Outside Smiling - Inside Dying von Ivren (Ist unsre Liebe eins nur, und wir beiden Gleich liebend: nie kann eins ermatten noch verscheiden") ================================================================================ Prolog: -------- Inmitten der Schwierigkeiten, liegt die Möglichkeit. Seit Tagen regnete es. Die Straßen in Konoha waren aufgeweicht, alles war in ein kaltes Grau getaucht. Vor 4 Tagen hatten wir Orochimaru besiegt. Vor 4 Tagen hatten wir alle einige gute Freunde verloren. Der Schmerz über den Verlust war der Stadt deutlich anzusehen. Man sah nirgendwo ein Lächeln, keine fröhlich spielenden Kinder. Niemand sprach, die gesamte Stadt schwieg. Die bedrückende Stimme wurde nur durchbrochen vom Weinen der Hinterbliebenen. Auf der Hauptstraße drängten sich die Menschen vorwärts. Es war nun an der Zeit Abschied zu nehmen und jene gehen zu lassen, die nicht mehr unter uns weilten. Außer mir, sah sie niemand. Neben jedem der weinte, lief ein Geist. Sie legten, ihren Familien und Freunden trösten die Arme um die Schultern. Verstorbene Eltern versuchten ihren Kindern Trost zu spenden und redeten auf sie ein, doch ihre Kinder konnten sie nicht hören. Doch niemand sah sie, außer mir. Neben mir lief Sasuke. Sein Gesicht war starr. Auch er hatte in den letzten 4 Tagen nicht ein Wort gesprochen. Über sein Gesicht liefen stumme Tränen. Er hatte seinen Bruder verloren und das Mädchen das er liebte. Auch Sasuke war zu sehr in seiner Trauer gefangen und so bemerkte auch er nicht, dass Sakura und Itachi die ganze Zeit über bei ihm waren. Heute würden sie für immer gehen. Ich hatte oft versucht einen Teil der Gefallenen wieder ins Leben zurück zu bringen, so wie ich es auch bei Hinata getan hatte. Hinata. Auch sie war gestorben. Als Sakuras Herz aufhörte zu schlagen, starb Hinata den Tod, der einst für sie vorgesehen war. Die Verbindung zwischen Sakura und Hinata wurde durch den Tod der einen getrennt und so musste die andere mit ihr sterben. So und nicht anders wollte es das Gesetz, welchem meine Fähigkeiten unterlagen. Naruto konnte ich nirgendwo entdecken. Ich hatte ihn nicht mehr gesehen, seit man ihn nach den Kämpfen ins Krankenhaus gebracht hatte. Er war außer sich vor Trauer und Wut. Gerade erst war Hinata zu ihm zurückgekehrt und schon wurde sie ihm wieder entrissen. Gedankenverloren betrat ich den Friedhof. Überall standen Särge, einige noch geöffnet, andere bereits fest verschlossen. Die Menschen gingen zu den Gräbern ihrer Gefallenen. Überall standen große Menschentrauben. Nur Sasuke und ich standen allein vor einem Sarg. Itachis. Wie es schien wollte niemand von ihm Abschied nehmen, warum auch? Sein Sarg war geöffnet. Itachis Haut war fahl, seine Hände hatte man ihm auf die Brust gelegt und seine Stirn zierte ein neues Band. Tsunade hatte darauf bestanden ihn für seine guten Taten zu belohnen. Sie wollte nicht, dass er als Verräter beerdigt wurde. Er sah friedlich aus. Sasuke verweilte nicht lange am Sarg seines Bruders. Er drehte sich um und lief auf die Trauergäste vor Sakuras Sarg zu. Dort standen viele Menschen, Freunde, Familie. Plötzlich blieb Sasuke stehen. Er passte dort nicht hinein, das war mir klar. Sie alle machten ihn dafür verantwortlich, dass Sakura tot war. Ihn und mich. Aber ich war fest entschlossen, dem entgegen zu wirken. Ich würde Sakura zurück bringen. Ganz gleich welchen Preis ich dafür würde zahlen müssen. Ich stand vor meinem Spiegel und trocknete mir das Haar, als plötzlich Sasuke im Türrahmen auftauchte. Langsam drehte ich mich um und ließ das Handtuch sinken, welches ich in der Hand hatte. „Hey“, war alles was ich über die Lippen brachte. Zu meinem Erstaunen kam Sasuke auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Ohne zu zögern erwiderte ich seine Umarmung. Wir standen eine Weile einfach nur so da, bis er sich schließlich von mir löste. „Versprichst du mir etwas?