Wie weit kann ich gehen? von Chao ================================================================================ Kapitel 2: - Kapitel 2- ----------------------- Wie weit kann ich gehen? - Kapitel 2 - Matt packte mit voller Kraft die Hantelstange und presste die Zähne fest zusammen. "22..." Zischte er leise. "23..." Die Arme hoben sich immer schwerer. "24..." Matt konnte die Zahl schon gar nicht mehr aussprechen. Ein letztes Mal senkte er die Gewichte als an seinem Kopf eine Gestalt auftauchte und sachte einen Finger auf die Stange legte und etwas Druck ausübte. "Na Matt?" Frech grinste ihm ein braunhaariger junger Mann entgegen. Er sah Matt direkt ins angestrengte Gesicht. "Verpiss.... dich...." entgegnete Matt ihm mit letzter Kraft und versuchte die Stange wieder anzuheben. Sein Gegenüber jedoch dachte nicht daran und erhöhte den Druck. "Nun komm schon, streng dich mal ein wenig mehr an." Das Grinsen wurde immer breiter. "...Tai...." zischte Matt, aber er konnte nicht mehr. Er schaffte es einfach nicht die Stange anzuheben. Seine Arme zitterten und seine Muskeln definierten sich durch die Anstrengung besonders gut unter der Haut. Er hatte eindeutig zu viele Wiederholungen gemacht als das er jetzt noch Kraft hätte. Tai sah wie sich sein bester Freund abmühte und schien Erbarmen mit ihm zu haben. Er nahm den Zeigefinger weg und griff ihm zur Unterstützung an die Stange. Gemeinsam hoben sie das schwere Gewicht an und legten es wieder auf der Halterung ab. Tief atmend erhob sich Matt langsam von der Trainingsbank und funkelte seinen angeblich besten Freund böse an. Bevor dieser etwas sagen konnte war Matt schon aufgestanden und auf ihn zugegangen. Das Grinsen wich aus Tai's Gesicht. Abwehrend hob er seine Hände vor seine Brust und sah unschuldig drein. "Jetzt entspann dich Alter, nur Spaß." Tai versuchte es mit einem fröhlich, lässigem Ton. "Du weißt ich steh nicht auf diese Art von Scherze von dir." Matt knirschte mit den Zähnen und war Tai nun bedrohlich nahe gekommen. Doch dann atmete er einmal tief durch, schloss seine Augen und ließ von ihm ab. Er spürte das Brennen in seinen Oberarmmuskeln und rieb sich diese augenblicklich. "Bist du gut mit dem Training voran gekommen heute?" Fragte Tai und musterte Matt. Sein blonder Freund hatte ein dunkles Muskelshirt an. Seine Oberarme, fein definiert, sowie sein Gesicht glänzten ein wenig vom Schweiß. Unter dem Shirt zeichnete sich gut der trainierte Körper von Matt ab. Er besaß eine straffe Brust und erkennbare Bauchmuskeln. Auch seine Beine, er trug eine Shorts, waren muskulös und stramm. Er war wirklich sehr erwachsen geworden. Sein blondes Haar trug Matt weiterhin wild, wenn auch etwas kürzer. Er sah immer noch so cool und lässig aus wie früher. Matt nickte als Antwort auf Tai's Frage. "Was ist mit dir? Wieso kommst du jetzt erst? Warst du beim Training?" Matt sah Tai prüfend an. Sein bester Freund trug sein braunes Haar normalerweise wild, doch heute hatte er sie sich zu einem kleinen Zopf zusammen gebunden. Einzelne kleine Strähnen hingen ihm hier und da heraus und gaben ihm einen leicht weiblichen Touch, was Tai aber nicht zu stören schien. Matt wusste, dies tat er wenn er vom Fußball kam. Er hatte ein durchgeschwitztes Shirt an, welches regelrecht an seinem trainierten Körper klebte. Seine Muskeln zeichneten sich perfekt ab. Beide waren gut durchtrainiert und hatte die richtige Wirkung auf die Frauen in ihrer Umgebung. Gelegentlich drehte sich eine junge Frau im Fitnessstudio nach ihnen um, wenn sie an ihnen vorbei ging. Verstohlen wurden die beiden Freunde dann beobachtet. "Ich will mich noch abkühlen auf dem