Der etwas andere Urlaub von Catastros ================================================================================ Kapitel 3: Das ist ja wohl ein schlechter Scherz ------------------------------------------------ Eisblaue Augen treffen auf Feuerrote. Als hätte man zwei Raubtiere zusammen gesperrt, starrten sich die Beiden Konkurrenten einfach nur an. Jede Bewegung könnte bereits eine zu viel sein. Die Luft war bis zum bersten angespannt. Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Beiden aufeinander losgingen. Erst als die Tür langsam ins Schloss fiel, schien sich die Anspannung zumindest für einen Moment zu legen. "Das Ist doch ein schlechter Scherz!", beschwerte sich der Rothaarige Leader. Hingegen seiner Erwartungen, blieb Kai vollkommen ruhig, zumindest äußerlich. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass seine Begeisterung im Grunde nicht vorhanden war. Nun, dass ging ihnen wohl Beiden so. Lediglich Kais Blick schien noch eine Spur kälter zu werden, finsterer. Ein Wunder, dass diese Steigerung überhaupt noch möglich war. Man musste schon genau hinsehen um den Unterschied zu erkennen. Genervt stellte der Blaugrauhaarige seine Tasche aufs Bett und atmete tief durch, um Herr der Lage zu werden. Ihn würden keine Zehn Pferde in diesem Zimmer halten. Warnend warf er dem Älteren einen Blick zu. In Talas Kopf ratterte es derweil. //Wenn ich den alten Sack von der BBA in die Finger kriege ist der so was von dran.// Seine Rache würde keine Grenzen kennen. Erst ging es in die verhasste Wärme und nun sollte er sich ein Zimmer mit Kai teilen? Er sollte wirklich mit dem nächsten Flugzeug nach Moskau zurückkehren. Wie schlimm konnte Boris Strafe schon werden? Zeugte es nicht von Loyalität, wenn er lieber bei Boris blieb als hier Urlaub zu machen? Als wenn Kai seine Gedanken lesen konnte grinste er schelmisch und blickte zu seinem EX-Partner. "Was denn? Hast du so viel Schiss vor mir, dass schon zurück zu Boris willst?! Es ist doch ganz wie früher, in den guten alten Zeiten! So lange du mir nicht in die Quere kommst ist alles gut." Sie hatten schon einmal eine Ewigkeit aufeinander gehockt, immerhin kamen sie Beide aus der Abtei. Er drehte sich um, mit der festen Absicht das Zimmer direkt wieder zu verlassen. Tala lachte kalt auf, als Kai gerade die Türklinke runter drücken wollte. "Du kannst noch immer Situationen nicht richtig einschätzen, was? Wer von uns Beiden will den hier gerade den Raum verlassen? Feigling! Halt dich mal lieber an deine eigenen Ratschläge. Ich bin schließlich nicht einer deiner Kindergarten Kollegen. Ich weiss schon wie ich dich meiden kann, wenn ich das will". Der Spott in Talas Stimme war nicht zu überhören. Noch ehe sich der Rothaarige versah, war Kai bei ihm und packte ihn am Kragen. "Nenn mich nie wieder so!" Die Stimme des Halbrussen war Eiskalt und duldete keine Widerworte. Jeder normale Mensch hätte jetzt wohl das Weite gesucht. Selbst seine Freunde hätten es wohl mit der Angst bekommen, doch Tala blieb vollkommen ruhig. Unbeeindruckt duldete er den Griff am Kragen und sah Kai beinahe schon gelangweilt an. "Und was wenn ich mich nicht daran halte? Was willst du dann tun Kai? Willst du mich etwa Schlagen?", fragte er amüsiert nach. "Du weisst doch genau dass ich dahingehend abgehärtet bin. Egal was du sagst oder tust, du kannst mich nicht verletzten Kai!" Während er mit Kai sprach löste er langsam die fremde Hand von seinem Kragen. Fest schaute er dem Jüngeren in die Augen. Dass er Kai schon nach wenigen Sekunden so reizen konnte, gefiel dem Leader. Vielleicht würde der Urlaub doch noch Spaß machen. //So egal scheint es ihm doch nicht zu sein, wenn ich ihn so schnell auf die Palme kriege//, stellte Tala in Gedanken fest. "Ich habe es nicht nötig dich zu schlagen, dabei würde ich mir nur die Hände schmutzig machen." Kais Blick ruhte auch weiterhin kalt auf dem Rothaarigen und nahm jede Regung in dessen Augen war. Er wollte es genau sehen, wenn er einen Wunden Punkt traf. "Wolltest du nicht gehen?", fragte Tala ruhig nach. "Ich gehe wann ich das will, dass ist das Schöne daran wenn man Frei ist. Man kann es sich selbst aussuchen wohin man gehen will und wann man es will. Aber warum erzähle ich dir das eigentlich? Du bleibst ja lieber Voltairs und Boris, kleiner Schoßhund!" Dieser Satz hatte nun wirklich gesessen, dass konnte er deutlich in den Augen des Rothaarigen sehen. "Im Schoßhund Dasein kennst du dich ja selbst bestens aus. Erst Voltaire und nun Dickenson. Für irgendwem musst du wohl immer das Stöckchen holen was Kai? Aber ich bin lieber ein Schoßhund als Voltairs Enkel, das bindet nämlich nicht so sehr wie Blutsverwandtschaft. Pass aber lieber auf das du nicht so wirst wie er. Obwohl...für diesen Posten hast du wirklich viel zu viele Skrupel." Für einen Moment schien es Kai den Boden unter den Füßen weg zu ziehen. Tala wusste eindeutig zu gut wie man konterte und seine Argumente waren leider treffend. Vor Wut hatte Kai seine Hände zu Fäusten geballt. Seine Knöchel traten weiß heraus. Tala schien beinahe genüsslich betont zu haben, dass Kai mit Voltair Verwandt war. Sie wussten Beide wie sehr Kai es selbst hasste, aber seine Familie konnte man sich nicht aussuchen. Das Fass war gerade eindeutig übergelaufen und ehe er noch endgültig die Beherrschung verlor, verliess er ohne ein weiteres Wort ihr gemeinsames Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)