Escape von Fou ================================================================================ Prolog: Einleitung ------------------ -Einleitung - Tiefes dunkles Rot, soweit das menschliche Auge blicken konnte. Ein See aus Tränen, entstanden von einem einzigen Geschöpf auf dem Höhepunkt seiner Qualen. Niemand wusste, dass er litt. Er erschien seiner Umwelt so kalt, als wäre er nicht in der Lage Gefühle zu entwickeln - oder sie überhaupt zu besitzen. Doch tief im Inneren seiner vom Blut beschmutzten Seele loderte die kleine Flamme, die seine Persönlichkeit war - umgeben von Schmerzen, Leid und unendlichen Qualen. Und in diesem winzigen, widerspenstigen Feuer, das nicht einen Gedanken daran verschwendete zu erlöschen, existierten sie gut verschlossen und sicher versteckt - die Empfindungen, die er glaubte für immer verloren zu haben. ~~oo@oo~~ Es war weit nach Mitternacht. Wahrscheinlich schon früher Morgen. Er wusste es nicht genau und es war ihm egal. Wie schon so oft, hatte er seinen Auftrag erfolgreich beendet, ohne die Hilfe seiner Kameraden in Anspruch zu nehmen. << Kameraden. Das ist wohl das falsche Wort.>>, dachte er. Erschöpft lehnte er sich in einer finsteren Seitengasse an die nahe Mauer. Alles um ihn herum schien zu schwimmen und in ständiger Bewegung zu sein. So war es immer, nachdem der Adrenalinschub verebbte und ihn in die grausame Realität zurückgleiten ließ. Ihm wurde bewusst in welcher Umgebung er sich befand, wie schmutzig sie war. Überall verteilten sich Abfälle, hier und da lagen tote Ratten auf dem rauhen Pflaster und an der Wand - an die er sich stützte - rann kaltes Regenwasser hinab. << Es regnet?>> Er hob den Kopf zum Himmel empor. Es fiel ihm unendlich schwer diese einfache Bewegung auszuführen so erschöpft war sein trainierter Körper. Die müden, violetten Augen richteten ihren Blick hinauf zu den Sternen, die gut verdeckt hinter dicken Wolken leuchteten. Kleine Tropfen des prasselnden Regens machten es sich im roten Haar bequem und wollten ihren Ruheplatz nicht mehr verlassen. <> Er seufzte tief und schluckte die Bitterkeit seiner Gedanken hinunter. Es wurde wirklich Zeit zu den anderen zurückzukehren und ihnen seinen Erfolg mitzuteilen. <> Erneut bemerkte er die unpassende Formulierung, denn was war es doch für ein erfolgreiches Erlebnis einem weiteren Menschen auf brutalste Weise das Leben zu nehmen? Ein trauriges Lächeln umspielte seine feinen Gesichtszüge für den Bruchteil einer Sekunde. Er tat das doch alles nur für die Gerechtigkeit. War es nicht so? Langsam sammelte er sich wieder und trat seinen Rückweg an. Der schwarze Mantel wehte leicht durch die geschmeidigen Bewegungen zu denen er sogar im erschöpften Zustand noch fähig war. Sein blutverschmiertes Schwert lag locker in seiner Hand. Zum Glück trug er die Handschuhe. Er würde es später gründlich reinigen müssen. ~~oo@oo~~ ,,Es ist kalt, es regnet und es ist viel zu dunkel. Warum muss ausgerechnet ich springen, wenn Farfarello mal wieder eine gründliche Sauerei verursacht hat?" Genervt stolperte Schuldig durch die nassen Straßen und schimpfte lauthals über einen gewissen Bradley Crawford, der, wie es aussah, gefallen daran fand ihn zu erniedrigen. Er strich sich einige Strähnen des durchweichten, orangenen Haares aus dem Gesicht und krempelte zitternd den Kragen seiner viel zu dünnen Regenjacke hoch. Seine Stiefel waren schon längst mit Wasser und Schmutz getränkt, doch daran verschwendete er keinen Gedanken. Es würde ihn nur noch mehr daran erinnern wie kalt ihm bereits war. Kleine weiße Atemwolken bildeten sich, als er den wütenden Brad mit tiefer Stimmlage gekonnt imitierte. ,,{Du bist für ihn verantwortlich Schuldig, also wirst du auch dafür sorgen, dass seine Wunden behandelt werden und du wirst sein ''Werk'' beseitigen}." Na