Angst um Misty von player04 (Fortsetzung von: Melody oder Misty? Eine Frage des Herzens) ================================================================================ Kapitel 1: Der Schock am Abend! ------------------------------- Mittlerweile waren gut zweieinhalb Jahre vergangen seit Ash vom Pokémon-Liga-Komitee den Auftrag bekam in Alabastia, Ashs Heimatstadt, eine offizielle Pokémon-Arena aufzumachen. Bis dato mussten Ash und Misty in ihrer Funktion als Doppel-Arenaleiter 137 Kämpfe bestreiten. Davon gewannen die Beiden zusammen 106 Kämpfe, macht eine Siegquote knapp über 77 Prozent. Fünf Kämpfe endeten unentschieden, 26 Kämpfe gingen verloren. Damit waren die Beiden zusammen die Arenaleiter mit der mit Abstand höchsten Siegquote, in der gesamten Kanto-Region! Direkt neben der Arena wurde ein weiteres Gebäude erbaut. Das neue Trainingszentrum für die Arena. Die ehemaligen Team-Rocket-Mitglieder Jessie, James und Mauzi arbeiten nach wie vor in und um die Arena von Alabastia. Die drei haben sich seither nichts mehr zu Schulden kommen lassen und leben ebenso in einem kleinen neugebauten Haus in Alabastia. Nachdem zunächst Jessie die Sekretärin der Arena war – mit mäßigem Erfolg – macht das nun seit langer Zeit bravourös Mauzi. Jessie und James trainieren die Pokémon der Arena mit und dienen als Sparringspartner für Ash und Misty. Mit jeweils 20 Jahren sind Ash und Misty auch die jüngsten Arenaleiter in der Kanto-Region. Es ist früher morgen. Die ersten zaghaften Sonnenstrahlen des neuen Tages scheinen durchs Schlafzimmerfenster von Ash und Misty und kitzeln ihre Nasen. Es ist gerade mal sechs Uhr morgens durch. Frühaufsteherin Misty ist schon wieder aufgewacht. Gähnend richtete sie sich, noch im Bett liegend, auf. Nach einem kurzen Moment der Ruhe zog sie sich ihre Hausschuhe an und verließ das Bett. Sie zog sich an und drehte sich kurz vor Verlassen des Raumes noch einmal um und schaute Richtung Bett. Dort lagen immer noch tiefschlafend Ash und Pikachu. ‚So ein Langschläfer‘, dachte sich Misty und verließ grinsend den Raum. Sie ging die Treppe hinunter um das Frühstück vorzubereiten, wie jeden Morgen. Nur heute war sie wirklich ungewöhnlich früh wach geworden, schläft sie doch sonst mindestens bis um sieben. Nach gut einer dreiviertel Stunde hatte sie das Frühstück vorbereitet. Pfannkuchen mit Ahornsirup. Sie ging die Treppe hinauf und weckte Ash. Sie ging ins Schlafzimmer und zog Ash die Bettdecke in einem Ruck weg. „Aufstehen, Schlafmütze“, tönte Misty. Ihr macht es immer wieder aufs Neue Spaß Ash aus dem Bett rauszuschmeißen. „Nur noch fünf Minuten“, murmelte Ash in sein Kopfkissen. Mittlerweile war von dem Lärm auch Pikachu wachgeworden. „Pikaaaa“, murmelte Pikachu noch leicht verträumt. „Nein, keine fünf Minuten. Du sollst jetzt aufstehen, du Schlafmütze“, meinte Misty mit gehobener Stimme. „Schlimmer als bei Mutter“, sagte Ash grimmig im Halbschlaf. „Frühstück ist fertig“, sagte Misty. „Frühstück???“ Ash und Pikachu schreckten auf. Bei dem Gedanken an Essen wurden beide hellwach. ‚Typisch‘, dachte sich Misty und sagte: „Ja, Frühstück ist fertig. Also, los jetzt! Raus aus den Federn.“ Einige Minuten später kam Ash angezogen ins Esszimmer. Allerdings hatte er seinen Pullover falsch herum angezogen. Als Misty Ash erblickte musste sie lachen. „Nicht mal anziehen kannst du dich alleine. Muss ich denn alles hier machen?“ Misty grinste. Auch Pikachu konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen. Ash zog sich richtig an und alle aßen zusammen zu Frühstück. Nach dem Frühstück verließen alle zusammen das Haus und gingen de kurzen Weg rüber zum Pokémon-Arena-Trainingszentrum. Misty hatte etwas zu essen in einen Picknick-Korb gepackt, um es mit rüber zu Jessie und James zu nehmen. Dort warteten die Beiden bereits, die wieder einmal fleißig trainierten. Sleimok, Tauros, Starmie und viele mehr. Nun konnten Jessie und James ganz legal mit dem Pokémon der oft beschrieenen „Knirpse“ trainieren. Das alle einmal so friedlich zusammenarbeiten würden, hätte sich wohl kaum jemand erträumen können. Jessie, James und Mauzi standen nach der Auflösung von Team Rocket vor dem Nichts. Ohne Giovanni, der verhaftet und verurteilt wurde, erhielt eine langjährige Gefängnisstrafe. Ohne seine Führung löste sich Team Rocket schnell in seine Einzelteile auf. Jessie, James und Mauzi hatten niemanden mehr und dann gab ihnen Ash eine Zukunft, als Pokémon-Trainer. Als Ash und Misty die Tür öffneten und den Innenbereich des Trainingszentrums betraten, sahen sie schon wieder Jessie und James intensiv trainieren. „Einen wunderschönen guten Morgen, schon so früh am Trainieren? Macht doch mal eine Pause“, sagte Ash grinsend. „Wir können uns keine Pause erlauben. Wir arbeiten für die beste Pokémon-Arena der Kanto-Region und das soll doch auch so bleiben“, meinte Jessie in einer bereits leicht keuchenden Stimme. „Jetzt wird Pause gemacht. Ich habe Frühstück für euch dabei“, warf Misty in die muntere Runde. „Esssssssssssen“, tönten Jessie und James gleichzeitig ein. Sie gingen in de Aufenthaltsraum des Trainingszentrums und aßen zusammen. „Womit haben wir das eigentlich alles verdient? Wir waren doch immer so böse zu euch? Wollten Pikachu stehlen?“, fragte James. „Können wir dieses leidige Thema einmal abschließen? Das fragt ihr mich mittlerweile zweieinhalb Jahren“, meinte ein leicht abgenervt wirkender Ash. Nach gut einer Viertelstunde war alles aufgegessen und sie begaben sich wieder in den Trainingsbereich. Die Pokémon währenddessen fröhlich alleine weiter. Auch alte Freunde von Ash aus Johto, Hoenn etc. sind immer wieder zu Besuch da. So auch Pokémon wie Gewaldro, Lorblatt oder Igelavar. Jene hatte Ash immer wieder gerne bei sich. In offiziellen Arena-Kämpfen sind jene jedoch nicht zugelassen. Dort dürfen Ash und Misty nur Pokémon der Kanto-Region einsetzen. Auf einmal rannte Mauzi herbei. Es gab wichtige Neuigkeiten. „Hallo“, rief Mauzi aus der Ferne und kam näher. „Hallo, Mauzi“, sagte Misty. Dann war Mauzi angekommen und war komplett aus der Puste. Leicht hyperventilierend hatte Mauzi etwas zu sagen: „Es gibt einen neuen Herausforderer für den Blitz-Orden (Der offizielle Arena-Orden der Arena von Alabastia heißt Blitz-Orden. Er hat die Form eines Pikachu.). Als Sekretär der Pokémon-Arena von Alabastia habe ich die Herausforderung in meiner repräsentativen Arbeit angenommen. Der Kampf soll in vier Tagen stattfinden um 11 Uhr morgens. Es hat sich jemand, namens Giovanni angemeldet.“ Bei dem Namen Giovanni zog eine kollektive Ruhe ein. „Bestimmt nur ein komischer Zufall. Den Namen Giovanni gibt es ja nicht nur einmal auf der Welt“, meinte Misty. Sie hoffte selber Recht zu behalten, hatte aber ein ungutes Gefühl. „Jessie, James würdet ihr Giovanni zutrauen auszubrechen“, fragte Ash leicht verängstigt. „Dem ist alles zuzutrauen“, meinte Jessie. „Pikaaaaaa…Chuuuuuuuuuuuuuuuuuu.“ Ein gewaltiger Donnerblitz röstete Jessie, James, Mauzi, Ash und Misty. „Wofür war das denn Pikachu“, sagte ein vor Schmerz weinender Ash. „Daran gewöhnt man sich nie“, meinte James. „Pipipi… Pika…Pikachu…“, erklärte sich Pikachu vor Mauzi. Alle schauten Mauzi fragend an. „Übersetzung, bitte“, forderte Jessie. „Pikachu sagt, dass ihr aufhören sollt euch eure Köpfe zu zerbrechen. Jetzt können wir sowieso nichts ändern. Wahrscheinlich kommt ein kleiner 11-Jähriger Junge, der auf seiner ersten Reise ist und sich riesig auf seinen achten Orden freut“, übersetzte Mauzi. „Wahrscheinlich hast du recht Pikachu“, sagte Misty, nahm Pikachu auf ihren Arm und streichelte das kleine Elektro-Pokémon über seinen Kopf. Alle gingen mit einem dennoch unguten Gefühl wieder zu ihrer Arbeit. Ein paar Stunden später, als die Sonne bereits begann unterzugehen, beendeten alle das Training für den Tag und gingen nach Hause. Als Ash, Pikachu und Misty wieder zu Hause waren schaltete Misty das Radio an. Zunächst lief die normale Musik, welche jedoch durch eine Eil-Durchsage unterbrochen wurde. „Achtung, Achtung! An alle Bewohner der Kanto-Region. Giovanni, der ehemalige Chef des gefürchteten Team Rocket, ist aus dem Gefängnis in Saffronia City ausgebrochen. Es ist damit zu rechnen, dass Giovanni Team Rocket wieder auferstehen lassen will. Er wird als sehr gefährlich eingestuft. Wer Hinweise auf den Aufenthaltsort Giovannis hat soll sich sofort an die zuständige Officer Rocky seines Ortes wenden - Ich wiederhole - Achtung, Achtung! An alle Bewohner der Kanto-Region. Giovanni, der ehemalige Chef des gefürchteten Team Rocket, ist aus dem Gefängnis in Saffronia City ausgebrochen. Es ist damit zu rechnen, dass Giovanni Team Rocket wieder auferstehen lassen will. Er wird als sehr gefährlich eingestuft. Wer Hinweise auf den Aufenthaltsort Giovannis hat soll sich sofort an die zuständige Officer Rocky seines Ortes wenden.