takuya war Seras immer öfter vorkommende Erschöpfung aufgefallen und wie ausgelaugt sie wirkte. “Dass sie so unvorbereitet für die Arbeit gewesen ist, passt gar nicht zu ihr und sie ist immer so müde.” grübelte Takuya während Zoe seine Krawatte band. “Glaubst du, sie hat einen Freund, den sie uns nicht vorstellen will?” Zoe überlege kurz. “Nein...” antwortete sie schnell. “Das kann ich mir nicht vorstellen. So etwas würde sie mir doch nicht vorenthalten.” Immerhin waren sie beste Freunde und vertrauten sich alles an, nur... Was war es dann? Das Paar seufzte hoffnungslos. “Ich glaub', ich werde einen Detektiven auf sie ansetzen.” Über diesen Satz brach Takuya in schallendes Gelächter aus bei der Ernsthaftigkeit in ihren Worten. “Was?” fragte Zoe verwirrt. “Nichts, nichts.” gluckste er nur. “Es ist nur so, dass nur du so einen Vorschlag machen- und ernst meinen würdest.” Zoe sah ein wenig unsicher zu Takuya. “Findest du mich jetzt blöd?” war ihre leicht unsichere Frage darauf. Als Antwort schlang Takuya seine starken Arme um die Hüften seiner Freundin und vergrub sein Gesicht in ihrer fruchtig duftenden Halsbeuge, um sie mit seinen kitzelnden Küssen zum kichern zu bringen. “Nein...” hauchte er in ihr Ohr und ließ sie erschaudern. “Gerade weil du so fürsorglich bist, liebe ich dich so sehr.” Ihr Bauch zog sich zusammen und ihr Herzschlag beschleunigte sich bei seinen ehrlichen Worten. Auch wenn sie jetzt seit über einem Jahr zusammen waren, konnte die schöne Blondine sich an seine süßen Worte einfach nicht gewöhnen und ihr Körper reagierte manchmal sogar zu heftig darauf. “Ich liebe dich auch, Takuya.” Mit einem sanften Lächeln zog Zoe ihn an seiner Krawatte zu sich runter und spürte auch schon seine hungrigen Lippen, die sie bestimmend küssten und seine starken Hände, die sie enger an sich pressten... “Das letzte Paket ist fertig!” Sera konnte nicht mehr, denn wie fast jeden Tag hatte sie 4 Stunden lang unglaublich schwere Pakete schleppen müssen. Die 18 Jährige Schülerin arbeitete nach der Schule in einem Supermarkt, wo sie für das Beladen von Kisten zuständig war und diese waren verdammt schwer. “Alles klar, Sera.” sagte ihr Chef. “Dann hau mal ab und genieß' dein Wochenende, Kleine.” Das brauchte er ihr nicht zwei Mal sagen. “Danke und schönes Wochenende!” Schnell nahm sie ihre Tasche und verließ ihre anstrengende Arbeitsstelle. “Jetzt kann ich schön weiter arbeiten während die anderen Essen gehen...”Wie gern wäre sie mit den anderen gegangen, doch das war ihr leider nicht möglich, denn jetzt begann ihr wirklich beschissenes Arbeitsleben. Wenn sie daran nur dachte, wurde ihr übel. Sie hasste es. Sera hasste diese Arbeit über alles, aber was sollte sie denn sonst machen? Mit ihrem ersten Job verdiente sie gerade mal genug für sich selbst und der zweite Job bezahlte sie deutlich besser. Eigentlich arbeitete sie in dieser verhassten Stelle nur am Wochenende, doch inzwischen musste sie auch mitten in der Woche dort antanzen. Einfach ablehnen konnte sie auch nicht, da man sie sofort ersetzen würde. Am liebsten hätte Sera laut losgeheult. Sie war kaputt und übel wurde ihr auch immer öfter. Die junge Schülerin hatte einfach keine Kraft mehr für nichts und seufzte angestrengt. Ihrer Schwester würde sie natürlich nichts von all dem