fein. Das hieß also: Auf zur nächsten Apotheke mit Nachtschicht und Bandagen für den kleinen Farfie besorgen. Das was er mit seinem eigenen Blut veranstaltet hatte, würde sich allerdings schwerer in Ordnung bringen lassen. Wieso musste er auch ein Zimmer bekommen, das ganz und gar in weiß dekoriert war? Wie auch immer. Bald würde er zurück sein und es sich in seinem warmen, bequemen Bett gemütlich machen und bis zum nächsten Abend durchschlafen. Ein leises Geräusch riss ihn aus seinen träumerischen Vorstellungen. Es kam eindeutig aus der Gasse, die sich lang und düster rechts von ihm durch die Häuserschluchten schlängelte. Es klang wie ... Schritte? Er schüttelte heftig den Kopf. Die lange Mähne entwickelte dabei ein Eigenleben und ließ einen Großteil seiner Haarpracht über sein Gesicht fallen. Warum hatte er auch nicht an ein Stirnband gedacht, als er aus der Wohnung stürzte? {Ja, hier gehöre ich hin. In den Schmutz; zum Abschaum der Welt} Neugierde packte ihn, als er diesen einfachen Gedanken auffing. Er konnte die Schwärze förmlich spüren, die an dem Satz klebte wie ein alter Kaugummi unter der Schuhsohle. Er kicherte. <> Leise tastete er sich voran. Es war ein Kinderspiel Menschen aufzulauern und sie zu verfolgen, aber nicht wenn es sich um eine der Personen handelte, die er dort hinter der nächsten Ecke erwartete zu finden. Gleich würde er es wissen. Dicht an die Wand gepresst, schob er sich voran ohne auf etwas anderes zu achten als auf das schlürfende Geräusch von schweren Stiefeln, das sich langsam aber sicher von ihm entfernte. Schon vor einigen Minuten hatte er es aufgegeben in das Unterbewusstsein des anderen einzudringen, denn er empfing absolut nichts. Entweder wusste der Kerl wie man die eigenen Gedanken von der Außenwelt abschirmte, oder er war völlig verrückt und nicht mehr in der Lage dazu irgend etwas in seinem armseligen Gehirn zu verarbeiten. <> Vorsichtig schlich er um die Ecke. Er rechnete damit auf einen verrückten alten Penner zu stoßen, der besoffen in der Gosse lag um seinen Rausch auszuschlafen, doch als er sah wer dort wie ein Schlafwandler zielstrebig vor sich hin marschierte, stockte ihm der Atem. Es gab keinen Zweifel daran wer der ''Penner'' war. Die unüblichen dunkelroten Haare, der lange schwarze Mantel und das Katana, das rücksichtslos auf dem Boden schleifte, verrieten ihn sofort. Abyssinian. <> - Ende Einleitung! - Kapitel 1: Part 1 ----------------- Kommentar der Autorin + Warnungen (soweit vorhanden^^#): Die FF hatte ich schon mal unter einem anderen Namen veröffentlicht. Aber das stört ja nicht weiter^^ Wie üblich hat das ganze Teil Shônen Ai zum Inhalt und als wäre das nicht schon schlimm genug, kommt auch noch dazu, dass es ein Crossover aus Gundam Wing und *Trommelwirbel* *Tadaaahh* Weiß Kreuz ist! Allen, die sich Fragen wie ich auf diese verrückte Idee gekommen bin, muss ich leider sagen, dass ich absolut keine Ahnung habe^^# Am Anfang dreht sich die Story eher um unseren lieben Aya, aber das ändert sich dann noch. Okay das soll Warnung genug sein. Viel Spaß beim Lesen und schreibt mir fleißig Kommentare. Wenn Interesse besteht kommt ein neuer Teil^^ *smirk* Pairings: 3x4 angedeutet im ersten Teil aber da kommen noch viele andere! -Part 1- Wie in Zeitlupe öffnete er seine Augen. Was hatte ihn geweckt, ihn aus seinem traumlosen Schlaf gerissen? ,,Aya! Beweg dich du musst in zwanzig Minuten im Laden sein." Er antwortete nicht auf Ken's verzweifelten Versuch ihn dazu zu überreden den warmen Schutz seines Bettes zu verlassen, sondern warf statt dessen einen Blick auf die rot leuchtenden Zahlen seines Weckers. Dieses Wunderwerk der Technik hatte die lästige Angewohnheit ständig stehen zu bleiben, obwohl man ihm neue Batterien verschaffte. Genervt verzog er das Gesicht, als Ken