“, fragte Sasuke mit gebrochener Stimme. „Was denn?“, erwiderte ich obwohl ich die Antwort bereits zu kennen glaubte. „Lass mich niemals allein“, flüsterte er. „Niemals. Und ich verspreche dir noch etwas. Ich werde sie beide zu dir zurück bringen.“, mit diesen Worten umarmte ich ihn erneut. Was Sasuke nicht wusste war, dass ich ihn sehr wohl verlassen würde. Durch den Tod meines Vaters hatte ich einiges an Kraft einbüßen müssen. So war das wohl wenn ein Elternteil starb. Obwohl ich niemals geglaubt hätte, dass mich sein Verlust so sehr mitnehmen würde. „Sasuke? Ich schätze ich muss dich um etwas bitten“, begann ich vorsichtig. Er trat einen Schritt zurück und beäugte mich misstrauisch. „Um sie zurück zu holen muss ich Konoha für eine Weile verlassen. Würdest du mich begleite?“ Die Sekunden, in denen ich auf seine Antwort wartete fühlten sich an wie Wochen. „Natürlich begleite ich dich!“, antwortete er zu meiner Erleichterung. Wir würden bald aufbrechen müssen. Ich wollte diese Stadt hinter mir lassen, bevor irgendjemand uns abhalten konnte. Kapitel 1: ----------- Wie - soll ich fliehen? Wälderwärts ziehen? Alles vergebens! Krone des Lebens, Glück ohne Ruh, Liebe, bist du! Ich war wach, lange bevor der neue Morgen anbrach. Mir graute es vor dem Tag der mit ihm kam. An diesem Tag würde man mir meine zukünftigen Aufgaben übertragen. Als Tsunades Tochter konnte ich nicht einmal etwas dagegen unternehmen. Sasuke war während der Dämmerung zu seinem ersten Training aufgebrochen. Sein Team wurde neu aufgestellt. Doch ich war mir sicher, dass niemand Sakura ersetzen konnte. Gestern hatte sich Naruto noch geweigert jemals wieder mit Sasuke zu sprechen, auch das erschwerte die neue Teambildung. Während ich über all diese Dinge nachdachte zog ich mich an und steckte mir meine langen Haare hoch. Ich trug ein kurzes rosafarbenes Kleid. Es reichte mir bis zu den Knien und bei jeder Bewegung bewegte sich der leichte Stoff wie fließendes Wasser. Ich sah aus wie eine dieser Märchenprinzessinnen. Genau das wurde hier in Konoha von mir erwartet. Meine Fähigkeiten im Kampf schienen irrelevant. Man hatte sogar bereits einen Artikel für die Zeitung über mich geschrieben, für den heute die Fotoaufnahmen gemacht wurden. Der Headliner der Story lautete „Die verlorene Tochter Konohas kehrt zurück!“. Als ich den Titel zum ersten Mal sah hätte ich am liebsten den gesamten Bericht verbrannt. Ich war weder eine Tochter Konohas noch bin ich zurückgekehrt. Ich hatte keine andere Wahl als nach den Kämpfen in Konoha zu bleiben. Wäre es allein nach mir gegangen hätte ich diese furchtbare Stadt längst verlassen. Ich stand mittlerweile vor einem großen Spiegel und drehte mich hin und her. Ich sah aus wie eine Puppe. Vorsichtig versuchte ich mich an einem Lächeln doch es kam nur eine seltsame Grimasse dabei heraus. Ich hatte nie viel gelächelt, wahrscheinlich würde die Presse das Ganze als Trauma verkaufen. Ich zog mir meine goldenen Riemchensandalen an und lief vorsichtig ein paar Schritte auf und ab. Es überraschte mich, dass ich nicht hinfiel. Die Schuhe hatten zehn Zentimeter hohe Absätze, was mir wirklich unheimlich war. Gerade als ich überlegte die Schuhe einfach gegen bequemere zu tauschen klopfte es an der Tür und Tsunade steckte den Kopf ins Zimmer. „Ilyria? Bist du soweit?