Superheld? Nope! von zero000 ================================================================================ Kapitel 49: einmal mehr ----------------------- Mit gehetzten Schritten hatte es begonnen und seit fast zehn Minuten wünschte Clint die Anspannung würde endlich wieder zunehmen. Keine wünschenswerte Veränderung, sollte man meinen, aber da er und Natasha nun beinahe zwei Stockwerke durchkämmt hatten und sich ihnen nichts und niemand präsentierte, angriff oder sonst irgendwie ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, wurde er ungeduldig. Zu seiner Partnerin spähend, hatte sie sich wie er geduckt, war stetig in Deckung und immer darauf gefasst gleich angegriffen zu werden. Ein paar Handzeichen später und sie bewegten sich zielstrebig weiter voran durch das Labyrinth aus Geräten und technischen Instrumenten. Stark und Banner hätten hier vermutlich ihren Spaß gehabt, aber für Clint zählte nicht die Inneneinrichtung. Er wollte Salli finden. Vergeblich hatte er sich gefragt, warum sie in dem Gebäude war, aber anstelle von Antwort bekam er nun noch mehr Schuldgefühle. Er wusste das es ein Risiko war sie mit her zu bringen. Es gab keine andere Möglichkeit, immerhin hatte er sie nicht einfach bei der Villa lassen können, aber er hätte sie auch nicht alleine im Wagen lassen dürfen. Ein leises klacken ließ ihn aufhorchen und sofort aus seinen Gedanken zurück in die Realität schnellen. Zur Seite zu Natasha sehend hatte auch die rothaarige das Geräusch wahrgenommen. Ihre Waffe fester umschlingend, deutet sie mit dem Kopf zur Seite in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Vermutlich wusste man längst das sich jemand zu dem Gebäude zutritt verschafft hatte und das bedeutete das sie sich nun auf einer Jagt befanden. Erneut gab Natasha ihm zwei Handzeichen die ihm deutlich zu verstehen gaben, was sie vor und wie er dabei zu handeln hatte. Nickend ihr bestätigend, beobachtete er die Agentin, wie sie noch einmal durchatmete und sich darauf von der Wand abstieß. Mit schnellen Schritten stürmte sie in den Raum, lenke so wer auch immer dort war ab und erlaubte es ihm dadurch seine Deckung zu verlassen um den Angreifer gezielt und schnell auszuschalten. So auch dieses mal. Drei Sekunden und zwei Schüsse später und vor ihnen lagen zwei Männer in schwarzen Anzügen auf den Boden. „Die Spur wird wärmer!“ Lachte die Agentin schmal und zog sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich denke nämlich nicht das die sich in dem ganzen Gebäude aufhalten. So blöd ist Wolkow nicht. Der wird seinen Männer mittlerweile sammeln und sich selbst beschützen lassen.“ „Sehe ich auch so. Los weiter!“ Brummte Cint unterdessen immer noch unzufrieden, ließ Natasha daher seufzende ausatmen und dem Bogenschützen folgen. „Sie scheint es dir ja wirklich angetan zu haben!“ Lache sie dabei zurückhaltend und eigentlich nur für sich, aber sie bekam dennoch einen abschätzenden Blick von ihm. „Ich mein ja nur!“ Setzte sie daher grinsend nach und ging sofort in Deckung als ein Schuss erklang. Er war nicht einmal ansatzweise in der Nähe, aber deutlich genug zu hören. „Was denkst du? Über uns?“ Fragte Clint sofort da ihre Etage zu klein war und der Schuss nicht von hier kam. „Über uns!“ Bestätigte Natasha seinen Verdacht und sah sich sofort erneut in dem Raum um in dem sie sich gerade aufhielten. „Wir müssen da hoch. Aber wenn wir die Aufzüge nehmen wissen die sofort das wir kommen.“ „Dann heißt es wohl Treppensteigen!