erzählen, das würde sowieso nichts bringen. Nach dem Tod ihrer Eltern war Sayaka nervlich krank geworden, hatte Depressionen und musste zur Therapie. Sicher, man hätte sie mit Tabletten vollpumpen können, doch Sera erlaubte das nicht und hatte so viel gearbeitet, bis sie sich die teuren Therapien leisten konnte, denn ihre Schwester sollte nicht einfach ruhig gestellt werden, sondern gesund. Wegen ihrer psychischen Schwäche durfte Sayaka auch nicht wie Sera mit 16 allein leben, sondern nur unter Obhut und deshalb hatte die Brünette es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Sayaka ein sorgenfreies Leben zu bescheren, auch wenn es bedeutete, so einen unwürdigen Job anzunehmen. Sayaka war es ihr wert... …................................................... “Hey Kouji. Wo willst du hin?” Kouji, Takuya und Kouichi befanden sich im Haus der Minamotos und ließen gemütlich den warmen Sommertag ausklingen, den sie mit Zoe und Sayaka verbracht hatten. “Sich ritzen.” lachte Takuya und steckte Kouichi mit seinem Lachen an, sehr zu Koujis Ärgernis. “Halt die Klappe, Kanbara.” stieß er genervt aus. “ Kouji sah dann zu seinem Zwilling. “Ich hol mir Eis für meinen Hals.” Kouichi sah seinen Bruder mitleidig an. Er war es gewesen, der den tiefen Kratzer gesehen und verbunden hatte und er hoffte, dass er sich nie wieder so ein schreckliches Gefühl verspüren müsste. “Tut's sehr weh?” fragte er. “Nein. Juckt nur etwas.” Seine Stimme klang schlicht wie immer, doch daran hatte er sich schon längst gewöhnt. “Wenn was ist, denn sag aber Bescheid.” meldete Takuya sich. “Naja...” begann Kouji und seufzte. “Lass es mich wissen, wenn du etwas gegen Langeweile hast. Und nein, du reißt jetzt keinen Emo-Witz.“ Takuya lachte leise, denn sein Freund kannte ihn zu gut. Mit den Händen hinter dem Kopf lehnte der Braunhaarige sich zurück und suchte nach einer Lösung für Koujis Problem, denn ihm war auch langweilig. Und gerade in dem Alter standen Jungen nicht auf Langeweile. „Wie wär's mit dem Passion Club?“ fragte der 18 Jährige dann. „Der soll unglaublich gut sein, J.P. hat den bereits ausgecheckt.“ Kouichi schien Gefallen an seiner Idee zu finden und sah fragend zu seinem jüngeren Zwilling, der einfach mit den Schultern zuckte. „Von mir aus.“ meinte Kouji, der ausnahmsweise nichts gegen einen Club auszusetzen hatte. Verdammt sei seine Langeweile. „Na gut, dann ruf' ich mal J.P. und Tommy an...“ grinste Takuya, der voller Vorfreude sein Handy aus der Tasche zückte... …............................................ „Hey Anonyma, bist du schon fertig?“ Sera drehte sich zu der Tür ihrer Garderobe und sah in das lächelnde Gesicht ihrer Kollegin. „Sicher. Das Kostüm ist wirklich super, danke Karin.“ Die rothaarige Schönheit schien stolz auf das Bauchtanzkleid zu sein, das sich perfekt an Seras Körper schmiegte und nickte zufrieden. „Kein Problem. Es steht dir ausgezeichnet.“ sagte sie. „Danke...“ Karin sah auf ihre Uhr und grinste. „Du bist in 10 Minuten dran, alles klar?