“, fragte sie und kam herein. Ich grummelte eine unverständliche Antwort und blieb mitten im Zimmer regungslos stehen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Jahrelang hatte ich ohne Mutter überlebt und jetzt ließ sie mich keine Sekunde aus den Augen. Wahrscheinlich spürte sie, dass ich Konoha bald wieder verlassen würde. Sogar sehr bald. Sasuke und ich hatten unsere Flucht für heute Abend geplant. Wenn alles glatt ging würden wir morgen schon ein ganzes Stück näher an der Rettung von Sakura und Itachi sein. Noch immer konnte ich spüren, wie die Menschen um ihre Familien und Freunde trauerten. Der Gang vor die Tür war wie ein Hürdenlauf für mich. Als wir schließlich in Tsunades Büro ankamen, war ich völlig fertig. Das Kamerateam war bereits vor Ort und ohne Umschweife umringte mich eine Schar Stylisten. „Oh Kindchen sie doch nur, wie wunderhübsch du bist. Wirklich bezaubernd, “ rief eine etwas mollige Frau. Sie zupfte an mir herum, als wollte sie ein Huhn rupfen. „Da müssen wir tatsächlich nur noch eine dünne Schicht Make-Up auflegen und schon bist du perfekt für die Kamera. Zeig mir mal dein umwerfendes Lächeln!“ Wie schon zuvor vor meinem Spiegel hob ich die Mundwinkel. Der Gesichtsausdruck der Frau war großartig. „Ok, lassen wir das. Am besten du schaust einfach ganz neutral in Ordnung? Ja?“, bat sie mich und stolzierte von dannen um weiter Anweisungen zu geben. Ich ließ in etwa Tausend Bilder über mich ergehen, beantwortete Millionen Fragen und versuchte mir dabei nicht anmerken zu lassen, was ich wirklich fühlte. Als sich schließlich die Kamera auf Tsunade richtete überkam mich eine ungekannte Nervosität. „Bürger von Konoha!“, begann sie. „Meine lange vermisste Tochter ist zu mir zurückgekehrt Selbstverständlich wird sie ihren Platz in unseren Reihen einnehmen, so wie es sich gehört. Ihre zukünftige Aufgabe wird die Repräsentation von Konoha sein. Dazu gehören Projekte wie die Stadtverschönerung und die Organisation diverser Festivitäten. Des Weiteren wird sie für uns repräsentative Reisen in die umliegenden Gebiete unternehmen. Vielen Dank!“ Die Rede war kurz und meiner Meinung nach völlig sinnlos. Stadtverschönerung? Festivitäten? Sicher, aber nur wenn diese Feste in einer Ringkamparena stattfanden. Ich konnte nicht glaube, dass ich diese Dinge wirklich tun sollte, dass irgendjemand glauben würde, ich wäre wirklich so ein… Prinzesschen. Als ich einen Blick auf die Uhr warf, erschrak ich. Es war fast 20 Uhr, Sasuke wartete bereits auf mich. Ohne Vorwarnung stürmte ich aus Tsunades Büro und lief zu dem kleinen Haus in dem ich untergekommen war. In Windeseile hatte ich mich umgezogen und meine Sachen gepackt. Ich besaß nicht viel. Meine Waffe, ein langes, dünnes Schwert mit schwarzer Klinge, hatte Sasuke bereits mitgenommen. Schnell sah ich mich noch einmal um, die lästigen Schuhe, wegen derer mir die Füße weh taten hatte ich geradewegs in den Papierkorb geworfen. Das war wohl ein klares Statement. Ich hatte Tsunade eine kurze Notiz hinterlassen, ein Einfaches: „bin erstmal für ein paar Tage weg“. Ich hoffte sehr, dass ich mir damit nicht jede Chance auf eine Rückkehr verbaute, aber große umschweifende Ausreden waren noch nie mein Ding gewesen. Ich lief aus dem Haus und auf das große Tor zu, welches seit den Kämpfen ständig bewacht wurde. Versteckt hinter einer kleinen Tanne, wartete ich auf Sasukes Zeichen. Und 3,2,1… Mit einem Mal lagen beide Wachen regungslos da. „Hey, ich werde immer besser“, sagte Sasuke, als er grinsend auf mich zukam. „Wenn sie jemand sieht..