Different from You and Me von lovelykotori ================================================================================ Prolog: This is our fate ------------------------ „Man, es gibt hier schon wieder so viel Auswahl... ich kann mich einfach nicht entscheiden, was ich kaufen soll“, staunte Kakarott, als er die verschiedenen Waren, die die Marktstände heute wieder im Angebot hatten, näher begutachtete. Sein Blick schweifte von rechts nach links. Überall waren kleine Stände aufgebaut. Die ihm bekannten Verkäufer winkten ihm zu, machten aufmerksam auf ihr Angebot und riefen ihm immer wieder zu, welche Vielfalt sie zu bieten hatten. „Mikan, zehn Stück für nur 5 Zerint!“, pries ein dunkelhaariger Saiyajin sein Obst an. Mikan waren ähnlich wie Mandarinen. Das satte Orange der Früchte leuchtete Kakarott regelrecht an. Noch immer war er unsicher, was er besorgen sollte und deutete dem saiyanischen Verkäufer, dass er vorerst noch weiter schauen wollte. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht streifte er weiter und genoss den Lärm, der diese Markstraße mit Leben erfüllte. „Die sahen doch gut aus. Kakarott, du bist viel zu heikel, wie immer“, stöhnte sein Bruder auf, der ihn begleitete. Dabei blickte er den Jüngeren skeptisch an. „Wenn man ungeduldig ist und das Erstbeste kauft, dann wird man meist über den Tisch gezogen. Außerdem möchte ich mir – wie immer – erst einen Überblick verschaffen“, erklärte Kakarott Radditz zum wiederholten Male seine Vorgehensweise. Wie jeden Samstagvormittag ging Kakarott mit seinem älteren Bruder hier her, um einige notwendige Besorgungen zu erledigen. Dieser eine Tag war der Einzige, den sie für die Familie hatten und sie nutzten ihn mit solch kleinen Beschäftigungen, auch wenn Radditz sich jedes Mal sichtlich genervt gab. Während der Woche war sein Bruder stets unterwegs, meist auf einer Mission mit seiner Gruppe, die mehrere Tage in Anspruch nahm. Nebenbei musste er sich auch noch auf seine offizielle Prüfung vorbereiten, die entschied in welche Kriegerklasse er kommen würde. Auch wenn Saiyajins von klein auf Kämpfer waren, dienten die Missionen bis zum 18. Lebensjahr nur als eine Art Training, das als Vorbereitung für das eigentliche Examen gedacht war. Ein wichtiges Ereignis, denn es entschied immerhin fast über deren restliches Leben. Kakarott wusste, dass sein Bruder stark war, bestimmt würde er bei den Mid-Level Kriegern sofort einsteigen - für den untersten Kader war der Langhaarige einfach zu überqualifiziert. Außerdem würde er dann endlich auf ernsthaftere Missionen geschickt und müsste nicht ständig die Drecksarbeit erledigen, die weniger taugliche Krieger erledigen könnten. Neben diesen zwei Arten von Kriegern, gab es dann noch den höchsten Rang, die so genannten High-Level-Krieger, bei denen man selbst mit außergewöhnlichem Talent nicht sofort aufgenommen wurde. Diese Kämpfer waren dem König und der Königsfamilie direkt unterstellt und wurden auf Missionen mit höchster Priorität entsendet. Um es hier her zu schaffen, brauchte man nicht nur unglaubliche Kraft und Talent, sondern musste seine Loyalität unter Beweis stellen. Deshalb gab es kaum, beziehungsweise nur wenige junge Krieger, die diesem Rang angehörten. Bardock, der Vater von Kakarott und Radditz war einer der High-Level Krieger, der schon seit vielen Jahren dort präsent war. Die Geschwister waren mehr als stolz auf ihren alten Herrn, hatten sie von ihm das Kämpfen sogar persönlich gelernt in der wenigen Zeit, die er ihnen zur Verfügung stand. Normalerweise hatten die eigenen Familienmitglieder, insbesondere Väter, nicht die Zeit dafür, die eigenen Kinder zu trainieren. Gerade deshalb gab es dieses System, wo die Ausbildung der angehenden Profikämpfer garantiert und gefördert wurde. Eine Art Schule wenn man es so nennen mochte. „Kakarott, wie wär’s mit dem da?