“ Mit einem freundlichen Lächeln nickte Sera und fand sich denn wieder allein in der bekannten Garderobe der Bauchtänzerin Anonyma wieder. Mit starrem Blick schaute sie in den Spiegel und wirkte nicht glücklich. Sera trug einen seidenen zartrosa Rock, der einen Schlitz bis zur Oberschenkel genäht bekommen hatte und ein bauchfreies Oberteil, das in dem selben edlen rosaton glänzte. Es war Ironie, dass diese erbärmliche Entschuldigung eines Oberteils Ärmel besaß. Ein B-H mit verdammten Ärmeln. WOW. Sicher, das Kostüm sah hübsch aus und wie eine verdorbene Prostituierte sah sie natürlich nicht aus, aber trotzdem fühlte sie sich wie eine. Es war zu offen. Das Kostüm war zu verdammt offen und das hasste sie einfach. Sera trug nie so freizügige Kleidung! Eigentlich hatte sie als Kellnerin hier im Passion Club angefangen, was sie wegen den ganzen perversen Anmachen von männlichen und weiblichen Gästen einfach angewidert hatte ale es eines Tages passierte. Die Hauptattraktion hatte ganz plötzlich gekündigt und Sera sollte sich für einen Tag einfach etwas einfallen lassen und sie einmalig ersetzen und da kam ihr die Idee mit dem Bauchtanz, den sie perfekt beherrschte. Damals hatte Sera ihre viel zu freizügige Uniform verabscheut, doch als sie das erste mal in dem Bauchtanzkostüm auf den Bühne stand, gab es nichts was sie lieber mochte, als ihr Kellneroutfit. Ehrlich. Zu ihrem Pech war das Publikum total begeistert von ihr, weshalb ihr Chef sie als die neue Hauptattraktion bestimmt hat. Gezwungen, mit dem Wissen, dass sie es nie akzeptieren würde, hätte er sie nicht mit einer Kündigung erpresst. „Bastard.“ fluchte die Bauchtänzerin, die nach all den Wochen nichts von ihrer unbarmherzigen Wut abgelegt hatte. Sera griff nach ihrer rosa Augenmaske, die elegant und fein aussah, und legte sie sich an, damit keiner sie erkennen konnte. Niemand durfte von ihrer wahren Identität erfahren, denn sonst würde sie nicht nur zum Gespött der Schule werden, sondern vielleicht auch Sayaka verlieren und das würde sie niemals zulassen. Also dann, auf in die Schlacht... „Wow, echt Hammer Musik!“ Takuya war ganz und gar beeindruckt von der lauten und angesagten Musik des Passion Clubs und amüsierte sich mit seinen Freunden prächtig. „Ganz deiner Meinung!“ grinste J.P., der froh war, diesen Club entdeckt zu haben und flirtete auch gleich schon mit einem hübschen Mädchen. Der 19 Jährige war der älteste und Größte der Freundesgruppe, hatte braunes Haar und braune, markante Augen. J.P. war nicht nur unglaublich groß, sondern auch unglaublich breit und muskulös und machte mit seinem bloßem Aussehen einen sehr bedrohlichen Eindruck, sobald er auch nur ansatzweise ernst war. Sein Charakter jedoch war sehr liebenswürdig, da er einfach ein gemütlicher Mensch war, der gern Kontakte knüpfte und an Technik interessiert war. „Meine lieben Gäste, es kommt wieder mal der Moment, auf den ihr lange gewartet habt!“ rief ein Mann auf der Bühne in sein Mikrofon. „Wollt ihr sie sehen?“ Kouji wollte sich am liebsten die Ohren zu halten, als die Menschenmenge wie verrückt schrie und die Frage bejahte. Die Freundesgruppe hatte sich einen Tisch in der Nähe der Bühne ausgesucht und sich etwas zu Trinken bestellt, da fast keiner mehr stand, sondern auf die Hauptattraktion wartete. Was für ein alberner Name. Kouji verstand nicht den Wirbel, den man wegen einer Person machen konnte... „Na dann, macht euch gefasst auf die Eine, die Wahre, die Schönste der Schönen... Anonyma!