“, begann ich wurde aber unterbrochen. „Wird schon keiner. Der Wachwechsel war erst vor 5 Minuten. Du bist im Übrigen zu spät!“, sagte er und griff nach meiner Hand. Wortlos ließ ich mich von ihm durch das Tor ziehen. Nun begann sie. Unsere Suche nach dem Unmöglichen. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- „Unmöglich“, sagte die Tatsache. „Versuch es“, flüsterte der Traum. Sasuke und Ilyria Wir liefen eine ganze Weile schweigend nebeneinander her. Der Mond stand bereits hoch am Himmel, als wir wortlos beschlossen eine Pause einzulegen. Das leise Rufen der Eulen in tiefschwarzer Nacht war furchteinflößend. Hier und da heulten Wölfe laut auf und ließen uns vor Schreck zusammen zucken. Wir suchten uns ein kleines Versteck, eine von Efeuranken überwucherte kleine Höhle. So wie es aussah, mussten dort Tiere gelebt haben. Wir machten es uns, so gut es eben ging auf dem Boden gemütlich. Nach einer Weile fragte Sasuke: „Wo wollen wir eigentlich hin?“ Die ganze Zeit über hatte ich mich vor dieser einen Frage gefürchtet, denn die Wahrheit war, ich wusste es nicht. Noch nie hatte ich von jemandem gehört, der nach so langer Zeit wieder zum Leben erweckt wurde. Und meine Mission galt nicht nur einer, sondern gleich drei Personen. Da ich ihm das allerdings nicht sagen wollte versuchte ich es anders. „Laut einer Legende gibt es weit im Süden des Landes eine verlassene Stadt. Seit hunderten von Jahren, so erzählt man sich, gehen die Menschen dorthin um mit den Toten zu sprechen. Eventuell erfahren wir dort etwas.“ „Legenden und Eventualitäten? Du hast keine Ahnung, wo wir hin müssen oder?“, erwiderte er mit ruhiger Stimme. „Absolut keine Ahnung!“, seufzte ich und lehnte mich an seine Schulter. „Meinst du wir können nach Konoha zurück, wenn all das hier vorbei ist?“, fragte ich Sasuke und nach einer lange Pause antwortete er mir. „Nein!“ Itachi und Sakura Verzweifelt blickte Sakura auf all die Erinnerungen um sie herum. Einige davon waren ihre eigenen, andere waren die von Itachi. Sie zeigten ihr ganzes Leben. Erinnerungen welche längst vergessen waren, andere strahlten so klar und hell, dass ihr Licht Sakura in den Augen brannte. Die Erinnerung an ihren Tod war am präsentesten. Immer wieder sah sie, wie Itachi sich vor sie warf und mit seinem Körper das Messer abfing, welches für Sakura bestimmt war. Im nächsten Moment sah sie eine Klinge, die ihr die Kehle durchschnitt. Sakura fiel auf die Knie, blickte in Itachis leere Augen und starb. Die Erinnerungen begannen immer wieder von vorn und je tiefer Sakura in sie eintauchte, desto schlimmer wurden sie. Es wurde so schlimm, dass sie nicht nur sah was geschah, sondern es auch fühlte. Nur ein paar Schritte von Sakura entfernt stand Itachi. Auch er betrachtete eine Erinnerung. Als er spürte, dass sie ihn fragend ansah, sagte er mit gebrochener Stimme: „Das ist der Tag, an dem ich Sasuke das Fahrradfahren beigebracht habe. Er ist so oft hingefallen, dass ich mir sicher war, er würde nie wieder auf ein Fahrrad steigen. Am nächsten Morgen hat er mich noch vor Sonnenaufgang geweckt damit ich mir ansehe, dass er es kann. Er hatte sich in der Nacht raus geschlichen und geübt. Er war glücklich.