“ Radditz deutete auf das rohe Widderfleisch, das direkt vor ihnen am Tresen lag. Es war perfekt rot und ihre Mutter konnte damit einen perfekten Eintopf wieder zubereiten. „Oder willst du wieder vegetarisch essen?“, fragte er stirnrunzelnd nach. Seinem Gesicht nach zu urteilen, war er eher dagegen fleischlos zu speisen. „Auf keinen Fall. Nehmen wir das ... und das hier noch.“ Dabei fasste auf eine gelbliche Frucht, ähnlich einer Kartoffel, die doch jedoch etwas süßer war. Eigentlich war dieser Einkauf wirklich nichts für Männer wie sie, doch es war ein Ritual für die Brüder geworden, um Zeit miteinander zu verbringen. Lange würde dies wahrscheinlich sowieso nicht mehr andauern, wenn Radditz wirklich ein vollwertiger Krieger dann war. Dann müsste seine Mutter diese Einkäufe wieder erledigen. Ihr Name war Gine und sie war für einen Saiyajin eher sanft, würde man fast sagen. Eine seltene Kriegerin, die eigentlich nicht wirklich kämpfte. Sie hatte sich vor Jahren für ein kriegerloses Leben entschieden. Die Saiyajin konnte sich diesen Luxus auch leisten, da Bardock der Königsfamilie unterstellt war und somit höhere Privilegien genoss. Normalerweise mussten auch die Frauen nach der Geburt von Kindern wieder auf Missionen gehen. Kakarott war nicht unglücklich über diesen Umstand, denn so gesehen, hatte er wenigstens etwas von seiner Mutter. Viele andere Saiyajins, die er kannte, sahen ihre Eltern nur einen Tag am Wochenende, wenn überhaupt, da diese meist ziemlich ausgelastet waren. Es kam immer darauf an, aus welcher Schicht derjenige kam. Kakarott kaufte mit ein paar Silbermünzen die entsprechenden Waren und ließ es sich in eine Art Folie einwickeln. „Danke, beehrt uns bald wieder“, bedankte sich der ältere Verkäufer und die beiden Brüder gingen wieder ihres Weges. Eine Weile schwiegen die Saiyajins. Es war kein unangenehmes Schweigen, denn sie verstanden sich auch ohne Worte. Jedoch unterbrach der Jüngere nach einiger Zeit die Stille. „Radditz ich beneide dich wirklich...“, zeterte er und drückte die Tüte mit den Einkäufen etwas fester an seine Brust. „Ich würde auch schon so gerne das Examen machen, aber dafür bin ich noch etwas zu jung.“ Mit seinen 16 Jahren war er noch mitten in der Ausbildung und würde noch zwei weitere Jahre warten müssen. „Kakarott“, schüttelte der Ältere den Kopf. „Genieß lieber noch die Zeit, die dir bleibt. Du hast ja keine Ahnung.“ „Wieso? Du kannst vermutlich bald auf richtige Missionen gehen und dein Ansehen stärken. Vielleicht schaffst du es bis zur Königsfamilie hinauf ... an Vaters Seite! Stell dir das mal vor! Dieses ewige lahme Dahintrainieren ist einfach nur stupide und langweilt mich zu Tode. Vielleicht liegt das auch daran, dass meine Sparring Partner allesamt ziemlich schwach sind. Es ist einfach keine Herausforderung. Ich glaube, wenn ich endlich mal 18 bin, dass ich dann adäquate Gegner treffe und ...“ „Kakarott!“, wurde er in seinem überschwänglichen Redefluss unterbrochen. Die Stimme von Radditz klang streng und bestimmend und kurz zuckte der Jüngere etwas zusammen. Gespannt blickte er in die dunklen Opale seines Bruders. „Kakarott... du weißt schon, dass mit deinem 18. Lebensjahr nicht nur diese Prüfung auf dich zukommt? Glaube mir, ich bin mehr als erfreut über diesen Test und auf mein weiteres Kämpferdasein. Jedoch habe ich auch andere Verpflichtungen, denen auch du nicht entrinnen kannst. Es wird nicht umsonst auch manchmal unterschwellig die Reifeprüfung genannt.