“ Grinste die rothaarige erneut und überprüfte rasch ihr Magazin, eher sie sich auf den Weg machten. Stille Tränen rangen Sallis Wangen hinab, wurden von ihren Händen aufgefangen die zitternd ihren Platz immer noch auf ihrem Mund hatten. Dieser Tag hatte schon schrecklich begonnen und er wurde wie sie es vorhergesagt hatte noch schrecklicher enden. „Drei Minuten, dann müssen wir das Betaprogramm....“ Durchbrach Brandly die beinahe drückende Stille des Raumes als auch er unterbrochen wurde durch das Klingeln von Wolkows Handy. Sofort nahm der Russe das Gespräch an und ging dabei einige Schritte auf Abstand. Seinen Weg folgte lediglich Brandly mit den Augen. Salli saß immer noch schluchzend auf dem Boden als Peter versuchte sich gerade mit einem Teil seines Jacketts seinen Arm zu verbinden. „Verflucht da siehst du was für Ärger du uns ein brockst!“ Zischte der Dr. ungehalten in Sallis Richtung die seine Worte allerdings nicht aufnahm. „Ich hab allerdings auch gleich gesagt wir sollten die Reproduktion nicht überstürzt beginnen. Eine Entführung bringt immer Aufmerksamkeit mit sich.“ Wand er sich nun zu Peter der ihn nur einen kurzen Blick zuwarf. „Sie wissen genau so gut wie ich, das wir nur ungehinderten Zugang zu den Maschinen hier haben, wenn wir alleine sind. Und durch meine Entführung wird gewährleistet das ich später das Mittel ohne Aufmerksamkeit weiterverbreiten kann. Wir hatten einen Plan! Und der wird auch wunderbar funktionieren. Nur weil sie jetzt hier ist, ist das noch lange kein Grund alles abzublasen. Ich wüsste auch gerne wie sie hier her kommt, aber dazu haben wir später noch genug Zeit.“ „Dann frage ich mich, warum Sie mir das erzählen und nicht weiter arbeiten!“ Zuckte der Dr. auffordernd mit dem Kopf, ließ Peter darauf glucksend sich wieder der Maschine zuwenden. „Geben Sie den Code ein und fahren Sie das Programm hoch.“ „Schon erledigt!“ Das sich beide Männer gerade nur noch knurrend unterhielten, zeigte das sie sich nicht sonderlich mochten. Sie arbeiteten nur zusammen, weil es ihnen Vorteile brachte. Vermutlich war es auch mit Wolkow so. Die drei arbeiteten nur Hand in Hand da keiner ohne den jeweils anderen zu einem Ergebnis kommen würden. Das Wolkow einfach so aus Wut auf Peter geschossen hatte, war dafür ja das beste Zeichen. „Wenn das Programm läuft, bleiben uns knapp 30 Minuten bis wir mit den ersten Ampullen rechnen können. Denken Sie nicht es wäre besser, wenn Sie ihre Tochter bis dahin irgendwo hinbringen wo sie.. was weiß ich? Keinen Ärger mehr machen kann.“ Seufzend auf seine am Boden kniende Tochter sehend, wusste Peter das Brandly vermutlich recht hatte. Kurz zu Wolkow spitzend, telefonierte der Russe noch immer angestrengt und das zeigte ihm das hier durchaus etwas im Busch war. Salli war nicht aus Zufall hier. Sie sollte ursprünglich in der Villa bleiben wo man ihr im verlauf der Nacht das Mittel verabreicht hätte. Später hätte man sie und ihn an einen Ort gebracht wo die Polizei sie finden würden. Eine ganz einfach fingierte Entführung, die mit einer ebenso einfachen fingierten Geldübergabe abgeschlossen wäre. Hier ging es jedoch nicht um Geld. Hier ging es um Zeit. Zeit die Peter benötigte um ungehindert hier Einlass zu erhalten und um seiner Tochter das Medikament zu verabreichen. Bis es wirkte und bis man Salli neu eingestellt hatte, konnte es dauern. Daher der Aufwand. Brandly wollte hier hinein. Wolkow wollte sein Medikament. Und er wollte eine gefügige Tochter. In nicht einmal einer Stunde würde jeder das bekommen was er wollte und in wenigen Wochen sogar noch viel mehr als sich jeder bislang ausgemalt hatte. Ein leichtes Grinsen zierte bei diesem Gedanken sein Gesicht, das er sofort verlor als er zurück zu Salli sah. Dieses Kind konnte einem auch wirklich jeden Spaß verderben. „So ein verfluchter...!