Laufband, kommst du mit?" Matt sah Tai fragend an , während er sich mit seinem Handtuch den Schweiß aus dem Gesicht wischte. "Klar, Lauftraining schadet nie." Tai grinste seinen Freund an und gemeinsam gingen sie zu den Laufbändern. Sie schalteten ihre Maschinen ein und bewegten sich umgehend im gleichen Rhythmus fort. "Schon Probe gehabt heute?" Tai atmete gleichmäßig ein und aus. Das Laufen schien ihm nicht so schwer zu fallen wie Matt trotz des vorangegangen Trainings. "Jap. War gut heute. Bald haben wir wieder einen Auftritt. Ich sag dir dann Bescheid." Matt schnaufte leicht und sein Atem ging schneller. "Was gibt es bei dir neues?" Er musterte seinen Freund. "Hm, der übliche Scheiß. Das Studium plätschert so vor sich hin..." Tai grinste frech. "Du tust bestimmt alles dafür, dass du es gut abschließt, was?" Matt konnte sich einen sarkastischen Unterton nicht verkneifen und grinste frech zurück. "Ja, ja... du kannst mich mal." Entgegnete Tai ihm schnippisch und sprach weiter. "Naja... und dann hatte ich wieder Streit mit Sora." "Hm, es wird nicht besser, was?" Matt sah ihn mit fragendem Blick an. Tai schüttelte nur den Kopf. "Sie hat sich so verändert. Die Zeit zu Zweit wird immer weniger..." "Könnt ihr nicht darüber reden?" Matt nahm einen Schluck aus seiner Trinkflasche um seinen brennenden Durst zu löschen. "War die Frage dein Ernst? Du weißt wie das abläuft. Ich komme kaum zu Wort und irgendwann rastet sie immer halb aus. Keine Chance Alter." Tai sah nachdenklich in den Raum. Eine Weile herrschte Stille zwischen den Beiden. Matt wusste nicht so recht was er ihm raten sollte, war er doch selber nicht der Mensch der groß über Gefühle sprechen konnte. Er liebte es eher unkomplizierter. "Das schlimmste ist..." setzte Tai erneut an und machte eine kurze Pause, "es gab seit Wochen..." er druckste einen Moment herum. "Na du weißt schon... sie hat mich schon eine lange Zeit nicht mehr rangelassen. Und von ihr selbst kommt einfach nichts mehr." "Oh..." Matt wusste nichts besseres zu sagen in den Moment. "Ich möchte gerne die Leichtigkeit wieder haben." sagte Tai dann gerade heraus. "Es war früher alles viel einfacher mit ihr. Am Anfang war sie spontan, experimentierfreudig und hatte vor allem Zeit für mich." er seufzte kurz. "Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob sie mich noch wirklich liebt." "Liebst DU sie denn noch?" Matt sah seinen Freund eindringlich an und legte die Betonung beim Sprechen bewusst auf das Wörtchen du. "Äh... ja, ich denke schon. Nur nicht mehr so wie früher. Es hat sich irgendwie verändert." Er sah ein wenig niedergeschlagen aus. "Siehst du Tai, deswegen bin ich Single. Es ist alles so viel einfacher. Keine großen Gedanken über Gefühle, keine Streitereien." sagte Matt dann trocken und erhöhte das Tempo seines Laufbandes. "Aber du triffst dich noch mit diesem Mädchen, richtig?" Tai grinste ihn nun wieder an. "Warum sagst du mir nicht, wer sie ist.?" Matt lachte leise auf. "Besser nicht. Aber ja, ab und zu sehen wir uns. Aber just for fun, du verstehst?" er zwinkerte seinem Freund lächelnd zu. "Weiß Mimi davon, dass du dich wieder mit einer anderen Frau triffst?" Tai fragte seinen Freund vorsichtig. Sie hatte das Thema Mimi und die damalige Trennung lange nicht mehr besprochen. "Nein, wir haben schon länger nicht mehr so viel Kontakt miteinander." Damit war für Matt dieses Thema auch schon beendet. "Aber Tai, ich will dir damit nicht raten dich von Sora zu trennen. Wenn du sie liebst und du meinst es hat noch eine Zukunft mit euch, dann versuch es in den Griff zu kriegen." Er sah seinen Freund an und bemerkte das dieser ihm gerade nicht