“ Ash der gerade eine Kaffeetasse aus dem Küchenschrank genommen hatte, ließ jene einfach auf die Fliesen des Fußbodens fallen. Die Tasse zerbrach und sprang in tausend Scherben. Alle waren geschockt. Jessie, Mauzi und James, die die Durchsage auch gehört hatten, liefen zu Ash, Pikachu und Misty herüber. Alle hatten Angst uns setzen sich ins Wohnzimmer. Keiner wusste was er sagen sollte. Denn auch Jessie, James und Mauzi standen auf mit Sicherheit auf Giovannis „roter Liste“ der zu rächenden Personen. Jene hatten Team Rocket in seiner schwärzesten Stunde den Rücken zugekehrt und sich Ash und Misty zugewandt. Es werden unruhige Tage in Alabastia, das war allen klar. Kapitel 2: Angst in Alabastia ----------------------------- Der neue Tag ist angebrochen, die Sonne beginnt zu scheinen. Niemand konnte schlafen in Alabastia. Auch Ashs Mutter Delia Ketchum, sowie Professor Eich gesellten sich zu den anderen im Laufe der Nacht. Alle hatten die Durchsage des Nachrichtensprechers im Radio gehört und berieten nun was sie machen konnten. Dann klingelte es an der Haustür. Alle erschraken, doch dann fasste sich Ash ein Herz und ging Richtung Haustür – Misty zitterte vor Angst. Ash ging mit einem unguten Gefühl zur Tür- Dann öffnete er sie zaghaft. Und vor der Tür stand – Officer Rocky. „Ash Ketchum?“, fragte Officer Rocky. „Ja?“, erwiderte Ash. „Die Kanto-Region hat nach dem Ausbruch Giovannis aus dem Gefängnis den Notstand ausgerufen. Die Arena von Alabastia, sowie ihre Wenigkeit, inklusive ihnen nahestehenden Personen stehen ab sofort unter gesondertem Personenschutz der Polizei. Die Arena von Alabastia gilt derzeit als gefährdetstes Anschlagziel, seitens Giovannis. Wir bitten sie besondere Vorsicht walten zu lassen. Die Arena wird bis auf weiteres geschlossen. Dies ist zur eigenen Sicherheit so vom Pokémon-Liga-Komitee beschlossen worden“, erklärte sich Officer Rocky. Sie trat herein und erklärte allen Anwesenden das weitere Vorgehen, bis ins kleinste Detail. Auf einmal klingelte es erneut. Der Postbote war an der Tür. „Ein Brief für Ash Ketchum“, sagte der Postbote. „Ja, das bin wohl ich“, sagte Ash und nahm den Brief in die Hand. „Schönen Tag noch“, sagte der Postbote und verschwand wieder. „Ja, ähm… gleichfalls“, rief Ash dem Postboten hinterher. Das Auftreten des Postboten kam Ash merkwürdig vor. Aber er ging einfach wieder herein. Der Postbote verschwand indes wieder zügig in Richtung Route 1 und versteckte sich hinter einem Baum. Er begann sich umzuziehen, denn er war kein Postbote. Er zog sein Postboten-Kostüm aus und zog sich seine richtigen Sachen an. Ein schwarzer Anzug, mit weißen Schuhen, die jeweils mit einen roten Streifen verziert sind, sowie Handschuhe in selbiger Farbe. Auf der Brust des schwarzen Anzuges ist ein dickes, rotes R aufgedruckt. Zweifellos, die Uniform von Tea Rocket. Der Postbote zog seine Gesichtsmaske ab. Er hatte grüne Haare – es war Butch! „War ich nicht großartig“, sagte ein von sich vollends überzeugter Butch. „Stimmt, du warst nicht großartig“, erwiderte eine weibliche Stimme. Auf einmal trat eine Frau mit blonden langen Haaren aus dem Dickicht hervor. Es war Cassidy. Beide waren im Auftrag von Giovanni nach Alabastia gekommen. Währenddessen im Haus von Ash und Misty: Ash betrat wieder das Wohnzimmer, in dem mittlerweile auch Officer Rocky stand. „Was ist das für ein Brief“, fragte Jessie. „Ich weiß es nicht. Es steht kein Absender drauf“, erwiderte Ash. „Na los, les schon vor“, forderte ihn Officer Rocky auf. Und so begann Ash den Brief laut vorzulesen. „Wie du mir einst das Wichtigste nahmst, komme ich nun um dir das Wichtigste zu nehmen. Dieses eine Mal trügt auch nicht der Schein, denn der Tag der Rache ist mein. G“ „Wofür könnte das G stehen“, fragte Delia Ketchum. Auf einmal sprach James mit tiefer Stimme: „Das G steht für Giovanni. So hat er immer seine Befehle unterzeichnet. Wir stecken in riesengroßen Schwierigkeiten.“ Es zog kollektive Ruhe ins Wohnzimmer ein. Giovanni ist währenddessen nach Vertania City geflüchtet. Nahe der alten Arena hat er ein Geheimversteck errichtet, für Notfälle. Genau dorthin ist er nun geflüchtet, dort würde ihn niemand finden, den er nicht selbst dorthin bestellt. Zudem ist er dadurch auch ganz nah an seiner Zielperson. Er ist nahe Alabastia, um sich an Ash Ketchum zu rächen. Ihn macht er für das Ende der Team Rocket-Herrschaft verantwortlich. Butch und Cassidy haben ihn bei seinem Ausbruch geholfen. Die Beiden sind im neu eingerichteten „Rat des Vertrauen“ von Giovanni, der den Wiederaufbau von Team Rocket organisieren soll. Die folgenden Tage passierte wenig, bis eigentlich überhaupt nichts. In Alabastia herrschte eigentlich die gewohnte dörfliche Ruhe. Aber trotz dessen geisterte die Angst durch die beschaulichen Gassen von Ashs Heimatort. Die vier Tage, seit Anmeldung des Arenakampfes waren vergangen. Heute um 11 Uhr sollte etwas passieren. Alle waren in absoluter Alarmbereitschaft. Misty und Ash standen zusammen auf und aßen zu Frühstück wie eigentlich jeden Tag. Es war kurz vor 11 Uhr. Gleich wollten beiden zusammen rüber zur Arena gehen. Misty brauchte allerdings noch mit dem Abwaschen und bat Ash schon einmal vorzugehen. „Kommt gar nicht in Frage. Officer Rocky meinte keiner soll alleine irgendwo hingehen“, meinte Ash. „Ash, ich bitte dich. Bis zur Arena sind es keine 300 Meter. Ich bin ein großes Mädchen. Ich schaff das schon alleine. Oder hast du Angst du könntest es nicht alleine schaffen“, sagte Misty und zwinkerte dabei. „So ein Blödsinn. Ich und Angst“, erwiderte Ash. „Na, also. Nun los, ich schaff das schon. Ich wasche noch kurz ab und komme dann sofort nach“, sagte Misty. „Na, gut“, meinte Ash und ging schon mal vor. ‚Ach, Ash. Du solltest weniger Angst um mich, als um dich selbst haben. Aber ist er nicht süß‘, dachte sich Misty und schwelgte dabei in Erinnerungen. ‚So, schon fertig‘, dachte Misty als auf einmal ein seltsames Geräusch ertönte. „Hallo, ist da wer? Das ist nicht witzig. Kommen sie raus“, rief die verängstigte Misty. „Kapoera, Fegekick“, ertönte es auf einmal aus der Ecke. Kapoera knockte Misty sofort aus. Butch und Cassidy trugen sie in einen Transporter und fuhren auf der Stelle ins Geheimquartier, nahe Vertania City. Kurz vorher legten sie noch einen Brief von Giovanni auf den Wohnzimmer-Tisch. Die bewusstlose Misty bekam von alledem nichts mehr mit. Währenddessen wurden die Sorgen von Ash immer größer. Es war bereits 11:45 Uhr und noch immer war keine Spur von Misty in der Arena. Ash Nachlässigkeiten beim Trainieren fielen auch Jessie und James auf und so sprachen sie ihn an. „Ash, was ist denn los mit dir“, fragte Jessie. „Misty, sie ist immer noch nicht hier. Dabei wollte sie eigentlich gleich nachkommen, sobald sie fertig abgewaschen hat“, erklärte Ash. „Was? Misty ist alleine zuhause? Wir müssen sofort los“, sagte James mit ernster Stimme. Auf dem Weg nach Hause, begriff Ash auch was James bereits vermutete. Sie gingen ins Haus und suchten Misty. „Mistyyy“, riefen alle im Kanon. Aber nichts – keine Antwort. „Hey, kommt mal her. Hier ist ein Zettel auf dem Tisch“, rief Mauzi und so kamen alle ins Wohnzimmer. Ash nahm den Brief in die Hand und las ihn. James, Jessie und Mauzi warteten gespannt darauf, was Ash nun sagen würde. Ash Hand ballte sich zu einer Faust, er zerknitterte den Brief und sein Kopf lief rot an. Er war stocksauer. „Holt Officer Rocky“, fauchte er die anderen an. „Wieso“, fragte Jessie. „Sie haben Misty entführt“, antwortete Ash. Kapitel 3: Wo bin ich? ---------------------- Seit ihrer Entführung sind nun zwei Stunden vergangen. Misty sitzt einem Art Keller-Verließ fest im Geheimversteck Giovannis, nahe Vertania City. Es ist dunkel. Sie liegt auf einem kalten Steinboden, die Wände sind ebenso aus Stein und gefühlt 400 Jahre alt. An der einen Wand befindet sich viel Feuchtigkeit, wahrscheinlich wurde seit Jahrzehnten nicht geputzt. Die Schimmelgefahr ist horrend hoch. Ein unbekannter Team-Rocket Rüpel bewacht Mistys Zelle. Es ist wie in einem Gefängnis. Nur langsam kommt Misty zu sich. Sie hat Kopfschmerzen, ihr ist übel. ‚Wo bin ich? Was ist passiert – Au, warum tut mein Kopf so weh. Mir ist kalt, mir ist übel. Es ist so dunkel. Und wo ist Ash? Und Pikachu‘, dachte Misty. Sie war vollkommen verwirrt. Mit starken Schmerzen richtete sie sich allmählich auf. Sie wollte sich die Augen reiben, aber es ging nicht. Ihre Füße und Arme waren gefesselt. Sie schaute sich um. Ein trostloser Anblick. Auf einmal hörte sie eine Stimme. Nein, sie hörte sogar mehrere Stimmen. Die Stimmen kamen ihr auch bekannt vor, aber sie hatte so starke Kopfschmerzen, dass sie die Stimmen nicht eindeutig zuordnen konnte. „Boss, was machen wir jetzt mit dem Rotschopf“, fragte Butch Giovanni. „Wir machen jetzt gar nichts mit ihr, außer sie am Leben zu halten. Wenn alles gut läuft passiert der Kleinen doch auch gar nichts. Dafür muss sich der Knirps nur an die Abmachung halten“, sagte ein entschlossen wirkender Giovanni. „Was sind eigentlich ihre Forderungen“, fragte Cassidy während sie ihre Haare kämmte. Giovanni räusperte. Er machte eine große Zigarre an. „Der Kleine muss nichts anderes machen, als innerhalb von einer Woche zwei Millionen Poké-Dollar aufzutreiben. Dann kann er seinen Goldschatz wiederhaben“, sagte er. „ZWEI MILLIONEN?