“ Als Sakura diese letzten Worte hörte, lief ihr eine einzelne Träne über die Wange. Sie verbrachten noch einige Zeit damit sich Erinnerungen anzusehen. Itachi blickte stundenlang auf die Bilder vor ihm. Er hätte nie geglaubt all diese Dinge noch einmal zu sehen. Doch an diesem Ort schienen die Erinnerung an sein früheres Leben kein Ende zu nehmen. Um ihn herum war es dunkel, es gab weder einen Boden noch einen Himmel um ihn herum war nichts als Schwarz. Hin und wieder schwirrten kleine Lichtkugeln an ihm vorbei. Sie öffneten sich von Zeit zu Zeit und zeigten ihm weitere Bilder aus seinem Leben. Er konnte sich nicht dagegen wehren, das Licht zog ihn magisch an, als wäre er eine Motte. Die Erinnerung, welche er nun betrachtete stimmte ihn unglaublich traurig. Er war ein kleines Kind, gerade 4 Jahre alt und saß auf dem Schoß seiner Mutter. Sie sang ihm ein altes Lied vor, welches er früher gern gehört hatte. Er vermisste ihre warme und weiche Stimme mit jeder Sekunde mehr. Dies war einer der wenigen Momente in seinem Leben gewesen in dem er wirklich Kind sein konnte. Doch wusste Itachi genau was als nächstes passierte. Er erinnerte sich genau. Die Tür hinter seiner Mutter flog mit voller Wucht auf und ehe er reagieren konnte sah er Sterne. Sein Vater war herein gekommen. Als Itachi wieder etwas klarer wurde sah er wie sein Vater auf ihn zukam. „Habe ich dir nicht gesagt du sollst das lassen? Was bist du für ein Mann? Eine Schande bist du! Nichts weiter als ein hässlicher, kleiner Parasit. Du Nichtsnutz!“, Itachi konnte jeden der Schläge seines Vaters spüren. Seine Mutter stand am anderen Ende des Zimmers und weinte. Als Itachi ihre Tränen sah, spürte er Sakuras Hand auf seinem Arm. „Du solltest dir das nicht nochmal ansehen Itachi“, sagte sie sanft und zog ihn mit sich. Wie von Zauberhand verschwand die Erinnerung. „Meinst du es gibt einen Weg hier raus?“, fragte Sakura ihn. Genau in diesem Moment gingen sie an einer Erinnerung vorbei, die keine war. Es war mehr ein Fenster. Ein Fenster, durch welches sie Ilyria und Sasuke sahen. Zusammengekauert auf dem Boden einer Höhle. Beide mit Tränen in den Augen. „Ja, ich denke es gibt einen Weg hier raus!“ Kapitel 3: ----------- Die Zeit für das Glück ist heute, nicht morgen. Die Zeit flog nur so dahin, beinahe 2 Monate war es nun her, dass Sasuke und ich Konoha verlassen hatten. In diesen zwei Monaten hatten wir absolut nichts erreicht. Jede Spur der wir nachgingen verlief im Sande. Niemand konnte unsere Fragen beantworten. Wir hatten uns in den Ruinen einer alten Festung einquartiert und lebten von dem was uns vor die Füße kam. Gerade saßen wir am Feuer als mir eine Idee kam. „Sasuke! Gott verdammt ich bin doch wirklich dumm! Es ist so offensichtlich!“ „Mh?“, Sasuke starrte mich verständnislos an. „Ach komm schon!“, erwiderte ich. „Es ist so unglaublich simpel. Wir müssen einfach nur tauschen. Oh, dass ich da nicht schon früher drauf gekommen bin!“ Während ich sprach stand ich auf und lief auf und ab. „Ich fürchte du bist wahnsinnig geworden. Was willst du tauschen und wozu?“, fragte Sasuke, er beobachtete mich ganz genau. „Erinnerst du dich an Hinata? Sie war auch tot, aber sie konnte zurückkommen, weil ich sie ausgetauscht habe! Und genau auf diesem Weg können wir auch tauschen, “ noch während ich darüber sprach fiel mir auf, dass die ganze Sache einen verdammt großen Haken hatte. „Wunderbar, “ sagte Sasuke mit unverhohlenem Sarkasmus in der Stimme. „Dann leben die beiden und wir zwei sind tot. Wirklich eine super Idee. Es wird niemals funktionieren die beiden zu uns zurück zu holen, damit sollten wir uns wohl einfach abfinden.