Wie ein Licht in der Nacht von FlipFlops-Mausi ================================================================================ Kapitel 2: ----------- „Haltet die Diebe. Haltet die Diebe“, schrie ein etwas älterer Mann aus seinem Lokal. Die Menschenmengen, die auf dem Markt waren, drehten sich zu ihnen um. Doch das nahmen sie nur am Rande wahr, denn so schnell sie konnten, machten sie sich auf dem Weg zu ihren Schiff. Lachend drehte sich Ace um und winkte dem Koch zum Abschied zu. „Danke für das Essen, es war wirklich sau lecker.“ Mit diesen Worten rannten er und sein bester Freund weiter durch die Stadt. Es war eine kleine Stadt, mit Häusern aus rotbraunen Backsteinen und kleinen Fenstern. Die Menschen waren freundlich und zuvorkommend. Das Lokal, indem er gegessen hatte, war das einzige Restaurant in dieser. Es hatte gerade mal Platz für fünfzig Leute. Aber auf der Insel lebten wahrscheinlich auch nicht mehr als 100 Menschen. Als sie den Sandstrand erreichten, verlangsamten sie ihre Schritte und hatten kurz Zeit, um durch zu atmen. Schniefend ging er in die Hocke und konnte das ungläubige Kopfschütteln seines besten Freundes aus dem Augenwinkel heraus entnehmen. „Was?“, hob Ace seine Arme abwehrend und konnte sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen. „Warum zur Hölle musst du ständig Zeche prellen?“ in seiner Stimme klang Verständnislosigkeit mit. „Marco, ich bin ein Pirat. Und außerdem..“, kurz brach er den Satz ab und zeigte auf seine leeren Hosentaschen, „habe ich kein Geld mit gehabt.“ Skeptisch fixierte Marco ihn. „Als hättest du bezahlt, wenn du Geld mitgenommen hättest.“ Missbilligend schnaubte er. Ertappt kratzte er sich verlegen am Hinterkopf und sah entschuldigend zu ihm. „Tut mir leid aber das ist doch jetzt auch egal. Sag mir lieber ob du alles bekommen hast, was du gebraucht hast und wir weitersegeln können?“, versuchte er von sich abzulenken und lies sich in den Sand fallen. Leicht vergrub er seine Finger in diesem und genoss die Wärme, die von diesem ausging. Marco tat es ihm nach und richtete seinen Blick auf das endlose blaue Meer, was vor ihnen lag. Die Sonne neigte sich bereits zum untergehen und färbte den Himmel zusätzlich in gelbe und orangefarbige Töne. „Ja, ich habe die Karte und ein paar Bücher bekommen, die ich gesucht habe“, meinte er. Ace nickte und legte seinen Kopf auf seine Arme, die er auf den Knien positioniert hatte, ab. Er genoss die kurze Ruhe zwischen ihnen und lies seine Gedanken wieder schweifen. Der Krieg war mittlerweile mehr als drei Jahre her und dennoch kam es ihm wie gestern vor. Er war dem Tod so nah gewesen, das er ihn schon förmlich spüren hätte können. Ohne seine Kameraden und seinen Bruder wäre er verloren gewesen. Er verdankte ihnen so viel und war über die zweite Chance, die er erhalten hatte, mehr als glücklich und bereute nicht einen Moment davon. Allerdings konnte er seine Schuldgefühle, die er fühlte, weil sie so viel für ihn riskiert hatten, nicht ganz ablegen. Sie blieben obwohl er wusste, dass niemand ihm einen Vorwurf machte. Sie alle waren einfach nur dankbar, dass sie lebend davon gekommen waren. Selbst Thatch von dem sie dachten, er wäre Tod, hatte schwer verletzt überlebt und war mittlerweile wohl auf. Niemand sprach auch nur ein Wort mehr darüber, doch ganz vergessen würden sie dieses Ereignis nicht. Seine Wut auf Blackbeard war immer noch dieselbe, doch er hatte aus seinen Fehler, gelernt und brach nicht Hals über Kopf wieder auf, um sich ihm gegenüber zu stellen. Er wusste, er musste stärker werden und irgendwann würde er ihn besiegen können und sich für all das was er ihn angetan hatte rächen. Nicht eher würde er ruhen können bis er diesen Verräter zur Rechenschaft gezogen hatte. „Irgendwann wird es soweit sein“, murmelte er und ballte seine Hand zur Faust. „Und diesmal wirst du nicht alleine sein. Wir werden mit dir kämpfen“, gab Marco ihm zu verstehen