“ Und das war der Moment, als Kouji sie zum ersten mal sah. Ein Mädchen mit langem, gewelltem Haar, das fast bis zu ihren Hüften reichte stand auf der Bühne und der Schwarzhaarige achtete nicht auf das Gejubel der Menschenmenge. Es sah zu der Frau, die ein rosa Bauchtanzkostüm trug, das sich perfekt an ihren leicht gebräuntem Körper schmiegte und wie eine edle Göttin zu strahlen schien. Ihre Augen wurden von einer rosa Augenmaske verhüllt und Kouji fluchte innerlich darüber, denn er wollte auf der Stelle ihr Gesicht sehen. Ehe er sich versah, wurde die Bauchtanzmusik eingespielt und seine dunkelblauen Augen weiteten sich, als er beobachtete, wie sich ihr weiblicher Körper zu bewegen begann. Noch nie zuvor hatte er so etwas gesehen, er wusste gar nicht, dass ein weiblicher Körper zu solchen Bewegungen überhaupt fähig war. Diese Frau verfehlte keinen einzigen Takt der Melodie und ließ ihre Hüften anmutig und selbstsicher zum Klang der Musik schwingen. Selbst ihre Finger wirkten weiblich, edel und anmutig und Kouji blinzelte plötzlich, währen er sie weiter betrachtete, als er das Bild von der mürrischen Sera Masumi vor Augen hatte. Was zum...? Wieso denke ich jetzt an sie? Kouji inspizierte sie näher und ein böser Gedanke schlich sich in ihn. Konnte es sein... War diese Frau da...? Nein, das konnte nicht sein. Sein Herz raste beim bloßen Gedanken und der Schwarzhaarige begann sie zu analysieren. Ihre Figur... Könnte zu Sera passen. Dieses Haar... War zwar auch braun, doch war Seras Haar denn so lang? Er konnte es nicht einschätzen, da die Blauäugige immer einen Zopf trug. Nein, er weigerte sich, das zu glauben. Sicher, sie sahen sich ähnlich, doch... „Merkwürdig. Irgendwie erinnert ihr Tanzstil mich an Sayaka.“ Kouichi erntete einen verwirrten Blick von J.P. und Tommy. „Wieso...?“ Tommy wusste nicht, wie er seine Frage formulieren sollte, doch Kouichi lachte. „Wir sehen mehr von unseren Freundinnen als ihr denk...“ grinste Kouichi und wurde durch Takuyas Nicken nur unterstützt. Ja, es war klasse, eine sexy Freundin zu haben... Wie Sayaka also...? Kouji sah wieder zu der Bauchtänzerin und suchte ihren Blick. Wenn das wirklich Sera war, denn war es nur natürlich, dass sie und Sayaka Ähnlichkeiten im Tanzstil aufweisen würden... Leider traf ihn ihr Blick nicht und Kouji ballte seine Hände zu Fäusten, denn die Ungeduld brachte ihn fast um den Verstand. Er würde es herausfinden. Kouji würde es herausfinden, ob das Mädchen auf der Bühne Sera ist... …............................................. „Aua, okay, ich gebe ja schon auf, Saya!“ Das Mädchen mit dem caramelfarbenem Haar ließ ihren Trainingspartner, den sie zu Boden gedrückt hatte los und lachte „Dieses Mal hab ich gewonnen, Tai.“ Sayaka und Tai hatten in der Halle nach dem Kendotraining ein kleines Match ausgetragen und die 17 Jährige grinste den Braunhaarigen triumphierend an und half ihm hoch. „Freue dich nicht zu früh, das nächste Mal ist der Sieg mein!“ lachte Tai gespielt wahnsinnig und Sayaka lächelte, da Tai kein bisschen beleidigt war, nur weil er auch mal verlor. „Das Lustige ist, du hast wahrscheinlich Recht.“ Mit ihren Siegen war das immer ein Hin und Her und Tai war der einzige im Kurs, der mit der Grünäugigen mithalten konnte. „Okay, ich bin denn mal weg.“ lächelte der 17 Jährige. „Ist gut. Ich trainiere denn noch ein wenig weiter...