“ Butch und Cassidy fiel fast die Kinnlade herunter. Dieser Betrag überraschte sogar die beiden abgebrühten Räuber. „Wie soll er denn bitte zwei Millionen auftreiben? Meinen sie nicht, das ist zu hoch gegriffen“, fragte Cassidy ihren Boss. „Nein, ich denke nicht. Er hat einflussreiche Freunde im Pokémon-Liga-Komitee. Er hat Team Rocket zerstört. Er hat mir meine Arena genommen. Jetzt kann er auch den Wiederaufbau von Team Rocket finanzieren. Und dann machen wir ihn erst richtig fertig“, tönte Giovanni. Butch und Cassidy gefiel die Abgebrühtheit Giovannis. Beide hofften darauf, im neuen Team Rocket eine führende Administratoren-Position einzunehmen. Dafür taten sie alles, um Giovanni zu gefallen. Währenddessen ist Misty wieder voll zu sich gekommen. ‚Au, jetzt weiß ich. Das sind doch Butch und Cassidy. Oh – Team Rocket! Da hätte ich gleich drauf kommen können. Wer auch sonst? Was sie wohl vorhaben mit mir. Bitte Ash, finde mich, rette mich‘, dachte Misty. Ihre Fesseln waren so stark festgezogen, dass sich erste Druckstellen bildeten, die sich in Mistys Haut hineinbohrten. Auf einmal hörte sie Schritte. Butch und Cassidy kamen die finstere Treppe herunter, um nach ihrer Geisel zu sehen. „Ach, sie mal einer an. Unsere Prinzessin ist wach“, sagte eine schelmisch lachende Cassidy. „Was soll der Blödsinn hier? Macht mich los“, sagte eine saure Misty. „Das ist leider nicht möglich. Nicht bevor dein Schatz unsere Forderungen erfüllt“, tönte Butch. „Und? Ich tue euch mal den Gefallen und frage. Was sind denn eure ominösen Forderungen? Wollt ihr wieder mal Pikachu“, fragte Misty. „Wir sind doch nicht Jessie und James, die sich an einem wertlosen Pikachu aufhalten. Wir sind das neue, das wahre Team Rocket. Wir streben nach Größerem. Dein Herzallerliebster finanziert uns unseren Wiederaufbau“, erwiderte Butch. „Wie viel wollt ihr“, fragte Misty. „Ach. Nur so ein bisschen Kleingeld“, erwiderte Cassidy. „Sag, schon“, meinte Misty mit ernster Stimme. „Zwei Millionen“, antwortete Butch. Misty musste schlucken. Sie wusste genau, dass Ash niemals so viel Geld würde auftreiben können. Ihr lief ein Schauer den Rücken herunter. Sie bekam Angst. Vorher war sie einfach nur wütend, aber nun bekam sie richtige Angst – Panik! Was würde Team Rocket mit ihr nur anstellen, wenn Ash nicht zahlen könnte? Unterdessen in Alabastia. Ash hatte alle zusammengetrommelt. Professor Eich, seine Mutter, Officer Rocky Jessie, James und Mauzi. Selbst Rocko konnte er erreichen. Als er hörte was passiert ist machte er sich sofort auf den Weg von Marmoria City nach Alabastia. Er war allerdings noch nicht da. Er informierte alle zuhause. Darüber das Misty von Team Rocket entführt wurde und darüber das selbiges zwei Millionen Poké-Dollar Lösegeld von ihm forderte. Alle waren geschockt und fragten sich wo Misty jetzt ist, wie es ihr geht, ob sie überhaupt noch lebt. Officer Rocky leitete sofort eine Nahbereichsfahndung ein. Die Fukano-Staffel wurde angefordert, um nach Misty zu suchen. Später zog sich Ash ins Schlafzimmer zurück. Er legte sich auf das große Bett und weinte bitterlich in Mistys Kopfkissen. Er machte sich schwere Selbstvorwürfe, gab sich die Schuld an der Entführung von Misty. Er hätte sich an die strikten Anweisungen von Officer Rocky halten sollen. Hätte Misty, wenn auch gegen ihren Willen, nicht alleine zuhause lassen sollen. Doch alle Selbstvorwürfe halfen nicht, das würde ihm Misty jetzt auch nicht mehr zurückbringen. Das wusste er, dennoch zerfraßen Ash seine Selbstvorwürfe innerlich regelrecht. Es war Abend geworden… Rocko hatte unterdessen den Vertania Wald beinahe hinter sich gelassen. Er kannte den Wald wie seine Westentasche. Er wusste er hätte noch gute 800 Meter, bis zum Ausgang. Da es nun aber schon fast dunkel war, beschloss er ein Nachtquartier aufzuschlagen. Er würde morgen früh den Rest gehen und dann Alabastia erreichen. Er suchte sich etwas Holz zusammen, machte ein Feuer und bewies einmal mehr was für ein grandioser Koch er war. Bei dem Gedanken an Mistys Entführung schwelgte Rocko in schönen, alten Erinnerungen. Erinnerungen die nun bald zehn Jahre alt waren. Am Beginn der Reise saßen Misty, Ash und er oft nachts am Lagerfeuer und Rocko machte das Essen. Misty und Ash stritten oft bis jämmerlich tief in die Nacht. Schon zu Beginn der Reise in der Kanto-Region war Rocko sicher eigentlich sicher darüber, dass Ash und Misty irgendwann zueinander finden würden, ergänzen sie sich doch perfekt. Ihm kamen fast Tränen in die Augen, bei dem Gedanken daran wie es Misty jetzt wohl ergeht. Er mochte Misty sehr, sah er doch eigentlich immer eine kleine Schwester in ihr, auf ihren Reisen. Nachdem Rocko und seine Pokémon gegessen hatten und er sich schon in seinen Schlafsack gekuschelt hatte, sah er auf einmal ein Licht. Ein Licht, das ihm noch nie zuvor aufgefallen war und er war gerade als Kind sehr oft im Vertania Wald. ‚Nanu? Ist ja merkwürdig. Wo kommt denn dieses Licht her‘, fragte sich Rocko in Gedanken. Eigentlich war es nur ein kleiner Lichtschimmer hinter einem großen Dickicht von Büschen und Sträuchern. Aufgrund der Dunkelheit der Nacht, war jener aber klar zu erkennen. Der Mond schimmerte kaum. Es war stockdunkel. Dazu die Baumkronen des Vertania Waldes, die auch die letzte Lichtquelle von oben abhielten. Ja, da musste etwas sein. Also entschloss sich Rocko hinzugehen und nachzusehen. Seine Sachen ließ er an seinem Schlafplatz. Einzig seine Pokébälle nahm er mit. Nach kurzer Wegstrecke erreichte Rocko bereits das Dickicht. Er suchte sich einen Stock um die Dornenbüsche beiseite zu schieben. Mit leichten Schürfwunden ließ Rocko die Dornenbüsche hinter sich. Auf einmal stand er vor einem kleinen Häuschen. Moment mal? Ein Häuschen im Vertania Wald. Rocko war verwirrt. Nie zuvor hatte er das gesehen. Er nahm die Türklinke in die Hand, drückte sie herunter und tatsächlich. Die Tür war offen. Doch als er hereinging sah er nur einen Teppich auf dem Boden, sowie eine Treppe nach oben in dem kleinen Häuschen. Man hätte auf die Idee kommen können, dass es sich um eine Art Aussichtsposten für Jäger handeln könnte. Rocko ging hinauf – nichts. Also ging er wieder herunter. Er drehte sich einmal um und überlegte was er nun machen wird. Das Häuschen war maximal 2x2 Meter groß. Es hatte wirklich mehr etwas von einem Aussichtsort. Rocko starrte auf den Teppich. Er lag etwas schief, das sah ein guter Hausmann wie Rocko sofort. Hatte er doch lange auf seine vielen Geschwister aufgepasst, bevor sein Vater Flint zurückkehrte. Das war nun auch schon zehn Jahre her. Er kniete sich hin und nahm den Teppich, an der rechten unteren Ecke, in die Hand, da bemerkte er was. Ja, unter dem Teppich, war etwas. Eine Tür, wie ein Geheimeingang. Rocko machte die Tür auf und tatsächlich auch diese war offen. Er ging hinein. Kapitel 4: Iksbat ----------------- Es war mittlerweile finstere Nacht. Rocko hatte im Vertania Wald, kurz vorm Ausgang in Richtung Vertania City, das Geheimversteck von Team Rocket gefunden. Nur das war ihm bis dahin noch überhaupt nicht klar. Er ging weiter den dunklen Treppengang hinunter. Nach knapp 15 Treppenstufen hatte er das Ende der Treppe erreicht. Vorsichtig tastete er sich vor. Am Ende des Ganges sah er eine Lichtquelle. Der Gang stand voller Kartons, von denen Rocko nicht den leisesten Schimmer hatte, was in ihnen steckte. Einen Karton machte er vorsichtig auf. Was er sah ließ seinen Atem zum Stehen bringen: Team Rocket-Uniformen. Nun war Rocko klar, wo er hineingeraten war. Ihm war klar, dass Misty mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ganz in der Nähe sein würde. Leise öffnete Rocko einen Pokéball. „Iksbat, du bist dran! Iksbat, kannst du schauen ob Misty hier irgendwo ist. Aber sei vorsichtig. Niemand darf dich sehen.“ Iksbat nickte und flog los, nahezu geräuschlos. Rocko kämpfte sich derweil zu Fuß weiter durch den bedrückend engen Gang. Als er das Ende des Ganges erreichte, hörte er Stimmen aus einem Nebenzimmer. Da telefonierte jemand. Rocko wagte vorsichtig einen Blick hinein und sah Giovanni. Sofort versteckte sich Rocko wieder. Jetzt war er sich absolut sicher, dass Misty hier sein musste. Rocko schaffte es unbemerkt am Zimmer von Giovanni vorbei und setzte seinen Weg fort. Sein Puls raste, seine Hände schwitzten vor Aufregung. Iksbat flog währenddessen jeden einzelnen Raum ab. Dann entdeckte es einen Gang, der noch eine Etage hinunter führte. Iksbat flog den Treppengang hinunter. Als es unten ankam, sah es einen Team Rocket-Rüpel, der allerdings schlief. Keine Gefahr. Es schaute sich um und da es Misty. Auch Misty schlief. Iksbat versuchte sich bemerkbar zu machen und tatsächlich es klappte. Misty wachte auf, der Team Rocket-Rüpel bekam von alledem nichts mit. Er schnarchte sogar. Misty erkannte das Iksbat sofort. Sie wusste es war von Rocko. Nach all den Qualen verspürte sie wieder Hoffnung. Hoffnung gerettet zu werden und aus alle dem unbeschadet rauszukommen. „Hey Iksbat, ist Rocko auch hier“, flüsterte Misty Iksbat zu. Das Pokémon nickte zustimmend. „Und die anderen? Ist Ash hier?