Start Something von RinRainbow ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Sechs neue Nachrichten.   Hey Sora! Tut mir wirklich leid das ich gestern nicht kommen konnte. Aber du weiß ja das Studium nimmt mich momentan komplett ein. Ich hoffe trotzdem das ich in den nächsten Ferien nach Hause kommen kann. Liebe Grüße an alle. Joe   Sora! Bitte ruf mich an. Wir müssen dringend reden. Bitte. Tai   Guten Morgen! Sag mal ist gestern was passiert? Tai war auf dem ganzen Rückweg so seltsam. Als wir zuhause waren ist er sofort in sein Zimmer gerannt ohne ein Wort zu sagen. Ich mache mir etwas Sorgen um ihn. Achja eines hast du gestern noch verpasst. Izzy war betrunken! Sowas lustiges hab ich noch nie gesehen! Ich kanns immer noch nicht glauben! Melde dich. Alles Liebe Kari   Sora. War echt nett gestern. Allerdings hab ich heute so wahnsinnige Kopfschmerzen. Trotzdem schön euch alle gesehen zu haben. Izzy   Mach dir keine Sorgen. Zwischen Tai und mir ist alles ok. &Wie geht es dir? Matt   Geht´s dir schon wieder besser? Wie siehts aus, kommst du heute Abend kurz vorbei?Bin bei Matt, aber keine Sorgen er ist später bei der Bandprobe. T.K   „Genau“, dachte Sora sich und löschte Tais Nachricht. „Das hättet ihr wohl gerne.“ Matts musste als nächstes dran glauben. Sora war wahnsinnig sauer. Das hatten die zwei sich ja toll ausgedacht. Erst erklärten sie ihr beide an ihrem Geburtstag! mehr oder weniger ihre Liebe und dann sollte sie entscheiden. Sie sollte die Entscheidung treffen die sie alle drei ins Unglück stürzen würde. Einfach so, zwischen zwei Drinks. Während Matt und Tai unbekümmert sagen konnte es wäre ja ihre Wahl gewesen. Nicht mit ihr. Sie merkte wie sie rot wurde als sie an gestern Abend dachte. Das hatte sie nicht kommen sehen. Sicher Matt hatte in letzter Zeit ein ungewohntes Interesse an ihr bekommen..und auch Tai hatte sich ihr gegenüber immer komischer verhalten. Aber trotzdem. So ging das einfach nicht. Sie war komplett überfordert, hatte keine Ahnung was sie eigentlich fühlte. Was sie wollte. Sie wusste es nicht mehr. Oder sie wollte es sich nicht eingestehen, aus Angst was dann passieren würde. Aber darüber wollte sie sich jetzt keine Gedanken machen, das hatte sie schon die ganze Nacht getan. Sie brauchte erstmal etwas Abstand, deswegen schrieb sie ihren anderen Freunden zurück. Sie lächelte als sie Karis Nachricht las.   Ernsthaft? Aber die Cocktails waren doch alkoholfrei?? Ach frag nicht, lange Geschichte...Sora   Ja, das macht es doch so lustig ^^ Aber wenn du Zeit hast komm doch vorbei dann erzähl ich dir alles. Tai ist übrigens nicht da, falls das für dich eine Rolle spielt. Fußballtraining.   Sora sah auf die Uhr. Sie hatte noch genug Zeit. Dann würde sie eben bevor sie zu T.K ging bei Kari vorbeischauen.   „Sora, heyy“, Kari öffnete ihr die Tür. „Hey. Alles okay?“, fragte Sora argwöhnisch als sie Karis schuldbewusstes Gesicht sah. „Was? Aber ja, was soll denn sein ich...“, plapperte Kari drauf los und lachte. „Gut“, dachte Sora sich. „Irgendwas stimmt hier doch nicht.“ Sie zog ihre Schuhe aus und folgte Kari ins Wohnzimmer. „Meine Eltern sind beide arbeiten“, plapperte diese weiter. Doch Sora hörte schon gar nicht mehr zu. „Sora.“ Tai sprang von der Couch auf und sah sie mit seinem Tai typischen Hundeblick an. „Kari! Dein Ernst?