“ Und so begann Sayaka ihre Katas durchzugehen, schwang ihren Kendostab gegen die Luft und versuchte einfach, ihre Bewegungen zu perfektionieren. Einfach mal allein im Dojo zu sein, half ihr gewaltig beim Stressabbau und auch mal den Kopf frei zu bekommen. Die Junge Schülerin bemerkte nicht den Blick ihres schwarzhaarigen Freundes auf sich ruhen, der ihr lächelnd beim Training zusah. Kouichi hatte vorgehabt, seine Freundin zu überraschen, doch der 18 Jährige war viel zu sehr davon abgelenkt, ihr beim Training zuzuschauen. Sayaka schien eins mit dem Kendo geworden zu sein und war ganz und gar konzentriert. Sie war atemberaubend schön in ihrem weißen Kataanzug, der ihren perfekten Körper verhüllte. Er schmeichelte ihrer exotischen, gebräunten Haut und schien wie für sie gemacht zu sein. Ihr langes Haar war zu einem Hochzopf gebunden, sodass ihre großen Augen noch mehr in den Vordergrund rückten und Kouichi spürte den Knoten in seinem Bauch, als er hörte, wie sich ihr Atem ihren Hieben anpasste... „HA!“ Eine 180 Grad Drehung machend, schwang sie ihren Stab und erschrak, als dieser von Kouichi abgefangen wurde. „Kouichi!“ Völlig überrascht blickte die 17 Jährige in das grinsende Gesicht ihres Freundes. „Lust auf ein richtiges Match?“ Noch bevor sie etwas darauf erwidern konnte, nahm er ihr den Kendostab ab und warf ihn achtlos zur Seite. Fast schon löwenhaft näherte sich der Schwarzhaarige seiner leicht verblüfften Freundin und startete den ersten Angriff. „Kouichi!“ rief sie erschrocken und wich schnell aus, doch der Ältere stoppte seine Versuche nicht. „Na gut, du hast es nicht anders gewollt!“ Sie konterte mit schnellen Faustschlägen, denen Kouichi grinsend ausweichen konnte, bekam dann ihr zartes Handgelenk zu packen und drehte sie so, dass ihr Rücken gegen seine Brust gepresst war. „Na, gibst du auf?“lachte er leise gegen ihren Nacken und Sayaka versuchte das Kribbeln in ihrem Körper zu ignorieren und befreite sich von seinem festen Griff, um ihn dann schnell zu Boden zu befördern. „Nein, wieso?“ fragte sie mit gespielter Unschuld und drückte ihn mit ihrem Körper auf die Matte. Die beiden verweilten eine Weile in dieser Position und sahen sich schweigend in die Augen und Sayaka versuchte krampfhaft, die plötzliche Hitze in ihrem Körper zu verbannen. „Gewonnen.“ hauchte sie mit zitternder Stimme und klang leicht unsicher. Irgendwie... war das zu... Intensiv. „Ah!“ Sayaka erschrak, als sie plötzlich umhergewirbelt und von ihrem Freund zu Boden gepresst wurde, ihre Hände über ihrem Kopf von seiner Hand gefangen gehalten. „Bist du sicher?“ Ihr Herz zersprang fast, als sie in seine provokanten, ozeanblauen Augen blickte, die sich mit einer solch unfassbarer Intensität in ihre bohrten, dass es ihr den Atem nahm. Sayakas zierlicher Körper wurde unter seinem Begraben und ihr wurde immer wärmer, als sich ihre Körper so nahe waren. Kouichi schluckte, als Sayakas zierlicher Körper so schutzlos unter seinem vergraben war und der Grünäugigen wurde wieder einmal klar, wie gebaut er eigentlich war. Kouichi war eigentlich immerzu darauf bedacht, seine schüchterne Freundin nicht einzuengen oder gar zu bedrängen, aber jetzt, wo sie sie verlockend unter ihm lag, wo ihr Brustkorb sich viel zu hastig hob und senkte und er in ihre hellgrün funkelnden Augen sah, konnte er sich auf nichts anderes