“ Der Kurzhaarige wusste, worauf sein großer Bruder anspielte. Ja, manche Gesetze in diesem Land kotzten ihn wirklich an. Aber es diente nur dazu, dem Volk beim Wachstum zu helfen. Nicht nur das Wirtschaftswachstum, wenn man es so sehen wollte. Nachdem ein Krieg das Land heimgesucht hatte, war die Anzahl der Saiyajins rapide gesunken und neue Regelungen waren getroffen worden. „Ich will aber einfach nur kämpfen... alles andere ist mir egal“, seufzte er und trottete weiter vor sich hin. „Siehst du nun, warum ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge der Prüfung oder besser gesagt, meinem 18. Geburtstag entgegensehe?“ Plötzlich fühlte der Jüngere die schwere Hand seines Bruders auf seiner Schulter. Abermals streiften seine Gedanken zu dem Gesetz, das vor einigen Jahren in Kraft getreten war. Wenn man bis zum 18. Lebensjahr keinen Partner beziehungsweise Partnerin vorweisen konnte, so wurde man zwangsverheiratet. Ein Gesetz, das auf nicht allzu viel Widerstand gestoßen war, denn immerhin fanden sich in den Trainingsschulen oft die Partner, die sich verliebten und nach dem Examen auch heirateten. Doch Kakarott konnte sich nicht daran erinnern, dass Radditz so jemanden gefunden hatte. Scheinbar war er, was Frauen anging, genauso pingelig, wie Kakarott bei Marktobst. „Gibt es in deinem Jahrgang denn niemanden, der dir auch nur annähernd gefällt?“, verzog der jüngere Bruder das Gesicht. Radditz nahm seine Hand wieder von der Schulter seines Bruders und verschränkte seufzend die Arme. „Die meisten in meinem Jahrgang sind schon versprochen. Außerdem hätte mir selbst von denen niemand gefallen. Fast alles nur so Kriegerinnen, die die Prüfung nicht ernst nehmen und sowieso Low-Level Kriegerinnen oder Hausfrauen werden wollen. So eine will ich doch gar nicht zur Frau. Ich weiß echt nicht, wieso ich in so eine beschissene Gruppe gekommen bin." Kakarott konnte sein Problem nachvollziehen, doch bei ihm waren die Dinge etwas anders. Er war zwar erst 16, doch jetzt machte ihm schon eine junge Frau in seiner Gruppe den Hof. Eine schwarzhaarige Saiyajin, deren Name Chichi war. Sie war eine gute Kämpferin. Wenn sie in zwei Jahren die Prüfung antreten würde, käme sie bestimmt zu den Mid-Level Kriegern. Somit war sie laut Radditz' Ansicht die perfekte Frau, oder besser gesagt Braut, für Kakarott. Dabei wollte der jüngere Bruder vom Heiraten und vor allem von Frauen nichts wissen. Alles, was für ihn zählte, war das Kämpfen. Manchmal glaubt er, dass etwas mit ihm falsch zu laufen schien, weil er Frauen teilweise kein bisschen anziehend fand. Manchmal befand er sich selbst für asexuell, so groß war sein mangelndes Interesse. „Ich würde mich an deiner Stelle schnell noch umsehen, bevor man dir eine potthässliche Saiyajin aufs Auge drückt. Vielleicht ist sie auch noch fett und kann nicht kämpfen.“ Ein breites Grinsen umspielte seine Lippen, als er den verdutzten Blick des Langhaarigen sah. „Du spinnst wohl! Wir sind die Söhne Bardocks! Falls man mir so eine fette Kuh vorsetzt, werde ich höchstpersönlich Einspruch erheben, notfalls auch ... “ „Papi um Hilfe fragen?“, brach Kakarott in schallendes Gelächter aus. „Das ist nicht witzig!“ „Und ob!“ Nun fing auch Radditz lauthals an zu lachen. Das Lachen der beiden erfüllte die Straße, die sie gerade durchquerten und nach einiger Zeit verstummten sie wieder. „Kakarott... ich werde diese Samstage sehr vermissen.“ Mit einem ehrlichen, sanften Blick sah er stolz seinen kleinen Bruder an. „Ich auch.“ Kakarott erwiderte sein Lächeln. Sicher würde es noch Samstage geben, wo sie sich sehen würden. Aber ob sie je wieder so unbeschwert hier entlang spazieren würden. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Es konnte gut sein, dass Radditz bald, wie Bardock, so viele Verpflichten haben würde, dass man ihn gar nicht mehr zu Gesicht bekommen würde. „Wie wär’s wenn...?“ Radditz blickte um sich herum, bis sein Blick plötzlich an einem Gebäude haften blieb. „Wie wär’s wenn wir noch einen trinken gehen? Einen Krug des besten Mets auf ganz Planet Vegeta?