zum wiederholten Male gegen die Tür donnerte. ,,Aya? Aya bist du überhaupt da drin?" Plötzliche Bilder, die zeigten wie er Ken tausend schmerzhafte Tode sterben ließ, huschten durch seinen Kopf. Wenn er ihm jetzt nicht antwortete, würde er wahrscheinlich noch die Tür eintreten. ,,Ich bin in fünfzehn Minuten unten.", rief er und klang dabei so eiskalt wie eh und je. Das musste wohl genügt haben, um den Quälgeist ruhig zu stellen. ,,Alles klar! Ich bin dann beim Training mit den Kids. Ach übrigens, Yohji macht einige Lieferungen, du bist also für 'ne Weile allein. Keine Ahnung wo sich unser Jüngster rumtreibt. Bin dann weg." Ein tiefer Seufzer entkam ihm, als sich gesegnete Ruhe im Zimmer ausbreitete. Beinahe hätte er sich zurück in die Kissen sinken lassen. <> ,,Ein toller Start in den Tag...", murmelte er und kämpfte sich aus den Decken. Er brauchte nicht einmal annähernd fünfzehn Minuten um seine Schicht anzutreten. Wie er zufrieden feststellte, hatte er noch reichlich Zeit sich einen heißen und wohltuenden Kaffee aus der Küche zu besorgen, um die ersten zwei Stunden die er mindestens noch im schlaftrunkenen Zustand verbringen würde gut zu überstehen. Wer jemals behauptet hatte er sei ein Morgenmensch lag meilenweit daneben! Mit größter Anstrengung kämpfte er gegen die Müdigkeit an, die drohte ihn mitten auf der Treppe zu überwältigen. Durch ein mittleres Wunder schaffte er es sogar aufrecht bis in die Küche, kollabierte dann aber augenblicklich auf einem der unbequemen Holzstühle, die in keiner geordneten Reihenfolge um den Tisch herum aufgebaut waren. Eine noch leicht dampfende Kaffeekanne lächelte ihn verführerisch über das Massaker, das die anderen beim Frühstück hinterlassen hatten, an. Da war sie also: Seine Rettung! Er griff sich einen der unbenutzten Pappbecher und den traumhaft duftenden Kaffee, als ein aufgeregtes Klopfen ihn innehalten ließ. Oh wie genau er doch wusste was dieses Geräusch zu bedeuten hatte. Eine ganze Horde von hysterisch kreischenden Mädchen musste bereits vor der Ladentür stehen. Keine Zeit für das geliebte Heißgetränk. Wäre irgend jemand in seiner Nähe gewesen, hätte er seinen Ärger ohne Zweifel an dieser Person ausgelassen. Er schluckte die aufkeimende Wut einfach hinunter, so wie er es immer tat und schlurfte leicht benebelt in das vor Blumen strotzende Geschäft. Ihm stockte regelrecht der Atem, als er sah was den Lärm wirklich verursacht hatte. Nicht etwa eines der quirligen Mädchen, sondern ein junger Mann, seinem eigenen Alter entsprechend. Geschickt verbarg er sein Erstaunen hinter seiner unfreundlichsten Maske, die er Gesichtsausdruck nannte und begab sich zur Tür, um den Shop zu öffnen. Durch die riesigen Schaufenster, die reich mit den verschiedensten Gewächsen verziert waren, folgten ihm zwei violettfarbende, funkelnde Augen. Noch ein Detail an ihm erregte seine Aufmerksamkeit und veranlasste ihn dazu einen Moment länger den Blick auf ihm ruhen zu lassen, als er es eigentlich wollte. Ein langer, hellbrauner Zopf baumelte auf dem Rücken seines zukünftigen Kunden und wippte mit jeder Bewegung die er vollzog. Und ehrlich gesagt stand der Bursche scheinbar niemals still. Ständig lief er vor dem Fenster auf und ab und wartete nur darauf den Raum, im wahrsten Sinne des Wortes, zu stürmen. Aya schüttelte resignierend den Kopf. Woher konnte ein Mensch zu solch einer Uhrzeit nur diese Energie nehmen? Beabsichtigt langsam öffnete er schließlich die Tür und wendete das Eingangsschild, auf dem in großen schwarzen Buchstaben das Wort "geöffnet" prangte. Wie vorhergesehen wirbelte der junge Mann in den Laden und begann interessiert damit die Blumen zu bestaunen. Aya lächelte halbherzig über das kindliche Gesicht, das er dabei machte und das überhaupt nicht zum Outfit des Fremden passen