“ Die letzten Worte waren nur noch ein Flüstern. Ich wusste schon lange, dass Sasuke die Suche nach einer Lösung aufgegeben hatte. Er war nur noch hier bei mir, weil er nirgendwo anders hin konnte. Wie auch, ich hatte ihm sein Zuhause genommen, in dem Moment in dem ich ihn fragte ob er mich begleiten würde. Und nun saßen wir in einer grauen Ruine, mit Löchern in der Decke und für unser Problem hatten wir immer noch keine Lösung gefunden. Anfangs hatte ich mich darüber geärgert, dass er so mürrisch und pessimistisch war. Nun fiel es mir selbst zunehmend schwer das Gute in unserer Sache zu sehen. Ich hatte vieles Versucht und nichts hatte funktioniert. Ohne Sasukes aktive Hilfe war es noch schwerer geworden. Ich fühlte mich zerrissen, an mir nagte ein Schuldgefühl, wie ich es nie zuvor gespürt hatte. Selbsthass. Zweifel. Traurigkeit. All das hatte ich noch nie so intensiv empfunden wie in den letzten Monaten, war ich doch vorher nie emotional gewesen. Ich hatte jahrelang nicht gelächelt und nun brachte ein Ereignis mein ganzes Leben durcheinander. Ich konnte Sakuras strahlende Augen vor mir sehen, Itachis schiefes Grinsen und wieder wurde mich schmerzhaft bewusst, dass ich es womöglich nicht wiedersehen würde. „Und wenn wir mit wem anders tauschen?“, wagte ich einen weiteren Versuch. „Klasse, dann sind wir alle 4 tot. Das wird immer besser! Sonst noch gute Ideen?“, erwiderte Sasuke. Er war aufgestanden und sah mich mit einem finsteren Blitzen in den Augen an. „Sieh es endlich ein Ilyria, es wird niemals funktionieren. Egal was wir versuchen. Wir sollten zurück nach Konoha gehen und Tsunade um Gnade anbetteln. Vielleicht besteht der Hauch einer Chance, dass sie uns nicht sofort die Köpfe abschlägt. Das ist mittlerweile viel wahrscheinlicher als Tote wieder zu erwecken. Dass ich mich da jemals drauf eingelassen habe. Für nichts und wieder nichts!“, während er sprach wurde Sasuke immer lauter, die letzten Worte brüllte er mir fast entgegen. Ich war zu verblüfft über seinen Ausbruch um sofort etwas zu erwidern. Natürlich hatte er Recht, wir wären alle tot, das nützte uns gar nichts. Jedoch hatte ich den Entschluss gefasst es zu versuchen. Ich war fest überzeugt, dass mir ein Rückweg einfallen würde. Es musste doch eine Möglichkeit…Natürlich! Zum zweiten Mal an diesem Abend hätte ich mir selbst in den Hintern beißen können. Auch hier war die Lösung offensichtlich und ich hatte schon so oft davon Gebrauch gemacht. Laut fing ich an zu lachen und erntete dafür wieder einen bösen Blick von Sasuke. Doch ich konnte nicht aufhören. Es war alles so simpel, noch heute Abend würden wir die „andere Seite“ betreten und Sakura und Itachi suchen. Langsam beruhigte ich mich wieder und wandte mich mit einem breiten Grinsen Sasuke zu. „Keine Sorge, ich habe einen Plan!“, sagte ich grinsend und ging zu einem der kaputten Fensterbögen. Alles in allem war dieser Ort perfekt für meinen Plan. Zugegeben, er war böse, aber niemand hatte jemals behauptet, ich wäre ein netter Mensch. Sasuke allerdings sollte ich wohl nicht davon erzählen. Es war besser ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen. Mein Blick wanderte über die trostlose Landschaft. Die meisten Bäume waren verdorrt. Nur noch hier und dort hing ein einsames Blatt an einem der Äste. Das Mondlicht brach sich auf dem kleinen Tümpel, dort wo einst ein großer See mitten in einem wunderschönen Garten gewesen sein musste. Dahinter lang eine unbenutzte große Wiese an deren Rand einige windschiefe Bäume standen. Bäume… und ein kleines Haus. Mir war bewusst, dass ein Mord nicht unbedingt hilfreich sein würde, allerdings könnte ich versuchen eine Art Tor aus der Energie der dort lebenden zu formen. Während ich darüber nachdachte wurde ich immer unsicherer. Was wäre, wenn etwas schief ginge? „Ilyria?