und erhob sich langsam. Überrascht sah Ace zu ihm. Er staunte immer wieder, woher Marco wusste, was er sagen musste, um ihm zu zeigen, dass er nicht alleine da stand und er genauso dachte, wie er. Dabei wusste er doch, dass sein bester Freund immer fürsorglich war und genau wusste, was seine Kameraden beschäftigte. Diese Eigenschaft schätzte Ace am meisten bei ihm. Für viele kam er kühl und gelassen herüber, aber er kannte eben auch Marcos andere Charakterzüge. Er sorgte sich immer um andere, als um sich selbst und würde sein Leben für seine Freunde geben. „Wir sollten jetzt zum Schiff gehen. Vater wartet bestimmt schon auf uns“, holte er Ace aus seinen Gedanken. „Du hast Recht. Lass uns aufbrechen.“ Keine fünf Minuten später gingen sie von einem kleinen Steg aus, an dem sie angelegt hatten auf die Moby Dick. Dort warteten bereits ihre Freunde auf sie und Thatch umarmte die Beiden freudig von hinten. „Na, Jungs. Ihr habt ziemlich lange gebraucht. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass euch was passiert ist. Aber wie ich sehe, seid ihr wohl auf“, und strich dabei besonders Ace über den Kopf. Wütend stieß Ace seine Hand weg. „Man Thatch, lass das. Du weißt genau, dass ich das hasse. Ich bin doch kein kleines Kind mehr.“ Frech steckte dieser einfach nur die Zunge heraus. „Ich werde mal zu Vater gehen. Wir sehen uns dann bald beim Essen“, teilte er seinen besten Freunden mit und musste über die Szene schmunzeln. Thatch und Ace beachteten ihn schon nicht mehr, da der Ältere ihn bereits mitgezogen hatte in Richtung Kombüse. „Ich muss dir unbedingt was zeigen, Ace. Ich habe etwas Neues gekocht und du musst das unbedingt probieren, um mir zu sagen, wie es schmeckt.“ Sofort fingen Ace Augen an zu funkeln. Er liebte Essen und besonders das von Thatch. Das zubereitete Gericht sah genauso gut aus wie es schmeckte. Ace schlang mehr als dass er aß und er konnte nicht genug davon bekommen, doch sein Freund musste ihn leider bremsen, da die anderen auch noch etwas davon bekommen sollten. Abrupt zog Ace einen dicken Schmollmund. „Aber Thatch ich habe Hunger.“ „Gedulde dich noch etwas, es gibt doch gleich Abendbrot und dann kannst du noch etwas vom Essen haben.“ Genervt ließ er seinen Kopf auf die Tischplatte sinken und nuschelte etwas von unfair und ich will aber jetzt. Doch Thatch blieb hart und schob seinen Kumpel dafür ein Bier vor seine Nase. Er selbst hatte einen vollen Krug und hob ihm an, um etwas zu trinken. Ace tat es ihm nach und kippte sich die kühle Brühe in den Hals. Öfters saßen sie am Abend zusammen und tranken etwas gemeinsam. Manchmal gesellte sich auch Marco zu ihnen, wenn er eine Pause von seinen bürokratischen Aufgaben benötigte. Plötzlich bemerkten sie, wie ein Ruck durch das Schiff ging und sie ein wenig das Gleichgewicht verloren. Ace wäre vor Schreck fast das Bier aus der Hand gefallen, doch er konnte es gerade so noch halten. Mit großen Augen sah er zu Thatch, der ebenfalls Mühe hatte, standhaft zu bleiben. Er deutet nach oben und Ace nickte ihm zu. Mit schnellen Schritten bewegten sie sich zum Deck hin und staunten nicht schlecht als sie nach vorn sahen. Der Himmel war von Wolken umgeben und fast schwarz. Eine kalte Briese kam ihnen entgegen und es regnete in Strömen. Das Meer war umgeben von dicken Wellen, die unentwegt gegen ihr Schiff brachen. Ein unerbittlicher Sturm war aufgezogen und ihre Kameraden hatten alle Hände voll zu tun, dass sie sicher aus dem Gewässer kamen. Ace wollte gerade helfen gehen als Thatch ihn zurückhielt. „Ace, sieh mal, da ist etwas im Wasser“, sagte er schockiert. Ace folgte seinen Blick und obwohl es ihm schwer fiel etwas wahr zunehmen, da der starke Regen ihm die Sicht nahm, erkannte auch er etwas im Wasser. Um besser erkennen zu können, was sich genau im Wasser befand, lief er zur Rehling und stellte mit Entsetzen fest, dass es ein Mensch war, der sich in den Fluten befand. Ohne darüber nach zudenken, stieg er auf den Rand und wollte in das Meer springen. Abrupt wurde er zurück gerissen und landete unsanft auf seinen Po. Wütend funkelte er den Verursacher seiner Schmerzen an. „Sag mal spinnst du, was soll das?