“ Skeptisch blickte Kakarott nun auf das Lokal, das Radditz ins Auge gefasst hatte. „Bin ich dafür nicht etwas zu jung?“ „Kakarott, du bist 16. Mit dem Alter ist Met erstens erlaubt und zweitens, wenn dem nicht so wäre, würde ich das schon regeln. Vertrau mir einfach“, grinste der Ältere ihn an und ging, ohne auf die Zustimmung seines Bruders zu warten, einfach zu dem besagten Lokal. Kurz zuckte der Jüngere mit den Schultern. Zweifel stiegen in ihm hoch, ob dies wirklich eine gute Idee sein würde. Doch was konnte es schon schaden? Das Fleisch in seiner Einkaufstüte würde noch eine Weile durchhalten. Immerhin hatte der Verkäufer auch Eis dazu gelegt. Also auf ein bis zwei Getränke konnte er sich schon verdrücken, dachte sich der Saiyajin. Auch war es noch nicht allzu spät. Gine, seine Mutter, würde schon nichts dagegen haben, falls sie sich doch ein wenig verspäten würden. Ohne weiter das Für und Wider abzuwägen, folgte Kakarott seinem Bruder, der bereits das Lokal betreten hatte. ~*~ „Noch zwei Met, pronto!“, rief Radditz über die Theke während er mit der Hand auf den Tisch klopfte. Laut genug, damit ihn die Kellnerin endlich mal hörte. In dem Lokal Nomiya, das Kakarott nur vom Hörensagen kannte, ging es ziemlich zu und das obwohl es nicht einmal Mittag war. „Warum... warum sind hier so viele Leute, die sich volllaufen lassen?“, wunderte sich der jüngere Saiyajin und blickte um sich. Nutzten manche Saiyajins deren Freizeit etwa ständig auf diese Art und Weise? „Was ich weiß, gab es bereits gestern einige Prüfungen. Ich denke, die meisten wollen hier einfach nur feiern. Noch einmal die Sau rauslassen, bevor wir nur mehr unterwegs sind oder vielleicht bei einer Mission draufgehen. Die restlichen alten Säcke dort hinten ... die saufen sowieso immer. Was sollen sie sonst noch machen, wenn sie steinalt sind? Zu alt zum Kämpfen.“  Radditz hatte recht, musste Kakarott feststellen. Es waren einige Gruppen dabei, die scheinbar erfolgreiche Prüfungen hinter sich hatten und sich noch einmal hemmungslos gehen ließen, bevor es nachher nicht mehr so viele Möglichkeiten dafür gab. Bestimmt würde es hier und da welche geben, aber nicht mehr in diesem Rahmen. Neben den jugendlichen Gruppen waren deutlich ältere Saiyajins, bestimmt über 80. Bis zu dem besagten Lebensjahr blieb ihre Rasse stets körperlich jung. Danach setzte der eigentliche Alterungsprozess ein. Die meisten konnten nicht mehr wirklich kämpfen, da die Kampfkraft mit diesem Alter rapide sank. Jedoch wurden Saiyajins weit über hunderte Jahre alt und blieben geistig noch fit, womit jene ältere Bevölkerungsgruppe anderweitig eingesetzt wurde. Kakarotts Blick schweifte wieder zu der jugendlichen Gruppe, die aus sechs Saiyajins bestand. Fünf männliche und ein weiblicher Saiyajin. „Sag mal Radditz, kennst du die da drüben?“, fragte der Jüngere und tippte ihn mit seinem Ellbogen an. Der Langhaarige blickte kurz hinüber, betrachtete die Gruppe ein wenig und wendete seinem Blick wieder der Theke zu. „Kennen ... nein. Nur öfter mal gesehen... Wo bleibt der verdammte Met!?“ Erneut brüllte Radditz die Kellnerin an, die jedoch im selben Moment mit den bestellten Getränken angerannt kam. „Tut mir leid, es hat etwas gedauert. Heute ist die Hölle los!“, entschuldigte sich die Blondine und stellte die zwei Krüge direkt vor den beiden ab. „Eigentlich würde ich ja auch gerne feiern, nachdem ich die Prüfung erfolgreich hinter mich gebracht habe... Jedoch hat mich mein Vater dazu verdonnert ihm dieses Wochenende noch ein letztes Mal auszuhelfen“, kicherte sie. Plötzlich bemerkte Kakarott, wie Radditz seinen Blick neugierig anhob und die Frau vor ihnen genauer betrachtete. „Du hast ... ich meine ... hattest auch diese Prüfung? Ich dachte...