“ Iksbat schüttelte den Kopf. „Kannst du den anderen sagen wo ich bin“, fragte Misty die endlich wieder einen Funken Hoffnung schöpfte. Iksbat nickte und flog wieder los. Misty hatte Freudentränen in Augen. Das erste Mal hoffte sie inständig, dass sich jetzt alles zum Guten wenden könnte. Iksbat flog los. Mit seinen Ultraschall-Attacken konnte es genau Orten, wo sich jemand befindet. Und so fand es auch schnell wieder zu Rocko. Rocko sah Iksbat sofort, hielt er doch die ganze Zeit Ausschau nach seinem Pokémon. „Hey Iksbat, hast du Misty gefunden“, fragte Rocko sein Pokémon. Iksbat nickte. „Heeeeeeeey wer bist du“, rief eine Stimme. „Verdammt sie haben uns entdeckt, Iksbat du kennst den Weg nach Alabastia. Hole Ash und alle anderen hier her“, sprach Rocko. Und so flog Iksbat los. Es schaffte den Weg vorbei an den beiden Team Rocket-Rüpeln und flog aus dem Geheimversteck raus in Richtung Alabastia. Die beiden Rüpel stürmten auf Rocko los. „Rattikarl, los“, rief Rüpel 1. „Golbat, los“, rief Rüpel 2. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie Rocko überwältigt. Sie brachten ihn zu Giovanni. „Wen haben wir denn da. Rocko, richtig? Ja… Nirgends ist man ungestört“, sagte Giovanni lachend. Er genoss die Macht die er nun nicht nur über Misty, sondern auch über Rocko hatte. „Sperrt ihn zu der rothaarigen in den Keller“, sagte Giovanni den Rüpeln mit einer abwinkenden Handbewegung, während er sich die nächste Zigarre anmachte. Die Rüpel schleppten Rocko den Treppengang hinunter und sperrten ihn zu Misty. „Nicht so grob“, rief Rocko. Doch die Rüpel schmissen ihn regelrecht in die Zelle. „Rocko“, sagte Misty und warf sich ihm in die Arme. Einerseits war sie froh nicht mehr alleine zu sein, andererseits war sie erschüttert, dass nun auch Rocko Team Rocket in Hände gefallen war. Nun waren schon zwei in der Gewalt der Verbrecher. Und niemand wusste was sie mit Ihnen vorhatten. Kurz bevor Misty und Rocko in die Zelle gebracht worden, hatten die Rüpel allerdings beiden ihre Pokébälle abgenommen. Sie waren vollkommen handlungsunfähig. Es kehrte eine unheimliche Stille ein. Einige Zeit verging. Rocko setzte sich seelenruhig auf den kalten Fliesenboden und meditierte. Misty konnte das überhaupt nicht nachvollziehen. „Wie kannst du hier so ruhig rumsitzen“, fragte Misty Rocko launisch. „Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, dann werden wir befreit“, antwortete Rocko nichtssagend. „Wie kannst du dir da so sicher sein“, hakte Misty nach. „Iksbat ist auf dem Weg nach Alabastia und holt Ash und die Anderen“, sagte Rocko. Misty wurde unfassbar glücklich. Sie war sich sicher, dass ihr Ash sie retten würde. Ash würde alles dafür unternehmen Misty zu retten. Sie kannte ihn, er würde alles für sie tun und er hatte Giovanni schon einmal besiegt und er würde es wieder schaffen. Nun erfasste auch Mistys Körper eine unfassbare innere Ruhe. Unterdessen hatte Iksbat Alabastia erreicht. Es flog zielsicher zum Haus von Ash. Alle saßen wieder beisammen. Ash, seine Mutter, Professor Eich, Mauzi, Jessie und James. Iksbat flog ins Haus von Ash, das Küchenfenster war offen. Es flog ins Wohnzimmer, wo alle versammelt saßen. Einzig Officer Rocky war wieder ins Polizeihauptgebäude von Vertania City zurückgekehrt. Professor Eich bemerkte Iksbat als erstes. Er erkannte es auch sofort, er wusste es war Rockos Iksbat. Oft war Iksbat bei ihm untergebracht, in seinem Labor. „Da ist Rockos Iksbat“, rief Professor Eich in die Runde. Ash sprang auf. Er hatte wieder Hoffnung. Alle sahen gespannt Iksbat an. Sie hofften das Iksbat der Schlüssel sein konnte. Der Schlüssel um Misty zu finden, um zu wissen wo sie ist. Keiner traut sich so recht etwas zu sagen. Doch dann fasste sich Ash ein Herz. „Iksbat, weißt du… weißt du wo Misty ist“, fragte Ash. Seine Stimme zitterte einerseits vor Angst, anderseits verspürte ein Gefühl von Hoffnung den ganzen großen Raum. Iksbat nickte. Ash wurde immer hoffnungsvoller. „Ist Rocko auch bei ihr“, fragte Professor Eich in die Runde. Iksbat nickte erneut. „Kannst du uns zu den beiden führen“, fuhr Professor Eich fort. Und ein drittes Mal nickte Iksbat. Auf einmal wurden alle glücklich. Sie glaubten daran, dass doch noch alles gut werden könnte. „Wo sind die beiden“, fragte Professor Eich. „Kch….Kccchhhhh“, keuchte Iksbat. „Übersetzung bitte“, forderte Jessie Mauzi auf. „Sie sind nicht weit von hier. Sie sind in einem Geheimversteck im Vertania Wald“, antwortete Mauzi. „Ok. Ich, Jessie, James, Mauzi folgen Iksbat. Mutter und Professor Eich bleiben hier und verständigen Officer Rocky“, sagte Ash. Alle waren einverstanden und so machten sie sich zu viert auf den Weg und verfolgten Iksbat, auf dem Weg zum Geheimversteck von Team Rocket. Kapitel 5: Zwischen Hoffnung und Verzweiflung --------------------------------------------- Mistys Gesundheitszustand verschlechterte sich dramatisch. Rocko, der jahrelang fürsorglich seine Geschwister versorgte, bemerkte dies auch umgehend, obwohl Misty sich beste Mühe gab, ihre Schmerzen zu verbergen. Es war früher morgen und Misty war kotzübel. Rocko war gerade dabei zu meditieren und beobachte dabei genau Misyts Handlungen, die beide Hände vor den Bauch hielt, sich in die Ecke kauerte und leicht winselte. „Humanes Choriongonadotropin“, sagte Rocko wie aus dem Nichts. Misty hatte ich nicht genau verstanden, was Rocko gesagt hatte und fragte noch einmal nach. „Was hast du gesagt?“ „Humanes Choriongonadotropin“, wiederholte Rocko seine Worte. „Bitte was? Was soll das denn sein? Hab ich ja noch nie gehört“, erwiderte eine leicht verwirrte Misty. „Es ist der Grund warum es dir so schlecht geht“, sagte Rocko in weiterhin meditierender Pose. „Mir… Mir geht es doch gar nicht schlecht“, sagte Misty, die sich regelrecht ertappt gefühlt hat. „Versuch nicht es zu leugnen Misty, dafür kenne ich dich zu lange“, antwortete Rocko. „Und was dieses humane Chorionodingsbumms jetzt sein“, hakte Misty nach. „Das humane Choriongonadotropin, kurz hCG, ist ein Peptidhormon, genauer gesagt ein Gonadotropin“, sagte Rocko. Wirklich schlauer machte Misty das jetzt nicht. Sie war verwirrt. Rocko fuhr fort. „War dir in letzter Zeit öfter schwindelig? Hattest du mal Kreislaufprobleme und ist dir morgens schon öfter übel gewesen. Hast du in letzter Zeit öfter Heißhunger gehabt und hast möglicherweise etwas zugenommen“, sagte Rocko. Misty schwieg kurz. Als sie über alles nachdachte, musste sie erkennen, dass alles was Rocko gesagt hat stimmte, was sie noch mehr verwirrte. ‚Hat Rocko ein Medizin-Studium absolviert, von dem ich nichts weiß‘, dachte Misty. Woher konnte Rocko so genaue Angaben über Mistys Körper machen. Sie hatten sich doch monatelang kaum gesehen. Vielleicht war es auch genau das, weshalb Rocko die Unterschiede zu früher sofort auffielen. „Ja… Ja, es stimmt alles. Woher weißt du das? Was stimmt nicht mit mir Rocko. Bin ich krank? Ist es was Schlimmes“, fragte Misty leicht verängstigt nach. „Du bist nicht krank. Keineswegs – aber dennoch wird sich in Zukunft für dich und Ash vieles verändern“, sagte Rocko nichtssagend. „Nun sag doch schon. Was ist mit mir“, drängte Misty auf eine genauere Aussage. „hCG wird im menschlichen Syncytiotrophoblasten, einem Teil der Plazenta gebildet und ist für die Erhaltung der Schwangerschaft verantwortlich“, ließ Rocko die Bombe platzen. „Du denkst ich bin…“, stotterte Misty. „…schwanger. Natürlich kann ich es nicht zu 100 Prozent ohne Test sagen, aber die Syndrome sind doch sehr eindeutog“, beendete Rocko den Satz. Währenddessen hatten Ash, Pikachu, Jessie, James und Mauzi schon beinahe den Vertania Wald erreicht. Dabei bemerkten sie allerdings nicht, dass sie entdeckt wurden. Team Rocket hatte überall versteckte Lichtsensoren platziert, die bei Auslösen umgehend ein Signal ans Geheimversteck auslösten. Sofort alarmierten Butch und Cassidy, die momentan die Überwachungskameras betrachteten, Giovanni und setzten ihn über Ashs Kommen in Kenntnis. „Uhhhh… Der Knirps hat seine Zähigkeit nicht verloren. Code EG auslösen“, grummelte Giovanni. „Aye aye, Sir“, antworteten Butch und Cassidy. Code EG – Evakuierung des Geheimverstecks, sah vor, dass sämtliche Dinge von Wert sofort auf die Zinnoberinsel gebracht werden. Um Zeit zu gewinnen gab es fünf Posten, an denen sich Rüpel aufhielten, die dann aus ihren Verstecken kommen sollten. Je zwei Rüpel pro Posten stellten sich nun Ash und seinen Freunden in den Weg. Bis sie am Geheimversteck ankamen, mussten sie also fünf Doppelkämpfe gewinnen. Genug Zeit, um alle notwendigen Dinge in das neugebaute Flugzeug von Team Rocket zu verfrachten und die Reise in Richtung Zinnoberinsel anzutreten. Alle wichtigen Akten und Pläne wurden ins Flugzeug gebracht. Auch Rocko und Misty wurden unsanft ins Flugzeug gebracht. Auf dem Weg dahin versuchte Misty irgendwelche brauchbaren Informationen aus dem Team Rocket Rüpel herausbekommen. „Wo bringt ihr uns hin“, sagte Misty als sie durch die engen Gänge des unterirdischen Verstecks gedrängt wurden. „Klappe halten und weitergehen“, maulte der Rüpel zurück. Zwecklos sahen Misty und Rocko ein. Sie würden zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen erhalten über den Plan von Team Rocket. Auf dem Weg zum Versteck tappten währenddessen Ash und seine Freunde in die erste Falle. Zwei Rüpel stellten sich ihnen in den Weg und so blieb ihnen nichts weiter als zu kämpfen. Probleme bereiteten die Rüpel Ash allerdings nicht. Je wütender er wurde, desto entschlossener wurde er auch. Aber eines kosteten ihn die Reihen von Rüpel trotzdem – kostbare Zeit. Als sich Ash, Pikachu und die anderen an der vierten Reihe von Rüpeln vorbeigekämpft hatten wähnten sie sich fast am Ziel. Ash konnte es kaum mehr erwarten Misty – seine Misty – in die Arme zu schließen und diesen Alptraum zu beenden. Nun stellte sich aber die fünfte Reihe von Team Rocket entgegen – Butch und Cassidy. „STOP!