“ „Was hast du dir denn nur dabei gedacht? Wenn du ins Wasser gesprungen wärst, wärst du ertrunken“, schrie Marco aufgebracht. Für einen Moment hatte er solche Angst gehabt, als er bemerkt hatte, dass Ace sich in Lebensgefahr gebracht hätte. Dabei wusste Ace doch ganz genau, dass er nicht schwimmen konnte. „Da draußen ist jemand, wir können ihn doch nicht sterben lassen“, erwiderte er trotzig und verstand nicht, dass Marco das nicht nachvollziehen konnte. „Thatch ist gerade dabei den jenigen aus dem Meer zu fischen. Ich weiß, dass du nur helfen wolltest aber du musst auch nachdenken und dich nicht überstürzt in eine Situation bringen, in der du dich in Lebensgefahr bringst“, ging Marco etwas einfühlsamer auf ihn ein. Erst jetzt kamen Marcos Worte bei ihm an und er wusste, dass dieser Recht hatte. Seufzend erhob er sich. „Danke“, murmelte er. Besorgt sah er zu Thatch und auch Marco folgte Ace Blick. Beide waren mittlerweile völlig durchgeweicht, da der Regen immer noch unaufhörlich auf sie niederprasselte. Thatch hatte Mühe sich durch die hohen Wellen durch zu kämpfen. Die Sicht wurde ihm durch den Regen und der dunklen Nacht erschwert. In ihm stieg Panik auf, als er nur noch Wasser sah und nirgendswo etwas von dem Menschen, der sich in diesem befand, entdecken konnte. Er schwamm etwas schneller zu der Stelle, an der er diesen vermutete und holte tief Luft bevor er herunter tauchte. Zu seiner Erleichterung erkannte er einen orangefarbigen Haarschopf und versuchte diesen eilig einzuholen. Er schlang seine Arme, um den bewusstlosen Körper, der nach unten gesunken war und zog ihn mit all seiner Kraft nach oben. Hastig schnappte er nach Luft als er wieder an der Oberfläche war. Er sah zu der Person in seinen Armen und stellte fest, dass es sich um eine Frau handelte. Mit Erschrecken erkannte er, dass sie kaum noch atmete, weshalb er sich auf den schnellsten Weg zurück machte, was sich als sehr schwierig darstellte, da die Strömung mittlerweile immer stärker wurde. Es war nicht mehr weit zum Schiff und er biss die Zähne nochmal zusammen. Er erkannte vor sich einen Rettungsring, den Ace und Marco ihm entgegen geworfen hatten. Schwer schniefend griff er nach diesem und lies sich mit der Frau darauf nieder. Marco, Ace und Jozu zogen ihn und sie daraufhin hoch. Er atmete erleichtert aus, als er endlich aus dem Wasser war. Behutsam legte er die junge Frau nieder und ein Arzt, den sie sowieso schon informiert hatten, war bereits vor Ort und Stelle. Dieser nahm sich ihr Handgelenk, um ihren Puls zu messen und wirkte erleichtert, als er einen vernehmen konnte, wenn auch nur schwach. Ihre Atmung war unregelmäßig und ihr Herz raste. Sie fühlte sich sehr kalt an, was von einer Unterkühlung herrührte. „Sie hatte Glück, dass Thatch sie so schnell gefunden hat sonst wäre sie wohl ertrunken. Allerdings hat sie eine Unterkühlung, eine Kopfverletzung und einige Schrammen.“, gab er seine Diagnose und betrachtete die Frau skeptisch. „Ich möchte, dass ihr sie mir ins Krankenzimmer bringt.“ Ace konnte seinen Blick kaum von der jungen Frau abwenden und war kreidebleich geworden als er sie erkannte. Die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben als er sie bewusstlos vor sich liegen sah. Er bette innerlich, dass sie nichts Ernsteres hat und das Überleben wird. Ihm fiel deshalb ein Stein von Herzen als der Doktor ihnen die Diagnose mitteilte. Ace kam seiner Bitte nach, hob sie sachte in seine Arme und folgte dem Doktor in das Krankenzimmer. Er legte sie sanft auf die Krankenliege und verließ den Raum, um den Krankenschwestern und dem Arzt seine Arbeit machen zu lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)