“ Zischte Wolkow plötzlich erneut mitten in die Situation und stürmte wie schon einmal nach einem seiner Telefonate direkt auf Salli zu. „Du miese kleine..!“ Unterbrach er sich erneut richtete stattdessen seine Waffe zurück auf Salli die nicht einmal reagierte. „Wolkow?“ Rief Peter den Russen und erhielt lediglich ein dunkles Knurren. „Sie ist nicht alleine hier!“ „Was?“ Meldet sich der Dr. und Peter gleichzeitig und sahen sich überrascht an. „Jemand muss sie ja wohl hier her gebracht haben. Und dieser jemand hat mein Team im Erdgeschoss sowie eines im Gebäude ausgeschaltet.“ „Und jetzt? Was ist mit den Männern vor der Tür?“ Wollte Brandly wissen und wirkte durch diese Information sehr besorgt. „Wir brauchen noch 30 Minuten. Sonst... Verflucht sonst war alles vergebens!“ „Machen Sie weiter!“ Knurrte Wolkow und zerrte Salli mit einem schnellen Ruck zurück auf die Beine. „Rede Miststück! Wer... Wer hat dich hier her gebracht?“ Salli fühlte sich gebrochen! Als hätte man ihren Geist entfernt und nur noch die leere Hülle übrig gelassen, rauschten die Bilder die ihre Augen ihr zeigten an ihr vorbei ohne das sie Notiz davon nahm. Immer wieder kreiste alles was sie noch empfand um den Schmerz in ihrem Kopf und um das Wissen das ihr eigener Vater Daniel hat umbringen lassen. „Rede!“ Brüllte der Mann vor ihr erneut und donnerte ihr mit dem Waffenrücken mitten ins Gesicht. Ihre ohnehin schon pulsierende Lippe brannte erneut höllisch auf und schaffte es das die blonde scharf die Luft einzog. Der zusätzliche Sauerstoff verschaffte ihr etwas Klarheit, daher hob sie den Kopf und sah Wolkow direkt in die Augen. „Clint!“ Flüsterte sie eher und bekam dabei ein beängstigend schmales Lächeln. „Clint? Wer ist das? Langley? Wer ist das?“ Brüllte der Russe zurück zu Peter der nur nichts wissend mit einer Schulter zucken konnte. „Wer ist das?“ Fragt er nun wieder Salli die ihr Grinsen noch verstärkte. „Hawkeye!“ Setzte sie nach und lächelte nun dermaßen wissend und genoss den Blick in Wolkows Augen. Dieser Name war bekannt! Man musste nicht lange nachdenken bis man ihn zuordnen konnte und aus diesem Grund verschlug es Wolkow für einen Moment die Sprache. „Das...“ Stammelte nun er und sah schockiert zurück zu den beiden Männern die nicht minder auf diese Nachricht reagierten. „Der Avenger? Was macht... Scheiße!“ Entwich es Brandly als Erstes und fuhr sich durch die Haare. „Wolkow Sie müssen...“ „Schnauze!“ Brüllte er zurück und wand sich wider zu Salli. „Was macht er hier. Wieso....“ „Er wusste die ganze Zeit wo ich bin. Ebenso wie Natasha. Und Shield!“ „Shield!“ Entwich es Wolkow und binnen eines Wimpernschlages, verfinsterte sich sein Gesicht aufs neue. „Die sind...“ Knurrte er und hob seine Waffe. ~Scheiße wenn Shield hier ist, dann... Verflucht! Ich muss hier weg. Am besten ich mach die kleine und ihren Vater kalt und haue mit dem Betaprogramm ab~ „Weglaufen wird Ihnen nichts mehr bringen!“ Informierte Salli den Mann vor ihr der seine Waffe zurück auf sie richtete. Sie wusste was er vor hatte. Er würde sie töten um von hier zu verschwinden. Aber Salli sah die Waffe in seinen Händen nicht als Bedrohung an. Sondern als Möglichkeit. „Sie haben Angst!