“, stammelte der Langhaarige unsicher. Kakarott konnte sich nur denken, weshalb sein Bruder so verblüfft war. Doch bevor er seinen Gedanken zu Ende spinnen konnte, fiel sie Radditz ins Wort. „Du hast wohl nicht gedacht, dass eine Frau, die hier kellnert auch eine begabte Kämpferin sein kann? Nicht alle Frauen, die solch niedere Dienste vollbringen, sind deswegen gleich Hausfrauen. Oder passt dir irgendwas nicht ins Weltbild, Großer?", sagte sie gar ein wenig kokett und zwinkerte dem älteren Saiyajin zu. Diesem blieb vor Staunen der Mund offen. Mit so einer Frau hatte er wahrlich nicht gerechnet. „Kennt ihr euch?“, fiel nun Kakarott ins Wort und er nahm einen Schluck von dem Met, den sie ihnen zuvor hingestellt hatte. „Nie... gesehen“, säuselte Radditz bloß und schien ziemlich angetan von der Blondine zu sein. Normalerweise hatten Saiyajins schwarze Haare, jedoch gab es hier und da auch Ausnahmen durch Gendefekte. Außerdem war es auch oft Gang und Gebe, dass man sich die Haare färbte. Vor allem Frauen und jugendliche Saiyajins taten dies. Ein Farbmittel konnte man sich ganz leicht mit natürlichen Mitteln herstellen. Kakarott hatte das nie gemacht, doch er hatte seiner Mutter mal bei einem Versuch zugesehen, bevor sie entschied, dass ihr Schwarz doch besser stand. Man nahm einfach Erdnussschale und Baumrinde und kochte diese Ingredienzien mit Wasser, was man anschließend mit Alaun und Eicheln mischte und diese dann aufs Haar auftrug. Man musste dieses Gemisch mehrere Tage auf dem Kopf lassen, damit es Wirkung zeigte. Jedoch sah die junge Frau vor ihnen nicht so aus, als hätte sie dieses Prozedere über sich ergehen lassen. Nein, ihre fülligen Haare wirkten natürlich. Ihre grünen Augen passten perfekt dazu und leuchteten vor allem den Älteren an. „Nein, wir kennen uns nicht“, sagte sie nun auch. „Nicht direkt … ich habe dich Großer nur öfter gesehen. Du bist in der Gruppe, die nächste Woche Prüfung hat, nicht wahr? Ach übrigens… ich heiße Lunch.“ Dabei hielt sie ihm die Hand direkt vors Gesicht. Zunächst war Kakarotts Bruder verdutzt über die rasche Vorstellung. Doch nach einer Weile gab er ihr schließlich die Hand und schüttelte sie sanft. „Radditz.“ „Du kannst schon fester zudrücken. Ich bin nicht aus Glas“, kicherte sie und zog ihre Hand wieder zurück. „Und du bist?“ Sie wendete ihren Blick Kakarott zu, der den beiden wie gebannt zugesehen hatte. Er erschrak ein wenig, als sie ihn schließlich ansprach. Das alles ging einfach ziemlich schnell. „Ich bin Kakarott. Radditz‘ Bruder.“ „Ach, nett dich kennenzulernen. Du bist sicher mächtig stolz darauf, dass dein Bruder bald seine Prüfung hat, nicht wahr? Heute seid ihr meine Spezialgäste, also die nächste Runde geht aufs Haus.“ „Nächste … Runde?“, stammelte Kakarott, der gerade daran dachte, dass sie bereits das zweite Getränk tranken. Langsam aber wirklich sollten sie wirklich nach Hause, dachte er sich. Gine würde sich sicher schon Sorgen machen, oder besser gesagt, sich ärgern, dass sie noch immer keine Lebensmittel hatte, für die mittägliche Mahlzeit. Der jüngere Saiyajin blickte zu seinem Bruder, der völlig gebannt auf die Frau vor ihnen starrte. Die Blondine hatte es ihm wohl sichtlich angetan. Zugegeben, sie sah gut aus. In ihren kurzen Pants und dem Brustpanzer sah sie sehr attraktiv aus. Als sie schließlich ihren Schweif von der Hüfte löste und diesen lasziv bewegte, schien Radditz seinen Bruder völlig vergessen zu haben. Der Jüngere seufzte abermals und beschloss, dass ein letztes weiteres Getränk vielleicht wirklich nicht schaden konnte. „Aber nur mehr eines. Wir müssen dann wirklich gehen“, seufzte er. ~*~ Kakarott wusste nicht wie spät es war, als es schließlich nicht nur bei diesem einen Getränk geblieben war. Der Saiyajin fragte sich wirklich, wie sich das alles nur so hatte entwickeln können. Er hatte