zuzuhören schien. Weiter hinten an den Geräten waren zwei junge Mädchen, die grinsend zu Tai sahen. Er erwiderte ihr Grinsen mit Freude. "Wenn es dir aber danach gelüstet," Matt nickte in Richtung der zwei jungen Frauen." und du Abwechslung benötigst.... Dinge brauchst die dir Sora nicht mehr geben kann, solltest du über mögliche Konsequenzen für euch nachdenken." Tai sah Matt nachdenklich an. Er hatte ihn also doch zugehört. "Ich weiß..." sagte er nur knapp und erhöhte nun auch das Tempo seines Laufbandes. "Schluss jetzt mit dem Geschwafel." Sagte Tai herausfordernd zu Matt und ging nun in die vollen beim Laufen. "Mal sehen wer länger aushält." "Pah." Entgegnete Matt grinsend und tat es seinem besten Freund gleich. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Leise öffnete Sora die Tür zu ihrer Wohnung. Immer noch stand der unaufgeräumte Frühstückstisch da. "Tai?" Sora fragte leise in die Stille. Sie bekam keine Antwort. Leise seufzend schlug sie die Tür hinter sich zu. Es war schon Abend geworden. Sie hatte einen wundervollen Tag am Strand verbracht mit Joey und Izzy. Sie liebte die Beiden dafür, dass sie immer ein offenes Ohr für sie hatten. Mit ihnen konnte sie alles bereden was ihr Herz belastete. Anders als mit Tai... oder Mimi. Sie dachte wehmütig an ihre Freundin. Seit der Trennung von Matt damals hatte sie sich etwas zurück gezogen aus der Gruppe und ließ keinen mehr so richtig an sich ran. Sie wurde eher nur noch sporadisch gesichtet. Sie besuchte die gleiche Uni wie Tai, doch ihr Freund sprach nie davon, falls er sie mal gesehen hatte. Sora fragte aber auch nicht mehr. Nebenbei arbeitete Mimi wohl als Model und verdiente sich ein nettes Taschengeld dazu, was aber auch viel ihrer Freizeit zu beanspruchen schien. Sora ging umgehend ins Schlafzimmer und entledigte sich langsam ihrer Kleidung. Sie betrachtete sich im Spiegel. Ihre Wangen hatten eine leichte Rötung von der heutigen Sonne. Ihr neuer Bikini stand ihr außerordentlich gut. Er war blau und orange und umspielte ihre sportliche Figur perfekt. Sie musste grinsen als sie daran dachte wie Izzy und Joey guckten, als sie aus der Kabine im Laden kam. Die beiden mussten sich schon sehr zusammen reißen den Mund zuzuklappen. Auch am Strand konnte sie spüren wie manche Männer sie ansahen. Sora strich sich vorsichtig über ihren Bauch, ihren Busen nach hinten zu ihrem Po. Sie drehte sich dabei vor dem Spiegel. Tai hatte sie lange nicht mehr so angesehen wie die fremden Männer heute. Es fühlte sich toll an begehrt zu werden. Sie vermisste dieses Gefühl in ihrer eigenen Beziehung so unsagbar stark. Sora's Augen sahen sie vom Spiegel aus traurig an. "Oh Sora.... wie soll das nur Enden?" fragte sie sich mit einem großen Seufzer selber. Sie zog sich nun gänzlich aus und warf sich in ihre bequeme Kleidung für zu Hause. Schlichte Unterwäsche, eine Jogginghose sowie ein schlabbriges Shirt. Damit fühlte sie sich am wohlsten. Sie begab sich in die Küche, um das zurückgebliebene Geschirr von heute Morgen wegzuräumen. "Tai... wo bist du nur wieder?" fragte sich Sora nach einiger Zeit leise selber und entschied sich dann ihren Freund anzurufen. Vielleicht ging er ja ran. Sie setzte sich auf die Couch, rutschte ganz an den Rand und wählte seine Telefonnummer. Ihre Augen schauten erwartungsvoll durch das Fenster als sie das Handy an ihr Ohr legte. Doch all das Warten war vergeblich. Er nahm nicht ab. Sora blieb allein und ungewiss in ihrer Wohnung sitzen und weinte stumm einige Tränen bis sie ihre Hände in ihre Gesicht vergrub und mit ihrem Kummer alleine fertig werden musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)