Outside Smiling - Inside Dying von Ivren (Ist unsre Liebe eins nur, und wir beiden Gleich liebend: nie kann eins ermatten noch verscheiden") ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Chaos Man vergisst nie den Menschen, der einem gezeigt hat, wie sich Liebe anfühlt. Ich spürte seine Lippen so intensiv auf meinen, dass ich beinahe nicht mitbekommen hätte, dass mein Plan wirklich funktionierte. Durch meine halb geschlossenen Augen bemerkte ich nur nebenbei, wie sich unsere Umgebung veränderte. Es war als löse sie sich auf, das traurige Grau der Ruinen glitt über in ein tiefes Schwarz. Meine Hand ruhte noch immer an Sasukes Wange, als dieser mich plötzlich mit enormer Kraft von sich stieß. „Was zur Hölle hast du getan? Bist du wahnsinnig?“ Sein Blick war hart und voller Grausamkeit. Seine Hand schloss sich um meinen Oberarm und er drückte fest zu. Beinahe hätte ich vor Schmerz aufgeschrien, doch die jahrelangen Übungen mit meinem Vater zahlten sich nun hier aus. Ich blickte ihm aus ebenso kalten Augen entgegen. „Was ist dein Problem Sasuke?“, fragte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Doch dieser war unnachgiebig. Sasuke machte einen Schritt auf mich zu und kam mir so gefährlich nahe. Er blickte mir entschlossen in die Augen und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. „Was mein Problem ist? Das fragst du noch? Du hast uns gerade umgebracht“, zischte er mir entgegen. „Keine Sorge, ich habe uns eine kleine Hintertür offen gelassen“, flüsterte ich zurück und hob meine freie Hand. Schneller als Sasuke damit gerechnet hatte, griff ich nach seiner Hand, welche meinen Arm festhielt und brach ihm mit einer schnellen Drehung das Handgelenk. Überrascht schrie Sasuke auf uns versuchte sich von mir loszureißen, doch ich lockerte meinen Griff nicht. „Solltest du es jemals wieder wagen, die Hand gegen mich zu erheben, bringe ich dich um. Und glaube mir wenn ich dir sage ich reserviere für dich einen Platz in der tiefsten Hölle.“ Meine Stimme war bedrohlich tief und für einen Moment sah ich Angst in Sasukes Augen aufblitzen. Innerlich kochte ich vor Wut und doch war ich mir sicher, dass ein kleiner Teil von mir Sasuke nicht verletzen wollte. Diese Zwischenwelt tat mir nicht gut, soviel stand fest. Doch auch Sasuke schien sie nicht kalt zu lassen. Es schien geradezu so, als würde diese Zwischenwelt unsere schlimmsten Eigenschaften ans Licht holen. Ich ließ Sasukes Hand los und mit einem weiteren Wink meiner Hand heilte der Knochen in Sasukes Handgelenk. Es sah aus, als wäre nie etwas geschehen. „Du treibst mich noch in den Wahnsinn Sasuke!“, begann ich meinen geplanten Monolog, doch wurde dieser augenblicklich von Sasuke unterbrochen. Ganz plötzlich hatte er sich aufgerichtet, er ob die Hände und berührte meine Wange, so wie ich zuvor die seine. Er war vorsichtig, gerade so als wäre ich aus feinstem Kristall. Ganz sanft legte Sasuke seine Lippen auf meine. Augenblicklich war ich in ein helles, warmes Licht getaucht. Ich wollte nicht, dass dieser Kuss jemals ein Ende fand. Genauso sanft wie er begonnen hatte, beendete Sasuke den Kuss nach einer ganzen Weile. „Du mich auch“, grinste er mir entgegen. Ich spürte wie sich meine Wangen rot färbten und senkte den Blick. Was war da gerade passiert? „WOW…Das… ich… ähm… also… ich glaube ich muss das gerade erstmal verdauen“, ich löste mich von Sasuke und drehte ihm den Rücken zu. Um mich herum war alles schwarz. Ich konnte keinen Boden erkennen und auch keine Decke. Einfach alles war schwarz. Und doch konnte ich Sasuke klar und deutlich erkennen. Schon seltsam diese Zwischenwelt. Mit einem Mal überkamen mich Zweifel. Was wäre, wenn Sakura und Itachi gar nicht in dieser Zwischenwelt waren? Was wäre, wenn sie einfach ihren Frieden gefunden hatten? War das überhaupt möglich? Oder was war, wenn die beiden längst einen Weg zurück gefunden hatten? „Verdammt!“, entfuhr es mir. „Was ist los?“, fragte Sasuke hinter mir. Auch er sah sich verwundert in seiner neuen Umgebung um. „Ach nichts. Es ist… alles in Ordnung“, log ich. „Wir sollten hier nicht länger rumstehen sondern die beiden suchen.“ „Wunderbarer Gedanke, aber wo? Falls du es noch nicht bemerkt hast Ilyria, hier sieht alles absolut gleich aus. Nämlich pechschwarz. Und wenn du keinen Kompass für diesen Ort hast, dann weiß ich leider nicht, wo wir mit suchen anfangen sollten!“ „Gott Sasuke, du benimmst dich wie ein kleines Kind. Hör auf zu schmollen und lauf einfach los. In dieser Welt findet alles was sich sucht zusammen, ganz egal wo du lang läufst“, erwiderte ich. Ich war mehr als genervt. In mir herrschte ein riesiges Chaos. Ich war wütend, traurig, fröhlich genervt und von einer großen Sehnsucht erfüllt. Und das alles zeitgleich. Mein Herz schlug so heftig in meiner Brust, dass ich schwören könnte, es würde mir aus der Brust hüpfen, wenn ich es ließe. Ohne etwas zu erwidern drehte sich Sasuke um und lief los. Ich folgte ihm und kaum hatten wir ein paar Schritte getan, veränderte sich unsere Umgebung. Der schwarze Boden auf dem wir liefen, färbte sich grün und überall sprossen Blumen, Bäume und Büsche daraus hervor. Weiches Gras und Moos bildeten sich unter unseren Füßen. Der Himmel über uns erleuchtete in einem strahlenden Orange-rot. Eine Sonne erschien, welche bereits tief am Himmel stand und alles in ein märchenhaftes Licht tauchte. „Das ist doch…“, begann Sasuke, doch er verstummte, als er sah wie aus dem Nichts zwei Personen auftauchten. Sie standen Hand in Hand mitten auf der großen Lichtung und blickten gemeinsam in den Himmel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)