“, tönte es aus dem Dickicht. Ash und die anderen schreckten auf. „Wer seid ihr? Wo seid ihr“, schrie Ash. Dann traten Butch und Cassidy aus dem Dickicht heraus und gaben sich zu erkennen. „Suchst du etwa den kleinen Rotschopf“, provozierte Cassidy Ash. „Wenn ihr Misty auch nur ein Haar gekrümmt habt, seid ihr tot“, sagte Ash, dessen Kopf rot anlief und fast platzt vor Wut. „Ach, ihr geht es fantastisch. Also noch – Sie hat ja Besuch bekommen. Euer Chefkoch ist bei ihr“, sagte Butch. Jeder wusste, dass Rocko gemeint war. Ein langer unerbittlicher Kampf brach aus. Am Ende blieben nur noch Kapoera und Pikachu über, die beide sichtlich gezeichnet waren. „Kapoera, Fegekick!“ „Pickachu, Volttackle!“ Beide Pokémon trafen aufeinander und ein gewaltiger Knall entstand. Beide Pokémon wurden zurückgeschleudert und knallten gegen einen Baum. „Pikachuuuuuuuuuu“, schrie ein den Tränen naher Ash. Pikachu schaffte es nur schwerlich wieder auf die Füße, ebenso Kapoera, als auf einmal… „Roooooooooooaaaaaar“… Ein gewaltiger Flammenwurf grillte Butch, Cassidy und Kapoera. „GLURAK“, schrien Jessie, James und Mauzi. Glurak war zurückgekehrt. Er spürte, dass Ash seine Hilfe brauchen würden. Auf einmal ertönte ein lautes Geräusch. Die Turbinen des Flugzeugs wurden gestartet. Das Flugzeug, welches mit einem riesigen aufgemalten R kaum zu verwechseln war, hob in Richtung Zinnoberinsel ab. „Sie haben es geschafft“, sagte Butch. Jetzt siehst du deine Kleine nie wieder. Ash sah verzweifelt dem Flugzeug hinterher. Er sackte regelrecht zusammen und brach in Tränen aus. Währenddessen erreichte Officer Rocky den Kampf-Schauplatz. Butch und Cassidy wurden festgenommen. Spuren zu Giovanni, Misty und Rocko gab es keine. Butch und Cassidy hüllten sich fortan in Schweigen. Nach einem Zwischenstopp im Pokémon-Center von Vertania City, kehrten Ash, Jessie, James und Pikachu nach Alabastia zurück und erzählten Delia Ketchum und Professor Eich was passiert war. Keine wusste wie es weitergehen sollte. Kapitel 6: Zwischen Flucht und Verfolgung ----------------------------------------- Inzwischen waren bald drei Monate vergangen. Ash und die anderen in Alabastia hatten nach wie vor keinerlei blassen Schimmer wohin Misty und Rocko verschleppt wurden. Da sich die inhaftierten Butch und Cassidy seit mittlerweile drei Monaten in ständigen Schweigen hüllten, hatte Ash schon beinahe die Hoffnung aufgegeben, Misty jemals wiederzusehen. Ash hatte den Brief von Giovanni immer noch aufgehoben. Wie jeden Abend, saß er auf seinem Bett, die Füße auf dem Fußboden, draußen war finstere Nacht. Der Mond schien so hell wie lange nicht mehr. Ash schaute aus dem Fenster, die Tränen standen ihm in den Augen. Angespannt hielt er den Brief in den Händen, wie immer. Er laß den Brief Abend für Abend, Nacht für Nacht, immer und immer wieder. „Wie du mir einst das Wichtigste nahmst, komme ich nun um dir das Wichtigste zu nehmen. Dieses eine Mal trügt auch nicht der Schein, denn der Tag der Rache ist mein. G“ Ash schaute wieder aus dem Fenster, als er auf einmal einen helleuchtenden Stern sah, der ihm bisher nie aufgefallen war. Er schaute erneut zum Mond und sah auf einmal Mistys Gesicht daran. Er war fest entschlossen, seine Hoffnung nicht aufzugeben. Dann legte er sich schlafen. Für den nächsten Tag hatte sich Melody angekündigt. Währenddessen auf der Zinnoberinsel… Nach einem Vulkanausbruch, war die Insel seit knapp zwei Jahren nahezu unbewohnbar. Die Arena wurde schon vor langer Zeit ausgelagert. Niemand fuhr mehr in Richtung der Insel. Das nahezu perfekte Versteck, um im geheimen Team Rocket wieder aufzubauen. Mistys Bauch war zuletzt deutlich gewachsen. Rocko, sowie auch Misty war inzwischen mehr als klargeworden, dass sie schwanger sein musste. Misty und Rocko wussten nicht, was der Nutzen daran war, dass sie weiterhin festgehalten wurden. Immerhin gab es schon knapp drei Monate keine Meldung bei Ash, seitens Team Rocket – kein Lebenszeichen von Misty oder Rocko, kein Erpresserschreiben mit neuen Forderungen seitens Team Rocket. Es war totenstill geworden, da auch die gefangengenommenen Butch und Cassidy nichts sagten. Misty wickelte sich selbst bei Temperaturen von weit über 30 Grad in ihre Wolldecke ein, um ihren Babybauch zu verstecken, damit Team Rocket keine weitere Erpressungsmöglichkeit gegen Ash in die Hand bekommen könnte. Dies verwunderte zwar die Rüpel, die sich Schichtweise bei der Bewachung der Gefangenen abwechselten, aber im Grunde war es ihnen auch egal. ‚Soll sie sich doch zu Tode schwitzen‘, dachten wohl die meisten. In Wahrheit schmiedeten Misty und Rocko an einem Plan, wie sie aus ihrem Verließ ausbrechen könnten. Rocko hatte seinen Plan des Ausbruchs mittlerweile vollendet und weihte Misty in seine Ausführungen ein. Zunächst mussten sie dabei einen Rocket Rüpel überwältigen. Diese Möglichkeit bot sich nur bei der Essensvergabe. Nur dann wurde das Verließ aufgeschlossen und ein Rüpel betrat den Raum, um das Zimmer zu betreten. Das Zimmer war sehr spärlich eingerichtet. Zwei Feldbetten, ein Tisch mit zwei Stühlen und dazu Wolldecken. Hinzukamen eine Toilette und ein Waschbecken. Man konnte wirklich meinen, es war lediglich zum Überleben ausgelegt – nicht mehr und nicht weniger. Dann war es so weit. Rocko und Misty waren fest entschlossen, ihren Ausbruchsplan nun in die Tat umzusetzen. Als der Rocket Rüpel, wie jeden Morgen ins Zimmer kam schien zunächst alles wie immer. Misty und Rocko saßen wartend am Tisch und nichts schien anders als an den anderen Tagen. Der Rocket Rüpel betrat das Zimmer, mit dem gleichen Tablett wie jeden Morgen. Vier Scheiben Schwarzbrot, mit Käse und Wurstaufstrich. Dazu Margarine und zwei Pfirsichtee, sowie zwei Erdbeerjoghurts. Man hätte auf die Idee kommen können, dass man Gast in einem Krankenhaus wäre, stattdessen waren Misty und Rocko in den Händen von Team Rocket. Nachdem der Rüpel das Tablett auf dem Tisch abgestellt hatte und sich wieder in Richtung Ausgang umdrehte, überwältigte ihn Rocko von hinten. Misty hielt dem Rüpel den Mund zu, damit dieser keine anderen Team Rocket Mitglieder warnen konnte. Sie sperrten den Rüpel ein, nahmen ihm Kleidung und Schlüssel ab und verließen das Zimmer. Aus einem kleinen Nebenraum fanden sie auch noch eine weitere Uniform für Misty, Rocko zog die des überrumpelten Rüpels an. Beide waren sehr vorsichtig, sie könnten jederzeit auffliegen. Sie gingen eine Treppe hoch und gelangten so ins Erdgeschoss der Quartiers. Aber dann wurden beide entdeckt, sie wirkten starr vor Angst. „Hey Harri, du hast ja ganz schön zugelegt“, rief einer Rocket Rüpel. „Ja… muss an den Chips liegen“, antwortete Misty mit tief gesenkter Stimme. Dann ging der Rocket Rüpel weiter. „Puh, das war knapp“, sagte Rocko zu Misty. „Wir müssen zusehen, dass wir hier rauskommen“, antwortete Misty. Und so suchten beide weiter nach dem Ausgang. Währenddessen in Alabastia... Eines Morgens lag ein Brief im Briefkasten von Ash. Ash war gerade aufgestanden und war dabei das Frühstück vorzubereiten, denn heute würde Melody kommen. Als Ash sich angezogen hatte und in der Küche dabei war den Kaffee aufzusetzen, klingelte es plötzlich an der Tür. ‚Das kann eigentlich nur Melody sein‘, dachte Ash und ging zur Haustür um aufzumachen. Und es war so. Melody hatte die weite Reise von Shamuti, einer kleiner Insel nahe der Orange Inseln, nach Alabastia auf sich genommen, nach dem sie erfahren hatte was geschehen war. Das letzte Mal war sie zu Ash’s 18.Geburtstag in Alabastia gewesen. Ash erzählte Melody die lange Geschichte beginnend von ihrer Abreise vor über zwei Jahren bis heute. Vom Aufbau der Pokémon-Arena in Alabastia, über ihr Zusammeleben bis zur ihrer Entführung. Drei bis vier Stunden vergingen, in denen Melody Ash Ausführungen aufmerksam zuhörte. Sie kannte