“, zischte Sora. Das Mädchen sah sie bittend an. „Es tut mir leid, aber..er ist doch mein Bruder und...redet doch einfach mal, ja?“ Mit diesen Worten zog sie sich sichtlich unwohl in ihr Zimmer zurück. „Das du Kari für sowas benutzt hätte ich nie gedacht“, sagte Sora und ließ sich auf die Couch fallen. „Du hast mir ja keine andere Wahl gelassen“, meinte Tai. „Ach daran bin jetzt also auch ich Schuld?“ Sora sah in wütend an. „Was..ich..was meinst du mit auch...so hab ich das gar nicht...“ „Schon gut“, unterbrach Sora sein wirres Gerede. „Also“, sagte Tai. „Ja.“ „Steh auf Sora.“ „Bitte?“ Sie sah ihn verwirrt an stand dann jedoch auf. Er trat einen Schritt auf sie zu.   „Ich möchte das richtig machen. Gestern zählt nicht. Vergiss gestern am besten.“ „Was meinst du eigentlich?“ „Ich weiß wir sind beste Freunde“, fing Tai an. „Und ich bin auch froh darüber, aber..es reicht mir nicht. Verstehst du? Ich will mehr. Ich denke das wollte ich schon immer. Seit wir uns kennen haben ich den unerklärlichen Drang dich zu beschützen. Ich hab mir nie etwas dabei gedacht, aber jetzt ist mir klar geworden warum das so ist.“ Sora stand stocksteif da. „Oh gott“, dachte sie sich. „Ich will das nicht hören..bitte Tai, bitte sag es nicht. Es wird alles kaputt machen.“ Sie merkte wie eine Hitze in ihr hochstieg. Ihr war auf einmal so schlecht. „Ich bin nicht mehr der Junge von früher. Ich bin ein Mann. Schau mich an Sora. Siehst du das denn nicht?“ Und sie sah ihn an. Und plötzlich war Tai nicht mehr DER Tai. Nicht mehr der Tai mit dem sie Fußball gespielt hatte. Den sie von soviel Blödsinn abgehalten hatte, mit dem sie immer gelacht hatte. Er hatte Recht. Warum war ihr nicht früher aufgefallen wie muskulös seine Arme geworden waren. Wie groß er auf einmal war. Wie erwachsen sein Gesicht aussah. Nur die Augen...es waren die gleichen kindlichen, unschuldigen Augen mit denen er sie schon immer angesehen hatte. „Um es kurz zu sagen“, er legte seine Hand auf ihre Wange. „Ich liebe dich.“ Als er diese Worte sagte hatte sie das Gefühl als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen. Ihr Herz, es fühlte sich auf einmal so...anders an. „Und“, fuhr Tai fort. „Da Matt es ja anscheinend auch getan hat....“ Und ehe sie irgendetwas sagen konnte küsst er sie.   „Sora!“, T.K umarmte sie und führte sie in die Wohnung. Matts Wohnung. „T.K.“ Sie blieb im Gang stehen. „Wenn ich jetzt hier um die Ecke gehe...sitzt dann Matt im Wohnzimmer?“ T.K fiel fast über seine eigenen Füße. „Ähhm wie kommst du denn darauf...NAA GUT! Wäre wohl möglich“, gab er unter ihrem strengen Blick schließlich zu. „Du also auch“, seufzte sie. „Warum auch? Hör mal ich weiß du willst ihn nicht sehen aber..“ „Jaja er ist dein Bruder, er hat dich gezwungen, wie auch immer. Schon okay.“ Resigniert ging sie an ihm vorbei. „Echt? Du bist nicht sauer? Danke!“ Mit diesen Worten verschwand T.K aus der Wohnung. Sora atmete ein paar Mal tief durch dann betrat sie das Zimmer. Matt saß auf dem Boden und widerwillig musste Sora sich eingestehen wie gut er aussah. Komplett in schwarz, schwarze Röhre, enges schwarzes T-Shirt. Doch als er seinen Blick auf sie richtete bemerkte sie auch die dunklen Ringe unter seinen Augen. Anscheinend hatte auch er eine schlaflose Nacht hinter sich. „Hallo“, sagte er mit leiser Stimme. „Hee.“ Sora ließ sich neben ihn auf den Boden fallen. „Sei nicht böse auf T.K. Er wusste nicht das ich heute die Probe schwänze.