konzentrieren als auf Sayaka. Völlig unwillkürlich legte er seine Hand an ihre zarte Wange und wie aus Reflex beugte er sich zu ihr und fuhr mit seinen Lippen über ihren weichen Nacken. Kouichi atmete ihren Erdbeerduft ein und küsste ihren Hals, ihren Nacken, ihr Schlüsselbein, einfach jede Stelle, die er mit seinen Lippen erfassen konnte. Sayakas Herz raste in einer unfassbaren Geschwindigkeit, als Kouichi ihr solche Gefühle bescherte und ihr war nie klar, dass ihr Hals so empfindlich gewesen war. Ein genüssliches Seufzen entwich ihren Lippen und Kouichi wollte ihr so gern ganz andere Geräusche entlocken... Ihre Blicke begegneten sich, grüner Kristall traf auf tiefblauen Ozean. „Ich liebe dich, Kouichi.“ Sein Herz setzte immer aus, wenn sie diesen Satz mit ihrer lieblichen Stimme aussprach und als Antwort küsste er sie leidenschaftlich auf ihre feinen Lippen, die so unglaublich weich waren, dass es schon fast unmöglich war. Ihre Handgelenke loslassend fuhr er mit seiner linken Hand zu ihrer Hüfte und presste sie enger an sich und benutze seine rechte, um ihr karamellfarbenes Haar von ihrem Gesicht zu streichen. Sayaka erwiderte natürlich diesen zutiefst innigen Kuss. Sie Schülerin schlang ihre Hände um seinen starken Nacken und vertiefte den Austausch der Gefühle und verstand gar nicht, wie wahnsinnig sie ihn machte. Die Hitze machte sich in Kouichi breit und er wusste, dass er zu weit ging, weshalb er sich von Sayaka löste. Sie war ihm viel zu wichtig, als dass er sie bedrängen würde, obwohl er zugab, dass er Sachen mit ihr anstellen wollte, die sie sicherlich schockieren würden. „Tut mir Leid, Saya...“ raunte er außer Atem und sah in ihr errötetes Gesicht. Sayaka richtete sich in eine sitzende Position und küsste ihn auf die Wange, ihr Herz hatte sich langsam wieder beruhigt. „Mir nicht...“ hauchte sie plötzlich verführerisch in sein Ohr und sah in Kouichis leicht geweiteten Augen, bevor sie aufstand und zu den Umkleidekabinen lief. Dieses Mädchen würde noch sein Verderben sein... ….............................................................. „Ich hab keine Lust auf Bio!“ meckerte Zoe in den Armen von Takuya. „Ich hasse das Fach und den Lehrer...“ Das Lachen verkneifend tätschelte der 12. Klässler seiner Freundin auf dem Kopf. „Sei nicht traurig.“ tröstete er sie. „Sind doch nur 90 Minuten.“ Takuya begegnete ihren mehr als nur unzufriedenen Blick und sah die etwas verängstigt an. „Toll. Das muntert mich ja so auf. Danke.“ Takuya gluckste über Zoes mürrischen Sarkasmus und begleitete sie den verhassten Bioräumen, wo sie auf Kouichi trafen. „Kouichi! Das einzig Gute an dem Teufelsfach!“ Die Blondine umarmte den älteren Zwilling der genau wusste, weshalb sie so trostlos war. Die Blondine hasste den Biologieunterricht wirklich und Takuya konnte jetzt seine Freundin in der Obhut des Schwarzhaarigen lassen und nun zu den Chemieräumen laufen, wo Sera und Kouji bereits auf ihn warten würden... „Hey Takuya.“ grüßte Sera und umarmte ihren Freund kurz. „Hey Sissi. Emo.“ Mit einem fiesen Grinsen klopfte der Braunhaarige auf die Schulter seines Freundes, doch zu seiner Überraschung reagierte dieser nicht auf seine Provokation. Tze, wie langweilig. „Ich hab gehört, ihr zwei habt letzte Woche versucht, euch gegenseitig zu töten und dabei den Chemieraum gesprengt.