Ash sehr gut und fühlte sehr mit ihm mit. Sie merkte wie nah Ash die ganze Situation ging. Auf einmal hörten sie eine Sirene aus dem offenen Wohnzimmerfenster. Officer Rocky raste in Richtung Alabastia, um Ash über die neuesten Neuigkeiten zu informieren. Die Polizei hatte nun endlich, nach unfassbar lang wirkenden drei Monaten, Informationen über das neue Versteck von Team Rocket. „Hallo, Officer Rocky“, sagte Melody, als Rocky von ihrem Motorrad stieg und auf Ash und Melody zuging, die mittlerweile vor der Tür standen. „Wir wissen endlich wohin Rocko und Misty verschleppt wurden. Sie befinden sich auf der Zinnoberinsel“, sagte Rocky. Ash wurde glücklich und wütend zugleich. Einerseits konnte er es kaum mehr erwarten seine Misty endlich wieder in die Arme zu schließen. Andererseits sehnt er den Tag herbei, sich höchst persönlich an Team Rocket rächen zu können. Kapitel 7: Wieder vereint? -------------------------- Ash verlor keine Zeit. Sofort machte er sich auf den Weg Richtung Zinnoberinsel. Begleitet mit Officer Rocky und Melody surfte er mit seinem Lapras den langen Weg entlang. Sein Ziel fest vor Augen. Er wollte seine Misty zurückhaben und sich für alle Greueltaten der Vergangenheit an Team Rocket ein für alle mal rächen. Team Rocket sollte für immer aus der Geschichte ausradiert werden. In Erinnerungen schwelgend dachte Ash an all die schöne Zeit die er mit Misty hatte. Beginnend mit ihrer ersten Begegnung. Damals, als er gerade eben Pikachu von Professor Eich bekommen hatte. Damals, als kleiner zehnjähriger Junge, der sich auf seine allererste Pokemon-Reise begab. Damals, als er von einem ganzen Schwarm wild gewordener Habitaks angegriffen wurden und sich Misty Fahrrad ausgeliehen hatte und es regelrecht zu Schrott fuhr. Während der gesamten Seefahrt ließ Ash im Grunde seine gesamte Zeit, die er als Pokémon-Trainer und damit auf seiner Reise auch mit Misty verbringen konnte, Revue passieren. Aber, mit einem Male sah er einen entfernten weißen Punkt am Horizont, der sich ihm mit atemberaubender Geschwindigkeit näherte. Ash wusste nicht ob er Angst haben sollte oder sich freuen sollte. Er versuchte zu erahnen was sich ihm da näherte. Und mit einem Male erkannte er den zuvor klein und weiß wirkenden Punkt. Togekiss spürte mit seiner Aura einmal mehr, dass Misty seine Hilfe brauchen würde und so kam das Pokémon wieder einmal aus dem Königreich der Wunder, aus der Hoenn-Region, bis nach Alabastia. Mit Togekiss an seiner Seite war Ash umso entschlossener Misty endlich zu befreien. Während sich Ash, Melody und Co. sich noch auf den Weg zur Zinnoberinsel machten, suchten Rocko und Misty weiter den Ausgang aus dem Rocket-Versteck. Sie durchkämten jeden noch so kleinen Gang, in der Hoffnung irgendwann das Tageslicht zu erblicken. Sie wussten, so nah an der Freiheit, wie jetzt waren sie seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr. Und auf einmal schienen sie einen kleinen, weiteren Gang gefunden zu haben. „Vielleicht führt dieser Gang, zum Ausgang“, flüsterte Rocko. „Wollen wir es hoffen. Probieren wir es“, erwiderte Misty. Und so schlichen beide durch den Gang. Und dieses Mal schienen sie nach stundenlanger Suche endlich den richtigen Gang gefunden zu haben. „Da, sieh mal Misty. Licht! Da muss es rausgehen“, sagte Rocko enthusiastisch. Doch plötzlich stoppten die beiden abrupt. Zwei Wachposten bewachten den Ausgang und unterhielten sich, über ihre fiesen Machenschaften und wie sie anderen Trainern ihre Pokémon stahlen. „So ein Mist, wie kommen wir an den vorbei“, fragte Misty Rocko. „Uns bleibt nichts anderes übrig als sie mit unseren Pokémon zu überwältigen“, sagte Rocko. Kurz nachdem sie den Rocket Rüpel in ihrer Zelle überwältigt hatten, nahmen Misty und Rocko ihre Pokébälle wieder an sich. „Rocko, warte. Vielleicht geht es doch anders. Was ist, wenn wir beiden erzählen, dass wir einen wichtigen Auftrag von Giovanni außerhalb des Verstecks erledigen müssen“, sagte Misty. „Hmm… Das könnte funktionieren“, antwortete Rocko und so probierten es beide. „Überlass mir das Reden“, fuhr Rocko fort. Den Anschein völliger Normalität erweckend gingen Misty und Rocko in ihren Rocket-Uniformen aus dem Versteck heraus, an den Rüpeln vorbei. „Halt! Stehen bleiben“, rief einer der beiden Rüpel. „Was macht ihr da“, rief der zweite hinterher. Und so blieb Rocko und Misty nichts anderes übrig als sich umzudrehen. Misty vergrub sich tief im Kragen der Uniformen und unter der Mütze. Keiner durfte entdecken, dass sie ein Mädchen ist. Damit wäre ihre Tarnung aufgeflogen und alle Mühe wäre umsonst gewesen. „Wir haben einen wichtigen Auftrag von Giovanni erhalten und machen uns jetzt sofort auf den Weg. Ihr wollt doch nicht etwas riskieren, dass wir zu spät kommen. Das wird euch eure Jobs kosten, das verspreche ich euch“, sagte Rocko mit gehobener Stimme. „Nein, natürlich nicht. Geht nur“, winselten beide Team Rocket Rüpel eingeschüchtert. Und so machten sich Rocko und Misty auf den Weg. „Ich fass es nicht. Es hat wirklich funktioniert“, sagte eine überglückliche Misty. „Ja und jetzt nichts wie weg hier. Noch sind wir nicht in Sicherheit“, erwiderte Rocko. Rocko sollte Recht behalten. Nur wenige Minuten, nachdem Misty und Rocko unter einem erfundenen Vorwand das Versteck verlassen hatte, fiel auf, dass sie geflüchtet waren. In ihrer Zelle lag nur noch ein spärlich gekleideter und geknebelter Rocket Rüpel, der darauf wartete endlich entdeckt zu werden. Und so geschah es auch. Nach einer Zeit ging der Alarm im Geheimversteck. Schnell wurde klar, dass Rocko und Misty geflüchtet sein mussten und so nahmen die Verbrecher die Verfolgung auf. Rocko und Misty liefen um ihr Leben, sie wussten dass jeder Zeit es hätte passieren können, dass man ihre Flucht bemerkt, wie es auch geschah. Was sie nicht wussten ist, dass Ash, Melody und Rocky ihnen entgegenkamen. Die Rettung schien nahe. Als auf einmal.. „Stehenbleiben! Rattikarl, Hyperstrahl“, hallte es von hinten! Rocko und Misty wussten, sie wurden ertappt. Sie drehten sich um, als sich mit rasender Geschwindigkeit der gewaltige orangefaarbige und alles zerstörende Strahl ihnen näher kam. Kurz bevor der Strahl die beiden traf, schrie Misty auf: „TOGEKISS!!!“ Und auf einmal… Ein grellend weißes Pokémon flog genau vor Rocko und Misty und stellte sich vor den Strahl und umhüllte die beiden mit einem großen blauen Kreis. Es war Togekiss‘ Bodyguard-Attacke. So konnte Togekiss den mächtigen Hyperstrahl von Team Rockets Rattikarl abwehren und wirkungslos machen. „Ich hab doch gesagt. Ich bin immer bei dir. Rufe mich und ich werde da sein und dich beschützen, so wie du mich beschützt hast, als ich klein war“, erklärte Togekiss Misty über seine telepathischen Fähigkeiten. Misty wurde ganz warm ums Herz. Sie liebte Togekiss, seit seinem ersten Tag. Damals, als es als kleines Togepi, direkt nach der Geburt Misty in die Augen sah. Beide hatten einen engen Draht zueinander. Was Misty nicht wusste ist, dass Togekiss die Gefahr seit Langem gespürt hatte und bereits seit einiger Zeit bei Ash war, aber dies war ihr momentan auch vollkommen egal. Sie war einfach froh, dass Togekiss sein Wort gehalten hatte und da war, als sie es gerufen hat. Lange währte die Freude jedoch nicht, denn Team Rocket griff erneut an. Ein zweiter Rüpel nahm sein Golbat: „Golbat, Spukball!“ Doch plötzlich… Ein gewaltiger Donnerblitz schockte Golbat noch bevor es seinen Spukball effektiv abfeuern konnte. „Pikachu, Volttackle“, erklang es von hinten. Und auf einmal raste ein kleines gelbes Elektromaus-Pokémon an Rocko und Misty vorbei und traf gleich beide Rüpel, dass diese nur so in den Himmel flogen. Misty und Rocko erkannten Pikachu sofort. Sie wussten, es muss Ashs Pikachu sein. „Ash“, rief Misty überglücklich. „Misty! Rocko! Wir kommen“, rief Ash zurück. Endlich, nach nun drei Monaten konnte Ash seine Misty endlich wieder in die Arme schließen. Auf diesen Moment hatte er so lange gewartet. Von diesem Moment hatte er Nacht für Nacht geträumt. Ihm war klar, er wollte Misty nie wieder verlieren. Doch noch war die Gefahr keinesfalls gebannt, denn auf einmal stand Giovanni vor ihnen. Er konnte es nicht erwarten sich persönlich an Ash zu rächen! Ash stand vor dem größten Kampf in seinem Leben. Kapitel 8: Der Kampf -------------------- Da stand er nun: Giovanni! Der Giovanni, der Ash die letzten drei Monate das Leben zur Hölle gemacht hatte. Ash konnte es überhaupt nicht mehr abwarten, ihn in die Finger zu kriegen. Beide standen sich nun gegenüber. Ein unerbittlicher Kampf der Cross Country geführt werden sollte stand unmittelbar bevor, „Auf diesen Moment habe ich so lange gewartet. Damals als du Team Rocket zerstört hast, habe ich mir geschworen mich zu rächen. Nun habe ich dich endlich. Was hältst du von einem Kampf. Alles oder nichts! Sechs gegen Sechs! Der Verlierer muss die Kanto-Region für immer verlassen“, sagte ein entschlossener Giovanni. „Die letzten Wochen und Monate waren der pure Horror für mich. Ich habe dich schon einmal besiegt und ich werde es wieder tun“, antwortete ein sichtlich gereizter Ash. Und so geschah es. Rocko stellte sich in die Mitte und machte den Schiedsrichter für diesen Pokémon-Kampf. „Dies ist ein offizieller Pokémon-Kampf zwischen Giovanni (G), dem Anführer von Team Rocket und Ash Ketchum (A), dem Arenaleiter von Alabastia. Beide Trainer dürfen jeweils sechs Pokémon einsetzen. Der Kampf wird Cross Country ausgetragen und die Pokémon dürfen während des Kampfes jederzeit ausgewechselt werden. Der Verlierer muss die Kanto-Region für immer verlassen. Los“, erklärte Rocko (R) die Spielregeln. G: „Snobilikat, los!