jegliches Gefühl für Zeit verloren. Etwas betrunken wankte er mit seiner nassen Plastiktüte die Straße entlang. Das Eis war schon völlig geschmolzen, seine Mutter würde bestimmt sauer sein. Diese Wut würde sie nur an ihn auslassen, denn … Radditz war nicht mitgekommen. Er war noch immer in diesem Lokal bei Lunch. Scheinbar schienen sich die beiden mehr als gut zu verstehen. Irgendwann als die Blondine mit anderen Kundschaft beschäftigt war, hatte ihm sein Bruder gesagt, dass er verschwinden solle, da er mit ihr allein sein wollte. Einerseits war Kakarott froh, dass sein Bruder scheinbar doch so kurz vor einer Zwangsheirat jemanden gefunden hatte … doch andererseits war er mehr als missgestimmt, dass er nun allein nach Hause musste, um das Ganze auszubaden. Noch dazu in diesem Zustand. Plötzlich blieb er stehen und atmete schwer. Sein Schädel brummte und alles drehte sich. Er war es wahrlich nicht gewöhnt Alkohol zu trinken. Der Schwarzhaarige blickte nach rechts auf einen Platz, wo in der Mitte ein Brunnen war. Der Saiyajin beschloss etwas von dem Wasser zu trinken, vielleicht würde er dadurch schneller ausnüchtern. Gemächlich ging er hin und als er schließlich angekommen war, ließ er seinen Kopf hineingleiten und schluckte so viel Wasser wie er konnte. Danach zog er seinen Kopf wieder heraus und spritzte sich noch weiter das kühle Nass ins Gesicht. „Schon besser“, keuchte er und stützte sich dabei am Rand des Brunnen ab. Während er erleichtert ausatmete, starrte er wieder auf die nasse Tüte, mit den Lebensmitteln. Abermals musste er aufseufzen, als er daran dachte, was ihn für ein Donnerwetter erwarten würde. Plötzlich bemerkte er, dass er nicht alleine war. Genau auf der anderen Seite des Brunnens konnte er eine Gestalt ausfindig machen. Es war jemand, der durch ein riesiges braunes Cape verdeckt wurde. Jedenfalls konnte Kakarott das Gesicht der anderen Person nicht wirklich erkennen. Er konnte nur dessen Arme sehen, die sichtlich verschränkt waren. „Du siehst aus, als hättest du einen harten Tag gehabt“, redete ihn die Person schließlich an und kam einige Schritte von links näher. Langsam aber sicher konnte Kakarott erkennen, dass es sich bei dem anderen Saiyajin um einen Mann handelte. Die Beine sahen jedenfalls ziemlich männlich und durchtrainiert aus, auch wenn der Körper seines Gegenübers etwas kleiner war als sein eigener. „Nur ein paar … harte Stunden“, gab er als Antwort zurück und richtete sich schließlich auf. Kakarott drehte sich um und setzte sich an den Brunnenrand, während er dabei zusah, wie die Gestalt immer näher kam. „Willst du ein wenig Ablenkung?“, fragte der andere Saiyajin, als er direkt vor ihm zum Stehen kam. Dabei rückte er sein Cape etwas nach hinten und entblößte damit sein Gesicht, das Kakarott nun endlich sehen konnte. Ebenfalls dessen Haare, die wie Flammen nach oben gerichtet waren. Von dem, was er sehen konnte, schien sein Gegenüber so alt zu sein wie er selbst, vielleicht sogar etwas älter. Sicher konnte er es nicht sagen. Das Gesicht kam ihm auf den ersten Blick nicht bekannt vor. „Das klingt alles mehr als … zweideutig und … verdächtig.“ Kakarott begutachtete den anderen Saiyajin skeptisch. „Ich meine … ich kenn dich nicht und du fragst, ob ich Ablenkung möchte. Als nächstes bringst du mich an einen geheimen Ort und dann findet man mich nie wieder. Nein, nein. Da mach ich nicht mit! Sag mir erst, wie du heißt und was du hier machst!“ „Da hast du … recht“, kicherte der andere und löste die Verschränkung seiner Arme. „Ich sollte mich vorstellen, jedoch wirst du mir meinen Namen sowieso nicht glauben, da dieser nicht gerade unbekannt ist.“ Kakarott schluckte, als sein Gegenüber immer geheimnisvoller wurde. „Denn mein Name ist … Vegeta.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)