wollte. Er trug eine normale schwarze Jeans und dazu einen gleichfarbigen Rollkragenpullover, welcher jedoch ein wenig zu kurz geraten schien, denn jedes Mal wenn er sich über einen neuen Bund Blumen beugte, entblößte er ein beachtliches Stück des schmalen Rückens. Dazu baumelte ein kleines goldenes Kettchen mit einem Kreuz um seinen Hals. Mit einem weiteren Kopfschütteln nahm er seinen Platz hinter dem Tresen ein und wartete darauf, dass das Energiebündel sich für etwas entscheiden würde, als die Tür zum zweiten Mal an diesem Morgen unsanft geöffnet wurde. Er schaute auf und erstarrte. Das komplette Gegenteil des Jungen hatte den Laden betreten und ging direkt auf ihn zu. Er war etwas größer und auf den ersten Blick besser gebaut, aber das war es nicht, was ihn so erschreckte. Es waren die eisigen blauen Augen und das emotionslose Gesicht, welche ihn stutzen ließen. Es war als würde er in einen Spiegel sehen und doch war etwas völlig anders an ihm. Der aufmerksame Blick, der den Laden förmlich scannte, war nicht nur gefährlich und kalt. Es steckte mehr dahinter und nahm man sich die Zeit genauer hin zu schauen, wurde man von den Gefühlen fast erschlagen, die sich hinter der Mauer aus Gleichgültigkeit versteckten. Der Rest an ihm war eher gewöhnlich. Kurzes dunkelbraunes Haar, eine ausgewaschene blaue Jeans und ein weißes T-Shirt - eben Dinge die Unmengen Menschen ebenfalls besitzen. Er hielt nervös den Atem an, als er bemerkte, wie er eingehend von ihm inspiziert wurde. Solch ein Interesse an der einfachen Umgebung und an den Personen in unmittelbarer Nähe konnte nicht normal sein. Eisern senkte Aya den Blick und arbeitete an einem Gesteck aus weißen Orchideen, das zufällig griffbereit lag, um sich abzulenken. Unbemerkt lauschte er der fast einseitigen Unterhaltung, die der langhaarige Jugendliche angefangen hatte. ,,Aww, ich kann mich einfach nicht entscheiden. Was würde zu Quatre am besten passen? Wie wär's mit gelben Blumen? Oder doch eher weiß? Aber warte mal da hinten war doch irgendwas in orange ... und wieviele Farben sollen überhaupt mit rein? Heero jetzt sag doch auch mal was!" Aus den Augenwinkeln beobachtete Aya den Jungen. Er sprang von einer Ecke des Ladens in die andere und machte nicht einmal Atempausen zwischen seinen endlosen Redeschwällen. Er vernahm unschwer den merkwürdigen Akzent, der seine Worte liebevoll unterstrich und entschied sich dafür noch etwas zu warten bevor er einschritt und seine Hilfe bei der Auswahl anbot. ,,Es war deine Idee. Such die Blumen selbst aus." ,,Und warum bist du dann mitgekommen? Bestimmt nicht um mir Gesellschaft zu leisten. Weißt du, ich könnte mir die Stadt auch allein ansehen und dass du nicht an eine Aufmerksamkeit für Quatre und Trowa denkst war mir schon fast klar. Ich wette du wusstest nicht einmal, dass sie heute seit genau zwei Jahren zusammen sind, hab ich recht?" ,,Hn." ,,Siehst du? Was bleibt mir denn da anderes übrig, als für dich mit zu denken? Du merkst dir zwar sonst immer alles, aber solche einfachen Dinge sind dir nicht wichtig genug um sie auf deine mentale Liste zu setzen und außerdem ..." ,,Schön. Ich warte draußen." Durch die unfreundliche Unterbrechung verstummte die sanfte Stimme und Aya hob neugierig den Kopf, um die Szene aufmerksam zu verfolgen. Das Engergiebündel stand mit verschränkten Armen vor den Blumentöpfen und starrte vorwurfsvoll auf den Rücken des anderen, der im Begriff war den Laden zu verlassen. An der Tür blieb er ein letztes Mal stehen und warf einen Blick über die Schulter zurück. "Du hast zehn Minuten um dich zu entscheiden Duo." Damit fiel die Tür ins Schloss und zurück blieb ein schmollender junger Mann und ein bemitleidenswerter und übermüdeter Blumenverkäufer. -Ende Part1- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)