“, hörte ich Sasukes Stimme und wirbelte herum. „Dich hatte ich ja ganz vergessen, entschuldige“, erwiderte ich. „Was heckst du gerade aus?“, fragte er und kam auf mich zu. In seinem Blick lag etwas Bedrohliches. Ich beobachtete diese Entwicklung nun schon eine Weile. Sasuke hatte sich in den letzten Wochen sehr verändert. Er war verbittert und übel launig. An manchen Tagen machte er mir wirklich Angst. So auch jetzt. In seinen Augen lag nichts als blanker Zorn. Mittlerweile hatte er mich erreicht. Ich wich zwei Schritte zurück ans ich plötzlich die Wand in meinem Rücken spürte. Sasuke stütze seine Hände neben meinem Körper ab, sein Blick fixierte mich. Ich musste mich beherrschen nicht einfach ohnmächtig zu werden. Sasuke versprühte eine wirklich unheimliche Aura. „Ich habe dich gefragt was du gerade ausheckst!“, erinnerte er mich und kam mir noch näher. Mein Herzschlag beschleunigte ins unermessliche, mein Puls raste und ich hatte große Schwierigkeiten ruhig zu atmen. Vorsichtig hob ich meine linke Hand und legte sie auf Sasukes Wange. „Jetzt oder nie“ flüsterte ich. Keine Sekunde später verschloss ich seine Lippen mit meinen. Und um uns herum war mit einem Mal nichts als tiefes Schwarz. Kapitel 4: ----------- Chaos Man vergisst nie den Menschen, der einem gezeigt hat, wie sich Liebe anfühlt. Ich spürte seine Lippen so intensiv auf meinen, dass ich beinahe nicht mitbekommen hätte, dass mein Plan wirklich funktionierte. Durch meine halb geschlossenen Augen bemerkte ich nur nebenbei, wie sich unsere Umgebung veränderte. Es war als löse sie sich auf, das traurige Grau der Ruinen glitt über in ein tiefes Schwarz. Meine Hand ruhte noch immer an Sasukes Wange, als dieser mich plötzlich mit enormer Kraft von sich stieß. „Was zur Hölle hast du getan? Bist du wahnsinnig?“ Sein Blick war hart und voller Grausamkeit. Seine Hand schloss sich um meinen Oberarm und er drückte fest zu. Beinahe hätte ich vor Schmerz aufgeschrien, doch die jahrelangen Übungen mit meinem Vater zahlten sich nun hier aus. Ich blickte ihm aus ebenso kalten Augen entgegen. „Was ist dein Problem Sasuke?“, fragte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Doch dieser war unnachgiebig. Sasuke machte einen Schritt auf mich zu und kam mir so gefährlich nahe. Er blickte mir entschlossen in die Augen und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. „Was mein Problem ist? Das fragst du noch? Du hast uns gerade umgebracht“, zischte er mir entgegen. „Keine Sorge, ich habe uns eine kleine Hintertür offen gelassen“, flüsterte ich zurück und hob meine freie Hand. Schneller als Sasuke damit gerechnet hatte, griff ich nach seiner Hand, welche meinen Arm festhielt und brach ihm mit einer schnellen Drehung das Handgelenk. Überrascht schrie Sasuke auf uns versuchte sich von mir loszureißen, doch ich lockerte meinen Griff nicht. „Solltest du es jemals wieder wagen, die Hand gegen mich zu erheben, bringe ich dich um. Und glaube mir wenn ich dir sage ich reserviere für dich einen Platz in der tiefsten Hölle.