“ Mann, da war Takuya EIN Mal nicht da und schon flogen die Fetzen. Das war voll unfair! „Welcher Trottel hat dir das denn verklickert?“ fragte Sera aufgebracht und warf Kouji einen kurzen Seitenblick zu. Kam es ihr nur vor, oder... starrte er sie an? Ach, war ja auch egal. „Uns ist lediglich das Experiment nicht gelungen und deshalb wurde der ganze Raum mitsamt Schüler mit grünem Schaum verziert, das ist alles.“ erklärte sie knapp. „Alter!“ lachte Takuya total begeistert. „Ihr seid so abgefahren. Macht das auf jeden Fall nochmal!“ …............................................ „Endlich Schluss!“ Die Schüler hatten ihren letzten Kurs endlich hinter sich gebracht und freuten sich auf ihren freien Tag. Er starrte sie an. Schon wieder! Beziehungsweise IMMERNOCH. Anfangs hielt Sera das für Einbildung, aber sie müsste schon einen psychischen Schaden haben, wenn sie sich so etwas einbilden würde und bei ihrer letzten Überprüfung war noch alles sauber mit ihrem Gehirn. „Zoe, ich muss denn mal weg.“ sagte Sera ihrer Freundin plötzlich Bescheid. „Wohin? Ich wollte gern mal wieder mit Takuya und dir laufen.“ Wie gern hätte sie Blauäugige eingewilligt, doch das ging leider nicht. „Tut mir echt Leid, aber ich muss zum Arzt.“ sagte sie und ließ ihre Freunde allein zurück ohne Koujis misstrauischen, verengten Blick auf ihrem Rücken zu spüren, „Kouichi.“ Der Ältere drehte sich zu seinem Bruder. „Ja?“ fragte er. „Sayaka und du müsst heute auch allein laufen, ich hab was zu erledigen.“ Und nun verließ auch Kouji die Gruppe und wurde von seinen Freunden verwirrt angesehen. „Irgendetwas stimmt hier nicht...“ murmelte die Blondine, als sie ihren Freunden nachsah. Was zum Teufel ging hier bitte nur vor...? …................................ „Minamoto, was starrst du mich die ganze Zeit so an?!“ Was stimmte nur nicht mit dem Kerl? „Suchst du Streit?“ Kouji schien unbeeindruckt von ihrem Ausbruch zu sein und versperrte ihr den Weg. Sie sah ihn eine Weile erwartend und wartete, bis er ihr aus dem Weg gehen würde, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie lange darauf warten würde. „Hallo? Ich muss du-“ „Wo warst du am Freitag?“ unterbrach er sie schlicht und Seras Herz blieb fast stehen. „W...Was?“ Aufs Genauste beobachtete er jeden ihrer Gesichtszüge, die sie krampfhaft zu kontrollieren versuchte. „Freitag von acht bis zwei drei Uhr Nachts. Wo warst du?“ Wieso zögerte sie mit der Antwort? War sie es tatsächlich gewesen? „Das geht dich einen Scheißdreck an.“ Sie wollte weiterlaufen, doch er ließ sie nicht durch. „Wieso?“ fragte er, seine dunkelblauen Augen bohrten sich in ihre. „Hast du etwa Geheimnisse?“ Kaum merklich weiteten sich ihre Augen und die konnte nicht die Panik kontrollieren, die Besitz von ihren Augen genommen hatte. Wusste er etwa Bescheid? Nein... Unmöglich. „Ich war mit meinem Freund weg.“ platzte diese Lüge plötzlich aus ihr heraus und sie versuchte, seinen musternden Blick zu meiden. „Wenn du mich jetzt entschuldigst...“ Mit einer geschmeidigen Bewegung schob sie ihn zur Seite und musste sich halten, nicht vor ihm wegzurennen, denn er schien aus irgendeinem Grund zu viele Fragen zu stellen. Wusste er es...? ------------------------------------ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)