“ A: „Relaxo, ich wähle dich!“ Und so sollte der Kampf beginnen! G: „Snobilikat, Donnerblitz-Attacke!“ A: „Relaxo, Schutzschild“ Snobilikats-Attacke zeigte nicht die geringste Wirkung und prallte an Relaxos mächtigem Schutzschild ab. Dann setzte Ash zum Gegenangriff an. A: „Relaxo, Bodyslam!“ G: „Ausweichen, Snobilikat!“ Doch Snobilikat war nicht schnell genug, um den riesigen Körper von Relaxo zu entkommen. Relaxo traf Giovannis Pokémon mit voller Kraft und richtete gewaltigen Schaden an. G: „Snobilikat, nein!“ A: „Brings zu Ende Relaxo, Eishieb!“ Relaxo verpasste Snobilikat einen gewaltigen Eishieb. Das Pokémon flog einige Meter durch die Luft und knallte letztlich mit voller Wucht gegen einen Baum. R: „Snobilikat kann nicht mehr weiterkämpfen! Relaxo hat gewonnen!“ G: „Komm zurück Snobilikat. Das wirst du mir büßen Nidoking los!“ G: „Nidoking, Donner!“ A: „Relaxo, konter‘ mit dem Hyperstrahl!“ Beide Attacken prallten aufeinander und ein gewaltiger Knall entstand. Eine riesige Rauchwolke umhüllte die Gegend und keiner wusste, wer gewonnen hatte. Als der Rauch sich allmählich verzog standen beide Pokémon sichtlich angeschlagen auf den Beinen. Doch plötzlich brach Relaxo erschöpft zusammen. A: „Relaxo, nein!“ R: „Relaxo kann nicht mehr weiterkämpfen! Nidoking hat gewonnen!“ A: „Relaxo, komm zurück.“ Es stand eins zu eins. Giovanni hatte bereits Snobilikat verloren und Ash nun Relaxo. Doch auch Nidoking war bereits sichtlich angeschlagen, als Ash sein zweites Pokémon in den Kampf schickte. A: „Glurak, ich wähle dich!“ Nun standen sich also Nidoking und Glurak gegenüber. G: „Nidoking, Hornbohrer!“ A: „Glurak, ausweichen und Flammenwurf!“ Nidoking stürzte auf Glurak los, das aber schnell genug in die Luft fliegen konnte. So war Glurak für Nidoking nicht mehr erreichbar. Aus der Luft feuerte Glurak seinen stärksten Flammenwurf ab, der Nidoking mit seiner ganzen Kraft traf. R: „Nidoking ist kampfunfähig! Glurak hat gewonnen!“ G: „Nidoking, zurück. Du bist gut, zugegeben. Aber nicht gut genug, Digdri los.“ A: „Was soll ein Digdri Glurak schon anhaben können. Glurak Flammenwurf!“ G: „Digdri grab dich in den Boden!“ Glurak feuerte erneut seinen Flammenwurf ab, verfehlte jedoch dieses Mal sein Ziel. Digdri grub sich schnell genug in den Boden ein. A: „Oh nein! Wo ist es hin? Glurak pass auf!“ G: „Steinhagel!“ Die Erde bebte, Digdri tauchte hinter Glurak wieder auf und traf das Feuer-Pokémon mit einem gewaltigen Steinhagel! G: „Nun bring es zu Ende, Schlitzer, los!“ Mit einer unfassbaren Geschwindigkeit raste Digdri auf Glurak los und verpasste ihm seine stärkste Schlitzer-Attacke – ein Volltreffer! R: „Glurak ist kampfunfähig, Digdri hat gewonnen!“ Es stand zwei zu zwei und Ash sah sich vor einem unerwartet großen Problem. Wie sollte er mit der Geschwindigkeit von Digdri nur klarkommen? A: „Glurak, komm zurück… Du warst super, dankeschön… Bisasam du bist dran! A: „Bisasam, Solarstrahl!“ G: „Digdri, Schaufler!“ In einer Rekordzeit sammelte Bisasam die Lichtenergie der Sonne und feuerte seinen Solarstrahl ab. Doch auch dieses Mal war Digdri schnell genug um auszuweichen und der Solarstrahl ging in die Leere der weiten Landschaft. G: „Digdri, jetzt! Schaufler!“ Und so schnellte Digdri aus dem Boden und verpasste auch Bisasam einen Volltreffer. A: „Nein, Bisasam! Bisasam, Rasierblatt!“ G: „Digdri, Schlitzer!“ Und wieder war Digdri schneller, mit einer unfassbaren Geschwindigkeit. Der Schlitzer gab auch Bisasam den Rest und so ging Giovanni das erste Mal in Führung. Mit drei zu zwei! R: „Bisasam, ist kampfunfähig. Digdri hat gewonnen!“ Ash war verzweifelt. Er wusste nicht, wie er mit diesem Digdri umgehen sollte. So ein schnelles hatte er noch nie zuvor gesehen. Im Hintergrund sahen Melody und Misty, die von Melody im Arm gehalten wurde, gespannt zu. Beide fieberten mit Ash mit. A: „Ich habs! Kingler, du bist dran!“ G: „Du kannst Digdri nicht besiegen. Digdri, Schaufler!“ A: „Ja, genau womit ich gerechnet habe. Jetzt haben wir ihn. Kingler, Krabbhammer auf den Boden, schnell.“ G: „Was? Neeeeeeeeein!“ Kinglers gewaltiger Krabbhammer ließ die ganze Erde erbeben und auf einmal flog Didgri aus jener hinaus in die Luft. Damit war Digdri vollkommen schutzlos. A: „Jetzt Kingler! Hyperstrahl!“ Kingler erwischte Digdri mit einer vollen Breitseite und Digdri viel regungslos zu Boden. G: „Digdri, nein!“ R: „Digdri kann nicht mehr weiterkämpfen. Kingler ist der Sieger.“ Und so stand es drei zu drei. Jeder der Beiden hatte sowohl drei Pokémon verloren und drei Pokémon in der Hinterhand. G: „Digdri, zurück. Tauros, los!“ Und so standen sich Tauros und Kingler gegenüber. G: „Tauros, Feuersturm!“ A: „Was sein Tauros kann Feuersturm? Kingler gegenhalten mit Blubber!“ Doch Kingler war nach seinem Hyperstrahl noch nicht wieder bei vollen Kräften und landete der gewaltige Feuersturm einen direkten Treffer. A: „Kingler, nein!“ G: „Brings zu Ende Tauros, Donner!“ Ein gewaltiger Donner traf Kingler und knockte es vollkommen aus. R: „Kingler ist kampfunfähig. Tauros ist der Sieger!“ A: „Kingler, komm zurück. Jetzt habe ich noch zwei Pokémon. Sleimok, du bist dran!“ So standen sich Sleimok und Tauros gegenüber. G: „Tauros, Stampfer!“ Und so stürmte Tauros auf Sleimok, sprang in die Luft und landete auf Sleimok. Diese absorbierte mit seinem elastischen Körper jedoch die gesamte Tritt-Energie. A: „Sehr gut Sleimok! Matschbombe, dann Bodyslam!“ Sleimoks Matschbombe traf Tauros voll auf der Brust und schleuderte es in die Luft. Nach seiner unsanften Landung auf dem Boden, folgte der Bodyslam von Sleimok, der Tauros den Rest gab. R: „Tauros kann nicht mehr weiterkämpfen! Sleimok ist der Sieger!“ G: „Tauros, komm zurück. Nidoquenn, los! G: „Nidoquenn, Erdbeben!“ Als Gift-Pokémon ist Sleimok besonders anfällig für Boden-Attacken und so richtete Nidoquenn gewaltigen Schaden an. A: „Sleimok, nein!“ G: „Nidoquenn brings zu Ende. Noch einmal Erdbeben!“ Und auch dieses Mal wurde Sleimok voll getroffen. R: „Sleimok kann nicht mehr weiterkämpfen. Nidoquenn hat gewonnen!“ Und so blieb Ash nur noch ein Pokémon übrig. Das Pokémon, das er als allererstes von Professor Eich bekommen hat. Das Pokémon das sein allerbester Freund geworden war und sein mit Abstand stärkstes Pokémon ist. A: „Pikachu, los! Ich zähl‘ auf dich, Kumpel!“ G: „Nidoquenn, Erdbeben!“ A: „Pikachu, Volttackle!“ Pikachu schnellte nach vorne und traf Nidoquenn, noch bevor es seine Attacke einsetzen konnte. Nidoquenn wurde schwer getroffen. G: „Wie ist das möglich? Elektro-Attacken dürften Nidoquenn nicht einmal jucken?“ A: „Pikachu ist so stark, dass es selbst Boden-Typen mit Elektro-Attacken besiegen kann.“ G: „So ein Blödsinn. Nidoquenn, Erdbeben!“ A: „Donnerblitz!“ Und wieder traf Pikachu zuerst und ließ Nidoquenn die volle Kraft seiner Donnerblitz-Attacke spüren. R: „Nidoquenn kann nicht mehr weiterkämpfen. Pikachu ist der Sieger!“ Und so hatten beide lediglich ein Pokémon übrig. Dieser allerletzte Kampf sollte alles entscheiden. Giovanni und Ash standen beide da und schauten ernst. Sie wussten was von diesem Kampf abhängt. G: „Rizeros, los!“ G: „Rizeros, Geofissur!“ A: „Pikachu spring auf den Baum!“ Und so sprang das kleine, gelbe Elektromaus-Pokémon auf den nächstgelegenen Baum und konnte der K.O.-Attacke erfolgreich ausweichen. A: „Pikachu, spring‘ auf Rizeros und klammer dich an seinem Horn fest!“ Und so tat das Pokémon, was ihm befohlen wurde. G: „Oh nein! Rizeros, schüttele es ab! A: „Halt dich fest, Pikachu!“ Rizeros sprang wild umher, doch es konnte Pikachu nicht abschütteln. A: „Bring es zu Ende Pikachu! DONNER!“ G: „Neeeeeeeeeeeeeeeeeein!!! Rizeros!!!“ Ein gewaltiger greller Blitz durchzog die ganze Landschaft. Alle hielten sich die Augen aufgrund der unglaublichen Helligkeit zu. Als plötzlich Pikachu von Rizeros heruntersprang. Rizeros fiel nur noch zu Boden. R: „Rizeros ist kampfunfähig. Damit ist Ash Ketchum der Sieger dieses Pokémonkampfes!“ Giovanni sank auf seine Knie und kauerte am Boden. G: „Das ist unmöglich. Wie konnte ich nur verlieren. Ich habe versagt, Team Rocket ist für immer Geschichte.