“ Meine Stimme war bedrohlich tief und für einen Moment sah ich Angst in Sasukes Augen aufblitzen. Innerlich kochte ich vor Wut und doch war ich mir sicher, dass ein kleiner Teil von mir Sasuke nicht verletzen wollte. Diese Zwischenwelt tat mir nicht gut, soviel stand fest. Doch auch Sasuke schien sie nicht kalt zu lassen. Es schien geradezu so, als würde diese Zwischenwelt unsere schlimmsten Eigenschaften ans Licht holen. Ich ließ Sasukes Hand los und mit einem weiteren Wink meiner Hand heilte der Knochen in Sasukes Handgelenk. Es sah aus, als wäre nie etwas geschehen. „Du treibst mich noch in den Wahnsinn Sasuke!“, begann ich meinen geplanten Monolog, doch wurde dieser augenblicklich von Sasuke unterbrochen. Ganz plötzlich hatte er sich aufgerichtet, er ob die Hände und berührte meine Wange, so wie ich zuvor die seine. Er war vorsichtig, gerade so als wäre ich aus feinstem Kristall. Ganz sanft legte Sasuke seine Lippen auf meine. Augenblicklich war ich in ein helles, warmes Licht getaucht. Ich wollte nicht, dass dieser Kuss jemals ein Ende fand. Genauso sanft wie er begonnen hatte, beendete Sasuke den Kuss nach einer ganzen Weile. „Du mich auch“, grinste er mir entgegen. Ich spürte wie sich meine Wangen rot färbten und senkte den Blick. Was war da gerade passiert? „WOW…Das… ich… ähm… also… ich glaube ich muss das gerade erstmal verdauen“, ich löste mich von Sasuke und drehte ihm den Rücken zu. Um mich herum war alles schwarz. Ich konnte keinen Boden erkennen und auch keine Decke. Einfach alles war schwarz. Und doch konnte ich Sasuke klar und deutlich erkennen. Schon seltsam diese Zwischenwelt. Mit einem Mal überkamen mich Zweifel. Was wäre, wenn Sakura und Itachi gar nicht in dieser Zwischenwelt waren? Was wäre, wenn sie einfach ihren Frieden gefunden hatten? War das überhaupt möglich? Oder was war, wenn die beiden längst einen Weg zurück gefunden hatten? „Verdammt!“, entfuhr es mir. „Was ist los?“, fragte Sasuke hinter mir. Auch er sah sich verwundert in seiner neuen Umgebung um. „Ach nichts. Es ist… alles in Ordnung“, log ich. „Wir sollten hier nicht länger rumstehen sondern die beiden suchen.“ „Wunderbarer Gedanke, aber wo? Falls du es noch nicht bemerkt hast Ilyria, hier sieht alles absolut gleich aus. Nämlich pechschwarz. Und wenn du keinen Kompass für diesen Ort hast, dann weiß ich leider nicht, wo wir mit suchen anfangen sollten!“ „Gott Sasuke, du benimmst dich wie ein kleines Kind. Hör auf zu schmollen und lauf einfach los. In dieser Welt findet alles was sich sucht zusammen, ganz egal wo du lang läufst“, erwiderte ich. Ich war mehr als genervt. In mir herrschte ein riesiges Chaos. Ich war wütend, traurig, fröhlich genervt und von einer großen Sehnsucht erfüllt. Und das alles zeitgleich. Mein Herz schlug so heftig in meiner Brust, dass ich schwören könnte, es würde mir aus der Brust hüpfen, wenn ich es ließe. Ohne etwas zu erwidern drehte sich Sasuke um und lief los. Ich folgte ihm und kaum hatten wir ein paar Schritte getan, veränderte sich unsere Umgebung. Der schwarze Boden auf dem wir liefen, färbte sich grün und überall sprossen Blumen, Bäume und Büsche daraus hervor. Weiches Gras und Moos bildeten sich unter unseren Füßen. Der Himmel über uns erleuchtete in einem strahlenden Orange-rot. Eine Sonne erschien, welche bereits tief am Himmel stand und alles in ein märchenhaftes Licht tauchte. „Das ist doch…“, begann Sasuke, doch er verstummte, als er sah wie aus dem Nichts zwei Personen auftauchten. Sie standen Hand in Hand mitten auf der großen Lichtung und blickten gemeinsam in den Himmel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)