“ „Bin ich nicht.“ „Und auf mich?“ Sie überlegte kurz. „Nicht wirklich.“ Und das war tatsächlich die Wahrheit. Als sie bei Tai angekommen war, war sie noch wütend gewesen, aber während dem Gespräch war ihre Wut einfach verschwunden. Und hatte Platz für ein anderes Gefühl gemacht. Angst. Und noch etwas über das sie jetzt aber lieber nicht nachdenken wollte. „Es tut mir trotzdem leid. Wenn du jemanden du Schuld geben willst dann mir.“ „Warum sollte ich?“, fragte Sora. „Weil es so ist. Ich wusste was Tai für dich empfindet. Aber das hat mich nicht davon abgehalten...ich habe nur an mich gedacht. Alles andere war mir egal. Sogar mein bester Freund.“ Klatsch.   Matt spürte einen stechenden Schmerz und hielt sich seine Hand auf die glühende rechte Wange. „Aua.“ Da hatte er nicht erwartet. „Du bist so ein Idiot!“, schrie Sora. „Denkst du es hilft jetzt irgendjemanden wenn du dich hinstellst und alle Schuld auf dich nimmst? Das ändert doch überhaupt nichts. Und Tai“, fuhr sie wütend fort. „Tai gibt dir keine Schuld. Das würde er niemals tun. Du solltest dir ein Beispiel an ihm nehmen und dich verdammt nochmal zusammenreißen.“ Sie atmete tief durch. Anscheinend war doch noch etwas Wut in ihr gewesen. „Du hast Recht. Entschuldigung.“ Sie schwiegen kurz. „Wie fühlst du dich denn?“ „Wie soll ich mich schon fühlen. Schrecklich. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich will niemanden verletzen...“ „So ein Blödsinn“, unterbrach Matt sie. „Was?“ „Das ist Blödsinn. Natürlich wird jemand verletzt werden. Ich wage sogar zu behaupten das wir alle verletzt werden. Egal was passiert.“ „Danke für diese aufbauenden Worte“, sagte Sora sarkastisch. Matt lachte. „Aber das ist okay. Du hast doch selbst gesagt, keiner hat Schuld. Und wenn du auf dein Herz hörst“, er legte seine Hand auf ihren Brustkorb um ihren Herzschlag zu fühlen. „Wird dir niemand etwas vorwerfen können.“   Sora erschauderte unter seiner Berührung. „Es klingt bei dir so einfach.“ „Ist es das nicht?“, wollte er wissen. „Für mich nicht. Ich habe keine Ahnung was ich fühle.“ „Keine Angst“, flüsterte er in ihr Ohr. Sein Atem kitzelte. „Ich bin mir sicher, dass es dir bald klar werden wird.“ Sie wollte ein Stück von ihm wegrutschen doch er hielt sie fest. „Sora. Ich möchte das du eines weißt. Solltest du dich für mich entscheiden...   Flashback. Ihre Lippen lösten sich voneinander und Tai blickte in ihre wunderschönen Augen. Sein Herz klopfte so fest, dass es ihn nicht wundern würde wenn Sora es hören könnte. „Entscheide dich für mich“, sagte er. „Ich verspreche dir ich werde dich vor allem beschützen. Ich werde immer für dich da sein und dich niemals alleine lassen.“ Er nahm sie ihn den Arm und hielt sie fest. So fest er konnte. Wenn es nach ihm ging würde er sie nie wieder loslassen.   Tais Umarmung war so vertraut. Sie gab ihr soviel Geborgenheit, soviel Sicherheit. Sie fühlte sich zu Hause bei ihm. „Ach Tai...“ Flashback Ende.   „Ich kann dir nicht versprechen das alles immer gut laufen wird. Aber ich werde mein Bestes geben um dich glücklich zu machen.“ Ohne Vorwarnung warf sie sich ihm in die Arme. Etwas überrascht umschlang Matt ihre Taille und streichelte ihr den Kopf. Es war ein ganz anderes Gefühl als bei Tai.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)