“ Ash hatte gewonnen. Ash hatte einmal mehr Giovanni besiegt, wie damals als Team Rocket schon einmal aufgelöst wurde. Ash hatte den wichtigsten Kampf seines Lebens für sich entschieden, vor allem dank Pikachu. Auf einmal trat Officer Rocky, die Melody und Ash auf ihrem Weg begleitet hatte, hervor. „Giovanni, sie sind vorläufig festgenommen. Sie werden noch heute einem Haftrichter vorgeführt“, sagte die Polizistin. Giovanni gestand sich seine Niederlage ein und ließ sich folgend widerstandslos festnehmen. Ebenso wurden alle Rüpel, wegen Beihilfe zu diversen Verbrechen, u.a. der Entführung an Misty und der Freiheitsberaubung an Rocko, festgenommen. Ash nahm nur noch seine Misty in die Arme. Er war so glücklich wie seit über drei Monaten nicht mehr. „Misty, ich liebe dich. Aber was ist mit dir los“, fragte Ash Misty, die er unterdessen ganz fest im Arm hielt und deutete auf ihren Bauch. „Ash, Ash, Ash… Wie immer ganz schwer von Begriff“, rief Melody kichernd von der Seite rein. Sie hatte längst begriffen was los ist. „Ash, ich bin schwanger“, sagte Misty die Freudentränen in den Augen hatte. Auf einmal wurde Ash ganz warm ums Herz. Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als mit Misty ein Kind zu bekommen. Und so gingen sie glücklich nach Alabastia zurück. Kapitel 9: Ein neuer Lebensabschnitt beginnt -------------------------------------------- Weitere sechs Monate waren vergangen. In Alabastia war wieder beschauliche Ruhe eingekehrt. Auch die Pokémon-Arena hatte mittlerweile seit gut vier Monaten wieder geöffnet, wurde aber zuletzt von Ash alleine geführt. Misty hatte sich in den letzten Wochen aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Sie war mittlerweile im neunten Monat schwanger und es musste jederzeit damit gerechnet werden, dass das Kind kommen könnte. Schwester Joy lebte seit einigen Tagen im Hause von Ash und Misty und bezog ein Gästezimmer, abwartend dass der Tag der Entbindung endlich kam. Giovanni wurde von Officer Rocky wieder verhaftet und in ein Hochsicherheits-Gefängnis auf einer kleinen Insel, im Meer, gebracht – weit entfernt vom eigentlichen Festland der Kanto-Region. Team Rocket wurde dieses Mal endgültig zerschlagen. Ash befand sich gerade wieder einmal mitten in einem wichtigen Kampf um den Blitz-Orden. Doch plötzlich wurde er jäh unterbrochen. Jessie, die sich zuletzt verstärkt aus dem Arena-Geschäft zurückzog, um Misty im Alltag zu unterstützen, platzte mitten in den Kampf. Sie stürmte das Feld regelrecht. „Ash…. Ash, es ist soweit“, schrie Jessie, während sie schon auf dem Spielfeld stand. „Jessie, siehst du nicht das ich gerade zu tun habe. Pikachu, Donnerblitz“, polterte Ash. „Aber, Ash! Misty! Es ist so weit“, rief Jessie zurück. „Es ist soweit? Was soll soweit sein? Oh – Ausweichen, Pikachu“, rief Ash. „Manchmal ist dieser Junge aber auch schwer von Begriff“, sagte Jessie (kopfschüttelnd). Sie sprach weiter: „Erde an Ash – Ash bitte kommen. Sie werden gerade Vater – Mayday!“ Ash stockte der Atem. „Ich werde gerade Vater?“, wiederholte Ash. Einige Sekunden der Ruhe durchzogen die Arena. Dann begriff Ash die ganze Situation erst richtig. „Ich werde Vater! Ich werde Vater! Ich werde ein Papa“, schrie Ash durch die Arena. „Na endlich, er hat es begriffen“, schluchzte Jessie (Tropf am Kopf). „Ich muss los. Klär du bitte den Rest Jessie“, schrie Ash und lief los. Nach Hause waren es nur wenige Meter. „Aber was wird aus meinem Orden? Bisaflor, zurück“, rief der Herausforderer Ash hinterher. „Hier, mein Kleiner. Das ist doch das weswegen du hier bist. Hier ist der Blitz-Orden. Na los, nimm schon. Ich bin hier Trainerin in der Arena. Die Frau des Arenaleiters ist hochschwanger. Nun ist es soweit. Er wird das verstehen“, sagte Jessie und übergab dem Herausforderer den Blitz-Orden. „Oh, dankeschön“, sagte der Herausforderer und verließ die Arena. Unterdessen lief Ash mit einem Affenzahn nach Hause, dicht gefolgt von Pikachu. "Los, Pikachu. Schneller", stachelte Ash seinen gelben Freund an. "Pika", antwortete das Elektromaus-Pokémon. Beide liefen so schnell sie konnten. An seinem Haus angekommen, riss er regelrecht die Türe auf und sprintete die Treppen hoch, in Richtung Schlafzimmer. Doch als er die Tür öffnete… *Babygeschrei* Just in dem Moment als Ash das Schlafzimmer betrat, nahm sein Kind den ersten Atemzug in seinem Leben. Er war Vater geworden und ihm schossen die Tränen in die Augen, es waren Freudentränen. Er ging einige Meter und setzte sich ans Bett. Misty war sehr geschafft, die Geburt war sehr anstrengend. Aber sie war nun einfach überglücklich, dass alles gut gegangen war. Nun waren sie und Ash eine richtige kleine Familie. Ash nahm Mistys Hand und küsste sie zärtlich auf die Stirn. Er war von den vielen Eindrücken die auf ihn einprasselten überwältigt. „Herzlichen Glückwunsch, es ist ein kerngesunder Junge“, meldete sich Schwester Joy zu Wort und übergab das Baby Ash. Zum ersten Mal überhaupt hatte er ein Baby im Arm und dann war sein Eigenes. Alle verließen den Raum, bis auf die Drei. Selbst Pikachu ging mit hinaus. Sie wollten Misty, Ash und dem Neugeborenen diesen Moment alleine und ungestört gönnen. Beide konnten ihr Glück kaum fassen. Es flossen eine Menge Tränen. Nach einiger Zeit verließ Ash den Raum, um Misty ihre wohlverdiente Ruhe zu gewähren. Schwester Joy führte noch einige Untersuchungen im Nebenraum durch und Misty konnte endlich einmal schlafen – sie war sehr geschafft von der sehr anstrengenden Geburt. Delia Ketchum und Professor Eich kamen sofort herüber, als sie von den wunderbaren Neuigkeiten erfuhren. Gerade für die Delia, der Mutter von Ash, war es ein sehr besonderer Tag, wurde sie doch zum ersten Mal in ihrem Leben Großmutter. „Ash… Mein herzlichsten Glückwunsch“, sagte Delia mit sehr zittriger Stimme. Sie umarmte ihren Sprössling und ließ den Freudentränen freien Lauf. „Auch von mir. Herzlichen Glückwunsch. Nach all den letzten Monaten, habt ihr euch euer Glück mehr als nur verdient. Genießt die Zeit. Es wird die Schönste eures Lebens werden“, sagte Professor Eich. „Wo ist mein Enkel, kann ich ihn sehen“, fragte Delia nach. „Momentan nicht. Schwester Joy untersucht ihn gerade genauestens. Aber wie es scheint ist alles in bester Ordnung“, antwortete Ash. „Ihn? Es ist also ein Junge“, hakte Professor Eich nach. „Ja“, antwortete Ash. „Habt ihr denn schon einen Namen“, fragte Delia Ketchum nach. „Lukas. Das war Mistys größter Wunsch“, entgegnete Ash. „Ein sehr schöner Name“, antwortete Delia. Schwester Joy kam die Treppe herunter und ging ins Wohnzimmer zu den Dreien. „Es ist alles in bester Ordnung. Misty schläft bereits. Sie ist sehr geschafft, aber auch bei ihr ist alles okay. Sie wird in den nächsten Tagen noch etwas kürzer treten müssen, aber dann ist sie wieder voll auf den Beinen. Meine Arbeit ist damit getan. Ich wünsche euch eine wunderschöne Zeit. Sollten irgendwelche Komplikationen auftreten, meldet euch bitte sofort. Ich werde dann auf dem schnellsten Wege kommen“, sagte Schwester Joy und übergab Ash seinen Jungen. Dann verließ sie das Haus. Für Ash und Misty begann ein völlig neues Kapitel ihres Lebens. Einige Tage später… Misty hatte sich wieder vollends erholt. Auch der kleine Lukas war gesund und munter. Ash und Misty hatten sich schnell an ihr neues Leben gewöhnt und es liebengelernt. Es wurde ein großes Fest gefeiert. Alle Bekannte von Ash und Misty waren eingeladen. Rocko, Tracey, Mistys Schwestern, auch Maike, Melody und Lucia. Doch Ash hatte noch eine große Überraschung geplant, eine Überraschung in die niemand eingeweiht war, noch nicht einmal Pikachu. Als die Feier sich gegen den frühen Abend dem Höhepunkt zuneigte, ergriff Ash das Wort. Er klopfte mit einem Löffel einige Male gegen sein Glas, um die Aufmerksamkeit aller zu erlangen. Alle horchten gespannt zu, abwartend was nun passieren würde. Ash: „Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten (kurze Pause)? Misty, darf ich viel mehr um deine Aufmerksamkeit bitten? Schon auf unseren Reisen ist mir klargeworden, dass du mehr bist als nur eine Freundin. Immer wenn es mir schlecht ging, warst du da um mich aufzuheitern. Wir haben gelacht, gelitten, viel… sehr viel gestritten (kollektives Lachen) und uns am Ende des Tages doch immer vertragen. Über drei Jahre schon teilst du jeden Moment mit mir. Sei er noch so traurig oder noch so schön. Die Zeit als du nicht bei mir sein konntest, war zweifellos die schlimmste Zeit meines Lebens. Und genau diese Zeit, hat mir noch einmal verdeutlicht, dass ich nie mehr, auch nur einen Tag in meinem Leben, ohne dich verbringen möchte. Mit dir und Lukas nun eine richtige Familie zu gründen, ist das Schönste was ich mir vorstellen kann (Ash geht auf die Knie). Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben und nun möchte ich die Fragen. Misty Waterflower, willst du mich heiraten?“ Misty schossen die Freudentränen in die Augen. „Ja, du Dummkopf. Natürlich will ich dich heiraten“, antwortete Misty und so steckte Ash ihr einen mit Brillanten besetzten Verlobungsring an. Kollektiver Jubel brach aus, Glückwünsche kamen aus allen Ecken und so ging die Feier noch bis tief in die Nacht. THE END Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)