“ Meinte Salli ruhig, senkte die Augen etwas und fixierte Wolkow dadurch unweigerlich an. Was die Frau vor ihm mit diesem Blick bezwecken wollte, war ihm schleierhaft, aber er würde sich von einem kleinen Mädchen nicht drohen lassen. Den Griff der Waffe fester umklammern, war er bereit abzudrücken und dem ganzen hier ein Ende zu setzten. Wolkow schmiedete hastig einen Plan, eine Möglichkeit dieses Gebäude schnell und unbemerkt zu verlassen, denn er wusste leider das er hier nichts mehr ausrichten konnte. Er war hier in der Unterzahl. Mit mehr Männern an seiner Seite und an einem Ort der unter seiner Kontrolle lag, hätte er keine Skrupel es mit einem oder mehreren Avengers aufzunehmen. Aber nicht hier. Hier war es klüger sich zurückzuziehen und von vorne zu beginnen. Mit dem Mittel in seinen Händen musste er auch nicht komplett neu anfangen. Er hatte einen Vorsprung und den musste er unbedingt beibehalten. Salli hörte seine Gedanken, diese warnten sie vor und ließen sie aus diesem Grund handeln. Ein letztes Mal die Luft einziehend, festigte Salli den Blick in die Augen des Wolfes, hielt darauf den Atem an und wartet auf den Schmerz. Nicht der Schmerz der Kugel die ihren Schädel zerfetzten würde, sondern auf den der sich anfühlte als hätte man eine Gabel im Kopf. Zwei Sekunden und Salli erhöhte den Druck, riss eine geistige Tür auf und verschaffte sich ohne Hindernisse Einlass in Wolkows Kopf. Ihren Kopf angestrengt hebend, begann er zu zittern, während der Mann vor ihr nur die Pupillen weitete. Eine Tür! Nur eine Tür, so schwor sich Salli und mit einer Karte im Kopf wusste sie ohne zu wissen woher, was sie zu tun hatte. Der Schmerz durchflutet sie, aber er lähmte und hinderte sie nicht wie bisher. Diesmal machte sie ihn zu einem Werkzeug. Eine Methode um sich nicht zu verlaufen, den Salli wollte hier und jetzt keine Informationen. Sie wollte nicht wissen wie Wolkows bisherigen Leben ausgesehen hatte. Salli wollte Kontrolle! Zwei Sekunden länger und sie war so weit in seinem Geist das sie in der Lage war ihn einfach auszuschalten. Es war nur ein kleiner Gedanke, aber er garantierte Salli das der Mann vor ihr sie quasi selber aus seinem Kopf frei ließ. Wolkow gab nicht einmal einen Laut von sich. Ohne ersichtlichen Grund, verdrehte er plötzlich die Augen und klappte in sich zusammen. „Scheiße!“ Entfuhr es Brandly als erstes, als er mitbekam was gerade geschehen war und sah wie die anderen auf den Russen, der reglos auf dem Boden lag. „Was.... Was zum Teufel?“ „Salli?“ Entfuhr es nun auch Peter. Lediglich Salli blieb ruhig. Die blonde stand unbeeindruckt einfach nur da und sah zu ihren Füßen, aber nicht auf Wolkow. Mit entschlossenem Willen und einem inneren Drang, bückte sie sich schließlich unter den Augen der Anwesenden und nahm die Waffe die Wolkow immer noch in seinen Händen hielt an sich. „Salli?“ Japste Peter, als er merkte was seine Tochter da gerade tat und versuchte einen Schritt auf sie zuzugehen. „Salli ich...“ Es blieb bei einem Versuch seine Tochter aufzuhalten. Salli die sich wieder erhoben hatte, hielt die Waffe in der Hand und richtete sie ohne zu zögern auf ihren Vater. Mit emotionsloser Miene war sie bereit alles dafür zu geben, das zu tun was Clint ihr vorhergesagt hatte. Es zu Ende bringen! Mehr zählte für sie gerade nicht. Salli wollte einfach nur das es aufhörte. „Salli Spätzchen!“ Versuchte Peter es erneut und zog dadurch seine komplette Aufmerksamkeit auf ihn. Diese Tatsache nutzte Brandly um sich schnell einige Schritte zu entfernen. „Wir... las uns darüber reden!“ Beschwor er sie regelrecht, während Salli den Arm leicht anhob und abdrückte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)